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der Wahlkapitulation beschuldigten und die Freilassung des Landgrafen von Hessen verlangten. Dann besetzten sie eiligst die Ehrenberger Klause, um dem Kaiser, der sich gerade in Innspruck befand, den Weg zu verlegen. Dieser floh nach Kärnthen und entliess sofort den abgesetzten Kurfürsten Johann Friedrich aus der Haft, um eine Gegenpartei gegen Moritz aufzustellen.
3- Der Passauer Vertrag 1552 und der Augsburger Religionsfriede, 1555. Jetzt verzweifelten der Kaiser und die meisten katholischen Fürsten an einer Wiedervereinigung der Protestanten mit der alten Kirche; man begnügte sich ein friedliches Nebeneinanderbestehen beider Confessionen anzubahnen. Daher wurde auf einer Fürstenversammlung zu Passau 1552 den Anhängern der Augsburger Confession bis zu einem allgemeinen Reichstage freie Religionsübung gewährt. Die früheren Aechtungen wurden zurückgenommen, und der Landgraf Philipp von Hessen wurde wieder auf freien Fuss gesetzt. Dann wandte sich der Kaiser gegen Heinrich Ii., musste aber wegen der späten Jahreszeit nach einer vergeblichen Belagerung des festen Metz wieder abziehn. Das Reich trat daher in einem Waffenstillstand von diesem Kriege zurück, und die Bisthümer Metz, Toul und Verdun verblieben bei Frankreich. Auch die Türken, welche ihre Angriffe auf Ungarn erneuert hatten, konnte König Ferdinand trotz Moritz’ von Sachsen thätiger Beihülfe nur mit Mühe vom weiteren Vordringen abhalten. Der Passauer Vertrag wurde jetzt von allen Ständen angenommen; nur der Markgraf Albrecht von Brandenburg-Quirnbach, welcher sich einiger für seine Theilnahme am Schmalkaldischen Kriege ausbedungener Stifte bemächtigen wollte, musste mit Gewalt zur Ruhe gezwungen werden. Moritz von Sachsen besiegte ihn in der Schlacht bei Sievershausen, wurde aber selbst im Kampfe tödlich verwundet. Der schon zu Passau in Aussicht gestellte Reichstag kam 1555 zu Augsburg zu Stande. Hier wurden folgende Bestimmungen erlassen: 1) Es soll Friede sein zwischen den Katholiken und den Bekennen! der Augsburger Confession. Alle anderen Bekenntnisse sind von dem Reichsfrieden ausgeschlossen. 2) Es soll der Grundsatz gelten: Cujus regio, ejus religio, der Landesherr
Stein, Weltgeschichte Iii. Z
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Extrahierte Ortsnamen: Hessen Frankreich Sachsen Sievershausen
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Reiche Frieden, um so desto günstigere Bedingungen zu erlangen. Für Holland wurde im Frieden zu Nymwegen 1678 der frühere Zustand hergestellt; Spanien musste die Frauche Comte und 16 zum Theil feste Plätze an der Grenze der spanischen Niederlande, der Kaiser und das Reich Freiburg im Breisgau gegen Aufgabe des französischen Besatzungsrechts in Philippsburg abtreten.
Durch diese Friedensschlüsse war jetzt der Kurfürst von Brandenburg völlig vereinzelt. Vom Kaiser und Reich verlassen und durch ein bis Minden vordringendes französisches Heer bedroht musste er im Frieden zu St. Germain bei Paris 1679 auf alle seine Eroberungen mit Ausnahme eines kleinen Striches am rechten Oderufer verzichten.
