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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 389

1906 - München : Oldenbourg
72. Die Isar als Verkehrsstraße einst und jetzt. 389 72. Die Isar als Verkehrsstrahe einst und jetzt. Von Christian ©ruber.* Der Verkehr auf der Isar, der zentralen Wasserader Südbayerns, nicht bloß im geographischen sondern auch im geschichtlichen Sinne, wnrde seit alters durch eine Reihe günstiger Naturverhältnisse gefördert. Die Quellandschasteu des Flusses umfassen gemeinsam mit denjenigen der Loisach und Ammer das Herz der waldbeschatteten Bayerischen Alpen. In sie kamen die Mittelpunkte der heimischen alpinen Hausindustrie zu liegen: Mittenwald, Partenkirchen, Garmisch und Oberammergau. Weiterhin erfolgt die Entwickelung der Isar Zum flößbaren Berg-bach hauptsächlich infolge des Aufbaues des Karwendelgebirges in vier parallel von Osten nach Westen streichenden Hauptkämmen außerordentlich rasch. Bereits 20 km von ihren äußersten Quellen entfernt kann jene mit Flößen befahren werden, nämlich vom Engpasse bei Scharnitz an. Und so ist denn auch der flößbare Laufabschnitt an der Isar fast 14 mal solang als die nicht zu befahrende Strecke (275 gegen 20 km). Für die einstige Handelsbedeutung der Isar war es ferner von einschneidender Wichtigkeit, daß die Floßbarkeit des Flusses an einer Stelle ansetzt, welche den für Deutschland bequemsten Übergaug zwischen dem Süd- und dem Nordrande der Alpen vermittelt, unmittelbar auf die Senke des Brenners und damit auf eine seit uralter Zeit bekannte Verbindungsstraße zwischen dem Reich und Italien hinweist. Als sich Venedig in der zweiten Hälfte des Mittelalters zum Hauptplatz für deu auswärtigen Handel Südbayerns erhob, dem gesteigerten Warenumsatz zwischen den transalpinen Republiken und den Reichsstädten der Weg zu Land aber kaum genügen konnte, wünschten die deutschen Kaufleute die Schaffung regelmäßiger Floßfuhren und die Ausstellung eines nicht allzu hohen Frachttarifs vom Mittenwalder Rat. Doch erst 1430 kam besonders auf wiederholtes Andrängen der Nürnberger eine feste Wasserrottordnung zustande. 1450 besaß Mittenwald schon ein Floßbassin samt Ländstadel. Die Aufzählung jener Güter, die in dieser Art Warenhaus einst bis zur Weiterverfrachtung niedergelegt wurden, beweist nicht allein die Lebhaftigkeit und den Umfang der damaligen deutsch-italienischen Handelsbeziehungen sondern weist vor allem auch darauf hin, wie sehr man die Raschheit zu schätzen wußte, mit welcher die Wellen unseres Flusses die schwaukeu Fahrzeuge der Floßlente nach den unteren Jsarstädten und zur Donau hiuabtrugeu. Der alpine Charakter, welchen sich die Isar bis nahe zu ihrer Mündung bewahrt, übt nach einer doppelten Richtung Einfluß auf den Verkehr. Er unterstützt denselben einerseits durch das ansehnliche Gefälle und die bedeutende, allerdings mit den Wafferständen wechselnde Geschwindigkeit des Flusses. (Bei Mittelwasser brauchen die Flößer von Mittenwald bis Jsarmündt rnnd 40 Stunden Fahrzeit, legen sonach stündlich fast 7 km zurück.) Er beschränkt ihn jedoch anderseits durch den alljährlichen Gang der Wasserführung, welcher

