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2. Spaziergang: Schulhof. Gesichtskreis. Stand der Sonne.
Bestimmung der Lage des Schulhauses und der Nachbargebäude, der
Windrichtung nach dem Hahn der Münster- und Neustädter Kirche und
dem Rauch aus Stüssels und Kopkas Fabrikschornstein. „Sieben Sonnen"
an der Münsterkirche und ihre Sage. Grabsteinplatten mit Figuren in
den Mauern der Kirche. Spitz- und Rundbogen. Wolderuskapelle.
Efeu daran. Zigarrenfabrik von Böckelmann (jetzt Rathaus Iii).
Färberei von Höpker. Blick durch die halbgeöffneten Fenster in die
Färbebottiche. Post; Uhr, Hermes, Turm für die Fernschreib- und Fern-
sprechleitungen. Herforder Bank. Gesichtskreis. Bowerre: Flußlauf, Ufer;
Gang in den Hof der Höpkerfchen Fabrik; Ausnutzung der Wasser-
kraft durch Caafe Nachfolger. Auf der andern Seite der Hämelinger
brücke, neben Steinmeier: Mündung der kleinen Werre. Neustädter
Kirche: Spitzbogen, Wasserspeier, Glocke über dem Zifferblatt, Schall-
löcher; die Giebel der alten Häuser von Titgemeier aus dem Jahre 1695,
von Ellersiek (zwischen Titgemeier und Kaiserhof), Biermann und Recken-
dorf (Ratskeller). Große Fuhrwerkswage vor Biermann. Eßwaren-
gefchäft von Maßmann. Ledergeschäft von Weingarten. Altes Haus von
Schlachter Reckendorf in der Komturstraße. Katholische Schule und
Kirche. Synagoge. Katholisches Waisenhaus. Gegenüber altes Haus
von Bäcker Titgemeier aus dem Jahre 1731. Bowerre: Blick von der
Brücke auf den Fluß hinter dem katholischen Waisenhaus: Hinweis auf
die Wasserstraßen in Venedig; Blick nach der Abzweigung der Bowerre
und der kleinen Werre. Menckhoffs Leinenfabrik. Wäscherei von Landre.
Gesichtskreis.
3. Spaziergang: Stand der Sonne. Aufsuchen eines Buchfinken-
nestes, das ich an der Vlothoer Straße — sie läuft von der Abzweigung der
Waldfriedenstraße an etwa 300 m ziemlich genau nach Osten — wußte.
Zuerst fanden es zwei Knaben, beide vom Lande; zuletzt blieben noch fünf
Schüler übrig, die es überhaupt nicht finden konnten, darunter aber auch
einer vom Lande. Schutzfarbe. Art des Nestes. Beobachtung eines
Buchfinken, seine Farbe; wie er von einem Baume Raupen absuchte.
Nutzen der Vögel. — Wasserbehälter des Städtischen Wasserwerks.
Wasserleitung. Gesichtskreis. Steingrube, Schichtenlagerung. Ver-
Witterung der Steine durch Sonne, Frost, Waffer. Bei Steinmeier:
Holztauben, Kaninchen, Lachtauben. Prachtvolle Aussicht nach Westen
und Süden. — Steinbruch: wieder Schichtenlagerung, Verwitterung;
viele Quellen aus den Wänden; Entstehung dieser Quellen. Feuer-
salamander. — Gang am Oberlauf des Baches, von der Quelle bis
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
— 45 —
Eroberung der Burg. Lage der Burg. Eingangstor. Hinweis auf
Zugbrücken. Dicke Burgmauern. Torwächter in der mittelalterlichen
Burg. Burghof. Kurfürstendenkmal. Erinnerungsplatten an den
beiden Standorten Kaiser Friedrichs Iii. und Kaiser Wilhelms Ii.
und Gemahlin gelegentlich der Entgegennahme der Huldigung. Museum.