3. Die Reunionen, 1681—1684, und der Türkenkrieg, 1683—1699.
§. 27. 1. Der Beginn der Reunionen. Der holländische Krieg hatte gezeigt, dass Spanien schwach sei und dass in Deutschland die einzelnen Fürsten meistens ihren eigenen Vortheil verfolgten und sich nur schwer zu einem einträchtigen Handeln entschlossen. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg grollte darüberr dass ihn der Kaiser und das Reich in dem letzten Kriege im Stiche gelassen hatten und begann sogar mit seiner kleinen Flotte einen Seekrieg gegen Spanien wegen rückständiger Hülfsgelder. Unter diesen Umständen glaubte Ludwig Xiv. ungestört auch während des Friedens neue Erwerbungen machen zu können. Die seit dem westfälischen Frieden an Frankreich überlassenen Gebiete des deutschen Reiches waren mit allen Dependentien und Per-tinentien abgetreten. Diese ungenaue Bestimmung benutzte Ludwig, um vier besondere Reunionskammern (Chambres de reunion) einzusetzen, welche untersuchen sollten, welche Gebiete früher zu diesen abgetretenen Landestheilen gehört hätten. Diese wiesen die Zugehörigkeit zunächst von einigen an der Grenze gelegenen Bezirken nach, welche dann sogleich besetzt wurden. Endlich gingen sie in ihren Ansprüchen immer weiter, ja sogar bis auf die Zeit Karls d. Gr. zurück. Der Herzog von Zweibrücken, der Graf von Salm und Saarbrücken und andere Grafen wurden zur Huldigung gezwungen. Obschon
Stein, Weltgeschichte Iil 8
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Anspruch für die Gemahlin seines Bruders, des Herzogs von Orleans, als die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, b) Er hatte dem Bischöfe von Strassburg, dem Bruder und Nachfolger des französisch gesinnten Franz Egon von Fürstenberg auch das Kölner Erzbisthum zu verschaffen gesucht; aber der Papst bestätigte einen von der Minderzahl der Domherrn gewähltea und vom Kaiser begünstigten bäuerischen Prinzen.
Bei der grossen Zahl der Gegner Ludwigs hatte auch dieser Krieg einen ausgedehnten Schauplatz, Deutschland, die Niederlande, Italien, Spanien und Irland. Auf Louvois’ Befehl begann der General Melac eine furchtbare Verwüstung der Pfalz, um den Verbündeten die Unterhaltung einer grösseren Truppenmasse in den verheerten Gegenden unmöglich zu macljen. Viele tausend Einwohner wurden mitten im Winter aus Haus und Hof vertrieben. Das Schloss zu Heidelberg wurde zerstört und selbst die Kaisergräber in Speier geschändet. Noch jetzt geben Ruinen halb verbrannter Kirchen an beiden Seiten des Oberrheins Zeugniss von der übermüthigen Zerstörungswuth Melacs. Darauf wurden die Niederlande der Hauptschauplatz des Krieges. Hier siegte das Feldherrntalent des französischen Marschalls Luxemburg bei Fleurus (1690) über den Fürsten von Waldeck, den Führer der holländischen Truppen, und bei Steenkerken (1692) und Neerwinden (1693) über Wilhelm Iii. Dagegen wurden die Versuche Ludwigs Jacob Ii. Stuart wieder auf den englischen Thron zu erheben durch eine Niederlage der Franzosen am Boyneflusse in Irland (1690) und durch den vollständigen Sieg der Engländer über die französische Flotte beim Vorgebirge La Hogue (1692) gänzlich vereitelt. Der nahe bevorstehende Krieg um die Länder der spanischen Krone bestimmte Ludwig, obwohl er zu Lande Sieger war, zum Frieden. Dieser wurde zu Ryswick, einem Dorfe beim Haag, abgeschlossen 1797. An Spanien und Holland wurden alle gemachten Eroberungen zurückgegeben. Deutschland, mit dem auch jetzt zuletzt der Friede abgeschlossen wurde, musste gegen Rückgabe von Breisach und Freiburg alle im Eisass reunirten Gebiete nebst der Stadt Strassburg endgültig abtreten. Im Vergleich zu den früheren Erfolgen war der Gewinn dieses Krieges für Frankreich nur gering.
