62
1792—1795 Der N a t i on a l co n v e n t.
1793 Hinrichtung Ludwigs (am 21. Jan.) und seiner
Gemahlin Marie A n t o i n e 11 c a) (am 14. Oe t.).
Schreckensherrschaft der Iacobiner.
Die Hervorragendsten unter den letzteren waren Ma-
ral,b) Danton und Robespierre. Dieser bald
sehr mächtig, läßt Tausende hinrichten, schafft das
Christenthum ab, aber 1794 selbst hingerichtet.
Inzwischen bringt W i l l i a m Pitt die erste Coa -
litio n (England, Rußland, Oestreich, Preußen u.a.)
gegen Frankreich zu Stande.
Zwar sind die Verbündeten anfangs glücklich (Ero-
berung Belgiens), werden aber durch die Siege des
Generals Jour da n über den Rhein getrieben. Hol-
land zur b a t ao i s ch e n Republik erklärt.
1795 P r e u ß e n o) schließt mit Frankreich d e n F r i e d c n
zu Basel.
Die Länder auf dem linken Rheinufer sollten bis zum
Reichsfriedcn in den Händen der Franzosen bleiben.
1795—99 Frankreich unter d e in D i r e c t o r i u ni. ck)
1796 I o u r d a n und Moreau durch den Erzherzog
Karle) aus Deutschland vertrieben. Napoleon
Bo n a p ar t e' s Siege in Italien.
Bonaparte geboren 1769 zu Asa cc io auf Corsica,
auf der Kriegsschule zu Brienne gebildet. Er schlug
als Obergeneral die Sardinier bei Millesirno, die
Oestreicher bei Lodi (Erstürmung der Addabrücke)
und Areale. Nach der Einnahme von Mantua
bedroht er Steiermark. Da
1797 Friede zu Campo Fornno.
Oestreich tritt Belgien und Mailand an Frankreich ab,
wird aber durch Venedig und dessen Besitzungen
Istrien und Dalmatien entschädigt.
Ober-Italien wird in eine ligurische und eine
cisalpt nische Republik verwandelt. In den 2
folg. Jahren wird der Kirchenstaat zur römischen,
ch Tochter der Moria Theresia, pcachttiebend.
b) 1793 durch Charlotte Cordav ermordet.
c) Welches damals auch in Polen gegen Kosciusko zu kämpfen hat.
d) Bestehend aus 5 Directoren, 2 Kammern und dem Roth der litten.
e) Bruder des Kaisers Franz.
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TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Marie Danton Oestreich Napoleon Campo_Fornno Oestreich Theresia Charlotte_Cordav Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Belgiens Rhein Frankreich Basel Frankreich Deutschland Italien Corsica Mantua Belgien Mailand Frankreich Istrien Dalmatien Ober-Italien Polen
64
Würtemberg, Baden. Preußens Haltung ist
schwankend.h) Napoleon siegt bei Austerlitz über
Russen und Oestreicher, nachdem Ulm (durch'mack)
übergeben und Wien eingenommen war.
^ Im Frieden zu Preß bürg verliert Oestreich
Tyrol an Baiern. Preußen muß seine halb feindselige
Haltungi) dadurch büßen, daß es Anspach, Cleve und
Neufchatel gegen Hannover (seit 1803 von den Franz,
besetzt) abtritt, welches aber bald wieder verloren ging
und Preußen auch mit England verfeindete.
1806 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deut-
schen Reichs.
Napoleon hatte Baierm und Würtemberg zu
Königreichen erhoben (1805) und aus ihnen nebst
Baden, Darmstadt, Berg u. a. den Rheinbund gebil-
det, zu dessen Protektor er sich auswarf.
Kaiser Franz legte daher (6. Aug.) die Krone
des deutschen Reiches nieder, erhob aber Oestreich
zu einem Ka iser t h u m.
