Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte - S. 88

1912 - Straßburg i. E. [u.a.] : Singer
— 88 — 184. u. 185. Eisenhut. 186. Pickelhaube. Die ersten Schilde waren ein Flechtwerk, mit Tierhäuten überzogen und sehr groß. Man konnte auf ihnen über den Strom schwimmen. Später aus weichem Lindenholz geschnitten. Überzug von geleimter Leinwand oder Leder, mit Wappen geziert. In der Mitte der Außenseite eine Spitze oder Wölbung (Schildbuckel), der eine Höhlung mit der Handhabe auf der Innenseite entsprach. Große Setzschilde von 1,80 m Höhe und 1,20 m Breite in Gebrauch. Die vorderen Reihen konnten sie vor sich, die dahinterstehenden über sich halten (Schildburg). Durch das Schildband auf dem Rücken befestigt. Auf dem Schilde wurden die Beute und die Toten weggetragen. Der neue König wurde auf den Schild gehoben und dreimal im Kreise des Volkes herumgetragen. 187. Setzschild. 188. Schild, von innen gesehen, mit Schildband. 189. Schild, Seitenansicht mit Schildbuckel.

2. Geschichte - S. 80

1912 - Straßburg i. E. [u.a.] : Singer
— 80 — 164. Panzermithorn-odermetallplatten. Die ersten Panzer bestanden wohl aus hörnernen Schuppen, die auf Leder oder Leinwand genäht waren. Später traten an Stelle der Hornplatten mettallene Schuppen: das Schuppenwams. Wohlhabende Krieger fügten eiserne Ringe (Figur 165,166) zu einem Panzer zusammen und warfen ihn wie ein Hemd über sich. Die Brünne bot jedoch Hals und Nacken, Arm und Brust nicht genügend Schutz. Hals und Nacken suchte

3. Teil 5 - S. 5

1910 - Straßburg : Bull
5 Lose benrenki, söse bluotrenki, 8086 lidirenki: den zi bena, bluot zi bluoda, lid zi geliden, söse gelimida sin. Ob Bein (— Knochen)verrenkmig, ob Blutverrenkung, Ob Gelenkverrenkung: Bein zu Beine, Blut zu Blute, Gelenk zu Gelenken, als ob sie geleimt wären. 3. Aus dem Heliand. Die Flucht nach Ägypten. Tho uuard sän aftar thiu uualdandes godes engil kumen Jösepe te spräcun, sagde im an suuefne släpandium an naht, bodo drohtines, that that barn godes 5 sliomöd cuning sökean uuelda, ähtean is aldres: ‘Nu scaltu ine an Aegypteo land antlédean endi undar them liudiun uuesan mid thiu godes barnu endi mid theru gödan thiornan, uuönon undar themu uuerode, und that thi uuord cume 10 herrón thines, that thu that helage barn eft te thesum landscepi ledian mötis drohtin thinen.’ Thö son them dröma anspranc Joseph an is gestseli, endi that godes gibod Sän autkenda : ginnet im an than sid thanen Da kam bald nachher des waltenden Gottes Engel dem Joseph zum Gespräch, sagte ihm im Schlummer, dem Schlafenden in der Nacht, der Bote des Herrn, daß das Kind Gottes 5 der arggesinnte König suchen wollte, trachten nach seinem Leben: „Nun sollst du ihn in der Ägypter Land entführen und unter den Lenten sein mit dem Gotteskinde und mit der guten Magd, wohnen unter dem Volke, bis daß dir Wort komme 10 deines Gebieters, daß du das heilige Kind wieder zu dieser Landschaft leiten darfst, deinen Herrn." Da von dem Traum aufsprang Joseph in seinem Gastsaal und Gottes Gebot sogleich erkannte, ging (sich) auf den Weg von dannen

