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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 62

1861 - Eisleben : Reichardt
62 1792—1795 Der N a t i on a l co n v e n t. 1793 Hinrichtung Ludwigs (am 21. Jan.) und seiner Gemahlin Marie A n t o i n e 11 c a) (am 14. Oe t.). Schreckensherrschaft der Iacobiner. Die Hervorragendsten unter den letzteren waren Ma- ral,b) Danton und Robespierre. Dieser bald sehr mächtig, läßt Tausende hinrichten, schafft das Christenthum ab, aber 1794 selbst hingerichtet. Inzwischen bringt W i l l i a m Pitt die erste Coa - litio n (England, Rußland, Oestreich, Preußen u.a.) gegen Frankreich zu Stande. Zwar sind die Verbündeten anfangs glücklich (Ero- berung Belgiens), werden aber durch die Siege des Generals Jour da n über den Rhein getrieben. Hol- land zur b a t ao i s ch e n Republik erklärt. 1795 P r e u ß e n o) schließt mit Frankreich d e n F r i e d c n zu Basel. Die Länder auf dem linken Rheinufer sollten bis zum Reichsfriedcn in den Händen der Franzosen bleiben. 1795—99 Frankreich unter d e in D i r e c t o r i u ni. ck) 1796 I o u r d a n und Moreau durch den Erzherzog Karle) aus Deutschland vertrieben. Napoleon Bo n a p ar t e' s Siege in Italien. Bonaparte geboren 1769 zu Asa cc io auf Corsica, auf der Kriegsschule zu Brienne gebildet. Er schlug als Obergeneral die Sardinier bei Millesirno, die Oestreicher bei Lodi (Erstürmung der Addabrücke) und Areale. Nach der Einnahme von Mantua bedroht er Steiermark. Da 1797 Friede zu Campo Fornno. Oestreich tritt Belgien und Mailand an Frankreich ab, wird aber durch Venedig und dessen Besitzungen Istrien und Dalmatien entschädigt. Ober-Italien wird in eine ligurische und eine cisalpt nische Republik verwandelt. In den 2 folg. Jahren wird der Kirchenstaat zur römischen, ch Tochter der Moria Theresia, pcachttiebend. b) 1793 durch Charlotte Cordav ermordet. c) Welches damals auch in Polen gegen Kosciusko zu kämpfen hat. d) Bestehend aus 5 Directoren, 2 Kammern und dem Roth der litten. e) Bruder des Kaisers Franz.

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 64

1861 - Eisleben : Reichardt
64 Würtemberg, Baden. Preußens Haltung ist schwankend.h) Napoleon siegt bei Austerlitz über Russen und Oestreicher, nachdem Ulm (durch'mack) übergeben und Wien eingenommen war. ^ Im Frieden zu Preß bürg verliert Oestreich Tyrol an Baiern. Preußen muß seine halb feindselige Haltungi) dadurch büßen, daß es Anspach, Cleve und Neufchatel gegen Hannover (seit 1803 von den Franz, besetzt) abtritt, welches aber bald wieder verloren ging und Preußen auch mit England verfeindete. 1806 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deut- schen Reichs. Napoleon hatte Baierm und Würtemberg zu Königreichen erhoben (1805) und aus ihnen nebst Baden, Darmstadt, Berg u. a. den Rheinbund gebil- det, zu dessen Protektor er sich auswarf. Kaiser Franz legte daher (6. Aug.) die Krone des deutschen Reiches nieder, erhob aber Oestreich zu einem Ka iser t h u m. Preußen, von Nap. fortwährend beeinträchtigt, nur mit Sachsen und dem russischen Kaiser A l epa n - der I. im Bunde, erklärt endlich den Krieg. Aber nach dem unglücklichen Gefecht bei Saalseid (wo der ritterliche Prinz Louis Ferdinand siel) verlor Preußen 14. Oct. die Doppel sch lacht bei Jena und Auer- städt. Napoleon selbst siegt bei Jena, Davoust bei Au er- st adt über den 72jährigen Herz. Ferdinand v. Braunschweig, st) Schmachvolle Flucht wegen mangel- hafter Führung. 1) Napoleon schon am 27. Oct. in Berlin. Die meisten Festungen ergeben sich wider- standslos dem Sieger, außer Colberg (Gneisenau, h) An der Spitze der Fricdenspartei Lombard und Haugwitz. Kriegs- partei: Freih. v. Stein, Hardenberg, Blücher, auch Luise, die edle Gemahlin Friedrich Wilhelms (geb. Prinzessin v. Mecklen- burg-Strelitz), i) Bernadette marschirte durch preußisch - anspachisches Gebiet und verletzte dadurch Preußens Neutralität. k) Gleich beim Beginn der Schlacht todtlich verwundet. l) General v. Blücher rettete allein die Ehre der preußischen Waffen, indem er sich bei und in Lübeck tapfer vertheidigte und dann ehrenvoll capitulirte.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 66

