Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Elsaß-Lothringen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Holstein mit 26,1 Doppelzentnern, dann kommen unter den preußischen Pro-
vinzen Sachsen (24,8) Pommern (Pommern!) mit 22,2, Hannover (22,8),
Brandenburg (20,8), Rheinland (20,6), ganz Preußen mit 20,4. Uns
voran stehen ferner das Königreich Sachsen mit 23,5 und die meisten kleineren
deutschen Staaten; auch noch Bayern (15,8), Baden (15,9), dann kommt
Elsaß-Lothringen mit 15,5; und nur Württemberg steht mit 15,4 etwas
hinter uns. Hinter dem Reichsdurchschnitt mit 19,3 bleiben wir jedenfalls
bedeutend zurück. Ähnlich ist es bei den anderen Fruchtarten.
Solche Feststellungen sind nicht erhebend. Es ist aber eines stolzen
Stammes nicht würdig, andere zu verkleinern und sich über seine eigene
Leistung zu täuschen. Wenn wir andere Länder und Provinzen uns voraus-
sehen, so muß das für uns ein Ansporn sein, alle Kräfte zu regen, um
ihnen gleich zu kommen oder gar sie zu übertreffen.
Die Ursachen solchen Zurückbleibens möchte man gerne kennen. Unser
Landwirt ist doch wie unser ganzer Stamm musterhaft fleißig. Arbeitsamkeit,
Nüchternheit und Sparsinn gehören zu den Eigenschaften, die jeder Fremde
am Elsaß-Lothringer rühmt. Jene Ursachen müssen also wohl in anderen
Verhältnissen gesucht werden. Unsere Zahlen können uns den Weg weisen.
Wir finden in Pommern, Schlesien, Ostpreußen Erträge, die zunächst
in Staunen setzen, weil man nach Lage dieser Provinzen anderes erwartet.
(Es wären noch etwa die beiden Mecklenburg zu nennen gewesen.) In diesen
Landschaften allen treffen wir in erster Linie die ganz großen Güter; Güter,
die 100 und mehr Hektar groß sind. Sie machen z. B. in Ostpreußen 40
vom Hundert der ganzen landwirtschaftlichen Fläche aus, in Pommern gar
über 55 vom Hundert, in Schlesien etwa 35 vom Hundert, in ganz Preußen
über 30 vom Hundert, in Schleswig-Holstein 60 vom Hundert, in Mecklen-
burg sogar rund 62 vom Hundert. In Elsaß-Lothringen dagegen kommen
auf diese ganz großen Güter nur etwas über 7 vom Hundert der gesamten
landwirtschaftlichen Fläche. In dieser verschiedenen Verteilung des Bodens
liegt ein Hauptgrund des so staunenswert verschiedenen Ertrags. Der Groß-
grundbesitzer hat Kapital genug, Maschinen zu kaufen, die eine bessere Be-
arbeitung des Bodens und eine Ernte mit möglichst wenig Verlust gestatten.
Sein Kapital erlaubt ihm ferner die Verwendung von künstlichem Dünger,
mit dessen Hilfe er seine Erträge weiter steigert. Sein Grundbesitz liegt
gewöhnlich in einem einzigen Stück beisammen, so daß ihm von seiner Acker-
fläche durch Ackerfurchen nicht viel ungenutzt bleibt. Schleswig-Holstein
z. B. sahen wir in Bezug auf Durchschnittsertrag an der Spitze marschieren.
Pommern und Mecklenburg stehen ihm nahe. Das sind eben die Landschaften
mit großem Grundbesitz.
