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1. Bodenständiger Unterricht - S. 32

1913 - Leipzig : Dürr
— 32 — 2. Spaziergang: Schulhof. Gesichtskreis. Stand der Sonne. Bestimmung der Lage des Schulhauses und der Nachbargebäude, der Windrichtung nach dem Hahn der Münster- und Neustädter Kirche und dem Rauch aus Stüssels und Kopkas Fabrikschornstein. „Sieben Sonnen" an der Münsterkirche und ihre Sage. Grabsteinplatten mit Figuren in den Mauern der Kirche. Spitz- und Rundbogen. Wolderuskapelle. Efeu daran. Zigarrenfabrik von Böckelmann (jetzt Rathaus Iii). Färberei von Höpker. Blick durch die halbgeöffneten Fenster in die Färbebottiche. Post; Uhr, Hermes, Turm für die Fernschreib- und Fern- sprechleitungen. Herforder Bank. Gesichtskreis. Bowerre: Flußlauf, Ufer; Gang in den Hof der Höpkerfchen Fabrik; Ausnutzung der Wasser- kraft durch Caafe Nachfolger. Auf der andern Seite der Hämelinger brücke, neben Steinmeier: Mündung der kleinen Werre. Neustädter Kirche: Spitzbogen, Wasserspeier, Glocke über dem Zifferblatt, Schall- löcher; die Giebel der alten Häuser von Titgemeier aus dem Jahre 1695, von Ellersiek (zwischen Titgemeier und Kaiserhof), Biermann und Recken- dorf (Ratskeller). Große Fuhrwerkswage vor Biermann. Eßwaren- gefchäft von Maßmann. Ledergeschäft von Weingarten. Altes Haus von Schlachter Reckendorf in der Komturstraße. Katholische Schule und Kirche. Synagoge. Katholisches Waisenhaus. Gegenüber altes Haus von Bäcker Titgemeier aus dem Jahre 1731. Bowerre: Blick von der Brücke auf den Fluß hinter dem katholischen Waisenhaus: Hinweis auf die Wasserstraßen in Venedig; Blick nach der Abzweigung der Bowerre und der kleinen Werre. Menckhoffs Leinenfabrik. Wäscherei von Landre. Gesichtskreis. 3. Spaziergang: Stand der Sonne. Aufsuchen eines Buchfinken- nestes, das ich an der Vlothoer Straße — sie läuft von der Abzweigung der Waldfriedenstraße an etwa 300 m ziemlich genau nach Osten — wußte. Zuerst fanden es zwei Knaben, beide vom Lande; zuletzt blieben noch fünf Schüler übrig, die es überhaupt nicht finden konnten, darunter aber auch einer vom Lande. Schutzfarbe. Art des Nestes. Beobachtung eines Buchfinken, seine Farbe; wie er von einem Baume Raupen absuchte. Nutzen der Vögel. — Wasserbehälter des Städtischen Wasserwerks. Wasserleitung. Gesichtskreis. Steingrube, Schichtenlagerung. Ver- Witterung der Steine durch Sonne, Frost, Waffer. Bei Steinmeier: Holztauben, Kaninchen, Lachtauben. Prachtvolle Aussicht nach Westen und Süden. — Steinbruch: wieder Schichtenlagerung, Verwitterung; viele Quellen aus den Wänden; Entstehung dieser Quellen. Feuer- salamander. — Gang am Oberlauf des Baches, von der Quelle bis