1861 - Eisleben : Reichardt
60 tigen Schlacht bei Wagram über denselben und ver- folgt ihn nach Mähren. Da Friedensschluß, in wel- chem Oestreich das Jnnviertel an Baiern. die iuyrischen Provinzen an Napoleon, Westgauizien an das Groß- herzth. Warschau abtreten muß. Inzwischen hatten sich die Tyroler für ihren Kai- ser Franz unter dem Sandwirth Andreas Hofer erhoben. Ihre Sieae am Berge Jsel. Doch wurden sie nach dem Wiener Frieden v. Franz, u. Baiern wieder unterworfen. Hofer in Mantua erschossen. Der Freischaarenführer v. Schill fällt bei Stral- sund. Die gefangenen 11 Officiere in Wesel er- schossen. 19t0 Napoleon scheidet sich von seiner Gemahlin I o s e p h i n e u n t> heirathet d i e ö st r e i ch e Kaiser- to ch re r Marie L u i s e. Diese gebar 1811 einen Sohn, der von Nax. den Titel eines Königs von Nom erhielt. Nach Na- poleons Sturz lebte derselbe als „Herzog von Reich- stadt" in Oestreich, wo er 1832 starb. 1812 Napoleons Zug nach Rußland. Die Gewaltthätigkeiten Napoleons o) hatten das Bünd- niß mit Alexander gelockert, und seine Forderung, die russ. Häfen den englischen Schiffen gänzlich zu ver- schließen, führte zum Bruch. M't Million zieht Nap., mit Oestreich u. Preu- ßen im Bunde, über den Niemen. Die Russen wei- chen zurück, verwüsten aber alles. Nap. siegt an der Moskwa (bei Borodino), zieht am 14. Sept. in der verödeten Hptstdt. Moskau ein. Der Brand Mos- kau'sx) bildet den Wendepunkt in Napoleons Schick- sal. Im October tritt er den Rückzug an. Kälte, Hunger u. fortwährende Angriffe reiben das Heer auf, dessen Rest sich noch den Uebergana über die Bere- sina erkämpft, dann aber (bei 26—27° Kälte) sich völlig auflöst. — Nap. macht neue Rüstungen. Noch am 30. Dec. 1812 trennte sich General Aork von den Franzosen und schloß mit dem russ. General Diebitsch die Convention zu Taurog- o) Z. B. war das mit Rußland verwandte Oldenburg (so wie alle Nordseeländer) zu Frankreich geschlagen worden. p) Auf Anordnung des Gouverneurs Rostopschin.

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 72

1861 - Eisleben : Reichardt
Anhang l. Die Regenten -er deutschen Hanptstaaten seit den Freiheitskriegen. 1. Oestreich. 1835—1848 Ferdinand I., Nachfolger des Kaisers Franz. 1848 Franz Joseph, Neffe des vorigen. Im Kriege gegen das von Louis Napoleon un- terstützte Sardinien verlor er 1859 die Lom- bardei an Victor Emanuel Ii. 2. Preußen. 1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., Nachfolger Friedrich Wilhelm Iii. Unter seiner nach Außen hin meist friedlichen Regierung kamen durch Vertrag 1849 die Ho- tz e n z o I l er n s ch e n Fürstenthümer und ein kleines Gebier am Jade-Busen an Preußen, doch mußte die Herrschaft über Neufchatel (Neuenburg) 1857 aufgegeben werden. Während der Krankheit des Königs (1857 bis 1861) führte dessen Bruder, der Prinz von Preußen, die Regentschaft. Er folgt am 2. Januar 1861 als 1861 Wilhelm I. Es ist sein Bestreben besonders darauf gerichtet, die bereits jeit 1850 unter seinem Vorgänger in Preußen eingeführte Constitution zu befesti- gen und zu vervollkommnen.