2
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Holstein Sachsen Pommern Pommern Hannover Brandenburg Rheinland Sachsen Baden Elsaß-Lothringer Pommern Schlesien Ostpreußen Pommern Schleswig-Holstein Mecklen- Elsaß-Lothringen Schleswig-Holstein
i8o
Mittelalter.
i523 zum Köllig erhob. — In Danemark, wo Chri-
stian lt. den Ackerbau und Handel durch kluge Ein-
richtungen befördert, die Monopole der deutschen
Städte und das ungerechte Strandrecht aufgehoben
hatte, wurde er dem Adel und der Geistlichkeit verlaßt,
weil er den Aristokratengeisi desselben mit Nachdruck be-^.
kämpfte, und sich der gedrückten Bürger und Bauern
annahm. Es entstand daher i523 in Jütland ein
Aufruhr mehrerer Bischöfe und Reichsrathe, den der
König für so wichtig ansah, daß er nach den Nieder-
landen floh, um von seinem Schwager, Kaiser Karl V.,
Hülfe zu holen. Indessen riefen die Rebellen seinen
Oheim, H. Friedrich von Holstein-Schleswig auf
den Thron, der nach und nach ganz Danemark sich
unterwarf, \S2\ auch von Norwegen erkannt ward,
und durch den Vertrag zu Malmoe 7)24 sich mit Gu-
stav l. ausglich, um gegen Christian Il mit Nach-
druck kämpfen zu können.
Il D e r slav ische Norden.
Kap. 1. Rußland.
1. Bis auf die Schlacht an der Kalka 1226.
162. Das südliche Rußland war von jeher der '
.Wohnsitz wandernder Volker, die von Asien her Europa j
überschwemmten; in dem nördlichen wohnten int 1
5. Jahrh. verschitdene Völkerschaften, meist finnischen j
Stammes. Über alle diese aber erlangte der um diese k
Zeit einwandernde Stamm der S l a v e n die Oberhand. ,
Diese Slaven erscheinen bei byzantinischen Geschichte £j
schreiben; als ein sehr wildes und rohes Volk im Nor- 1
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Friedrich_von_Holstein-Schleswig Friedrich Christian_Il Volker
Extrahierte Ortsnamen: Danemark Norwegen Kalka Asien Europa Nor-
294 Neuere Geschichte.
*694, die Bildhauer- und Makler-Akademie i6yy,
und die Akademie der Wissenschaften zu Verlin 1711.
Die Residenz wurde durch die große unv schone Fried-
richsstadt erweitert und das Herzogthum Preußen zum
Königreich erhoben 18. Jan. 1701.
Kön. Friedrich I. bekam durch den unbeerbten
Tod Wilhelms 711. von England und Erbstatt-
Halters von Holland Ansprüche auf die oranischen
Lander, wovon er selbst bereits 1702 die Grafsch.
Mors und Lingen in Besitz nahm, sein Nachfolger
aber für Oranien einen Theil von Geldern im
Utrechter Frieden von Frankreich erhielt. Das er-
ledigte Fürstenth. Neufchatel nebst Valengin er-
langte er durch den Ausspruch des Obergerichts
dieser Lander 1707, und die Grafsch. Teklenburg
durch Kauf.
Ii5. Friedrich Willi elm I. (171? —1740),
obgleich man ihm weder Kriegslust, noch Landersucht
zum Vorwurfe machen kann, benutzte den nordischen
Krieg und die unglückliche Lage Schwedens, zuerst der
Beschützer, dann der Eroberer des schwedischen Pom-
merns zu werden. Er erhielt im Frieden zu Stockholm
2i. Jan. 1720 ganz Pommern bis an die Peene.
Fried. W. I. war nicht so liebenswürdig als
Mensch, wie preiswürdig als Konig. Seinen
Zorn und seine Harte mußte jeder empfinden, der
seinen Eigenheiten sich nicht fügte, seinen oft sehr
willkührliclien Vorschriften nicht die pünktlichste
Folqe leistete. Der Kronprinz Friedrich selbst
wäre beinahe das Opfer der vaterlichen Hitze ge-
worden, und mußte die versuchte Flucht 1730 mit
hartem
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Wilhelms Friedrich_Willi_elm_I. Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: England Holland Lingen Frankreich Schwedens Stockholm