Preußen, von Nap. fortwährend beeinträchtigt,
nur mit Sachsen und dem russischen Kaiser A l epa n -
der I. im Bunde, erklärt endlich den Krieg. Aber
nach dem unglücklichen Gefecht bei Saalseid (wo der
ritterliche Prinz Louis Ferdinand siel) verlor
Preußen
14. Oct. die Doppel sch lacht bei Jena und Auer-
städt.
Napoleon selbst siegt bei Jena, Davoust bei Au er-
st adt über den 72jährigen Herz. Ferdinand v.
Braunschweig, st) Schmachvolle Flucht wegen mangel-
hafter Führung. 1) Napoleon schon am 27. Oct. in
Berlin. Die meisten Festungen ergeben sich wider-
standslos dem Sieger, außer Colberg (Gneisenau,
h) An der Spitze der Fricdenspartei Lombard und Haugwitz. Kriegs-
partei: Freih. v. Stein, Hardenberg, Blücher, auch Luise, die
edle Gemahlin Friedrich Wilhelms (geb. Prinzessin v. Mecklen-
burg-Strelitz),
i) Bernadette marschirte durch preußisch - anspachisches Gebiet und
verletzte dadurch Preußens Neutralität.
k) Gleich beim Beginn der Schlacht todtlich verwundet.
l) General v. Blücher rettete allein die Ehre der preußischen Waffen,
indem er sich bei und in Lübeck tapfer vertheidigte und dann
ehrenvoll capitulirte.
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TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Oestreich Cleve Franz Franz Napoleon Franz Franz Oestreich Louis_Ferdinand Ferdinand Napoleon Davoust Ferdinand Napoleon Colberg_(Gneisenau Lombard Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Bernadette
Extrahierte Ortsnamen: Baden Wien Baiern Hannover England Baden Darmstadt Rheinbund Sachsen Jena Jena Berlin Haugwitz Hardenberg
60
tigen Schlacht bei Wagram über denselben und ver-
folgt ihn nach Mähren. Da Friedensschluß, in wel-
chem Oestreich das Jnnviertel an Baiern. die iuyrischen
Provinzen an Napoleon, Westgauizien an das Groß-
herzth. Warschau abtreten muß.
Inzwischen hatten sich die Tyroler für ihren Kai-
ser Franz unter dem Sandwirth Andreas Hofer
erhoben. Ihre Sieae am Berge Jsel. Doch wurden
sie nach dem Wiener Frieden v. Franz, u. Baiern
wieder unterworfen. Hofer in Mantua erschossen.
Der Freischaarenführer v. Schill fällt bei Stral-
sund. Die gefangenen 11 Officiere in Wesel er-
schossen.
19t0 Napoleon scheidet sich von seiner Gemahlin
I o s e p h i n e u n t> heirathet d i e ö st r e i ch e Kaiser-
to ch re r Marie L u i s e.
Diese gebar 1811 einen Sohn, der von Nax. den
Titel eines Königs von Nom erhielt. Nach Na-
poleons Sturz lebte derselbe als „Herzog von Reich-
stadt" in Oestreich, wo er 1832 starb.
1812 Napoleons Zug nach Rußland.
Die Gewaltthätigkeiten Napoleons o) hatten das Bünd-
niß mit Alexander gelockert, und seine Forderung, die
russ. Häfen den englischen Schiffen gänzlich zu ver-
schließen, führte zum Bruch.
M't Million zieht Nap., mit Oestreich u. Preu-
ßen im Bunde, über den Niemen. Die Russen wei-
chen zurück, verwüsten aber alles. Nap. siegt an der
Moskwa (bei Borodino), zieht am 14. Sept. in der
verödeten Hptstdt. Moskau ein. Der Brand Mos-
kau'sx) bildet den Wendepunkt in Napoleons Schick-
sal. Im October tritt er den Rückzug an. Kälte,
Hunger u. fortwährende Angriffe reiben das Heer auf,
dessen Rest sich noch den Uebergana über die Bere-
sina erkämpft, dann aber (bei 26—27° Kälte) sich
völlig auflöst. — Nap. macht neue Rüstungen.
