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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 20

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
20 55» Lied vom Reifen. 1. Seht meine lieben Bäume an, Wie sie so herrlich steh'n, Auf allen Zweigen angethan Mit Reifen wunderschön! - 2. Von unten an bis oben aus, Auf allen Zweigelein Hängt's weiß und zierlich, zart und kraus Und kann nicht schöner sein. 3. Und alle Bäume rund umher, All', alle weit und breit Steh'n da geschmückt mit gleicher Ehr', Mit gleicher Herrlichkeit. 4. Wir seh'n das an und denken noch Einfältiglich dabei, Woher der Reif, und wie er doch Zu Stande kommen sei. 5. Denn gestern Abend — Zweiglein rein, Kein Reifen in der That! — Muß einer doch gewesen sein, Der ihn gestreuet hat. 6. Ein Engel Gottes geht bei Nacht, Streut heimlich hier und dort, Und wenn am Morgen man erwacht, Ist er schon wieder fort. 7. Du Engel, der so gütig ist, Wir sagen Dank und Preis. O mach' uns doch zum heil'gen Christ Die Bäume wieder weiß! Matthias Claudius. 56. Lied hinter dem Ofen zu singen. 1. Der Winter ist ein rechter Mann, kernfest und auf die Dauer; sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an und scheut nicht süß noch sauer. 2. War je ein Mann gesund, ist er's; er krankt und kränkelt nimmer, weiß nichts von Nachtschweiß, noch Vapeurs, und schläft im kalten Zimmer. 3. Er zieht sein Hemd im Freien an und läßt's vorher nicht wärmen und spottet über Fluß im Zahn und Kolik in Gedärmen. 4. Aus Blumen und aus Vogelfang weiß er sich nichts zu machen, haßt warmen Drang und warmen Klang und alle warmen Sachen. 5. Doch wenn die Füchse bellen sehr, wenn's Holz im Ösen knittert und um den Ofen Knecht und Herr die Hände reibt und zittert; 6. Wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht und Teich und Seen krachen; das klingt ihm gut, das haßt er nicht, dann will er sich todt lachen. 7. Sein Schloß von Eis liegt ganz hinaus beim Nordpol an dem Stran.de; doch hat er auch ein Sommerhaus im lieben Schweizerlande. 8. Da ist er denn bald dort, bald hier, gut Regiment zu führen, und wenn er durchzieht, stehen wir und seh'n ihn an und frieren. Matthias Claudius. 57. Winterliecl 1. Wie ruhest du so stille In deiner weissen Hülle, Du mütterliches Land! Wo sind des Frühlings Lieder, Des Sommers bunt Gefieder Und dein beblümtes Festgewand? 2. Du schlummerst nun entkleidet; Kein Lamm, kein Schäflein weidet Auf deinen Au’n und Höh’n. Der Vöglein Lied verstummet, Und keine Biene summet; Doch bist du auch im Winter schön. 3. Die Zweig’und Aestlein schimmern, Und tausend Lichter flimmern, Wohin das Auge blickt. Wer hat dein Bett bereitet, Die Decke dir gespreitet Und dich so schön mit Reif ge- schmückt? 4. Der gute Vater droben Hat dir dein Kleid gewoben, Er schläft und schlummert nicht. So schlumm’re denn in Frieden; Der Vater weckt die Müden Zu neuer Kraft, zu neuem Licht. 5. Bald in des Lenzes Wehen Wirst du verjüngt erstehen Zum Leben wunderbar; Sein Odem schwebt hernieder, Dann, Erde, stehst du wieder Mit einem Blumenkranz im Haar. F. A, Krummacher.