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 49

1861 - Eisleben : Reichardt
49 Darauf griff F. W. die Schweden in Pommern selbst an, erobert (1677) Stettin, (1678) Rügen und Stralsund. Im folg. Jahre Einfall der Schweden in Preußen. Der Kurfürst setzt über das gefrorne Haff, jagt sie aus dem Lande. Trotzdem muß er, von feinen Bundesgenoffen (be- sonders vom Kaiser Leopold) verlaffen und von Frankreich bedroht im Frieden von St. Germain 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben. 1678 Friede zu R i m w e g e n. Ludwig gewann in demselben die F ra n ch e- Com té e) (spanisch, aber zum deutschen Reich gehörig), Loth- ring en u. 12 nlederlàndische Grenzplàtze, auch Frei- burg im Breisgau. 1681 Ludwig raubt Straßburg und andere Städte mitten im Frieden. Durch die sogen. R e u n i o n s k a m m er n ließ L. un- tersuchen, welche Gebiete früher zu den ihm zugefalle- nen Städten gehört hatten. Hierauf gründete er sein Raubfystem. Der von den Türken gedrängte Kai- ser konnte nichts dagegen thun. 1683 Belagerung Wiens durch die Türken. Tapfere Vertheidigung durch Skahremberg, Ret- tung durch den Polenkönig Johann Sobieski und Herzog Karl von Lothringen. Die Siege des Prinzen Eugen von Savoyen 1) entrissen darauf den Türken alles, was sie seit 150 Jahren in Ungarn erobert hatten. Beginnender Verfall des osmanifchen Reiches. 1688—1697 Dritter Raubkrieg Ludwigs. 1689 barbarische Verwüstung der Pfalz. .Hei- delberg, Worms, Speierz) u. s. w. zerstört. 1697 Friede zu R y s w i ck la). L. behauptet seine Eroberungen bis auf Freiburg und das Herzogth. Lothringen. ___________y e) Hauptstadt Besancon am Doubs. f) Klein und mager. Bewirbt sich bei Ludwig Xiv. vergebens um Kriegsdienste, weil der Kriegsminister Louvois seine Familie haßte. Darauf tritt er in den Dienst Oestreichs und wirkt für dasselbe Großes nicht nur als Feldherr, sondern auch als Staats- mann. Uebermüthige Schändung der Kaiscrgräber. h) Ein Dorf in der Nähe von Haag. 4

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 50

1861 - Eisleben : Reichardt
50 1688—1713 Kurfürst Friedrich Iii. von Branden- burg, nachmals König Friedrich l.i). 1701 Friedrich setzt s i ch und seiner Gemahlin So- 18 Jan p hie Charlotte zu Königsberg die Königs- krone auf. Auch andere Fürsten hatten kurz vorher die Königs- würde erlangt: 1688 Wilhelm vor Oranien wird durch Ver- treibung der Stuarts (Jakobs Ii.) König von England. 1697 August der Starke, Kurfürst von Sachsen, wird zum König von Polen ge- wählt. Der Kaiser war geneigt, Fr als König in Preußen zu bestätigen, weil er seine Hilfe für den drohenden spanischen E r b fo l g e kr i e g bedurfte, die ihm Fried- rich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von De ssa u.) 1700—1714 Der spanische Erbfolgekrieg. Karl Ii. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spanischen Thron verlangte Ludwig für seinen En- kel Philipp, Kaiser Leopold für seinen Sohn Karl. Ersterer von Baiern, letzterer von Eng- land unterstützt. 1704 Marlborough und Eugen schlagen die Fran- zosen und Baiern bei Höchftädt. Der Sieg durch die preußische Infanterie unter Leopold von Dessau entschieden. Baiern ein- genommen. 1705-1711 Kaiser Joseph I. 1706 Eugen siegt bei Turin, Marlborough bei Ra- mi! lies (in den Niederlanden). 1711-1740 Kaiser Karl Vi. Trotz fortdauernder Siegel) schließt England (und Houand) mit Ludwig den Frieden zu Utrecht (1713), damit Karl durch Erwerbung Spaniens nicht zu mächtig werde. Erst nach unglücklichem Feldzuge schließt auch der Kaiser Karl i) Prachtliebend und eitel; doch Sorge für das Militär und die Wissenschaft. 1694 Universität Halle. 1700 Acadcmie der Wis- senschaften. k) Eugen u. Marlb. siegen noch 1708 bei Oudenarde, 1709 bei Mal- plaquet in einer sehr blutigen Schlacht.

