Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Im Jahre 1560 vermählte sich Julius nach erfolgter Ein-
willigung feines Vaters mit Hedwig, der Tochter des Kur-
fürsten Friedrich Joachim von Brandenburg. Auf dem Schlosse
zu Hessen, welches ihm Heinrich instandsetzen liefs, richtete
das junge Paar mit grosser Bescheidenheit seinen Hof ein.
G-tinstiger noch wurde das Verhältnis zwischen Heinrich und
Julius, als dem letzteren ein Söhnlein geboren wurde, das
in der Taufe die Namen des Grofsvaters und Vaters erhielt.
Darüber war denn nun auch der alte Fürst recht erfreut.
Den Neugeborenen zu sehen, kam Herzog Heinrich eines
Tages nach Hessen, trat mit dem ihm eignen Ungestüm ins
Zimmer und fragte die junge Mutter : „Wo is dien Krabbe?“
Ganz erschrocken zeigte sie ihm das Kindlein in der Wiege.
Wie ihn nun das Herrlein angelächelt, hat er es ganz ernst-
haft aus den Kissen gezogen, seinen Degen entblöfst, und
während die Mutter in der Angst des Todes zu Boden stürzt
und mit lautem Geschrei für das Leben ihres Kindes bittet,
legt er das blanke Schwert auf des Knaben Brust und sagt:
„Du safst nun mien leewe Soen sien, avest dien Vaar, de
nich!“ Da ward die Mutter ruhig. Und ein ander Mal, als der
Herzog seinen Enkel vor sich auf dem Tisch stehen hatte und
ihn tanzen liefs, griff der Kleine mit beiden Händchen in den
Bart des Grofsvaters und zog hart daran; aber der Alte sprach
geduldig : „Ziehe, ziehe mein lieber Sohn, du magst es wohl
thun. Aber bei dem Leiden Gottes! es sollte mir kaiserliche
Majestät wohl daraus bleiben!“ So hat der Enkel den Grofs-
vater besänftigt; der alte Groll war dahin, seit Heinrich das
Knäblein in seine Arme genommen.
Neunundsiebenzig Jahre alt starb Heinrich der Jüngere
1568 auf seinem Schlosse zu Wolfenbüttel. Sein Sohn begrub
ihn in der neuen Kapelle an der Marienkirche.
Fr. Algermann, Lebensbeschreibung des Herzogs Julius.
54. Der Tod des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand.
Es war im Herbste des Jahres 1806. Der zweiundfiebenzigjährige
Karl Wilhelm Ferdinand führte die vereinigten preußischen und säch-
sischen Heere der französischen Streitmacht entgegen. In Thüringen
5*
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Julius Hedwig Friedrich_Joachim_von_Brandenburg Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Julius Heinrich Heinrich Heinrich_das
Knäblein Heinrich Heinrich_der_Jüngere Heinrich Algermann Julius Karl_Wilhelm_Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand Karl_Wilhelm_Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand
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ihn um die Übernahme der Regentschaft zu bitten. Am 24.
Oktober, früh 9 Uhr langten die Abgesandten in Camenz an,
und um 11 Uhr wurden sie von Sr. Königlichen Hoheit, dem
Prinzen Albrecht, empfangen. Auf die Ansprache Sr. Excellenz
des Staatsministers Grafen Görtz-Wrisberg, in welcher dieser
den Prinzen um Annahme der auf ihn gefallenen Wahl bat,
erwiderte der Prinz in herzlichem Tone, dafs er die Wahl auf
den Wunsch des Kaisers gern annehme, und dafs er sich
besonders darüber freue, dafs die Wahl einstimmig erfolgt sei.
Sodann stellte der Prinz die Abgesandten auch seiner erlauchten
Gemahlin vor, welche sich gleich dem Prinzen mit den Herren
in der liebenswürdigsten Weise unterhielt und ihnen auch ihre
beiden ältesten Söhne, die Prinzen Friedrich Heinrich und
Joachim Albrecht, vorstellte.
