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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 80

1893 - Altona : Uflacker
— 80 — hänge dieses Hügellandes. Die herrliche, aus Laub- und Nadelholz bestehende Waldung wird häufig von denjenigen aufgesucht, die dem geräuschvollen Treiben der Stadt entfliehen und frische Waldluft atmen wollen. Einige Punkte des Ge- Hölzes sind besonders schön, z. B. die „majestätische Aussicht", von deren Aussichtsturm man eine prachtvolle Fernsicht über die ganze Umgegend hat. Von der Rainville-Terrasse aus sieht man deutlich, wie er über seine Umgebung hervorragt. In den Ortschaften Hausbruch und Ehestorf findet man nach einer Tour durch den Wald Erquickung. Die Hake ist reich an Bickbeersträuchern. Die Aufsicht über den Wald führt der Förster, der meistens zugleich Jäger ist. Von der Rainville-Terrasse aus gesehen, giebt der Höhen- zug jenseit der Elbe den Schülern ein einfaches Bild einer Gebirgskette. 31. Von Blankenese nach Wedel. Westlich von Blankenese liegt die kaum 2000 Einwohner zählende Stadt Wedel, nicht unmittelbar an der Elbe, sondern ungefähr zwei Kilometer landeinwärts, an der Wedeler Au, die in südwestlicher Richtung der Elbe zufließt. Die Eisenbahn dahin führt über Sülldorf und Rissen. Ein Fußweg führt unmittelbar an der Elbe entlang nach Schulau, dem Hafen von Wedel. Bis Wittenbergen führt dieser Weg am Strand entlang. Nachdem man hier die Höhe erstiegen hat, wandern wir unmittelbar an dem schroffen Abhang einer Hochebene entlang nach Tinsdahl, wo sich eine Pulverfabrik befindet. In Schulau steht am Ufer der Elbe ein Leuchtturm. Beim Untergang der Sonne wird in der Spitze des Turins ein Licht angezündet und mit Tagesanbruch wieder ausgelöscht. Es ist dazu bestimmt, dem Schiffer während der Nacht das Fahrwasser, den Hafen, zu zeigen. Damit das Feuer während der Nacht nicht verlöscht, wird es vom Turmwärter sorgfältig

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 33

1893 - Altona : Uflacker
— 33 — Stift liegt die Baptisten-Kapelle. In nördlicher Richtung treffen wir auf das Reventlowsche Armenstift, an der Westseite der Adolfstraße belegen. Es verdankt seine Ent- stehung dem Grafen Reventlow, welcher im Jahre 1713, nachdem der schwedische General Steenbock in einem Kriege zwischen den Dänen und Schweden die Stadt fast gänzlich hatte einäschern lassen, Oberpräsident von Altona wurde. Durch den sog. Schwedenbrand war unter den Bewohnern große Armut entstanden. Um ihr abzuhelfen, ließ Graf Reventlow an der Königstraße, dem jetzigen Stadttheater gegen- über, ein Armenstift mit Kirche, Waisenhaus und Waisenschule erbauen, und zwar teils aus eigenen, teils aus städtischen Mitteln. Vor mehreren Jahren wurde das Stift abgebrochen und an der Adolfstraße neu aufgebaut. Von den alten Ge- bäuden hat man nur das ehemalige Waisenhaus und die Kirche (Heiligengeistkirche) stehen lassen. In dem ersteren befindet sich jetzt das Polizeiamt, die letztere dient als Kunst- halle. Nordwestlich von dem neuen Stift liegt der Reventlow- platz, der durch die Stiftstraße nach W. hin mit Wohlers Allee, nach N. hin mit der kleinen Gärtnerstraße in Ver- bindung steht. Verfolgt man die letztgenannte Straße in nordwestlicher Richtung über den sog. Stern hinaus, so gelangt man nach dem Lazarett (Krankenhaus für Soldaten) an der Ecke der grünen Twiete. Diesem gegenüber liegt der Holsten- bahnhof, die erste Station oder Haltestelle der Hamburg- Altonaer Verbindungsbahn. — Beschreibe, welchen Weg du gehen und welche Richtung du einschlagen mußt, um von deinem Wohnhause nach der Schule zu gelangen! 10. Der Osterteil. Beim ersten Hinweis auf diesen Stadtteil bezeichnen ihn die Schüler, nach der Lage befragt, häufig als den Südoster- teil. In solchem Falle lasse man sie nach der Karte selbst

3. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 42

1893 - Altona : Uflacker
— 42 — Wilhelm I. geschenkt. Es sind Kanonen, welche das neunte Armeecorps bei Orleans eroberte. In der Mitte der Pal- maille steht ein zweites Denkmal, das bronzene Standbild des Grafen Conrad v. Blücher, welches die Stadt Altona ihrem früheren Oberpräsidenten, dem Vetter des preußischen Feldmarschalls v. Blücher, in dankbarer Anerkennung errichtet hat. Die Inschrift am Sockel des Denkmals lautet: „Graf Conrad v. Blücher-Altona, geb. d. 29. Febr. 1764, gest. d. 1. Aug. 1345, Oberpräsidcnt in Altona von 1808 bis an seinen Tod." Darunter stehen die Worte: „So klug im Rat Als kühn in That, Ein Staatsmann Und ein Ritter." Das Lob, das diese Worte dem Manne spenden, ist ein wohlverdientes. Klug und kühn schützte er Altona im Jahre 1813, als die Franzosen in Hamburg h.austen und diese Stadt von den Russen, belagert wurde. Obgleich unsere Vaterstadt sowohl von den Franzosen als von den Russen das Versprechen erhielt, daß sie nicht als feindlicher Ort be- trachtet werden solle, hatte sie doch von beiden Seiten viel zu leiden. Die russischen Generale verlangten häufig die Lieferung verschiedenartiger Gegenstände, und etwas mußte immer geliefert werden, um den guten Willen zu zeigen. Jede derartige Unterstützung erfuhren aber die Franzosen durch ihre Spione (Kundschafter), und unter den schlimmsten Drohungen verbot der französische Marschall Davoust, der in Hamburg den Oberbefehl hatte, dem Oberpräsidenten Blücher jede Lieferung an die Russen. Einmal drohte er ihm sogar, er werde die Stadt beschießen und sein eigenes Haus ein- äschern lassen; aber durch sein furchtloses Benehmen flößte Blücher den Franzosen soviel Achtung ein, daß Altona ver- schont blieb. Nicht immer erfüllte er die Forderungen der Russen. So gab er einmal einem russischen Ge- sandten, der auf der Stelle zwei Reitpferde mit Sattel und

4. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 50

1893 - Altona : Uflacker
— 50 — Postamt an der Papenstraße, das Krankenhaus an der 2. Bornstraße und die Badeanstalt an der Sternstraße. Ottensen ist bedeutend reicher an Fabriken als die übrigen Stadtteile Altonas. Es finden sich hier bedeutende Tabaks- fabriken, Glashütten, Eisengießereien und viele andere Fabriken verschiedener Art. An beiden Seiten der Flottbeker Chaussee erfreuen das Auge schöne Villen und Gartenanlagen. An der Südseite liegt die von einem herrlichen Park umgebene Villa Heine, wo der Dichter Heinrich Heine oft zum Besuch weilte. Sie gehört jetzt einer Verwandten des Dichters, die in Paris wohnt. Von der in der Nähe befindlichen Rain- ville-Terrasse aus, die sich von der Flottbeker Chaussee gleich hinter der Klopstockstraße nach S. abzweigt, genießt man eine herrliche Fernsicht über den sog. Köhlbrand, einen Elb- arm, durch den die Schiffe von Altona nach Harburg fahren. Die Straße hat ihren Namen davon, daß sich früher in dieser Gegend ein sehr besuchtes Vergnügungslokal mit prachtvollen Gartenanlagen befand, dessen Besitzer Rainville hieß. Diese Anlagen sind vor Jahren durch einen Erdrutsch völlig zerstört worden. Wodurch wurde dieser wohl hervorgerufen? Schon in der großen Elbstraße haben wir beobachtet, daß von da aus der Boden nach N. zu immer mehr steigt. Diese Boden- erhebung zieht sich nach W. bis zur Rainville-Terrasse und darüber hinaus fort. Sie beginnt nicht weit vom Flusse; dort ist ihr Fuß. Die Fläche zwischen dem Fuß und den höchsten Punkten der Erhebung wird Abhang genannt. Er ist sehr steil, und eben daher konnte hier leicht ein Erd- rutsch stattfinden. Um eine Wiederholung des Unglücks zu verhindern, hat man später eine starke Mauer aufgeführt. Nach N. hat die Höhe keinen Abhang, dort bleibt der Boden weithin überall ziemlich gleich hoch, er bildet eine Ebene. Da diese hoch liegt, nennt man sie eine Hochebene. Auf dieser Hochebene liegt Ottensen, wie auch der größte Teil der alten Stadt Altona. Eine bedeutend niedrigere Lage hat das Stück Land, das wir gerade vor uns in der Elbe sehen, und

5. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 52

1893 - Altona : Uflacker
— 52 — Weg, der einen tiefen Einschnitt in die Anhöhe bildet. Zu beiden Seiten steigt der Boden erheblich empor. Solche Ver- tiefungen heißen Thäler. Der tiefste Teil des Thales, in diesem Falle der Weg selbst, heißt Thalsohle, die auf- steigenden Seiten nennt man Thalwände. Die Thalwände des Heubergs liegen nahe beisammen und sind hoch und steil; ein solches Thal wird eine Schlucht genannt. Den Anblick eines breiteren Thals bietet uns der weiter westlich gelegene große Stadtpark. Bis in die Gegend dieses Parks reicht der Neumühlener Kai, die Fortsetzung des Kais an der Elb- straße. Wir sehen hier dieselben Hafeneinrichtnngen wie dort (Schuppen, Kräne). Von diesem Kai aus führt durch einen Tunnel eine Eisenbahnverbindung nach dem Hauptbahnhof der Stadt. Am Westende des Kais liegt eine große Dampf- mühle, und unmittelbar hinter dieser beginnt der freie Strand, der flache, sandige Teil des Ufers. Wir bemerken hier eine Bootsbauerei, eine Schiffswerft im kleinen. Westlich von Neumühlen liegt Ovelgönne, ein Vorort Altonas. Das hübsche Dorf ist die unmittelbare Fortsetzung Neumühlens und wie dieses teils am Fuße des hohen Elb- ufers, teils an dessen Abhang erbaut. Die Grenze zwischen beiden Dörfern wird bezeichnet durch eine an dem Gasthause bei der Dampfschiffs brücke angebrmhte Tafel mit der In- schrift: „Vorort Ovelgönne, Stadtgemeinde Altona u. s. w." In Neumühlen und Ovelgönne wohnen viele Lotsen (abge- leitet von loden d. h. leiten). Dies sind Seeleute, welche die großen Seeschiffe in den Hafen oder ins Meer geleiten müssen. Die Elbe ist nämlich nicht überall gleich tief; an manchen Stellen sind Untiefen, fodaß die großen Schiffe leicht auf den Grund geraten. Die Lotsen kennen genau die Tiefen der Elbe, das Fahrwasser derselben. Sie werden daher an Bord der Seeschiffe genommen, wenn diese in den Hafen oder ins Meer fahren wollen. Stellenweise wird das Fahrwasser durch große trichterförmige Tonnen bezeichnet, die mittels eines Ankers am Grunde des Flusses befestigt sind. Um die

6. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 55

1893 - Altona : Uflacker
— 55 — Hecken oder Knicks an beiden Seiten der Wege auf, die zu- meist aus Weißdornsträuchern bestehen. Wo sich Wege kreuzen, sind Wegweiser aufgestellt, z. B. da, wo sich Kreuzweg, Bahrenfelder Steindamm, Bahrenfelder Chaussee und Born- kampsweg scheiden. Das Feld ist durch Einfriedigungen (Gräben, Wälle, Knicks) in größere und kleinere, meist vier- eckige Stücke eingeteilt. Die hoch und trocken liegenden Koppeln werden entweder als Äcker oder als Weiden benutzt. Die Äcker dienen zum Korn- und Kartoffelbau, die niedrig liegenden, feuchten Wiesen zur Heugewinnung oder zur Viehweide. (Die verschiedenen Kornarten, Felder mit junger und reiser Saat, brach liegendes Land, das Düngen, Pflügen, Eggen, Säen und Ernten müssen die Schüler durch eigene Anschauung kennen lernen). In Bahrenfeld merken wir die Garnisonbäckerei an der Chaussee, das Baursche Rettungshaus für sittlich ver- wahrloste Knaben an dem Wege nach Groß-Flottbek, sowie die Glashütten beim Bahnhof. Das Baursche Nettungs- haus wird aus dem Baurschen Vermächtnis (S. 30) unterhalten. Nordöstlich von Bahrenfeld liegt eine einzelne Boden- erhebung, der Winsberg, wohin wir von Altona aus auf dem an den Kirchhöfen vorüberführenden Wege gelangen. Eigentlich ist der Winsberg nur ein Hügel, da er nur eine geringe Höhe hat. Ein Berg muß mindestens 300 m hoch sein. An jedem Hügel und Berg unterscheidet man den Fuß d. h. den unterstell Teil, an dem die Erhebung beginnt; den Gipfel d. h. den obersten Teil, und die Abhänge oder Ab- dachungen d. h. die Seitenflächen zwischen Gipfel und Fuß. Der Abhang des Winsbergs nach N., No. und O. ist ziem- lich steil, nach der andern Seite dacht er allmählich ab. Westlich vom Winsberg zieht sich eine Bodenerhebung von erheblicher Länge, aber geringerer Breite hin, die fast überall gleich hoch ist. Eine solche Erhebung heißt ein Höhenzug. Auch ein Höhenzug hat einen Fuß und Abhänge; aber was man beim Berg und Hügel den Gipfel nennt, heißt hier

7. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 65

1893 - Altona : Uflacker
— 65 — Rechte gewährten (S. 35). Besonders hervorzuheben ist das Recht, daß Altona die um ihres Glaubens willen Verfolgten aufnehmen durfte. So fanden z. B. 1567 die Flüchtlinge aus den Niederlanden hier Schutz und lohnten dem Ort durch regen Gewerbfleiß. Zwischen den Hamburger und Altonaer Gewerbetreibenden entstanden langwierige Streitigkeiten, weil die Altonaer ihre Waren in der benachbarten Stadt zum Verkauf brachten. Es wurde daher vom Hamburger Rat der strenge Befehl erteilt, daß niemand in Altona oder Ottensen etwas anfertigen lassen solle. Übertretungen wurden mit Geldstrafe und mit Verlust des Werkes bedroht. Der häßliche Streit fand erst ein Ende, als der Zunftzwang (S. 35) auf- hörte und völlige Gewerbefreiheit eingeführt wurde. Schwere Drangsale hatte der Ort zum erstenmal in der Zeit des dreißigjährigen Krieges zu bestehen. Im Jahre 1640 kam Holstein und damit auch Altona unter die Herrschaft der Könige von Dänemark. Der da- malige König Christian Iv. bestätigte alle Freiheiten und Rechte, welche dem Orte durch die Schauenburger Grafen gewährt worden waren. Im Jahre 1648 bestieg König Friedrich Iii. den Thron. Bis dahin hielten sich die lutherischen Einwohner nach Ottensen zur Kirche, während schon die Reformierten und die Juden ihre eigenen Gottes- Häuser hatten. Den ersten Beweis seiner königlichen Huld gab Friedrich Iii. dadurch, daß er schon 1649 eine lutherische Kirche erbauen ließ, die „Dreifaltigkeitskirche" genannt wurde. Erst im Jahre 1688 konnte man mit dem Bau eines Turmes beginnen. Es ist derselbe, der noch jetzt die Haupt- kirche ziert. Die Kirche selbst wurde später, als sie baufällig und zu klein geworden war, niedergerissen und an ihrer Stelle eine neue aufgebaut. Am 23. August 1664 wurde Altona durch König Friedrich Iii. zur Stadt erhoben. Als höchster Beamter der neuen Stadt wurde ein Präsident eingesetzt. Der erste Präsident war der frühere Lehrer des Königs, Rudolf Roland. Nach ihm haben die Rolandstraße und 5

