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1. Teil 5 - S. 224

1910 - Straßburg : Bull
224 finster, schien über ihn gekommen. Die Ruhe floh ihn. Das alte Vertrauen auf das Glück und ans die eigene Kraft kehrte nicht wieder. Den inneren Halt, den er verloren hatte, suchte er durch einen äußeren zu ersetzen. Er ergab sich der Astrologie. Das Schicksal der Welt und seines suchte er ans den Sternen abzulesen. Von ihnen erwartete er Rat, wo er selber schwankte. Die Rückbernfung zum Oberbefehl machte nichts besser. Sic erfolgte nicht ans Neigung, nicht ans gutem Willen, sondern ans Not: der Kaiser bedurfte seiner, und er verhehlte nicht, daß er nur sich selbst gehorchen und sich das Gesetz des Hofes nicht mehr auferlegen lassen wolle. Er fühlt sich von nun an nicht mehr als Diener der kaiserlichen Politik; er bedient sich des kaiser- lichen Amtes, um seine eigene Politik zu machen. Er schont die Schweden, er mißachtet kaiserliche Befehle; er unterhandelt mit den Feinden, zunächst nur in der Absicht, die Macht, die in seiner Hand ruht, zu verstärken, immer noch mehr Menschen zu seinen Werkzeugen herabzudrücken, sich alle Wege offen zu halten und schließlich so oder so mit dem Frieden eine Königskrone zu erlangen. Er spielt mit dem Gedanken einer ungeheuren Tat ohne den ernsten Willen sie zu tun. Aber schon der böse Gedanke schafft gespannte Verhältnisse, die auf ihn zurückwirken und seine Wahlfreiheit beeinträchtigen. Er ist zu stolz, um die kühn umgreifende Gemütsart zu verbergen. Er braucht Vermittler, Unterhändler, ergebene Diener. Die Jllo und Terzky drängen ihn zum Ab- fall, weil sie ihren eigenen, niederen Vorteil dabei sehen. Dem Octnvio Piccolomini vertraut er, einem lügenhaften Traumorakel folgend, unbedingt; und eben dieser Octavio meldet jede unmutige Äußerung, jeden verwegenen Schritt des Feldherrn nach Wien. Auch sonst ist er von Spionen umstellt. Der Hof hält ihn für einen Hochverräter, lang eh er es wirklich ist. Seine Frau empfindet die veränderte Stimmung bei der Durchreise durch Wien. Man will sein Heer schwächen; man bereitet eine neue Absetzung vor; durch wiederholte Anforderungen erregt man von neuem seinen Zorn und provoziert von neuem seinen Ungehorsam. Wallensteins Unterhändler wird von den Kaiserlichen gefangen; jetzt erst liegen Beweise gegen ihn vor; zugleich werden die Schweden ungeduldig, ein Bevollmächtigter findet sich ein: Wallenstcin muß sich entscheiden. Die Sterne scheinen ihm günstig. Aber noch ist die Treue in ihm mächtig, noch scheut er den Verrat, noch halten die sittlichen Bande, die ihn an die Pflicht fesseln. Er hat einen bösen Genius in seiner Schwägerin, der Gräfin Terzky, und einen guten in dem jungen Max Piccolomini zur Seite. Um wenige Minuten kommt die Schwägerin dem warnenden Freunde zuvor; und diese wenigen Minuten entscheiden sein Schicksal. Er läßt den Schweden rufen. Er schließt den Vertrag. Er zer- reißt die Fesseln der Pflicht. Alles aber wird erst verständlich, wenn wir anschauend erkennen, welche ungeheure Macht Wallenstein in seiner Hand vereinigt, wie sehr diese Macht seine persönliche Schöpfung ist und wie dadurch die Versuchung für ihn ge-

