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1. Grundzüge - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
Eisenacher Burg. Viehburg (Stern). Mädelstein. Eisenach und die Wartburg tion Nordosten. Wo der östlichen Straße durch die liebliche Bucht des sagenumsponnenen Hörseltales am Westende des Thüringer Waldes ein bequemer Ausweg nach Südwesten gewiesen wird, erwuchs Eisenach zu einem seit alters wichtigen Verkehrsplatze. Darum schmückten einst Burgen die Kuppen des mit Laubwald bedeckten Bergrandes. Und heute krönt wiederum den Wartberg die aus Trümmern herrlich wiedererstandene Wartburg, die in Sage und Geschichte gefeierte hohe Warte zwischen Thüringen und Hessen. Zu ihr schlängeln sich von der traulich anmutenden Stadt reizvolle Wege durch Wald und Schluchten wie Pfade eines verzauberten Parkes empor.

2. Grundzüge - S. 14

1917 - Breslau : Hirt
14 Gewerbe, Handel, Verkehr. — Geschichtliche Entwicklung. 8, 9. Seit 1847 steht Bremen mit Bremerhaven, seit 1852 mit Hannover, seit 1855 mit Oldenburg in telegraphischer Verbindung. Der erste öffentliche Fernsprechverkehr wurde im Oktober 1882 eröffnet. Seit 1905 hat die Stadt Bremen ein eigenes Ientralfernsprechamt-Gebäude (in der Neuen Straße). Der Post-, Telegraphen- und Fernsprech-Verkehr Bremens ist entsprechend seiner Stellung als Handelsstadt ein sehr großer- so wurden 1911 über 815 000 Telegramme hier aufgegeben, und 758000 Telegramme kamen an. Die Bremer Baumwollbörse ist mit der gleichartigen Liverpooler Börse durch eine direkte Leitung verbunden. Der telephonische Fernverkehr erstreckt sich nach N bis Göteborg, Malmö, Flensburg, Norderney und Wyk, nach 0 bis Berlin und Frankfurt a. O., nach 8 bis Frankfurt a. M., Mannheim und Basel, nach W bis Köln, Aachen, Amsterdam, Rotterdam. Zur Förderung des Handels und der Schiffahrt, sowie der Interessen der Kaufmannschaft bestehen staatlicherseits der Kaufmannskonvent, die Handels- Kammer, die Kammer für Kleinhandel, die Börse, die Seefahrtschule. Bremen ist ferner der Sitz einer Baumwollbörse, eines Nautischen Vereins, einer Ober- Iolldirektion, einer Reichsbank - Hauptstelle, vieler Banken und zahlreicher Konsulate ausländischer Staaten. Auch die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" (Abb. 19 und 20) und der „Deutsche Schulschiff-Verein" müssen hier erwähnt werden. Die beiden großen Abschnitte der bremischen Handelsgeschichte bezeichnen die Gründung Bremerhavens und die Korrektion der Unterweser und als Folge der letz- teren die stadtbremischen Hafenanlagen mit der Bildung eines besonderen Freihafen- gebietes. § 9. Geschichtliche Entwicklung. Bremens Geschichte reicht über ein Jahrtausend zurück- von den drei Freien Städten, die bis zur Neugestaltung des Deutschen Reiches ihre Stellung behauptet und den Namen des alten Hansebundes bis in unsere Tage bewahrt haben, ist die Weserstadt die älteste. Ihr Name tritt im Jahre 782 zum erstenmal ans Licht*. Soweit über diesen Zeitpunkt hinaus unser Auge in das Dämmerlicht der Vorzeit eindringen kann, sehen wir germanische Völker, erst die Chauken, dann die Sachsen und Friesen, in dieser Gegend sitzen. Unter Karl dem Großen wurde Bremen mit dem ganzen Sachsenlande ein Glied des fränkischen Reiches und 787 zu einem der Bischofssitze erhoben, die christliche Religion und Bildung in dem Lande der Sachsen verbreiten sollten. Man darf annehmen, daß die günstige Lage des Ortes für Kaiser Karl bei der Wahl des Bischofssitzes maßgebend gewesen ist. Hier war der letzte be- queme Übergang über die Weser, an dem alte, wichtige Straßen zusammen- 1 Der Name der Stadt ist vielleicht das altdeutsche „bremum" und bedeutet soviel wie Saum, an den Rändern (an der Düne). — Den Namen Bremen tragen ebenfalls noch ein Dorf in Westfalen, ein Dorf in Sachsen-Weimar und ein Dorf im württembergischen Donaukreise. Die Sage von der Entstehung der Stadt berichtet: Ein Haufe vertriebener Sachsen sei zu Wasser die Weser abwärts geflohen, da habe der Führer der Flüchtigen auf der Dünenkette, auf der heute Bremen liegt, eine Henne mit ihren Küchlein gesehen, die beim Herannahen des Bootes die Kleinen zusammengerufen und unter ihren Flügeln geborgen habe. Die Flüchtlinge sahen in dieser Szene ein Symbol der Ruhe und des Friedens, landeten und errichteten hier die Ansiedlung, aus der später Bremen hervorging.