2. Bodenständiger Unterricht - S. 45

1913 - Leipzig : Dürr
— 45 — Eroberung der Burg. Lage der Burg. Eingangstor. Hinweis auf Zugbrücken. Dicke Burgmauern. Torwächter in der mittelalterlichen Burg. Burghof. Kurfürstendenkmal. Erinnerungsplatten an den beiden Standorten Kaiser Friedrichs Iii. und Kaiser Wilhelms Ii. und Gemahlin gelegentlich der Entgegennahme der Huldigung. Museum. In der völkerkundlichen Abteilung: Einbaum, geflochtene und ge- webte Matten, Pfeile, Musikgeräte und Götzen von Bewohnern der Südsee. Kopra. Indische Webereien. Japanische Ritterrüstung. — Mittelalterliche Stein- und Eisenkugeln, die man auf der Burg ge- funden hat. Unterirdische Gänge: Burgverlies, Ausfalltore, Schieß- scharten, Küche, Backofen, Weinkeller, Rauchfänge, Luft- und Licht- schächte, „Fallen", Wasserleitung von Quell- und Regenwasser. Blick in den Paß von Bielefeld zwischen Sparren- und Johannisberg; Bedeutung für den Verkehr: Straßen, Eisenbahn, Lutterbach. Übungen im Zurechtfinden. Himmelsrichtungen. Bethel. Spinnerei Ravensberg. Kalkofen halbwegs Brackwede; links von der Straße. Kalksteine: Art der Steine, Lagerung in dem Bruche. Kalkofen. Versteinerungen gesucht, nur eine gesunden. Rückmarsch: Kaserne, Neustädter Kirche mit dem Doppelturm — an der Münsterkirche in Herford fehlt der zweite Turm! —, gotische Fenster. Landgericht. Ulmenstraße. Schiller- platz: Büsten von Schiller und Goethe vor dem Theater. Beachtung des Sonnenstandes auch bei der Rückkehr 1. vom Vorplatz des Bahnhofs in Bielefeld aus, 2. in Herford. 18. Spaziergang (Turnfahrt): Sonnenstand am Morgen gegen 6 Uhr. Fahrt mit der Kleinbahn bis Wehrendorf. Bahnhöfe bis dahin. Marsch über Steinbrünndorf nach dem Bornstapel. Richtung. Hohe, starke und besonders schöne Erlen, ihr Standort. Birken, Kopfweiden. Entstehung der Moore. Wiese mit Findlingen, wie Heuhaufen anzusehen, Steinbruch, ganz schräg liegende Schichtungen, Täler, Laub- und Nadelwald. Risse und Spaltungen auf den Wegen infolge der Trockenheit. Hinweis auf die Erdrisse in Südwestafrika und Australien bei der Dürre und ihre Bedeutung als Verkehrs- Hindernisse. Spiel am Bornstapel. Schöne Lage. Gesichtskreis. Himmelsrichtungen. Sage. Vogelnest mit drei Jungen. Weg über Bentorf nach Calldorf. Stand der Sonne um 12 Uhr. Außer- ordentlich tiefes Tal mit sehr steilen Ufern an den beiden Seiten. Hohe Bäume an den Ufern. Lichthunger der Pflanzen. Zahlreiche Quellen in Calldorf; eine besonders starke; Klarheit und Kälte des Wassers. Landstraße an der Weser entlang nach Vlotho. Richtung. Eisenbahnbrücke über die Weser. Fahrt über die Weser und sofort