2. Lesebuch für Volksschulen - S. 21

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
21 58. Lied von den grünen Sommervögelein. 1. Es kamen grüne Vögelein Geflogen her vom Himmel Und setzten sich im Sonnenschein Im fröhlichen Gewimmel All' an des Baumes Aeste, Und saßen da so feste, Als ob sie angewachsen sei'n. 2. Sie schaukelten in Lüften lau Auf ihren schwanken Zweigen, Sie aßen Licht und tranken Thau Und wollten auch nicht schweigen; Sie sangen leise, leise Auf ihre stille Weise Von Sonnenschein und Himmelblau. 3. Wenn Wetternacht auf Wolken saß, So schwirrten sie erschrocken, Sie wurden von dem Regen naß Und wurden wieder trocken; 59. Die Tropfen rannen nieder Vom grünenden Gefieder, Und desto grüner wurde das. 4. Da kam am Tag der scharfe Strahl, Ihr grünes Kleid zu sengen, Und nächtlich kam der Frost einmal, Mit Reif es zu besprengen; Die armen Vöglein froren, Ihr Frohsinn war verloren, Ihr grünes Kleid war bunt und fahl. 5. Da trat ein starker Mann zum Baum Und hub ihn an zu schütteln, Vom obern bis zum untern Raum Mit Schauer zu durchrütteln; Die bunten Vöglein girrten Und auseinander schwirrten; Wohin sie flogen, weiß man kaum. Rückert. Räthsel. 1. Vier Brüder geh'n Jahr aus, Jahr ein im ganzen Land spazieren; doch jeder kommt für sich allein, uns Gaben zuzuführen. 2. Der erste kommt mit leichtem Sinn, in reines Blau gehüllet, streut Knospen, Blätter, Blüthen hin, die er mit Düften füllet. 3. Der zweite tritt schon ernster auf, mit Sonnenschein und Regen, streut Blumen aus in seinem Lauf, der Ernte reichen Segen. 4. Der dritte naht mit Ueberfluß und füllet Küch' und Scheune, bringt uns zum süßesten Genuß viel Aepfel, Rüss' und Weine. 5. Verdrießlich braust der vierte her, in Nacht und Graus gehüllet, sieht Feld und Wald und Wiesen leer, die er mit Schnee erfüllet. 6. Wer sagt mir, wer die Brüder sind , die so einander jagen? Leicht räth sie wohl ein jedes Kind; drum brauch' ich's nicht zu sagen. 60. Die Bremer Stadtmusikanten. Es hatte ein Mann einen Esel, der ihm schon lange Jahre treu gedient, dessen Kräfte aber nun zu Ende gingen, so daß er zur Arbeit immer untauglicher ward. Da wollt' ihn der Herr aus dem Futter schaffen, aber der Esel merkte, daß kein guter Wind wehte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen; dort, dachte er, kannst du ja Stadtmusikant werden. Als er ein Weilchen fortgegangen war, fand er einen Jagdhund auf dem Wege liegen, der jappte, wie einer, der sich müde gelaufen. „Nun, was jappft du so?" sprach der Esel. „Ach," sagte der Hund, „weil ich alt bin und jeden Tag schwächer werde und auf der Jagd nicht mehr fort kann, hat mich mein Herr wollen todtschlagen, da habe ich Reißaus genommen; aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?" „Weißt du was," sprach der Esel, „ich gehe nach Bremen, dort Stadtmusikant zu werden, geh' mit und laß dich auch bei der Musik annehmen." Der Hund war's zufrieden, und sie gingen weiter. Es dauerte nicht lange, so saß da eine Katze auf dem Wege und machte ein Gesicht, wie drei Tage Regenwetter.

