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1. Das Mittelalter - S. 235

1889 - Gotha : Perthes
1544 den Frieden zu Crespy 1544 mit Franz I. n. den Waffenstillstand mit d. Osmanen befreit er stch von den ueren Feinden; endlich 1545 tritt auch das Konzil zu Trient zusammen, das eine allgemeine Reform der Kirche u. die Einheit der Christenheit herbeifhren soll. 1546 18. Febr. + Martin Luther, noch vor Ausbruch des Religions-kriege?. 4. Die ersten Religionskriege. 1546-1547 Schmalkaldischer Krieg. Johann v. Sachsen u. Philipp v. Hessen werden in die Acht erklrt; der den Krieg vgl. S. 206 und. 1547 Johann v. Sachsen wird bei Mhlberg geschlagen u. gefangen. Philipp ergiebt sich in Halle u. wird gefangen genommen. 1547-1552 Waffenruhe; d. Interim Augusta-num wird in Sddeutschland eingefhrt; in Norddeutschland widersetzt sich Magdeburg. 1552-1555 Siegreiche Erhebung des Pro-testantismns; Moritz v. Sachsen fllt vom Kaiser ab u. verbndet sich mit Heinrich Ii., Sohn Franz'i. (f 1547); Preisgabe von Metz, Toul, Verdun au Frankreich. Karl V. wird aus Innsbruck vertrieben; Konzil zu Trient lst sich auf. 1552 Vertrag v. Passau; Freigabe der beiden gefangenen Fürsten. 1555 Augsburger Religionsfriede. Cuius regio, eins religio; reser-vatum ecclesiasticum, vgl. S.208. 1556 Karl V. tritt Spanien an feinen Sohn Philipp (dem er 1554 Mailand u. Neapel, 1555 in Brssel die Niederlande bergeben hat), Deutschland an seinen Bruder Ferdinand ab. 1558 f Karl V. zu San Allste (spter begraben im Escorial). Entdeckungsfahrten. 14. Jahrh. Die ersten Entdeckungsfahrten im atlantischen Ocean; Auffindung der kanarischen Inseln, Madeira-gruppe, Azoren. 15. Jahrh. Fahrten der Portugiesen an den westl. afrikanischen Ksten, sdwrts bis zum Kap Verde (Hein-rich der Seefahrer). 1487 Bartholomus Diaz dringt bis zum Kap der guten Hoffnung vor; 1498 erreicht Vasco da (Santa Indien; 1521 gelangen d. Portugiesen bis zu den Molukken. 1492-1504 Die 4 Reisen des Columbus (t 1506) nach Amerika. Entdeckung der groen und kleinen Antillen, des Orinocodeltas, Cen-tralamerikas. Entdeckung des Marannon (1499) und (1501) des sdl. Brasiliens (Amerigo Vespucci). 1519-1521 Eroberung Mejikos durch Ferdinand Cortez. 1531-1533 Eroberung Perus durch Franz Pizarro. 1519-1521 Die erste Erdumsegelung unter Magellan. 1543 f Copemicus (de revolutionibus orbium caelestium). C) tilkertafeln. Die beiden geschichtlichen Rassen sind die mittellndische und mongolische. 1. Mittellndische Raffe. Hamiten Semiten Arier (Jnboeuroper) _Hamiten thiopier gypter Berbern (Libyer) in Nordafrika westl. von gypten __Semiten Araber, Hebrer und Phnizier (Kanaaniter), Syrer (Aramer), Babylonier, Assyrier