4. Teil 5 - S. 282

1910 - Straßburg : Bull
282 auf dessen linker Kante Laokoon niedergesunken ist und festgehalten wird, nachdem während der Darbringung des Opfers Vater und Söhne von den Plötzlich herbeieilenden Schlangen überrascht worden waren. In der Wahl des blitzartigen Moments und in der Vergänglichkeit des Vorgangs ist ein wesentliches künstlerisches Verdienst der Gruppe begründet; be- wundernswert sind die bei richtiger Ergänzung der fehlenden Teile noch wirksamere Geschlossenheit der Gruppe und der Aufbau zu einem schiefen Dreieck, welches die mächtige Gestalt des Vaters durchschneidet, ferner die äußerst einfache, auf einen Blick zu überschauende, von jeder Über- ladung mit Details freie Komposition, der innerhalb der Gebundenheit dargestellte lebhafte Kontrast in Stellung und Bewegung der Figuren und die trotz scheinbarer Regelmäßigkeit des Ganzen im einzelnen vorherr- schende Mannigfaltigkeit der Motive, endlich die Abstufung der Gefahr und der Wechsel in dem Ausdruck der Gefühle. Durch die fast gänzliche Abstreifung der Gewandung haben die Künstler ihre durch genaueste ana- tomische Kenntnis des menschlichen Körpers erreichte Virtuosität in der Behandlung des Nackten absichtlich zur Geltung gebracht; vermutlich haben die Bildhauer dieser Epoche von der damals namentlich in Alexandria mächtig aufblühenden medizinischen Wissenschaft eingehend Kenntnis ge- nommen und für die Technik großen Gewinn daraus gezogen. Jenen großen Vorzügen gegenüber wird man einzelne Unrichtigkeiten in den Proportionen, wie die übertriebene Länge des linken Beines des Vaters und die Verkürzung des linken Unterschenkels am älteren Sohn, mehr als den Ausfluß einer mit Michelangelo vergleichbaren, über Kleinigkeiten sich hinwegsetzenden künstlerischen Genialität betrachten, als einen das Auge wirklich störenden Fehler darin finden; inbesondere ist die Kleinheit der Knabengestalten im Verhältnis zu dem mächtigen Körper des Vaters das Ergebnis wohlerwogener Berechnung, welche Laokoon als die Haupt- person der Gruppe hervortreten zu lassen bezweckt hat. Die Bewunderung des Gesamtwertes wird gesteigert durch die Betrachtung der einzelnen Figuren. Die ganze Bewegung des überaus kräftig gebildeten, in reifem Mannesalter gedachten Vaters ist veranlaßt durch den plötzlichen Biß der Schlange. Laokoon, der mit dem ganzen Aufgebot der Kraft seiner starken Arme Angriff und Umschlingung abzuwehren sucht, zieht unwillkürlich die linke Seite und den Unterleib ein, preßt Brustkasten und Rippen fast übertrieben heraus, wirft den Kopf weit zurück, um seinem maßlosen Schmerze in einem aus dem Innersten tief ausgeholten Seufzer, den man aus dem lebensvollen Marmor beinahe zu vernehmen glaubt, Luft zu machen. Der Schmerz prägt sich auf dem in allen seinen Flüchen durchfurchten Gesichte, sowie in dem wirr bewegten Kopf- und Barthaar aus, sammelt sich aber in den verzogenen, nach aufwärts wie nach höherer Hülfe gerichteten Augen. So wird trotz des Mitleid weckenden Jammers