3. Lesebuch für Volksschulen - S. 44

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
44 und ein fleissigcr Schüler soll mir ausrechnen: Wie viel Spitz- mäuslein müsste man haben, die zusammen so schwer sind, als ein einziger Elephant? Das kleinste Thierlein auf der Erde hat auch mit dem stärksten Yergrösserungsglase wohl noch kein Mensch gesehen. Aber das grösste ist der Walisisch, der bis zu einer Länge von einhundert und zwanzig Fuss wachsen kann und seine tausend Centner und darüber wiegt. In den fabelhaften Zeiten hat man geglaubt, dass es eine ganze Nation von Menschen gebe, die vom Boden weg nur zwei Fuss hoch seien. Der Lügenprophet Mahomed aber behauptete einmal, er habe den Erzengel Gabriel gesehen, und es sei von seinem rechten Auge über den Nasenwinkel bis zum linken ein Zwischenraum von 70,000 Tagereisen. Hebel. 102. Die Stufenleiter. 1. Ein Sperling fing auf einem Ast die fettste Fliege. Weder Streben, noch Jammern half, sie ward gefaßt. „Ach," rief sie flehend, „laß mich leben!" „Nein," sprach der Mörder, „du bist mein, denn ich bin groß, und du bist klein." 2. Ein Sperber fand ihn bei dem Schmaus. So leicht wird kaum ein Floh gefangen, als Junker Spatz. „Gieb," rief er aus, „mich frei! Was hab' ich denn begangen?" „Nein," sprach der Mörder, „du bist mein, denn ich bin groß, und du bist klein." 3. Ein Adler sah den Gauch und schoß auf ihn herab und riß den Rücken ihm auf. „Herr König, laß mich los!" rief er, „du hackst mich ja in Glücken." „Nein," sprach der Mörder, „du bist mein, denn ich bingroß, und du bist klein." 4. Er schmauste noch, da kam im Nu ein Pfeil ihm in die Brust geflogen." „Tyrann!" rief er dem Jäger zu, „warum ermordet mich dein Bogen?" „Ei," sprach der Mörder, „du bist mein, denn ich bin groß, und du bist klein." Pfeffel. 103. Das Riefenspielzeug. 1. Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt, die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand. Sie selbst ist nun zer- fallen, die Stätte wüst und leer; du fragest nach den Niesen, du findest sie nicht mehr. 2. Einst kam das Riesenfräulein aus jener Burg hervor, erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Thor und stieg hinab den Abhang, bis in das Thal hinein, neugierig, zu erkunden, wie's unten möchte sein. 3. Mit wen'gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald, er- reichte gegen Haslach das Land der Menschen bald; und Städte dort und Dörfer und das bestellte Feld erscheinen ihren Augen gar eine fremde Welt. 4. Wie jetzt zu ihren Füßen sie spähend niederschaut, bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut. Es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar, es glitzert in der Sonne der Pflug so blank und klar.

4. Lesebuch für Volksschulen - S. 52

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
52 Acker ihm zeigten. — „Je/ sagten diese, „man kann immer vor andern Arbeiten nicht dazu kommen." — Was that aber Meister Hämmerlein? — So oft er auf seinen Acker ging, las er von ferne schon Steine zusammen und schleppte deren oft beide Arme voll bis zu den Löchern. Die Bauern lachten, daß er, der selbst kein Gespann hielt, für andere den Weg besserte; aber, ohne sich stören zu lassen, fuhr Meister Häm. merlein fort, jedes Ntal wenigstens ein paar Steine auf dem Hin- und Herweg in die Löcher zu werfen, und in etlichen Jahren waren sie ausgefüllt. — „Seht ihr's?" sagte er nun. „Hätte jeder von euch, der leer die Straße fuhr, auf dem Wege die Steine zusammengelesen, auf den Wagen geladen und in die Löcher geworfen, so wäre der Weg mit leichterer Mühe in einem Vierteljährchen eben geworden. Schlez. * 111. Nom ist nicht in einem Tage erbaut worden. „Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden." Damit entschul- digen sich viele träge und fahrlässige Menschen, welche ihr Geschäft nicht treiben und vollenden mögen und schon müde sind, ehe sie recht anfangen. Mit dem Rom ist es aber eigentlich so zugegangen. Es haben viele fleißige Hände viele Tage lang vom frühen Morgen bis zum späten Abend unverdrossen daran gearbeitet und nicht nachgelassen, bis es fertig war und der Hahn auf dem Kirchthurme stand. So ist Rom entstanden. Was du zu thun hast, mach's auch so. Hebel. 112. Lied der Landlente zur Saatzeit. 1. Wir pflügen, und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachs- thum, und Gedeihen steht in des Höchsten Hand. Er sendet Thau und Regen und Sonn- und Mondenschein; von ihm kommt aller Segen, von unserm Gott allein. Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn; drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn! 2. Was nah ist und was lerne, von Gott kommt alles her, der Stroh- halm und die Sterne, der Sperling und das Meer. Von ihm sind Büsch' und Blätter, und Korn und Obst von ihm; von ihm mild Frühlingswetter und Schnee und Ungestüm. Alle gute Gabe rc. 3. Er, er macht Sonnaufgehen, er stellt des Mondes Lauf; er läßt die Winde wehen und thut den Himmel auf. Er schenkt uns so viel Freude, er macht uns frisch und roth; er giebt dem Viehe Weide und seinen Kindern Brot. Alle gute Gabe rc. Matthias Claudius. 113. Das Lied vom Samenkorn. 1. Der Sä'mann streut aus voller Hand Den Samen auf das weiche Land, Und wundersam! was er gesä't, Das Körnlein wieder aufersteht. 2. Die Erde nimmt es in den Schooß Und wickelt es im Stillen los; Ein zartes Keimlein kommt hervor Und hebt sein röthlich Haupt empor. 3. Es steht und frieret, nackt und klein, Und fleht um Thau und Sonnenschein.i Die Sonne schaut von hoher Bahn Der Erde Kindlein freundlich an. 4. Bald aber nahet Frost und Sturm, Und scheu verbirgt sich Mensch und Wurm; Das Körnlein kann ihm nicht entgchm Und muß im Wind und Wetter steh'n. 5. Doch schadet ihm kein Leid noch Weh, Der Himmel deckt mit weißem Schnee Der Erde Kindlein freundlich zu: Dann schlummert es in guter Ruh'.