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die neue Republik ihre Grundsätze von Freiheit und Gleichheit auch den übrigen Ländern aufzudrängen suchte, hatte zur Folge, dass alle europäischen Staaten mit Ausnahme der Türkei hauptsächlich auf Betreiben des englischen Ministers Pitt des Jüngeren eine neue grosse Coalition schlossen. Das österreichische Heer drang siegreich in die Niederlande vor. Dumou-riez, von dem österreichischen Befehlshaber, dem Prinzen von Coburg bei Neerwinden geschlagen, trat sogar, da er mit dem Convent zerfallen war und die Erhebung eines Sohnes des Herzogs von Orleans auf den französischen Thron beabsichtigte, mit den Feinden in Unterhandlung, und rettete sich, fast von allen seinen Truppen verlassen, ins österreichische Lager. Da nun auch das preussische Heer die Franzosen wieder aus Mainz vertrieb, so genehmigte der National - Convent die von den Revolutionsmännern dringend verlangte allgemeine Aushebung der Bürger (Levee en masse). Der mit der Leitung des Kriegswesens betraute Carnot, welcher damals Mitglied des Wohlfahrtsausschusses war, wusste mit seltenem Organisationstalent in kurzer Zeit ein den Verbündeten weit überlegenes Heer von 1,200,000 Mann aufzustellen. Die kühnen begeisterten Schaaren der jungen Republikaner entrissen den Verbündeten bald die am Rhein und in Belgien errungenen Vortheile wieder. Die Preussen wurden trotz ihres tapferen Widerstandes in der dreitägigen Schlacht bei Kaiserslautern (Novbr. 1793) über den Rhein zurückgedrängt. Die Sieger besetzten wie im Fluge die Mainzischen, Kölnischen und Pfälzischen Lande, wo die Bewohner die neuen Freiheitsideen mit Jubel annahmen, bis ihre Begeisterung durch drückende Kriegssteuern gekühlt wurde. Ebenso ging Belgien durch Jourdans Sieg bei Fleurus für die Oesterreicher wieder verloren (26. Juni 1797). Pichegru drang sogar in Holland ein, zwang, von einer antioranischen Partei unterstützt, den Statthalter zur Flucht und verwandelte Holland in eine batavische Republik 1795. Da Preussen seine Kräfte, um in die polnischen Angelegenheiten mit Nachdruck eingreifen zu können, bereit halten wollte (vgl. S. 190) so schied es im Frieden zu Basel 1795 aus der Coalition aus und überliess das linke Rheinufer gegen versprochene Entschädigungen auf der rechten Rheinseite
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Leiter der Bewegung an sich, um im Bunde mit den konstitutionellen das Aufkommen der Demokraten zu verhindern. Selbst der Bundestag zu Frankfurt genehmigte das Zusammentreten mehrerer patriotischer Männer zur Vorberathung über ein gemeinsames deutsches Parlament. Aber es fehlte in diesem Vorparlament von vorn herein an der nöthigen Einheit der Bestrebungen. Die republikanische Partei, welche besonders im Badischen sehr verbreitet war, suchte ihre Ziele, für die sie im Vorparlament keinen Anklang fand, durch Gewalt zu erreichen. Der General Friedrich von Gagern, den der Bund gegen die Aufrührer sandte, wurde von Heckers wilden Schaaren während der Unterhandlung erschossen. Indess wurde der Aufstand bald unterdrückt und die Führer Hecker und Herwegh zur Flucht gezwungen. Am 18. Mai 1848 versammelten sich dann 330 Abgeordnete des deutschen Volks als erstes deutsches Parlament im Römer zu Frankfurt. Unter dem Vorsitze Heinrichs von Gagern berieth die Versammlung über die „Grundrechte der deutschen Nation“ und wählte den Erzherzog Johann von Oesterreich zum Reichs Verweser, welcher bis zur Wahl eines deutschen Kaisers an der Spitze des Reiches stehen sollte. Da aber die Nationalversammlung ohne alle Verbindung mit den deutschen Fürsten handelte, so fehlte es ihr an eint r Macht, um ihren Beschlüssen Geltung zu verschaffen.
2. Die Aufstände in Preussen und in Oesterreich. a) Preussen. Hier hatte sich der Wunsch nach einer allgemeinen Volksvertretung schon seit dem Regierungsantritte Friedrich Wilhelms Iv. so lebhaft geäussert, dass der König durch Patent vom 3. Februar 1847 einen Ausschuss der Provinziallandtage unter dem Namen des vereinigten Landtages nach Berlin berief. Da sich indess die liberale Partei durch eine solche Ständevertretung nicht befriedigt fühlte, so verhiess der König am 17. März 1848 eine constitutioneile Verfassung. Schon zum 2. April sollte der (dritte und letzte) vereinigte Landtag zur Berathung dieser Angelegenheit berufen werden. Mit diesem Zugeständnisse nicht zufrieden, verlangte die demokratische Partei Bewaffnung der Bürgerschaft. Bei dem Gedränge der aufgeregten Massen, welche
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Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Frankfurt Preussen Oesterreich Preussen Berlin
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reichers, nur nothgedrungen zur Einräumung seiner beiden Festungen Spandau und Küstrin und zur Gestattung des bewaffneten Durchzuges durch sein Land (20. Juni 1631).