In der völkerkundlichen Abteilung: Einbaum, geflochtene und ge-
webte Matten, Pfeile, Musikgeräte und Götzen von Bewohnern der
Südsee. Kopra. Indische Webereien. Japanische Ritterrüstung. —
Mittelalterliche Stein- und Eisenkugeln, die man auf der Burg ge-
funden hat. Unterirdische Gänge: Burgverlies, Ausfalltore, Schieß-
scharten, Küche, Backofen, Weinkeller, Rauchfänge, Luft- und Licht-
schächte, „Fallen", Wasserleitung von Quell- und Regenwasser. Blick
in den Paß von Bielefeld zwischen Sparren- und Johannisberg;
Bedeutung für den Verkehr: Straßen, Eisenbahn, Lutterbach. Übungen
im Zurechtfinden. Himmelsrichtungen. Bethel. Spinnerei Ravensberg.
Kalkofen halbwegs Brackwede; links von der Straße. Kalksteine:
Art der Steine, Lagerung in dem Bruche. Kalkofen. Versteinerungen
gesucht, nur eine gesunden. Rückmarsch: Kaserne, Neustädter Kirche
mit dem Doppelturm — an der Münsterkirche in Herford fehlt der
zweite Turm! —, gotische Fenster. Landgericht. Ulmenstraße. Schiller-
platz: Büsten von Schiller und Goethe vor dem Theater. Beachtung
des Sonnenstandes auch bei der Rückkehr 1. vom Vorplatz des Bahnhofs
in Bielefeld aus, 2. in Herford.
18. Spaziergang (Turnfahrt): Sonnenstand am Morgen gegen
6 Uhr. Fahrt mit der Kleinbahn bis Wehrendorf. Bahnhöfe bis
dahin. Marsch über Steinbrünndorf nach dem Bornstapel. Richtung.
Hohe, starke und besonders schöne Erlen, ihr Standort. Birken,
Kopfweiden. Entstehung der Moore. Wiese mit Findlingen, wie
Heuhaufen anzusehen, Steinbruch, ganz schräg liegende Schichtungen,
Täler, Laub- und Nadelwald. Risse und Spaltungen auf den Wegen
infolge der Trockenheit. Hinweis auf die Erdrisse in Südwestafrika
und Australien bei der Dürre und ihre Bedeutung als Verkehrs-
Hindernisse. Spiel am Bornstapel. Schöne Lage. Gesichtskreis.
Himmelsrichtungen. Sage. Vogelnest mit drei Jungen. Weg über
Bentorf nach Calldorf. Stand der Sonne um 12 Uhr. Außer-
ordentlich tiefes Tal mit sehr steilen Ufern an den beiden Seiten.
Hohe Bäume an den Ufern. Lichthunger der Pflanzen. Zahlreiche
Quellen in Calldorf; eine besonders starke; Klarheit und Kälte des
Wassers. Landstraße an der Weser entlang nach Vlotho. Richtung.
Eisenbahnbrücke über die Weser. Fahrt über die Weser und sofort
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 34 —
Hause, Übung im Zurechtfinden, auch nach dem Stande der Sonne;
weiterer Verlauf der kleinen Werre an der Bergertormauer. —
Vorderansicht des Hauses von Sanitätsrat Dr. Nolting: Leggehaus,
seine Bedeutung, Hinweis auf die Bauart: Fachwerk, malerisch, vor-
springender 1. Stock beim Anbau, Rolle, Tür und Boden zum Hinauf-
ziehen und Verstauen der Waren; Erklärung der Sinnbilder an der
Vorderseite von links nach rechts:
1. Lippische Rose: fünfblättrig, rot.
2. Taube mit Zweig im Schnabel = Friede.
3. Knabe mit einem Füllhorn in der linken Hand, aus dem
Blumen fallen, und mit einem Kranz in der rechten ^Frühling.
4. Knabe mit einer Sichel in der linken Hand und mit einer
Roggengarbe in der rechten — Sommer.
5. Sonnenuhr.
6. Knabe mit einem Weinglas in der rechten und mit einer
Traube in der linken Hand — Herbst.