5. Mittlere und neue Geschichte - S. 237

1825 - Stendal : Franzen und Große
Frankreich. sz? f,mq einc^ von dem Könige abhangigen Ausschuß ses der Stünde (Versamnilnng der Notable n), statt der großen Reichs - Versammlungeii; Z. durch vollige Abhängigkeit aller militärischen Macht von der Krone, da die Vasallen, statt der Lehndienste, Steuern zur Unterhaltung der vom Könige geworbenen Truppen beitragen mußten. Damit indeß Die königl. Macht nicht ganz will- kübrlich wurde, strebte das pariser Parlanunt, obwohl ein bloßer Gerichtshof, nach Einfluß ans die Gesetzgebung. Ohne daß etwas darüber ge- setzmäßig bestimmt wurde, fing man an das Pars lament als eine Repräsentation der Nation zu be- trachten, wozu die seit Karl Vi. aufgekommene Sitte, königlich? Verordnungen ^in oie Register oder Vücber des Parlaments eintragen zu lassen, die natürliche Veraiilüssung wurde. Die Konige fanden rathsam, das Parlament zu schonen; und das Parlament ging ebenfalls belmtsam zuwerle^ und sah sich nur als Aufbewahrcr und Beschützer der Gesetze an. 44„ Nach Franz I. zog sich Frankreich von dem großen Schauplatz der europäischen Staatshandel auf sich selbst zurück, mit Unterdrückung seiner Protestan- ten beschäftigt. Schon unter Franz fand die Reforma- tion in Frankreich Eingang, besonders weiterhin die Calvinisten (Hugenotten), die aber mit Harte ver- folgt wurden. In demselben Geist handelte Hein? «ich Ii. (1547 — i55y), seine Gemahlin Katha- rinavon Medicis, und seine 3 Söhne und Nach- folger, Franz Ii. (f i56o). Karl Ix. <f 1374) «und Heinrich Iii. (*]- i58g), auf deren Regierung die herrschsüchtige, eifrig katholische Konigin Mutter den größten Einfluß hatte. Bald aber diente die Re- Ijgio» den verschiedenen Hofpartheien Vorwande, Absich-

6. Bd. 1 - S. 171

1911 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
Iii. Die heimatliche Flur im Jahreslaufe. 171 bald weißlich, bald bläulich schillert und wie ein Pelz behaart ist. Wenn er anfängt, ein halbes Meter unter der Erde zu arbeiten, hält er sich an einem Orte mit seinen Schaufelhänden fest, bohrt seine rüsselartige Schnauze in den lockeren Boden, zerscharrt dann mit den Grabfüßen die Erde und wirft sie mit außerordentlicher Schnelligkeit hinter sich. Wenn er nun in diesem seinem Schachte arbeitet, so fallen nicht selten Sandkörner, Bodenstücke von der Decke des Ganges herunter, aber das erschreckt ihn nicht. Seine kleinen schwarzen Augen, die er selten braucht, sind geschützt und liegen unter dem Pelze verborgen. Auch die Ohren — Ohrmuscheln hat er gar nicht — sind gut verwahrt; aber er hat dennoch ein sehr scharfes Gehör. Er hört die leiseste Erderschütterung, und jeden verdächtigen Ton vernimmt er und macht sich schnell davon. Sein ganzes Bergwerk legt er wohl ein Meter tief unter der Erde an. Die vielen Gänge und Röhren, welche zu seiner Wohnung führen, sind gleichsam die Stollen seines Bergwerkes; er benutzt sie, wenn er auf die Jagd geht, und er geht sehr fleißig auf Raub der unter der Erde befindlichen Tiere aus; denn er hat immer Hunger. Seine eigentliche Behausung zeichnet sich durch einen gewölbten Erd- haufen von auffallender Größe aus. Dort hat er im Innern seine Kammer angelegt, die er zum Lager auspolstert mit weichen Blättern von Gräsern, jungen Getreidepflänzchen, Laub, Moos, Stroh oder zarten Wurzeln, welche Dinge er sich größtenteils von der Oberfläche der Erde holt. Um diese kesselförmige Wohnung, wo er sich sicher dem Schlafe und der Ruhe hingeben kann, führen zwei Rundgänge, die miteinander verbunden sind. Die weiteren Gänge oder Laufröhren sind nicht selten über 30 Meter lang, und wehe, wenn ihm beim Herumspazieren in denselben ein Mäuschen begegnet, es wird sofort verspeist. Seine Nahrung, die er reichlich braucht, besteht aus lauter Tieren; Pflanzen frißt er nicht, und man hat in dem Magen des toten Maulwurfs nie Wurzelfasern, aber immer Häute von Engerlingen, Regenwürmern und anderem Ungeziefer gefunden. Auch einen Frosch zieht er nicht selten an den Beinen zu sich, schlachtet ihn und verzehrt ihn mit Genuß. Der Naturforscher Lenz fing einen Maulwurf und tat ihn in ein Kistchen hinein. Schon nach einer Stunde fraß er Schnecken, Käfer, Maden, Raupen, Regenwürmer, Fleisch von Vögeln und Säugetieren; auch mit einer Blindschleiche wurde er bald fertig. Der Maulwurf braucht viel Wasser, er sammelt es sich in senk- rechten Röhren, oder er gräbt sich einen Schacht nach einem nahen Bache. An Feinden fehlt es leider dem kleinen Bergmanne nicht. Der Iltis, das Wiesel, die Eulen, die Falken, der Bussard, die Raben und der Storch lauern ihm auf und töten ihn, auch die Pinscher machen sich ein Vergnügen daraus, ihn mit einem plötzlichen Wurfe aus der

