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1. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 56

1912 - München : Oldenbourg
Cüt'rfynjctifiiiiiil eiblh-iitfcii Biniiciihascn Saumocfai u. Hascn .fiiinfii u. ^»diahasc» «iintciiijnicn Hamburgerz Im Süden der Z?ordsee öffnen sich zwei natürliche Tore zu den umgehenden Ländern, die Elbemündung und die Themsemündung; erstere führt in das Innere des Erdteils, letztere in das Innere Englands; an elfterer liegt Hain- bürg, an letzterer London. Von beiden hat Hamburg den grösseren Borzug der Lage, London die vorteilhaftere Ge- schichte. Mit der Ablösung der Vereinigten Staaten von England 1776 beginnt Hamburgs Entwicklung zum Welt- Handelsplatz. Heute ist Hamburg die größte Seehandelsstadt des Festlandes. Llonddampfer „Kronprinzessin E äcilie". Tie deutsche Handelsflotte nimmt heute den zweiten Platz unter den Welthandelsflotten ein. Ein großer Teil ihrer Schiffe wird auf den deutschen Werften erbaut. Ties gilt insbesondere von den großartigsten Vertretern der Flotte des Norddeutschen Llond, den vier Riesenschnelldampfern, „Kaiser Wilhelm der Große", „Kronprinz Wilhelm", „Kaiser Wilhelm Ij." und „Kronprinzessin Eäcilie", die durch ihre Größe, ihre luxuriöse Einrichtung und ihre Schnelligkeit Aufsehen erregt haben. Ter Tampfer Eäcilie, die Königin der See genannt, verfugt über Maschinen von 46 00v Pferdestärken und seine Wasserverdrängung beträgt 27 000 Tonnen. Crr tjt 21o m lang, 22 m breit und bis zum Lberdeck 13,5 m hoch. Nicht weniger als 1800 Passagiere und Ojo Mann

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 103

1912 - München : Oldenbourg
^Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. 103 t) e r u rt g. Nach N. greifen zwei tiefe Buchten in das Festland hinein: der Meerbusen von Bengalen und das Arabische Meer. Dieses nähert sich sogar in feinen geographisch und geschichtlich bedeutsamsten Ausläufern, dem Persischen Golf und dem Roten Meer, stark dem Hauptherde der abendländischen Kultur im Altertum: dem Mittelmeer. Massiv und ungegliedert ist dagegen die Festlandsküste Ostafrikas und Australiens. Der indische Archipel hinwiederum weist eine seltene Vielfältigkeit -er Gestaltung auf. — Die I u s e l n des Ozeans sind sehr verschiedenen Charakters. Abgliederungsinseln sind z. B. die in der Nähe der Küste gelegenen, so Sokotra, Ceylon. Madagaskar und die Seychellen stellen Trümmer der alten Verbindungsbrücke zwischen Afrika und Indien dar. Korallinischen Ursprung haben die Inseln der Mitte und des Nordens, so die Lakkadiven, Malediven. Vulkanische Natur zeigen Mauritius und Reunion. — Die Haupt ströme gehen dem Ozean von Asien zu (zähle sie auf !). — An Ergiebigkeit desfischsangs steht der Indische Ozean dem Atlantik bei weitem nach. Erheblich ist der Fang von Haifischen, größeren Gewinn wirft aber die Perlenfischerei ab, besonders bei den Bahrein-Inseln im Roten Meere und an der W.-Küste von Ceylon. — Die Lage des Indischen Ozeans am Südrande der Alten Welt, sein Eindringen in diese historisch so bedeutsame Landmasse erzeugte schon frühzeitig Verkehrsbeziehungen und damit geschichtliches Leben. Der Bengalische Meerbusen bringt das Meer mit der indischen Welt in engste Verbindung, der Persische Meerbusen greift tief in das Zentrum Vorderafiens ein und das Rote Meer bildet in feiner Annäherung an das Mittelmeer die Verbindungsftraße zwischen der indochinesischen und der abendländischen Welt. Das Rote Meer insbesondere war bereits der Träger internationalen Verkehrs zu einer Zeit, wo der Atlantische und der Stille Ozean noch unbefahrene Wasser-wüsten waren. Lebhafte Handelsverbindungen, begünstigt durch die Monsune, bestanden in sehr früher Zeit zwischen Ostafrika einerseits und Arabien und Indien anderseits. Auch die Malaien durchquerten — vermutlich schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung — den Indischen Ozean und bevölkerten Madagaskar. Für Europa ist der Ozean mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien und noch mehr mit der Erschließung Ostasieus von großer Bedeutung geworden. Der Bau des Suezkanals vollends hat die wichtige Stellung des Indischen Ozeans als Durchgangsftraße der indisch = europäischen und der ostasiatisch - europäischen Schiffahrt außerordentlich erhöht. Suche die Hauptverkehrsplätze des Indischen Ozeans auf der Karte auf! 3. Der Große oder Stille Ozean. Das äußerlich hervorragendste Merkmal des Stillen Ozeans, dieses ältesten aller Meere, ist seine Größe. Nimmt das Weltmeer annähernd % der ganzen Erdoberfläche ein, so bildet der Große Ozean mit seinen 166 Mill. qkm fast die Hälfte des Weltmeeres; sein Flächeninhalt übertrifft auch den des ganzen Festlandes der Erde. — Seiner Gestalt nach erscheint er als ein riesenhafter Trichter, der an der Beringsstraße nicht ganz 100 km breit ist, nach S. hin aber die 3—4 fache Breite des Atlantischen Ozeans erreicht (Panama—manila in gerader Linie 17 500 km). Der Stille Ozean hat daher im Gegensatz zum Atlantischen Ozean feine größte Ausdehnung in der Richtung von W. nach O. — Seine Umrandung bilden steil ab-

3. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 105

1912 - München : Oldenbourg
Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. 105 fallende Kettengebirge mit zahlreichen Vulkanen. An der Ostseite ziehen längs der ganzen Küste von Amerika die Kordilleren, die zudem so geschlossen und dicht an die Küste herantreten, daß, abgesehen vom Meerbusen von Kalifornien, für keinen einzigen nennenswerten Meeresteil Raum bleibt. Auch die Entwicklung größerer Stromläufe ist aus dem gleichen Grunde ausgeschlossen. An der Westseite scheiden ebenfalls mächtige Randgebirge Ozean und Kontinent (das Gebirge von Kamtschatka, das Tatarische Gebirge, die Gebirge von Korea und Hinterindien). Nur in Ostchina breitet sich ein fruchtbares Niederungsland ans: das des Hoangho und Jangtsekiang. — Im Gegensatz zur Ostküste ist die West- und Nordküste des Stillen Ozeans wesentlich r e i ch e r g e -gliedert. Sie wird durch sechs große Randmeere, denen Jnselreihen vorgelagert find, vom offenen Meere getrennt (gib Randmeere und Jnselreihen nach der Karte an!) — Eine Eigentümlichkeit der Westseite des Großen Ozeans sind auch die randständigen tiefen Gräben, die Bruchränder einstiger Kontinente, so der Aleuten-graben (7383 m), der japanische Graben (8513 m) und der Marianen graben mit 9636 m, der größten bekannten Tiefe des Weltmeeres. — Die Haupt st römung ist die warme Äquatorialströmung, die von O. nach W. zieht, an der Ostküste Asiens nach N. als Kuroschio sich fortsetzt und hier wie auch noch an der Nw.-Küste Nordamerikas seine mildernde Wirkung äußert. Es fehlt aber auch nicht an kalten Strömungen. Der an der Sw.-Küste Südamerikas hinziehende peruanische Strom drückt die Temperatur merklich herab, desgleichen die aus dem Nördlichen Eismeer durch die Beriugsstraße kommende Strömung an der Nw.-Küste Asiens. — Der F i s ch r e i ch t u m des Stillen Ozeans ist kaum minder groß als der des Atlantik. Dagegen hat der früher sehr bedeutende Walfischfang einen starken Rückgang erlitten. Stark vertreten sind noch die Pelzrobben. Die besten derartigen Felle kommen von Inseln ans dem Beringsmeer. — Für den Verkehr hatte das Stille Meer noch vor einem Menschenalter nur untergeordnete Bedeutung; ist es doch von Europa aus sehr entlegen und daher nur schwer zu erreichen. Etwas rascher gelangt man an seine Ufer mittels der nordamerikanischen Bahnen, am schnellsten — schon in 12—13 Tagen von Berlin ans — mittels der Transsibirischen Bahn. Nunmehr ist der Große Ozean dem Verkehrsnetz der Erde eingegliedert und nach Eröffnung des Panamakanals wird die Südsee voraussichtlich eine Stätte regen Verkehrs werden, zumal sehr aufstrebende und entwicklungsfähige Staaten ihre Ufer begrenzen. (Nenne sie!) Die zurzeit wichtigsten Dampferlinien verkehren Wischen Vanconver—yokohama und San Francisco—sydney (über die Samoa-Inseln). Auch Kabel durchqueren schon den Großen Ozean; sie verbinden Vancouver— Manila—hongkong einerseits und San Francisco—brisbane anderseits. An den Kabellinien im W. ist das Deutsche Reich erheblich beteiligt und zwar mit den Linien Jap—schanghai—tsingtau, Jap—guam und Jap—menado (Celebes) (s. S. 104). — Der reicheren Gliederung der asiatischen Küste entsprechend gehört ihr auch die Mehrzahl der Haupthäfen des Ozeans an. (Suche die bedeutenderen Hafen an der asiatischen und amerikanischen Küste auf!) ^m Gegensatz zum Atlantischen Ozean ist das Stille Meer ungemein reich a n Inseln; Tausende von Eilanden durchziehen namentlich dessen mittleren Teil; sie sind teils vulkanischer Natur teils danken sie ihren Ursprung Korallenbauten. An sich haben diese Inseln nicht allzu großen Wert. Sie erlangten erst in jüngster „ßeit politische und militärische Wichtigkeit, als sie von den Gecrg-Eckert-Instftut für intarnationala Schulbuchforschung Braunschweig -Schuibuchbibliothek«

