— 13 —
Heimatkunde. Naturkunde. * — Beobachtungen.
Gablenzbach nach Karte (Um- setzen der Kartenzeichen—hermers- dorf als Bauerndorf — Viehzucht) oder Kappel- und Pleißabach nach Karte. *Der Reif auf Dächern und an Gräsern. Der erste Schnee — Schneewehen — Eis — Ab- nahme der Tage. Haustiere: Kuh, Huhn, Taube.
Innere Stadt (Saxoniabrunnen und Marktrecht — Chemnitz als befestigte Stadt und Stadtwappen). * Stand der Sonne im Winter — der kürzeste Tag. Pferd, Hund, Sperling.
Leben und Treiben in der Stadt zur Zeit des Mittelalters. Belagerung im 30jähr. Kriege. ^'Wiederholungen der Beobach- tnngen im Winter. Katze und Maus.
Abschließende Lektion über Ge- Wässer der Heimat. * Südwinde — Tauwetter — Verwitterung der Steine. Abschließende Lektion über die gemachten Beobachtungen von Sonne, Wind und Wetter (Nieder- schlüge — Siehe Lektionen, 14, 15 und 18 der Heimatkunde).
Bahnhof undabschließendelektion über die in den Einzelkärtchen ge- zeichneten Bahnlinien, Land- straßen und Hauptstraßen der Stadtteile. * Entfernung der Meilensteine durch Schritte ausmessen (1 km — a, ha, qkm). Rückblick über die behandelten Pflanzen und Tiere.
3. Die Methode.
Wie sind nun diese ausgewählten Themen vom Lehrer zu
behandeln? Schon aus den Betrachtungen über die Aufgabe der
Heimatkunde ergibt sich der naturgemäße, psychologisch allein berech-
tigte Weg zur Bildung von Vorstellungen, Begriffen und Urteilen.
Nach obigen Ausführungen muß die Heimatkunde Auschauungs-
Unterricht im eminentesten Sinne sein. In jeder Unterrichtsstunde
hat daher der Heimatknndenlehrer anzuknüpfen an Beobachtungen,
Anschauungen, welche die Schüler auf den der Lehrstunde voraus-
gehenden Exkursionen gemacht haben.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
— 22 —
— in 1 Minute schreitet ein Schüler 80 m ab — (100 qra = 1 a).
Das Augenmaß, die Schritte und Spanne sind ungenaue Maße.
Mit dem Metermaße mißt man kleinere, mit Schritten größere Ent-
fernungen. (Vergleiche die gemessenen Flächen! Das Schulzimmer ist
60 x so groß als dieser qm, der Zeichensaal 100 x so groß usw.)
b) Vergleiche die gezeichneten Grundrisse nach ihrer Größe!
Der Grundriß der Schulstube an der Wandtafel ist 10 x so groß
als derselbe im Zeichenbuche. Der Grundriß des Schulhauses ist
10 x so klein als der von der Schulstube auf der Wandtafel.
Eintragen ins Heft.
Anwendung: Meßt euer Wohnzimmer aus und zeichnet es im
verkleinerten Maßstabe von 1 : 100! Meßt die Länge eures Hauses
erst in Schritten und dann mit dem Metermaße aus! Meßt die Stift-
straße in Schritten aus! Schätzt die Läuge und Breite des Schul-
Hofes, und meßt die Entfernungen dann in Schritten aus! Fertige
ein Metermaß mit dm auf einem Papierstreifen!
Beobachtungen: Nach dem Thermometer die Luftwärme in
der Schulstube, im Freien, die Blutwärme des gesunden Menschen
messen.
2. Die Himmelsgegenden.
Lehrmittel: Holzscheibe mit senkrechtem Stab in der Mitte.
Winkelmaß.
Beobachtungen über den Souuenauf- und Sonnenuntergang
und über die Windrichtungen. Am 14. April ging die Sonne früh
6 Uhr über dem Beutenberg auf und abends nach 6 Uhr hinter der
1. Bezirksschnle auf dem Kaßberge unter. Tag- und Nachtlänge.
Der Rauch der Stadt strich am 26. April über unsere Schule weg.
Warum? Westwind. Wetter regnerisch — Himmel mit Wolken be-
deckt. Heute bemerken wir an dem Rauche der Essen und an der
Wetterfahne auf Klasens Haus, daß sich der Wind nach der entgegen-
gesetzten Seite gedreht hat. Wetter schön, Himmel rein. Ostwind.
Schattenbeobachtungen an Gebänden, Bäumen, Essen, an einem Stabe
früh 6, mittags 12, nachmittags 6 Uhr.