Nachdem die Abgesandten sich dann durch einen Imbifs
gestärkt hatten, unternahm der Prinz mit ihnen gegen 2 Uhr
eine dreistündige Spazierfahrt. Zunächst ging die Fahrt durch
den herrlichen Park, dann aber durch einen Teil des aus-
gedehnten Waldes, welcher zum Schlosse gehört. In der
liebenswürdigsten Weise machte der Prinz seine Gäste auf
die schönsten Partieen aufmerksam und geleitete sie auch
persönlich zu einer Terrasse hinauf, welche eine wahrhaft
entzückende Aussicht darbietet. Auf der Rückfahrt zeigte
der hohe Wirt seinen Besuchern die von ihm in Camenz neu
erbaute evangelische Kirche, welche erst wenige Wochen
vorher eingeweiht worden war.
Um 6v2 Uhr waren die Gäste zur Tafel geladen, an
welcher aufser dem prinzlichen Paare nur einige Damen und
Herren des Hofstaates teilnahmen. Als am folgenden Morgen
die Abgesandten fortreisen wollten, erschien der Prinz noch
einmal in Begleitung seiner beiden ältesten Söhne, um sich
von seinen Gästen zu verabschieden.
Darauf reisten die Herren heim. Am 2. November hielt
dann das neu erwählte Regentenpaar seinen feierlichen Ein-
zug in Braunschweig, herzlich empfangen von den Einwohnern
der alten Weifenstadt.
Stein, Lebensbild des Prinzen Albrecht von Preußen.
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TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Friedrich_Heinrich Friedrich Heinrich Joachim_Albrecht Albrecht Albrecht_von_Preußen Albrecht
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63. Salzdahlum.
Südlich von Salzdahlum erblickt der Wanderer da, wo die
Wege nach Atzum und wolsenbüttel abgehen, ein großes Stück
Feld, das von einer Hecke, gleich einem Garten, eingefaßt wird.
Und wirklich waren hier einst zierliche Beete und grüne Rasen-
flächen, Teiche und Grotten zu sehen, an den wegen standen
zahlreiche Bildsäulen römischer Götter und Melden, dort sprangen
die Wasserwerke, und zum blauen Fimmel stiegen die Springbrunnen
auf. weiterhin lag ein umfangreiches Lustschloß mit hohen Sälen,
weiten Gängen und zierlichen Gemächern. Der Herzog Anton Ulrich
hatte es zu einem fürstlichen Ruhesitze errichten lasten. hier
sollte sich eine prächtige Hofhaltung entfalten, hier beachsichtigte er,
die Familienfeste großartig zu feiern. Auch seine Aunstsammlungen
ließ er hier ausstellen: die italienischen gemalten und glasierten
Thonwaren, die chinesischen h>orzellangefäße, die venetianischen
Gläser u. a. m. Tine Gallerie enthielt die bedeutende Gemälde-
sammlung, die heute im Museum zu Braunschweig ist.
An einem Iunitage des Jahres f733 nahte sich ein glänzender
Zug dem Schlosse Salzdahlum. Der Aönig Friedrich Wilhelm I.
von Preußen mit seiner Gemahlin, der Aronprinz Friedrich, Gra-
sen und Generale und viel vornehme Herren begaben sich zu einem
hochzeitsfeste an das hoflager des Herzogs Ludwig Rudolf, hier
sollte eine junge Prinzessin des braunschweigischen Dauses, Elisabeth
Thristine, mit dem Aronprinzen Friedrich von Preußen vermählt
werden. Zur Feier der Ankunft der höchsten Herrschaften wurde
folgenden Tages durch Damen und Herren vom Hofe ein Lustspiel
aufgeführt. Am Abend des \2. Juni fand in der Schloßkapelle
die Trauung statt, wonach sich der Hochzeitszug unter Aanonen-
donner und Trompetenschall in den Audienzsaal begab, um hier
die Glückwünsche der fürstlichen Gäste und adeligen Herren entgegen-
zunehmen. Dann folgte in der Orangerie große Tafel, bei welcher
die Edelleute unter Anführung des Herrn von Aniestedt die Speisen
vorlegten. Der sich daran knüpfende Ball ward vom Aönig Frie-
drich Wilhelm I. mit seiner anmutigen Schwiegertochter eröffnet.