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 392

1906 - München : Oldenbourg
392 72. Die Isar als Verkehrsstraße einst und jetzt. Vor der Gründung Münchens und Landshuts scheint sich der Verkehr der Isar in recht bescheidenen Grenzen gehalten zu haben. Damals bildete schon seiner Lage nach Kloster Schäftlarn, dessen Stiftung bis in die Mitte des 8. Jahrhunderts zurückreicht und das einen Wasserzoll erhob, zugleich mit dem Übergang bei Föhring eine der wichtigsten Stellen am Flusse. Auch bei Pullach wird 1040 eine An lande samt Steg urkundlich erwähnt. Bereits in der zweiten Hälfte des 13. und zu Anfang des 14. Jahrhunderts sprechen urkundliche Andeutungen für eine lebhafte Entwickelung des Jfarverkehrs. Auf der unteren Isar wäre der Weg über München und Föhring nach Freising, Landshut, Dingolfing und Landau bis zur Donau gegangen. Als Märkte von größerer Bedeutung werden diejenigen von Landau und Dingolfing genannt. Eine wichtige Einfuhrware bildete u. a. „Obst aus der Isar aus Tirol in großen Flößen bis nach Landshut kommend". Ferner bezogen schon damals die im Jsargebiete gelegenen Klöster und auch Ettal Weine ans dem Etschland auf Flößeu. Jene Weinsuhren haben jedoch zweifellos als vereinzelte Erscheinungen gegenüber den umfangreichen Holzfrachten zu gelten, welche das Emporwachsen der Gründung Heinrichs des Löwen und anderer Jsarstädte hervorrief. Schon die erste, wahrscheinlich bis an das Ende des 13. Jahrhunderts zurückgehende Sammlung magistratischer Verordnungen für München enthält eine Reihe von Vorschriften über die Flößerei. Kaiser Ludwig der Bayer aber suchte den Handel seiner im Verhältnis zu Augsburg und Regeusburg so jugendlichen und auch geographisch weniger günstig gelegenen Residenz nicht nur durch die „Freyung" des dortigen Marktes (1315) und die Verleihung des Monopols der Salzniederlage (1332) kräftig zu heben, er wollte mich den Verkehr auf der Isar und den anderen ihm zugehörigen oberdeutschen Flüssen durch Verzicht auf das sogenannte Grundruhr- oder Strandrecht erleichtern. Nach demselben konnten sich bekanntlich der Landesherr sowie die umwohnenden Leute, die das Eigentumsrecht von beiden Ufern her bis in die Milte des Wassers beanspruchten, die aus Schiffen und Flößen verunglückten Waren als »res nullius« (herrenlose Sache) zueignen. Ludwig entsagte diesem „widerrechtlichen Bereicherungsmittel" im Februar 1316 zu Ingolstadt. Ferner bewilligte der Kaiser — wahrscheinlich um die Warenbewegung, welche aus Italien ihren Weg durch Bayern nach Nürnberg nahm, znm Teil über München zu lenken — den Nürnberg ern zollfreien Handel zu Wasser und zu Land nach München und seinen Münchenern dasselbe Vorrecht beim Handel nach Nürnberg. Dem gleichen Bestreben mochte es entsprechen, wenn Kaiser Ludwig 1340 drei Venezianer Kaufleuten gestattete 200 Ballen Waren durch -seine Länder zollfrei nach Brügge zu führen. In der Tat bezeugen anch Urkunden mehrfach „München als Station der Venezianer auf dem Wege von oder nach Flandern". Der Magistrat der Stadt war seinerseits für die Instandhaltung eines brauchbaren Fahrweges auf der Jfar von Tölz abwärts besorgt und scheute keine Ausgaben