3. Bodenständiger Unterricht - S. 34

1913 - Leipzig : Dürr
— 34 — Hause, Übung im Zurechtfinden, auch nach dem Stande der Sonne; weiterer Verlauf der kleinen Werre an der Bergertormauer. — Vorderansicht des Hauses von Sanitätsrat Dr. Nolting: Leggehaus, seine Bedeutung, Hinweis auf die Bauart: Fachwerk, malerisch, vor- springender 1. Stock beim Anbau, Rolle, Tür und Boden zum Hinauf- ziehen und Verstauen der Waren; Erklärung der Sinnbilder an der Vorderseite von links nach rechts: 1. Lippische Rose: fünfblättrig, rot. 2. Taube mit Zweig im Schnabel = Friede. 3. Knabe mit einem Füllhorn in der linken Hand, aus dem Blumen fallen, und mit einem Kranz in der rechten ^Frühling. 4. Knabe mit einer Sichel in der linken Hand und mit einer Roggengarbe in der rechten — Sommer. 5. Sonnenuhr. 6. Knabe mit einem Weinglas in der rechten und mit einer Traube in der linken Hand — Herbst. 7. Knabe mit Schlittschuhen und Muff = Winter. 8. Preußischer Adler. 9. Wage = Gerechtigkeit. 10. Zwei Äskulapschlangen = Heilkunde. 11. Eule = Weisheit. 12. Wappen von Herford (rot). 13. Spinnrad: Erinnerung an die Flachsspinnerei, Leggehaus. 14. Geschnürter Ballen, Tonne, Anker — Handel. 15. Zahnrad, zwei sich kreuzende Hämmer, zwei Sicherheitsventil- kugeln — Industrie. 16. Ähren, Spaten, Sense, Beil — Landwirtschaft. 17. Anker, Herz, Kreuz = Glaube, Liebe, Hoffnung. 18. Springendes, weißes Westfalenroß auf rotem Felde. ' 19. vierblättriges Kleeblatt = Glück. Blick in die Johannis-, Creden- und Komturstraße, Vorderseite und Stand der Häuser, Fluchtlinie. Bestimmung der Richtung. — Leinenverein. Blick auf die Bowerre aufwärts nach der Brücke und Abzweigung der kleinen Werre, wo wir eben vorher waren. Nist- gelegenheit im Gebüsch. Beobachtung der Vögel. — Schecke = buntes Pferd vor einem Wagen. — Brücke über die Bowerre in der Johannis- straße, Blick von da die Bowerre abwärts, die Häuser an beiden Ufern: Hinweis auf den Spreewald, Venedig, Fleets in Hamburg. — Gang nach der Bergertorinfel: Akzisehaus, Bauart, Bedeutung, jetzt Polizei- wache. Die beiden Bergertorbrücken. Aufstauung des Wassers: Zweck.