Noch am 30. Dec. 1812 trennte sich General
Aork von den Franzosen und schloß mit dem russ.
General Diebitsch die Convention zu Taurog-
o) Z. B. war das mit Rußland verwandte Oldenburg (so wie alle
Nordseeländer) zu Frankreich geschlagen worden.
p) Auf Anordnung des Gouverneurs Rostopschin.
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Napoleon Franz Franz Andreas_Hofer Franz Franz Napoleon Napoleons Napoleons Alexander Alexander Oestreich Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Warschau Mantua Wesel Oestreich Napoleons Napoleons Moskwa Moskau Napoleons Oldenburg Frankreich
Anhang l.
Die Regenten -er deutschen Hanptstaaten seit den
Freiheitskriegen.
1. Oestreich.
1835—1848 Ferdinand I., Nachfolger des Kaisers Franz.
1848 Franz Joseph, Neffe des vorigen.
Im Kriege gegen das von Louis Napoleon un-
terstützte Sardinien verlor er 1859 die Lom-
bardei an Victor Emanuel Ii.
2. Preußen.
1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., Nachfolger Friedrich
Wilhelm Iii.
Unter seiner nach Außen hin meist friedlichen
Regierung kamen durch Vertrag 1849 die Ho-
tz e n z o I l er n s ch e n Fürstenthümer und ein
kleines Gebier am Jade-Busen an Preußen,
doch mußte die Herrschaft über Neufchatel
(Neuenburg) 1857 aufgegeben werden.
Während der Krankheit des Königs (1857
bis 1861) führte dessen Bruder, der Prinz
von Preußen, die Regentschaft. Er folgt am
2. Januar 1861 als
1861 Wilhelm I.
Es ist sein Bestreben besonders darauf gerichtet,
die bereits jeit 1850 unter seinem Vorgänger in
Preußen eingeführte Constitution zu befesti-
gen und zu vervollkommnen.
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Ferdinand_I. Ferdinand_I. Franz Franz Franz_Joseph Franz Louis_Napoleon Napoleon Victor_Emanuel_Ii Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Friedrich
Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Wilhelm_I.
49
Darauf griff F. W. die Schweden in Pommern
selbst an, erobert (1677) Stettin, (1678) Rügen
und Stralsund. Im folg. Jahre Einfall der
Schweden in Preußen. Der Kurfürst setzt über
das gefrorne Haff, jagt sie aus dem Lande.
Trotzdem muß er, von feinen Bundesgenoffen (be-
sonders vom Kaiser Leopold) verlaffen und von
Frankreich bedroht im Frieden von St. Germain
1679 seine Eroberungen wieder herausgeben.
1678 Friede zu R i m w e g e n.
Ludwig gewann in demselben die F ra n ch e- Com té e)
(spanisch, aber zum deutschen Reich gehörig), Loth-
ring en u. 12 nlederlàndische Grenzplàtze, auch Frei-
burg im Breisgau.
1681 Ludwig raubt Straßburg und andere Städte
mitten im Frieden.
Durch die sogen. R e u n i o n s k a m m er n ließ L. un-
tersuchen, welche Gebiete früher zu den ihm zugefalle-
nen Städten gehört hatten. Hierauf gründete er sein
Raubfystem. Der von den Türken gedrängte Kai-
ser konnte nichts dagegen thun.
1683 Belagerung Wiens durch die Türken.
Tapfere Vertheidigung durch Skahremberg, Ret-
tung durch den Polenkönig Johann Sobieski und
Herzog Karl von Lothringen. Die Siege des
Prinzen Eugen von Savoyen 1) entrissen darauf
den Türken alles, was sie seit 150 Jahren in Ungarn
erobert hatten. Beginnender Verfall des osmanifchen
Reiches.
1688—1697 Dritter Raubkrieg Ludwigs.
1689 barbarische Verwüstung der Pfalz. .Hei-
delberg, Worms, Speierz) u. s. w. zerstört.