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 65

1861 - Eisleben : Reichardt
65 Schill, der Bürger Nettelbeck), Graudenz (Cour- biere „König in Graudenz"), Danzig und Sil- be r b e r g. Sachsen tritt dem Rheinbünde bei und wird Kö- nigreich. 1807 Schlachten bei Eilau und Friedland. Der Friede zu Tilsit. Friedr. Wllh. geht nach Preußen und vereinigt sich mit dem russischen Heere. Im Febr. die blutige, aber unentschiedene Schlacht bei Ei lau. Danzig vom tapferen Kalkreuth endlich übergeben. 12. Juni 1807 die Russen u. Preußen bei Fried- land völlig geschla n. Napoleon zieht in Tilsit ein. Im Frieden (9. Juli) vereinigte sich Nap. mit Alexander zur Beherrschung Europa's und Unter- drückung Englands, na) Preußen muß die ganze West- hälfte zwilchen Elbe und Rhein und fast alle früher polnischen Landestheile abtreten, eine ungeheure Kriegs- conrribution zahlen und darf fortan nur 42000 Sol- daten halten, n) Das Großherzogthum Warschau, welches Friedrich August von Sachsen, und das Königreich West- phalen, welches Napoleon's Bruder Hieronymus (Jerome) erhielt, von Napoleon gegründet. Auch Vas von ihm gestiftete Großherzogrh. Berg vergrö- ßert. !8v8 N a p o l e o n macht f eine u Bruder Joseph zum Könige von Spanien, seinen Schwager Murat zum K. v. Neapel. > Joseph spielte eine traurige Rolle. Fortwährende Aufstände der Spanier, siegreiche Züge der Engländer unter Lord Wellington, welcher Portugal er- oberte. Schlachten bei Ta avera (1809) und Sa- lamanca (1812). 1809 Schlachten bei Aspern und Wagram. Andreas Hofer. Der Wiener Friede. Franz I. erklärt den Krieg. Napoleon nimmt Wie n zum zweiten Male, wird aber von Erzh. Karl bei Aspern geschlagen. Bald jedoch siegt er in der biu- m) Die Continentalsperre angeordnet, welcher alle von Nap. abhän- gigen Länder beitreten mußten. n) Edle Haltung der Königin Luise Napoleon gegenüber. 5

