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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 350

1880 - Sondershausen : Eupel
350 — 3. Da rief er mit gestrengem Blick die Faulen her, die Böcke, und wies sie mit erhabner Hand zur Linken, in die Ecke; da stand im pelzverbrämten Rock manch feiner Herrensohn, manch ungezognes Mutterkind, manch junger Reichsbaron. 4. Da sprach nach rechts der Kaiser mild: „Habt Dank, ihr frommen Knaben, ihr sollt an mir den gnäd'gen Herrn, den güt'gen Vater haben; und ob ihr armer Leute Kind und Knechtessöhne seid: In meinem Reiche gilt der Mann und nicht des Mannes Kleid!" 5. Dann blitzt' sein Blick zur Linken hin, wie Donner klang sein Tadel: „Ihr Taugenichtse, bessert euch, ihr schändet euren Adel; ihr seidnen Püppchen, trotzet nicht auf euer Milchgesicht! Ich frage nach des Manns Verdienst, nach seinem Namen nicht!" 6. Da sah man manches Kinderaug' in frohem Glanze leuchten, und manches stumm zu Boden sehn und manches still sich feuchten. Und als man aus der Schule kam, da wurde viel erzählt, wen heute Kaiser Karl belobt und wen er ausgeschmält. 7. Und wie's der große Kaiser hielt, so soll man's allzeit halten im Schulhaus mit dem kleinen Volk, im Staate mit den Alten: Den Platz nach Kunst und nicht nach Gunst, den Stand nach dem Verstand, so steht es in der Schule wohl und gut im Vaterland. Gerok. 12. Roland Schildträger. 1. Der König Karl saß einst zu Tisch in Aachen mit den Fürsten, inan stellte Wildbret auf und Fisch und ließ auch keinen dürsten. Biel Goldgeschirr von klarem Schein, manch roten, grünen Edelstein sah man im Saale leuchten. 2. Da sprach Herr Karl, der starke Held: „Was soll der eitle Schimmer? Das beste Kleinod dieser Welt, das fehlet uns noch immer. Dies Kleinod, hell wie Sonnenschein, ein Riese trägt's im Schilde sein tief im Ardennerwalde." 3. Graf Richard, Erzbischof Turpin, Herr Haimon, Naims von Baiern, Milon von Anglant, Graf Garin, die wollten da nicht feiern. Sie haben Stahlgewand begehrt und hießen satteln ihre Pferd', zu reiten nach dem Riesen. 4. Jung Roland, Sohn des Milon, sprach: „Lieb Vater! hört! ich bitte! Vermeint ihr mich zu jung und schwach, daß ich mit Riesen stritte, doch bin ich nicht zu winzig mehr, euch nachzutragen euren Speer, sammt eurem guten Schilde." 5. Die sechs Genossen ritten bald vereint nach den Ardennen, doch als sie kamen in den Wald, da thäten sie sich trennen. Roland ritt hinterm Vater her; wie wohl ihm war, des Helden Speer, des Helden Schild zu tragen! 6. Bei Sonnenschein und Mondenlicht streiften die kühnen Degen; doch fanden sie den Riesen nicht in Felsen und Gehegen. Zur Mittagsstund' am vierten Tag der Herzog Milon schlafen lag in einer Eiche Schatten. 7. Roland sah in der Ferne bald ein Blitzen und ein Leuchten, davon die Strahlen in dem Wald die Hirsch' und Reh' aufscheuchten; er sah, es kam von einem Schild, den trug ein Riese, groß und wild, vom Berge niedersteigcnd. 8. Roland gedacht' im Herzen sein: „Was ist das für ein Schrecken! Soll ich den lieben Vater mein im besten Schlaf erwecken? Es wachet ja sein gutes Pferd, es wacht sein Speer, sein Schild und Schwert, es wacht Roland der junge."

2. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 147

1880 - Sondershausen : Eupel
147 6. Wie Siegfried und Kriemhild heimkehrten. So war Kriemhild gerettet, und freudenvoll eilte sie auf ihren Be- freier zu. Aber der war von der ungeheuren Anstrengung bis zum Tode erschöpft; ohnmächtig sank er zusammen, und lange lag er bewußtlos da. Darüber erschrak Kriemhild so, daß auch ihr die Sinne vergingen und sie wie eine Todte neben dem Helden lag. Endlich nach langer Zeit schlug Siegfried die Augen auf; als er aber die Jungfrau wie todt neben sich sah, brach er in laute Klagen aus und rief: „O weh mir, daß ich dies erleben soll! Die ich in Freuden ihrem Vater wieder heimführen wollte, die muß ich nun todt ihm bringen? Des werd' ich ewig klagen müssen." Das hörte der Zwerg Engel, der sich inzwischen, wie es stille auf dem Felsen geworden war, wieder hervorgewagt hatte. Schnell kam er herbei und sagte: „Sei nur getrost! ich will der Jungfrau ein Kraut eingeben, daß sie bald wieder gesund wird." So that er, und alsbald schlug sie die Augen wieder auf. Da fiel sie freudenvoll ihrem Retter Siegfried um den Hals und küßte ihn auf den Mund. Eugel aber sprach: „Du hast uns Zwerge von dem bösen Riesen, dem wir dienen mußten, befreit; dafür wollen wir nun auch dir dienen und dir helfen, wo wir können." Darnach führte er Siegfried und Kriemhild in seine Wohnung, und hier erholten sie sich bei köstlichen „Speisen und Getränken vollends von den überstandenen Mühen und Ängsten. Dann nahmen sie Abschied von dem guten Zwerg, um gen Worms zu reiten; denn sein treues Roß fand Siegfried noch unten am Fuße des Berges. Als sie aber eine kurze Strecke geritten waren, fiel Siegfried ein, daß der Schatz, den er im Berge gesehen hatte, ihm als dem Besieger des Drachen gehöre, denn er wußte ja nicht, daß es der Hort der Nibelungen, des guten Zwergvolkes, sei. So ritt er zurück und lud den Schatz auf sein Roß. Derselbe brachte ihm aber kein Glück. Am Hofe zu Worms wurden nun Siegfried und Kriemhild mit großen Freuden empfangen, und bald ward ihre Vermählung mit aller Pracht gefeiert. Es war ein herrliches Königspaar, und sie regierten mit großer Weisheit und Gerechtigkeit; mit ihrem Golde linderten sie, wo sie konnten, jede Not der Armut. Aber ihr großes Glück erregte bald den Neid von Kriemhildens Brüdern. Sie stifteten den grimmigen und düsteren Hagen an, Siegfried zu ermorden. Einst forderte Hagen ihn auf, mit ihm einen Wettlauf zu machen; Siegfried kam zuerst an das Ziel, einen kühlen Brunnen im Walde, und da er sich bückte, um zu trinken, durchbohrte ihn hinterrücks der böse Hagen an der einzigen Stelle, zwischen den Schultern, wo er verwundbar war. So endete der herrliche Siegfried. Den Nibelungenschatz versenkte Hagen heimlich in den Rhein; an dessen Grunde soll er noch heutzutage ^bgen. Nach dem Volksbuche. 206. Sprüche und Sprichwörter. 1. Not lehrt beten. 2. Wie man liest in der Bibel, so steht auf dem Hause der Giebel. 3. Was der Sonntag erwirbt, schon am Montag verdirbt. 4. Elternsegen ist Gottessegen. 5. Treue ist ein seltner Gast; halt’ ihn fest, wo du ihn hast. 6. Es ist etwas Grosses: Gottes Wort und ein Stück Brot 10*

3. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 145

1880 - Sondershausen : Eupel
145 Unhold sechzehn tiefe Wunden bei, so daß ihm das Blut vom Leibe troff. Da flehte Kuperan um sein Leben, und Siegfried sagte: „Gern will ich es dir schenken, wenn du mir schwörst, mir die Jungfrau gewinnen zu helfen." Das schwur der Riese, und so war zwischen beiden Friede gemacht; Sieg- fried riß sich selbst sein Untergewand vom Leibe und verband mitleidig seines Feindes Wunden damit. 4. Wie der Riese wegen seiner Treulosigkeit getödtet ward. Als der siegreiche Held auf den Felsen hinauf eilte, um Kriemhild zu suchen, nahm der tückische Riese, der hinter ihm herging, die günstige Ge- legenheit wahr und schlug ihn unversehens mit einem Faustschlage zu Boden. Da lag der edle Siegfried betäubt unter seinem Schilde; rotes Blut quoll ihm aus Mund und Nase, und er schien todt zu sein. Ehe sein Feind ihn aber vollends mordete, sprang schnell der Zwerg Engel, der immer in der Nähe geblieben war, herbei und deckte über Siegfried eine Tarn- kappe, die die wunderbare Eigenschaft hatte, jeden, den sie umhüllte, unsicht- bar zu machen. Kuperan tobte vor Wut, daß sein Gegner verschwunden war, aber wie er auch von Baum zu Baum suchte, er vermochte ihn nicht wiederzufinden. Inzwischen suchte der gute Zwerg den bewußtlosen Helden-wieder zu beleben. Als er die Augen endlich wieder aufschlug und seinen Retter neben sich sah, sprach er: „Lohne dir Gott, du kleiner Mann, was du an mir gethan hast." — „Ja," erwiderte der Zwerg, „da hätte es dir schlimm ergehen können. Aber nun folge auch meinem Rat und gib es auf, die Jungfrau zu befreien." — Da sagte Siegfried: „Nimmermehr! Und wenn ich tausend Leben hätte, so wollte ich sie alle um die Jungfrau wagen." Sobald er sich also einigermaßen erholt hatte, warf er die Tarn- kappe fort und stürmte von neuem auf den Riesen ein. Wieder schlug er ihm recht tiefe Wunden, bis er um Gnade flehte. Wohl hätte der Treu- lose sie nicht verdient, aber Siegfried bedachte, daß er ohne ihn nicht an den Drachenstein gelangen könnte, und so schenkte er ihm abermals das Leben, jetzt aber war er vorsichtiger und ließ ihn vorangehen. So gelangten sie endlich an den Drachenstein. Ein unterirdischer Gang führte zu der Thür desselben; der Riese schloß sie auf, und Sieg- fried steckte den Schlüssel zu sich. Bald waren sie oben auf dem Felsen. Der Drache war zum Glück ausgeflogen, die Jungfrau aber erkannte den Helden und fing vor Freuden an zu weinen und sprach: „Willkommen, du edler Siegfried! Wie geht es meinem Vater und meiner Mutter zu Worms, und wie leben meine Brüder?" Siegfried erzählte ihr alles und daß er gekommen wäre, sie zu befreien. Indessen trat der Riese heran und sagte: „Hier in der Erde liegt ein Schwert, mit welchem allein es möglich ist, den Drachen zu bezwingen." Das war freilich Wahrheit, aber die Ab- sicht, die der Riese bei diesen Worten hatte, war eine schlimme. Denn als Siegfried sich bückte, um das Schwert in der Erde zu suchen, sprang jener herzu und versetzte ihm einen fürchterlichen Schlag in den Rücken. Zornig wandte sich der Held um, und nun begann ein Ringen der beiden, daß der Fels erhehte. 'L-iegfried riß dabei dem Riesen die alten Wunden mit Gewalt wieder auf, so daß ihm das Blut in Strömen herunterlief; endlich bat der Unhold wieder um Gnade, aber Siegfried rief: „Das kann Helmrich, Vaterland. Lesebuch. 10

4. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 146

1880 - Sondershausen : Eupel
146 nicht sein. Ich bedarf deiner nicht mehr, und nun soll dir deine Untreue vergolten werden." Mit diesen Worten gab er dem Riesen einen Stoß, daß er vom Rande des Felsens hinab taumelte und in der Tiefe zer- schmettert ward. 5. Wie Siegfried mit dem Drachen kämpfte. Kriemhild hatte bei diesem schrecklichen Kampfe die Hände gerungen und zu Gott um Hilfe gerufen; auch jetzt noch zitterte und weinte sie, aber Siegfried trat zu ihr und sprach: „Nun sei getrost, holdselige Jung- frau; noch bin ich unbezwungen, und mit Gottes Hilfe werde ich auch wohl dich befreien." Aber Kriemhild sagte: „Ich fürchte, daß noch schwerere Kämpfe dir kommen, als bisher." „Ja," erwiderte Siegfried, „schlimm wär' es, wenn ich jetzt sogleich mit dem Drachen streiten sollte, denn es ist heute der vierte Tag, daß ich nicht gegessen und getrunken, noch auch geschlafen habe." Das hörte der Zwerg Engel, und sogleich ließ er durch eine Schaar seines Volkes köstliche Speisen und Getränke auftragen. Aber kaum hatte Siegfried zu essen angefangen, da erhub sich ein Getöse, als stürzten die Berge zusammen. Ängstlich fuhren die Zwerge auseinander, sich zu verstecken, und Kriemhild sprach: „Jetzt, edler Held, wird es unser Ende sein. Nun naht der Drache heran, von seinem Schnauben kommt das Getöse." Aber Siegfried blieb getrost und er- mutigte auch die Jungfrau. Da sah man einen hellen Feuerschein, der kam aus dem Rachen des noch meilenweit entfernten Ungeheuers. Ängstlich zog Kriemhild den Jüngling in eine Höhle herein, um hier das Weitere zu erwarten. Da erschien der Drache; wie er an den Felsen heranflog, bebte die ganze Erde ringsumher. Sofort trat Siegfried aus der Höhle, mit der Rechten das Schwert führend, das ihm der Riese gezeigt hatte. Fürchterliche Schlüge versetzte er dem Drachen, aber dieser riß ihm mit seinen Krallen den Schild weg, und so fühlte er immer schrecklicher die Glut, die aus dem Rachen des Ungetüms hervorgehaucht ward; sie er- hitzte den Felsen so, als wär' er glühendes Eisen. Unerträglich ward endlich die Qual, immer gieriger züngelten rote und blaue Flammen ihm entgegen. Endlich mußte er fliehen, doch vergaß er nicht Kriemhildens; schnell zog er sie mit in eine kleine Höhle hinein, in welche der Drache ihnen nicht folgen konnte. Hier erblickte er einen unendlichen Schatz von Gold und Edelgestein; es war der Hort des unterirdischen Zwergenvolkes, der Nibelungen, welche vor dem Getöse des Kampfes ängstlich geflohen waren; Siegfried aber meinte, daß es der Schatz des Drachen sei. Nach einiger Zeit, als er sich erholt hatte, ergriff er wieder sein Schwert und begann den Kampf von neuem. Die Glut der blauen und roten Flammen, die das Unthier gegen ihn spie, brachte ihn wieder in große Not; er mußte auf die Seite springen, aber nun versuchte das Unge- heuer mit seinem Schwänze ihn zu umringeln, und nur mit genauer Not entging er diesen Umarmungen. Von den wiederholten Schlügen aber und von der gewaltigen Hitze begann allmählich die Hornhaut des Drachen weich zu werden; als Siegfried das merkte, nahm er alle seine Kraft zusammen und führte einen so gewaltigen Hieb auf das Thier, daß er es von oben bis unten mitten hindurch spaltete und die eine Hälfte vom Rande des Felsens in die Tiefe sank.