1697 Friede zu R y s w i ck la).
L. behauptet seine Eroberungen bis auf Freiburg
und das Herzogth. Lothringen.
___________y
e) Hauptstadt Besancon am Doubs.
f) Klein und mager. Bewirbt sich bei Ludwig Xiv. vergebens um
Kriegsdienste, weil der Kriegsminister Louvois seine Familie
haßte. Darauf tritt er in den Dienst Oestreichs und wirkt für
dasselbe Großes nicht nur als Feldherr, sondern auch als Staats-
mann.
Uebermüthige Schändung der Kaiscrgräber.
h) Ein Dorf in der Nähe von Haag.
4
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Johann_Sobieski Johann Karl_von_Lothringen Karl Eugen_von_Savoyen Eugen Ludwigs L. Ludwig_Xiv Ludwig Louvois
50
1688—1713 Kurfürst Friedrich Iii. von Branden-
burg, nachmals König Friedrich l.i).
1701 Friedrich setzt s i ch und seiner Gemahlin So-
18 Jan p hie Charlotte zu Königsberg die Königs-
krone auf.
Auch andere Fürsten hatten kurz vorher die Königs-
würde erlangt:
1688 Wilhelm vor Oranien wird durch Ver-
treibung der Stuarts (Jakobs Ii.) König von
England. 1697 August der Starke, Kurfürst
von Sachsen, wird zum König von Polen ge-
wählt.
Der Kaiser war geneigt, Fr als König in Preußen
zu bestätigen, weil er seine Hilfe für den drohenden
spanischen E r b fo l g e kr i e g bedurfte, die ihm Fried-
rich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von
De ssa u.)
1700—1714 Der spanische Erbfolgekrieg.
Karl Ii. von Spanien war kinderlos gestorben. Den
spanischen Thron verlangte Ludwig für seinen En-
kel Philipp, Kaiser Leopold für seinen Sohn
Karl. Ersterer von Baiern, letzterer von Eng-
land unterstützt.
1704 Marlborough und Eugen schlagen die Fran-
zosen und Baiern bei Höchftädt.
Der Sieg durch die preußische Infanterie unter
Leopold von Dessau entschieden. Baiern ein-
genommen.
1705-1711 Kaiser Joseph I.
1706 Eugen siegt bei Turin, Marlborough bei Ra-
mi! lies (in den Niederlanden).
1711-1740 Kaiser Karl Vi.
Trotz fortdauernder Siegel) schließt England (und
Houand) mit Ludwig den Frieden zu Utrecht
(1713), damit Karl durch Erwerbung Spaniens nicht
zu mächtig werde. Erst nach unglücklichem Feldzuge
schließt auch der Kaiser Karl
i) Prachtliebend und eitel; doch Sorge für das Militär und die
Wissenschaft. 1694 Universität Halle. 1700 Acadcmie der Wis-
senschaften.
k) Eugen u. Marlb. siegen noch 1708 bei Oudenarde, 1709 bei Mal-
plaquet in einer sehr blutigen Schlacht.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_l.i Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelm Jakobs August Leopold_von
De_ssa Leopold Karl_Ii Karl Ludwig_für Ludwig Philipp Philipp Leopold Leopold Marlborough Eugen Leopold_von_Dessau Leopold Eugen Marlborough Karl_Vi Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Karl Eugen_u._Marlb Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Königsberg England Sachsen Polen Spanien Baiern Baiern Turin Niederlanden England Spaniens
65
Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour-
biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil-
be r b e r g.
Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö-
nigreich.
1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede
zu Tilsit.
Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich
mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber
unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom
tapferen Kalkreuth endlich übergeben.
12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried-
land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit
ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit
Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter-
drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West-
hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher
polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs-
conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol-
daten halten, n)
Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich
August von Sachsen, und das Königreich West-
phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus
(Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas
von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö-
ßert.
!8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum
Könige von Spanien, seinen Schwager Murat
zum K. v. Neapel. >
Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende
Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer
unter Lord Wellington, welcher Portugal er-
oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa-
lamanca (1812).