Ziel: Wir wollen von der Plattform unseres Schulhauses ringsum
blicken und die Richtung der Dinge genau angeben.
Vorbereitung:
1. Was werden wir von der Plattform unseres Schulhauses aus
sehen? — Die Stadt mit den vielen Häusern und Straßen, Kirchen
und Plätzen, die Dörfer, Felder, blühenden Gärten, grünen Wiesen,
Wälder und Landstraßen. Welche Kirchen und Plätze, Dörfer, Wälder
und Landstraßen werden wir sehen? — Über die ganze Landschaft
breitet sich der blaue Himmel aus, am Himmel leuchtet die Sonne
und sendet ihre warmen Strahlen ans die Erde nieder.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
— 28 —
straße an der sächsisch-bayrischen Bahnlinie vorbei bis an die Hammer-
straße in 12 Minuten (— 1 km). Auf einem Fußwege vor dem
alten Gablenzer Friedhofe gelangten wir auf die Fürstenstraße und
marschierten auf der Dietzelstraße (hinter Riemanns Fabrik) an einer
Ziegelei vorbei (Besichtigung) nach der Planitzstraße wieder in
12 Minuten. Auf dieser kamen wir in derselben Zeit nach der
Dresdner Straße und durch diese wieder in 12 Minuten zurück auf den
Dresdner Platz. (Bei jeder Wendung wurden die Himmelsgegenden
angegeben.)
B. Überblick über das ganze Gebiet
von der Plattform unseres Schulhauses aus und Zeichnung in,den
Sand daselbst. Wir sind in 1 Minute 80 m gelaufen. Wir zeichnen
die Grenzen in einfachen geraden Linien. X
a) die westliche Grenze: Dresdner Straße — 12 Min. oder 1000 m
lang — dafür 1 m;
b) die füdliche Grenze: Jakobstraße bis Hammerstraße ist 12 Min.
oder 1000 m lang — dafür 1 m;
c) die östliche Grenze: Dietzelstraße bis Planitzstraße ist 12 Min.
oder 1000 m;
d) die nördliche Grenze: Planitzstraße ist 12 Min. oder 1000 m.
(In welchem Maßstabe ist die Zeichnung ausgeführt? —
1:1000.)
In diesem Umriß zeichnen wir noch Hain-, Paul-Arnold-,
Uhland-, Fürsten-, Sonnenstraße in doppelten geraden Linien, das
betr. Stück Bahngleis in unterbrochenen starken Linien, Körnerplatz,
Dresdner und Lessingplatz in leeren Vierecken, die 4., 10. Bezirks-
schule und 2. katholische Schule in gefüllten Vierecken, die Markus-
kirche in einem Kreuze.
C. Besprechung in der Schulstube.
Wie lauteten die 4 Fragen, die wir uns auf dem letzten Spazier-
gange beantworten wollten? (Siehe Vorb.)
1. Wo liegt dieser Stadtteil von der innern Stadt aus? — im
0. — daher östliche Vorstadt, auch Sonnenberg, weil die Bewohner
der innern Stadt die Sonne immer über diesem Berge anfgehen sahen.
2. Welches sind die Grenzen dieses Stadtteils, und wie lang
sind sie? Wir legen die Wandtafel wagerecht nach den Himmels-
gegenden. Unter derselben wollen wir uns jetzt den bekannten Sonnen-
berg vorstellen. Nun werden die Grenzen im Maßstabe von 1:1000
(10 Irl = 1 cm) wie oben gezeichnet und die Straßen, Plätze, össent-
lichen Gebäude mit den bestimmten Kartenzeichen in das begrenzte
Gebiet eingetragen. Nach welchen Himmelsrichtungen führen die
Straßen? — Sonnen-, Augustusburger, Fürstenstraße usw. von W.
nach 0. usw. Woher der Name Grenzstraße? — bildet Grenze
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
— 57 —
Das Wasser wird den Fabriken in Gräben oder Kanälen zugeführt.
Kanäle sind wie die Mühlgräben entstanden. Die Bleichen bei
Sachfes Ruhe, in der Aue, unterhalb des Schloßteiches sind noch
Reste von den großen Bleichereien des Mittelalters. (Siehe in den
Einzelbildern: das Gewerbe im Mittelalter S. 19.) Die Markthalle
an der Hedwigstraße steht auf der früheren Ratsbleiche. In dem
steilen Kaßbergabhange hatten die brauberechtigten Bürger des vorigen
Jahrhunderts ihre Keller. Deubners Berg, worauf jetzt die Nikolai-
kirche steht, hieß früher Niklasberg, nach dem heiligen Niklas, dem
Schutzpatrone der Bergleute, benannt. Hier wurden Erze gegraben.