7. Bd. 1 - S. 173

1911 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
Iii. Die heimatliche Flur im Jahreslaufe. 173 Burg und putzt sich mit den Pfoten den Tau vom Barte ab. Da springt ihm der Iltis von hinten auf das Genick, und ehe der Erschreckte noch Zeit hat, sich mit den kräftigen Zähnen zu wehren, sind ihm schon die Halsadern zerbissen, und er verblutet. „Die Mahlzeit ist schon besser,“ denkt der Mörder, „das Beste ist aber das weiche Nest; es gibt ein hübsches Sommerquartier und während des hellen Tages eine sichere Schlafstelle. Die Mordlusf treibt den Iltis weiter. Ein Aal ist ans Land spaziert und macht einen Gang nach dem Erbsenfelde; er will nach der Fischmahlzeit jetzt etwas Grünes genießen. Plötzlich sitzen ihm die scharfen Zähne des Iltis im Fleische. Es gibt einen wilden Kampf; denn der Aal ist ein kräftiger Gegner. Aber der Iltis faßt den glatten Gesellen so, daß dieser sein Gebiß gar nicht gebrauchen kann. Trotz allen Sträubens und Windens zerbeißt er ihm den Schädel und schleppt ihn dann in die Vorratskammer des Hamsters. Wenige Minuten später ist er schon wieder auf der Jagd. Diesmal hat er Spuren von Rebhühnern entdeckt, und er verfolgt sie leise und vorsichtig wie ein Spürhund. Dort hinter dem Klee hat die alte Henne ihr Nest; sie sitzt auf den Eiern. Der Iltis faßt und tötet sie im Augenblick. Er nimmt nur das Leckerste, das Blut und das Hirn, und schleppt dann das Rebhuhn nach Hause. Dann kehrt er zurück und holt auch die Eier, eins nach dem andern; geschickt drückt er sie mit dem Kinn gegen die Brust und trägt sie in seinen Schlupfwinkel, ohne eins zu zer- brechen. Hindert ihn morgen etwa schlechtes Wetter am Ausgehen, so öffnet er sie vorsichtig mit den Zähnen und leckt sie aus. Kein Tier des Feldes ist vor dem Iltis sicher. Er würgt Wachteln, Lerchen, Hasen und Kaninchen. Nur Maulwürfe und Spitzmäuse frißt er nicht; doch hindert ihn das nicht, sie zu morden. Wehe dem Taubenschlage, in welchen der Iltis gelangen kann! Wären hundert Tauben darin, er mordete sie in einer einzigen Nacht. Und ein kleines Loch schon genügt, ihn einzu- lassen. Wo er seinen Kopf durchstecken kann, schlüpft auch der übrige Körper leicht nach. Wegen seiner Räubereien ist jedermann dem Iltis bitter feind. Man tötet ihn, wo man seiner habhaft werden kann. Nur ist das gar nicht so leicht. Denn er kommt nur bei Nacht zum Vorschein und sieht dann besser als seine Verfolger. Auch weiß er schlau genug die Fallen und Fußeisen zu umgehen, die man ihm in den Weg legt. Am leichtesten gerät er hinein, wenn man ihm ein Ei oder einen gebratenen Fisch als Lockspeise legt. Das Fleisch des schlimmen Kunden mag selbst ein Hund nicht fressen. Der braunschwarze Pelz aber mit dem weichen,