3. Grundzüge - S. 20

1917 - Breslau : Hirt
20 Staatliche Einrichtungen. — Ortsbeschreibung. § 10, 11. Die Militärhoheit ist 1867 an Preußen abgetreten. Bremen gehört mili- tärisch zum 9. Armeekorps (Sitz des Generalkommandos in Altona), dessen Bereich die preußische Provinz Schleswig-Holstein, die beiden Großherzogtümer Mecklenburg und die drei Hansestädte bilden. In Bremen garnisonieren das 1. und 2. Bataillon des Infanterieregiments „Bremen" (1. Hanseat.) Nr. 75. Für die Rechtspflege bestehen 2 Amtsgerichte (eins in Bremen und eins in Bremerhaven) und ein Landgericht. Das den drei Hansestädten gemein- schaftliche Oberlandesgericht ist in Hamburg. In Bremen sowohl wie in Bremerhaven befindet sich auch eine Kammer für Handelssachen (Handelsgericht). Zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeit- gebern und Arbeitnehmern bestehen in Bremen ein aus Mitgliedern beider Teile zu- sammengesetztes Kaufmannsgericht und ein Gewerbegericht mit einem Richter als Vorsitzenden, und für die Untersuchung und Entscheidung der Schiffsunfälle gibt es in Bremerhaven ein Seeamt. §11. Ortsbeschreibung. I. Die Stadt Bremen. Die Stadt Bremen liegt auf beiden Seiten der Weser- drei Brücken — die Große Weserbrücke, die Kaiserbrücke und die Eisenbahnbrücke - verbinden die beiden Stadtteile. Auf dem rechten Ufer breiten sich die Altstadt, die östliche, nördliche und westliche Borstadt und die Vororte Hastedt, Schwach- hausen, Walle und Gröpelingen, auf dem linken die Neustadt, die südliche Borstadt und Woltmershausen aus. (Abb. 7.) Der älteste Teil und Kern der Stadt ist die Altstadt? sie wurde um 782 zum Teil auf einer Düne erbaut, die das östliche Ufer der Weser von der Mündung der Aller bei Verden bis zur Lesum bei Burg begleitet und eine trockene Verbindung längs des wichtigen Flusses ermöglichte. An der Süd- Westseite ist sie von der Weser begrenzt, während in einem großen Halbbogen von 80 nach Nw der sog. Wall, die früheren Festungswerke, sie einschließt. Diese vom Landschaftsgärtner I. Altmann zu Anfang des 19. Jahrhunderts mit Benutzung der früheren Bastionen und des alten Festungsgrabens ge- schaffenen Parkanlagen bilden den Glanzpunkt der Stadt. Der Wall wird durch die Ausgänge aus der Stadt, die ehemaligen Tore (Oster-, Bischofs-, Herden-, Ansgarii-, Abben-, Doven- und Stephanitor), in Abschnitte geteilt, die von jenen ihren Namen erhalten haben. Den Mittelpunkt der Altstadt bilden der Rolandmarkt, der Domshof und die Domsheide, um die sich die wichtigsten öffentlichen Bauten alter und neuer Zeit gruppieren. Obwohl die Altstadt noch in vielen ihrer Straßen altertümliches Aussehen wahrt und noch manches architektonische Zeugnis aus ihrer früheren Glanzperiode birgt, so zeigt sich doch auch hier allmählicher Übergang in ein neuzeitliches Gewand. Große Veränderungen erfuhr sie durch die Erbauung der neuen Börse (1861—1865), den Durchbruch der Kaiserstraße (1874), den Abbruch der alten Börse (1888/89) und den Durchbruch der Hafenstraße (1888). Viele enge Straßen der inneren Altstadt (vor allem die Sögestraße, die Obernstraße, der Schüsselkorb, die Wachtstraße) sind jetzt infolge des neuen Fluchtlinien-Gesetzes von 1895 regu- liert und verbreitert.

