Eisenacher Burg. Viehburg (Stern). Mädelstein.
Eisenach und die Wartburg tion Nordosten. Wo der östlichen Straße durch die liebliche Bucht des sagenumsponnenen Hörseltales am Westende des
Thüringer Waldes ein bequemer Ausweg nach Südwesten gewiesen wird, erwuchs Eisenach zu einem seit alters wichtigen Verkehrsplatze. Darum schmückten einst
Burgen die Kuppen des mit Laubwald bedeckten Bergrandes. Und heute krönt wiederum den Wartberg die aus Trümmern herrlich wiedererstandene Wartburg,
die in Sage und Geschichte gefeierte hohe Warte zwischen Thüringen und Hessen. Zu ihr schlängeln sich von der traulich anmutenden Stadt reizvolle Wege durch
Wald und Schluchten wie Pfade eines verzauberten Parkes empor.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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14 Gewerbe, Handel, Verkehr. — Geschichtliche Entwicklung. 8, 9.
Seit 1847 steht Bremen mit Bremerhaven, seit 1852 mit Hannover, seit
1855 mit Oldenburg in telegraphischer Verbindung. Der erste öffentliche
Fernsprechverkehr wurde im Oktober 1882 eröffnet. Seit 1905 hat die Stadt
Bremen ein eigenes Ientralfernsprechamt-Gebäude (in der Neuen Straße).
Der Post-, Telegraphen- und Fernsprech-Verkehr Bremens ist entsprechend
seiner Stellung als Handelsstadt ein sehr großer- so wurden 1911 über
815 000 Telegramme hier aufgegeben, und 758000 Telegramme kamen an.
Die Bremer Baumwollbörse ist mit der gleichartigen Liverpooler Börse durch
eine direkte Leitung verbunden. Der telephonische Fernverkehr erstreckt sich
nach N bis Göteborg, Malmö, Flensburg, Norderney und Wyk, nach 0 bis
Berlin und Frankfurt a. O., nach 8 bis Frankfurt a. M., Mannheim und
Basel, nach W bis Köln, Aachen, Amsterdam, Rotterdam.
Zur Förderung des Handels und der Schiffahrt, sowie der Interessen der
Kaufmannschaft bestehen staatlicherseits der Kaufmannskonvent, die Handels-
Kammer, die Kammer für Kleinhandel, die Börse, die Seefahrtschule. Bremen
ist ferner der Sitz einer Baumwollbörse, eines Nautischen Vereins, einer Ober-
Iolldirektion, einer Reichsbank - Hauptstelle, vieler Banken und zahlreicher
Konsulate ausländischer Staaten. Auch die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger" (Abb. 19 und 20) und der „Deutsche Schulschiff-Verein" müssen
hier erwähnt werden.
Die beiden großen Abschnitte der bremischen Handelsgeschichte bezeichnen die
Gründung Bremerhavens und die Korrektion der Unterweser und als Folge der letz-
teren die stadtbremischen Hafenanlagen mit der Bildung eines besonderen Freihafen-
gebietes.
§ 9. Geschichtliche Entwicklung.
Bremens Geschichte reicht über ein Jahrtausend zurück- von den drei
Freien Städten, die bis zur Neugestaltung des Deutschen Reiches ihre Stellung
behauptet und den Namen des alten Hansebundes bis in unsere Tage bewahrt
haben, ist die Weserstadt die älteste. Ihr Name tritt im Jahre 782 zum
erstenmal ans Licht*. Soweit über diesen Zeitpunkt hinaus unser Auge in
das Dämmerlicht der Vorzeit eindringen kann, sehen wir germanische Völker,
erst die Chauken, dann die Sachsen und Friesen, in dieser Gegend sitzen.
Unter Karl dem Großen wurde Bremen mit dem ganzen Sachsenlande ein
Glied des fränkischen Reiches und 787 zu einem der Bischofssitze erhoben, die
christliche Religion und Bildung in dem Lande der Sachsen verbreiten sollten.