8. Bd. 1 - S. 137

1911 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
Iii. Die heimatliche Flur im Jahreslaufe. 1)7 künstlich aus Wachs geformt haben. Jede Zelle ist sechsseitig und steht senkrecht. Eine Menge solcher Zellen mit Honig nennt man eine Wabe. Zwischen den Waben oder Kuchen lassen sie freie Gange, daß sie von einem Orte zum andern leicht kommen und bald die Magazine und Vorratszimmer, bald die Paläste für die Vornehmen erreichen können." Knabe: „Das könnte man ja eine kleine Fabrikstadt nennen mit Häusern und Straßen." Onkel: „Und in jeder solcher Bienenstadt wohnt eine Königin mit ihren Prinzessinnen. Schaut her! Hier läuft eine im Stocke herum, die hat einen sehr schlanken Leib, kurze Flügel und keine Schaufel und Haarbürste. Das ist eine solche Königin. Sie wird von ihrem Volke außerordentlich geachtet. Sie bieten ihr Honig an, sie wärmen sie, stäuben sie ab, wenn sie unrein ist, und tun ihr zuliebe, was sie nur können. Sehen wir nun, was unsre Königin in ihrer Residenz anfängt. Sie schaut sich sorgsam in den Zellen um, als wollte sie prüfen, ob darin alles fein säuberlich in Ordnung ist. Nun kriecht sie hinein. Sie legt Eier in die Zelle, und zwar an einem Tage wohl über tausend Stück. Aus jedem Ei kommt eine Larve, die ist mit einem Brei umgeben, damit sie sich eine Zeit lang nähren kann. Nachdem die Larve in eine Puppe sich verwandelt hat, bildet sich in dieser Puppe ein junges Bienchen, welches nach zehn Tagen durch die Hülle sich durchbeißt." Kinder: „Vertragen sich denn die Bienen oder zanken sie sich wie andere Tiere?" Onkel: „Die Bienen, welche viel zu tun haben und fleißig neben- einander arbeiten, sind friedlich und verträglich. Das ist ja auch in eurer Schule so, die fleißigen Kinder sind in der Regel keine Zänker. Aber betrachtet einmal die Biene, welche hier am Rande herumläuft! Sie ist größer als die Arbeitsbiene und gehört zu den Männchen oder Drohnen. Diese haben keinen Stachel, doch ragen ihre Flügel über den Leib hinaus. Die kümmern sich um gar nichts und sind arge Faulenzer. Das gefällt den übrigen tätigen Fabrikarbeitern gar nicht, und wenn der Winter kommt, werfen sie die Müßiggänger aus der Fabrik hinaus. Diese lassen sich das freilich nicht gutwillig gefallen, und so kommt es oft zu förmlichen Kämpfen, die man Drohnenschlachten nennt. Wenn sich zu viel Bienen in einem Stocke befinden, dann fehlt es natürlich an Platz; dann muß ein Teil weichen. Es stellt sich in der Regel eine Königin an die Spitze der Auswanderer, die sich anderswo anbauen. Zwei Königinnen vertragen sich nicht in einem Stocke; eine muß weichen. Man sagt, wenn eine solche Auswanderung eintritt: Die Bienen schwärmen." Kinder: „Wenn sie nun nicht ein neues Bienenhaus für ihre Arbeit finden, was machen sie da?"