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 48

1912 - München : Oldenbourg
48 Afrika. Die Kolonie steht wie Togo mit Hamburg durch deutsche Dampferlinien in regelmäßiger Verbindung. Auch ist der Bau einer Eisenbahn von der Küste nach dem Tsadsee, die sog. Nordbahn, bereits in Angriff genommen. Ihre Npoumdt Yai/nc/e Gj/neo 10 15 Zo ^^\\\\\\\\\\\\\\\\v /rühere Grenze von Kamerun. ---Jetzye " » » erste Teilstrecke, Duala-Mauengnbaberge (160 km), die den Urwald durchschneidet und das Grasland erreicht, ist schon vollendet. Die Mitte der Kolonie soll die Linie Duala — Edea — Widimenge (am Njong) erschließen (360 km). Mit ihrem Bau ist ebenfalls schon begonnen. Die Vorbedingungen für eine bedeutende wirtschaftliche Entwicklung sind in Kamerun vorhanden: entspre-

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 73

1912 - München : Oldenbourg
Mittelamerika und Westindien. 73 scheiden: 1. die tropisch-heiße Küstenebene des Golfes, flach, sanbig und hafenarm und infolge des erschlaffenben und ungesunben Klimas wenig besiebelt. Wichtigkeit hat nur der Hafenplatz für Mexiko, Vera Cruz (wem krüß); 2. die gemäßigte Zone der Hochebene, die sich eines ewigen Frühlings erfreut; immergrüne Laubwälber und Grasflächen mit hohen Kaktusgewächsen und Agaven wechseln miteinanber (siehe Abb. S. 72). Anwerbern birgt das Land großen Reichtum an Silber; 3. in der Breite der Stadt Mexiko zieht bnrch die Hochebene eine Reihe mächtiger Vulkane, von benen der Pik von Orizaba (orisüwa) bis zu 5600 rn aufsteigt. Die Republik Mexiko (fast ß mal so groß wie Preußen, aber nur 15 Mill. Eiuw.) umfaßt außer dem Plateau von Anahuac die Halbinsel Altkalifornien und den größten Teil der Halbinsel Mcatan. — Die Bewohner sinb zur einen Hälfte M e st i z e n und Kreolen1), zur andern reine Inbianer. — Die Hauptstabt Mexiko, 350 000 E., zählt zu den schönstgelegenen Stäbten Amerikas. — Über die Land-enge von Tehuautepek führt nunmehr ein Schienenstrang. Miltelamerika und Westindien. Mittelamerika. Mittel- ober Zentralamerika umfaßt das Gebiet zwischen der Einsenkung von Tehuautepek (Pek) (300 rn) und jener von P a n a m_d (80 m). Eine Querfurche, in welcher der Nicaragua fee nur 30 m über dem Meere liegt, bmchfchueibet das ganze Hochlanb. Mittelamerika ist ein Hochland für sich, sehr vulkanreich und vielfach von Erdbeben heimgesucht. In Mittelamerika nähern sich der Atlantische und der Stille Ozean auf geringe Entfernung. Am bedeutsamsten sind für den Verkehr die Nicaragua st raße und die Landenge von Panama. Seiner Lage zwischen zwei Meeren wie jener zwischen zwei Halbkontinenten dankt Mittelamerika seine große Bedeutung für den Weltverkehr. Der Boden ist sehr fruchtbar und liefert vortrefflichen Kaffee und Tabak. Leider ist das Land fortwährend von politischen Wirren beunruhigt und kann sich daher wirtschaftlich nicht in entsprechender Weise entwickeln. Es hat, obwohl so groß wie das Deutsche Reich, nur die Einwohnerzahl des Königreichs Sachsen. — Die Bevölkerung besteht zumeist aus Indianern und Mestizen. Politisch zerfällt Zentralamerika in sechs Republiken: Guatemala, San Salvador, Honduras, Nicaragua, Eostarica und Panama. Der Freistaat Panama steht unter dem Schutze der Union; hier die Stadt P ci n q m a; sie ist der Endpunkt der über die Landenge von Panama führenden, 75 km langen Eisenbahn. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind bereits damit beschäftigt, den Panama! anal (von Colon nach Panama) zur Vollendung zu bringen. Mit der Fertigstellung dieses interozeanischen Seeschiffahrtsweges wird eine Seehandelsstraße ersten Ranges geschaffen werden. An der O.-Küste der Halbinsel $ucatan liegt Britisch-Honduras, das hauptsächlich Mahagoniholz liefert. Kre o l e n heißen die in Amerika geborenen Nachkommen der Spanier und Portugiesen; M e ]t \ i e n die Nachkommen von Europäern und Indianern.

6. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 102

1912 - München : Oldenbourg
102 Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. Betrachten wir die vertikale Gliederung der Kontinente, die das Becken des Atlantik umschließen, so ergibt sich folgende bedeutsame Tatsache: Die Küsten werden entweder von Tiefländern begrenzt (nenne sie!), oder wenn Gebirge an sie herantreten, so laufen sie bielfach nicht parallel zur Küste, bielmehr treten ihre Ketten unter sehr berschiedenen Winkeln an die Küste. Eine Folge der Umrahmung des Atlantik mit weit ausgedehnten Tiefländern ist die reichliche Wasserzufuhr durch mächtige Ströme (Zähle sie nach der Karte aus!). In bezug auf wirtschaftliche Erzeugnisse steht der Atlantische Ozean obenan. Er liefert Heringe, Kabeljaus oder Stockfische, Schellfische, Steinbutten, Schollen und Seezungen; dann Lachse, Sprotten (Kiel), Anschobis, Sardinen (Nantes), Störe (Kabiar), Austern, Hummern und Krabben; die tropischen Teile Schildkröten, Korallen und Perlen, die polaren Robben und Wale, letztere freilich in rasch abnehmender Menge. Außerdem gewinnt man im Atlantischen Ozean an pflanzlichen Erzeugnissen Seegras als Ersatzmittel der Roßhaare zum Polstern und Seetang, der zur Jodbereitung dient, an mineralischen Produkten Seesalz m den sog. Seegärten der Mittelmeerküste und Bernstein an der Ostseeküste. Als Handels- und Verkehrs st raße kommt den: Atlantischen Ozean und seinen Nebenmeeren die größte Bedeutung zu. Er ist das erste Perkehrsgebiet unter den Ozeanen. Seine Breite beträgt im nördlichen Teile durchschnittlich nur 4000 km, die bou den Schnelldampfern in 5 bis 6 Tagen durchmessen werden. An seinen Gestaden drängen sich die mächtigsten Industrie- und Handelsbölker der Gegenwart zusammen (auf amerikanischer Seite die Union, Brasilien und Argentinien, auf europäischer England, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland), tiefeingreifende Rand-nnd Binnenmeere schließen die angrenzenden Erdteile auf, mächtige und schiffbare Ströme setzen gewissermaßen das Meer bis ins Herz der Kontinente hinein fort und treffliche Häfen gewähren den größten Flotten sicheren Schutz. Dazu kommen günstige Wind-, Strömnngs- und Flutberhältnisse (der Passat, der Golfstrom), seine Armut au Klippen, die langgestreckten Plateaus, die die Anlage von Kabelsträngen erleichtern, dies alles zusammen begünstigt in hohem Maße die Entfaltung des Handelslebens auf dem Atlantik und macht ihn zun: w i ch 11 g st e n K n l t n r -meer der Gegenwart. Nirgends bergichten sich daher die Schiffahrts- und Kabellinien in solchem Maße wie hier (s. S. 104). Nach Umfang und Wert trägt der Atlantische Ozean breimal sobiel Handelswaren wie der Stille und der Indische Ozean zusammen, die Personenbeförderung ist noch stärker und von den 12 Riesenberkehrs-häsen der Erde entfallen 9 auf seine Küstengebiete: London, New 9)orf, Liberpool, Hamburg, Antwerpen, Cardiff, Rotterdam, Marseille, Konstantinopel. Die hauptsächlichsten Träger dieses Verkehrs sind in Deutschland die Hamburg — Amerika-Linie in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd in Bremen. Außer Deutschland hat den größten Anteil an diesem Verkehr England. 