8. Hamburg - S. 57

1899 - Hamburg : Kloß
— 57 — Hamburger, der Holsteiner, Ditmarschen, Bremer, Lübecker und Mecklenburger und zog dem Dänenkönig im Jahre 1227 kühn entgegen. Bei Bornhöved trafen sich die beiden Heere. Es kam zu einer blutigen, mörderischen Schlacht. Wenn die Ver- Kündeten, unter ihnen die Hamburger, auch uoch so tapfer stritten, so waren die Dänen doch allzu stark. Immer wieder errangen sie Vorteile und waren schon nahe daran zu siegen. Das konnte ein sehr schlimmer Tag werden. Es war der 22. Juli, der Maria-Magdalenen-Tag. Als das Schlachtgetümmel am heftigsten tobte und die Dänen mit neuer Macht vordrangen, fiel Graf Adolf auf feine Knie und betete mit lauter Stimme zu der heiligen Maria Magdalena. Er betete so: „O du Heilige, sieh erbarmend vom Himmel herab auf uns und steh uns bei in unserer Not; stärke unsern Mm und gieb uns neue Kraft; laß uns heute siegen über diesen treulosen und schrecklichen Dänenkönig, damit die deutschen Städte und Lande frei und ledig werden des fremden, schmachvollen Joches! Ich aber will dir sodann in dankbarem Gedenken an deine gnädige Hilfe ein Kloster erbauen in der guten und rechtschaffenen Stadt Hamburg". Kurze Zeit nach dem Gebete mußte der Feind überall zu- rückweichen, und ehe es Abend ward, hatte Graf Adolf den schönsten Sieg erfochten. Er vergaß seines Versprechens nicht. In der Gegend, wo heute unser neues Rathaus und die Börse stehen, erbaute er bald nach dem Siege bei Bornhöved ein Kloster, welches er Maria-Magdalenen-Kloster hieß, übergab es frommen Mönchen, damit sie hier ihr Leben dem Dienste Gottes weihen könnten, und errichtete ihnen bei dem Kloster die Maria-Magdalenen- Kirche. Graf Adolf war seit der Erhörung seines Gebetes ein gar frommer Herr. Nach einiger Zeit gründete er nahe bei dem ersten ein zweites Kloster, das er zu Ehren Johannes des Täufers das Johanneskloster nannte. Es stand in der Nähe der jetzigen großen und kleinen Johannisstraße. Die Klöster waren mit einer hohen Mauer umgeben, da die Mönche von der Welt abgeschieden sein mußten. Um aber