9. Bd. 1 - S. 139

1911 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
Iii. Die heimatliche Flur im Jahreslaufe. 139 oft er es schon versucht hat. Endlich! Sieh, da kommen seine eigent- lichen Flügel hervor! Das sind feine Häutchen, wie bei einer Fliege, aber größer. Er kann sie nicht gleich in Ordnung bringen; doch jetzt ist's gut, hin fliegt er; hör' nur, wie er summt! Aber wo bleibt er denn? Ah, dort fliegt er ins frische Eichen- laub. Da setzt er sich auf ein Blatt, das ist sein Eßtisch, und das Blatt über ihm ist sein Sonnenschirm. Was wird ihm denn aufgetragen? Nichts, gar nichts; er verzehrt den Eßtisch selber. Ein Blättlein und noch eins könnte man ihm schon gönnen; aber wo so viel tausend Mai- käfer zehren, da werden die armen Bäume doch schier so ausgeplündert, daß es ein Jammer ist, sie anzusehen. Besonders an schönen, warmen Abenden fliegen die Maikäfer leb- haft umher, um Nahrung zu suchen, und erst in später Nacht begeben sie sich zur Ruhe. Am frühen Morgen sowie an rauhen Tagen fliegen sie nicht; dann hangen sie mit angezogenen Beinen lose an den Pflaumen- und den Kirschbäumen unserer Gärten oder an den Eichen, Roßkastanien und andern Bäumen. Zum Glück kommen die Sperlinge den Bäumen zu Hilfe und stechen und spießen unter den Räubern herum, daß ihnen Hören und Sehen vergeht; die Hühner aber können's noch besser. Auch den Fledermäusen sind die Maikäfer, wenn sie abends umherschweifen, fette Leckerbissen. Gibt es aber ein paar frostige Nächte oder kalte Regenschauer, so werden die Maikäfer steif und starr und fallen zu Tausenden aus die Erde und sterben wohl gar vor Kälte. Der Landmann und der Gärtner haben darüber herzliche Freude. Sie sammeln von diesen schädlichen Tieren so viele, als sie nur finden können, und schütteln sie frühmorgens, wenn sie noch halb erstarrt sind, von den Zweigen der Bäume. Läßt man die Maikäfer ruhig das Laub abfressen, so ist an eine Obsternte nicht zu denken. Die Bäume müssen dann alle ihre Kräfte verwenden, um neue Blätter hervorzubringen, ohne welche sie im Sommer nicht bestehen können. 2. Da du die Maikäfer nur im Mai siehst, könntest du leicht glauben, ihr Leben währt nur einen Monat. O nein, bereits vor drei Jahren lebten die Tierchen, die du jetzt fliegen siehst! Damals schlüpften sie aus den weißen Eierlein, welche die Maikäferweibchen in das lockere Erdreich gelegt hatten, aber nicht als Käfer, sondern als Tierchen, die weißen Raupen gleichen. Diese Larven, auch Engerlinge genannt, ließen es sich in ihrem dunkeln Gefängnis unter der Erde ganz wohl sein. Mit ihren kräftigen Kinnbacken zerfraßen sie alle Wurzeln, die sie fanden, von den feinen Fasern des Getreides, Kohls oder Salats bis zu den starken Wurzeln der Bäume.