8. Bd. 1 - S. 396

1835 - Eisleben : Reichardt
396 Italien. Stammgut des Römischen Stuhls erklärte. Karl der Große ver- größerte dieses Gebiet durch neue Schenkungen. Hierzu kam im Ilten Jahrhunderte das Herzogthum Benevento und im 12ten Jahrhunderte durch die berühmte Schenkung der Grasin Ma. thilde ein Theil der Mark Ancona, das Großherzogthum Spo» leto und viele andere Güter in dem heutigen Toscana, Parma und Modena. Die Hauptstadt Rom blieb indeß noch in der Abhängigkeit von den Deutschen Kaisern, bis sie sich endlich im Jahre 1216 dem Pabste gleichfalls unterwerfen mußte. Im 13ten Jahrhunderte wurde der Kirchenstaat durch die Grafschaft Ve- naissin, im 14ten durch die Stadt Avign'on, beide in Frank- reich, im 16ten durch das Herzogthum Ferrara und im 17ten durch die Herzogthümer Urb ino und Castro nebst der Graf- schaft Ronciglione vergrößert. Aber durch die Französische Re- volution gingen nicht allein 1790 Venaissin und Avignon, sondern auch 1797 die Legationen Romagna, Bologna und Ferrara verlo- ren. 1808 nahmen die Franzosen abermals vom Kirchenstaate die Mark Ancona und die Legation Urbino, welche Lander (außer Avignon und Venaissin, die zu Frankreich geschlagen worden wa- ren) mit dem neuen Königreiche Italien vereinigt wurden. Die Fürstenthümer Benevento und Pontecorvo wurden als Franzö- sische Lehen Bestandtheile des Königreichs Neapel und die welt- liche Herrschaft des Pabstes bloß auf die zunächst um Rom gele- genen Provinzen beschrankt. Endlich (1809) nahm Napoleon, un- willig über den Pabst, der sich seinen geistlichen Anordnungen wi- dersetzte und sogar den Bannstrahl gegen ihn erließ, ihm den letz- ten Rest des Kirchenstaates, vereinigte denselben mit dem Kaiser- reiche und ließ den Pabst selbst, damals Pius Vii. nach Frank- reich wegführen, wo er mehrere Jahre, einem Gefangenen ähnlich, zu Fontainebleau fest gehalten wurde, bis der Wiener Kon- greß 1815 den Kirchenstaat nach seinem frühern Umfange wieder herstellte, mit Ausnahme von Venaissin und Avignon, welche Frankreich verblieben und eines kleinen Landstrichs auf der linken Seite des Po, welcher mit dem Besatzungsrechte in Ferrara und Commacchio Oesterreich überlassen wurde. Rom. Was in unsern Zeiten Paris dem Französischen und London dem Brittischen Reiche ist, das war einst Rom der ganzen bewohnten Erde. Obgleich seiner ehemaligen Pracht als Hauptstadt der Welk beraubt, ist Rom noch immer eine der schön- sten Städte der Erde und für den Kunst- und Alterthumsforscher unter allen die wichtigste. Von den nordischen barbarischen Völ- kern gänzlich verwüstet, stieg es durch die Fürsorge seiner Pabste wieder aus seiner Asche hervor; seit der Mitte des 15ten Jahr- hunderts haben es die Pabste fast ganz neu erbaut und es mit allem verschönert, was Bau- und Bildhauerkunst und Malerei nur Großes, Schönes und Bewundernswürdiges hervorzubringen im Stande waren. Rom liegt in einer fast ebenen und baumlv«

9. Bd. 1 - S. 373

1835 - Eisleben : Reichardt
Sardinien. 373 Camerino, Fermo, Neapel, Palermo und Catania; aber ihre Einrichtung ist mit wenigen Ausnahmen mangelhaft und nicht so vielseitig als in Deutschland. Unter ihnen zeichnen sich Pavia und Padua am meisten aus. In den Lyceen, Kollegien und Gymna- sien der meisten Italienischen Lander wird der Unterricht fast aus- schließlich von den Priestern ertheilt. Eben so ist der Unterricht der niedern Volksklassen, wo überhaupt solcher gefunden wird, bei- nahe überall in den Händen der Geistlichkeit und im Ganzen in keiner besondern Verfassung, so daß manche Städte sogar ohne Elementarschulen sind und es unter dem großen Haufen der Ita- liener nicht viele giebt, welche lesen und schreiben können. Unter den Kollegien verdienen das Ambrosianische und Breva in Mai- land unter andern eine ehrende Erwähnung. Wenn auch Italien keine allgemeine Akademie der Wissenschaften besitzt: so stehen ge- wöhnlich mehrere Akademien für Wissenschaften und Künste mit den Universitäten in Verbindung, auch bestehen in den meisten größery Städten gesellschaftliche Vereinigungen zur Erreichnng von Kunst? oder literarischen Zwecken. Unter den Akademien nimmt das Lombardisch - Venezianische Institut in Mailand den ersten Rang ein. Beträchtlich ist auch die Zahl der öffentlichen und Pri- vatbibliotheken, der Antiquitäten-, Münzen-, Kunst- und Natura- liensammlungen. Mehrere der Bibliotheken zeichnen sich insbeson- dere durch einen großen Reichthum an seltenen und wichtigen Hand- schriften aus, vornehmlich die Vatikanische Bibliothek zu Rom, die Ambrosianische in Mailand; die St. Markusbibliothek zu Ve- nedig. Ueberhaupt ist der Vorrath an wichtigen literarischen, ar- tistischen und antiquarischen Schätzen beinahe eben so groß für den Literator als für den Künstler. Besonders wichtig ist Itatien als die Wiege und der Hauptsitz der alten Römer, für den Alter- thumsforscher. Das Königreich Sardinien. Dieses Königreich hat seinen Namen von der Insel Sardi- nien, welche 1720 dem bisherigen Herzoge von Savoyen Victor Amadeus Ii., für Sicilien, das ihm der Utrechter Frieden zu- erkannt hatte, mit dem Königstitel überlassen wurde. Das Haus Savoyen, welches von den alten Grafen von Savoyen, das eigent- lich nie zu Italien gehörte, abstammt und unter Amadeus Viii. im Jahre 1416 den Herzogtitel erlangt hatte, war eins der mäch- tigsten Italiens, indem es außer Savoyen noch Piemont besaß. Der Nachfolger des ersten Königs von Sardinien Victor Ama- deus Ii. war dessen Sohn Carl Emanuel Iii., der seine Be- sitzungen mit einem Theile des Mailandischen vermehrte. Nicht so glücklich war König Victor Amadeus Iii., der in den Französischen Revolutionskrieg verwickelt wurde und im Jahre