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 465

1906 - München : Oldenbourg
93. Ludwig I. von Bayern als Erzieher seines Volkes. 465 1768 bestehenden Verein eine neue landwirtschaftliche Gesellschaft zu gründen. Prämien wurden von ihm ausgesetzt um intensivere Wirtschaftsmethoden anzuregen, Ausstellungen landwirtschaftlicher Geräte und Erzeugnisse veranstaltet, landwirtschaftliche Schulen errichtet. Ich muß mich ans diese dürftigen Fingerzeige beschränken, kann nur im allgemeinen daraus hinweisen, daß er auch auf diesem Gebiete der Volkserziehung das Goethesche Wort wahrhaft und aufs schönste erfüllte: „Du im Leben nichts verschiebe, Sei dein Leben Tat um Tat!" Trotz des Gleichgewichts und der harmonischen Entwicklung seiner geistigen Kräfte, bei aller Energie des Charakters blieben innere Kämpfe nicht aus. Seine Künstlerseele empörte sich nicht selten gegen die Forderungen seines Verstandes. Während er als Kronprinz Baaders Erfindung einer Eisenbahn die wärmste Teilnahme zuwandte und 1819 auf eigene Kosten im Nymphen-bnrger Hofgarten das Modell einer solchen herstellen ließ, war er der großartigen und dabei so vernunftgemäßen Entwicklung dieser Idee durch Beiziehung der Dampfkraft, wodurch die Erfindung erst ihre unvergleichliche Wichtigkeit gewann, durchaus nicht hold. „Ein schnelles Beförderungsmittel ist die Eisenbahn," schreibt er (8. Juni 1854) an Martin Wagner, „um von einem Ort in einen anderen versetzt zu werden, aber das Innere der Städte umgeht sie, als wenn sie nicht beständen, und vom Genuß der schönen Natur kann nicht mehr die Rede sein, .... einer eingepackten, willenlosen Ware gleich schießt durch die schönsten Naturschönheiten der Mensch, Länder lernt er keine mehr kennen." Aber eiu Geist wie der seine konnte die weltumgestaltende Bedeutung dieses neuen Beförderungsmittels nicht unterschätzen. Nur seiner persönlichen energischen Einwirkung ist es denn auch zu danken, daß 1837 der bayerische Landtag für eine Eisenbahnlinie von der südlichen bis zur nördlichen Grenze des Königreichs die nötigen Mittel und gesetzlichen Anordnungen genehmigte. Ohne die bessere Einsicht des Königs würde Bayern auf lange Zeit vom allgemeinen Handelsverkehr ausgeschlossen worden sein. Von seinen wirtschaftlichen Reformplänen seien nur hervorgehoben die vom König angeregte und durchgeführte Anlage des Kanals, der Nordsee und Schwarzes Meer in Verbindung setzte, und der leider nicht ins Werk umgesetzte Gedanke München mittels Benutzung von Amper, Ilm und Isar und ergänzender Kanalbauten in unmittelbare Verbindung mit der Donau zu bringen und dadurch gewissermaßen zu einem Hafen- und Stapelplatz zu erheben. Vor allem sei daran erinnert, daß die segensreichste Tat ans den Zeiten des Deutschen Bundestags, die Zo lleinignng der deutschen Staaten, nächst König Wilhelm von Württemberg dem weitblickenden, opferwilligen Bayernkönig zu danken ist. Auch ans die Veredlung des Gewerbes erstreckte sich Ludwigs erziehliche Tätigkeit. Daß der Aufschwung der schönen Künste günstigen Einfluß auf das Kronseder, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 30

4. Das Badnerland - S. 64

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 64 — nach den vielen Windungen und Tunnels das Gutachtal, das Greinmelsbachtal und das Nußbachtal. Bald sieht man das Bahngeleise über sich, bald unter sich, bald auf der linken, bald aus der rechten Seite der Gutach. Kaum haben wir uns an dein Anblick des Haupttales erfreut, so führt uns der Zua c „ durch Tuuuels in ein ^^strager-^ladukt. enges Seitental mit fei- nen hochaufragenden, tannenbewachsenen Bergen, Gleich darauf fahren wirwieder durch andere Tunnels ins Haupttal zurück, dabei immer höher um die Berge und in den Ber- gen emporsteigend. Kein Wunder, daß eine Menge Reisende während der schönen Jahreszeit die Schwarz- Waldbahn benützt, um den wunderbaren Ausblick bei der Fahrt aus dieser weltberühmten Bahn genießen zu können. Hi. Die Schwierigkeiten bei der Erbauung. Die Bahn muß von Ossenburg bis Sommerau 671 in erklimmen. Bis Hausach stellten sich der Erbauung der Bahn wenige Schwierigkeiten entgegen, da sie durch das ziemlich breite Kinzigtal Schwarzwaldbahn bei Triberg. zieht. Bei Hausach aber tritt sie ins enge Gutachtal ein. Eine große Brücke mußte erstellt werden, damit die Bahn über die Gutach konnte. Von hier ab hatte der Bahnbau große Hinder-