296 Neuere Geschichte.
Erhaltung des Gleichgewichts unter den Staaten von
Europa, sind anderwärts angedeutet. Hier erscheint
er als Regent {einer eigenen Monarchie, der er als
Feldherr und Staatsmann Größe, Glanz und entschei-
denden Einfluß auf die europäischen Staatshandel, als
Weiter und wohlwollender Laudesvater alle Segnungen
eines lange dauernden Friedens verschaffte. Er regierte
46 Jahre, und starb als Greis. Aber seine Politik
konnte nach ihm um so weniger dauernd seyn, da er
selbst, und nicht mittelst eines Staatsraths regierte,
folglich seine Grundsätze und Staatsmaximen sich nicht
in einen, Collegium von ihm gebildeter Staatsdic:ur
erhalten und fortpflanzen konnten.
117. Fri.dricb bestieg den Thron mit dem Vor-
satze, Preußen in die Reihe der ersten Mächte zu erhe-
den. Er hatte als Kronprinz jj33 die schlechte Ve-
scoaffenhtit der kaiserlichen Truppen kennen gelernt,
und wußte seine Hilfsquellen zu berechnen. Die An-
spräche seines Hauses an die schleichen Fürstenthümcr
Liegnitz, Vrieg, Wohlan und Iagerndorf, die man
bisher ostreichischer Seits nie geachtet hatte, gaben
den Vorwand zu der Besitznahme von ganz Schlesien
1740, worin er sich durch den Sieg bei Molwitz 10.
April t741 behauptete, und das man ihm nach sei-
nem neuen Siege bei Czaslau 17. Mai 1742 nicht
mehr nehmen konnte. Der Friede zu Breslau 11. Iun.
1742 gab ihm Schlesien nach seinen heutigen Granzen
nebst der Grafschaft Glatz. Nur Teschen und einige
andere Distriete von Oberschlesien behielt Ostreich.
118. Durch den Besitz von Schlesien schien
Friedrich 11. seinen Plan erreicht. Es kam nur darauf
an, dieses Land zu behaupten, wenn Ostreich bei
mehr
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Extrahierte Personennamen: Ostreich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Europa Liegnitz Molwitz Czaslau Breslau Teschen Oberschlesien
388 Neuere Geschichte«
poleon Bonyparte aufs neue in Frankreich auftrat '
j Marz t8t5, mit reifivnber Schnelligkeit die Macht
der Negierung in seine Hände brachte, und den König
Ludlpig zur Fluckt in die Niederlande notlugte, 20,
März. Die zu Wien versanimleten Fürsten sprachen
die Ackt über den verderblichen Ruhestörer, bandelten
gegen ihn in dem alten Geist, rasch und einträchtig,
gaben aber, ehe sie sich trennten, dem geseilten
Deutschlande eine Bundesverfassung, und be-
ßimmten die Entschädigungen und Gebietsaustau-
schungen der einzelnen Machte. Rußland behielt
das eroberte Herzogtum Warschau (sofort Königreich
Polen ) mit Ausnahme eines Stücks von Grofipolen
und des N''tzdistriets; Preußen erhielt diese eben ge-
nannten Stücke des ehemaligen Süd- und West-Preu-
ßens zurück, und zur Entschädigung für das übrige
fast die Hälfte des Königreichs Sachsen, (wovon es
jedoch an Weimar betrachtliche Abtretungen machte),
und fast sammtliche Rheinprovinzen, die es jetzt besitzt.
Ostreich tauschte Tyrol und Salzburg gegen Würz»
hurg, Aschaffenburg und die jetzige Baiersche Rheins
Provinz von Vaiern ein, nahm die illmischen Pro-
vinzen und die Lombardei zurück, und erhielt Toskana
und Modena für die verwandten frühern Fürsten dieser
Lander, Parma aber zur Entschädigung für die Kai-
serin Marie Luise. , Hannover, zum Königreich er-
hoben, bekam von Preußen bereits früher Hildesheim,
dann Ostfrießland und einige andere Landestheile in
Westphalen und Nicdersachsen, gegen Lauenburg, wo-
für Preußen von Danemark das schwedische Pom-
mern eintauschte, welches im Kieler Frieden 74. Jan.