1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas
Hofer. Der Wiener Friede.
Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n
zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei
Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu-
m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän-
gigen Länder beitreten mußten.
n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber.
5
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Extrahierte Personennamen: Wllh Napoleon Alexander Alexander Friedrich Friedrich August Napoleon Joseph Joseph Andreas
Hofer Franz_I. Napoleon Erzh Karl Napoleon
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
396
Italien.
Stammgut des Römischen Stuhls erklärte. Karl der Große ver-
größerte dieses Gebiet durch neue Schenkungen. Hierzu kam im
Ilten Jahrhunderte das Herzogthum Benevento und im 12ten
Jahrhunderte durch die berühmte Schenkung der Grasin Ma.
thilde ein Theil der Mark Ancona, das Großherzogthum Spo»
leto und viele andere Güter in dem heutigen Toscana, Parma
und Modena. Die Hauptstadt Rom blieb indeß noch in der
Abhängigkeit von den Deutschen Kaisern, bis sie sich endlich im
Jahre 1216 dem Pabste gleichfalls unterwerfen mußte. Im 13ten
Jahrhunderte wurde der Kirchenstaat durch die Grafschaft Ve-
naissin, im 14ten durch die Stadt Avign'on, beide in Frank-
reich, im 16ten durch das Herzogthum Ferrara und im 17ten
durch die Herzogthümer Urb ino und Castro nebst der Graf-
schaft Ronciglione vergrößert. Aber durch die Französische Re-
volution gingen nicht allein 1790 Venaissin und Avignon, sondern
auch 1797 die Legationen Romagna, Bologna und Ferrara verlo-
ren. 1808 nahmen die Franzosen abermals vom Kirchenstaate die
Mark Ancona und die Legation Urbino, welche Lander (außer
Avignon und Venaissin, die zu Frankreich geschlagen worden wa-
ren) mit dem neuen Königreiche Italien vereinigt wurden. Die
Fürstenthümer Benevento und Pontecorvo wurden als Franzö-
sische Lehen Bestandtheile des Königreichs Neapel und die welt-
liche Herrschaft des Pabstes bloß auf die zunächst um Rom gele-
genen Provinzen beschrankt. Endlich (1809) nahm Napoleon, un-
willig über den Pabst, der sich seinen geistlichen Anordnungen wi-
dersetzte und sogar den Bannstrahl gegen ihn erließ, ihm den letz-
ten Rest des Kirchenstaates, vereinigte denselben mit dem Kaiser-
reiche und ließ den Pabst selbst, damals Pius Vii. nach Frank-
reich wegführen, wo er mehrere Jahre, einem Gefangenen ähnlich,
zu Fontainebleau fest gehalten wurde, bis der Wiener Kon-
greß 1815 den Kirchenstaat nach seinem frühern Umfange wieder
herstellte, mit Ausnahme von Venaissin und Avignon, welche
Frankreich verblieben und eines kleinen Landstrichs auf der linken
Seite des Po, welcher mit dem Besatzungsrechte in Ferrara und
Commacchio Oesterreich überlassen wurde.
Rom. Was in unsern Zeiten Paris dem Französischen
und London dem Brittischen Reiche ist, das war einst Rom der
ganzen bewohnten Erde. Obgleich seiner ehemaligen Pracht als
Hauptstadt der Welk beraubt, ist Rom noch immer eine der schön-
sten Städte der Erde und für den Kunst- und Alterthumsforscher
unter allen die wichtigste. Von den nordischen barbarischen Völ-
kern gänzlich verwüstet, stieg es durch die Fürsorge seiner Pabste
wieder aus seiner Asche hervor; seit der Mitte des 15ten Jahr-
hunderts haben es die Pabste fast ganz neu erbaut und es mit
allem verschönert, was Bau- und Bildhauerkunst und Malerei
nur Großes, Schönes und Bewundernswürdiges hervorzubringen
im Stande waren. Rom liegt in einer fast ebenen und baumlv«
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Castro Romagna Napoleon Pabst
Extrahierte Ortsnamen: Italien Herzogthum_Benevento Ancona Parma Modena Rom Frank- Herzogthum_Ferrara Avignon Bologna Ferrara Ancona Avignon Frankreich Italien Neapel Rom Frank- Fontainebleau Avignon Frankreich Ferrara Commacchio_Oesterreich Rom Paris London Rom
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Sardinien.