5. Lesebuch für Volksschulen - S. 61

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
61 125. Spriichwörter und Denksprüche. 1. Bete, als hülfe kein Arbeiten; arbeite, als hülfe kein Beten. 2. Fleiß bricht Eis. 3. Gott ist der Armen Vormund. 4. Deine eig'ne Hand dich nähren soll, so lebst du recht, und es geht dir wohl. 5. Lust und Liebe zum Ding — macht Mühe und Arbeit gering. 6. Wer seine Kinder lehrt mit We- nigem auskommen, der hinterläßt ihnen mehr, denn Reichthum. 7. Arbeit verkürzt die Stunden und verlängert das Leben. 8. Wer Muth zur Arbeit hegt und rasch den Arm bewegt, sich immer durch die Welt noch schlägt. 9. Was man gerne thut, wird einem leicht. 126. Kampf einer Schlange mit einem Vogel. Es war ein warmer Sommertag, und ich hatte mich unter einem Eichbaume hingelagert. Ein munteres, rothes Johannis- käferchen mit schwarzen, runden Flecken auf den Flügeldecken hatte sich eben auf meine H^nd gesetzt; ich betrachtete es und freute mich darüber. Da raschelte es plötzlich gar nicht weit von mir im trockenen Laube, ganz leise nur, fast hätte ich’s nicht gehört. Ich blickte hin, und was sah ich? Eine Schlange. Etwa acht Schritte von mir entfernt stand ein Haselnuss- strauch, und auf den ringelte die Schlange zu, ganz leise durch das hohe, dürre Gras, so dass sich kaum die Halme bewegten. „Die hat etwas im Schilde!“ dachte ich, denn ich sah’s ihr an, wie vorsichtig sie jedes trockene Blatt vermied, das etwa rascheln könnte, und wie ihre Augen funkelten und unverwandt nach dem Nussstrauche gerichtet waren. Jetzt sah ich’s. Auf einem trocke- nen Zweige des Strauches, etwa zwei Fuss von der Erde entfernt, sass nämlich ein Yöglein, ein buntes, niedliches Finkenhähnchen, den Rücken der unbemerkt nahenden Schlange zugekehrt, und schlug sorglos seine munteren Triller. Im ersten Augenblicke wollte ich aufspringen, den Vogel retten und die Schlange ver- nichten — und ich verzeihe mir heute noch nicht, dass ich’s nicht gethan; aber die Wissbegierde des Naturforschers liess mich das Mitleid unterdrücken. Indem schlug der Vogel noch einmal sein munteres Lied sorglos und fröhlich in den Wald hinein. Da fuhr die Schlange, schnell wie der Blitz, empor, dass ich selbst erschrak, und rich- tig, sie hatte das Vüglein erwischt, aber nur bei einem Fusse. Denkt euch die Angst des armen Thieres, wie es — vielleicht war dicht daneben das Nestlein seiner Lieben — flatterte und schrie, gefangen am Maul des Ungethüms! Die Schlange zog den Finken nieder, und ich war sehr be- gierig, zu erfahren, was sie wohl mit ihm thun würde. Das sollte ich bald sehen. Die Schlange warf sich an die Erde, rollte sich in einen Knäuel zusammen und versuchte , den Vogel mit ihrem Leibe zu umschlingen. Das gelang ihr aber nicht, denu der Vogel flatterte so heftig, so gewaltsam umher, dass er immer wieder den glatten Ringen ihres Leibes entschlüpfte. Die Ver- suche dauerten eine geraume Zeit. Endlich mochte sie einsehen,

