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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 80

1893 - Altona : Uflacker
— 80 — hänge dieses Hügellandes. Die herrliche, aus Laub- und Nadelholz bestehende Waldung wird häufig von denjenigen aufgesucht, die dem geräuschvollen Treiben der Stadt entfliehen und frische Waldluft atmen wollen. Einige Punkte des Ge- Hölzes sind besonders schön, z. B. die „majestätische Aussicht", von deren Aussichtsturm man eine prachtvolle Fernsicht über die ganze Umgegend hat. Von der Rainville-Terrasse aus sieht man deutlich, wie er über seine Umgebung hervorragt. In den Ortschaften Hausbruch und Ehestorf findet man nach einer Tour durch den Wald Erquickung. Die Hake ist reich an Bickbeersträuchern. Die Aufsicht über den Wald führt der Förster, der meistens zugleich Jäger ist. Von der Rainville-Terrasse aus gesehen, giebt der Höhen- zug jenseit der Elbe den Schülern ein einfaches Bild einer Gebirgskette. 31. Von Blankenese nach Wedel. Westlich von Blankenese liegt die kaum 2000 Einwohner zählende Stadt Wedel, nicht unmittelbar an der Elbe, sondern ungefähr zwei Kilometer landeinwärts, an der Wedeler Au, die in südwestlicher Richtung der Elbe zufließt. Die Eisenbahn dahin führt über Sülldorf und Rissen. Ein Fußweg führt unmittelbar an der Elbe entlang nach Schulau, dem Hafen von Wedel. Bis Wittenbergen führt dieser Weg am Strand entlang. Nachdem man hier die Höhe erstiegen hat, wandern wir unmittelbar an dem schroffen Abhang einer Hochebene entlang nach Tinsdahl, wo sich eine Pulverfabrik befindet. In Schulau steht am Ufer der Elbe ein Leuchtturm. Beim Untergang der Sonne wird in der Spitze des Turins ein Licht angezündet und mit Tagesanbruch wieder ausgelöscht. Es ist dazu bestimmt, dem Schiffer während der Nacht das Fahrwasser, den Hafen, zu zeigen. Damit das Feuer während der Nacht nicht verlöscht, wird es vom Turmwärter sorgfältig

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 33

1893 - Altona : Uflacker
— 33 — Stift liegt die Baptisten-Kapelle. In nördlicher Richtung treffen wir auf das Reventlowsche Armenstift, an der Westseite der Adolfstraße belegen. Es verdankt seine Ent- stehung dem Grafen Reventlow, welcher im Jahre 1713, nachdem der schwedische General Steenbock in einem Kriege zwischen den Dänen und Schweden die Stadt fast gänzlich hatte einäschern lassen, Oberpräsident von Altona wurde. Durch den sog. Schwedenbrand war unter den Bewohnern große Armut entstanden. Um ihr abzuhelfen, ließ Graf Reventlow an der Königstraße, dem jetzigen Stadttheater gegen- über, ein Armenstift mit Kirche, Waisenhaus und Waisenschule erbauen, und zwar teils aus eigenen, teils aus städtischen Mitteln. Vor mehreren Jahren wurde das Stift abgebrochen und an der Adolfstraße neu aufgebaut. Von den alten Ge- bäuden hat man nur das ehemalige Waisenhaus und die Kirche (Heiligengeistkirche) stehen lassen. In dem ersteren befindet sich jetzt das Polizeiamt, die letztere dient als Kunst- halle. Nordwestlich von dem neuen Stift liegt der Reventlow- platz, der durch die Stiftstraße nach W. hin mit Wohlers Allee, nach N. hin mit der kleinen Gärtnerstraße in Ver- bindung steht. Verfolgt man die letztgenannte Straße in nordwestlicher Richtung über den sog. Stern hinaus, so gelangt man nach dem Lazarett (Krankenhaus für Soldaten) an der Ecke der grünen Twiete. Diesem gegenüber liegt der Holsten- bahnhof, die erste Station oder Haltestelle der Hamburg- Altonaer Verbindungsbahn. — Beschreibe, welchen Weg du gehen und welche Richtung du einschlagen mußt, um von deinem Wohnhause nach der Schule zu gelangen! 10. Der Osterteil. Beim ersten Hinweis auf diesen Stadtteil bezeichnen ihn die Schüler, nach der Lage befragt, häufig als den Südoster- teil. In solchem Falle lasse man sie nach der Karte selbst

3. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 42

1893 - Altona : Uflacker
— 42 — Wilhelm I. geschenkt. Es sind Kanonen, welche das neunte Armeecorps bei Orleans eroberte. In der Mitte der Pal- maille steht ein zweites Denkmal, das bronzene Standbild des Grafen Conrad v. Blücher, welches die Stadt Altona ihrem früheren Oberpräsidenten, dem Vetter des preußischen Feldmarschalls v. Blücher, in dankbarer Anerkennung errichtet hat. Die Inschrift am Sockel des Denkmals lautet: „Graf Conrad v. Blücher-Altona, geb. d. 29. Febr. 1764, gest. d. 1. Aug. 1345, Oberpräsidcnt in Altona von 1808 bis an seinen Tod." Darunter stehen die Worte: „So klug im Rat Als kühn in That, Ein Staatsmann Und ein Ritter." Das Lob, das diese Worte dem Manne spenden, ist ein wohlverdientes. Klug und kühn schützte er Altona im Jahre 1813, als die Franzosen in Hamburg h.austen und diese Stadt von den Russen, belagert wurde. Obgleich unsere Vaterstadt sowohl von den Franzosen als von den Russen das Versprechen erhielt, daß sie nicht als feindlicher Ort be- trachtet werden solle, hatte sie doch von beiden Seiten viel zu leiden. Die russischen Generale verlangten häufig die Lieferung verschiedenartiger Gegenstände, und etwas mußte immer geliefert werden, um den guten Willen zu zeigen. Jede derartige Unterstützung erfuhren aber die Franzosen durch ihre Spione (Kundschafter), und unter den schlimmsten Drohungen verbot der französische Marschall Davoust, der in Hamburg den Oberbefehl hatte, dem Oberpräsidenten Blücher jede Lieferung an die Russen. Einmal drohte er ihm sogar, er werde die Stadt beschießen und sein eigenes Haus ein- äschern lassen; aber durch sein furchtloses Benehmen flößte Blücher den Franzosen soviel Achtung ein, daß Altona ver- schont blieb. Nicht immer erfüllte er die Forderungen der Russen. So gab er einmal einem russischen Ge- sandten, der auf der Stelle zwei Reitpferde mit Sattel und

4. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 65

1893 - Altona : Uflacker
— 65 — Rechte gewährten (S. 35). Besonders hervorzuheben ist das Recht, daß Altona die um ihres Glaubens willen Verfolgten aufnehmen durfte. So fanden z. B. 1567 die Flüchtlinge aus den Niederlanden hier Schutz und lohnten dem Ort durch regen Gewerbfleiß. Zwischen den Hamburger und Altonaer Gewerbetreibenden entstanden langwierige Streitigkeiten, weil die Altonaer ihre Waren in der benachbarten Stadt zum Verkauf brachten. Es wurde daher vom Hamburger Rat der strenge Befehl erteilt, daß niemand in Altona oder Ottensen etwas anfertigen lassen solle. Übertretungen wurden mit Geldstrafe und mit Verlust des Werkes bedroht. Der häßliche Streit fand erst ein Ende, als der Zunftzwang (S. 35) auf- hörte und völlige Gewerbefreiheit eingeführt wurde. Schwere Drangsale hatte der Ort zum erstenmal in der Zeit des dreißigjährigen Krieges zu bestehen. Im Jahre 1640 kam Holstein und damit auch Altona unter die Herrschaft der Könige von Dänemark. Der da- malige König Christian Iv. bestätigte alle Freiheiten und Rechte, welche dem Orte durch die Schauenburger Grafen gewährt worden waren. Im Jahre 1648 bestieg König Friedrich Iii. den Thron. Bis dahin hielten sich die lutherischen Einwohner nach Ottensen zur Kirche, während schon die Reformierten und die Juden ihre eigenen Gottes- Häuser hatten. Den ersten Beweis seiner königlichen Huld gab Friedrich Iii. dadurch, daß er schon 1649 eine lutherische Kirche erbauen ließ, die „Dreifaltigkeitskirche" genannt wurde. Erst im Jahre 1688 konnte man mit dem Bau eines Turmes beginnen. Es ist derselbe, der noch jetzt die Haupt- kirche ziert. Die Kirche selbst wurde später, als sie baufällig und zu klein geworden war, niedergerissen und an ihrer Stelle eine neue aufgebaut. Am 23. August 1664 wurde Altona durch König Friedrich Iii. zur Stadt erhoben. Als höchster Beamter der neuen Stadt wurde ein Präsident eingesetzt. Der erste Präsident war der frühere Lehrer des Königs, Rudolf Roland. Nach ihm haben die Rolandstraße und 5