7. Knabe mit Schlittschuhen und Muff = Winter.
8. Preußischer Adler.
9. Wage = Gerechtigkeit.
10. Zwei Äskulapschlangen = Heilkunde.
11. Eule = Weisheit.
12. Wappen von Herford (rot).
13. Spinnrad: Erinnerung an die Flachsspinnerei, Leggehaus.
14. Geschnürter Ballen, Tonne, Anker — Handel.
15. Zahnrad, zwei sich kreuzende Hämmer, zwei Sicherheitsventil-
kugeln — Industrie.
16. Ähren, Spaten, Sense, Beil — Landwirtschaft.
17. Anker, Herz, Kreuz = Glaube, Liebe, Hoffnung.
18. Springendes, weißes Westfalenroß auf rotem Felde. '
19. vierblättriges Kleeblatt = Glück.
Blick in die Johannis-, Creden- und Komturstraße, Vorderseite
und Stand der Häuser, Fluchtlinie. Bestimmung der Richtung. —
Leinenverein. Blick auf die Bowerre aufwärts nach der Brücke und
Abzweigung der kleinen Werre, wo wir eben vorher waren. Nist-
gelegenheit im Gebüsch. Beobachtung der Vögel. — Schecke = buntes
Pferd vor einem Wagen. — Brücke über die Bowerre in der Johannis-
straße, Blick von da die Bowerre abwärts, die Häuser an beiden Ufern:
Hinweis auf den Spreewald, Venedig, Fleets in Hamburg. — Gang
nach der Bergertorinfel: Akzisehaus, Bauart, Bedeutung, jetzt Polizei-
wache. Die beiden Bergertorbrücken. Aufstauung des Wassers: Zweck.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
X. Die Bevölkerung, ihr Leben und Treiben.
43
dem Herd die Wohn- und Schlafräume. Der Boden über der Diele diente bis zur
Dachfirst zur Aufbewahrung des Getreides.
Die alten Häuser haben fast überall Neubauten Platz machen müssen, die den
Ansprüchen der Neuzeit mehr entsprechen, dabei aber die wesentlichen Eigenschaften
der alten Bauart beibehalten haben. Im N Schleswigs besteht das Bauerngehöft
aus mehreren niedrigen Gebäuden, die in der Mitte den Hofplatz einschließen, wobei
das Wohnhaus von den Gebäuden für Vieh und Getreide getrennt ist. In den
Marschen siuden wir vielfach den Hauberg. S. Abb. 11. Im 0 Holsteins und
Laueuburgs weisen die sogenannten Rundlinge, wo die Bauernhäuser rings um
einen freien Dorfplatz mit einem Teich gebaut fiud, auf wendischen Ursprung hin.
Die Laugdörfer sind sächsisch.
6. Viehzucht.
Im Jahre 1907 waren vorhanden in abgerundeten Zahlen:
in Pferde Rinder Schafe Schweine
Schleswig-Holstein. 190000 1050000 220000 1130000
Preußen..... 3 000000 12000000 5400000 15000000
Deutschland . . . 4350 000 20600000 7 700000 22000000
Auf 1 qkm kamen 1907 (die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf den
Bestand von 1897):
in Pferde Rinder Schafe Schweine
Schleswig-Holstein. (9) 10 (46) 55 (13) 11 (25) 59
Preußen .... (8) 8,5 (30) 34 (22) 15,5 (27) 43
Deutschland . . . (7,5) 8 (34) 38 (20) 14 (26) 41
In unserer Provinz zeigt sich, wie in Preußen und ganz Deutschland, ein starker
Rückgang der Schafzucht. Noch 1883 kamen auf den qkm in Schleswig-Holstein 17,
in Preußen 42, in Deutschland 35. Dieser Rückgang ist zum Teil auf die Konkurrenz
zurückzuführen, die auf dem Gebiete der Schafzucht Länder wie Australien
und Südafrika machen, teils auf die erfreuliche Tatsache, daß immer mehr Land
in Kultur genommen, dem Ackerbau und der Rindviehzucht überwiesen und
so ertragfähiger gemacht wird. Die Pferdezucht dagegen, besonders aber die
Rindvieh- und Schweinezucht haben in demselben Zeitraum eine beträchtliche
Steigerung erfahren. In bezug auf die Rindviehzucht stand unsere Provinz stets
höher als das Reich und Preußen, und in den letzten Jahren ist dies Übergewicht
noch mehr hervorgetreten.
