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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 411

1913 - Wittenberg : Herrosé
411 hat etwas Rührendes und Beneidenswertes, zu sehen, wie sie in Gefahr und Sorge ruhig und heiter zu Gott wie zu ihrem Vater aufschaut, der ja nur das Veste für sein Kind wollen kann. Man kann sich die Freude dieses Mutterherzens vorstellen, als der geliebte Sohn zu immer höhern Ehren aufsteigt, in jungen Jahren erster Minister eines Herzogtums, der Freund von Fürsten und großen Männern wird und als Dichter einen Ruhm erwirbt, der ganz Europa erfüllt. Wenn der Sohn in der freien Zeit, die ihm übrigbleibt, zum Besuche nach Frankfurt kommt, dann ist sein Aufenthalt für die Mutter ein einziger großer Festtag. Eine be- sondre Freude erlebt Frau Rat, als ihr ältester Enkel sie besucht, mit dem sie wieder jung wird. Rach seiner Abreise unterhält sie mit ihm einen regen Briefwechsel. Da schreibt sie ihm einmal: ..Es ist Deine Pflicht. Deinen lieben Eltern gehorsam zu sein und ihnen vor die viele Mühe. die sie sich geben. Deinen Verstand zu bilden, recht viele, viele Freude zu machen ... Ich weiß aus Er- fahrung. was es heißt, Freude an seinem Kinde zu erleben — Dein lieber Vater hat mir nie. nie Kummer und Verdruß verursacht — darum hat ihn auch der liebe Gott gesegnet, daß er über viele, viele emporgekommen ist — und hat ihm einen großen, aus- gebreiteten Ruhm gemacht." Im steten Verkehr mit den Freunden des Hauses und des Sohnes verlebte sie einen heitern Lebensabend. Am 13. Sep- tember 1808 erlosch dieses merkwürdige Frauenleben, das in seiner Umgebung so lichten Schein verbreitet hatte. Die Trauerbotschaft erschütterte den Sohn aufs tiefste. „Er war ganz hin." berichtet darüber einer seiner Freunde. Auch er ist längst zur Ruhe ge- gangen. Wenn aber sein Riesengeist vor unsern Augen erscheint, dann begleitet ihn stets das ewig heitere Antlitz seiner unvergeß- lichen Mutter, der Frau Rat. 234. Ein Brief der Königin Luise an ihren Vater. Jeder Brief, den ein bedeutender Mensch geschrieben hat. ist geeignet, uns den Verfasser persönlich nahezubringen: durch die eigentümliche Sprache, die uns ihm gegenüberstellt, uns gewisser- maßen zum Adressaten macht, und durch die Intimität jedes mit dem Gedanken an nur einen oder wenige Leser verfaßten Schrift- stücks — die Intimität nicht der Mitteilung der privaten, persön- lichen Verhältnisse, sondern die Intimität der Form, der Sprache, des ganzen Seelenzustandes, in dem ein Brief geschrieben wird. Es ist der Alltagsmensch, der aus Briefen lebendig wird: oft be- leuchten Briefe, wie aus den: rein Persönlichen, einer höhern Er- scheinung gleich, das Allgemeine für Momente aufsteigt; Durch- brüche eines tiefer als in e i n e m Menschen und seinen Lebens- umständen wurzelnden Gefühls stehen zwischen trockenen Mit- teilungen. Das Unregelmäßige, Anregende. Ernüchternde und zum Widerspruch Reizende, aber auch das menschliche Anteilnahme

2. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 3

1913 - Wittenberg : Herrosé
3 5. Wahrhaftigkeit. Ich meine, das; strenge Wahrhaftigkeit immer der höchste Be- weis der Tapferkeit ist und daß also jeder Mensch, auch wenn er nie eine Flinte gesehen hat, täglich Gelegenheit hat, seinen Mut zu üben durch offenes Gestehen und rücksichtslose Wahrheit im Allerkleinsten. Es ist nämlich viel leichter, mit einemmal in großer Begeisterung sein Leben wegzuwerfen, als täglich standhaft zu bleiben, wenn es uns treibt, auszureißen vor einer unangenehmen Szene und einer Blamage oder einer Strafe aus dem Wege zu gehen. Da zeigt sich's, ob einer wirklich eisern ist gegenüber dem Gruseln und Fürchten, oder ob er ein Buschklepper ist, der sich versteckt, wenn er einen Angriff kommen sieht. Bei den alten Germanen ging die Sage, daß die auf dem Schlachtfeld Gefallenen von den Schlachtjungfrauen nach Walhalla geführt würden, um dort unter den Göttern im ewigen Licht zu wohnen. Wer nicht lügt und tapfer alles auf sich nimmt, nur um der Wahrheit treu zu bleiben, der ist schon auf Erden in Walhalla und wohnt bei den Göttern, denn alle Guten und Tapfern werden ihn ehren und ihm die Hand reichen und ihm durch Liebe und Vertrauen die Erde zum Himmel machen. Aus: Dr. Fr. W. Foerster, Lebenskunde. 6. Sprüche. 1. Was du als wahr erkannt, verkünd es ohne Zagen! Nur trachte, Wahrheit stets mit mildem Wort zu sagen! 2. O weh der Lüge! Sie befreiet nicht, wie jedes andre, wahr gesprochne Wort die Brust, sie macht uns nicht getrost; sie ängstet den, der sie heimlich schmiedet, und sie kehrt, ein losgedrückter Pfeil, von einem Gott gewendet und versagend, sich zurück und trifft den Schützen. 3. Drum fliehe Lüg' und Tücke, der Wahrheit folge gern; sie führet dich zum Glücke, sie ist der Tugend Kern. O rede wahr und wenig, dein Wort sei ja und nein; so will's der Wahrheit König, ihm ähnlich sollst du sein! 4. Gesteh dir's selbst, wenn du gefehlt; füg nicht, wenn Einsicht kam, zum falschen Weg, den du gewählt, auch noch die falsche Scham. 1-

3. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 393

1913 - Wittenberg : Herrosé
393 227. Vaterlandslied. 1. Ich bin ein deutsches Mädchen! Mein Aug' ist blau und sanft mein Blich ich hab' ein Herz, das edel ist und stolz und gut. 2. Ich bin ein deutsches Mädchen! Erköre mir kein ander Land zum Vaterland, wär' mir auch frei die große Wahl! 3. Ich bin ein deutsches Mädchen! Mein hohes Auge blickt auch Spott, blickt Spott auf den, der Säumens macht bei dieser Wahl. 4. Du bist kein deutscheriüngling, bist dieses lauen Säumens wert, des Vaterlands nicht wert, wenn du's nicht liebst wie ich. 5. Du bist kein deutscheriüngling, mein ganzes Herz verachtet dich, der 's Vaterland verkennt, dich Fremdling und dich Tor! 6. Ich bin ein deutsches Mädchen! Mein gutes, edles, stolzes Herz schlägt laut empor beim süßen Namen: Vaterland. 7. So schlägt mir's einst beim Namen des Jünglings nur, der stolz wie ich aufs Vaterland, gut, edel ist, ein Deutscher ist. Fr. ®. Klopstock. 228. Aus dem deutschen Frauenleben. I. Bis zur Völkerwanderung. Eigentümlich ist den alten Germanen die hohe Achtung, die die Frauen und Jungfrauen genossen. Man glaubte, den Frauen wohne etwas Heiliges bei. und viele vermöchten mit prophetischem Blick in die Zukunft zu schauen. Man legte deshalb auf ihre Rat- schläge und Aussprüche einen hohen Wert. So wußte die Seherin Veleda die deutschen Völkerstämme zum Kampfe gegen Kaiser Vespasian anzufeuern, als der kluge Claudius Civilis mit seinen Batavern (an den Rheinmündungen) sich erhob. Veleda wohnte in einem Turme, und es war niemand gestattet, unmittelbar vor sie zu treten und sie zu befragen. Sie erhielt reiche Geschenke, selbst von den römischen Feldherren. Unter Kaiser Domitian geriet sie in römische Gefangenschaft und wurde zu Rom im Triumphe aufgeführt. Auch später hat sich diese Verehrung für das weibliche Ge- schlecht bei den Deutschen erhalten. Die Ehre und Unschuld der Frauen und Jungfrauen war dem Deutschen stets heilig, und Tacitus sagt, niemand lächle dort über das Laster. Die Ehe wurde vom Manne selten vor dem dreißigsten, von der Jungfrau selten vor dem zwanzigsten Lebensjahre geschlossen. Eine Mitgift bekam die Frau nicht: vielmehr mußte der Bräutigam sie den

4. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 283

1913 - Wittenberg : Herrosé
283 und freut sich, dasi der eine üppig sprießt, und daß am andern bald die Rosen blühn. 5. Und wenn die Rosen erst in Blüte stehn, nimmt sie den Asch und trägt ihn still hinab zum Friedhof: denn die Rosen sollen wehn als Schmuck auf einem wohlgepflegten Grab. 6. Und willst du wissen, wen das Grab umfängt, wem ihre Liebe, ihre Treue gilt? Sieh das verblichne Bildchen, das dort hängt, komm, tritt heran, 's ist ihres Bräut'gams Bild. 7. Das ist ihr höchster Schatz, ihr liebstes Gut, der enge Rahmen faßt ihr Leben ein. und nur. wenn auf dem Bild ihr Auge ruht. scheint sie noch unter Lebenden zu sein. 8. Dann hebt und senkt sich jugendlich die Brust, und ihre Augen leuchten wunderbar: so hab' ich sie, ihr selber unbewußt, gar oft gesehn, als ich ihr Nachbar war. 9. Doch währt der Traum nur einen Augenblick, dann faltet zitternd sie die welke Hand und hält die heißen Tränen nicht zurück, das fromme Auge himmelwärts gewandt. 10. Die Lippen beben, und ein frommer Spruch mag tröstend wohl durch ihre Seele gehn, von denen einer, wie dort in dem Buch der heil'gen Bibel aufgezeichnet stehn. 11. Und daß sie so durchs arme Leben schleicht, mein Freund, sind vierzig lange Jahre her: doch laß uns gehn, dir wird das Auge feucht, der alten Jungfer spottest du nicht mehr. Julius Sturm. M 178. Das Bild der Mutter. Meine Mutter war ein Bild der Liebe, der Demut und der stillen Gotte rgebenheit, wie kaum eine andre Frau, die ich kennen gelernt habe. Das war eine Liebe, die wenig Worte machte, sondern immer nur in ihrem Herzen sprach: „Herr Jesus! ich. deine arme Magd, will ganz dein sein; hier bin ich: leite du mich nach deinem Wohlgefallen!" Dieser stillen Seele schien alles, was dem Zorn, dem Haß, ja, nur dem heftigen Unwillen gleicht.

5. Staats- und Bürgerkunde - S. 321

1910 - Wittenberg : Herrosé
321 Dom, hie Rathaus und dazwischen die ehrfurchterweckende Roland- säule. Nach der Besichtigung des Rathauses, das durch seinen mächti- gen Saal, geziert durch feinste Holzschnitzereien, jedem Besucher einen dauernden Eindruck hinterläßt, wandten sich die beiden Freunde dem Weserstrome zu. Auf der „großen Brücke" hielten sie. Vis zum Beginn des eigentlichen Meeres, bis zum „Roter Sandleuchtturm" sind es von hier noch 110 km. Selbst Bremer- haven, das von hier 60 km entfernt ist, liegt noch an der Weser- mündung und nicht an der See. Bis dorthin können jetzt, nachdeur das Fahrwasser vertieft und ausgebaggert wurde, die größten Schiffe fahren, während in den Freihafen Bremens selbst nur noch kleinere Schiffe vordringen können. Unterdessen waren sie an das Hafenamt, den Eingang zum Freihafen, gelangt. Vor ihnen lag der etwa 150 m breite, aber geradezu unermeß- lich lange Hafen. Da lagen sie, die „kleineren" Schiffe. „Kleinere Schiffe nennst du das," sagte verblüfft August, „was nennt ihr dann große?" Franz lächelte nur. Und Schiff neben Schiff war da vertäut. Die Krane langten mit ihren mächtigen, eisernen Greifarmen tief in den Bauch des Schiffes und holten die wertvolle Ladung heraus und reichten sie in die großen Lagerschuppen. Gott! was lagen da Waren, welch unendliche Werte repräsentierten sie! Da waren Tausende uno aber Tausende Kubikmeter des wertvollen Teakholzes, dort stand Sack an Sack voll Baumwolle. Von einem im Freihafen beschäf- tigten Beamten erfuhr August, daß im Jahre 1906 in Bremerhaven und Bremen zusammen 9112 Schiffe mit einem Rauminhalt von über 7 000 000 t angekommen und abgegangen seien, in dem inne- ren Bremer Hafen allein 5154 Schiffe mit 2 600 000 t. Er erfuhr weiter, daß der Wert der Waren, die im Jahre 1906 ein- und aus- gefahren wurden. 1 720 000 000 Mk. betrug gegen 1510 000 <100 Mk. im Jahre 1904. Das ist mehr als ein Zehntel des ganzen deut- schen Welthandels. „Das sind ja ungeheure Summen und Werte!" rief August. „Welch furchtbares Unglück, wenn durch einen Seekrieg, durch eine Blockade diese Lebensader unterbunden würde!" „Das wäre allerdings ein furchtbares Unglück." versetzte der Beamte, „denn gerade an Lebensrnitteln wird um 115 Mill. Mk. jährlich in Bremen mehr ein- als ausgeführt. Ebenso wie hier ist es überall, in Hamburg und Stettin: eine furchtbare Teuerung wäre unausbleiblich, abgesehen von der Vernichtung der Existenz aller Großhändler, der Brotlosigkeit aller Abeiter an den Werften und auf den Schiffen: aber nicht nur den Küstenplützep und Küsten- provinzen allein würde eine Blockade, auch wenn sie nur wenige Tage dauern sollte, unermeßlichen Schaden zufügen, sondern allen für Seeausfuhr arbeitenden Unternehmungen im ganzen Reiche." Bodesohn, Staats- und Bürqerkmnde. 21