Als der Bergbau in Verfall kam, entstand am Fuße des Niklasberges
infolge der bedeutenden Tuchfabrikation vor dem 30jährigen Kriege eine
Walkmühle. Aus dieser Zeit stammt auch noch der Walkgraben hinter
der Zwickauer Straße. Die Nikolaimühle war noch vor kurzem eine
Wasser- und Dampfmühle (siehe Gewerbe im Mittelalter!)*); gegen-
wärtig befindet sich eine Maschinenfabrik darin. Der Stadtpark ist
ein Geschenk des Herrn Stadtrat Clauß. Zweck? Die Naturheilanstalt
hat der frühere Besitzer und Gründer der Chemnitzer Werkzeug-
Maschinenfabrik, Ritter von Zimmermann, zur Heilung von Kranken
erbauen lassen. Das Johanneum auf dem Deubnersberge ist von
Hübner gegründet und zu Ehren des fächsischen Königs Johann
benannt worden. Zweck? Hedwigbad, Turnhalle, Feuerwehrgebäude.
Wo? Wozu? Von wem gegründet? Woher der Name Altchemnitz?
(Siehe die älteste Ansiedlung von Chemnitz durch die Sorbenwenden.
S. 1!) Wir zeichnen die Mühlgräben und Kanäle in geraden blauen
Linien, die wichtigsten Fabriken und Anstalten in Form von gefüllten
Rechtecken, die Bahnlinien mit ununterbrochenen schwarzen Strichen,
die Straßen mit roten Linien ein.
Die behandelten Dinge werden nun auf der Höhenschichtenkarte
aufgesucht, die Kartenzeichen hierfür besonders bemerkt. Wort-
erklärungen: Blankenau — freie, lichte Aue. Glösa (v. tschech.
klozi == Hagedorndorf, nach dem Buschwerk, das früher den Kirch-
hübel umhegt hat. Borna — Ort am Brunnen. Bahrmühle
(v. para = Rodung, Waldblöße, oder vom flav. bara = Morast,
Sumpfwiese) — das durch Sumpfwiesen laufende Gewässer. Hei-
nersdors — Heinrichsdorf. Chemnitz (v. Kamen — Stein—itz
deutet das Gewässer an) — Steinbach (Chemnitz bei Schweizertal).
Vom Flusse haben dann die Orte Chemnitz und Altchemnitz ihre
Namen entlehnt. Der Zusatz „Alt" will uns sagen, daß dieses Dorf
(jetzige Vorstadt) schon vor der Stadt Ch. gegründet worden ist.
Furt — nach dem dortigen Durchgang durch den Chemnitzfluß
benannt. Markersdorf ist nach Markwart, Helbersdorf nach einem
*) Siehe Geschichte von Chemnitz in Einzelbildern!
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Deubners_Berg Niklas Clauß Ritter_von_Zimmermann Johann Johann Glösa
— 95 —
17. Die innere Stadt.
(Abschließende Lektion über den Handel in Klasse I.)
Diel: Was treiben die Bewohner der inneren Stadt? Oder wir
wollen uns das Leben und Treiben in der inneren Stadt ansehen.
Vorbereitung:
Wie kommen wir von unserer Schule aus dahin? Wo liegt
sie vom Schlosse, wo von der 3. Bezirksschule aus? Was müssen
wir zur Bestimmung der genauen Lage von diesem Stadtteile noch
angeben? — Grenzen.
2. Welche Straßen, Plätze und Märkte sind euch von diesem
Stadtteile bekannt? Johannisplatz, innere Johannisstraße, Langestraße,
Beckerplatz, Haupt-, Neu-, Holz- und Roßmarkt usw. Was müssen
wir noch wissen, wenn wir diesen Stadtteil mit den Straßen usw.
zeichnen wollen? — Größe — Schritte zählen.
3. Was sehen wir unter den Lauben? Holz-, Woll-, Leder-,
Galanteriewaren. Nennt mir verschiedene Geschäfte in der Johannis-
straße, Langestraße, auf den verschiedenen Märkten! Glas- und
Porzellan-, Seifen-, Tuch-, Modewaren-, Papier-, Tapeten-, Buch-,
Schokoladenhandlungen, Möbel-, Weißwaren-, Putzgeschäfte, Kräuter-
gewölbe.
Was wird zu den Jahrmärkten feilgeboten? Welche wichtigen
Gebäude und Denkmäler stehen in der inneren Stadt?
Zusammenfassung: 1. Lage und Grenzen. 2. Straßen, Plätze
und Märkte. 3. Handlungen und Geschäfte.