2. Teil 5 - S. 225

1910 - Straßburg : Bull
225 steigert wird. „Seine Macht ists, die sein Herz verführt, sein Lager nur erkläret sein Verbrechen . . ." Der Idealist ist einseitig, und der Realist ist einseitig, lehrt Schiller: nur beide zusammen gewähren das vollkommene Bild der Menschheit. Die Aufgabe der Poesie aber ist nach Schiller, der menschlichen Natur ihren möglichst vollständigen Ausdruck zu geben. Diese Aufgabe will auch sein „Wallenstein" lösen. Deshalb muß Venus neben Mars stehen und die Liebe ihren Thron mitten im Kriegsleben aufschlagen. Deshalb muß schon im „Lager" ein Idealist, der wallonische Kürassier von Max Piccolominis Regi- ment, mit seinen Kaineraden kontrastieren. Deshalb bilden Max und Thekla die notwendige Ergänzung zu den übrigen Gestalten. Deshalb insbesondere steht der Idealist Max dem Realisten Wallenstein gegenüber und ist kein Gegensatz wichtiger als dieser. Schon in den Gesprächen des ersten Stückes tritt Max neben Wallenstein bedeutend hervor. Im zweiten Stück möchte man ihn als den Helden, und Wallenstein selbst erst für den Helden des dritten Stückes ansehen. Max ist wesentlich jünger als Wallenstein: er hat Wähltatell von ihm empfangen; er trägt ein verschönertes Bild von ihm in seiner Seele. Was der Realist liebt, sagt Schiller, wird er zu beglücken, der Idealist wird es zu veredeln suchen; der Realist beweist seine Zuneigung immer dadurch, daß er gibt, der Idealist dadurch, daß er empfängt. Der Realist kann selbst das Niedrige im Denken und Handeln verzeihen, nur das Willkürliche, das Exzentrische nicht: so duldet Wallenstein die Jllo und Terzky um sich, so hat er ans Dank von einem Jsolani nicht gerechnet, aber gegenüber Octavios Falschheit ist er fassungslos: „Das ist geschehen wider Sterncn- lauf und Schicksal!" ruft er aus. Der Idealist wird sich selbst mit dem Extra- vaganten und Ungeheuren versöhnen, wenn es nur von einem großen Ver- mögen zeugt: so würde Max selbst Wallensteins Empörung begreifen. Aber wenn der Realist fragt, wozu eine Sache gut sei, so wird der Idealist fragen, ob sie gut sei. Wenn Wallenstein zweckmäßig zu handeln sucht, so möchte Max moralisch handeln. In dem Gegensatz gegen die alten Ordnungen sind Max und Wallenstein einig. Max setzt ihnen die Vernunft, Wallenstein die natürliche Notwendigkeit entgegen. Max verlangt für den Feldherrn, daß er nur das Orakel in seinem Innern zu fragen habe; er selbst folgt der Stimme seines Herzens; dieses Herz aber entscheidet für die Pflicht. Die menschliche Natur ist eines konsequenten Idealismus gar nicht fähig. Auch der Idealist muß, um moralisch zu handeln, einen Schwung nehmen, er muß augen- blicklich seine Natur exaltieren, und er vermag nichts, als insofern er begeistert ist. Alsdann freilich vermag er um so mehr, und sein Betragen wird einen Charakter von Hoheit und Größe zeigen, den man in den Handlungen des Realisten vergebens sucht. Auch Max ist nicht geschaffen, um kalt den Weg der Pflicht zu gehen. Auch er kämpft mit sich selbst. Auch ihn zieht es zu Wnllenstein, den er verlassen soll. Erst die Geliebte muß ihn sicher machen, 15