1l14 gegen Norwegen von Schweden an Dänemark i
«be?- 1
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396 - Neuere Geschichte.
2?5. Die großen Lasten seiner Volker suchte di'e
mild? Gerechtigkeit des Königs möglichst zu erleichtern.
Ein Thei! d?r Domänen ward verkauft oder vererb-
pachtet, um rückständige Forderungen an Frankreich
abzutragen. Heilsame Veränderungen in der innern
Verwaltung, durch die Aufhebung aller Leibeigenschaft,
die Stadteyrdnuug und Einrichtung der obern Landes-
Behörden, gaben dem, um mehr als die Hälfte verklei-
nerten, Staate neues Leben. Für die Wissenschaften
geschah mehr, als man in solchen Zeiten hatte erwar-
ten sollen. Au Berlin wurde eine neue Universität ge-
stiftet i8lo, die Frankfurter Universität mit der zu
Breslau verbunden 1811. Auch zu einstiger Wieder-
erlangung der verlornen Selbstständigkeit ward nach
Scharnhorsts Planen der Grund gelegt durch all-
mahlige, undemerkbare Vorbereitungen zu einem unter
günstlgern Umstanden unvermeidlichen Kriege.
226. Dieser erfolgte früher, als man erwartet
hatte. Noch 1812 hatte Preußen Napoleon neue große
Opfer gebracht, indem es ein so ungeheures Heer auf
dem Durchzuge nach Rußland verpflegte. Die verän-
derte Stellung gegen Frankreich und die Siege des
Jahres i8i3, die den preußischen Waffenruhm aufs
neue bewahrten, gaben noch in demselben Jahre die
verlornen deutsche« Lander bis an den Rhein Zurück»
Die Ansprüche auf Hannover waren schon 1807 auf-
gegeben, und Bayreuth und Anspach wurden Vaimt
gelassen. - Die Entschädigungen für Süd- und Neu-
Ost-Preußen bestanden in dem jetzigen Groß-Herzog-
thum Posen, Herzogthum Sachsen, der Niederlausitz
und einem Stück der Oberlausitz, den Herz. Berg und
Westphalen, Groß - Herz. Niederrhein, wozu uoch
durch
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Extrahierte Personennamen: Volker Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Berlin Breslau Frankreich Rhein Hannover Bayreuth Posen Herzogthum_Sachsen Niederlausitz
370 Neuere Geschichte.
fischen Heeres würde, da schnell die wichtigsten Festun-
gen dem Fei, de hingegeben wurden, das Schicksal des
nordlichen Deutschlands entschieden und den Frieden
herbeigeführt haben, wenn nickt Rußland Preußen in
Schutz genommen hatte. Die Treffen bei Pultusk und
Golymin 26. Dec. und die Schlacht bei Pr. Eylan
8. Febr. 1807 entschieden nicht; wohl aber der Auf-
stand in Südpreußcn, der Fall von Danzig und der
Sieg der Franzosen bei Friedland 14. Zun. .Der Friede
zu Tilsit 7. und 9. Zul. bestätigte Napoleons Einrich-
tungen in Deutschland, und gab den, aus preußischen,
hessischen, braunschweigifchen und hannoverschen Lan-
dern gebildeten Königreich Weftphalen Und dem
Herz. Warschau sein Entstehen. Vis über die
Weichsel hinaus erstreckte sich seitdem Napoleons Herr-
schast. Die Fürsten des nordlichen Deutschlands traten
dein Rheinbünde bei. Mit Preußens Fall war
Deutschlands Unterdrückung vollendet.
