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1. Teil 1 - S. 54

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
feierlich enthüllt. Nach einer Ansprache des Kaisers übergab er das Denkmal seines Ahnherrn der Stadt Bielefeld. Als der Oberbürger- meister dem Herrscher den Dank der Stadt für das herrliche Denkmal ausgesprochen hatte, reichte er ihm den Ehrenpokal. Der Kaiser trank mit den Worten: „Der Graf von Ravensberg den Ravensbergern!" Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, steht fest und frei auf einem 1 % ra hohen Sockel. Auf dem Haupte trägt er einen breit- krämpigen Hut mit einer wallenden Feder. Das von langen Locken umrahmte Gesicht mit der kühnen Adlernase schaut über seiu liebes Spinner- und Linnenland hinaus in die weite Ferne. In der Rechten hält er den kräftigen, langen Stock. Ans einer Marmortafel des Sockels steht in lateinischer Schrift: „Herr, lehre mich den Weg, den ich wandeln soll!" Der Spruch er- innert uns an die Frömmigkeit des kaiserlichen Ahuherru. Wie jetzt in Erz gegossen, hat der Große Kurfürst früher oft von dieser Burg herabgeschaut auf seiu liebes Ravensberger Ländchen. Gern und oft hat er auf der Sparenburg gewohnt. Hier sorgte und sann er für Brandenbnrg-Prenßens Größe. Durch seine Tatkraft, seine Siege und sein Mühen wurde er der Begründer der heutigen deutschen Größe. In der Nähe des Denkmals steht eine Kaisereiche, die an den« Tage der Denkmalsenthülluug gepflauzt wurde. Als Priuz hatte der Kaiser sie im Jahre 1876 im Garten des Fürstenhauses zu Kassel als Eichel gepflanzt und fpäter als kleines Bäumchen seinem Lehrer, dem Geheimrat Hinzpeter, geschenkt. Der Kaiser und die Kaiserin warfen beide eine Schaufel Erde auf die Wurzeln des schlanken Eichbaumes. Der Eiche gegenüber steht eine Halle. In der Rückwand ist eine Marmortafel eingelassen. Darauf lefeu wir, daß hier der Vater uufers Kaisers als Kronprinz die Huldigung der Stadt am 16. Juli 1883 ent- gegennahm. In dem Hauptgebäude ist eiu völkerkundliches Museum. Hier sehen wir allerhand Geräte und Massen fremder Völker. Am Gebäude ist eiue Brouzetafel eingelassen. Darans steht die Inschrift: „Kaiser- Wilhelm Ii. und Kaiserin Auguste Viktoria nahmen hier am 18. Juni 1897 die Huldigung der Stadt Bielefeld entgegen." Durch einen Torbogen kommen wir an dem 61 m tiefen Brunnen vorbei zum Turme. Auf vielen Stufen gelangt man zu dem Rundgang. Von hier hat man einen prächtigen Ausblick auf die ganze Burg, die uähere Umgebung, die Stadt Bielefeld und die gauze Umgegend. Steigen wir über 120 Stufen empor, dauu kommen wir auf die Plattform

2. Teil 2 - S. 132

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 132 — 90. Bielefeld zur Zeit des Großen Kurfürsten. Jahre 1640 folgte Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst seinem schwachen Vater. Seit 1645 unterhandelte er mit Pfalz- Neuburg und am 10. April 1647 siel durch Vertrag die Grafschaft Ravensberg an den Großen Kurfürsten. Am 23. April, dem Dienstag der Osterwoche, nahm Konrad von Burgsdorf, der für den Kurfürsten auch die Verhandlungen mit dem Pfalzgrafen in Düsseldorf geführt hatte, die Ritterschaft durch Handschlag, den Magistrat und die Bürger- schast durch Eid für Brandenburg in Pflicht. Am folgenden Tage be- setzten brandenburgifche Truppen den Sparenberg, und der ravens- bergische Edelmann Heinrich von Ledebur wurde Droste des Amtes Sparenberg. Endgültig kam indes die Grafschaft Ravensberg erst im Herbst des Jahres 1666 an Brandenburg. Im November nahm der Große Kurfürst aus dem Marktplatze der Stadt Bielefeld ihre Huldi- guug entgegen und bestätigte die Rechte Bielefelds. Siehe die Ge- mälde in der Aula des Gymnasiums! Schou im November 1647 durfte die Burg den neuen Herrn in ihren Mauern beherbergen. Er kam mit seiner jungen Gemahlin Luise Henriette aus den Niederlanden und konnte hier zum ersten Male auf der langen Reise auf eignem Grund und Boden Rast machen. Bis in den Dezember verweilte er auf der Burg, die kurz vorher wieder wohnlich eingerichtet war. Noch oft ist er auf dem Sparenberge einge- kehrt, wohl zehnmal hat er auf ihm Wohnung genommen. Oft und gern fchante er von der Höhe des Berges herab auf sein geliebtes „Spinn- und Linnenländchen". Mochte ihm der Reiz der Landschaft den Sparenberg lieb und wert machen, so war er durch seine Lage zwischen Brandenburg und den rheinischen Besitzungen so recht geeignet zu gesammelter, ruhiger Beobachtung. Hier spann der Große Kurfürst kühne Träume künftiger Größe und faßte manchen wichtigen Entschluß. Seine zweite Gemahlin Dorothea gebar ihm ans dem Sparenberge zwei Kinder. 1673 erblickte hier Prinz Karl Philipp das Licht der Welt. Er starb mit 22 Jahren bei der Belagerung von Easale in Italien. Zwei Jahre später schenkte hier die Kurfürstin ihrem Gemahl eine Tochter, die aber sehr früh starb. Wie die Burg, so hatte der Fürst auch Bielefeld lieb gewonnen. Als er mit den Schweden im Kriege lag, da führte ein Fahrzeug der braudeuburgischeu Flotte am Bug den Namen „Bielefeld". Väterlich sorgte der Große Kurfürst für Ravensberg. Er richtete die durch den Dreißigjährigen Krieg zurückgegangene Leinenindustrie wieder auf. Bielefeld wurde der Mittelpunkt des Leinenhandels in Ravensberg. Damit gutes und gleichmäßiges Leinen geliefert würde, richtete er Leggen oder Schauämter ein. Siehe Seite 31. Weil Handel und Gewerbe auf dem freien Lande nicht so wie in der Stadt der Besteuerung unterworfen werden konnten, hielt der Kurfürst an der bestehenden Beschränkung beider auf die Städte fest. Auch der