Man darf annehmen, daß die günstige Lage des Ortes für Kaiser Karl bei
der Wahl des Bischofssitzes maßgebend gewesen ist. Hier war der letzte be-
queme Übergang über die Weser, an dem alte, wichtige Straßen zusammen-
1 Der Name der Stadt ist vielleicht das altdeutsche „bremum" und bedeutet
soviel wie Saum, an den Rändern (an der Düne). — Den Namen Bremen tragen
ebenfalls noch ein Dorf in Westfalen, ein Dorf in Sachsen-Weimar und ein Dorf im
württembergischen Donaukreise.
Die Sage von der Entstehung der Stadt berichtet: Ein Haufe vertriebener
Sachsen sei zu Wasser die Weser abwärts geflohen, da habe der Führer der Flüchtigen
auf der Dünenkette, auf der heute Bremen liegt, eine Henne mit ihren Küchlein gesehen,
die beim Herannahen des Bootes die Kleinen zusammengerufen und unter ihren Flügeln
geborgen habe. Die Flüchtlinge sahen in dieser Szene ein Symbol der Ruhe und des
Friedens, landeten und errichteten hier die Ansiedlung, aus der später Bremen hervorging.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl Karl Karl
20
Staatliche Einrichtungen. — Ortsbeschreibung. § 10, 11.
Die Militärhoheit ist 1867 an Preußen abgetreten. Bremen gehört mili-
tärisch zum 9. Armeekorps (Sitz des Generalkommandos in Altona), dessen
Bereich die preußische Provinz Schleswig-Holstein, die beiden Großherzogtümer
Mecklenburg und die drei Hansestädte bilden. In Bremen garnisonieren das
1. und 2. Bataillon des Infanterieregiments „Bremen" (1. Hanseat.) Nr. 75.
Für die Rechtspflege bestehen 2 Amtsgerichte (eins in Bremen und eins
in Bremerhaven) und ein Landgericht. Das den drei Hansestädten gemein-
schaftliche Oberlandesgericht ist in Hamburg.
In Bremen sowohl wie in Bremerhaven befindet sich auch eine Kammer für
Handelssachen (Handelsgericht). Zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeit-
gebern und Arbeitnehmern bestehen in Bremen ein aus Mitgliedern beider Teile zu-
sammengesetztes Kaufmannsgericht und ein Gewerbegericht mit einem Richter
als Vorsitzenden, und für die Untersuchung und Entscheidung der Schiffsunfälle gibt
es in Bremerhaven ein Seeamt.
§11. Ortsbeschreibung.
I. Die Stadt Bremen.
Die Stadt Bremen liegt auf beiden Seiten der Weser- drei Brücken —
die Große Weserbrücke, die Kaiserbrücke und die Eisenbahnbrücke - verbinden
die beiden Stadtteile. Auf dem rechten Ufer breiten sich die Altstadt, die
östliche, nördliche und westliche Borstadt und die Vororte Hastedt, Schwach-
hausen, Walle und Gröpelingen, auf dem linken die Neustadt, die südliche
Borstadt und Woltmershausen aus. (Abb. 7.)
Der älteste Teil und Kern der Stadt ist die Altstadt? sie wurde um 782
zum Teil auf einer Düne erbaut, die das östliche Ufer der Weser von der
Mündung der Aller bei Verden bis zur Lesum bei Burg begleitet und eine
trockene Verbindung längs des wichtigen Flusses ermöglichte. An der Süd-
Westseite ist sie von der Weser begrenzt, während in einem großen Halbbogen
von 80 nach Nw der sog. Wall, die früheren Festungswerke, sie einschließt.