b) Die Erstürmung Magdeburgs durch Tilly.*) Unterdess hatte Tilly im Verein mit dem kaiserlichen Feldherrn Pappenheim Magdeburg eingeschlossen. Hier hatte das lutherische Domkapitel den Markgrafen (Christian Wilhelm) von Brandenburg zum Administrator des Erzbisthums gewählt. Indess der Kaiser ernannte mit Anwendung des Restitutiöns-edicts seinen Sohn, den Erzherzog Leopold, Bischof von Passau und Strassburg, zum Erzbischof von Magdeburg. Der Administrator wurde zwar von kaiserlichen Truppen aus der Stadt vertrieben, kehrte aber bei der Landung Gustav Adolfs, auf schwedische Hülfe vertrauend, wieder zurück. Der schwedische König sandte dann auch den Magdeburgern seinen Obersten Falkenberg, um die Stadt so lange zu vertheidigen, bis er selbst zum Entsätze heranrücken würde. Da die Bürger, auf seine Ankunft hoffend, die Uebergabe verweigerten, so ward die Stadt am 20. Mai 1631 von Tilly und Pappenheim durch
Sturm genommen.
Während der Kampf in den Strassen wüthete, liess Pappenheim, um die Verbindung zwischen zwei Strassen herzustellen, ein Haus niederbrennen. Bald darauf aber brach an verschiedenen Stellen zugleich Feuer aus, so dass fast die ganze Stadt in Flammen aufging. Nur der Dom und einige anliegende Strassen an der Elbe blieben vom Brande verschont. Ob das Feuer, wie es Tilly in seinem Bericht an den Kurfürsten von Baiern, gestützt auf die Aussage von Gefangenen, angibt, von den Belagerten selbst angelegt sei, um die Stadt nicht in feindliche Hände fallen zu lassen, oder ob es bei der Plünderung, die den Soldaten nach damaligem barbarischen Kriegsbrauche gestattet wurde, „ durch Unvorsichtigkeit entstanden sei, ist nicht sicher zu entscheiden. Die Nachricht, dass Tilly den Brand anbefohlen, wie dies einige minder glaubwürdige Quellen mehr als ein umlaufendes Gerücht, denn als wirkliche Thatsache berichten, ist weder mit seinem Feldherrntalent, da die Einäscherung einer so bedeutenden Feste als ein grosser Verlust erscheinen musste, noch mit seiner sonst bekannten Mildherzigkeit vereinbar.
*) Bensen, Das Verhängniss Magdeburgs. 1858. Heller, Hat Tilly absichtlich Magdeburg zerstört? Abh. zum Jahresber. des k. k. Gymnasiums zu Melk. 1867. — Droysen, Studien über die Belagerung und Zerstörung Magdeburgs. In den Forschungen zur deutschen Geschichte. Bd. Hi.
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Nach Bauers Tode (1641) hielt Torstenson, der begabteste Feldherr aus der Schule Gustav Adolfs, durch den glänzenden Sieg bei Breitenfeld 1642 den schwedischen Kriegsruhm aufrecht und schreckte zweimal auf seinen Streifzügen selbst die kaiserliche Hauptstadt. Den dänischen König Christian Iv., den der Kaiser zu einem Kriege gegen Schweden bestimmt hatte, zwang er durch einen Zug nach Jütland zum Frieden (von Brömsebro 1645), worin Schweden die Inseln Gothland und Oesel, sowie Freiheit vom Sundzolle gewann. Nach dem glänzenden Siege bei Jankau in Böhmen (1645) übergab er den Oberbefehl an Wrangel. Auch die französischen Heere kämpften unter Conde und Turenne meistens siegreich am Oberrhein und in Baiern. Da aber der Krieg jetzt ohne rechten Plan geführt wurde, so artete er schliesslich in eine blosse Verwüstung und Plünderung aus. Endlich als der schwedische General Königsmark eben die Kleinseite von Prag eingenommen hatte — ein Ereigniss, welches in der Literaturgeschichte wegen der Erbeutung der berühmtesten Handschrift des Ulfilas einen Namen hat — erscholl die langersehnte Botschaft des Friedens. So fand der Krieg in Prag, wo er seinen Anfang genommen, auch seinen Abschluss. Bereits seit dem J. 1641 hatte man an dem Friedenswerke gearbeitet, bis endlich nach manchen unfruchtbaren Streitigkeiten im J. 1648 zu Münster, wo die Gesandten des Kaisers und der katholischen Stände mit Frankreich und zu Osnabrück, wo sie mit Schweden und den Protestanten unterhandelten, der Friede abgeschlossen wurde.