5. Hamburg - S. 57

1899 - Hamburg : Kloß
— 57 — Hamburger, der Holsteiner, Ditmarschen, Bremer, Lübecker und Mecklenburger und zog dem Dänenkönig im Jahre 1227 kühn entgegen. Bei Bornhöved trafen sich die beiden Heere. Es kam zu einer blutigen, mörderischen Schlacht. Wenn die Ver- Kündeten, unter ihnen die Hamburger, auch uoch so tapfer stritten, so waren die Dänen doch allzu stark. Immer wieder errangen sie Vorteile und waren schon nahe daran zu siegen. Das konnte ein sehr schlimmer Tag werden. Es war der 22. Juli, der Maria-Magdalenen-Tag. Als das Schlachtgetümmel am heftigsten tobte und die Dänen mit neuer Macht vordrangen, fiel Graf Adolf auf feine Knie und betete mit lauter Stimme zu der heiligen Maria Magdalena. Er betete so: „O du Heilige, sieh erbarmend vom Himmel herab auf uns und steh uns bei in unserer Not; stärke unsern Mm und gieb uns neue Kraft; laß uns heute siegen über diesen treulosen und schrecklichen Dänenkönig, damit die deutschen Städte und Lande frei und ledig werden des fremden, schmachvollen Joches! Ich aber will dir sodann in dankbarem Gedenken an deine gnädige Hilfe ein Kloster erbauen in der guten und rechtschaffenen Stadt Hamburg". Kurze Zeit nach dem Gebete mußte der Feind überall zu- rückweichen, und ehe es Abend ward, hatte Graf Adolf den schönsten Sieg erfochten. Er vergaß seines Versprechens nicht. In der Gegend, wo heute unser neues Rathaus und die Börse stehen, erbaute er bald nach dem Siege bei Bornhöved ein Kloster, welches er Maria-Magdalenen-Kloster hieß, übergab es frommen Mönchen, damit sie hier ihr Leben dem Dienste Gottes weihen könnten, und errichtete ihnen bei dem Kloster die Maria-Magdalenen- Kirche. Graf Adolf war seit der Erhörung seines Gebetes ein gar frommer Herr. Nach einiger Zeit gründete er nahe bei dem ersten ein zweites Kloster, das er zu Ehren Johannes des Täufers das Johanneskloster nannte. Es stand in der Nähe der jetzigen großen und kleinen Johannisstraße. Die Klöster waren mit einer hohen Mauer umgeben, da die Mönche von der Welt abgeschieden sein mußten. Um aber