Diese vom Landschaftsgärtner I. Altmann zu Anfang des 19. Jahrhunderts
mit Benutzung der früheren Bastionen und des alten Festungsgrabens ge-
schaffenen Parkanlagen bilden den Glanzpunkt der Stadt. Der Wall wird
durch die Ausgänge aus der Stadt, die ehemaligen Tore (Oster-, Bischofs-,
Herden-, Ansgarii-, Abben-, Doven- und Stephanitor), in Abschnitte geteilt,
die von jenen ihren Namen erhalten haben. Den Mittelpunkt der Altstadt
bilden der Rolandmarkt, der Domshof und die Domsheide, um die sich die
wichtigsten öffentlichen Bauten alter und neuer Zeit gruppieren. Obwohl die
Altstadt noch in vielen ihrer Straßen altertümliches Aussehen wahrt und noch
manches architektonische Zeugnis aus ihrer früheren Glanzperiode birgt, so zeigt
sich doch auch hier allmählicher Übergang in ein neuzeitliches Gewand. Große
Veränderungen erfuhr sie durch die Erbauung der neuen Börse (1861—1865),
den Durchbruch der Kaiserstraße (1874), den Abbruch der alten Börse (1888/89)
und den Durchbruch der Hafenstraße (1888). Viele enge Straßen der inneren
Altstadt (vor allem die Sögestraße, die Obernstraße, der Schüsselkorb, die
Wachtstraße) sind jetzt infolge des neuen Fluchtlinien-Gesetzes von 1895 regu-
liert und verbreitert.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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§11
21
Die Neustadt, um 1620 planmäßig auf dem linken, südlichen Weserufer
angelegt, ist recht verschieden von der Altstadt. Die Straßen sind breit und
geradlinig, die Häuser zumeist kleine Wohnhäuser, jetzt vielfach mit Läden
und Werkstätten ausgestattet. Kaufhäuser wie in der Altstadt fehlen fast ganz;
dagegen sind in neuerer Zeit eine ganze Anzahl von Packhäusern und Fabrik-
gebäuden errichtet worden. Auch die Seefahrtschule, das Technikum und die
Kasernen sind hier. In der Neustadt befinden sich auch der Oberweserhafen,
in der Nähe der Eisenbahnbrücke der sog. Sicherheitshafen und der Holzhafen,
der von der Kleinen Weser abzweigt. Auch die Neustadt war bis vor einigen
Iahren von einem jetzt zugeschütteten Festungsgraben eingeschlossen, der durch
das Bunte- und Hohetor durchschnitten war. Der langgestreckte Buntentorsstein-
weg mit dem südlich sich an die Neustadt anlehnenden, planmäßig angelegten
Stadtteile bildet (seit 1876) die Südervorstadt.
Die erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Vorstädte,
die sich wie ein Kranz um die Altstadt gelegt haben, enthalten überwiegend
Wohnhäuser und machen mit ihren geraden, breiten und reinlichen Straßen
und ihren vielfach mit Glasveranden und Vorgärten gezierten Häusern einen
sehr freundlichen Eindruck. Bezeichnend ist auch das Fehlen großer Miet-
Kasernen; mehr als in anderen deutschen Großstädten bewohnt hier noch je
eine Familie ein Haus allein; daher denn auch die weitläufige Anlage der
Stadt1. Nach W, O und nach No zu geht die Stadt unmerklich in die Vor-
orte über,- nach N, namentlich in der Umgebung des Bürgerparks, hat sich
in neuester Zeit ein vornehmer Stadtteil entwickelt.
Seit dem 1. April 1902 gehören auch die bisherigen Landgemeinden Hastedt,
Schwachhausen, Walle, Gröpelingen und Woltmershausen als Vororte der Stadt
Bremen an. Immer mehr haben dieselben während dieser Zeit städtischen Charakter
angenommen und sich weiter ausgedehnt. Hastedt, früher ein altes Kirchdorf auf
dem 'Dünenzuge am rechten Weserufer, schließt sich unmittelbar an die östliche Vorstadt
und erstreckt sich bis Sebaldsbrück und zu dem hannoverschen Fabrikorte Hemelingen
(8000 Einw.). Schwachhausen zieht sich vorzugsweise an der Bremen—horner
Chaussee entlang, doch erstrecken sich auch zahlreiche neue Straßen in die alte Feld-
mark Schwachhausen. An der von prächtigen alten Eichen beschatteten Riensberger
Straße liegt der städtische Friedhof zum Riensberg mit einem Krematorium. Walle
liegt nordwestlich an der Chaussee Vegesack—geestemünde auf der Dünenkette, die das
rechte Weserufer begleitet, doch ziemlich entfernt von der Weser. Bei Walle der Waller
Friedhof. Der Vorort Gröpelingen liegt ebenfalls an der Chaussee nach
Vegesack—bremerhaven, doch mehr auf der westlichen Seite derselben. Hier schließen
sich die Werften der Aktiengesellschaft Weser an die Industrie- und Handelshäfen an.