4. Grundzüge - S. 21

1917 - Breslau : Hirt
§11 21 Die Neustadt, um 1620 planmäßig auf dem linken, südlichen Weserufer angelegt, ist recht verschieden von der Altstadt. Die Straßen sind breit und geradlinig, die Häuser zumeist kleine Wohnhäuser, jetzt vielfach mit Läden und Werkstätten ausgestattet. Kaufhäuser wie in der Altstadt fehlen fast ganz; dagegen sind in neuerer Zeit eine ganze Anzahl von Packhäusern und Fabrik- gebäuden errichtet worden. Auch die Seefahrtschule, das Technikum und die Kasernen sind hier. In der Neustadt befinden sich auch der Oberweserhafen, in der Nähe der Eisenbahnbrücke der sog. Sicherheitshafen und der Holzhafen, der von der Kleinen Weser abzweigt. Auch die Neustadt war bis vor einigen Iahren von einem jetzt zugeschütteten Festungsgraben eingeschlossen, der durch das Bunte- und Hohetor durchschnitten war. Der langgestreckte Buntentorsstein- weg mit dem südlich sich an die Neustadt anlehnenden, planmäßig angelegten Stadtteile bildet (seit 1876) die Südervorstadt. Die erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Vorstädte, die sich wie ein Kranz um die Altstadt gelegt haben, enthalten überwiegend Wohnhäuser und machen mit ihren geraden, breiten und reinlichen Straßen und ihren vielfach mit Glasveranden und Vorgärten gezierten Häusern einen sehr freundlichen Eindruck. Bezeichnend ist auch das Fehlen großer Miet- Kasernen; mehr als in anderen deutschen Großstädten bewohnt hier noch je eine Familie ein Haus allein; daher denn auch die weitläufige Anlage der Stadt1. Nach W, O und nach No zu geht die Stadt unmerklich in die Vor- orte über,- nach N, namentlich in der Umgebung des Bürgerparks, hat sich in neuester Zeit ein vornehmer Stadtteil entwickelt. Seit dem 1. April 1902 gehören auch die bisherigen Landgemeinden Hastedt, Schwachhausen, Walle, Gröpelingen und Woltmershausen als Vororte der Stadt Bremen an. Immer mehr haben dieselben während dieser Zeit städtischen Charakter angenommen und sich weiter ausgedehnt. Hastedt, früher ein altes Kirchdorf auf dem 'Dünenzuge am rechten Weserufer, schließt sich unmittelbar an die östliche Vorstadt und erstreckt sich bis Sebaldsbrück und zu dem hannoverschen Fabrikorte Hemelingen (8000 Einw.). Schwachhausen zieht sich vorzugsweise an der Bremen—horner Chaussee entlang, doch erstrecken sich auch zahlreiche neue Straßen in die alte Feld- mark Schwachhausen. An der von prächtigen alten Eichen beschatteten Riensberger Straße liegt der städtische Friedhof zum Riensberg mit einem Krematorium. Walle liegt nordwestlich an der Chaussee Vegesack—geestemünde auf der Dünenkette, die das rechte Weserufer begleitet, doch ziemlich entfernt von der Weser. Bei Walle der Waller Friedhof. Der Vorort Gröpelingen liegt ebenfalls an der Chaussee nach Vegesack—bremerhaven, doch mehr auf der westlichen Seite derselben. Hier schließen sich die Werften der Aktiengesellschaft Weser an die Industrie- und Handelshäfen an. Gröpelingen ist der größte Vorort. Am linken Weserufer, unmittelbar an die Neu- stadt grenzend, liegt der Vorort Woltmershausen/hier ist seit 1900 die neue städtische Gasanstalt errichtet. Seit 1906 besitzt Woltmershausen auch eine eigene Kirche. 1 Die Stadt Bremen bedeckt mit Wallanlagen, Stadtgräben, dem zur Stadt ge- hörigen Teil des Werders und den 1902 angeschlossenen Vororten eine Fläche von 5333 Hektar: davon kommen auf die Altstadt mit Wallanlagen 114 Hektar, auf die Neustadt mit Wallanlagen und Stadtwerder 301, auf die Vorstädte 4918 Hektar - Nach der Anzahl der Wohnhäuser (rund 23000) stand Bremen 1900 unter den 33 Groß- städten Deutschlands an vierter Stelle, nur etwa 8 Bewohner kommen auf ein Haus (in Hamburg 23, in Berlin 50). Der geringen Bewohnerzahl entspricht natürlich ein verhältnismäßig kleiner Grundriß und eine geringe Höhe des Hauses. Die Mehrzahl der Wohnhäuser ist im Gegensatz zu anderen Großstädten nur ein- und zweistöckig. Jm Jahre 1905 waren 50% der Privathäuser nur von einer Familie, 32°/<, von Zwei Familien bewohnt.