6. Lesebuch für Volksschulen - S. 63

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
63 nicht mehr gebrauchen; aber da ihr Häuschen auf dem Deiche stand, konnte ste von ihrem Bette aus auf's Eis hinaus sehen und die Freude sich betrachten. Wie es nun gegen Abend kam, da gewahrte sie, indem sie so auf die See sah, im Westen ein kleines weißes Wölkchen, das eben an der Kimmung aufstieg. Gleich befiel sie eine unendliche Angst; sie war in früheren Tagen mit ihrem Manne zur See gewesen und verstand sich wohl auf Wind und Wetter. Sie rechnete nach: In einer kleinen Stunde wird die Fluth da sein, dann ein Sturm los- brechen, und alle sind verloren. — Da rief und jammerte sie so laut, als sie nur konnte; aber niemand war in ihrem Hause, und die Nach- barn waren alle auf dem Eise; niemand hörte sie. Immer größer ward unterdeß die Wolke und allmählich immer schwärzer; noch einige Minuten und die Fluth mußte da sein, der Sturm losbrechen; da rafft sie all ihr bischen Kraft zusammen und kriecht auf Händen und Füßen aus dem Bette zum Ofen. Glücklich findet sie noch einen Brand, schleudert ihn in das Stroh ihres Bettes und eilt, so schnell sie kann, hinaus, sich in Sicherheit zu bringen. Das Häuschen stand nun augenblicklich in hellen Flammen, und wie der Feuerschein vom Eise aus gesehen ward, stürzte alles in wilder Hast dem Strande zu. Schon sprang der Wind auf und fegte den Staub auf dem Eise vor ihnen her; der Himmel ward dunkel, das Eis fing an zu knarren und zu schwanken, der Wind wuchs zum Sturm, und als eben die letzten den Fuß auf's feste Land setzten, brach die Decke, und die Fluth wogte an den Strand. So rettete die arme Frau die ganze Stadt und gab ihr Hab und Gut daran zu deren Heil und Rettung. Müllenhoff. 129. Johanna Sebus. Zum Andenken der siebenzehnjährigen Schönen, Guten, aus dem Dorfe Brienen, die am 13. Januar 1809 bei dem Eisgange des Rheins und dem großen Bruche des Dammes von Cleverham, Hülfe reichend, unterging. Der Damm zerreißt, das Feld erbraust, Die Fluthen spülen, die Fläche saust. „Ich trage dich, Mutter, durch die Fluth, Noch reicht sie nicht hoch, ich wate gut." — „Auch uns bedenke, bedrängt wie wir sind, Die Hausgenossin, drei arme Kind! Die schwache Frau! ... Du gehst davon?" — Sie trägt die Mutter durch's Waffer schon. „Zum Bühle* *) da rettet euch! harret derweil! Gleich kehr' ich zurück, und allen ist Heil; Zum Bühl ist's noch trocken und wenige Schritt, Doch nehmt auch mir meine Ziege mit!" Der Damm zerschmilzt, das Feld erbraust. Die Fluthen wühlen, die Fläche saust. ^Sie setzt die Mutter auf sich'res Land, Schön Suschen, gleich wieder zur Fluth gewandt. „Wohin? wohin? die Breite schwoll; _______ Des Wassers ist hüben und drüben voll; *) Ein mit Rasen bedeckter Hügel.