9. Hamburg - S. 144

1899 - Hamburg : Kloß
— 144 — nicht zu Willen war, faßten sie den Beschluß, es solle bei hoher Strafe kein Hamburger irgend etwas bei den Altonaern der- fertigen lassen oder kaufen dürfen. Auch in späterer Zeit ent- standen noch einigemal Streitigkeiten zwischen Hamburg und der kleinen, aber stetig wachsenden Nachbargemeinde. Im Jahre 1664 wurde Altona zur Stadt erhoben. Die dänischen Könige, denen die Länder Schleswig und Holstein mit Altona lange Zeit gehörten, machten mehrfache Versuche, den Handel Hamburgs nach Altona zu ziehen, und auch fönst zu Gunsten Altonas die Stadt Hamburg zu schädigen, die sich ihnen nicht unterwerfen wollte, und die alle Angriffe tapfer zurück- schlug. Eine Feindseligkeit bestand jetzt nur noch zwischen Ham- bürg und den Tänenkönigen. Zwischen den beiden benachbarten Städten selbst war jeder Haß und Groll begraben. Jede von ihnen stand vielmehr der anderen in Zeiten der Not schwesterlich bei. So fanden die Altonaer freundliche Aufnahme in Hainburg, als im Jahre 1713 ein furchtbarer Brand den größten Teil ihrer Stadt verzehrte, und viele Hamburger fanden eine Zu- fluchtsstätte in Altona zur Franzosenzeit und bei der Fenersbrunst von 1842. Das freundschaftliche Verhältnis beider Städte zu einander ist nicht wieder ernstlich gestört worden. Jede gönnt der anderen ein weiteres Ausblühen von ganzem Herzen. Wandsbek ist unser sauberes, liebliches Nachbarstädtchen im Osten. Sein Name weckt bei einer großen Zahl von Ham- burgern die Erinnerung an fröhliche Stunden. Sein prächtiges Gehölz, in welchem vornan das Denkmal des Dichters Claudius steht, und wo weiterhin die beiden Vergnügungslokale „Klein- und Groß-Jüthorn" liegen, ist das Ziel vieler Hamburger Spazier- gänger. Die großen Pferderennen zwischen Wandsbek und Horn locken Tausende von Hamburgern hinaus. Wandsbek ist erst im Jahre 1869 eine Stadt geworden. Als Dorf wurde es aber schon vor 600 Jahren genannt. Es zahlte damals Zehnten, das sind Abgaben in Getreide, an das hamburgische Kloster Herwerdes- Hude, nach welchem unser Stadtteil Harvestehude benannt ist, und von dessen Park noch jetzt einige alte Eichen auf der Krngkoppel bei der neuen Nisterbrücks stehen. Wandsbeks schnelles Wachsen

10. Hamburg - S. 146

1899 - Hamburg : Kloß
146 — welchen Blankenese liegt, kaum einen Höhenzug nennen. Aber wir Bewohner des norddeutschen Flachlandes sind in diesem Punkte bescheidener als die Schweizer und Tiroler. Für uns sieht die Gegend von Blankenese wie eine wirkliche Berggruppe aus. Der Süllberg und Bauers Berg sind in derselben die höchsten Bergkegel, die nach der Elbseite hin sogar einen Steil- abhang haben. Die Vertiefung, in welcher die Wirtschaft Falken- thal liegt, ist für uns ein richtiges Thal, aus welchem wir, in einer Schlucht aufwärts dringend, den Süllberg umgehen, wo- durch wir eine beschwerliche Bergkletterei am Steilabhang ver- meiden und uns dem bequemeren Aufstieg von der Rückseite des Berges her zuwenden. Blankenese selbst ist uns die Ge- birgsstadt, die sich in einer Thalsenkung, am Fuße des hohen Berges ausdehnt und sogar ein Stück zu den Höhen hinauf- zieht. Von der Spitze des Süllberges überschauen wir das Thal des Elbstromes, welches uns wie eine weite Niederung, wie ein mit Ortschaften überfäetes Tiefland erscheint, während sich hinter nns ein welliges Hochland erstreckt. Jenseit der breiten Tiefebene endlich erblicken wir, fern sich hinziehend, eine langgestreckte, bewaldete Bergkette. Es sind die Hügel der Hake. Die Hügel von Blankenese waren in alter Zeit ganz be- waldet. Allerlei Raubgesindel hielt sich iu denselben aus und fügte den vorüberfahrenden Fischern und Schiffern bedeutenden Schaden zu. Deswegen ließ der Erzbischof von Hamburg die Räuber durch Kriegsvolk vertreiben und die Waldung nieder- schlagen. Auf dem Süllberge legte er ein Kloster und ein Kastell an, welches zwar von der umwohuenden Bevölkerung bald zer- stört, aber durch den Erzbischof noch einmal aufgebaut wurde. Bauers Berg, dessen weißer, blanker Sand nach der Abholzung für die Schiffer und Fischer, welche die Elbe herauf nach Ham- bürg segelten, von weither zu sehen war, und der wie die Nase des Gesichtes aus seiner Umgebung sich abhob, mag dem Orte den Namen Blankenese verschafft haben.
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