2. Die Neuzeit - S. 11

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 11 — 1534 die lutherische Kirchenform ein. 1539 wurde mit dem Tode Georgs auch das Herzogthum Sachsen evangelisch und in demselben Jahre Kur-Brandenburg unter Joachim Ii. Dagegen blieb Baiern ein Hort des Katholicismus. 4. Karls V. französisch-italienische Kriege 1521—1529. In seinem ersten Kriege mit Franz I. hatte der Kaiser durch die Tapferkeit seiner deutschen Landsknechte, welche Georg Frnnds-berg führte, Mailand erobert und die Franzosen über die Alpen zurückgedrängt. Tod Bayards, des „Ritters ohne Furcht und Tadel." Unterstützt von dem Connetable Karl von Bourbon, den die Ränke der Louise von Savoyen, Franzens Mutter, zum Abfall getrieben hatten, rückte der Kaiser in die Provence ein, konnte aber keine Erfolge erringen. Desto glänzender war der Sieg Karls V. bei Pavia 1525, wo Franz I. in Gefangenschaft gerieth. Er mußte 1526 den harten Frieden von Madrid eingehen, nach erlangter Freiheit seine Söhne als Geiseln stellen, auf Mailand verzichten und Burgund abtreten. Zweiter Krieg. Der Papst, welcher bisher mit Karl V. im Bündniß gewesen war, trat jetzt, da er die habsburgische Uebermacht zu fürchte« begauu, aus die Seite Franz I. Clemens Vii. entband diesen vom geleisteten Eide und gewann Frankreich, Venedig, Mailand und England für die Befreiung Italiens von den Spaniern. Infolgedessen begünstigte der Kaiser die Reformation in Deutschland und die lutherisch Gesinnten eilten zu seinen Fahnen, da es in dem neuen Kriege gegen den Papst ging. Karl von Bourbou führte die schlecht besoldeten deutschen und spanischen Truppen (Tod Frunds-bergs) nach Rom, das von ihnen erobert und geplündert wurde 1527. Bourbon fiel bei der Erstürmung. Clemens Vii., eine Zeit lang gefangen gehalten, floh. Die vergebliche Belagerung Neapels und Genuas Losreißung von Frankreich (Andreas Doria) führten zu dem Damenfrieden von Cambray (Franzens Mutter und Karls Tante) 1529. Franz I. verzichtete auf Mailanb und kaufte feine Söhne los. Clemens Vii., der sich in die Verhältnisse schickte, krönte Karl V. zu Bologna 1530 mit der lombardischen und der Kaiserkrone. 5. Das wiederhergestellte Einvernehmen zwischen Kaiser und Papst blieb nicht ohne schlimme Rückwirkung aus die Reformation. Die katholischen Fürsten erhielten auf dem Reichstage zu Speyer 1529 die Majorität und setzten der: Beschluß durch, daß die'reformation

3. Die Neuzeit - S. 62

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 62 — den Grundsätzen seines Vaters und unbekümmert um die Lehren der Vergangenheit. Englands nationale Größe sank durch einen unglücklichen Krieg gegen die Holländer, deren Admiral Ruyter bis in die Themse vordrang und viele englische Kriegsschiffe verbrannte. Um seiner Genußsucht zu fröhuen, schloß Karl einen Vertrag mit Ludwig Xiv., der ihm für die englische Unterstützung in dem holländischen Kriege regelmäßig Jahrgelder zahlte. Der leichtsinnige Lebenswandel Karl Ii., die Berufung eines Ministeriums, vom Volke wegen seiner schlechten Grundsätze nach den Anfangsbuchstaben der Namen seiner Mitglieder das Cabal-ministerium genannt, und die vom Könige begünstigte Ausbreitung des Katholicismus weckten endlich den Widerstand des Parlamentes. Es erzwang die Test- (d. H. Prüsungs-) Acte, kraft deren nur Be-kenuer des Protestantismus ein öffentliches Amt bekleiden durften. Damit aber auch die evangelische Kirche in der Zukunft geschützt wurde, beantragte das Unterhaus die Ausschließungs-Bill, welche Karls katholisch gewordenen Bruder Jacob, Herzog von 2)ork, der Thronfolge verlustig erklärte. Die Anhänger dieser Bill wurden Whigs genannt, die Gegner Tories, womit zwei Parteinamen geschaffen wurden, die noch heute die liberale (Whigs) und conservative (Tories) Richtnng bezeichnen. Zuerst bekamen die Whigs in den parlamentarischen Kämpfen die Oberhand. Der König musste in die Bildung eines freisinnigen Ministeriums willigen, dessen Leiter der geistreiche Graf Shaftesbnry war. Von ihm wurden die Habeas-Corpus - Acte 1679 dnrgefetzt, wonach eine Verhaftung nur auf schriftlichen Befehl und mit Angabe der Gründe gestattet wurde. In den letzten Regierungsjahren gelangten die Tories znin Sieg, nachdem sie eine angebliche Verschwörung gegen das Leben ' des Königs benutzt hatten, um die Führer der Whigpartei Lord Rüssel und Algenion Sidnep zu verderben. Der katholische Herzog von 2)orf, dessen Thronrecht jetzt anerkannt wurde, folgte als Jacob Ii. seinem Bruder Karl in der Regierung. Jacob Ii. 1685—1688. Der Versuch des Herzogs von Mon-mouth, eines illegitimen protestantischen Sohnes Karls Ii., mit Hilfe der Whigpartei die Herrschaft an sich zu reißen, mißlang. Monmouth wurde hingerichtet und sein Anhang von dem Oberrichter Jeffreys ans das Grausamste verfolgt. Mehr noch erbitterte die offene Einführung des Katholicismus das Land, da Jacob mit Umgehung der