Preußen verlor im Tilsiter Frieden alle seine Vesiz-
zungen in Deutschland diesseits der Elbe, Süd-
und Neu - Ost - Preußen, und einen betrachtli-
chen Theil von West - Preußen nebst Danzig, so
wie den Cotbusser Kreis von der Neumark. Die
Oderfestungen blieben von Franzosen besetzt, bis
die schwere Contribution, die dern Lande von dein
Feinve aufgelegt war, berichtigt seyn würde, und
durch Schlesien wurde eine Militarsträße und ei-
nige Handelsstraßen für das zum Königreich erho-
bene Sachsen und das demselben zugelegte Her-
zogtbuni Warschau eingerichtet. Eo mußten die
Folgen des unglücklichsten aller Kriege noch lange
im Frieden fortdauern.
197. Wahrend die französischen Heere sich vom
Riemen und von der Weichsel zurückzogen, ließ Napo-
leon,
4 ' ■
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Golymin Danzig Friedland Napoleons Deutschland Warschau Deutschlands Rheinbünde Deutschlands Deutschland Danzig Neumark Sachsen Warschau
472 Neuere Geschichte»
Versuch, die Moldau wieder an Polen zu bringen^
wurde durch die Übermacht der Türken und durch die
furchtbaren Verheerungen der Tataren, die aewbl»?-
lich die fruchtbarsten Provinzen trafen, vereitelt 162k
Aber noch unglücklicher lief der Krieg mit Schweden
ab, sowobl uiite»* dieser als den folgenden Regierun-
gen. Schon in dem Wassenstillstande von 1629 blieb
Gustav Adolph im Besitz von Livland und mehrere«
Städten in Preußen. Unter Wladislaw Iv.
(f 1648^ wurde zwar Preußen in dem erneuerten Waf-
fenstillstande 1635 wieder geräumt; doch erlebte dessen
Bruder und Nachfolger Johann Kasimir 1648
—- '669, außer manchem andern großen Verlust, auch
die völlige Abtretung von Livland an Schweden, in
deni^Frieden zu Oliva 1660.
Seit 1637 begannen die Empörungen der Kosacken
in der Iu aitc, anfangs von den Polen noch gluck-
lich gedauipit, aber immer sehr »achtheilig durch
dl» bei schwächerer Granzvertl>eidlguug erlcichter-
ten Eiufaue der Tataren, die (1640) 3ocoo,
( 1648 j 200000 Menschen biuwcgführten. Hier-
auf wurde auch, der Ausstand der Kofacken gefahr-
licher. Ihr H^ttmaun Chmielnizki hatte mit
den Tataren ein Bündinß geschlossen, und stand
selbst mit polnischen Großen in Verbindung, die
seine Empörungen begünstigten. Die Polen er-
litt. 11 manchen empfindlichen Verlust, mußten die
Sme von den Tataren nnt Gelde erkaufen, und
da sich Chmielnizki 16.S4 dem Zar Alexei unter«
warf, einen ungl>cklichen Krieg mit Rußlaiw füh-
reu 16^4—r656. Wabrend desselben griff auch
Ka--l Gustav von Schweden Polen mit solchen!
Glück' und Nachdruck an, daß K. Joh. Kasimir
nach Schlesien fliehen mußte i655. Ganz Po-
len unterwarf sich dem Sieger; nux Preußen war
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Wladislaw Johann_Kasimir Johann H^ttmaun_Chmielnizki Chmielnizki Alexei Gustav_von_Schweden Gustav Kasimir
Polen.