3. Teil 2 - S. 145

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 145 — An der Spitze der Kreise stehen Landräte, die vom Könige er- nannt werden. Vorgeschlagen werden sie von dem Kreistage, der sich aus Vertretern des Großgrundbesitzes, der Städte und des bäuerlichen Besitzes des Kreises zusammensetzt. Die Kreise zerfallen wieder in Ämter, die aus Gemeinden und Gutsbezirken bestehen. An der Spitze des Amtes steht ein Amtmann, der vom Oberpräsidenten ernannt wird. Er verwaltet auch die Ortspolizei. Die Vertretung des Amtes ist die Amtsversammlung. Die Leitung der Gemeinde besorgt der Gemeinde- vorstand mit dem Gemeindevorsteher. Aus den Gemeindemitgliedern wird die Gemeindevertretung gewählt. Die Steinsche Städteordnung, die 1831 durchgesehen wurde, wurde 1835 Bielefeld verliehen. Die allgemeine Wehrpflicht und Neuordnung des Heeres. Durch Scharnhorst wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Jetzt mußte jeder waffenfähige Mann Soldat werden, und es wurde eine Ehre, des Königs Rock zu tragen. Taufende und Abertausende sind seitdem aus Bielefeld und Umgegend in die Armee eingetreten. Viele dienten bei der Garde in Berlin und Potsdam und viele in der Kavallerie, bei den Jägern oder andern Regimentern. Die Regi- menter aber, die mit Bielefeld am engsten verbunden wurden, sind das 15. und das 55. Infanterieregiment. Das 15. Infanterieregiment wurde 1813/14 gebildet. 1816 kam eiu Bataillou der Fünfzehner nach Bielefeld. 1877 wurden die Fünfzehner nach Minden verlegt. Bei der Neuordnung des Heeres unter Wilhelm I. wurde eiu neues Regiment gebildet, das 1860 den Namen 6. westfälisches Infanterieregiment Nr. 55 bekam. Das 2. Bataillon der Fünsnnd- fünfziger kam 1877 nach Bielefeld. Seit 1889 führen die Fünfnnd- fünfziger den Namen: Graf Bülow von Bennewitz. Heute besteht das 2. Bataillon zu eiuem großen Teile ans jungen Leuten des Stadt- und Landkreises Bielefeld B 98. Trübe und unruhige Jahre unter Friedrich ^ Wilhelm Iv. Wilhelms Iv. Regierungsantritt wurde freudig begrüßt. Ksps 1842 besuchte er mit seiner Gemahlin Bielefeld und hielt auf dem Johannisberge Parade über das Schützenbataillon der Schützen- gesellschaft ab, die 1831 gegründet worden war. Man erwartete von dem geistig bedeutenden Könige, daß er sein Volk einer glänzenden Zeit entgegenführen und es von allen drückenden Fesseln befreien würde. Es follten aber noch schwere, trübe Jahre kommen. Der Haupt- erwerbszweig der Ravensberger, die Spinnerei und Weberei, lag da- nieder. Schou iu den unaufhörlichen Kriegen Napoleons hatte die Leinenindustrie schwer gelitten, besonders durch die Kontinentalsperre. Dazu kamen der Wettbewerb der Baumwolle und der durch Maschinen Verleger, Heimatkunde von Bielefeld. 2. Teil. 10
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