Gröpelingen ist der größte Vorort. Am linken Weserufer, unmittelbar an die Neu-
stadt grenzend, liegt der Vorort Woltmershausen/hier ist seit 1900 die neue
städtische Gasanstalt errichtet. Seit 1906 besitzt Woltmershausen auch eine eigene Kirche.
1 Die Stadt Bremen bedeckt mit Wallanlagen, Stadtgräben, dem zur Stadt ge-
hörigen Teil des Werders und den 1902 angeschlossenen Vororten eine Fläche von
5333 Hektar: davon kommen auf die Altstadt mit Wallanlagen 114 Hektar, auf die
Neustadt mit Wallanlagen und Stadtwerder 301, auf die Vorstädte 4918 Hektar -
Nach der Anzahl der Wohnhäuser (rund 23000) stand Bremen 1900 unter den 33 Groß-
städten Deutschlands an vierter Stelle, nur etwa 8 Bewohner kommen auf ein Haus
(in Hamburg 23, in Berlin 50). Der geringen Bewohnerzahl entspricht natürlich ein
verhältnismäßig kleiner Grundriß und eine geringe Höhe des Hauses. Die Mehrzahl
der Wohnhäuser ist im Gegensatz zu anderen Großstädten nur ein- und zweistöckig.
Jm Jahre 1905 waren 50% der Privathäuser nur von einer Familie, 32°/<, von
Zwei Familien bewohnt.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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22
Ortsbeschreibung.
Für das Gepräge einer Stadt sind außer ihrer Größe und ihrer land-
schaftlichen Lage auch ihre monumentalen Gebäude und Denkmäler
bedeutungsvoll. Von den Bauwerken aus älterer Zeit sind für Bremen vor
allem zu nennen das Rathaus mit seinem weltberühmten Ratskeller, durch
Wilhelm Hauffs „Phantasien im Bremer Ratskeller" (1827) poetisch ver-
herrlicht (Abb. 8); der Dom, der Schütting (der Sitz der Handelskammer mit
der Türüberschrift „Buten und binnen Wagen und Winnen" Mb. 12]), das
Gewerbehaus, die Stadtwage, das Kornhaus, das Alt-Bremerhaus (Abb. 10).
Heroorragende öffentliche Gebäude der Neuzeit sind: die Börse (Abb. 11),
das Reichspostgebäude, das Gerichtsgebäude, das Polizeihaus, das neue
Stadthaus, die Deutsche Bank, die Bremer Bank, die Diskontobank, der
Künstlerverein, die Kunsthalle, das Haus Seefahrt, die Stadtbibliothek, die
beiden neuen Gymnasialgebäude, das Parkhaus, das Städtische Museum, das
Gewerbemuseum, die Baumwollbörse, die Union, das Lloydgebäude (Abb. 15),
die Sparkasse, das Ratscafe.
Bon den kirchlichen Gebäuden sind außer dem Dom noch hervorzuheben
von den älteren: die Liebfrauenkirche, die Stephanikirche, die Martinikirche,
die Ansgariikirche und die Iohanniskirche- von den neueren die Rembertikirche,
die Friedenskirche, die Willehadikirche, die Iionskirche und die Michealiskirche.
Bon den geschichtlichen Denkmälern sind zu erwähnen: die Roland-
säule, das Vasmerkreuz, das Erzstandbild Gustav Adolfs, das Krieger-
Denkmal, der Wilhadi-Brunnen, das Ansgarius-Denkmal, das Kaiser-Wilhelm-
Denkmal, das Kaiser-Friedrich-Denkmal, das Bismarck-Denkmal, das Moltke-
Denkmal. Mehrere Denkmäler sind hervorragenden Bremern gewidmet: das
Olbers-Denkman, die Bürgermeister-Smidt-Statue (in der oberen Rathaushalle),
das Franzius-Denkmal, das Franz-Schütte-Denkmal (im Bürgerpark), das
Altmann-Denkmal auf dem Wall. Auch eine Reihe weiterer schöner Bildwerke,
wie solche nur wenige andere Städte haben, schmücken unsere Stadt: der
Centaurenbrunnen, der Rosselenker, der Teichmannbrunnen, der Turmbläser-
brunnen, die Ritter am Rathause, das Körner-Denkmal.