2. Der Indische Ozean. Der Indische Ozean, das drittgrößte der Weltmeere, ist ein Einbruchs-decken zwischen Südasien, Ostafrika, Australien und dem malaiischen Archipel. Seine Umrandung zeigt eine große Mannigfaltigkeit der Glie-

7. Mitteleuropa - S. 133

1913 - Nürnberg : Koch
Das österreichisch-ungarische Küstengebiet. \53 Aber der Karst ist weder ganz unfruchtbar noch entbehrt er aller landschaft- lichen Reize. Oft stürzten die geschilderten unterirdischen Hohlräume ein und es bildeten sich dann große Trichter (Dolmen) oder Mulden (Toljen), in denen Wind und Wasser fruchtbaren Loden zusammenführten. Im Zrühjahr schmücken ihn ferner zahlreiche leuchtende und duftende Blumen, wie denn die Nähe des M ttel- meergebietes, der plötzliche Übergang von der rauhen höhe zur sonnigen Rüste an sich schon höchst anmutig wirkt. Gefährlich wird oft der kalte Zallwind, die 23 o r a (Nordwind). Die österreichische Küste selber (weit länger als 1 Maßeinheit) ist durch das nahe Gebirge gegen rauhe Winde geschützt, darum warm und zum Anbau von pflanzen, die Wärme und Trockenheit lieben, wohl geeignet (Wein) - die Luch- ten bieten treffliche Häfen, wie denn die Dalmatiner, die Bewohner Oalmatiens (= Schaftrift), als tüchtige Seeleute bekannt sind. Die Kdria ferner (wie das Mittelmeer überhaupt) ist fischreich (Thunfisch). Leider sind die festländischen Verkehrsverhältnisse z. T. noch gar nicht entwickelt. Die Seefahrt liegt Haupt- sächlich in den Händen des Osterreichischen Llorjd (Trieft) und der Ungarisch-Kroa- tischen See-Dampfschiffahrts-A.-G. (§iume). Da die Italiener (venetianer) früher den Küstenstrich beherrschten, ist der wohlhabendere Teil der Bevölkerung noch heute z. T. italienisch - die Mehrzahl sind aber hier wie in dem ganzen Gebiet südlich der Drau S l a v e n (Slovenen, Kroaten und weiter im Osten Serben), vereinzelt finden sich auch deutsche Gemeinden. Italien 1 Küstenland 2 Ära in 3 Dalmextien- Kroatien 5 Bosnien, 6 Herzegowina Serbien, Türkei Montenegro Ag. 55. Anteil an dem Küstengebiet hat die österreichische Reichshälfte mit: a) dem sog. Küstenland, bestehend aus der reichsunmittelbaren Stadt Trieft, der gefürsteten Grafschaft Görz und Gradiska (am Jsonzo) und der Mark- grafschaft Istrien (Halbinsel). Trieft (150 000 Einw.) ist Haupthafenplatz der Monarchie und der Adria (freieres Zahrwasser wie die venetianische Küste, Endpunkt der Tauern- und Semmeringlinie); Verkehr namentlich nach dem Osten. Zn der Nähe Schloß Miramare. Görz hat ähnliche Lage und Bedeutung wie Meran. Der Kriegs- Hafen pola (70 000 Einw.) gilt als der sicherste Hafen des Kontinents,' unweit davon liegt das Seebad A b b a z i a.