5. Grundzüge - S. 22

1917 - Breslau : Hirt
22 Ortsbeschreibung. Für das Gepräge einer Stadt sind außer ihrer Größe und ihrer land- schaftlichen Lage auch ihre monumentalen Gebäude und Denkmäler bedeutungsvoll. Von den Bauwerken aus älterer Zeit sind für Bremen vor allem zu nennen das Rathaus mit seinem weltberühmten Ratskeller, durch Wilhelm Hauffs „Phantasien im Bremer Ratskeller" (1827) poetisch ver- herrlicht (Abb. 8); der Dom, der Schütting (der Sitz der Handelskammer mit der Türüberschrift „Buten und binnen Wagen und Winnen" Mb. 12]), das Gewerbehaus, die Stadtwage, das Kornhaus, das Alt-Bremerhaus (Abb. 10). Heroorragende öffentliche Gebäude der Neuzeit sind: die Börse (Abb. 11), das Reichspostgebäude, das Gerichtsgebäude, das Polizeihaus, das neue Stadthaus, die Deutsche Bank, die Bremer Bank, die Diskontobank, der Künstlerverein, die Kunsthalle, das Haus Seefahrt, die Stadtbibliothek, die beiden neuen Gymnasialgebäude, das Parkhaus, das Städtische Museum, das Gewerbemuseum, die Baumwollbörse, die Union, das Lloydgebäude (Abb. 15), die Sparkasse, das Ratscafe. Bon den kirchlichen Gebäuden sind außer dem Dom noch hervorzuheben von den älteren: die Liebfrauenkirche, die Stephanikirche, die Martinikirche, die Ansgariikirche und die Iohanniskirche- von den neueren die Rembertikirche, die Friedenskirche, die Willehadikirche, die Iionskirche und die Michealiskirche. Bon den geschichtlichen Denkmälern sind zu erwähnen: die Roland- säule, das Vasmerkreuz, das Erzstandbild Gustav Adolfs, das Krieger- Denkmal, der Wilhadi-Brunnen, das Ansgarius-Denkmal, das Kaiser-Wilhelm- Denkmal, das Kaiser-Friedrich-Denkmal, das Bismarck-Denkmal, das Moltke- Denkmal. Mehrere Denkmäler sind hervorragenden Bremern gewidmet: das Olbers-Denkman, die Bürgermeister-Smidt-Statue (in der oberen Rathaushalle), das Franzius-Denkmal, das Franz-Schütte-Denkmal (im Bürgerpark), das Altmann-Denkmal auf dem Wall. Auch eine Reihe weiterer schöner Bildwerke, wie solche nur wenige andere Städte haben, schmücken unsere Stadt: der Centaurenbrunnen, der Rosselenker, der Teichmannbrunnen, der Turmbläser- brunnen, die Ritter am Rathause, das Körner-Denkmal. Auch unter den Straßennamen der Stadt Bremen erinnern viele an verdiente und hervorragende Bremer Männer aus alter und neuerer Zeit: Altmannstraße, Benquestraße, Bürenstraße, Georg-Gröning-Straße, Hardenbergstraße, Neanderstraße, Olbersstraße, Franz-Schütte-Straße, Bürgermeister-Smidt-Straße, Basmerstraße u. a. Die äußeren Kennzeichen einer Großstadt sind für Bremen vorzugsweise der Hauptbahnhof, die zahlreichen Wagen der elektrischen Straßenbahn (Abb. 1), die zahlreichen Strahlenbündel von Telephonleitungen, die großen und zahlreichen Hotels in der Nähe des Hauptbahnhofes, schließlich der lebhafte Wagen-, Auto- mobil- und Personenverkehr auf den Hauptstraßen. Unter den Anstalten für die Schiffahrt steht obenan der am 15. Oktober 1888 dem Verkehr übergebene Freihafen im Waller Wied, durch dessen Anlage nach Vollendung der Weserkorrektion ein Aufschwung der Unterweser- schiffahrt, eine wirkliche Seeschiffahrt, eingetreten ist. Die Größenverhältnisse dieses neuen Hafenbeckens stellen es in die Reihe der größten künstlichen Häfen überhaupt: es mißt in die Länge rund 2(100 m, in die Breite im i Wilhelm Olbers, geb. 1758 in dem benachbarten Arbergen, gest. 1840, wirkte in Bremen als Arzt und war zugleich ein berühmter Astronom; er entdeckte die Planeto- iden Pallas und Vesta.