Auch unter den Straßennamen der Stadt Bremen erinnern viele an verdiente
und hervorragende Bremer Männer aus alter und neuerer Zeit: Altmannstraße,
Benquestraße, Bürenstraße, Georg-Gröning-Straße, Hardenbergstraße, Neanderstraße,
Olbersstraße, Franz-Schütte-Straße, Bürgermeister-Smidt-Straße, Basmerstraße u. a.
Die äußeren Kennzeichen einer Großstadt sind für Bremen vorzugsweise der
Hauptbahnhof, die zahlreichen Wagen der elektrischen Straßenbahn (Abb. 1),
die zahlreichen Strahlenbündel von Telephonleitungen, die großen und zahlreichen
Hotels in der Nähe des Hauptbahnhofes, schließlich der lebhafte Wagen-, Auto-
mobil- und Personenverkehr auf den Hauptstraßen.
Unter den Anstalten für die Schiffahrt steht obenan der am 15. Oktober
1888 dem Verkehr übergebene Freihafen im Waller Wied, durch dessen
Anlage nach Vollendung der Weserkorrektion ein Aufschwung der Unterweser-
schiffahrt, eine wirkliche Seeschiffahrt, eingetreten ist. Die Größenverhältnisse
dieses neuen Hafenbeckens stellen es in die Reihe der größten künstlichen
Häfen überhaupt: es mißt in die Länge rund 2(100 m, in die Breite im
i Wilhelm Olbers, geb. 1758 in dem benachbarten Arbergen, gest. 1840, wirkte in
Bremen als Arzt und war zugleich ein berühmter Astronom; er entdeckte die Planeto-
iden Pallas und Vesta.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Hauffs Wilhelm Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Wilhelm
16
Ii. Reise um die Erde.
Stadt wird über den Oststrom durch eine Hängebrücke, die etwa 40 m höher
liegt als der Wasserspiegel bei Hochwasser, verbunden mit New Vork snjü
jörkz oder N euyork, dem größten Hafen der Neuen Welt, dem ersten Handels-
platz der Erde. New Port umfaßt mit dem Kranze von Städten ringsumher
gegen 5 Millionen Einwohner. Wimmelndes Hafenleben, Batterien, Docks,
Fährbote und himmelhohe Häuser, die „Wolkenkratzer", fesseln unseren Blick
(Bild 16). Am Morgen des 10. Juli betreten rvir den Boden Amerikas,
nachdem unsere Reisepapiere geprüft sind. Auswanderer werden besonders
scharf kontrolliert.
Die Hauptverkehrsader New Jorks ist der Breite Weg ^Broadway, spr.
bröd-ue^. Die Straßen schneiden sich rechtwinklig, und der Plan der Stadt sieht ähn-
lich aus wie ein Schachbrett. Des großen Verkehrs wegen sind auch auf Pfeilern
Eisenbahnen erbaut, die in der Höhe des ersten oder des zweiten Stockwerkes der
Häuser durch die Straßen führen. Andere laufen unterirdisch unter den Straßen.
Lange Reihen von Palästen zeugen von ungeheurem Reichtum, aber daneben herrscht
bittere Not. Viele, die hier eine bessere Heimat zu finden hofften, gehen elend zugrunde.
17. Wasserscheide mit Letten- und Massengebirge.
Der dachfirstähnliche Kamm des Gebirges scheidet die nach verschiedenen Seiten ablaufenden Bäche
und bildet die Wasserscheide zwischen zwei Meeren. Aber nicht immer ist diese so deutlich ausgeprägt,
sehr oft bilden unscheinbare Bodenschwellen die Grenze.