8. Das Deutsche Reich - S. 52

1913 - München : Oldenbourg
52 Das Deutsche Reich. Nordostseekanals. Tie freie Seeschiffahrt auf der Nordsee ist ein Lebens- element der deutschen Volkswirtschaft. Aber Deutschland liegt nicht unmittelbar am Ozean wie England und Frank- reich, sondern nur an einem Randmeere, der Nordsee, und an einem Binnenmeer, der Ostsee. Auch Belgien und Holland sind dem Atlantischen Ozean nähergerückt. Die deutschen Schisse haben daher von Hamburg und Bremen aus einen längeren Weg zum Ozean zurückzulegen. Das aber hat Zeitverlust und erhöhte Ausgaben zur Folge. Überdies kann im Kriegsfalle Deutschlands Ausgang zum Ozean durch die gewaltige englische Kanalslotte gesperrt werden. Diese Nachteile und Schranken hat deutsche Tatkraft in erheblichem Maße zu überwinden verstanden. Die deutsche Handelsflotte ist heute bereits 2% mal so groß wie die französische und ihr Wachs- tum vollzieht sich fogar viel rascher als das der englischen Flotte (s. S. 45). Gesamtverkehr der wichtigsten deutschen Teehäfen im Jahre 1910 in Millionen Tonnen. Hamburg .... - 25,1 Bremerhaven. . . —- 3,6 Bremen .... -—■— 3,3 Stettin...... 3,1 Zmn Vergleich: London......... 39,5 Liverpool .... -- 28,5 Antwerpen . . .--24,2 Küstenstädte. An den Eingangstoren der Nordsee haben sich auch die Haupt- stapelplätze des überseeischen Handels entwickelt: an der Wesermündung Bremen und an der trichterförmigen Elbemündung Hamburg. Die Freie und Hansestadt Hamburg erfreut sich eiuer äußerst günstigen Lage. Die vordringende Flut macht es noch für Seehandelsschiffe erreichbar und die seeartige Erweiterung der Alster, eines Nebenflusses der Elbe, ermöglichte an- sehnliche Hafenanlagen, die seither eine großartige Erweiterung erfuhren, vor allem durch den fog. Freihafen. Die Elbe und ihre Nebenflüsse verbinden Hamburg mit ausgedehnten und produkteureichen Gegenden Deutschlands und Österreichs. Ham- bürg ist also Fluß- und Seehafen zugleich. Infolgedessen wurde Hamburg einer- seits der Hauptausfuhrhafen für die Erzeugnisse Deutschlands und Österreichs und anderseits der Haupteinfuhrhafen für Kolonialwaren. Als Seehafen nimmt es unter allen Seestädten des Kontinents den ersten Rang ein^). Ja sein Auslandsverkehr (mit 23 Mill. Reg.-Tonnen) kommt nahezu dem von London (mit 24 Mill. Reg.-Tonnen) gleich. Es ist auch der Sitz der großen Schiffsbauwerft Blohm und Voß und mehrerer kleinerer Werften wie einer Zweigniederlassung des „Vulkan" in Stettin. Die Stadt bildet auch die Hauptstütze der kolonialen Tätig- keit des Reiches und hat ein groß angelegtes Kolonialinstitut. Am Hochufer der Elbe liegt die deutsche Seewarte, wichtig durch ihre Sturmwarnungen und die Wettervorhersage. — Seiner Einwohnerzahl nach (bereits über 1 Mill. Einw.) ist Hamburg die zweitgrößte Stadt des Reiches. i) Von dem gesamten Tonnengehalt der deutschen Handelsflotte entfallen heute volle 54% auf Hamburg; es folgen Bremen mit 27% und sämtliche übrige deutsche Häfen mit 19 %•