4. Die Neuzeit - S. 28

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
—-28 — Wjtltppä Armada ihren Untergang gefunden hatte. Damit war die Freiheit der Niederlande gesichert. Nach Philipps Ii. Tode schloß Antwerpen 1609 einen Waffenstillstand mit dem Statthalter Moritz von Omnien. Im westfälischen Frieden 1648 wurde die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Holland auch förmlich anerkannt. 4. Die Repnbik Holland, an deren Spitze Statthalter ans dem Hanse Oranren standen, blühte zu einem reichen Handelsstaat ~ m^e ^_en Portugiesen und Spaniern setzten sich die Holländer nt Ostindien fest, errichteten eine ostindische Compagnie und gnmdeteit 1619 Batavia auf der Insel Java. Auch aus dem Cap Ii ircjsxs6 ^sten Fuß und brachten im Norden den Häring- und ^allft^chfang nt ihre Hand. Außer dem einträglichen Zwischenhandel nun eit eine bedeutende heimische Industrie besonders in Leinen, Tüchern, Papier, Thonwaaren und die Urbarmachung des Bodens (Austrocknen der Sumpfe, Hanfbau) Quellen des holländischen Reichthums. Auch die Wissenschaften (Scaliger, Hugo Grotius) und die Künste nahmen einen Aufschwung. (§ 10,2.) § 9. Frankreich. Die Hugenottenkriege. Ranke, stanz. Geschichte, 4 Bde. Soldan, Gesch. des Protestantismus in Frankreich, 2 Bde. Wachler, die pariser Bluthochzeit. Die Reformation in Frankreich ging von Calvin aus. Sie verbreitete sich besonders in den südlichen Provinzen und drang zuerst am meisten in die mittleren und höheren Schichten der Gesellschaft ein. Bei den Franzosen diente der Protestantismus zugleich politischen Zwecken, da ein Theil der mit dem absoluten Königthum unzufriedenen Aristokratie die neue Lehre annahm, um von ihren Bekennern, den Hugenotten, unterstützt zu werden. Die Folge davon waren blutige Religions- und Bürgerkriege, die 30 Jahre lang Frankreich erschütterten. 1. Auf Heinrich Ii. folgte der schwache Franz Ii. 1559. Unter ihm bildeten sich zwei Hofparteien, von denen jede die Leitung bei- Geschäfte beanspruchte. Die Guisen. welche dem lothringischen Herzogshause angehörten, hatten als Führer den Herzog Franz von Gnise ilnd den Cardinal von Lothringen. Ihnen gegenüber standen die Bourbonen, welche von einem Sohne Ludwigs des