C. Von New Jork nach San Francisco.
21. Doch es gilt die Zeit auszunutzen, und schon in der Nacht brechen wir
wieder auf. Wir benutzen nunmehr die Eisenbahn. Im Dämmerlichte des
Morgens zum 11. Juli erkennen wir, daß wir durch ein Gebirge fahren.
Denn Berg reiht sich an Berg. Es sind die an Eisen, Kohlen und Petroleum
reichen Alleghanies Migenisz, die in derselben Richtung wie die Küste
des Ozeans streichen und im 8 fast doppelt so hoch ansteigen wie unser
Brocken. Da sich ihre Berge aneinanderreihen wie die Glieder einer Kette,
so nennt man sie ein Kettengebirge. Die Einsenkungen zwischen den
Bergen, die Täler, ermöglichen es, daß der Zug um die einzelnen Falten
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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22
Ii. Reise um die Erde.
§25. Endlich ist die letzte Kette
überstiegen, und hinab geht
es ohne Dampf mit ge-
bremsten Rädern nach Kali-
formen, dem Lande der
Goldgräber, jetzt aber mehr
der Weizen- und Zucker-
rübenbauer, der Winzer und
Obstzüchter. Wälder mit
Riesenbäumen, die mehr als
100 m auftagen (Bild 25),
fliegen an uns vorbei, dann
geht es durch eine staubige
Ebene und über eine Küsten-
kette. Im W steigt scheinbar
wie eine große dunkle Mauer
eine endlose Wassermasse auf.
Nach 17 Tagen seit unserer
Abreise sind rvir am Gestade
des Stillen oder Großen
Ozeans, in San Fran-
cisco.
San Francisco ist eine
noch recht junge Stadt. 1848
bestand sie aus einigen Lehm-
Hütten, jetzt aber zählt sie fast
500 000 Einwohner. 1906 hat
ein furchtbares Erdbeben die
Hälfte der Stadt in Trümmer
gelegt. Erdbeben entstehen durch
Verschiebungen in der Erdkruste,
durch Einsturz von Hohlräumen
im Erdinnern oder infolge vul-
kanischer Ausbrüche. Die tat-
kräftigen Amerikaner haben
die zerstörten Stadtteile aber
schnell, großartiger und schöner
wieder aufgebaut. In der Stadt
fallen uns viele eingewanderte
Chinesen auf, Zopfträger mit
gelben, bartlosen Gesichtern,
Schlitzaugen und stark hervor-
tretenden Backenknochen.
San Francisco liegt auf
einer Landzunge vor einer
schönen, geräumigen Bai. Die
Wasserstraße, die aus dieser hin-
ausführt, heißt das Goldene Tor.
25. Riesenbaum (Sequoia gigantea), 146 m hoch.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
74
Länderkunde Europas.
Der Teil der Oberrheinischen Tiefebene nördlich des Mains gehört zur preußischen
Provinz Hessen-Nassau. Hier blüht seit dem Mittelalter Frankfurt a. M. (415).
Zuerst war es wichtig als Furt, dann als Vrückenstadt. Jetzt ist es durch seine zen-
trale Lage einer der bedeutendsten Verkehrs- und Handelsplätze Deutschlands.
§ 96. 6. Der westliche Gebirgszug hat große Ähnlichkeit mit dem mittleren.
Die Vogesen (Wasgenwald), auf deren ausgeprägtem Äamme die deutsch-
französische Grenze verläuft, senken sich steil nach der Rheinebene, langsam
nach W (Bild 57). Wie beim Schwarzwald befindet sich der höchste Punkt
im 8 (Großer Belchen, 1400 m), nach N nimmt die Höhe des Gebirges ab.
Auch das Aussehen beider Gebirge ist ähnlich. Auf dem französischen West-
abhange entspringt die Mosel.
57. Der Giersberg im Wasgenwalde bei Rappoltsweiler.
Über dem altertümlichen Rappoltsweiler erheben sich stolz drei mittelalterliche Burgen, von denen
die untere, der Giersberg, einen überraschenden Blick über die weit sich dehnende Ebene fast un-
vermittelt eröffnet.