10. Bd. 1 - S. 387

1835 - Eisleben : Reichardt
Toscana. 387 Wissenschaften, daher auch die Römer die meisten Einrichtungen Hetruriens-nachahmten, und Sitten, Kultur und Gebräuche von diesem Volke annahmen, das sie endlich nach einem langen Kam. pfe auch ihrem Reiche zufügten. Unter dieser Römischen Herr- schaft verlor sich der Name Hetruria immer mehr und ging in den von Tuscia über, woraus in den spätern Zeiten Toscana hervorging. Mit dem Sturze des abendländischen Römischen Reichs wurde Hetrurien abwechselnd eine Beute der Gothen, Grie- chen und Longobarden. Unter den letztern ward es unter dem Namen Toscana ein Herzogthum. Karl der Große verleibte es dem Fränkischen Reiche ein und ließ es als eine Provinz desselben von darüber gesetzten Markgrafen verwalten, die ihre Würde un- ter den schwachen Nachkommen Karls bald erblich zu machen wußten und im 12ten Jahrhunderte (1160) es an den Deutschen Kaiser Friedrich I. verkauften. Aber es blieb nur kurze Zeit im Besitze der Deutschen Kaiser. Nach dem Beispiel der Städte Obentaliens suchten sich einige Städte, die durch ihr blühendes Gewerbe sich aus- zeichneten, namentlich Pisa, Florenz und Siena, vom Deutschen Reiche loszureißen und gaben sich eine Republikanische Verfassung. Fast drei Jahrhunderte lang wurde Toscana in diesem Zustande durch innere Partheien erschüttert und verheert, wobei der Kampf der Guelsen und Gibellinen ebenfalls zerstörend einwirkte, bis es end- lich der durch Handel reich gewordenen Familie der Medici in Florenz gelang, sich 1434 die Herrschaft von Florenz und später auch die der andern Freistädte Toscana's zu erwerben. Einer aus dieser Familie Cosmus I. erhielt 1569 den großherzoglichen Ti- tel vom Pabste, welchen auch in der Folge der Kaiser bestätigte. Mit dem Großherzoge Johann Gasto1737 endigte der Mediceische Stamm. Unter der Herrschaft der Mediceer hatte Florenz sein gol- denes Zeitalter. Hoch blühete Kunst und Wissenschaft, und In- dustrie und Handel belebten die Städte. Mit dem Aussterben dieses Fürstenhauses, gelangte 1737, zufolge früherer Bestimmun- gen, Toscana an den Herzog Franz Stephan von Lothringen, (Gemahl der Oesterreichischen Prinzessin und nachmaligen Kaiserin Maria Theresia), dessen Herzogthum Lothringen, Stanislaus der ver- triebene König von Polen, und nach diesem Frankreich erhalten sollte. Dieser neuedroßherzog vontoskana gab dem Lande die Versicherung, daß es nie mit Oesterreich unter Einem Regenten vereinigt werden solle. Als derselbe daher Kaiser und Monarch von Oesterreich wurde, trat er das Großherzogthum Toscana seinem zweiten Sohne Peter Leopold ab, der dieses Land mit musterhafter Weisheit regierte. Von ihm empfing es, als er 1790 seinem Bruder, Joseph Ji., in der Würde eines Beherrschers der Oesterreichischen Länder, so wie in der Würde eines Deutschen Kaisers nachfolgte, sein zweiter Sohn Ferdinand Joseph, der es bis 1801 besaß, wo es von Napoleon, unter dem wieder vorgesuchten alten Namen Hetrurien, 25 *
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