Noch viel günstiger stellt sich dies Verhältnis für unsere Provinz, deren Be-
Völkerungsdichte nur etwa 2/4 von der durchschnittlichen Dichtigkeit Preußens
ausmacht, wenn der Viehstand mit der Bevölkerungszahl verglichen wird.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Schleswigs Hauberg Schleswig-Holstein Deutschland Schleswig-Holstein Deutschland Deutschland Schleswig-Holstein Deutschland Australien
Xiii. Schleswig-Holstein, meerumschlungen.
59
Wegen der strategisch sehr wichtigen Lage sind auf dem Oberlande mächtige,
mit Geschützen schwersten Kalibers versehene Panzertürme und Mörser-
batterien mit unterirdischen Kasematten errichtet worden. Die Insel dient daher
jetzt auch als Marine - Garnisonort und bildet einen befestigten Vorposten zum
Schutze der Elbe- und Weser-Mündnngen sowie des Jadebusens gegen überraschende
Angriffe von der Seeseite.
Xiii. Schleswig-Holstein, meerumschlungen.
1. Schleswig-Holstein, meernmschluugen,
Deutscher Sitte hohe Wacht,
Wahre treu, was schwer errungen,
Bis ein schönrer Morgen tagt!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
Wanke nicht, mein Vaterland!
2. Ob auch wild die Brandung tose,
Flut auf Flut, von Bai zu Bai:
O, laß blühn in deinem Schöße
Deutsche Tugend, deutsche Treu!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
Bleibe treu, mein Vaterland!
Z. Doch wenn innre Stürme wüten,
Drohend sich der Nord erhebt,
Schütze Gott die holden Blüten,
Die ein milder Süd belebt!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
Stehe fest, mein Vaterland!
4. Gott ist stark auch in den Schwachen,
Wenn sie gläubig ihm vertrauen;
Zage nimmer, und dein Nachen
Wird trotz Sturm den Hafen schauen.
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
Harre aus, mein Vaterland!
5. Von der Woge, die sich bäumet
Längs dem Belt am Ostseestrand,
Bis zur Flut, die ruhlos schäumet
An der Düne flüchtigem Sand:
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
Stehe fest, mein Vaterland!
6. Und wo an des Landes Marken
Sinnend blinkt die Krnugsau,
Und wo rauschend stolze Barken
Elbwärts ziehn zum Holstengau,
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
Bleibe treu, mein Vaterland!
7. Teures Land, du Doppeleiche
Unter einer Krone Dach,
Stehe fest und nimmer weiche,
Wie der Feind auch dräuen mag.
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
Wanke nicht, mein Vaterland!
M. F. Chemnitz.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Doppeleiche
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Elbe- Weser-Mündnngen Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Nord Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Chemnitz
66
Landeskunde der Freien und Hansestadt Lübeck,
Aus 3 Teilen, der herzoglichen Stadt iin N um die Burg, der bischöflichen
im S um den Dom und der bürgerlichen Stadt in der Mitte um den Markt ist die
Stadt zusammengewachsen und hat sich erst allmählich über den ganzen Hügel aus-
gedehnt. Zwei Plätze, der Koberg (Geibelplatz) iin N und der Klingenberg im 8,
bezeichnen den Übergang von der Kaufmannsstadt zu den beiden anderen Teilen.
Eine Straße, die man jetzt in dem Straßenzuge Große Altefähre, Geibelplatz, Königs-
straße, Mühlenstraße zu erkennen glaubt, durchzog mit Vermeidung der Höhe die
Halbinsel und führte bei der jetzigen Mühlenbrücke über die Wakenitz nach Mecklenburg
hinein.