3. Mittlere und neue Geschichte - S. 107

1825 - Stendal : Franzen und Große
Das deutsche Reich. 107 Nur der Kurfürst von Brandenburg brache fte von die- sem Entwürfe zurück, und man ließ es mit einem Schreiben an den Kaiser, voll bitterer Klagen und Be- schwerden über den klaglichen Austand des Reicks, be- Wenden. Aber selbst in seinen Erblanden, die 1457 durch Niederostreich vermehrt waren, genoß Fried- rich Iii. keine Achtung. Nicht nur der Adel, sondern auch d'. Stadt Wien, und sein eigner Bruder Albrecht in Oberöstreich, von seinen unbezahlten und vom Raube lebenden Soldnern verletzt, wurden ft ine Feinde, und belagerten ilm 2 Monate lang in der Burg zu Wien 1462. Mehrere Reichstage^ wo man sich zu einer Hülfe der von<den Türken schon bedroheten Reichs- lande vereinigen wollte, waren vergeblich, weil man znvor die innere Ordnung befestigen wollte, und damit nicht zu Stande kommen konnte. Constantinope! war bereits 1453 von den Türkenervbert, ohne vom We- steil Hülfe zu erhalten. Im I. 1469 drangen die Tür- ken in Krain ein; Ungern war langst von ihnen über- schwemmt. Dennoch wurde kein Heer wirklich zusam- mengebracht. Dazu kamen nun noch durch Friedrichs zweideutiges Benehmen gegen K. Matthias von Un- gern, Feindseligkeiten von Seiten dieses mächtigen Nachbars, der ganz Niederostreich und selbst Wien er- vberte und bis an seinen Tod (1490) behielt. Fried- richs Sohn, der tapfere Erzherzog Maximilian, (Friedrich hatte seinem Hause diesen erblichen Titel ge- geben) der bereits i486 zum romischen Konig gewählt war, wnrde durch seine Kriege mit den französischen Königen, wegen der burgundischen Länder, die er durch Heirath erworben hatte, gehindert, dem Vater beizu- stehen. Als Kaiser aber setzte er in der Folge durch, was

4. Mittlere und neue Geschichte - S. 179

1825 - Stendal : Franzen und Große
Die drei nord» Reiche während der Union. 179 Herzogtum erhobene Holstein und Schleswig theilen mußte 1490, und in Schweden, bei den Kunstgriffen und ehrgcitzigen Absichten des altern Sture, erst 1497 zur Huldigung, niemahls aber zu rechtem Ansehen ge- I langte. Die Sturen herrschten in diesem Reich als l R e i ch s v 0 rsi e h e r ( den königlichen Titel mißgönnte »seines Gleichen der übermächtige Adel). Swante > Sture folgte 1604 dem altern Sten, ihm selbst i5i2 » sein Sohn, Sten Sture der Jüngere, den mehr Vaterlandsliebe, als Eigennutz und Ehrgeitz leitete. . K. Johann wurde von den Schweden undankbar ver- ikannt. Er regierte niit Gerechtigkeit, Milde und va- 1 terlicher Fürsorge. Der Ehrgeiz der Großen nährte i die Unzufriedenheit eines reitzbaren Volkes, und die .Handelspolitik der deutschen Hanse zeigte sich immer t geschäftig, sobald eine Gelegenheit sich darbot, die Zwietracht im Norden zu unterhalten. Gegen ihre An- l griffe war Johann, glücklicher (Friede zu Malmde : i5i2), als gegen das kriegerische Völkchen der Dit- l marsen, die bei Meldorp i5oo den Danebrog er- ! deuteten, und die alte Unabhängigkeit befestigten. 161. Obgleich Christian Ii. (i5i3 — id23) | schon bei Lebzeiten seines Vaters in allen drei Reichen ^gewählt war, so gelangte er doch in Schweden nach l langen Unterhandlungen erst durch einen blutigen Sieg t i520 über den jüngern Sture zur Regierung. Allem l durch Wortbrüchigkeit und Grausamkeit gegen die Pars tthei der Sturen, Ik durch das Stockholmer Blut« l bad 8. und y. Nov. 1520 vertilgt werden sollten, gab » er dieser Nation gerechte Ursache zum Ausruhr, der mit' tider völligen Auslösung der Union endigte, indem man ^Gustav Wasa i52i zum Reichsvorsteher/ und M & ?52z