4. Landeskunde des Königreichs Württemberg und der Hohenzollernschen Lande - S. 39

1909 - Breslau : Hirt
§ 9. Die Hauptgestalten der Württembergischen Geschichte. 39 zu erhalten, nämlich 9 Reichsstädte: Aalen, Eßlingen, Giengen, Gmünd, Hall, Heilbronn, Reutlingen, Rottweil, Weil, die Propstei Ellwangen und einige Klöster mit einer Bevölkerung von 125000 E. Zugleich wurde Friedrich zum Kurfürsten erhoben. Er vereinigte die neuen Erwerbungen zu einem eigenen, vom alten Herzogtum getrennten Staat „Neuwürttemberg". Ii. Friedrich als König. 1. Die Aufrichtung des Königreichs. Am 2. Dezember 1804 fetzte sich Napoleon I. die Kaiserkrone aufs Haupt. Dies gab Anlaß zu einem abermaligen Bündnis Österreichs, Rußlands und Englands gegen Frankreich und zu einem neuen Krieg i. I. 1805. Friedrich suchte sich vom Kriege fernzuhalten. Aber Napoleon, der mit unerhörter Schnelligkeit seine Truppen nach Deutschland geworfen hatte, erschien uuer- wartet in Ludwigsburg, erklärte dem Kurfürsten: „Wer nicht für mich ist, ist wider mich", und dieser hatte keine andere Wahl, als sich an Napoleon an- zuschließen und feine Truppen unter französisches Kommando zu stellen. Un- aufhaltsam rückte Napoleon vor; nach feinem glänzenden Siege in der Drei- kaiferschlacht bei Austerlitz lag Österreich besiegt zu seinen Füßen; der Friede von Preßburg brachte Napoleon die erwünschten Früchte seines Sieges, er brachte auch dem Kurfürsten die in Aussicht gestellte Belohnung für den Anschluß an Napoleon. Württemberg erhielt eine weitere Vergröße- ruug aus dem vorderöfterreichifcheu Besitz, die Donaustädte Ehingen, Munder- kingen, Riedlingen, ferner Sanlgau, Mengen u. a. mit zusammen 150000 Einwohnern und wurde zum Königreich erhoben. Am 1. Januar 1806 nahm Kurfürst Friedrich feierlich die Königswürde an und ließ sich den Eid der Treue und Untertänigkeit schwören. Im gleichen Jahre trat Württem- berg dem Rheinbunde bei, der aus 16 deutschen Staaten bestand, die sich vom Reiche loslösten und unter Napoleons Schutz stellten. Infolgedessen hörte das Deutsche Reich nach einem Bestände von 1000 Jahren aus. Württem- berg erhielt dafür abermals einen Zuwachs: es bekam die Herrschaft über eine Anzahl bisher reichsunmittelbarer Fürsten und Grasen ^Hohenlohe, Wald- bürg, Limpurg u. a.) und andere Gebiete mit etwa 180000 Einwohnern, und i. I. 1809 und 1810 kamen an Württemberg Ulm, Ravensburg, Leutkirch, Tettnang, Mergentheim, Crailsheim, Gerabronn, Geislingen n. a., so daß Württemberg in wenigen Jahren aus einem Lande von 150 Quadratmeilen mit 650000 Einwohnern zu dem jetzigen Umfange von 354 Quadratmeilen mit 1400000 Einwohnern angewachsen war. 2. Jnnereregiernng. Mit der Annahme der Königswürde hob Friedrich die alte Verfassung auf, wonach die „Landschaft", d. h. die Versammlung der Prälaten und der Abgeordneten der Städte und Ämter, gewisse Rechte wie das der Stenerverwillignng gehabt hatte, und regierte unumschränkt als gewaltiger Selbstherrscher. Er ordnete nun das ganze Staatswesen, um aus Alt- und Neuwürttemberg einen einheitlichen Staat zu machen. Das Land wurde in 12 Kreise eingeteilt, diese wiederum in Oberämter; die höchste Behörde wurden die 6 Ministerien. Auch die Verhältnisse der Kirche wurden neu geregelt; das Kirchengut wurde vom Staat eingezogen, wogegen dieser die Ausgaben sür die Kirche übernahm. Dem katholischen Glaubensbekenntnis wurde gleiches Recht mit dem evangelischen zuerkannt, überhaupt die Gleich- heit aller vor dem Gesetze streng durchgeführt. Das Schulwesen wurde ge- hoben und 1811 das erste evang. Lehrerseminar in Eßlingen eröffnet. Der Rechtspflege wurde besondere Sorgsalt zugewendet. Für Hebung von Gewerbe,