373
Camerino, Fermo, Neapel, Palermo und Catania; aber ihre
Einrichtung ist mit wenigen Ausnahmen mangelhaft und nicht so
vielseitig als in Deutschland. Unter ihnen zeichnen sich Pavia und
Padua am meisten aus. In den Lyceen, Kollegien und Gymna-
sien der meisten Italienischen Lander wird der Unterricht fast aus-
schließlich von den Priestern ertheilt. Eben so ist der Unterricht
der niedern Volksklassen, wo überhaupt solcher gefunden wird, bei-
nahe überall in den Händen der Geistlichkeit und im Ganzen in
keiner besondern Verfassung, so daß manche Städte sogar ohne
Elementarschulen sind und es unter dem großen Haufen der Ita-
liener nicht viele giebt, welche lesen und schreiben können. Unter
den Kollegien verdienen das Ambrosianische und Breva in Mai-
land unter andern eine ehrende Erwähnung. Wenn auch Italien
keine allgemeine Akademie der Wissenschaften besitzt: so stehen ge-
wöhnlich mehrere Akademien für Wissenschaften und Künste mit
den Universitäten in Verbindung, auch bestehen in den meisten
größery Städten gesellschaftliche Vereinigungen zur Erreichnng von
Kunst? oder literarischen Zwecken. Unter den Akademien nimmt
das Lombardisch - Venezianische Institut in Mailand den ersten
Rang ein. Beträchtlich ist auch die Zahl der öffentlichen und Pri-
vatbibliotheken, der Antiquitäten-, Münzen-, Kunst- und Natura-
liensammlungen. Mehrere der Bibliotheken zeichnen sich insbeson-
dere durch einen großen Reichthum an seltenen und wichtigen Hand-
schriften aus, vornehmlich die Vatikanische Bibliothek zu Rom,
die Ambrosianische in Mailand; die St. Markusbibliothek zu Ve-
nedig. Ueberhaupt ist der Vorrath an wichtigen literarischen, ar-
tistischen und antiquarischen Schätzen beinahe eben so groß für den
Literator als für den Künstler. Besonders wichtig ist Itatien als
die Wiege und der Hauptsitz der alten Römer, für den Alter-
thumsforscher.
Das Königreich Sardinien.
Dieses Königreich hat seinen Namen von der Insel Sardi-
nien, welche 1720 dem bisherigen Herzoge von Savoyen Victor
Amadeus Ii., für Sicilien, das ihm der Utrechter Frieden zu-
erkannt hatte, mit dem Königstitel überlassen wurde. Das Haus
Savoyen, welches von den alten Grafen von Savoyen, das eigent-
lich nie zu Italien gehörte, abstammt und unter Amadeus Viii.
im Jahre 1416 den Herzogtitel erlangt hatte, war eins der mäch-
tigsten Italiens, indem es außer Savoyen noch Piemont besaß.
Der Nachfolger des ersten Königs von Sardinien Victor Ama-
deus Ii. war dessen Sohn Carl Emanuel Iii., der seine Be-
sitzungen mit einem Theile des Mailandischen vermehrte. Nicht
so glücklich war König Victor Amadeus Iii., der in den
Französischen Revolutionskrieg verwickelt wurde und im Jahre
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: Victor
Amadeus Victor_Ama- Carl_Emanuel_Iii Victor_Amadeus
Extrahierte Ortsnamen: Sardinien Neapel Palermo Catania Deutschland Pavia Padua Breva Italien Mailand Vatikanische Rom Mailand Sardinien Sicilien Italien Italiens
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Toscana.