5. Die Neuzeit - S. 29

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 29 — Heiligen abstammten. Ihre Häupter waren Anton, Titnlarkönig von Navarra und dessen Bruder Ludwig vou (Sonde. Da die Guisen sich aus die Katholiken stützten, gingen die Bourbonen mit den Hugenotten, welche der Admiral vou Coliguy führte. 2. Als uach dem Tode Franz Ii. der unmündige Karl Ix. 1560—1574 zur Regierung kam, bemächtigte sich die intriguaute Königin-Mutter Katharina von Medici der Regierung. Eiser-süchtig auf die wachsende Macht der Guisen begünstigte sie eine Zeitlang die Bourbonen und gab den Protestanten eine beschränkte Religionsfreiheit. Die Hugenottenkriege. 1562—1595. Der furchtbare Glaubenskrieg brach mit dem Blntbade zu Vassy aus 1562, das die Guisen unter beit Hugenotten anrichteten. Spanische und römische Hilfe stärkten die Katholiken, während die Protestanten von der englischen Königin Elisabeth und von den Deutschen Unterstützung erhielten. Nachdem Anton von Navarra gefallen war, Franz von Guife und Conde ihren Tod durch Meuchelmord gefunden hatten, kam es nach mehrjährigen Kämpfen, die den Katholiken das Uebergewicht gaben, dennoch zu einen: Frieden, der für die Hugenotten günstig war, da Katharina die wachsende Macht Spaniens fürchtete. Um die beiden Religionsparteien zu versöhnen, vermittelte der Hof die Vermählung der Margarethe von Valois, Karls Ix. Schwester, mit Heinrich von Navarra, dem Sohn Antons. Aber schon war auf Betrieb der Guisen und der Köuigiu-Mutter der furchtbare Plan gereift, die zum Hochzeitssest in Paris versammelten vornehmen Hugenotten zu ermorden, damit die protestantische Partei führerlos wurde. Nachdem ein Mordversuch ans Coliguy mißglückt war, wurdeu in der Bartholomäusnacht 24—25 August 1572 gegen 2000 Hugenotten in Paris umgebracht, unter ihnen auch Coliguy. Die Greuel der Pariser Bluthochzeit fanden Nachahmung in den Provinzen, wodurch die Zahl der ermordeten Protestanten auf 20,000 stieg. 3. Die entsetzliche That hatte nicht den gehofften Erfolg. Die Hugenotten vertheidigten sich besonders in dem festen La Nochelle auf das Tapferste, und unter den Katholiken bildete sich die Partei der Politiker, welche die Vernichtungskriege verdammten. Dieser

6. Die Neuzeit - S. 30

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
Umstand und der Zurücktritt Heinrichs von Navarra zum reformirten Glauben stärkten die Gegner des Katholicismus. Heinrich Iii. 1574 1589 gewährte den Hugenotten freie Neligionsübuug außerhalb Paris und acht Sicherheitsplätze. Dagegen stiftete Heinrich von Guise, der Sohn des Herzogs Franz, mit Hilfe Spaniens die Ligue der Sechszehn. Ihr Hauptzweck war die Thronfolge des protestantischen Heinrich von Navarra zu bekämpfen. In dem nun ausbrechenden Krieg der drei Heinriche kam Paris in die Hände der Ligisten; der von diesen in seiner Freiheit bedrohte König musste fliehen und ging nach Blois, wo er Heinrich von Guife tobten ließ. Heinrich Iii., vom Papste excommnnicirt und von Allen verlassen, suchte nun seine Zuflucht im Lager der Hugenotten, welche Paris belagerten. Hie ermordete der Dominikaner Jacob Clement den letzten Valois 1589. 4. Heinrich Iv. 1589—1610, der erste Bourbon aus dein französischen Thron, hatte noch Jahre lang gegen den Herzog von Mayenne, Gnises Bruder, um die Krone zu kämpfen. Erst der Xiebertritt des „guten Königs" zum Katholicismus gab dem Lande den lang ersehnten Frieden. Mit den Hugenotten söhnte sich Heinrich durch das Edict von Nantes aus 1598. Die Protestanten durften außerhalb Paris und anderer großer Städte ihren Gottesdienst halten, wurden bürgerlich den Katholiken gleichgestellt, bekamen Zutritt zu ollen Aemtern und blieben im Besitze ihrer festen Plätze. Dnrch die vortreffliche Verwaltung des Ministers Sully überwand Frankreich allmählich die Nachwehen des Bürgerkrieges. Die Schuldenlast des Staates wurde gemindert, Ackerban und Handel gediehen wieder, die Gewerbe, namentlich der Seidenban, wurden gepflegt. In seiner äußern Politik verfolgte der König den Plan die Uebermacht des Hanfes Habsburg zu brechen und eine „christlich-europäische Republik" zu gründen, in welcher die verbündeten Staaten alle gleich mächtig sein sollten. Als Heinrich Iv. durch Einmischung in die deutschen Angelgenheiten (§ 11,3,) zu der Ausführung seiner Absichten schritt, wurde er von Ravaillac 1610 ermordet. 5. Ludwig Xiii., 1610—1643, Heinrichs unmündiger Sohn, stand unter Vormundschaft feiner Mutter Maria von Medici, die sich von fremden Günstlingen leiten ließ. Wiederum kam es zu Aufständen der Hugenotten und zu Parteikämpfen des Adels, die erst