6. Grundzüge - S. 16

1917 - Breslau : Hirt
16 Ii. Reise um die Erde. Stadt wird über den Oststrom durch eine Hängebrücke, die etwa 40 m höher liegt als der Wasserspiegel bei Hochwasser, verbunden mit New Vork snjü jörkz oder N euyork, dem größten Hafen der Neuen Welt, dem ersten Handels- platz der Erde. New Port umfaßt mit dem Kranze von Städten ringsumher gegen 5 Millionen Einwohner. Wimmelndes Hafenleben, Batterien, Docks, Fährbote und himmelhohe Häuser, die „Wolkenkratzer", fesseln unseren Blick (Bild 16). Am Morgen des 10. Juli betreten rvir den Boden Amerikas, nachdem unsere Reisepapiere geprüft sind. Auswanderer werden besonders scharf kontrolliert. Die Hauptverkehrsader New Jorks ist der Breite Weg ^Broadway, spr. bröd-ue^. Die Straßen schneiden sich rechtwinklig, und der Plan der Stadt sieht ähn- lich aus wie ein Schachbrett. Des großen Verkehrs wegen sind auch auf Pfeilern Eisenbahnen erbaut, die in der Höhe des ersten oder des zweiten Stockwerkes der Häuser durch die Straßen führen. Andere laufen unterirdisch unter den Straßen. Lange Reihen von Palästen zeugen von ungeheurem Reichtum, aber daneben herrscht bittere Not. Viele, die hier eine bessere Heimat zu finden hofften, gehen elend zugrunde. 17. Wasserscheide mit Letten- und Massengebirge. Der dachfirstähnliche Kamm des Gebirges scheidet die nach verschiedenen Seiten ablaufenden Bäche und bildet die Wasserscheide zwischen zwei Meeren. Aber nicht immer ist diese so deutlich ausgeprägt, sehr oft bilden unscheinbare Bodenschwellen die Grenze. C. Von New Jork nach San Francisco. 21. Doch es gilt die Zeit auszunutzen, und schon in der Nacht brechen wir wieder auf. Wir benutzen nunmehr die Eisenbahn. Im Dämmerlichte des Morgens zum 11. Juli erkennen wir, daß wir durch ein Gebirge fahren. Denn Berg reiht sich an Berg. Es sind die an Eisen, Kohlen und Petroleum reichen Alleghanies Migenisz, die in derselben Richtung wie die Küste des Ozeans streichen und im 8 fast doppelt so hoch ansteigen wie unser Brocken. Da sich ihre Berge aneinanderreihen wie die Glieder einer Kette, so nennt man sie ein Kettengebirge. Die Einsenkungen zwischen den Bergen, die Täler, ermöglichen es, daß der Zug um die einzelnen Falten