Jenseit der von der Pariser Bahn und dem Rhein—marne-Kanal
benutzten Zaberner Steige setzen sich die Vogesen in der hochflächenartigen
Hardt ( = Wald) und dem Pfälzer Berglande bis ans Rheinische Schiefer-
gebirge fort. Ihre Höhe entspricht dem Odenwald (Donnersberg, 700 m).
Staatlich gehören die deutschen Vogesen zum Elsaß, Hardt und Pfälzer Berg-
land zur Bayrischen Pfalz, die nördlichen Ausläufer nach Hessen. — In einigen
Vogesentälern wohnen Franzosen. Die Pfälzer sind Franken. Von den Abhängen
der Gebirge bis in die Ebene gedeihen die köstlichsten Weine. — Von den Sied-
lungen des Gebirges ist das alte Kaiserslautern (55) in der Pfalz durch Ver-
kehr (Straße Mainz—paris) und Industrie am bedeutendsten geworden.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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81. Englische Parklandschaft in der Nähe von Plymouth, im Frühling.
Zusammenhängende Waldungen sind in England fast geschwunden, die Wiese herrscht im Landschaftsbilde vor, das zahlreiche alte, stattliche Bäume, einzeln und
in Gruppen vereint, schmücken. Anmutige Dörfer und altertümliche, efeuumsponnene Schlösser grühen freundlich daraus hervor. Zahlreich sind auf den Flüssen
Hausboote, in denen Familien ihren Sommeraufenthalt nehmen, mit Vorliebe da, wo die Jugend den Wettkampf der Ruder übt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
128
Länderkunde Europas.
Vier Fünftel aller Russen sind in der Landwirtschaft tätig. Rußland ist die
Kornkammer Europas (erstes Roggenland der Erde, erstes Weizenland Euro-
pas). Gewaltige Mengen von Getreide und Holz werden ausgeführt. Der Viehbestand
ist sehr bedeutend. Kein Land der Erde zählt so viel Pferde (23 Millionen gegen
4| Millionen in Deutschland). An Bodenschätzen findet man das meiste Gold
Europas am Ural, ebendort das seltene Platin. Kohlen und Eisen werden am
unteren Don, in Polen und südlich von Moskau gewonnen (Bild 89). Die Industrie
(Weberei, Metallwaren) deckt den Bedarf noch nicht.
§157. Die Bevölkerung Rußlands besteht zu aus Russen im engeren
Sinne (im S und Sw Kleinrussen, im Quellgebiet von Njemen, Düna
90. Russische Dorfstraße mit Hochzeitszug.
Die Dörfer haben in Rußland durchweg wenig Einwohner, die nur im Südosten eine Zahl von fünf-
hundert erreichen. Ihre Bauweise stimmt fast in ganz Rußland überein. Die aus Holz gebauten
„Jsbas" sind in zwei langen Linien gereiht und bilden eine breite Straße, die sich zur Verminderung
der Feuersgefahr womöglich an einem Wajserlauf hinzieht. Zur Zeit der Feldarbeiten wohnen die
Russen in schnell erbauten Hütten inmitten der Acker.
und Dnjepr Weißrussen, im übrigen Großrussen). Sie sind Slawen
und gehören der griechisch-orthodoxen Kirche an, deren Oberhaupt der
Kaiser (Zar) ist. Zu den Slawen zählen auch die römisch-katholischen
Polen. An der Ostsee wohnen südlich des Finnischen Meerbusens slawische
Litauer. Deutsche leben besonders in Südrußland und in den Ostsee-
Provinzen. Die Juden sind trotz großer Auswanderung namentlich im
W noch zahlreich. Finnen und andere mongolische Völker (Tataren,
Baschkiren) ergänzen im Nw, N und So das bunte Völkergemisch. An
Kultur und Bildung stehen die Russen noch sehr tief. Ihr Charakter ist
ein eigenartiges Gemisch aus Heiterkeit und Schwermut, Sinnigkeit und
Roheit, sklavischer Unterwürfigkeit und Nationalstolz (Bild 90).
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Deutschland Europas Polen Moskau Düna Russische_Dorfstraße Dnjepr_Weißrussen Polen Südrußland