7. Lesebuch für Volksschulen - S. 64

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
V4 Verwegen in's Tiefe willst du hinein!" — „Sie sollen und müssen gerettet sein!" Der Damm verschwindet, die Welle braust, Eine Meereswoge, sie schwankt und saust. Schön Suschen schreitet gewohnten Steg, Umströmt auch geleitet sie nicht vom Weg, Erreicht den Bühl und die Nachbarin; Doch der und den Kindern kein Gewinn! Der Damm verschwand, ein Meer erbraust's, Den kleinen Hügel im Kreis umsaust's. Da gähnet und wirbelt der schäumende Schlund Und ziehet die Frau mit den Kindern zu Grund; Das Horn der Ziege faßt das ein', So sollten sie alle verloren sein! Schön Suschen steht noch strack und gut; Wer rettet das junge, das edelste Blut! Schön Suschen steht noch wie ein Stern; Doch alle Werber sind alle fern. Rings um sie her ist Wasserbahn, Kein Schifflein schwimmet zu ihr heran. Noch einmal blickt sie zum Himmel hinauf, Da nehmen die schmeichelnden Fluthen sie auf. Kein Damm, kein Feld! Nur hier und dort Bezeichnet ein Baum, ein Thurm den Ort, Bedeckt ist alles mit Wafferschwall; Doch Suschens Bild schwebt überall. — Das Wasser sinkt, das Land erscheint, Und überall wird schön Suschen beweint. — Und dem sei, wer's nicht singt und sagt, Im Leben und Tod nicht nachgefragt! Göthe. 130. Das Lied vom braven Manu. (Geschah im Winter b. Z. 1775—1776 zu Verna.) 1. Hoch klingt das Lied vom braven Mann, Wie Orgelton und Glockenklang. Wer hohen Muths sich rühmen kann, Den lohnt nicht Gold, den lohnt Gesang. Gottlob, daß ich singen und preisen kann, Zu singen und preisen den braven Mann! 2. Der Thauwind kam vom Mittagsmeer Und schnob durch Welschland trüb und feucht. Die Wolken flogen vor ihm her, Wie wenn der Wolf die Heerde scheucht. Er fegte die Felder, zerbrach den Forst; Auf See'n und Strömen das Grundeis borst. 3. Am Hochgebirge schmolz der Schnee, Der Sturz von tausend Wassern scholl; Das Wiesenthal begrub ein See; Des Landes Heerstrom wuchs und schwoll. Hoch rollten die Wogen entlang ihr Gleis Und rollten gewaltige Felsen Eis. 4. Auf Pfeilern und auf Bogen schwer, Aus Quaderstein von unten auf, Lag eine Brücke d'rüber her, Und mitten stand ein Häuschen d'rauf. Hier wohnte der Zöllner mit Weib und Kind. — „0 Zöllner, o Zöllner, entfleuch geschwind

8. Lesebuch für Volksschulen - S. 111

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
111 des Lebens mehr wahrzunehmen. Doch vernahm er nach langem, ängstlichem Rufen, wie aus einem tiefen Grabe die Stimme seines Weibes unter dem Schnee herauf. Und als er sie glücklich und unbe- schädigt hervorgegraben hatte, da hörten sie plötzlich noch eine bekannte und liebe Stimme: „Mutter, ich wäre auch noch am Leben," rief ein Kind, „aber ich kann nicht heraus." Nun arbeiteten Vater und Mutter noch einmal und brachten auch das Kind hervor, und ein Arm war ihm abgebrochen. Da ward ihr Herz mit Freude und Schmerzen erfüllt, und von ihren Augen stoffen Thränen des Dankes und der Wehmuth. Denn die zwei andern Kinder wurden auch noch heraus- gegraben, aber todt. In Pilzeig, ebenfalls im Kanton Uri, wurde eine Mutter mit zwei Kindern fortgerissen und unten in der Tiefe vom Schnee ver- schüttet. Ein Mann, ihr Nachbar, den die Lawine ebenfalls dahinge- worfen hatte, hörte ihr Witnmern und grub sie hervor. Vergeblich war das Lächeln der Hoffnung in ihrem Antlitze. Als die Mutter halb nackt umherschaute, kannte sie die Gegend nicht mehr, in der sie war. Ihr Retter selbst war ohnmächtig niedergesunken. Neue Hügel und Berge von Schnee und ein entsetzlicher Wirbel von Schneeflocken füllten die Luft. Da sagte die Mutter: „Kinder, hier ist keine Ret- tung möglich; wir wollen uns dem Willen Gottes überlaffen." Und als sie beteten, sank die siebenjährige Tochter sterbend in die Arme der Mutter; und als die Mutter mit gebrochenem Herzen ihr zusprach und ihr Kind der Barmherzigkeit Gottes empfahl, da verließen sie ihre Kräfte auch. Sie war eine 14 tägige Kindbetterin, und sie sank, mit dem theuren Leichnam ihres Kindes in dem Schooße, ebenfalls leblos darnieder. Die andere, elftährige Tochter hielt weinend und hände- ringend bei der Mutter und Schwester aus, bis sie todt waren, drückte ihnen alsdann, ehe sie auf eigene Rettung bedacht war, mit stummem Schmerze die Augen zu, und arbeitete sich mit unsäglicher Mühe und Gefahr erst zu einem Baume, dann zu einem Felsen hinauf und kam gegen Mitternacht endlich an ein Haus, wo sie zum Fenster herein aufgenommen und mit den Bewohnern des Hauses erhalten wurde. Kurz, in allen Bergkantonen der Schweiz, — in Bern, Glarus, Uri, Schwyz, Graubündten — sind in einer Nacht und fast in der nämlichen Stunde durch die Lawinen ganze Familien erdrückt, ganze Viehheerden mit ihren Stallungen zerschmettert, Matten und Garten- land bis auf die nackten Felsen hinab aufgeschürft und weggeführt und ganze Wälder zerstört worden, also, daß sie in's Thal gestürzt sind, oder die Bäume lagen übereinander zerschmettert und zerknickt, wie die Halme auf einem Acker nach einem Hagelschlage. Sind ja in dem einzigen kleinen Kanton Uri fast mit einem Schlage 11 Per- sonen unter dem Schnee begraben worden und sind nimmer auferstan- den; gegen 30 Häuser und mehr als 150 Heuställe zerstört und 359 Häuptlein Vieh umgekommen, und man wußte nicht, auf wie viel mal hunderttausend Gulden man sollte den Schaden berechnen, ohne