47?
neu) zu überwältigen. Der Kurf. Friedrich Wil-
Helm bequemte sich für seinen Antbeil zur Allianz
nüt Schweden. Aber das vom Fein e schwach
besetzte Polen befreite sich durch einen Aufstand,
lind der König- kebrte zurück. Die dreitägige
Schlacht bei Warschau 18. — 20 I»l i65ö nos
thigte ihn zwar nochmahls zur Flucht lrack £u-
blin. Jndeßwar das schwedische.ycer so gesü/iiwl-
zen, daß Karl Gustav, von Ostreich bedroht,
das verbeerte Preußen verließ, wo das Glück sei-
nen Waffen untreu zu werden anfing. Auch der
Kurfürst trat nun auf Polens Seite, und ließ stet)
seinen Beistand, dessen Wichtigkeit man erkannt
hatte, im Weblauer Vertrage 16? 7 mit d»r Sou-
veränität des H. Preußen, mit der Belehnung der
polnischen Landschaften Lauenburg.und Vütow,
und mit andern Vortbeilen bezahlen. So wurde
Polen von dem drohenden Untergange gerettet,
nicht ohne große Opfer, welche durch die Wieder-
Unterwerfung der Kosacken r658, die erneu
ueuen Krieg mit Rußland nbthig machte, noch
vermebrt wurden. Am Waffenstillstand zu An-
drussow 1667 blieben die Kosacken jenseirs des
Dneprs bei Rußland; eben so die schon 16.54 ero-
berten Provinzen Smolensk, Severien und
Tschernigow.
2y6. Daß alle diese Kriege einen für Polen so
nachtheiligen Ausgang hatten, war die Folge der in-
nern Anarchie, die unter Johann Kasimir besonders
zunahm. Nur durch die Aufwiegelungen des Unter-
Canzlers Radziejowski entstanden die wiederholten
Empörungen der Kosacken. Durch eben denselben
wurde auch Schweden zum Kriege gerecht. In, Jahre
i652 ereignete sich zuerst der damahls mit allgemei-
nern Unwillen betrachtete Fall, daß ein einziger Land-
böte durch, seinen Widerspruch alle Reichötagsberath-
schla-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wil- Friedrich Karl_Gustav Karl Gustav Johann_Kasimir Johann Canzlers_Radziejowski
Polen. 481
Mißvergnügten errichteten Conföderation zu Targowitz
(?4. Mai 1792) wieder in die inner» Angelegenbeitc-n
Polens, erklarte, Yaß sie die neue Constitutvn miß-
' billige, und ließ ein sehr starkes Heer nach Polen auf-
brechen. Es drang ohne Widerstand vor, weil der
König die ihm übertragene Verteidigung deö Reichs
lässig betrieb, und auf die Aufforderung der Kaiserin
sogleich selbst zur Targowitzer Conföderation überging.
Die neue Constitution wurde also umgestürzt; überall
herrschte Anarchie und Zerrüttung, und auf Preußens
Beistand war bei dessen Kriege mit Frankreick nicht zu
rechnen. Ja, Preußen ließ sich sogar mit Nußland in
eine zweite Theilu ng Polens ein i/y3. Ultter
nichtigen Vorwanden nahm Rußland abermahls über
4.000 Quadratmeilen des polnischen Gebietes in Besitz,
Preußen etwa 1000 (nebst Danzig und Tborn).
Durch eine schmählige Behandlung wurde die Reichs-
Versammlung zu Grodno zur Abtretung der besetzten -
Lander gezwungen. Polen behielt etwa ein Drittel
seines ehemahligen Gebiets, und üuch diesen unter dem
Principat von Rußland, vermöge eines Unionstractats
vom 16. Oct., der nicht nur bei künftigen Kriegen und
Vertragen mit andern Staaten Rußland die Leitung
vorbehielt, sondern auch den russischen Truppenden
freien Einmarsch auf bloße Anzeige gestattete. Diese
besetzten auch jetzt das ganze Land wie die Hauptstadt. •
Ihr Anführer Jgelstrdm war zugleich der russische
'Gesandte. Aber so gering die Hoffnung war, unter
solchen Umstanden das Vaterland zu retten, unter-
nahm es doch Kosciusko, das Volk zum Aufstande
zu bewegen. An Krakau beschwor man die Constitu-
tion vom 3. Mai 1791; die Bauern bewaffneten sich.
Zweiter Theil. Hh Ms-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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