Der westfälische Friede, 1648.
§. 16. A. Die wichtigsten politischen Bestimmungen betreffen:
1. Das Ausland.
a. Schweden erhielt Vorpommern nebst Rügen, das säcularisirte Erzbisthum Bremen, mit Ausschluss der freien Reichsstadt Bremen, als Herzogthum und das Bisthum Verden als Fürstenthum, die Stadt Wismar im Mecklenburgischen und 5 Millionen Thaler Kriegsentschädigung. Es gewann also feste Stützpunkte im baltischen und deutschen Meere und beherrschte die Mündungen der Oder, Elbe und Weser.
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Christian_Iv. Brömsebro
Extrahierte Ortsnamen: Breitenfeld Baiern Prag Prag Frankreich Wismar Mecklenburgischen
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b. Frankreich bekam das österreichische' Eisass, die Festung Breisach und das Besatzungsrecht von Philippsburg. Die früher eroberten Stifter Metz, Toul, Verdun wurden jetzt förmlich abgetreten.
c. Die Unabhängigkeit der Schweiz und der vereinigten Niederlande wurde anerkannt.
2. Gebietserweiterungen deutscher Fürsten.
a. Bai er n behielt die 7. Kurwürde und die Oberpfalz. Die Unterpfalz wurde nebst der 8. Kur dem Sohne Friedrichs V. von der Pfalz zurückgegeben.
b. Kursachsen behielt die beiden Lausitz.
c. Brandenburg, dessen Kurfürst Friedrich Wilhelm durch Beobachtung einer bewaffneten Neutralität eine gebietende Stellung eingenommen hatte, erhielt, gemäss eines Erbvertrages mit Pommern, Hinterpommern und zur Entschädigung für das an Schweden abgetretene Vorpommern die Bisthümer Magdeburg (erst 1680), Halberstadt, Minden und Camin in Pommern als Fürstentümer.
d. Mecklenburg wurde für die Abtretung von Wismar an Schweden durch die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg entschädigt.
e. Braunschweig-Lüneburg erhielt zur Abfindung seiner Ansprüche auf einige säcularisirte Stifter das Recht, dass ein braunschweigischer Prinz abwechselnd mit einem katholischen Bischof das Bisthum Osnabrück verwalten solle.
f. Hessen ward für seine Anhänglichkeit an Schweden (!) mit der Abtei Hersfeld belohnt.
B. Kirchliche Bestimmungen. Hinsichtlich der säcularisirten Kirchengüter wurde das Jahr 1624 als Normaljahr angenommen, so dass die nach dem 1. Januar 1624 säcularisirten Güter an die Katholiken zurückgegeben werden mussten. Der Augsburger Religionsfrieden wurde auch auf die Anhänger des reformirten Bekenntnisses ausgedehnt. Das Reichskammergericht sollte zur Hälfte aus katholischen und protestantischen Mitgliedern zusammengesetzt werden.
C. Staatsrechtliche Bestimmungen. Die deutschen Fürsten erhielten das Recht der unumschränkten Landeshoheit und die Erlaubniss Bündnisse unter einander und selbst mit dem Auslande — nur nicht zum Schaden des Reiches! —
I
t
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Extrahierte Personennamen: Stifter_Metz Friedrichs_V. Friedrichs_V. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm C.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Breisach Philippsburg Niederlande Brandenburg Hinterpommern Schweden Halberstadt Minden Pommern Wismar Bisthümer_Schwerin Ratzeburg Braunschweig-Lüneburg Hessen Schweden
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der Regierung ergebenes Mitglied des Staatsraths nannte die Bittsteller spottweise Gueux, Bettler. Dieser Name wurde später gleichsam zum Hohne als Parteiname gewählt, und es ward eine Denkmünze geprägt, auf der der königliche Thron und ein von zwei Händen gehaltener Bettelsack abgebildet war mit der Umschrift: Treu dem Könige bis zum Bettelsack. Zugleich wurden Gesandte an den König nach Spanien geschickt, um ihn zur Annahme der Bittschrift zu bewegen. Philipp erliess nun allerdings eine geringe Ermässigung der früheren Bestimmungen gegen die Protestanten. Aber diese „Moderation“ genügte den Wünschen der Antragsteller so wenig, dass man sie spottweise Morderation nannte. So wurde denn die Aufregung immer grösser, bis endlich in Flandern ein furchtbarer Bildersturm ausbrach, bei dem gegen 400 Kirchen verwüstet und geplündert wurden. Durch diese Vorgänge bewogen schloss die Statthalterin mit den Geusen einen Vertrag ab, worin die Aufhebung der Inquisition und Verzeihung des Vorgefallenen bewilligt wurde. Aber der König bestätigte diesen Vertrag nicht; vielmehr stellte er der Statthalterin den streng soldatischen Alba zur Seite.