9. Lesebuch für Volksschulen - S. 76

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
76 sie einander gegenüber. Jetzt kräht der eine mit schwankender Stimme, denn er ist noch außer Athem, und augenblicklich stürzt der andere wieder auf ihn los. Mit erneuter Wuth treffen sie zusammen; sie kämpfen wie früher; aber endlich sind Füße und Flügel vor Mattigkeit zum Kampfe nicht mehr tauglich, da greifen sie zu der letzten und furchtbarsten Waffe. Sie springen nicht mehr, aber hageldicht fallen die Schnabelhiebe nieder, und bald triefen die Köpfe vom Blute. End- lich verläßt den Feind der Muth; er wankt, er weicht zurück; jetzt be- kommt er noch einen tüchtigen Hieb, und die heiße Schlacht ist entschieden. Er flieht, sträubt die Nackenfedern empor, hebt die Flügel, senkt den Schwanz, sucht sich eine Hecke, macht sich klein und krakelt wie eine Henne, denn für eine Henne gehalten, glaubt er das Mitleid zu fin- den, welches er als Hahn nicht zu erwarten hat. Doch der Sieger ist durch kein Gekrakel zu bethören; er schöpft erst wieder Athem, schlägt mit den Flügeln, kräht und macht sich dann zur Verfolgung des Fein- des auf, der sich nun nicht mehr wehrt, und wenn er auch unter den Hieben des ergrimmten Gegners sein Leben aushauchen sollte. Daß in der Regel der Haushahn mit größerem Muthe kämpft, ist natürlich, und selten wagt es der Besiegte, wenn er mit diesem denselben Hof bewohnen muß, sich künftig von neuem mit ihm zu messen. Lenz. 142. Die Lerche. 1. Hört die Lerche! sie singt! Hoch in den bläulichen Lüften, Ueber den grünenden Triften Tönet ihr Lied. Wie erklingt Ihre melodische Brust Uns zur Freude und Lust! 3. Seht die Lerche! sie schwingt Lustig ihr braunes Gefieder, Und auf die Knospen hernieder Schauet sie freundlich und singt: „Krönet das liebliche Grün!" Und die Knospen erblüh'n. 2. Seht die Lerche! sie steigt! Hoch aus den himmlischen Räumen Ruft sie den schlummernden Keimen: „Grünet! der Winter entfleucht!" Und der Ernährerin Schooß Schmücken Halme und Meos. 4. Höret die Lerche! sie schwebt Ueber der Erde Getümmel Preisend und dankend gen Himmel. „Menschen," so singt sie, „erhebt Ueber die irdische Bahn Eure Herzen hinan!" Krummacher. 143. Der geheilte Kranke. Reiche Leute haben trotz ihrer gelben Vögel doch manchmal auch allerlei Lasten und Krankheiten auszustehen, von denen gottlob der arme Mann nichts weiß; denn es giebt Krankheiten, die nicht in der Luft stecken, sondern in den vollen Schüffeln und Gläsern und in den weichen Sesseln und seidenen Betten, wie jener reiche Amsterdamer ein Wort davon reden kann. Den ganzen Vormittag saß er im Lehnsesiel und rauchte Tabak, wenn er nicht zu träge war, oder hatte Maulaffen feil zum Fenster hinaus, aß aber zu Mittag doch wie ein Drescher, und die Nachbarn sagten manchmal: „Ist draußen Wind, oder schnauft der Nachbar so?" — Den ganzen Nachmittag aß oder trank er eben-