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Wissenschaften, daher auch die Römer die meisten Einrichtungen
Hetruriens-nachahmten, und Sitten, Kultur und Gebräuche von
diesem Volke annahmen, das sie endlich nach einem langen Kam.
pfe auch ihrem Reiche zufügten. Unter dieser Römischen Herr-
schaft verlor sich der Name Hetruria immer mehr und ging in
den von Tuscia über, woraus in den spätern Zeiten Toscana
hervorging. Mit dem Sturze des abendländischen Römischen
Reichs wurde Hetrurien abwechselnd eine Beute der Gothen, Grie-
chen und Longobarden. Unter den letztern ward es unter dem
Namen Toscana ein Herzogthum. Karl der Große verleibte es
dem Fränkischen Reiche ein und ließ es als eine Provinz desselben
von darüber gesetzten Markgrafen verwalten, die ihre Würde un-
ter den schwachen Nachkommen Karls bald erblich zu machen wußten
und im 12ten Jahrhunderte (1160) es an den Deutschen Kaiser
Friedrich I. verkauften. Aber es blieb nur kurze Zeit im Besitze
der Deutschen Kaiser. Nach dem Beispiel der Städte Obentaliens
suchten sich einige Städte, die durch ihr blühendes Gewerbe sich aus-
zeichneten, namentlich Pisa, Florenz und Siena, vom Deutschen
Reiche loszureißen und gaben sich eine Republikanische Verfassung.
Fast drei Jahrhunderte lang wurde Toscana in diesem Zustande
durch innere Partheien erschüttert und verheert, wobei der Kampf der
Guelsen und Gibellinen ebenfalls zerstörend einwirkte, bis es end-
lich der durch Handel reich gewordenen Familie der Medici in
Florenz gelang, sich 1434 die Herrschaft von Florenz und später
auch die der andern Freistädte Toscana's zu erwerben. Einer aus
dieser Familie Cosmus I. erhielt 1569 den großherzoglichen Ti-
tel vom Pabste, welchen auch in der Folge der Kaiser bestätigte.
Mit dem Großherzoge Johann Gasto1737 endigte der Mediceische
Stamm. Unter der Herrschaft der Mediceer hatte Florenz sein gol-
denes Zeitalter. Hoch blühete Kunst und Wissenschaft, und In-
dustrie und Handel belebten die Städte. Mit dem Aussterben
dieses Fürstenhauses, gelangte 1737, zufolge früherer Bestimmun-
gen, Toscana an den Herzog Franz Stephan von Lothringen,
(Gemahl der Oesterreichischen Prinzessin und nachmaligen Kaiserin
Maria Theresia), dessen Herzogthum Lothringen, Stanislaus der ver-
triebene König von Polen, und nach diesem Frankreich erhalten sollte.
Dieser neuedroßherzog vontoskana gab dem Lande die Versicherung,
daß es nie mit Oesterreich unter Einem Regenten vereinigt werden
solle. Als derselbe daher Kaiser und Monarch von Oesterreich wurde,
trat er das Großherzogthum Toscana seinem zweiten Sohne Peter
Leopold ab, der dieses Land mit musterhafter Weisheit regierte.
Von ihm empfing es, als er 1790 seinem Bruder, Joseph Ji.,
in der Würde eines Beherrschers der Oesterreichischen Länder, so
wie in der Würde eines Deutschen Kaisers nachfolgte, sein zweiter
Sohn Ferdinand Joseph, der es bis 1801 besaß, wo es von
Napoleon, unter dem wieder vorgesuchten alten Namen Hetrurien,
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karls Friedrich_I. Johann_Gasto1737 Johann Franz_Stephan_von_Lothringen Franz Maria_Theresia Maria Theresia Stanislaus Peter
Leopold Leopold Joseph_Ji Ferdinand_Joseph Ferdinand Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Tuscia Karls Florenz Siena Florenz Florenz Lothringen Polen Frankreich Oesterreich Oesterreich