6. Staats- und Bürgerkunde - S. 500

1910 - Wittenberg : Herrosé
500 195. Das ganze Herz dem Vaterland. Nun laßt Uns hoch die Becher heben und schwören bei dem goldnen Wein: Dem Vaterland das ganze Leben und nicht ein Lebehoch allein! Dem stolzen Land, dem Land der Eichen, dem Land, wo unsre Wiege stand, dem Land, so herrlich, ohnegleichen, das ganze Herz dem Vaterland! Und steht der Feind vor unsern Toren, und droht uns fremder Dränger Schar — was wir beim Rebenblut geschworen, wir halten's mit dem Herzblut wahr! Wie den Pokal in diesen Stunden hält dann die Hand das Schwert umspannt, und statt der Worte sprechen Wunden: Das ganze Herz dem Vaterland! Dir, deutsches Land, du Herz der Welten, du hochgepries'nes, heil'ges Land, dir soll das Lied der Sänger gelten, dir sei ein deutscher Gruß gesandt. Wir schwören's bei dem Saft der Reben, wir schwören's laut mit Herz und Hand: Dir. deutsches Land, das ganze Leben! Das ganze Herz dem Vaterland! Emil Rittershalts.

7. Kaiser Friedrich III. - S. 1

1888 - Wittenberg : Herrosé
Zum 15. Juni 1888 Weh Deutschland dir, weh deinem Lserrscherthrone, Ls traf dich heut' eiu neuer herber Schmerz. Ls brach die zweite j)erle deiner Krone, Dir starb das zweite große Heldenherz! Auch ,,unser Fritz" ist seinem Volk genommen, Nach schwerem Kampf ist er zur Nuh' gekommen* G, bittres Schicksal! Lr, der alle Zeiten Zn heißer Schlacht das Siegesbanner schwang, Der unverwundbar schien im blut'gen Streiten, Des Heldenarm stets jeden Feind bezwang, Den Feind der Krankheit konnt' er nicht besiegen, Der herrliche, er mußte unterliegen. Als Kämpfer hat er voller Kraft gestritten, Als Mensch erwarb er sich den höchsten Ruhm, vergiß es nie, mein Volk, wie er gelitten, Das war des Melden größtes Heldentum, Lin leuchtend Beispiel gab er: ohne Klagen Das schwerste Leid mit Seelengröße tragen. Schlaf nun in Ruh', schlaf aus von deinen Schmerzen, Du edler, teurer Hohenzollernheld! Als Vorbild lebst du fort in deines Volkes Kerzen, Als königlicher Dulder in der ganzen Welt. Schlaf nur in Ruh'! Deutschland wird nicht verzagen, Solange Hohenzollern seine Krone tragen. Sb alter, Kaiser Friedrich Iii. 1