7. Grundzüge - S. 22

1917 - Breslau : Hirt
22 Ii. Reise um die Erde. §25. Endlich ist die letzte Kette überstiegen, und hinab geht es ohne Dampf mit ge- bremsten Rädern nach Kali- formen, dem Lande der Goldgräber, jetzt aber mehr der Weizen- und Zucker- rübenbauer, der Winzer und Obstzüchter. Wälder mit Riesenbäumen, die mehr als 100 m auftagen (Bild 25), fliegen an uns vorbei, dann geht es durch eine staubige Ebene und über eine Küsten- kette. Im W steigt scheinbar wie eine große dunkle Mauer eine endlose Wassermasse auf. Nach 17 Tagen seit unserer Abreise sind rvir am Gestade des Stillen oder Großen Ozeans, in San Fran- cisco. San Francisco ist eine noch recht junge Stadt. 1848 bestand sie aus einigen Lehm- Hütten, jetzt aber zählt sie fast 500 000 Einwohner. 1906 hat ein furchtbares Erdbeben die Hälfte der Stadt in Trümmer gelegt. Erdbeben entstehen durch Verschiebungen in der Erdkruste, durch Einsturz von Hohlräumen im Erdinnern oder infolge vul- kanischer Ausbrüche. Die tat- kräftigen Amerikaner haben die zerstörten Stadtteile aber schnell, großartiger und schöner wieder aufgebaut. In der Stadt fallen uns viele eingewanderte Chinesen auf, Zopfträger mit gelben, bartlosen Gesichtern, Schlitzaugen und stark hervor- tretenden Backenknochen. San Francisco liegt auf einer Landzunge vor einer schönen, geräumigen Bai. Die Wasserstraße, die aus dieser hin- ausführt, heißt das Goldene Tor. 25. Riesenbaum (Sequoia gigantea), 146 m hoch.

8. Grundzüge - S. 74

1917 - Breslau : Hirt
74 Länderkunde Europas. Der Teil der Oberrheinischen Tiefebene nördlich des Mains gehört zur preußischen Provinz Hessen-Nassau. Hier blüht seit dem Mittelalter Frankfurt a. M. (415). Zuerst war es wichtig als Furt, dann als Vrückenstadt. Jetzt ist es durch seine zen- trale Lage einer der bedeutendsten Verkehrs- und Handelsplätze Deutschlands. § 96. 6. Der westliche Gebirgszug hat große Ähnlichkeit mit dem mittleren. Die Vogesen (Wasgenwald), auf deren ausgeprägtem Äamme die deutsch- französische Grenze verläuft, senken sich steil nach der Rheinebene, langsam nach W (Bild 57). Wie beim Schwarzwald befindet sich der höchste Punkt im 8 (Großer Belchen, 1400 m), nach N nimmt die Höhe des Gebirges ab. Auch das Aussehen beider Gebirge ist ähnlich. Auf dem französischen West- abhange entspringt die Mosel. 57. Der Giersberg im Wasgenwalde bei Rappoltsweiler. Über dem altertümlichen Rappoltsweiler erheben sich stolz drei mittelalterliche Burgen, von denen die untere, der Giersberg, einen überraschenden Blick über die weit sich dehnende Ebene fast un- vermittelt eröffnet. Jenseit der von der Pariser Bahn und dem Rhein—marne-Kanal benutzten Zaberner Steige setzen sich die Vogesen in der hochflächenartigen Hardt ( = Wald) und dem Pfälzer Berglande bis ans Rheinische Schiefer- gebirge fort. Ihre Höhe entspricht dem Odenwald (Donnersberg, 700 m). Staatlich gehören die deutschen Vogesen zum Elsaß, Hardt und Pfälzer Berg- land zur Bayrischen Pfalz, die nördlichen Ausläufer nach Hessen. — In einigen Vogesentälern wohnen Franzosen. Die Pfälzer sind Franken. Von den Abhängen der Gebirge bis in die Ebene gedeihen die köstlichsten Weine. — Von den Sied- lungen des Gebirges ist das alte Kaiserslautern (55) in der Pfalz durch Ver- kehr (Straße Mainz—paris) und Industrie am bedeutendsten geworden.