5. Landeskunde des Königreichs Württemberg und der Hohenzollernschen Lande - S. 43

1909 - Breslau : Hirt
§ 9. Die Hauptgestalten d. Württembergs Geschichte. — Die Hohenzollernschen Lande. 43 Königs Karl erfreuliche Fortschritte gemacht. Die Industrie nahm einen ungeahnten Aufschwung; das Eisenbahnnetz dehnte sich immer weiter aus; das segensreiche Werk der Albwafserverforgnng wurde durchgeführt, Stutt- gart durch zahlreiche Bauten und Denkmäler verschönert, das Münster in Ulm vollendet. Auch auf dem Gebiete des Schulwesens wurde weiter- gearbeitet, namentlich die Universität Tübingen, welche i. I. 1877 die 400jährige Jubelfeier beging, bedeutend erweitert. Dabei erfreuten sich alle wohltätigen Anstalten der Fürsorge der edlen Königin Olga, deren Name in einer Reihe von hochherzigen Stiftungen fortlebt, wie z. B. dem Olgastift, einer Höheren Mädchenschule, welcher die geistvolle Fürstin besonderes Interesse zuwandte. Als König Karl am 6. Oktober 1891 kinderlos starb, folgte ihm sein Nesse Wilhelm Ii. (geb. am 25. Februar 1848). Bei feinem Regierungs- antritt erklärte er, daß er Frömmigkeit und Gottesfurcht Pflegen, den Armen und Schwachen ein Freund und Helfer, dem Recht allezeit ein eifriger Hüter sein wolle, daß er mit unerschütterlicher Treue an den Verträgen, die unser großes deutsches Vaterland begründeten, festhalte, und daß er in der Förderung der Wohlfahrt und des Glückes seines Landes das höchste Ziel seines Lebens erblicke. Möge es dem Könige beschieden sein, in einer langen und gesegneten Regierung dieses Ziel zu erreichen, damit auch in Zukunft der alte Wahlspruch gelte: „Hie gut Württemberg allewege!" B. Die Hohenzollernschen Lande. § 1. Lage und Grenzen. Die Hohenzollernschen Lande liegen im südlichen Teile des Deutschen Reiches und grenzen im O. und N. an Württemberg, im W. an Württemberg und Baden, im S. an Baden (5 Exklaven in Baden, 2 in Württemberg, 1 zwischen Württemberg und Baden; 3 württembergische Enklaven). § 2. Größe. Der Flächeninhalt beträgt 1142 qkm, die Einwohnerzahl 66 780. § 3. Bodenkunde und Bewässerung. Hohenzollern beginnt auf der Oberschwäbischen Hochebene nördlich von der Ostrach, zieht sich nordwärts über die Schwäbische Alb, dann westwärts über den Neckar bei Horb bis auf den Oftrand des Schwarzwaldes, nimmt somit an den vier natürlichen Gruppen Württembergs teil. Es ist durchflössen im N. vom Neckar und dessen Zuflüssen: Eyach und Starzel rechts, Glatt liuks; im S. von der Donau und deren Zuflüssen: Ablach und Ostrach rechts, Schmiecha und Lauchert links. § 4. Die Bevölkerung. Die Bevölkerung ist schwäbischen Stammes, zum größten Teil katholisch, nur etwa 2800 sind evangelisch und etwa 500 jüdisch. Sie beschäftigt sich meist

6. Landeskunde des Königreichs Württemberg und der Hohenzollernschen Lande - S. 52

1909 - Breslau : Hirt
52 Landeskunde des Königreichs Württemberg. 10. Das Kloster Maulbronn. (Vgl. S. 11.) Das Kloster Maulbronn, gegründet i. 1.1146, ist kunstgeschichtlich von besonderer Be- deutung dadurch, daß es die Entwicklung der Baukunst des Mittelalters vom früh- romanischen Stil bis zum Ausklingen des gotischen auf engem Raum in ausgezeichneten Gebilden zur Anschauung bringt.