6. Hamburg - S. 144

1899 - Hamburg : Kloß
— 144 — nicht zu Willen war, faßten sie den Beschluß, es solle bei hoher Strafe kein Hamburger irgend etwas bei den Altonaern der- fertigen lassen oder kaufen dürfen. Auch in späterer Zeit ent- standen noch einigemal Streitigkeiten zwischen Hamburg und der kleinen, aber stetig wachsenden Nachbargemeinde. Im Jahre 1664 wurde Altona zur Stadt erhoben. Die dänischen Könige, denen die Länder Schleswig und Holstein mit Altona lange Zeit gehörten, machten mehrfache Versuche, den Handel Hamburgs nach Altona zu ziehen, und auch fönst zu Gunsten Altonas die Stadt Hamburg zu schädigen, die sich ihnen nicht unterwerfen wollte, und die alle Angriffe tapfer zurück- schlug. Eine Feindseligkeit bestand jetzt nur noch zwischen Ham- bürg und den Tänenkönigen. Zwischen den beiden benachbarten Städten selbst war jeder Haß und Groll begraben. Jede von ihnen stand vielmehr der anderen in Zeiten der Not schwesterlich bei. So fanden die Altonaer freundliche Aufnahme in Hainburg, als im Jahre 1713 ein furchtbarer Brand den größten Teil ihrer Stadt verzehrte, und viele Hamburger fanden eine Zu- fluchtsstätte in Altona zur Franzosenzeit und bei der Fenersbrunst von 1842. Das freundschaftliche Verhältnis beider Städte zu einander ist nicht wieder ernstlich gestört worden. Jede gönnt der anderen ein weiteres Ausblühen von ganzem Herzen. Wandsbek ist unser sauberes, liebliches Nachbarstädtchen im Osten. Sein Name weckt bei einer großen Zahl von Ham- burgern die Erinnerung an fröhliche Stunden. Sein prächtiges Gehölz, in welchem vornan das Denkmal des Dichters Claudius steht, und wo weiterhin die beiden Vergnügungslokale „Klein- und Groß-Jüthorn" liegen, ist das Ziel vieler Hamburger Spazier- gänger. Die großen Pferderennen zwischen Wandsbek und Horn locken Tausende von Hamburgern hinaus. Wandsbek ist erst im Jahre 1869 eine Stadt geworden. Als Dorf wurde es aber schon vor 600 Jahren genannt. Es zahlte damals Zehnten, das sind Abgaben in Getreide, an das hamburgische Kloster Herwerdes- Hude, nach welchem unser Stadtteil Harvestehude benannt ist, und von dessen Park noch jetzt einige alte Eichen auf der Krngkoppel bei der neuen Nisterbrücks stehen. Wandsbeks schnelles Wachsen

7. Teil 2 - S. 146

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 146 — hergestellten englischen Leinwand und die Mißernten der Jahre 1846 und 1847. Die bittere Not und der Hunger klopften da an viele Türen. Viele Menschen wanderten am Bettelstabe ins Elend. Als dann die Nachrichten von der französischen Revolution ins Land kamen, brachen auch in Ravensberg Unruhen aus. @ 99. Die Einigungskriege unier Wilhelm I. u deu drei letzten Kriegen, die die Einigung Deutschlands unter den Hohenzollern herbeiführten, nahm das Bielefelder Bataillon teil. 1864 empfingen die Fünfzehner bei Misfnnde am 2. Februar die Feuertaufe. Später standen die Fünfzehner und Fünfundfünfziger vor Düppel. Am 22. Februar bestaud das 55. Regiment das erste bedeutendere Gefecht bei Rackebüll. Am 18. April nahm das 1. Bataillon der Fünfundfünfziger am Sturm auf die Düppeler Schanzen teil und eroberte mit andern die Schanzen 3, 4 und 7. Am 29. Juni machte das in Bielefeld liegende Bataillon der Fünfzehner und das ganze Regiment 55 den Übergang nach Alfen mit Wie schon 1864 wurden auch 1866 die Fünfzehner und Fünfundfünfziger vou Goebeu kommandiert. Sie gehörten zur Mainarmee und kämpften am 4. und 16. Juli bei Dermbach und Kissingen gegen die Bayern. Auch au den folgenden Gefechten bei Lauffach, Afchaffeuburg und Tauber- bifchofsheim nahmen sie mit Ehren teil. Bedeutend größere Anstrengungen als 1866 wurden 1870/71 an beide Regimenter gestellt. Sie gehörten zur 1. Armee, die General Steinmetz führte. Am Abeud des 6. August nahmen die Füufund^ fünfziger noch an der Schlacht bei Spichern teil. Der eigentliche Ehrentag der beiden mit Bielefeld verbundenen Regimenter war bei 14. August. An diesem Tage griffen sie den abziehenden Feind so energisch an, daß er festgehalten und so seine Einschließung in Metz vorbereitet wurde. Der Kamps begauu gegen 4 Uhr nachmittags gegen eine große Übermacht. In dem heißen Kampfe verlor die 4. Kompanie der Fünfzehner ihre sämtlichen Offiziere. Die Fahne des 2. Bataillons der Fünfundfünfziger wurde durch 10 Kugeln durchbohrt und wanderte aus einer Hand in die andre, weil die Fahnenträger nacheinander niedersanken. Aber die Höhe von Eolombey wurde erobert und erfolg- reich verteidigt. Am 18. August nahmen die beiden Regimenter am Nachmittag das Dors Jnssy. Nun begannen die anstrengenden Wochen der Einschließung von Metz. Unter der naßkalten Witterung, dem schlechten Wasser und den aufreibenden Gefechten hatten die Truppen viel zu leiden. Allerhand Krankheiten traten auf. Groß war darum die Freude, als die Festung sich am 27. Oktober ergab. Bis Mitte Dezember lagen uusre Regimenter in der Festung, dann finden wir sie bald in der Seinegegend im Kampfe gegen feindliche Scharen und

8. Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg - S. 62

1914 - Breslau : Hirt
62 Die früher als Vororte bezeichneten Stadtteile. 13. Eilbeck, 179,02 ha, davon 2,42 ha Wasserfläche, 58232 Einwohner- nach Nw zum Eilbeck von 21 m auf 9 m sich abdachend. Grenze: Eilbeck-Kanal, Gebietsgrenze gegen Wandsbek, dann die Nordseite der Lübecker Eisenbahn, Ostseite der Landwehr und der Marienau. In politischer Beziehung hat dieser Stadtteil die Geschicke von Barmbeck geteilt. - Hauptverkehrsader desselben ist die Wandsbeker Chaussee- an dieser liegen auch die Begräbnisplätze der St. Iakobi- und der Hammer-Gemeinde^. Zu beiden Seiten der genannten Straße und unfern voneinander erheben sich seit 1883 das schon vor 1247 am Rödingsmarkt gegründete neue Hospital zum Heiligen Geist und die zierliche Friedens- Kirche, die 1884 eingeweiht ist. y. Früher als Vororte bezeichnete Stadtteile zwischen der Lübecker Eisenbahn und der Elbe. 14. Borgfelde, 123,40 ha, davon 7,52 ha Wasserfläche, 33 934 Ein- wohner. Die Grundfläche dieses Stadtteiles hat die Gestalt eines rechtwinklig gebogenen Knies; der nördliche Teil gehört der Geest an, an deren steilem Abhänge die Borgfelder Straße (ein Teil der alten Landstraße über Hamm und Steinbeck nach Bergedorf) entlang führt, während der südöstlich bis zur Bille^ reichende, tiefgelegene Marschteil die westliche Hälfte des Äußeren Hammerbrooks begreift (4-21 m). Grenze: Berliner Tor, Nordseite der Lübecker Eisenbahn, Ostseite der Landwehr, Borgfelderstraße, Ausschlägerweg, quer über den Hammerdeich zurbille, diese selbst, Hoch- wasserbassin und das nördliche Ende des Heidenkampsweges bis zur Lübecker Eisenbahn. An der Bürgerweide liegt die 1873 hierher in ein neues Gebäude ver- legte Taubstummenanstalt, ferner das Alida Schmidt- und das Robert Adickes-Stift, an der Burgstraße das Diakonissen-Mutterhaus Bethesda, während für das Kinder-Hospital, das Martha-, das Anna- und das Matthias-Stift Gebäude an der Baustraße errichtet sind. Im südlichen Teile von Borgfelde nahe dem Nordufer der Bille sind neben vielen gewerb- lichen Anlagen die Desinfektions-Anstalt und die Berbrennungs-Anstalt für Abfallstoffe erbaut worden. Nahe der Lübecker Bahn, auf dem freien Platze zwischen der Claus Groth-Straße und der Wallstraße, erhebt sich seit 1903 der Kuppelbau der Erlöserkirche. Borgfelde zusammen mit dem jetzt zu St. Georg gehörigen Borgesch bildete eine große Gemeindeweide der Hamburger Bürger, welche erst 1679 durch die Befestigungsanlagen des ,.Neuen Werkes" (um St. Georg) in die genannten Teile getrennt wurde. 1 Auf dem Iakobikirchhofe ruht Major Iungmann, der Sieger von Eckernförde (5. April 1849). 2 Unfern des Billbracks, an der Ecke des Ausschlägerweges und des Brackdammes, steht der vom Hammerdeich neuerdings hierher versetzte, „für die gesamte Kinderwelt des Erdballes bedeutsame Denkstein" I.h.camp es, des Verfassers von „Robinson der Jüngere". Eampe lebte 1778-83 bei Hamburg und schrieb 1779 dieses sein bekanntestes Werk.

9. Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg - S. 75

1914 - Breslau : Hirt
§17. Ortsbeschreibung des Landgebietes. 75 § 17. Ortsbeschreibung des Landgebietes. A. Im Bereiche der Landherrenschaft der Geestlande. Von holsteinischem Gebiete (Kreis Stormarn) umgebene Ausschluß-Gebiets- teile, die ,,Walddörfer" 1 genannt werden.--Keines der Walddörfer besitzt eine Kirche- dieselben sind vielmehr bei benachbarten holsteinischen Dörfern (Bergstedt, Siek, Alt-Rahlstedt) eingepfarrt. Ihre abgeschiedene, ruhige Lage, die schönen Wälder, Bäche und Teiche geben mehreren von ihnen einen eigen- artigen Reiz und machen sie zu beliebten Zielpunkten für Ausflüge in die Umgebung unserer Stadt. Ihre weitere Aufschließung zur Besiedlung von Ham- bürg aus ist neuerdings durch die Bahnbauten (S. 42) in die Wege geleitet und wird in den nächsten Iahren wohl eine große Umwälzung zur Folge haben. 1. Farmsen mit dem Gute Berne, westlich von der Lübecker Chaussee und Eisenbahn, nordöstlich von Wandsbek' 17-38 m. Im Jahre 1904 ist in Farmsen eine Iweiganstalt des Werk- und Armenhauses eröffnet worden. Aus dem unter mehrere hamburgische Bürger geteilten Besitze ist Farmsen bis 1591 nach und nach in das Eigentum der Stadt übergegangen, während die Berne von 1375-1806 dem Hospitale zu St. Georg gehörte. 2. Volksdors, nordöstlich von dem vorigen, nahe an die Lübecker Bahn und Chaussee heranreichend. Hoch gelegen,- meist hügelige Feldflur- zu etwa l mit Wald bestanden- 32 — 67 m (Mellenberg). 1906 hat hier das Pestalozzi- Stift, eine Erziehungsanstalt für Kinder, welche der Verwahrlosung ausgesetzt sind, ein neues Heim bezogen. Hamburg kaufte das ihm bereits 1437 verpfändete „Volftmersdorp" 1440. 3. Wohldorf und Ohlstedt, am linken Ufer der oberen Alster, durch- flössen von dem mehrfach sich teichartig verbreiternden Ammersbeck,- zu \ be- waldet- nur 17-39 m. 1347 verband sich die Stadt Hamburg mit den Grafen von Holstein gegen die Raubritter in dem festen Hause Woltorp, welches erstürmt und geschleift wurde. Erst 1438 ging Wohldorf in den vollen Besitz Hamburgs über- Ohlstedt ward erst 1463 an den Rat von Hamburg verpfändet. Wohl auf dem alten Burgplatze wurde 1487 das „Herrenhaus" als Residenz der Waldherren bei ihrem jeweiligen Aufenthalte errichtet. Das gegenwärtige, im Gehölz liegende und von Wasser umgebene Herrenhaus ist 1712 erbaut. 4. Groh-Hansdors und Schmalenbeck? enthält nächst Geesthacht die be- deutendsten natürlichen Höhen des Hamburger Gebietes 39 — 73 m (Kalte Berge nahe der Südgrenze),- etwa zu ^bewaldet. Hier sind im Jahre 1900 von der Landesversicherung der Hansestädte ein Invalidenheim für männliche und ein Genesungsheim für weibliche Personen eingerichtet worden, in welchen Er- holungsbedürftige einen Aufenthalt in reiner Luft und unter guter Pflege finden. Das zuerst 1274 erwähnte „Johannisdorf ward 1442 vom Herzog Adolf von Schleswig an Hamburg verkauft, während das südlich von jenem belegene Schmalen- beck 1437 aus ritterschaftlichem Besitze an die Stadt gelangte. 1 Schon 1440 werden unter den Ratsmitgliedern einige als „Landherren von Hans- und Woltorp" bezeichnet- später heißen sie geradezu „Waldherren" und der ihnen untergeordnete Gebietsteil „Landherrenschaft der Walddörfer" oder „Waldherrenschaft" (aufgehoben am 22. Oktober 1830).

10. Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg - S. 63

1914 - Breslau : Hirt
Die früher als Vororte bezeichneten Stadtteile. 63 15. Hamm^, 419.67 ha, davon 13,63 ha Wasserfläche, 57 094 Einwohner. Die Landstraße trennt hier, wie in dem benachbarten Horn, scharf den nördlich gelegenen Geest- von dem südlichen, tief liegenden Marschteile im Äußeren Hammerbrook, der dnrch den (im 16. Jahrhunderte angelegten) Hammerdeich geschützt wird (4-21 m). Grenze: Nordseite der Lübecker Dahn bis Wandsbek, die Gebietsgrenze, hinüber zum Hornenveg, Hohle Rönne, hinüber zur Bille, diese selbst, Ausschlägenveg, Borg- felderstraße, Landwehr. Auf der Anhöhe liegt malerisch die 1693 erbaute und neuerdings ver- größerte Dreifaltigkeitskirche; bis dahin war Hamm zu St. Georg ein- gepfarrt. Schon damals besaßen Hamburger Bürger Sommersitze auf der Hammer Höhe. 1895 hat Hamm eine zweite Pfarrkirche, die Dankes- Kirche, erhalten. Den vollen Besitz von Hamm erwarb die Stadt 1556. 16. Horn, 611,46 ha, davon 2,78 ha Wasserfläche, 8323 Einwohner (3 — 24 m). Grenze: Die Gebietsgrenze bis zur Bille, diese selbst, hinüber bis zur Hohlen Rönne, Hornerweg und hinüber bis zur Gebietsgrenze. Der Anbau erscheint hier als ein viel weitläufigerer. Die ganzen Wiesen nördlich der Bille und viel Gebiet im Nordosten sind noch nicht erschlossen. Die Verbindung mit der Stadt ist schlecht. Horn hat die im Verhältnis zur Größe kleinste Bewohnerzahl. Nördlich vom Hornerweg bis zur Gebiets- grenze erstreckt sich die zur Abhaltung von Pferderennen benutzte, ausgedehnte Koppel, während zwischen Hornerweg und Hornerlandstraße das „Rauhe Haus"^ gelegen ist. Am Bauerberg liegt die 1886 eingeweihte, einfache Martinkirche. — Das 1306 zuerst genannte Dorf Horn wurde 1383 vom Grafen Adolf Vii. an den Rat von Hamburg übertragen. 17. Billwärder Ausschlag, 890,64 ha, davon 254,24 ha Wasserfläche, 51121 Einwohner- ursprünglich nur die Niederung zwischen Bille und Elbe (4-9 m), welche 1397 im Zusammenhange mit dem Billwärder eingedeicht worden ist. Zu derselben sind gemäß der neuen Stadteinteilung die Kalte- Hofe und die Billwärder Insel hinzugetreten, welche früher zur ehemaligen Vogtei der Elbinseln, dann aber zur Landherrenschaft der Marschlande gehört haben. Die Billwärder „Insel" steht seit dem Durchstiche der Kaltenhofs 1875- 79 sowohl mit deren östlichem Reste als auch mit Moorfleth in Landverbindung. 1 Der gewöhnlichen Erklärung nach von H am m a, dem Namen des großen Waldes, der diese ganze Gegend bedeckte und dem Kastell Karls des Großen den Namen Hammaburg gab. Noch 1256 war Hamm der Sitz der Junker von Hamma. Die an Stelle des ausgerodeten Waldes getretenen Gemeindeweiden wurden um 1780 aus- geteilt verkauft. — Wahrscheinlicher ist es, daß der Name „Hamburg" mit dem niedersächsisch-friesischen „Hamm", d. i. jeder umhegte Ort (dithmarsisch und sächsisch „die Hamme" das Gehege), zusammenhängt. ^ 1833 von I. H. Wichern gegründet, ursprünglich Rettungsanstalt für Knaben, später durch eine „Brüderanstalt", ein mit einer Realschule verbundenes Pensionat, eine „Lehrlingsanstalt" und ganz neuerdings durch eine agrikulturchemische Versuchs- und Vegetations-Station erweitert.
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