10. Lesebuch für Volksschulen - S. 89

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
89 9. Und weiter gellt er die Strasse entlang, Ein Thränlein hängt ihm an der braunen Wang’. 10. Da wankt’ von dem Kirchsteig sein Mütterchen her: „Gott grüss’ euch!“ so spricht er und sonst nichts mehr. 11. Doch sieh’ — das Mütterchen schluchzet voll Lust: „Mein Sohn!“ und sinkt an des Burschen Brust. 12. Wie sehr auch die Sonne sein Antlitz verbrannt, Das Mutteraug’ hat ihn doch gleich erkannt. Yogi. 159. Der frohe Wandersmann. 1. Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt; Dem will er seine Wunder weisen In Berg und Wald und Strom und Feld. 2. Die Bächlein von den Bergen springen; Die Lerchen jubeln hoch vor Lust. Wie sollt' ich nicht mit ihnen singen Aus voller Kehl und frischer Brust. 3. Den lieben Gott lass’ ich nur walten. Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd' und Himmel will erhalten, Hat auch mein Sach' auf's Best' bestellt. Joseph Freiherr v. Eichendorf. 169. Von der Fruchtbarkeit und schnellen Verbreitung der Pflanzen. i. Die meisten Pflanzen haben eine wunderbare Vermehrungskraft, wie jeder aufmerksame Landwirth wohl weiß. Tausend Samenkerne von einer einzigen Pflanze, so lange sie lebt, ist zwar schon viel gesagt, nicht jede trägt's, aber es ist auch noch lange nicht das höchste. Man hat schon an einer einzigen Tabaks- pflanze 40,000 Körnlein gezählt, die sie in einem Jahre zur Reife brachte. Man schätzt, daß eine Eiche 500 Jahre leben könne. Aber wenn wir uns nun vor- stellen, daß sie in dieser langen Zeit nur fünfzigmal Früchte trage, und jedes- mal in ihren weitverbreiteten Aesten und Zweigen nur 500 Eicheln, so liefert sie doch25,Ooo, wovon jede die Anlage hat, wieder ein solcher Baum zu werden. Gesetzt, daß dieses geschehe, und es geschehe bei jeder von diesen wieder, so hätte sich die einzige Eiche in der zweiten Abstammung schon zu einem Walde von 625 Millionen Bäumen vermehrt. Wie viel aber eine Million oder 1000 mal 1000 sei, glaubt man zu wissen, und doch erkennt es nicht jeder. Denn wenn ihr ein ganzes Jahr lang vom 1. Januar bis zum 31. Dezember alle Tage 1000 Striche an eine große Wand schreibet, so habt ihr am Ende des Jahres noch keine Million, sondern erst 365,000 Striche, und das zweite Jahr noch keine Million, sondern erst 730,000 Striche, und erst am 26. September des dritten Jahres würdet ihr zu Ende kommen. Aber unser Eichenwald hätte 625 solcher Millionen, und so wäre es bei jeder andern Art von Pflanzen nach Proportion in noch viel kürzerer Zeit, ohne an die zahlreiche Vermehrung durch Augen, Wurzelsprossen und Knollen zu gedenken. Wenn man sich also einmal über diese Kraft in der Natur gewundert hat, so hat man sich über den großen Reichthum an Pflanzen aller Art nicht mehr zu verwundern. Obgleich viele 1000 Kerne und Körnlein alle Jahre von Menschen und Thieren verbraucht werden, viele Tausend im Boden ersticken, oder im Aufkeimen durch ungünstige Witterung und ander? Zufälle wieder zu Grunde gehen, so bleibt doch, Jahr
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