2. Alba, 1567—1573, hatte schon unter Karl V. im Schmalkaldischen Kriege sein Feldherrntalent glänzend bewiesen. Er war thatkräftig und entschieden, ein rücksichtsloser Vollstrecker der königlichen Befehle. Durch sein eigenmächtiges Handeln verletzt zog sich Margaretha bald von der Regierung zurück. Schon längst hatte Oranien durch allerlei Mittel das Misstrauen gegen den König zu erregen gesucht. Da ihm aber von seinen Gesinnungsgenossen die erwünschte Mitwirkung zum Widerstande gegen die Regierung versagt wurde, so verliess er, von dem strengen Alba nichts Gutes ahnend, das Land und begab sich auf sein Stammschloss Dillenburg im Nassauischen. Vergebens suchte er auch Egmont zur Flucht zu bewegen; viele Tausend Edelleute aber wanderten gleich ihm aus der Heimath aus. Egmont und Philipp Hoorn, der Admiral der Niederlande, von Alba mit verstellter Freundlichkeit behandelt, folgten einer Einladung nach Brüssel, wurden gefangen genommen, zum Tode verurtheilt und auf öffentlichem Markte hingerichtet. Den geflüchteten Edelleuten ward der Process.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Karl_V. Karl_V. Margaretha Philipp_Hoorn Philipp
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auswärtige Politik Englands wieder zu Ehren, indem er gegen die masslose Eroberungssucht Ludwigs Xiv. entschieden Stellung nahm und die Seele des Widerstandes gegen Frankreich wurde. Die Versuche des entthronten Jacob Stuart sich mit Hülfe Frankreichs und der Irländer der Herrschaft wieder zu bemächtigen, endeten mit seiner Niederlage am Boyneflusse in Irland und brachten den Iren nur einen grösseren Druck. Die unglückliche Seeschlacht der Franzosen bei La Hogue vereitelte seine letzten Hoffnungen. Auf Wilhelm folgte seine Schwägerin
2. Anna, 1702—1714, welche den Krieg gegen Frankreich mit Glück fortsetzte und durch eine gemeinsame Gesetzgebung für England und Schottland eine nähere Vereinigung dieser beiden Länder anbahnte. Anfangs hatte die Partei der Whigs im Parlamente und im Heere das Uebergewicht; aber nach dem Sturze des Ministeriums Marlborough (1711) folgte das Torieministerium Bolingbroke. Der Versuch der Königin, mit Hülfe der Tories ihrem Stiefbruder Jacob Stuart die Nachfolge zuzuwenden, scheiterte an dem Widerstände des Parlamentes, welches an der protestantischen Thronfolge festhielt und den Kurfürsten Georg von Hannover, einen Urenkel Jacobs I., auf den Thron berief (1714).
4. Der Pfälzische oder Orleanssclie Krieg, 1687—1697.
§. 30. Die Eroberungslust Ludwigs Xiv. wurde durch das Glück des Kaisers im Türkenkriege nur noch mehr angereizt. Gegen seine Vergrösserungspläne schlossen der Kaiser, Spanien, Schweden und Baiern, welche sämmtlich durch die Reunionen in ihren Rechten verletzt waren, 1686 ein Bündniss zu Augsburg, dem auch Wilhelm Iii. von Oranien, welcher 1688 den englischen Thron bestieg, der Kurfürst von Sachsen, der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg und der staatskluge Herzog Victor Amadeus von Savoyen beitraten. Trotz der grossen Ausdehnung dieses Bündnisses wagte der französische König einen neuen Krieg, zu dem ihm eine doppelte Beschwerde den Anlass gab. a) Als der Kurfürst Karl von der Pfalz aus der Linie Pfalz-Simmern starb, fiel die Pfalz nach dessen letztwilliger Verfügung an die Linie Pfalz-Neuburg. Ludwig Xiv. aber machte auf dieselbe
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