10. Bd. 1 - S. 140

1911 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
140 Iii. Tie heimatliche Flur im Jahreslaufe. Solche zerstörende Arbeit treibt der Engerling drei volle Jahre lang und gönnt sich dazwischen auch mehrmals einen tüchtigen Winter- schlaf zur Erholung. Wie zürnt der Landmann dem gefräßigen, dreisten Burschen, der ihm so viel Schaden an seinen Pflanzen anrichtet! Es ist noch ein Glück, daß die Maulwürfe, Mäuse und Raben so viele Engerlinge herausgraben und verzehren! Wenn der Landmann pflügt, so kommen mit der emporgehobenen Erde oft ihrer gar viele an das Tageslicht, und manchmal läßt er die bösen Gesellen einsammeln und töten, damit sie nicht wieder in den Erdboden zurückkehren. Häufig sieht man auch die Saatkrähen dem Pfluge folgen und sich ihr gutes Teil von der leckeren Speise nehmen. 3. So gehen drei Jahre hin. Dem Engerling ist während dieser Zeit mehrmals unter seinem alten Kleide ein neues gewachsen. Da platzt denn ganz von selbst das alte Wams, und der Engerling schlüpft in seinem neuen Röcklein heraus. Gegen Ende des letzten Sommers aber, den er in der Erde zubringen muß, bohrt er sich tiefer in diese hinein und hört nun auf zu fressen. Er kleistert um sich herum einen kleinen Ball von Erde zusammen; darin schläft und schläft er bis zum Herbste. Dann kommt er wieder aus seinem Bette hervor. O, wenn der einen Spiegel hätte, der würde sich die Augen reiben und gucken und würde denken: „Bin ich's, oder bin ich's nicht?" Denn ein kriechender Wurm ist er nicht mehr. Mit seinen sechs Füßen kann er jetzt tüchtig mar- schieren; auch trügt er keinen weißen Rock mehr; überhaupt: der Käfer ist fertig. Aber der Küfer ist gescheit und bleibt tief unter der Erde; denn wenn er herauskäme, möchte er oben keine warme Stube haben und erfrieren. Darum bleibt er unten, und wenn der Schnee über seinem Kopfe knirscht, dann freut er sich, daß er so warm sitzt. Wenn aber im Frühjahr die Sonne anklopft und spricht: „Erde, tue dich auf!" und „Legt euer grünes Festkleid an, ihr Bäume!" dann denkt er: „Nun ist's Zeit." Er bohrt sich ein rundes Loch, immer höher herauf, bis er oben ist. Wenn's noch Tag ist, wartet er fein; denn es ist ihm zu hell, und seine Augen sind es noch nicht gewohnt. Aber am ?lbend schlüpft er hervor und versucht geschwind, ob man in den schattigen Bäumen nicht noch besser sitzen kann als in der dunkeln Erde. Nach E. Quietmeyer. 116. Sehet die Lilien. 1. Du schöne Lilie auf dem Feld', Wer hat in solcher Pracht Dich vor die Augen mir gestellt, Wer dich so schön gemacht? 2. Wie trägst du ein so weißes Kleid, Mit goldnem Staub besät, Daß Salomonis Herrlichkeit Vor deiner nicht besteht!
   bis 10 von 30 weiter»  »»
30 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 30 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 8
1 0
2 0
3 0
4 1
5 11
6 0
7 4
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 12
17 0
18 0
19 2
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 16
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 9
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 3
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 3
13 0
14 0
15 0
16 2
17 8
18 0
19 0
20 1
21 2
22 0
23 0
24 6
25 0
26 1
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 1
41 1
42 9
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 5
76 1
77 21
78 0
79 0
80 0
81 1
82 6
83 0
84 20
85 0
86 0
87 2
88 0
89 0
90 0
91 2
92 8
93 0
94 15
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 47
1 28
2 31
3 32
4 11
5 53
6 62
7 78
8 21
9 51
10 23
11 6
12 73
13 88
14 1
15 36
16 80
17 9
18 12
19 55
20 3
21 11
22 21
23 6
24 28
25 26
26 16
27 25
28 32
29 36
30 23
31 42
32 16
33 262
34 28
35 2
36 23
37 27
38 1
39 83
40 24
41 97
42 79
43 78
44 22
45 18
46 27
47 31
48 26
49 34
50 154
51 327
52 79
53 1
54 62
55 20
56 9
57 22
58 12
59 207
60 9
61 17
62 51
63 27
64 29
65 35
66 1
67 9
68 17
69 8
70 2
71 40
72 17
73 27
74 30
75 50
76 5
77 17
78 51
79 24
80 49
81 676
82 27
83 2
84 30
85 48
86 9
87 32
88 55
89 26
90 3
91 103
92 60
93 16
94 9
95 4
96 17
97 29
98 54
99 47
100 280
101 4
102 160
103 97
104 7
105 20
106 11
107 19
108 38
109 9
110 20
111 68
112 71
113 4
114 40
115 7
116 78
117 8
118 27
119 6
120 7
121 31
122 4
123 50
124 47
125 72
126 16
127 114
128 40
129 35
130 0
131 103
132 30
133 39
134 17
135 1
136 299
137 17
138 12
139 8
140 20
141 3
142 61
143 35
144 28
145 48
146 20
147 6
148 25
149 7
150 19
151 56
152 94
153 4
154 44
155 31
156 21
157 19
158 14
159 8
160 10
161 10
162 16
163 22
164 9
165 30
166 62
167 10
168 30
169 49
170 14
171 20
172 102
173 139
174 15
175 214
176 46
177 188
178 5
179 70
180 5
181 30
182 132
183 252
184 25
185 10
186 16
187 12
188 49
189 26
190 6
191 33
192 42
193 5
194 4
195 26
196 167
197 10
198 19
199 20