Darbietung: A. Spaziergang.
Vom Johannisplatze kamen wir durch die Theaterstraße, am
Siegesdenkmale, am Theater vorüber, durch die Fortsetzung der
Theaterstraße (früher Nikolaigraben genannt), durch die Poststraße
wieder auf dem Johannisplatze an, von wo wir ausgegangen waren.
Wir haben uns in einer Kreislinie von ungefähr 20 Minuten um
die Stadt bewegt. Unser Weg führte uns weiter durch die innere
Johannisstraße, durch die verschiedenen Märkte, Nikolaistraße, Lange-
straße, Chemnitzer Straße mit der Königl. Bezirks-Steuereinnahme,
an dem Postgebäude, den Rathäusern usw. und Denkmälern vorüber.
Wir betrachteten die verschiedenen Waren unter den Lauben, in den
Handlungen und Geschäften usw.
B. Besprechung.
1. Lage und Grenzen: Nach welcher Himmelsgegend liegt die
innere Stadt von der Iv. (Handbewegung), Iii., I. Bezirksschule usw.?
Warum innere Stadt? (Geschichtliches. Siehe in den Einzelbildern:
das Leben und Treiben in Chemnitz z. Z. des Mittelalters. Chemnitz
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
— 104 —
Assoziation und System:
1. a) Das Stadtgebiet von Chemnitz umfaßt einen Flächenraum
von 3650 ha; es gehören hierzu alle Vorstädte und die innere Stadt,
und es wird von 250 000 Menschen bewohnt. Diese Gemeindeglieder
bilden die Stadtgemeinde.
b) Alle diese Gemeindeglieder bedürfen zu ihrem glücklichen Zu-
sammenleben des Rechtsschutzes, der Ordnung, des Friedens, der Ruhe,
der Bildung, viele Arme, Kranke, Arbeitsunfähige usw. der Unter-
stützung.
c) Die städtische Obrigkeit, bestehend aus Oberbürgermeister,
Bürgermeister, Stadträten und Stadtverordneten, befriedigt die Be-
dürfnisse der Stadtbewohner. Der Polizeidirektor und die ihm unter-
stellten Beamten sorgen für Reinlichkeit, Sicherheit und Anstand auf
Straßen, Plätzen und in Vergnügungslokalen. Arbeitsscheue, Arbeits-
lose finden durch die Polizei Arbeit.
Der Stadtbaurat und die von ihm geleitete Baudeputation be-
raten die in der Stadt notwendigen Bauten und überwachen die
Ausführungen derselben. Dem Stadtrate für das Schulwesen steht
der Schulausschuß zur Seite. Andere Stadträte verwalten das
Armen-, Steuer-, Beleuchtungswesen, die Stadtbibliothek, Spar- und
Krankenkasse.
2. a) Stadt-, Dorf-, Schulgemeiude, Krankenverein vergleichen.
Eine Gemeinde ist eine Vereinigung oder eine Gesellschaft von
Menschen, die an einem gemeinsamen Orte wohnen oder zeitweilig
zusammenkommen. Sie wird von einer Obrigkeit oder einem Vor-
steher nach bestimmten Gesetzen oder Satzungen geleitet. Das Stadt-
gebiet ist ungefähr 100 x so groß als die östliche Vorstadt.
b) Die Unterschiede liegen in den Bedürfnissen: Je größer eine
solche menschliche Gesellschaft ist, desto mehr Bedürfnisse haben die
Mitglieder. Nachweis: Schul-, Kirchengemeinde, Krankenverein haben
nur je eine Aufgabe (konkret) zu erfüllen, die Dorf- und Stadtge-
meinde haben viel mehr Bedürfnisse zu besriedigen (konkret).
c) Die Befriedigung dieser Bedürfnisse geschieht durch bestimmte
von der Stadtgemeinde angestellte Männer. Alle die auf dem Rat-
Hause beschäftigten Männer, vom Oberbürgermeister oder Gemeinde-
vorstände herab bis zum niedrigsten Gemeindediener (konkret) sind
städtische Beamte oder Gemeindebeamte. Die städtischen Beamten und
Soldaten gehören zu dem Wehrstande. Warum? Wir kennen nun
einen Nähr-, Wehr- und Lehrstand. Die Ausgaben werden durch
Abgaben oder Steuern, die von den Gliedern einer solchen Ge-
meinschast von Menschen erhoben werden, bestritten.
Eintragen ins Systemheft.
Anwendung: Welche Wohltaten empfängst du, empfangen deine
Eltern innerhalb der Stadtgemeinde? Welche Pflichten hast du schon
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]