In den nächsten Tagen wurde eine Fahrt nach wolsenbüttel
unternommen und ein Ausflug nach der Aste veranstaltet. Die Aus-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Anton_Ulrich Friedrich_Wilhelm_I.
von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Friedrich Ludwig_Rudolf Ludwig Rudolf Elisabeth
Thristine Friedrich_von_Preußen Friedrich Wilhelm_I.
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78. Der Prinz Albrecht wird zum Regenten
Braunschweigs erwählt.
Am 18. Oktober 1884 war Herzog Wilhelm von Braun-
schweig fern von der Heimat, im Schlosse Sibyllenort in
Schlesien gestorben. Er war der letzte Sprofs eines ruhm-
reichen Geschlechts. 50 Jahre hatte er die Zügel der Regierung
geführt, und sein Land war während dieser Zeit zu hoher
Blüte gelangt. Die Braunschweiger fühlten sich glücklich
unter dem milden Scepter ihres Herzogs und bedauerten tief
den Tod ihres heimgegangenen Fürsten. Da Herzog Wilhelm
kinderlos war, so war schon im Jahre 1879 durch ein beson-
deres Gesetz bestimmt worden, dafs falls der erbberechtigte
Thronfolger nach dem Tode des Herzogs am sofortigen
Regierungsantritte irgendwie behindert sein sollte, bis zur
Wiederbesetzung des Thrones eine zeitweilige Regierung
des Landes durch einen „Regentschaftsrat“, bestehend aus
5 Mitgliedern, eintreten follte. Der Herzog von 0umberland,
der die nächsten Ansprüche auf den braunschweigischen Thron
hatte und diese auch sofort nach des Herzogs Tode geltend
machte, wurde zur Regierung nicht zugelassen. Deshalb über-
nahm sofort nach dem Tode des Herzogs der Regentschaftsrat
die Regierung und führte dieselbe ein volles Jahr hindurch.
Nach Ablauf dieser Frist hatte die Landes Versammlung dem
Regentschaftsgesetze gemäfs auf Vorschlag des Regentschafts-
rats aus den volljährigen, nicht regierenden Prinzen der zum
deutschen Reiche gehörenden höchsten Fürstenhäuser einen
Regenten zu wählen, welcher die Landesverwaltung bis zum
Regierungsantritte des Thronfolgers fortführen solle. Diese
Wahl, welche am 21. Oktober 1885 geschah, fiel einstimmig auf
den Prinzen Albrecht von Preußen. Sofort nach der Wahl
begab sich eine Abordnung der Landesversammlung, bestehend
aus dem Präsidenten der Versammlung, dem Hofjägermeister
Freiherrn von Veltheim, dem Oberbürgermeister der Stadt
Braunschweig, Pockels, und dem Gutsbesitzer Rosenthal, unter
Führung des Staatsministers Grafen Görtz - Wrisberg nach
Camenz, wo sich zur Zeit der Prinz Albrecht aufhielt, um
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Wilhelm Wilhelm Albrecht_von_Preußen Albrecht Hofjägermeister
Freiherrn_von_Veltheim Rosenthal Albrecht Albrecht
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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einen frischen Verband an, und am Abend ging der traurige Zug,
begleitet von den mit Laternen vorleuchtenden Bewohnern Salzdahlums,
langsam weiter nach Braunschweig, wo er sechs Tage nach der unglück-
lichen Schlacht ankam. Tausende von Menschen füllten in tiefer Trauer
den weiten Schloßhos. Drinnen aber empfingen ihn fremde Hände,
die Seinen waren alle geflohen.
Tags darauf traf der Herzog Friedrich Wilhelm im Schlosse ein.