5. Mittlere und neue Geschichte - S. 266

1825 - Stendal : Franzen und Große
266 Neuere Geschickte. Ma? von Barern, ohne auf Sachsens und Brande« burgs Widerspruch zu achten, welche die Herstellung des geachteten Friedrichs verlangten. 8r. Dem Sieger preisgegeben, sah sich die pro- testantische Parthei nach auswärtiger Hülfe um. Kön. Gustav Adolph von Schweden, siegreich über Russen und Polen, war dazu erbotig, aber bereitwilliger noch der danische König Christian Iv., der bei größerer Verbindlichkeit, als Mitstand des niedersachsischen Kreises, mindere Takente als Feldherr besaß. Er schloß 1625 Dec. im Haag ein Bündniß mit Friedrichs Schwiegervater, Kon. Jacob I. von England, und mit den Niederlandern , wurde zum Kreis ob ersten des niedersachsischen Kreises ernannt, und brachte ein an- sehnliches Heer zusammen, um zunächst Niederdeutsch» land von der Armee der Lige, die der baiersche Gmeral Tilly anführte, zu befreien, und sodann diese Armee selbst aufzureiben. Mansfeld und H. Christian von Braunschweig verstärkten ihn. Andererseits ließ der Kaiser, um in seinen Eroberungsplanen nicht ganz von der Lige abhangig zu seyn, bei den erschöpften Kräften seiner Lander, durch den böhmischen Grafen Albrecht von Walkenstein ein Heer aufbringen, dessen Ausrüstung und Unterhaltung ihm nichts kostete, und dem er doch die größten Vortheile verdankte. Nur Deutschland empfand anfs tiefste dte Ungebundenheit und Raubsucht dieses kaiserlichen Heeres. 82. Wallenstein verfolgte den bei Dessau 1626 geschlagenen Grafen von Mansfeld durch Schlesien bis Ungern, wahrend Tilly den König von Dänemark bei Luther am Barenberge 27. Aug. 1626 so ent- scheidend schlug, daß er alle seine Besitzungen diesseits

6. Mittlere und neue Geschichte - S. 267

1825 - Stendal : Franzen und Große
Das deutsche Reich. 267 des Velt dem aus Ungern zurückkehrenden Wallenstein preisgeben mußte. Auch Brandenburg, Pommern und Meklenburg wurden von seinen Truppen über- schwemmt und ausgesogen, die Herzoge des lctztern Landes als Theilnehmer am niedersächsischen Kriege vom Kaiser qeächtet 1628, und Wallenstein mit ihren Ländern belehnt 1629, und zum Admiral des baltischen Meeres ernannt. Jndeß wurde Stralsund vergeblich belagert, und mit Danemark zu Lübeck 12. Mai 1629 Friede geschlossen, wodurch Christian Iv. alle seine Lander zurückbekam, aber die Herzoge von Meyenburg im Stich ließ. 83. So hatte also der Kaiser auch den zweiten Act des Krieges glücklich beendet, und es stand bei ihm, dem langen Elende durch einen billigen Religions- frieden ein Ende zu machen. Allein dazu fehlte cs ihm an Duldung und Mäßigung. Von einem Jesuiten verleitet, machte er ein Restitutionsedict bekannt. (6. März 1629), das alle seit dem Passauer Ner- trage eingezogene Stifter den Katholiken zurückgab, und die Resormirten vom Religionsfrieden ausschloß. Noch mehr aber als das Edict selbst erbitterte die Art der Ausführung und die Gewalttätigkeiten der kaiser? lichcn Truppen, die den katholischen Ländern fast eben so lastig, als den protestantischen wurden. Die K!a- gen der Kurfürsten bewirkten Wallensteins Abdankung Sept. i63o; der Kaiser entließ einen großen Theil sei- uer Truppen, und verband die übrigen mit dem ligi- stischen Heere unter Tilly. Indessen eröffnete Gustav Adolph zur Befreiung der Protestanten den dritten Act des dreißigjährigen Krieges. % Nack