9. Das Deutsche Reich - S. 53

1913 - München : Oldenbourg
Einzelgebiete. 53 Die Freie Hansestadt Bremen, 250 000 Einw., ist die zweitwichtigste See- Handelsstadt des Deutschen Reiches, der bedeutendste Einsuhrhafen für Reis, Tabak und Baumwolle, zugleich der größte deutsche Auswandererhafen. Seinen See- Hafen besitzt es in Bremerhaven an der Mündung der Weser; in dessen unmittel- barer Nähe ist Geestemünde, mit mustergültigem Fischereihafen. Von Bremen ging die Besitzergreifung der ersten deutschen Kolonie aus. — Das Zurückbleiben Bremens gegenüber Hamburg erklärt sich daraus, daß es an einem kleineren Flusse liegt und eines ausgedehnten, wirtschaftlich und industriell bedeutenden Hinter- landes entbehrt. J)te Ostsee und ihre Küste. Natur. Tie Ostsee oder das Baltische Meer ist gleichfalls eine Flachsee wie die Nordsee, aber ein Binnenmeer. Infolge ihrer Abschließung vom Ozean hat sie eine kaum merkliche Flut und wegen ihrer zahlreichen Zuflüsse ist sie sehr salzarm. In das Festland greift die Ostsee mit zahlreichen Buchten ein. Von der dänischen Küste bis Lübeck erstreckt sich die Fiirdenküste, die zu den schönsten Küsten der Welt zählt; sie hat viele tiefe Buchten, an denen freundliche Hafenstädte liegen. Die größte und sicherste dieser Buchten ist die von Kiel, weshalb Kiel auch Reichs- kriegshafen geworden ist. Von der Kieler Bucht führt der Kaiser-Wilhelm-Kanal zur Nordsee. Er ist 99 km lang und nach der eben in der Ausführung begriffenen Verbreiterung und Vertiefung für die größten Schiffe fahrbar. Rücksichten auf den Seeverkehr und die Landesverteidigung haben die Erbauung dieser Wasserstraße veranlaßt. An die Fördenküste reiht sich die Haffküste mit dem Stettiner, Frischen und Kurischeu Haff. Die beiden letztgenannten Haffe sind durch Nehrungen (Landzungen mit Dünen), das Stettiner Haff durch die Inseln Usedom und Wollin von der offenen See abgetrennt. Auch hier find die Haupthandelsstädte (Stettin, Danzig, Königsberg) an den Mündungen der großen Flüsse ent- standen und die günstigen Hafenverhaltnisse ermöglichten die Entwicklung der größten Schiffsbauwerften Deutschlands (s. S. 36). Bedeutung der Ostsee in der Geschichte der deutschen Seeschiffahrt. Die schwache Flut der Ostsee, die zahlreichen, den Verkehr erleichternden Gestadeinseln und Halbinseln, die vielen Buchten, Förden und Haffe, die einmündenden schiff- baren Flüsse und ganz besonders auch die Nähe der Gegengestade boten die gün- stigsten Bedingungen dar für die Anfänge der deutschen Seeschiffahrt. An der buchtenreichen wendischen Küste im Südwesten der Ostsee mit den Städten Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald war der Hauptsitz der Hanse und von hier aus trugen die Hansen den Ruf deutscher Kraft und Macht weithin über die Gestadeländer der Ost- und Nordsee. Tie Ostsee, ein Binnenmeer, wurde dank ihrer eigenartigen Natur die Wiege der deutschen Seeschiffahrt und des deutschen Seehandels. In den Wirren des 16. und 17. Jahrhunderts freilich verfiel wieder die Macht der Hanse, da ihr jede Stütze von Kaiser und Reich gegen ihre zahlreichen und er- stärkten Feinde fehlte. Wohl ging der Große Kurfürst von Brandenburg (1640—1688) an die Gründung einer Flotte, aber seine Nachfolger hatten kein Verständnis für