Doch auch er konnte nicht bleiben. Tief erschüttert nahm er Abschied
von dem schwer leidenden Vater, Abschied auch vom Schlosse und vom
Lande. In jenen Stunden gewiß ist der Haß gegen den Korsen in
dem jungen Fürsten erwacht, der Haß, der nicht wieder erlosch bis zu
seinem Tode.
Durch den Oberhofmarschall von Münchhausen ließ der Kranke
bei Napoleon um Schonung für sein Land und um Sicherheit für seine
Person anhalten, damit er ruhig im Schlosse seiner Väter sterben
könne. Beides schlug der Sieger mit bitterm Spott ab und ordnete
die sofortige Besetzung des Herzogtums an. „Ich will", so ries Napoleon,
„diese Welfen in die Sümpfe Italiens zurückdrängen, aus denen sie
hervorgegangen sind. Wie diesen Hut", — hier warf er ihn zornig zur
Erde — „will ich sie zertreten und vernichten, daß ihrer in Deutschland
nicht mehr gedacht werde!"
So gewährte Braunschweig nicht einmal seinem sterbenden Fürsten
mehr Sicherheit. Am 25. Oktober führte man ihn auf einem dazu
besonders eingerichteten Wagen über Hamburg nach Ottensen. Dort,
wo seine Gemahlin, seine Schwester und seine beiden älteren Söhne sich
um den Sterbenden versammelten, ist er am 10. November 1806 sanft
entschlafen. Derselbe Kirchhof, welcher die Gebeine Klopstocks birgt,
bot ihm vorläufig die letzte Ruhestätte.
August Wilhelm von Nordenfels, Denkwürdigkeiten. —
(K. Pockels,) Karl Wilhelm Ferdinand.
55. Helmstedt.
In einer Einsenkung zwischen dem kohlenreichen Elz
und dem mit prächtigen Buchen bestandenen Lappwalde liegt
Helmstedt. Frühe schon war das fruchtbare Land bewohnt.
Das beweisen nicht nur die beiden aus mächtigen Felsblöcken
aufgeführten Gräber auf dem St. Annenberge, die freilich
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Napoleon Kirchhof Klopstocks August Wilhelm_von_Nordenfels Wilhelm Karl_Wilhelm_Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Braunschweig Italiens Deutschland Hamburg Ottensen Helmstedt Helmstedt
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29. Friedrich Wilhelm.
Wenige Tage nach der Schlacht bei Jena und Auerstädt wurde das Land Braunschweig vou den Franzosen besetzt. Napoleon erklärte: Das Haus Braunschweig hat ausgehört zu regieren! Aus einigen preußischen Provinzen, sowie ans braunschweigischen, hannoverschen und andern Gebieten bildete der Franzosenkaiser das Königreich Westfalen, das er seinem jüngsten Bruder Hieronymus übergab. Der Herzog Friedrich Wilhelm weilte anfangs in Bruchsal bei seiner Gemahlin Marie von Baden. Als Österreich sich im Frühjahre 1809 zum Kriege gegen Napoleon rüstete, schloß er sich dem Kaiserstaate an und errichtete an der böhmischen Grenze auf eigene Kosten eine Freischar. Er kleidete seine Getreuen in die schwarze Farbe. An dem mit einem Roßschweife versehenen Tschacko trugen sie den Totenkopf. Als die 5 streitiger die Schlacht bei Wagram verloren hatten und nun zum Waffenstillstände gezwungen wurden, unternahm Herzog Friedrich Wilhelm im Jahre 1809 seinen kühnen Zug durch Deutschland zur Nordsee. Er führte seine schwarze Schar durch Sachsen, erstürmte Halberstadt und zog in Braunschweig ein, wo er von den Bewohnern freudig aufgenommen wurde. Mit seinen Kriegern lagerte der Herzog unter freiem Himmel vor dem Petrithore. Auf der Straße von Celle rückte nun aber ein westfälisches Regiment gegen ihn heran. Friedrich Wilhelm zog deu Feiudeu entgegen, und bei dem Dorfe Ölper