7. Mittlere und neue Geschichte - S. 292

1825 - Stendal : Franzen und Große
292 Neuere Geschichte. kielt, und dafür durch eine Geldsumme von Pf. Neuburg entschädigt wurde. ii3. Schon in dem Kriege, den Fr. Will?. alö Bun- desgenosse der Holländer gegen Frankreich führte 1672, erscheint er als der bedeutendste Reichsfürst. Sein Hülfsheer bestand aus 20ooo Mann, und er selbst war Feldherr. Dennoch nbthigte ihn Turenne bald zu dein Frieden zu Vossen 6. Iun. 167.3, durch Erobe- rung seiner westfälischen Provinzen. Bald aber nahm er als Mitglied des deutschen Reiches von neuem An- tbeil an diesen, Kriege, und Luvwigxlv. empfand das Gewicht seiner Theilnahiue so, daß er die Schwe- den zu einem Einfall in Brandenburg bewog, um den Kurfürsten zur Beobachtung des Vertrages von Vos- sem zu zwingen i6j4. Man bewundert mit Recht die Kiugheit und Größe, die der Kurfürst in dieser Lage zeigte. Erst im Iuuius 1675 brach er aus Franken nach feinen Staaten auf, übersiel durch Verhumli- chung seiner Annäherung und Raschheit der Bewegun- gen die Schweden in Rathenow, und schlug sie bei Fehrbellin mit der Reuterei 28. Jun. 1676. Durch diesen herzhaften Angriff wurde die Mark von den schwedischen Truppen befreit. Fr. Will), verband sich mit Dänemark, drang in Vorpommern ein, eroberte Wi lgast und Wollin i6/5, und in den 3 folgenden Feld- zügen die wichtigsten Platze des Landes, Anklam, Stettin, Stralsund und Greifswald. Eben so glück- lich und ruhmvoll trieb er den Angriff der Schweden auf Preußen im Winter 7678 zurück. Auf Schlitten legte das Fußvolk den Weg auf dem frischen und kuri- schen Haf zurück; man erreichte unv schlug die Schwe- den

8. Mittlere und neue Geschichte - S. 269

1825 - Stendal : Franzen und Große
Das deutsche Reich. 26) Werbung (25. Febr. ,634) den Erzherzog Ferfetiuv d zum Anführer, Seil, Sieg bei Nördlingen 6. Sept. i634 brachte die Schweden in Gefahr, zumahl oc, Sachsen zu Prag nnt dem Kaiser Frieden schloß Mai Z635 und dle meisten protestantischen Fürsten nach Luid nach diesem Frieden beitraten. Allem nun nahm Fraickreich thatigeu Antheil am Kriege, unv Schwede» führte den letzten Act des .Kriegs (i636—1648 ) den- tioch glorreich. Das Tressen bei Wittsiock i636 m.t den Sachsen war der Anfang einer lange», Reihe neuer Siege. 87» Der von den Jesuiten geleitete, despotische Ferdinand Ii. starb ,5. Febr. 1637. Kurz vorher war es ihm dennoch gelungen, seinen Sobn^Ferdi- 1,anb Iii. ( i637— 1667 ) als Kaiser gekrönt zu s- hen. Nun fing man an Friedenshoffnungen zu schö- pfen. Allein der Tod des Herzogs Bogislav X ! V, von Ponimern 10. Marz ,637 eröffnete einen neuen Kamps, da Schweden das erledigte Land zur künfti- gen Entschädigung für seine Aufopferungen besetzte. Auch Frankreich hatte Eroberungsplane, und der Krieg »uußte sich durch die Theilnahme dieser Macht und durch seine Verschmelzung mit den» spanisch-niederländischen Kriege nothwendig verlängern. Die Friedensunter- Handlungen Zu Hamburg 1636 —1640 hatten keiiren Erfolg; unter wenig günstigern Aussichten wurde ein Congreß zu Münster und Osnabrück eröffnet 1645. Da sich nun auck hier die Unterbandlungen in die-Lange zogen, so mußten endlich doch die Waffen die Ent- scheidung geben. Schon 1641 betrat der schwedische Feldmarschall Torsten so n seine Siegesbahn in Schle- sien und Mähreu, und streifte 164.3 bis in die Nähe U'or.