8. Kaiser Friedrich III. - S. 57

1888 - Wittenberg : Herrosé
57 Und was sagte denn nun das Vaterland zu diesen gewaltigen Siegen, zu dem Kaiserfang in Sedan? „Hurra, du große Zeit!" Ja, es war eine herrliche, tief ergreifende und doch das Herz so gewaltig, so feierlich-freudig bewegende Zeit. Männer, Greise, Frauen, Kinder jeden Standes, jeden Berufes umstanden sprachlos im Vaterlande die öffentlich angeschlagenen Nachrichten vom Kriegsschauplatz. Dann aber wurde das Herz zu eng, um all den Jubel und all die himmel- hoch jauchzende Freude im stillen Kämmerlein zu bergen. Ge- waltig, unaufhaltsam brach der Sturm der Begeisterung los, hinaustönend aus den Städten in die Dörfer und hinein bis in die entlegenste Hütte der Waldeinsamkeit. Männern, deren Herz hart geschmiedet war unter dem Hammer der Sorge und Mühe des Lebens, stürzten die Thränen aus den Augen vor hellem Jubel über solchen Beweis der göttlichen Gnade, Feinde ver- söhnten sich mit kräftigem Handschlag. Mütter priesen ihre Söhne glücklich, weil ihnen vergönnt war, an diesen weltbewegen- den Ereignissen thätig teilnehmen zu dürfen, und der fromme Emanuel Geibel sang: Nun laßt die Glocken von Turm zu Turm Durchs Land frohlocken im Jubelsturm! Des Flammenstoßes Geleucht' facht an! Der Herr hat Großes an uns gethan! Ehre sei Gott in der Höhe! Napoleon gefangen in Wilhelmshöhe bei Kassel! Die Armee Mac Mahons kriegsgefangen in Deutschland! Marschall Bazaine mit eisernem Ring eingeschlossen in Metz! Frankreich, das kaiserliche Frankreich lag gedemütigt am Boden und fühlte die Faust desjenigen, den es in frevelhaftester Weise so tief verletzt. Aber König Wilhelm sagte bereits bei der Kapitulation von Sedan zum Grafen von Bismarck: „So groß und welt- historisch dieses Ereignis auch ist, den Frieden wird es uns doch nicht bringen!" und der Monarch hatte recht. Es war aller- dings, nachdem Napoleon gefangen und die als Regentin ein- gesetzte Kaiserin Eugenie geflohen war, das Kaiserreich gestürzt, aber ihm folgte auf dem Fuße die Republik, an deren Spitze der Gouverneur von Paris trat. Gegen dieses republikanische Frankreich mußte der Kampf jetzt fortgesetzt werden. Die deutschen Heeresmassen, unter ihnen auch die Iii. Armee

9. Kaiser Friedrich III. - S. 63

1888 - Wittenberg : Herrosé
63 Herzen ginge. Kein Zeichen von anspruchsvollem Selbstgefühl sprach aus den Mienen des mächtigen Mannes, er war heute, wie er damals war, als Deutschland ihm das Feldherrnschwert in die Hände legte. Er ist nicht nur ein Fürst, er ist das Musterbild eines deutschen Mannes!" Wir müssen hier abbrechen, können nicht mehr erzählen von seinem Empfange in Stuttgart, in Darmstadt, in Augsburg, in Hannover u. s. w.; überall aber fand man dieselbe Begeisterung, dieselbe herzliche Liebe und innige Verehrung für den deutschen Kaisersohn, für den großen Feldherrn und den edlen Menschen.

10. Kaiser Friedrich III. - S. 80

1888 - Wittenberg : Herrosé
Vii. Her königliche Nuköer. on diesen heiteren, herzerfreuenden Bildern wenden wir .unsern Blick hin in die letztverflossenen Wochen und Monate zu dem Schmerzenslager des königlichen Dulders. Alldeutschland rüstete sich zu einem hohen, seltenen, in der deutschen Kaisergeschichte noch nicht dagewesenen Feste. Es galt dem Geburtstag des neunzigjährigen Heldengreises auf Deutsch- lands Kaiserthrone. Jubel und Freude erfüllte jede Brust, dank- erfüllt erhoben sich die Herzen zum lieben Vater im Himmel im innigen Gebet, ihn lobend und preisend für die bisherige Gnade und Gesundheit und Frieden für den edlen Helden erflehend. Da plötzlich mischte sich in diese allgemeine freudige Erregung ein schriller Mißton. Erst schüchtern, dann lauter und lauter erscholl das Gerücht von einer bei dem Kronprinzen eingetretenen Halskrankheit. Zwar hielt man das Leiden anfänglich für eine hartnäckige Heiserkeit, die sich durch einen mehrwöchentlichen Ge- brauch der Heilquellen des Bades Ems beseitigen lassen würde; jedoch diese Annahme stellte sich bald als irrtümlich heraus, in- dem der Kronprinz von Ems leidender zurückkehrte, als er hin- gegangen war. Andere Nachrichten wieder wollten die bestimmte Versicherung haben, daß das Übel nur eine Folge des Rauchens, das der Kronprinz sehr liebte, sei, und eine Mäßigung darin oder noch besser, ein vollständiges Unterlassen desselben, würde
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