5. Das Badnerland - S. 8

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 8 — 3. Die wichtigsten Orte: Heidelberg, Schlierbach, Ziegel- hausen, Neckargemünd, Dilsberg, Neckarsteiuach, (Schwalbennest) Hirschhorn, Eberbach, Neckarelz, (Hornberg) Hochhausen. Burg Hornberg. Ii. Frage: Warum sind im Neckar- tal so viele Burgen? Hier fanden die Ritter in einem verkehrsreichen Tale steile Felsen und Steine genug, um ihre Burgen fest und sicher erbauen zu können. Auch konn- ten sie diese besser verteidigen, da sie gewöhnlich nur an einer Seite (Gebirge) zugäng- lich waren. In Friedens- zeiten gingen die Ritter in dem nahen Odenwald auf die Jagd. In der späteren Zeit benützten sie die günstige Lage der Burgen, um die den Neckar hinauf und hiuuuter fahrenden Kaufleute zu über- fallen und zu plündern. Viederholungssragen. Welches Tal haben wir im Geiste bereist? Zeige nochmals das Tal auf der Landkarte! Welche Gebirge durchfließt der Neckar? Wie nennt man eine Fahrt gegen den Strom? Wie nennt man die Fahrt zur Mündung? Wie nennt man einen Schiffszug? Woran windet sich der Dampfer fort? Welche Waren werden stromaufwärts befördert? Welche Waren werden stromabwärts befördert? Warum können die Waren auf dem Wasser billiger befördert werden, als mit der Bahn? Nenne nochmals die wichtigsten Orte, die wir auf unserer Reise sahen !

6. Das Badnerland - S. 25

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 25 11. Große Bierbrauereien, Tabak- und Zigarren- Fabriken und noch verschiedene andere, in denen Haushaltungs- gegenstände, chemische Erzeugnisse usw. hergestellt werden, finden wir dort. Iii. Frage: Warum sind gerade in Mannheim so viele Fabriken? Durch die große Wasserstraße, den Rhein und die vielen Bahnen, die nach und von Mannheim führen, können Rohstoffe und Kunsterzeugnisse leicht befördert werden. Die Rheinschiffe bringen die in Mannheim eingeführten und die in Mannheimer Fabriken hergestellten Kunsterzeugnisse bis Karlsruhe und Kehl. Die Neckar- schlepper bringen die Fabrikerzeugnisse Mannheims und die in Mannheim eingeführten Waren bis nach Heilbronn. Die Bahnen ziehen nach Norden, Osten, Süden und Westen und bringen von Mannheim Waren nach allen Gegenden Deutsch- lands, ja nach Frankreich, Italien, der Schweiz und noch weiter. Das Leben am Hafen. Schleppdampfer mit allerhand Rohstoffen, Kolonialwaren und verschiedenen anderen Erzeugnissen werden am Hafen ausgeladen. 1 Hafen mit Kran. Da herrscht ein reges Leben. Dampftranen heben schwere Ballen, Kisten und Fässer mit Zucker, Kaffee, Pfeffer, Zimt, Nelken, Mus- katnuß, Feigen, Datteln, Reis, Aprikosen, Zitronen, frischen

7. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 56

1912 - München : Oldenbourg
Cüt'rfynjctifiiiiiil eiblh-iitfcii Biniiciihascn Saumocfai u. Hascn .fiiinfii u. ^»diahasc» «iintciiijnicn Hamburgerz Im Süden der Z?ordsee öffnen sich zwei natürliche Tore zu den umgehenden Ländern, die Elbemündung und die Themsemündung; erstere führt in das Innere des Erdteils, letztere in das Innere Englands; an elfterer liegt Hain- bürg, an letzterer London. Von beiden hat Hamburg den grösseren Borzug der Lage, London die vorteilhaftere Ge- schichte. Mit der Ablösung der Vereinigten Staaten von England 1776 beginnt Hamburgs Entwicklung zum Welt- Handelsplatz. Heute ist Hamburg die größte Seehandelsstadt des Festlandes. Llonddampfer „Kronprinzessin E äcilie". Tie deutsche Handelsflotte nimmt heute den zweiten Platz unter den Welthandelsflotten ein. Ein großer Teil ihrer Schiffe wird auf den deutschen Werften erbaut. Ties gilt insbesondere von den großartigsten Vertretern der Flotte des Norddeutschen Llond, den vier Riesenschnelldampfern, „Kaiser Wilhelm der Große", „Kronprinz Wilhelm", „Kaiser Wilhelm Ij." und „Kronprinzessin Eäcilie", die durch ihre Größe, ihre luxuriöse Einrichtung und ihre Schnelligkeit Aufsehen erregt haben. Ter Tampfer Eäcilie, die Königin der See genannt, verfugt über Maschinen von 46 00v Pferdestärken und seine Wasserverdrängung beträgt 27 000 Tonnen. Crr tjt 21o m lang, 22 m breit und bis zum Lberdeck 13,5 m hoch. Nicht weniger als 1800 Passagiere und Ojo Mann

8. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 76

1912 - München : Oldenbourg
76 Die Deutschen Landschaften. Mit der Verbreitung der nutzbaren Bodenschätze steht der außerordentliche Fortschritt im Zusammenhang, den die deutsche Industrie in der jüngsten Zeit gemacht hat. Sie beschäftigt dermalen sogar schon etwas mehr Menschen als die Landwirtschaft und wird in ganz Europa nur noch von der englischen übertrosfen. Ihre Blüte gründet sich nicht zum wenigsten auch auf die weite Verbreitung der wissenschaftlichen Bildung in Deutschland, deren vornehmste Pflegestätten die Tech- nischen Hochschulen und Universitäten sind. Welche Gebiete Deutschlands sind be- sonders industriereich? Gib die Hauptindustriezweige und deren Verbreitungs- bezirke an! Der große Reichtum an Erzeugnissen sowohl des Bodens wie des Gewerbe- sleißes bietet den Stoff zu einem ausgedehnten und lebhaften Handel, der sich in den letzten Jahrzehnten zu einem wirklichen Welthandel entwickelt hat. Alle be- deuteuderen Länder der Erde stehen mit Deutschland in Handelsverbindung und auf allen Meeren weht die deutsche Flagge. Der Wert des deutschen Außenhandels hat 171/2 Milliarden Mark erreicht. Zu diesem mächtigen Aufschwung des deutschen Handels haben außer der hochentwickelten Industrie noch wesentlich seine reichen Verkehrsmittel beigetragen: die angrenzenden Meere, die zahlreichen schiffbaren Flüsse und Kanäle, das aus- gedehnte Eisenbahnnetz, die großartige Handelsflotte. Überdies verdienen hier

9. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 80

1912 - München : Oldenbourg
80 Das Deutsche Reich. der Hanse an sich. Erst mit dem wirtschaftlichen Zusammenschlüsse der deutschen Volksstämme, namentlich aber seit der Wiederausrichtung des Deutschen Kaiser- turns im Jahre 1871 gewann Deutschland mit erstaunlicher Raschheit wiederum ^eegeltung und heute ist ihm nur mehr die englische Handelsflotte, freilich noch um das Vierfache, überlegend) Die Vorteile der geographischen Lage werden noch vermehrt durch die O b e r - s l ä ch e n g e st a l t u u g des deutschen Bodens. Nahezu die Hälfte des deutschen Bodens entfällt auf das Tiefland (250 500 qkm); aber auch das Bergland, welches die andere Hälfte einnimmt (278 700'qkm), stellt dem Verkehr nirgends wesentliche Hindernisse entgegen; insbesondere ist es durch breite und tiefe Talungen und Paßeinfenkuugeu allenthalben aufgeschlossen und von Eisenbahnen durchschnitten. Ja selbst die Alpen, die uns von den sonnigen Gestaden des Mittel- meers trennen, sind durchbohrt oder^überschient worden und so ist uns auch dieses Meer jetzt wesentlich näher gerückt. Dank der glücklichen Verteilung seiner Erhebungen erfreut sich unser Vaterlaud auch in allen seinen Teilen einer reichlichen Bewässerung; senden doch die Gebirge nach allen Richtungen das lebenspendende und lebenerzeugende Element. Tie Ströme des Tieflandes ermöglichen wiederum eine lebhafte Binnenschiffahrt und überdies Hilst ein immer mehr sich ausdehnendes Kanalnetz den mächtig an- gewachsenen Eisenbahnverkehr entlasten und die Frachtkosten vermindern. Und durch welche Fülle landschaftlicher Schönheit entzücken Deutschlands Fluß- und Gebirgsszenerien! Welches Land hat ein (Strombild wie das des Rheins aufzuweisen, einen Naturpark wie den Thüringerwald, Waldpartien wie im Schwarzwald, Spes- sart und Harz! Da endlich Deutschland infolge seiner Lage in der gemäßigten Zone fast überall, besonders in den tiefer gelegenen Gebieten, auch ein günstiges Klima beschieden ist, so erklärt es sich, daß unser Vaterland zu den erzeugnisreichsten Ländern Europas gehört. Deutschland, im Herzen Europas gelegen, begünstigt durch hohe Vorzüge der Natur und bewohnt von einem Volke, das durch ernste und andauernde Arbeit groß geworden, darf aber auch den Anspruch erheben, nicht bloß der geographische sondern auch der geschichtliche Mittelpunkt des Erdteiles zu sein. Mit dem Eintritt der Germanen in die Weltgeschichte beginnt ein neuer Zeit- abschnitt. Deutsche Völkerstämme hinderten die Römer, sich in: Herzen Europas fest- zusetzen, und stürzten endliches morsch gewordene Weltreich um auf seinen Trüm- mern neue, lebenskräftige ch st Ii ch e Staaten zu gründen. Das mit der ganzen Tiefe und Innigkeit des deutschen Gemütes aufgenommene Christentum trugen deutsche Glaubensboten zu den skandinavischen Völkern, den Slaven und Magyaren i) Raumgehalt der Welthandelsflotten in Registertonnen: England............. Deutschland.......... Vereinigte Staaten von Amerika . . Norwegen............ Frankreich............ 1910: 12,1 Mill, 2,9 .. 2,6 .. 14

10. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 73

1912 - München : Oldenbourg
Allgemeine Übersicht, 73 Glieder dieser Hauptstujeu! Die weite Ausdehnung des Tieflandes und der Mittel- gebirgslandschaften in Deutschland erweist sich nach jeder Seite hin als ein Segen (in bezug auf Bewässerung, Klima, Bodenbau, Mineralschätze, Verkehr, Siede- lung) gegenüber dem Hochgebirge, das der menschlichen Kulturarbeit in der Haupt- sache feindlich ist. B e w ä s s e r n n g. Erkläre die reiche Bewässerung Deutschlands! Welchen Porteil gewährt sie unseren: Vaterlande? Wo liegen die beiden Hauptwasser- scheiden? In welche Meere münden die deutschen Ströme? Welche Lausrichtung herrscht dein allgemeinen Stufenbau des Landes entsprechend vor? Welche Ströme folgen der nördlichen, welcher folgt der östlichen Abdachung? Welcher Fluß hat an allen Höhenstufen Anteil? Welche Flüsse haben für die Schiffahrt Bedeutung? Welche Umstände begünstigen oen Kanalbau in Norddeutschland? Gib. die Hauptkanäle des Deutschen Reiches an! Welche zwei Seenzonen hat Deutschland? Nenne seine größeren stehenden Gewässer! K l i m a. Deutschland hat seiner Zonenlage nach ein gemäßigtes Klima. Wo herrschen nach den Klimakärtchen die t i e f st e n mittleren Jahres- temperatureu, wo die höchsten, wo die mittleren? Wo fallen nach der Regenkarte E3 ^ 11 7 9°C- 6—7°C. und darunter. Karte der mittleren Jahrestemperaturen im Teittschen Reich.
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