7. Landeskunde des Königreichs Württemberg und der Hohenzollernschen Lande - S. 38

1909 - Breslau : Hirt
38 § 9. Die Hauptgestalten der Württembergischen Geschichte. Jugendvergehen bereute und versprach, daß die Zukunft einzig dem Wohle der Untertanen gewidmet sein solle. Die guten Vorsätze hielten allerdings nicht immer stand. Es fehlte nicht an Rückfällen in die frühere Willkürherrschaft; so wurde z. B. der Dichter Schubart auf hinterlistige Weise gefangen genommen und zehu Jahre laug auf dem Asperg eingekerkert. Soldaten wurden an die Holländer verkauft und fanden größtenteils in fernen Ländern ein beklagenswertes Ende. Ämter- verkauf, Jagdlasten und Wildschaden hörten nicht auf. Aber Herzog Karl war jetzt doch auch darauf bedacht, das Wohl feines Landes zu fördern. Er richtete feinen ganzen Eifer auf das Erziehungswesen und die Pflege der Wiffen- schaften und Künste; er gründete die öffentliche Bibliothek, die er beständig mehrte, errichtete die Hohe Karlsschule, die aus einem Waisenhans sür Soldatenkinder auf der Solitude zu einer Hochschule in Stuttgart heran- wuchs, auch im Ausland einen großen Rus genoß und manche berühmte Männer zu ihren Zöglingen zählte, so Schwabens größten Dichter Schiller und den Bildhauer Dannecker. Vieles geschah für die Verbesserung der Rechtspflege und der Polizei wie für Förderung der Landwirtschast, der Gewerbe und des Handels, dem die neuen Kunftstraßeu zugute kamen. Der Herzog nahm sich selbst aller Geschäfte eifrig an, gab jede Woche Audienzen, zu denen auch die Geringsten freien Zutritt hatten, und so gelang es ihm, die Erinnerung an die frühere schlimme Zeit bei dem Volke zum Teil zu verwischen. Die letzten Jahre seines Lebens brachte Karl Eugen meist in Hohenheim zu; er starb daselbst i. I. 1793 uach eiuer mehr als 50jährigen Regierung. König Friedrich (1797—1816). I. Friedrich als Herzog und Kurfürst. Friedrich, ein Neffe des Herzogs Karl Eugen, wurde i. I. 1797 Herzog von Württemberg. Er war ein hoch- begabter Fürst, der überdies in preußischen und russischen Diensten sowie auf Reifen reiche Erfahrung gesammelt hatte, aber auch hart und gewalttätig. Freilich brauchte damals Württemberg einen kraftvollen Herrscher, um glücklich durch die Stürme der Zeit hindurchgerettet zu werden. Wenige Jahre zuvor war in Frankreich die Revolution ausgebrochen, die Europa in eiue eud- lose Reihe von Kriegen stürzte, unter denen namentlich Deutschland schwer zu leiden hatte. Ein Jahr vor dem Regierungsantritt Friedrichs drangen die Franzosen über den Kniebis herüber in Württemberg ein; trotz der Losung „Krieg den Palästen, Friede den Hütten" durchzogen sie plündernd das Land, besetzten Stuttgart, und Württemberg mußte den Frieden mit 8 Millionen Franken erkaufen. Im Jahre 1799 brach abermals ein großer Krieg aus. Österreich, Rußlaud und England verbündeten sich gegen Frankreich, und auch Württemberg trat dem Bündnis bei. Allein die Franzosen drangen siegreich vor. Die Festung Hoheutwiel ging aus schmähliche Weise verloren und wurde in die Lust gesprengt, das Land vom Feinde überschwemmt und gebrandschatzt. Der Herzog flüchtete und konnte erst nach Abschluß des Friedens von Lüneville (1801) wieder zurückkehren. Durch diesen Frieden kam das linke Rheinufer au Frankreich, und Württemberg verlor die Graf- schast Mömpelgard. Allein es gelang Friedrich, unterstützt von dem russischen Kaiser, nach langen Unterhandlungen, die i. I. 1803 durch die Reichs- deputation in Regens bürg zum Abschluß kamen, eine reiche Entschädigung

8. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 1

1858 - Breslau : Hirt
Geographie und Geschichte der heimathlichen Provinz. Ein Anhang zum Volksschul-Lesetmche. Sachsen. A. Wie es in der Provinz Sachsen aussieht. 1. Umschau im Lande. !^ie Provinz Sachsen ist ein schönes und gesegnetes Land. Von den bewaldeten Bergen Thüringens und des Harzes breitet sie sich weit gegen Norden und Osten bis zur Elve und über dieselbe bis an die Provinz Brandenburg und das Königreich Sachsen aus; selbst mit Schlesien hängt sie im äußersten Osten eine kleine Strecke zusammen. Doch nicht Alles, was zwischen ihren Grenzen liegt, gehört zu ihr. Sie umschließt auch Besitzungen fremder Fürsten. So haben die Herzöge von Anhalt-Dessau und Köthen und von Anhalt-Be rn bürg an der Elbe, Mulde und Saale bis in den Harz hinauf ihre Länder; durch sie werden die Regierungs- bezirke Magdeburg und Merseburg von einander getrennt, welche nur bei Aschers leben durch einen schmalen Streifen Zu- sammenhängen. In Thüringen sind Schw arzburgische Länder und ein Stück vom Großherzogthum Weimar bei Allstedt von der Provinz ganz umschlossen. Nach Süden hin, von der Werra bis über die Elster hinaus, grenzen die sächsischen Herzogthümer: Weimar, Gotha, Meiningen und Altenburg, an unsere Provinz. Es gehören aber zu ihr auch einige Stücke, die von ihrem zusammenhängenden Gebiete ganz getrennt sind; es ist der Kreis Schleusin gen mit den Städten Schleusingen und Suhl im Thüringer Walde, und der Kreis Ziegenrück im Voigtlande Sachsen. 1

9. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 11

1858 - Breslau : Hirt
Die Saale. 11 Aber die Gegend ist durch die Schlachtfelder, die sich hier aneinander reihen, ausgezeichnet. Da, wo der hohe Kirchthurm von Reichardts- werben herüberschaut, schlug in der Schlacht bei Roßb a ch Friedrich Ii. mit seinem Reitergeneral Seydlitz die Franzosen am 5. November 1757 in eine schmachvolle Flucht. Am Wege nach Leipzig hin bei Großgörschen ist das Schlachtfeld, welches 30,000 Krieger birgt, die hier am 2. Mai fielen, wo die preußischen Freiheitskämpfer im Verein mit den Russen die erste heldenmütige Schlacht lieferten; hier war auch unser jetziger König mit dabei. Eine 80 Fuß hohe eiserne Säule trägt die Inschrift: „Die gefallenen Helden ehrt dank- bar König und Vaterland. Sie ruhen in Frieden! Den 2. Mai 1813." Ein Stunde davon bezeichnet ein thurmartiges Denkmal aus Guß- eisen die Stelle, wo der Schwedenkönig Gustav Adolph den Sieg über Wallenstein mit seinem Tode erkaufte. Da, wo die hohen Gradirwerke von Dürrenberg sich über die ebene Gegend erheben, und bei dem nahe gelegenen Dorfe Keuschberg findet man heute noch hohe Erdwälle und Schanzen; sie sind Ueberreste einer Schlacht, in welcher König Heinrich I., der Vogelsteller genannt, die in Deutschland eingebrochenen Horden der Ungarn so gänzlich schlug, daß sie in ihre Heimath zurückeilten. Noch jetzt wird alljährlich ein Dankgottesdienst zum Gedächtniß dieser Schlacht in der Kirche zu Keuschberg gehalten. Im Dom zu Merseburg wird die rechte Hand des Herzogs Rudolph von Schwaben aufbewahrt. Dieser hatte sich gegen seinen rechtmäßigen Herrn, den Kaiser Heinrich Iv., empört und sich selbst zum Kaiser gemacht. In der Schlacht wurde ihm die Hand ab- gehauen, mit der er Treue geschworen hatte. Die Domkirche hat eine der größten Orgeln in Deutschland und schließt sich an das alte, geräumige Schloß an, das aus einem Hügel an der Saale liegt und mit seinen Thürmen und Spitzen weithin gesehen wird. Es war 300 Jahre lang der Sitz eines Bischefs; nachher residirten Herzöge von Sachsen-Merseburg darin, und jetzt ist es das Gebäude der Königlichen Regierung des Regierungsbezirks Merseburg. Im Schloßhofe wird in einem großen Käfige ein Rabe gehalten, weil, wie die Sage erzählt, der Bischof Thilo von Trotta einen seiner Kammerdiener auf den bloßen Verdacht hin, einen kostbaren Ring gestohlen zu haben, hinrichten ließ. Derselbe Ring wurde aber später von einem Schieferdecker auf der Spitze eines Thurmes der Dom- kirche in dem Neste eines Raben gesunden. — Zwischen Merseburg und Halle mündet die weiße Elfter in die Saale. Nächst Magdeburg ist Halle die größte Stadt in der Provinz; sie gehört zum Regierungsbezirke Merseburg. Wer nach Halle kommt, darf nicht vergessen, sich das Waisenhaus anzusehen. Zeigen wird es ihm jedes Kind. Davor ist ein freier Platz. Es erhebt sich hoch i'cher die andern Häuser. Mit großen, goldenen Buchstaben sieht man auf demselben die Inschrift: „Die aus den Herrn harren,

10. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 8

1858 - Breslau : Hirt
8 Wie e» in der Rhnnprovinz ausfieht. User gehören sie zur Eifel, auf dem östlichen zum Westerwalde. Rauhe Schluchten öffnen sich zu beiden Seiten; wo die Höhen der Eifel beginnen, liegt Andernach mit seinen grauen Thürmen. Die Stadt wurde von den Römern als Castell gebaut; Burgruinen aus der Zeit des Mittelalters liegen dicht am Rheine. Ein Stück strom- abwärts bei Remagen beginnt wieder eine der anmuthigsten Ge- genden des Rheines. Der schönste Theil des Westerwaldes näm- lich ist das Siebengebirge; so heißen die Bergkuppen, welche sich wie Kegel dicht neben einander am westlichen Ufer erheben; aus der Ferne sieht man ihrer sieben; daher rührt auch der Name, obgleich ihre Zahl sieben übersteigt. Es erstreckt sich bis in die Nähe der Mündung der Sieg in den Rhein. Dicht am Rheine erhebt sich steil und kühn mit einer Burgruine der Drachenfels; daneben ist die Wolkenburg, und weiter entfernt vom Flusse die Löwen bürg. Auf der anderen Seite steht dem Drachensels der Godesberg ge- genüber, so daß beide das weite Thor zu dem engen Rheinthale bilden, welches wir bisher durchwandelt haben. Daneben liegt die düstere Ruine Rolandseck und unter ihr im Rheine die Insel Nonnenwerth mit einem früheren Klostergebäude. Nun tritt der Rhein für immer aus den Bergen heraus; er nimmt von hier an seinen Lauf durch eine weite Ebene, die immer flacher und gleichförmiger wird. Zunächst fließt er an dem freundlichen Bonn mit seinen Landhäusern vorüber; reiche Getreidefelder und Obst- alleen dehnen sich zu beiden Seiten bis nach Cöln hin aus. 4. Cöln und sein Dom. Cöln ist die größte Stadt unserer Provinz; sie ist von den Römern gegründet als die größte aller Co- lonien am Rheine. Im Mittelalter hatte sie 380,000 Einwohner, und ihr Reichthum war sprichwörtlich; unter der Herrschaft der Fran- zosen war sie aber bis auf 37,000 heruntergekommen; ihre neu be- ginnende Blüthe verdankt sie dem Regimente der preußischen Könige; ihre Einwohnerzahl ist wieder auf 100,000 gestiegen, worunter 12,000 Evangelische sind. Die Straßen sind eng und finster, aber dennoch breitet sie sich majestätisch am Rheinufer entlang ans; gegenüber liegt das Städtchen Deutz, welches durch eine Schiffbrücke, die 1250 Schritte lang ist, mit Cöln verbunden wird; schon hat aber unser König den Grundstein zu einer riesigen ^ Brücke mit steinernen Pfeilern gelegt. Festungswerke umgeben sowohl Cöln, wie auch Deutz mit seinen anmuthigen Gärten am Rheine entlang. Hoch überragt die gewöhnlichen Häuser der herrliche Dom. Sein Bau be- gann im Jahre 1248 durch den Erzbischof Conrad von Hoch- stetten; 240 Jahre wurde der Bau fortgesetzt, alsdann aber mußte er, weil die Kosten zu groß wurden, eingestellt werden, ehe er noch zur Hälfte fertig war. Der einzige fertige Theil war der hohe Chor; das Schiff der Kirche und die Thürme waren nur angefangen; einer der beiden Thürme, der bis auf ein Dritttheil seiner Höhe vollendet ist, enthält eine große Glocke; sie wiegt 25,000 Psd. und ist aus Metall
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