9. Mittlere und neue Geschichte - S. 423

1825 - Stendal : Franzen und Große
Schweden. 42^ den 5 Mill. bewilligter Subschien dem geldarmen Schweden sehr zu Hülfe kommen mußten. — Aber leider wurde der Staat erschöpft durch die Versckwen- dung und Prachtliebe einer Königin, die zu Regie- rungssorgen eben so wenig Neigung als Geschicklichkeit hatte. Ihre schlechte Staatswirtl>schaft stürzte das Reich in Schulden, u>^) ihre Schenkungen und Veräu- ßerungen von Krongütern verminderten nicht bloß die Einkünfte der Kröne, sondern vermehrten auch den Druck der steuerpflichtigen Stande. Sie wollte vom Auslände, bewundert werden, und wurde von dem großern Theil ihrer Nation nicht geliebt. Nur der Adel galt ihr etwas.sie erwiest daher der Nation eine Wohltbat, daß sie die Regierung ihrem Vetter, dem Pfalzgrafen, Karl Gustav (1654 — 1660), über- gab, der, wenn gleich mehr Krieger und Eroberer, als Staatsmann, doch die Notwendigkeit der Einziehung der verschenkten Domänen so richtig einsah, daß er sie gleich im Anfange seiner Regierung mit Eifer betrieb. Unter ihm erwachte der Successionskrieg mit Polen aufs neue, der bisher durch erneuerte Stillstände unter- krochen war. Karl X. führte ihn mit nocl) großerm Glück, als Gustav Adolph, aber niit minderer Beson- nenheit 1655 — 1637. Bald mußte er doch die Er- fahrung machen, daß ein Land wie Polen schwerer zu behaupten, als zu erobern ist. Daher war seinem Kriegsruhm vielleicht kein Umstand günstiger, als daß Danemark gerade jetzt den Krieg erklarte Inn. i65/. Plötzlich rückte Karl X. durch Pommern nach Holstein vor, und noch vor Ende des Jahres waren alle danische Besitzungen diesseit des Veits, bis auf Glückstadt und Renosburg, erobert. Die strenge Kälte begünstigte sogar

10. Mittlere und neue Geschichte - S. 432

1825 - Stendal : Franzen und Große
- 4^2 Neuere Geschichte. iegte die Constitution von 1772 zum Grunde, und de- wittigte nur dem Könige das Recht, einen Krieg anzu- fangen und überhaupt das R-ich nach seinem Gutdünken zu regieren. Der Rcichörath wurde in einen höchsten Gerichtshof verwandelt und völlig von dcr Regierung ausgeschlossen. Das Recht zu Reichsbedienungen und Güterbefih wurde ohne Unter- schied allei: Ständen bewilligt. 260. In dem nun fortgesetzten Kriege mit Ruß- land erneuerten die Schweden dm Ruhm ihrer alren Tapferkeit in See- und Landgeftchten. Allein die Streitkräfte waren zu ungleich, und der günstige Mo- Nlent war vorüber. Die schwedische Flotte mußte sich ni;t großem Verlust ans der Bucht von Wiborg durch- schlagen, und hatte nicht Gustav noch bei Suenske- sund 9. und 10. Inl. 1790 einen entfcheidendei'. Sieg erfochten, so würde der Frieden wahrscheinlich nicht vlme ülusopfernngen gewonnen seyn. So blieben die (Kränzen unverändert; die vermehrte Reichsschnld übernahmen die Stande 1792. Bald nachher wurde der ran lose, talentvolle, aber deni Adel stets verhaßte Konig von Anker ström auf einem Maskenball tbdt- lich verwundet id. Marz, und starb l3 Tage nach- her, nachoem er seinen Bruder, H. Karl von Süder- niaiinlaud, zum Regenten und Vormund seines da- mahls ^zührigen Sohnes, Gustav Adolph (1792 —1809; ernannt hatte. Diese vormundschastliche Regierung dauerte bis 1796. und brachte Gustavk Manen eas verdiente Opfer. Gustav I V. hatte zwar fc*n Haß gegen die republikanische Parthei in Frank- nich von seinem Vater geerbt, aber nicht dessen be- jonnene Klugheit. Sein System war deu Kräften ici=
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