7. Die Neuzeit - S. 20

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 20 — Auch in Dänemark und in dem bis auf die neuere Zeit mit ihm verbundenen Norwegen wurde die lntherisch-evangelische Kir-chenordnnng eingeführt. Hier theilte der König die Kirchengüter mit dem Adel. § 6. England unter dem Hanse Tndor. Ranke, engl. Gesch. im 16. u. 17. Jahrh., 4 Bde. Manrenbrecher, England im Reformationszeitalter. v. Raumer, Beiträge zur neuern Gesch. aus dem britisch. Museum und Reichsarchive, I.thl. Die Königinnen Elis. u. Maria Stuart. Das Streben Englands nach freisinniger Verfassung hatte den Boden vorbereitet, aus dem die Reformation starke Wurzeln' schlug. Zu der politischen Freiheit gesellte sich nach langwierigen Kämpfen die religiöse und der Erwerb einer ruhmvollen protestantischen Herrschaft, unter deren Schutz Handel und Gewerbe sich mächtig entfalteten. Ans Heinrich Vii.z den Ersten aus den: Hause Tudor folgte 1. Heinrich Viii. 1509—1547, zuerst ein eifriger Anhänger des Papstes, der dem theologisch gebildeten König wegen seiner Streitschriften gegen Luther den Titel „Vertheidiger des Glaubens" verliehen hatte. Diese Ergebenheit erwies sich aber als eine äußerliche, nachdem Clemens Vii. sich geweigert hatte, den König, der in die Anna Boleyn verliebt war, von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien, einer Tante Karls V., zu trennen. Da der König mit seinem Vorwand, daß Katharina die Wittwe seines verstorbenen Bruders gewesen sei und er über solche Ehe Gewisseusscrupel empfände, bei Clemens Vii. nichts ausrichtete, ließ er die Scheiduug durch deu Erzbischof Thomas Eranmer von Eanterbury aussprechen und zwang den Klerus, anstatt des Papstes, ihn, den König, als Oberhaupt der englischen Kirche anzuerkennen. Das unermessliche Kirchengut fiel der Krone zu und wurde zum Theil an Höslinge verschleudert. Mit despotischer Strenge forderte darauf Heinrich Viii. von feinen Unterthanen die Beschwörung von 6 Grundartikeln, nach denen die neue Kirche sich von der katholischen nur durch das Supremat unterschied. Widerstrebende, Lutherauer sowohl wie Katholiken, überlieferte er dem Henker (Tov des Thomas Morus, Vers. der Utopia). Auch im Privatleben folgte der König rücksichtslos seiner tyrannischen und sinnlichen Natur. Von seinen sechs Gemahlinnen, unter denen Katharina von Aragonien, Anna Boleyn und Johann a Seymour die Mütter von Thronerben wurden, ließ Heinrich Viii. zwei, die Anna Boleyn und die Katharine Howard, hinrichten.

8. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 32

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
32 Das Reformationszeitalter 15171648. .vr,( ; sondern der König an ihrer Spitze stand, in Lehre und Kirchenverfassung traf Heinrich keine nderung. Die eigentliche Reformation wurde in England erst unter seinen Nachfolgern eingefhrt; seine Tochter Elisabethlja-(aus der Ehe mit Anna Boleyn), die znr Zeit Philipps Ii. von Spanien ^ (j regierte, wnrde die Beschtzerin und Vorkmpferin des Protestantismus in ganz Europa. Gleichzeitig mit England wurde auch in Schottland durch John Knox, den Freund Calvins, die Reformation eingefhrt; die schne Knigin Schottlands, Maria Stuart, die der katholischen Kirche ergeben war, wurde von ihren Untertanen vertrieben und floh zu ihrer Verwandten, der Knigin Elisabeth. Diese nahm sie anfangs freund-lich auf, lie sie dann aber aus Argwohn, da Maria ihr die Herrschaft r'" entreien wolle, den Katholiken Englands galt Maria allerdings als rechtmige Thronerbin gefangen setzen und nach 19jhriger Kerker-hast, nachdem ihr die Teilnahme an einer gegen Elisabeths Regierung und Leben gerichteten Verschwrung nachgewiesen war, enthaupten (1587). ] Um fr Marias Tod Rache zu nehmen, England dem Katholizismus zurckzuerobern und selbst den englischen Thron in Besitz zu nehmen, sandte Philipp Ii. eine gewaltige Flotte, die unberwindliche Armada", die jedoch, teils von den Englndern besiegt, teils durch Strme vernichtet, einen klglichen Untergang fand. Die Vernichtung der Armada . ; bedeutete fr Spanien das Ende seiner Seeherrschaft. England dagegen nahm uuter Elisabeth einen mchtigen Aufschwung; unter ihrer Regierung wurde der Grund zu des Landes Gre, zu seiner Handels- und See-macht gelegt. Auch das geistige Leben Englands blhte in dieser groen Zeit auf: damals dichtete William Shakespeare seine unsterblichen Dramen. 3. Die Reformation in Frankreich. Die Könige Franz I. und sein Sohn Heinrich Ii. hatten die neue Lehre eifrig verfolgt, sie jedoch nicht zu unterdrcken vermocht; ihre Nachfolger setzten den Kampf gegen sie fort. So kam es zu einer Reihe von blutigen Religions- und Brger-kriegen, den H u g e u o 11 e n k r i e g e n, die von 1562 an mehr als 80 Jahre Frankreich erschtterten. Die katholische Partei, an ihrer Spitze | die Knigin-Mutter Katharina vonmedici und die mchtige Familie Guise, fhrte den Kampf mit der grten Erbitterung und Grausamkeit: in der Bartholomusnacht (24. August) des Jahres 1572 lieen sie in Paris 2000 Hugenotten, die sich zu der Hochzeit des hugenottischen Prinzen Heinrich von Navarra, aus der Nebenlinie der Bourbons, eingefunden hatten, ermorden, darunter den Admiral Coligny, den Hauptvorkmpfer der Hugenotten (Pariser

9. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 13

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Erster Abschnitt. Die Reformation in Deutschland bis zum Augsburger 13 Religionsfrieden. Tbingen. 1518 kam er als Lehrer des Griechischen an die Universitt Wittenberg, wo er sich bald eines groen Ansehens und allgemeiner Beliebtheit erfreute. Hier schlo er mit Luther einen innigen Freundschafts-bund und untersttzte durch seine gewaltigen Sprachkenntnisse und ge-lehrten Schriften das Werk der Reformation. Ein ruhiger, friedlicher Gelehrter war er der gerade Gegensatz zu Luther, auf dessen strmischen Charakter er einen mildernden und beschwichtigenden Einflu ausbte. Melanchthon berlebte seinen Freund um 14 Jahre, er starb 1560. 3. Kuther mtb Karl V. Das weitere Gedeihen der Reformation hing wesentlich davon ab, wie der Kaiser sich zu der Bewegung stellte. 1. Karl V. Im Jahre 1519 war Kaiser Maximilian I. gestorben. Um die Kaiserkrone bewarben sich zwei auslndische Fürsten: König Karl I. von Spanien, Maximilians Enkel, und König Franz I. von Frankreich. Die deutschen Fürsten stimmten aber zuerst fr Friedrich den Weisen. Dieser lehnte jedoch ab und lenkte die Wahl auf den mchtigen Habsburger, den Erben des habsburgisch- spanischen Weltreiches. Karl hatte von mtterlicher Seite die spanischen Lande geerbt, zu denen auch Neapel, Sicilien und Sardinien, sowie die neu entdeckten Lnder in Amerika gehrten, vom Grovater und Vater die Habsburgischen und burgundischen Gebiete. Bon seinem Reiche hie es, die Sonne gehe in ihm nicht unter." Maximilian I. Maria v. Burgund Ferdinand . Araaonien Jsabella v. Kastilien f 1519 w w Philipp der Schne + 1506 Johanna die Wahnfinnige" ~ Karl V. (1.) t 1558 Karl V. regierte von 15191556. Er war erst 19 Jahre alt, als er zum Kaiser gewhlt wurde. In den Niederlanden geboren, dort und in Spanien erzogen, war er dem deutschen Wesen fremd und ist zeitlebens in Deutschland, dessen Sprache er nur gebrochen redete, ein Fremder geblieben. So hatte er auch fr die deutsche Bewegung der Reformation kein Verstndnis. Aus religisen und politischen Grnden stand er ihr sogar unfreundlich gegenber; streng nach ihren Lehren er-

10. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 52

1794 - Gotha : Ettinger
52 Iii. Frankreich. Unter ihm entstehen zwey mächtige Partheyen, die Frankreichs Ruhe auf lange Zeit stöhren. An der Spike derselben standen dir.beyden ' Häuser: Guise und Bourbon. Gelegenheit zum Ausbruche der Uneinigkeit gab ff. 1560 Franz n Minderjährigkeit. (Heinrich Ii hat- te seinen Tod bey einem unglücklichen Tur- 15-5.9 nier gefunden.) Die beyden Partheyen suchen ihre ehrgeikigert Absichten^ unter dem Vorwände der Reli- gion , zu verbergen. Das Haus Guise ver- folgte das Haus Bourdon, weil es sich zu Len Hugonottcn hielt. Die Vornehmsterr unter den letztem waren der König von Na- varra, der Prinz von Conde und Caspar vvir Coligni. England und Deutschland unter- stüktcn sie, und sie bekamen einige Sicher- heits-Platze. Die katholische Parthey aber ruhete nicht eher, als es bis zu den Reli- gionskriegen kam. Nach drey Rcligionskrie- 757ö gen wurde endlich Friede gemacht. Es schien, als wenn eine Vermählung beyde Theile wieder aussöhnen würde. Karl ix verhcyrathete seine Schwester an den ^ König von Navarra. Plötzlich brach aber 1/72 die schreckliche pariser Bluthochzcit oderbar- . Äuk» tholvmäus-Nacht ein. Coligni's Tod. Nun folgte der 4te Religionskrieg. Ein großer Theil der vornehmsten katholischen Herren (Politiker) vereinigte sich mit den Hugonot- ren, und es war zwischen diesen und der kö- niglichen Parthey ein neuer Krieg ausgebro- chen, als Karl ix st. 1574. Karls Ix nächster Erbe war sein Bruder, Hein- rich Ui, den die Polen zu ihrem König ge- wählt hatten. Heinrich verließ aber heimlich Polen, um dm französischen Thron zu be- steigen. Die
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