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 199

1880 - Sondershausen : Eupel
199 schon vor der Böttcherwoche im Großhandel abgemacht werden. Ans die Böttcherwoche folgt, durch Läuten der Ratsglocke angezeigt, die Meßwoche, die, ans gleiche Weise geschlossen, der Zahlwoche weicht. In ihr beginnt zu Ostern die Buchhändlermesse, und zwar, nachdem alle übrigen Geschäfte ihr Ende erreicht haben. Leipzig hat allein über 250 Verlags-, Com- missions- und Sortimentsbuchhandlungen, außerdem noch viele große Buch- druckereien, große Buchbindereien und andere zur Herstellung und Ans- schmückung der Bücher erforderliche Anstalten. — Oster- und Michaelismesse sind Hauptmessen; unbedeutend dagegen ist die von Friedrich dem Sanft- mütigen gestiftete Neujahrsmesse. Nach Thomas. 19. Das Erzgebirge. Das Erzgebirge umfaßt den größten und volkreichsten Theil des Königreichs Sachsens. Dort erheben sich die meisten und höchsten Berge des Landes; dort sind die Quellen der größeren Flüsse, mit Ausnahme der Elbe; dort ist das Vaterland des sächsischen Bergbaues, des Klöppelwesens, zum Theil auch der Baum- und Schafwollenweberei und der Holzwaaren- arbeiten. Während man oben klöppelt, spinnt, webt u. s. w., wird unter der Erde geklettert, gehämmert, gekarrt u. s. w. Vom Meißner und Leipziger Kreise steigt das Land allmählich an, erhebt sich wellenförmig, in stetem Wechsel von Berg und Thal, bis zu den höchsten Punkten an der böhmischen Grenze. Es ist reich an Natur- schönheiten aller Art, aber auch an Gegenden, wo nur düstere Wälder und kahle Bergrücken dem Auge sich darstellen, wo kein Singvogel nistet und nur selten eine Biene summt, wo keine Rebe prangt, selten Korn gedeiht und gewiß Unzählige sterben, die nie eine Pfirsiche oder Weintraube ge- sehen, geschweige denn gekostet haben. Ausgedehnte Waldungen bedecken be- sonders die höheren Gegenden und versorgen einen großen Theil des Nieder- lande mit Holz. Auch an Torf und Steinkohlen ist kein Mangel. Die wellenförmige Gestalt und die felsige Beschaffenheit des Bodens erschweren Feld- und Gartenbau: das rauhe Klima vereitelt in den höchsten Gegenden nicht selten die größten Anstrengungen des Landmannes. Der beste Segen der Felder sind Hafer, Lein und Kartoffeln. Letztere vertreten meisteutheils die Stelle des Brotes. Sie geben dem Armen, oft nur mit Salz, seltener mit Butter oder Leinöl, sein Morgen-, Mittag- und Abendbrot. Gar oft zählt man sie den Kindern wie Leckerbissen zu; und sich daran satt essen zu können, ist mancher Familie eine wahre Erquickung. Ohne Getreide- zufuhr aus den anstoßenden Landschaften würde der arme Erzgebirger oft hungern müssen. Der Erzgebirger ist zufrieden mit wenigem, dabei treuherzig im Um- gänge. Ganz besonders eigen ist ihm der Fleiß und die Sorge für den Erwerb, zu dem ihn die Natur zwingt; denn fast jede Gabe läßt sie nur mit Mühe oder Gefahr sich abgewinnen. Halbe Stunden weit trägt der Erzgebirger in Körben guten Boden auf nackte Felsen. Bergabhänge be- pflügt er, die der Bewohner der Ebene kaum erklettern kann. Mühsamer wird nirgends der Landbau betrieben, und frühzeitiger wohl nirgends die Jugend zur Arbeit angehalten als im Erzgebirge. Mit dem sechsten Jahre schon hilft das Kind verdienen, in der Klöppelstube, wie am Spinnrocken und bei der Hüttenarbeit. — Eigen ist ferner dem Erzgebirger, gleich dem

6. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 184

1880 - Sondershausen : Eupel
184 die dem Harze treu bleibt. Wenig Obst gedeiht in diesem Klima, desto mehr stehen Blumen, Wald und Wiesen in Flor. An Preißel- und Blau- beeren ist Überfluß: sie werden gesammelt und verkauft. Die Baumarten des Unterharzes sind Ahorn, Esche, Ulme, Birke, Rotbuche; an den mildesten Punkten stehen Roßkastanien. Bei Wernigerode und Blankenburg findet man aber auch die echte Kastanie. In den Oberharz folgt der Tanne nur die Birke eine Strecke weit, und noch etwas weiter die „Quitsche," deren rote Vogelbeeren dem Oberharzer zu seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Vogelfänge, gute Dienste leisten. In der Hohe von 900 Meter schwindet am Brocken schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüppelig geworden; nur das heilsame isländische Moos, die Berganemone und einige Alpenkrüuter fühlen sich aus dem kahlen Scheitel des nebelumfluteten Vater Brocken wohl. Im Thierreiche sind die Vogel am zahlreichsten vertreten, und der Spottvogel, der Zaunkönig, der Bergfinke, das Goldhähnchen, die Meise, der Zeisig, der Staar, das Rotkehlchen, der Falke und die Drossel, welche Heinrich I. den Harz so lieb machten, sind noch jetzt sehr laut in diesen Waldungen. Die Jagd liefert noch Eber, Hirsche, besonders viel Rehe; auch wilde Katzen finden sich noch hin und wieder. Von Hausthieren sind im Harz Ziegen und Schafe, mehr noch Schweine, besonders aber Rind- vieh zu nennen. Die größten Reichtümer des Harzes aber bestehen in Metallen, welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden, in Hammerwerken und Fabriken verarbeitet werden: Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Schwefel, Vitriol ist reichlich vorhanden. Silber gewinnt man noch 46 000 Mark jährlich, Eisen 220 000 Zentner, Kupfer 17 000 Zentner. Die bedeutendste Silbergrube ist bei Andreasb erg in der Berghauptmann- schaft Clausthal. Trotzdem werden die Bergleute und das Volk des Ge- birges nicht reich. Die Bergwerke gehören den Regierungen von Preußen, Brannschweig und Anhalt oder reichen Privatleuten. Wer mit eigenen Händen Erzadcrn sprengt, schmelzt, hämmert, der hat die Blühe und nicht den Ertrag. Doch freut den Harzer die gute Ausbeute, als wäre sic sein; denn er ist arm, aber zufrieden, und der Zufriedene ist am Ende doch der Reichste. Andere Beschäftigungen der Harzbewohner neben dem Bergbau sind das Beerenlesen, das Holzhanen, die Kohlenbrennerei und die Vogelstellerei. Die Beerenleser suchen sich die gelichteten Stellen des Waldes auf, wo sic Erd- und Himbeeren in Menge finden, die sie dann zum Verkauf aus- tragen. — Die Vogelsteller verfolgen die armen Vögel mit Leimruten, Vogelherden und Schlingen. Der Vogelherd besteht aus Netzen, die man in Rahmen spannt und so an einem offenen Kasten befestigt, daß sie von zwei Seiten wie ein getheilter Deckel auf den an der Erde stehenden Kasten fallen können. Eine Schnur zum Zuziehen der Netzdeckel geht nach einem Häuschen, in welchem der Vogelsteller sitzt. Mit den gefangenen Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen wird ein bedeutender Handel getrieben. Kühner.

7. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 201

1880 - Sondershausen : Eupel
201 samen Berghütten und der Dörfer am Fuße des Gebirges. Um Johannis wird gewöhnlich das Vieh aus den Ställen zu Berge getrieben. Beim Schalle langer hölzerner Schalmeien, bei fröhlichem Gesänge und dem Ge- läute der Glocken, deren jedes Rind eine an einem verzierten Bügel am Halse trägt, treibt man die blökenden Herden zwischen Fichten und Tannen zu den Sommerbauden in das Hochgebirge, welches nun 14 bis 15 Wochen lang von diesen fröhlichen Tönen wiederhallt. Da wird dann Butter und Käse gemacht für den eigenen Bedarf und für auswärtigen Absatz. Sämmtliche Abhänge des Gebirges sind dicht bewaldet; aber hoch oben gedeihen nur noch Knieholz, das strauchartig breite Striche bedeckt, zwergartige Fichten und Laubhölzer, eine Menge Gräser und Alpenkräuter, Moose und Flechten; ja viele der höchsten Gipfel zeigen ans ihrem mit Felsen und Steinblöcken überschütteten Scheitel kaum noch Spuren des Pflanzenwuchses. Denn in dieser Höhe ist der Sommer nur etwa vier Monate lang und die Wärme gering, daher auch in den der Sonne abge- wendeten Schluchten der Schnee gar nicht wegschmilzt, und Schneegestöber selbst inmitten der heißesten Jahreszeit nicht seltene Erscheinungen sind. Der Übergang ans dem kurzen Sommer in den Winter erfolgt oft unge- wöhnlich schnell. Kaum sind im September einige Nebel als Vorboten des nahen Winters eingetreten, als auch sofort Kälte und stürmisches Wetter hereinbricht und ungeheure Schneemassen alle Höhen und Thäler des Gebirges erfüllen. Die Wohnungen der Bergbewohner werden öfters so hoch überschneit, daß man keine Spur von ihnen entdecken würde, verriete nicht der aufsteigende Dampf der Rauchfänge die Stelle, wo sie stehen. So sind die Bewohner bei einfallenden Schneestürmen und Wind- wehen oft innerhalb weniger Stunden gänzlich eingeschneit. Die Bewohner der höchsten Banden sind gewöhnlich Monate lang außer aller Verbindung mit den Thalbewohnern. Wird eine Wanderung zu einer benachbarten Baude notwendig, so müssen die Bewohner ihren Ansgang entweder durch den Dachgiebel nehmen, oder sich nach Bergmannsart ihre Wege stollen- artig durch den Schnee an den Tag arbeiten, und dann ihre beschwerliche Reise mit Hilfe der Fußeisen fortsetzen. Des oft sehr hohen Schnees wegen müssen die betretensten Gebirgssteige jeden Winter mit Stangen, die gewöhnlich einige Meter lang sind, und an die man Strohbüschel be- festigt, um sie kenntlich zu machen, ansgesteckt werden. Die Regengüsse sind oft von der heftigsten Art, und die Gewitter toben bisweilen unter Hagelwetter und Wolkenbrüchen ans; sie überschütten allerdings mehr die Hänge und Thalebenen, treffen aber auch mit ihren Blitzen selbst die höchsten Berggipfel. Diese oft unvorhergesehenen, häufig schnell wechselnden Veränderungen des Wetters sind der Volkssage nach die Launen des gewaltigen Berggeistes Rübezahl, welcher diese schauerlich groß- artige Gebirgsgegend beherrschen soll. Nach Semmler. 21. Rübezahl. Das Riesengebirge, welches Schlesien von Böhmen scheidet, war ehemals der Aufenthalt eines mächtigen Berggeistes, Rübezahl ge- nannt. Auf der Oberfläche des Gebirges hatte sein Gebiet nur wenige Meilen im Umfange, aber im Innern erstreckte es sich unermesslich

8. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 196

1880 - Sondershausen : Eupel
196 Königsplatze steht das großartige Siegesdenkmal zur Erinnerung an die ruhmreichen Feldzüge der Jahre 1864 (der dänische Krieg), 1866 (der österreichische Krieg), 1870-71 (der französische Krieg). In der Nähe von Berlin liegt der zoologische Garten, der sich durch eine große Anzahl seltener Thiere auszeichnet. Unter den vielen Wohlthätigkeitsanstalten Berlins verdienen Erwähnung die Volksküchen, welche für Unbemittelte ein billiges,^ nahr- haftes Mittagsessen liefern, und die Asyle für Obdachlose. Ärmere Kranke finden Aufnahme in die Charite (Barmherzigkeit), die größte Heil- anstalt Berlins, in welcher jährlich Tausende verpflegt werden. Wegen des fast überall sandigen Bodens sind die nächsten Um- gebungen von Berlin nicht besonders reizend; doch gibt es einige schöne Stellen darin. Dies gilt namentlich von dem über 63 Meter hohen Kreuz- berge vor dem Hallischen Thore, auf welchem der König Friedrich Wilhelin Hi. zum Andenken an die siegreich beendeten Befreiungskriege gegen den Kaiser Napoleon ein 19 Meter hohes, thurmartiges, kunstvolles Denkmal aus Gußeisen hat errichten lassen. Nach Kühner und Thomas. 17. Der Spreewald. In der Mederlausitz, wo der Unterlauf der Spree beginnt, be- findet sich eine der merkwürdigsten Gegenden der Mark, nämlich der Spreewald, in dessen Mitte die Stadt Lübben liegt. Die Spree kommt hier wegen mangelnden Gefälles gleichsam in Verlegenheit, welchen Weg sie wählen soll, und theilt sich daher in eine unzählige Menge von Armen, die eine weite Mederung durchfliessen und bei hohem Wasserstande völlig überschwemmen. In älterer Zeit befand sich hier ein undurchdringlicher Bruchwald, den die Wenden oder Sorben zum Zufluchtsort erwählten, als sie vor den Deutschen nach Osten hin zurückweichen mussten. Die Nachkommen derselben wohnen noch heute im Spreewalde und haben die väterliche Sprache und Sitte bewahrt. Ein Theil des Spreewaldes ist urbar gemacht und in fruchtbares Wiesen- und Gartenland verwandelt worden; ein anderer Theil besteht noch jetzt aus Wald. Die herrschende Holzart ist die gemeine Erle; doch findet man auch Eschen, Buchen, Eichen, Weiden und Kiefern. Da nun die ganze Gegend von zahllosen Flussarmen durchzogen ist, so müssen die Bewohner des Spreewaldes alle Ausflüge und Besuche in Kähnen abmachen, die sie mit grosser Geschicklichkeit pfeilschnell durch das Wasser treiben. In festlichem Schmucke fährt man Sonntags in Kähnen zur Kirche. In ernstem, feierlichem Schweigen folgen auf Kähnen die Leidtragenden der Leiche eines Verstorbenen, welche zu Wasser nach dem Gottesacker gebracht wird. Zu Kahne besucht der Förster sein Revier, in Kähnen werden die Ernten heimgeholt. Der Fremde, welcher zur Sommerzeit in diese Gegend kommt, hat einen reichen Genuss. Die hohen, uralten Eichen und Erlen, welche die User besäumen, bieten in der Sommerschwüle erquickenden Schatten und spiegeln ihr dunkles Laub lieblich in dem klaren Wasser. Unter einem Laubdache gleitet das Fahrzeug sanft dahin. Und wenn nun

9. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 263

1880 - Sondershausen : Eupel
263 Pünktchen erscheinen auf der dunkeln Oberfläche und drängen sich da, wo das Wasser in heftigere Bewegung gerät, zu leuchtenden Massen zusammen. Die Kämme überstürzender Wellen sind in feurige Streifen verwandelt. In ein flammendes Kleid gehüllt und durch lange Lichtspuren ihren Weg bezeichnend, durchschießen Delphin und Fische blitzähnlich die Tiefe: jeder Ruderschlag erregt tausend glitzernder Funken, die sallenden^Tropfen eines Regenschauers erzeugen eine leuchtende Flüche, die ihren Schimmer nach oben zurückwirft, so daß die Wolke als eine matt glänzende Wand am schwarzen Himmelsgewölbe steht. Am prachtvollsten zeigt sich das Schauspiel da, wo der Kiel des eilenden Schiffes die See in mächtigen Wogen aus- einander wirft. Die schäumende und wirbelnde Wassermasse vor dem Buge ist in zwei flammende Lichtberge verwandelt; von tausend Funken erfüllt, treibt sie rauschend an den Seiten des Schiffes vorbei und vereinigt^ sich im Kielwasser zu einem langen, hell leuchtenden Streifen, der die Spur des einsamen Seglers auf der weiten Wasserwüste bezeichnet. Die Ursache dieser Erscheinungen sind Millionen und aber Millionen unendlich kleiner Thiere von gallertartiger Masse, welche die oberen Meeresschichten be- wohnen und bei jeder Beunruhigung einen Schein von sich geben ähnlich dem unserer Johanniswürmchen. Merkwürdig ist das regelmäßige Steigen und Fallen des Meerwafsers, die Flut und die Ebbe. Das Steigen dauert etwa 6 Stunden, nach einem Stillstände von einigen Minuten tritt die Ebbe ein, die ebenfalls etwas über 6 Stunden dauert. An jedem Tage tritt die Flut so ziemlich eine Stunde später ein. Gerade so verhält es sich mit dem Aufgange des Mondes. Auch hat man bemerkt, daß die Flut ihren höchsten Stand er- reicht, kurz nachdem der Mond durch den höchsten Punkt seiner Bahn am Himmel hindurchgegangen ist, und daß die Ebbe eintritt, wenn er am Himmel sich wieder herabsenkt. Und so ist es denn ohne allen Zweifel die Anziehungskraft des Mondes, welche diese Erscheinung hervorruft. Daß die Sonne an dieser Bewegung des Meeres auch mit Ursache ist, sieht man daraus, daß die Flut immer dann am höchsten steigt, wenn Sonne und Mond genau nach derselben Richtung stehen, von der Erde aus ge- sehen, oder nach gerade entgegengesetzter Richtung, als zur Zeit des Neu- und Vollmonds. Dann entstehen die gefährlichen Springfluten, die mitunter große Strecken Küstenland wegschwemmen, wie denn zum Beispiel der Dollart dadurch entstanden ist, daß die Springfluten der Nordsee in einer furchtbar stürmischen Nacht des Jahres 1277 die Küsteugegend in einem Umfange von 6 Q.-Meilen bedeckten und eine Stadt nebst 50 Dör- fern in der Tiefe begruben. Nach Romberg u. a. 71. Die Meerestiefe. ^ Das Meer hat gleich der Erdoberfläche nicht nur seine Berge und Thäler, seine Hoch- und Tiefebenen, seine Moorlager und Sandwüsten, seine Quellen und Ströme, sondern auch seine Urwälder mit ihren Schling- pflanzen, ihrer Farbenpracht und Thierwelt, mit Blumengärten und unge- heuren Wiesenflächen, auf denen die Herden der Pflanzenfresser des Meeres weiden, es hat seine Landschaften, welche prachtvoller und wunderbarer sind als irgend etwas auf Erden. Zwar gedeiht auf dem Meeresboden nur die Pflanzenart der Tange und Seegräser; aber diesa sinn so mannigfach

10. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 223

1880 - Sondershausen : Eupel
223 lands Schrecken steigen, tausendfältig vermehrt, über ein Paradies ans, wo tausend herrliche Blumen duften. Zimmermann. 41. Italien. Übersteigt man von Deutschland ans die Alpen, so kommt man nach Italien und zwar zunächst in das lombardische Tiefland, welches vom Po und einer großen Anzahl kleiner Flüsse, die meist von den Alpen kommen, bewässert wird. Durch eine Menge von Kanälen wird das Wasser der Flüsse nach allen Richtungen hin geleitet. Dadurch wird das Land sehr fruchtbar, so daß man die Wiesen sechsmal des Jahres mähen kann. Obwohl die Sonnenglut nicht so stark ist als in Süditalien, so ist sie doch weit stärker und anhaltender als in Deutschland; doch bläst oft kühlender Wind von den Alpen „her. Pomeranzen- und Citronenhaine gibt's hier noch nicht, doch schöne Ölbäume, und besonders gedeiht der Maulbeerbaum, weshalb die Seidenzncht von vielen Einwohnern als Erwerbszweig getrieben wird. Edle Kastanien, Feigen, Mandeln und Melonen sind im Überfluß vorhanden. In den frnchtheißen, ungesunden Sumpfgegenden wird viel Reis gebaut, außerdem Weizen und Mais. Der Mais keimt, wächst und reift in 50 Tagen und wird gewöhnlich erst hinter dem Winterweizen her gcsäet, so daß man zweimal erntet. Der Landmann ist meist Pächter- oder nur Arbeiter; das Land gehört reichen Gutsherren. Wiesen und Felder sind durch Ulmen und Maulbeerbäume umsäumt, an welchen Wein- reben emporranken. Die sonst einförmige Ebene sicht, von einem Thurme aus betrachtet, wie ein lichter Wald ans. — Seit den Zeiten Karls des Großen haben deutsche Kaiser oft die Alpen überschritten, da die Lombardei unter ihrem Scepter stand. Unter den Städten zeichnen sich Mailand und Venedig aus. Jene hat einen schönen, aus weißem Marmor ge- bauten Dom, an welchem Jahrhunderte lang gebaut ist. Diese ist aus lauter Jnselchen am adriatischen Meere erbaut; 450 Brücken und Stege verbinden die einzelnen Stadtthcile mit einander. Wagengerassel hört man nicht, denn der Straßen sind nur wenige; dagegen sind die Wasser (Lagunen) mit Gondeln bedeckt. Dem Reisenden, der sich dieser wundersamen Stadt nähert, kommt es vor, als steige sie mit ihren Thürmen und Marmor- palästen unmittelbar aus den Wogen des Meeres empor. Einst war sie die Beherrscherin des Meeres und hat manchen harten Kampf mit den Tiirken auszufechten gehabt; in den Palästen häuften sich damals uner- meßliche Reichtümer. Vom lombardischen^Tieflands an ziehen sich die Apenninen die ganze Halbinsel entlang gen Süden und tauchen in der Insel Sicilien Wieder- aus. Der nördliche Theil dieses Gebirges schließt sich an die Alpen und umgibt mit seinen nackten Bergen den Busen von Genna. Der schmale Küsteusaum, an welchem die Stadt liegt, ist vor Nordwinden geschützt und den anprallenden Sonnenstrahlen ausgesetzt; daher ist er so warm, daß Lorbeerbäume, Aprikosen und Orangen gedeihen. Südöstlich von Genua liegt in schöner Umgebung Florenz. — Der höchste Zug der Apenninen ist wild, schroff, kalt und nackt, fast ohne allen Wald, nur mit Kräutern bedeckt und daher nur von Hirten besucht, die in der Zeit des schwülen Sommers auf den kühlen Bergslächen ihre Herden weiden. Die niederen Bcrgzüge aber haben schöne Wälder von Eichen, Buchen und Ulmen, und
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