9. Grundzüge - S. 116

1917 - Breslau : Hirt
81. Englische Parklandschaft in der Nähe von Plymouth, im Frühling. Zusammenhängende Waldungen sind in England fast geschwunden, die Wiese herrscht im Landschaftsbilde vor, das zahlreiche alte, stattliche Bäume, einzeln und in Gruppen vereint, schmücken. Anmutige Dörfer und altertümliche, efeuumsponnene Schlösser grühen freundlich daraus hervor. Zahlreich sind auf den Flüssen Hausboote, in denen Familien ihren Sommeraufenthalt nehmen, mit Vorliebe da, wo die Jugend den Wettkampf der Ruder übt.

10. Grundzüge - S. 128

1917 - Breslau : Hirt
128 Länderkunde Europas. Vier Fünftel aller Russen sind in der Landwirtschaft tätig. Rußland ist die Kornkammer Europas (erstes Roggenland der Erde, erstes Weizenland Euro- pas). Gewaltige Mengen von Getreide und Holz werden ausgeführt. Der Viehbestand ist sehr bedeutend. Kein Land der Erde zählt so viel Pferde (23 Millionen gegen 4| Millionen in Deutschland). An Bodenschätzen findet man das meiste Gold Europas am Ural, ebendort das seltene Platin. Kohlen und Eisen werden am unteren Don, in Polen und südlich von Moskau gewonnen (Bild 89). Die Industrie (Weberei, Metallwaren) deckt den Bedarf noch nicht. §157. Die Bevölkerung Rußlands besteht zu aus Russen im engeren Sinne (im S und Sw Kleinrussen, im Quellgebiet von Njemen, Düna 90. Russische Dorfstraße mit Hochzeitszug. Die Dörfer haben in Rußland durchweg wenig Einwohner, die nur im Südosten eine Zahl von fünf- hundert erreichen. Ihre Bauweise stimmt fast in ganz Rußland überein. Die aus Holz gebauten „Jsbas" sind in zwei langen Linien gereiht und bilden eine breite Straße, die sich zur Verminderung der Feuersgefahr womöglich an einem Wajserlauf hinzieht. Zur Zeit der Feldarbeiten wohnen die Russen in schnell erbauten Hütten inmitten der Acker. und Dnjepr Weißrussen, im übrigen Großrussen). Sie sind Slawen und gehören der griechisch-orthodoxen Kirche an, deren Oberhaupt der Kaiser (Zar) ist. Zu den Slawen zählen auch die römisch-katholischen Polen. An der Ostsee wohnen südlich des Finnischen Meerbusens slawische Litauer. Deutsche leben besonders in Südrußland und in den Ostsee- Provinzen. Die Juden sind trotz großer Auswanderung namentlich im W noch zahlreich. Finnen und andere mongolische Völker (Tataren, Baschkiren) ergänzen im Nw, N und So das bunte Völkergemisch. An Kultur und Bildung stehen die Russen noch sehr tief. Ihr Charakter ist ein eigenartiges Gemisch aus Heiterkeit und Schwermut, Sinnigkeit und Roheit, sklavischer Unterwürfigkeit und Nationalstolz (Bild 90).
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