kam es zu einem harten Gefechte. Eine Kugel tötete das Pferd des Herzogs. Am folgenden Tage fand der Fürst die Straße offen. Er führte feine Krieger über Hannover nach Elsfleth an der Weser, wo sie sich nach England einschifften. Die Schwarzen traten in englische Dienste und fochten in Spanien gegen die Franzosen weiter. In demselben Jahre, in dem der Herzog diesen kühnen Zug unternahm, wurde die alte berühmte Universität Helmstedt aufgehoben. Die Völkerschlacht bei Leipzig brach die französische Macht und befreite auch unsere Heimat. Im Dezember 1813 hielt Friedrich Wilhelm feinen Einzug in Brannschweig. Als Napoleon von der Insel Elba zurückgekehrt war, entbrannte der Krieg von neuem. Die Braunschweiger waren unter den ersten, welche auf dem Kampfplatze erschienen. Bei Qnatrebras, südlich von Brüssel, hielt am 16. Juni 1815 der Herzog mit seiner schwarzen Schar den ersten Angriff der Franzosen unter Marschall Ney ans. Hier fiel Friedrich Wihelm. Seine Leiche wnrde nach Brannschweig gebracht und ruht nun im Dome.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Marie_von_Baden Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Friedrich_Wihelm Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Jena Westfalen Bruchsal Deutschland Nordsee Sachsen Halberstadt Braunschweig Celle Elsfleth England Spanien Leipzig Brannschweig Elba
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Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Kreisdirektionen verwalten die einzelnen Kreise. Jede Gemeinde ordnet ihre Angelegenheiten dnrch den Magistrat, an dessen Spitze der Bürgermeister steht, und dnrch die Stadtverordneten. In den Dörfern geschieht dies durch den Gemeinderat und den Vorsteher.
Zum Militärdienste ist jeder wehrfähige Einwohner vom 20. Jahre ab verpflichtet. Unsere Truppenteile siud das Infanterieregiment Nr. 92, das Husarenregiment Nr. 17, die 5. Batterie des 1. Hannoverschen Feld-artillerieregiments Nr. 10. Sie gehören dem X. Armeecorps an.
9. Kirchen- und Schulwesen.
Die große Mehrzahl der Bewohner gehört der lutherischen Kirche an. Anßerdem finden sich in geringer Zahl Katholiken, Reformierte und Juden. Die Beaufsichtigung der Landeskirche führt das Konsistorium in Wolsen-büttel. Jede Gemeinde wird von dem Geistlichen in Gemeinschaft mit dem Kirchenvorstande geleitet. Kirchliche Gesetze können nur mit Zustimmung der Synode erlassen werden. Das Konsistorium verwaltet auch das Schulwesen des Landes. Fast jeder Ort hat eine Schule. Zur Ausbildung der Lehrer dienen die Seminare zu Braunschweig und Wol-fenbüttel. In diesen beiden Städten finden sich auch Lehreriuueusemiuare. Das höhere Schulwesen steht unter der Leitung der Ober-Schnlkommission. Das Land hat fünf Gymnasien: Braunschweig, Wolfenbüttel, Helmstedt, Holzminden und Blaukeuburg. In Braunschweig ist außerdem noch eine technische Hochschule, die Carola-Wilhelmina.
5. Drtskunde.
^ 1. Der Kreis Araunschweig.
^ er Kreis Braunschweig bildet den nordwestlichen Teil der nördlichen Hauptmasse des Landes. Er ist fast ganz eben, nur im So. treten die
Abhänge des Elmes in ihn hinein. Mitten dnrch den Kreis fließt die
Oker. Ihr rechter Nebenfluß, die Schnitter, die hier die Wabe aufnimmt, durchzieht die nordöstlichen Flureu des Kreises.
1. Die Stadt Braunschweig. Die Stadt Braunschweig ist die
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]