10. Das Deutsche Reich - S. 88

1913 - München : Oldenbourg
88 Das Deutsche Reich. Deutschlands und Englands Nawrbegabung für Handel und Verkehr. Noch immer ist vielfach die Meinung verbreitet, als ob England in bezug aus Naturbegabung für Handel und Verkehr dem Deutschen Reiche weit voran stehe. Ohrte Frage ist England mit einer Reihe höchst wertvoller, die Handelsbetätigung begünstigender geographischer Gegebenheiten ausgestattet. Es erscheint nicht nur als der am weitesten in den Atlantischen Ozean vorgeschobene Vorposten der Alten Welt sondern es liegt auch fast genau im Mittelpunkt der land- und volkreichsten Erdhälfte. Und wie wunderbar reich erscheint die horizontale Gliederung dieses Jnselreichs! An der felsigen Südküste zieht sich eine Reihe herrlicher Naturhäfen hin, in denen überdies durch die Enge des Kanals die Wirkung der Gezeiten zu einer Fluthöhe sich steigert, die der anderer europäischer Häfen weit überlegen ist. An der Ost- und Westküste übernehmen trichter- und schlauchförmige Flußmündungen wie die des Severn, der Themse und des Humber die Gliederung. An anderen Punkten wie an der Halbinsel Wales wird sie durch natürliche Abschnürungen her- beigeführt, so daß kein Punkt des Landes mehr als 100 km vom Meere entlegen und somit überall der engste Zusammenhang mit der größten und breitesten Völker- straße gegeben ist. Auch nach dem Innern zu erweist sich das Land leicht zugäng- lich. Weit öffnet sich der Süden und Osten in einem von anmutigen Hügeln durch- zogenen Flachland und gerade hier kehrt der europäische Kontinent England seine volkreichsten Gebiete zu. In ganz ausnehmender Weise hat ferner die Natur das Jnselreich in klimatischer Beziehung begünstigt. Dank den Wirkungen des Golf- stroms erfreut es sich eines sehr gemäßigten Klimas, das dessen Häfen stets eisfrei erhält. Nicht zum wenigsten hat seit Ende des vorigen Jahrhunderts den riesenhaften Aufschwung von Englands Handel und Verkehr auch sein Reichtum an Kohlen und Erzen gefördert, die zudem in großer Nähe zusammengelagert find. Dazu kommt die wirtschaftliche Tüchtigkeit feiner Bewohner, ihre Arbeitsamkeit, ihre Ausdauer und ihr Wagemut. Insbesondere hat es England verstanden, die in den Napoleo- nischen Kriegen erlangte Vorzugsstellung in der folgenden langen Friedenszeit auszunutzen und zu erhöhen. Heute ist Englands Handel noch ganz besonders durch eine unübertroffene Handels- und Kriegsmarine, eine riesenhafte Kette wertvoller und ausgedehnter Kolonialländer in allen Teilen der Erde, durch zahlreiche, äußerst günstig gelegene Kohlenstationen und den Besitz der wichtigsten Kabelstränge aufs sicherste verankert. Trotz all der Vorzüge, die Englands Größe als Handelsmacht bedingen, vermag Teutschland hierin sich wohl mit ihm zu messen. Deutschland ist vor allem das große Durchgangsgebiet einerseits von Nord- nach Südeuropa anderseits vom slawischen Osten zum romanischen Westen. Die Warenbewegung zwischen den nordischen Landstrichen unseres Erdteils und Italien, den Nordseeländern und den Donaustaaten sowie zwischen Frankreich und Rußland flutet in mächtigem Strom durch Deutschland. Insbesondere ver- knüpft es die hervorragendsten Industriestaaten der Welt im Westen Europas mit Ländern von gewaltiger und immer noch steigerungsfähiger Naturproduktion im Osten Europas. Namentlich hat die Eröffnung des Suezkanals dazu beigetragen, den Verkehr nach Indien und Ostasien nach Deutschland zu verlegen. Die Herz-
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