Die Kaufmannsstadt erstreckte sich von der Trave zur Wakenitz. Auf der Höhe,
aber näher der wichtigeren Trave, wurde der Markt angelegt. Ihn berührte die
Breitestraße, die von dem Geibelplatz ziemlich steil ansteigt und auf dem höchsten
Rücken des Höhenzuges bis zum Klingenberg führt. Jetzt ist sie durch das Rathaus
und einige andere Häuser vom Markt getrennt. Der Marktplatz war früher viel größer
als jetzt, er umfaßte das ganze Viereck, das von der Breitenstraße, Schüsselbuden,
Holstenstraße und Mengstraße begrenzt wird. Auf ihm stand die Marienkirche
und das Rathaus. In neuester Zeil ist er durch den Bau des Reichspostgebäudes
noch verkleinert worden.
Von der Breitenstraße ziehen die Straßen nach W zur Trave, nach 0 zur Wakenitz
hinunter. Unter den Namen der zur Trave hinabführenden Straßen findet sich ost
die Bezeichnung Grube, diese Straßen führen gleich von ihrem Beginn ziemlich
steil hinab. Andere Namen sind wieder, wie in anderen alten Städten, von dem
Handwerk entlehnt, das wohl früher besonders in diesen Straßen ausgeübt wurde.
Deu Verkehr uach außen vermittelten 3 Tore, das Mühlentor, das Burgtor
und das Holstentor (Abb. 28); ein viertes, das Hüxtertor, führte nur ans Ufer der
Wakenitz. Sie bestanden aus mehreren hintereinander liegenden Türmen. Erhalten
sind das Burgtor und das innere der 3 Holstentore mit der lateinischen Inschrift:
Concordia domi, foris pax (Eintracht int Innern, draußen Frieden) und 8. ?.
Q. L. (Senatus Populusque Lubecensis, Senat und Volk Lübecks).
Von den Bauten fallen zunächst ins Auge die Kirchen mit ihren hochragenden
Tünnen, die aus dem 12.—14. Jahrhundert stammen und Zeugnis ablegen von dein
damaligen Wohlstand der Stadt. Es sind von 8 nach N der Dom, die Ägidien-
kirche, die Petrikirche, die Marienkirche und die Jakobikirche.
Der Dom, 1173 von Heinrich dem Löwen gegründet, mit zwei 120m hohen
Türmen, zeigt in seinen ältesten Teilen den romanischen Stil, in den Anbauten
den Übergangsstil des 13. Jahrhunderts. Er war die Bischofskirche Lübecks; in seiner
Umgebung der Bischofshof und Wohnungen für die Domherren, die 1803 in den
Besitz der Stadt übergingen. Die protestantischen Bischöfe wohnten in Eutin.
Die Marienkirche, ebenfalls mit 2 Türmen, ein einheitlicher gotischer Backsteinbau,
um 1300 erbaut, verdankt ihre Entstehung dem Selbstgefühl der Kaufherren, die
im Wetteifer mit dem bischöflichen Dom ihrer Pfarrkirche auch den Schmuck zweier
Türme gaben. Höhe des Schiffes 38 V2 «1, der Türme 124 m. Sie war im Gegen-
fatz zu dem Dom die Kirche der Laien, der Bürger, besonders der Kanslente, bildete
auch deu Mittelpunkt des städtischen Verkehrs. Die Kirche ist reich an Kunstwerken:
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_dem_Löwen Heinrich
Viii. Aus der Geschichte.
1143 Gründung Lübecks durch Adolf Ii.
vou Holstein.
1159 Zweite Gründung durch Heinrich
den Löwen.
1163 Verlegung des Bischofssitzes von
Oldenburg nach Lübeck.
1188 Freibrief Friedrich Barbarossas.
1226 Lübeck Freie Reichsstadt.
1329 Erwerbung von Travemünde.
1398 Eröffnung des Stecknitz-Kanals.
1530 Einführung der Reformation.
1803 Auflösung des Domkapitels.
1896 Eroberung durch die Franzosen.
1819 Einverleibung in Frankreich.
1848 Nene Verfassung.
1851 Eröffnung der ersten Eisenbahn
Lübeck—buchen.
1865 Eröffnung der Bahn Lübeck—
Hamburg.
1867 Militärkonvention mit Preußen.
1868 Anschluß an den Deutschen Zoll-
verein.
1871 Eintritt in das Deutsche Reich.
1872 13. November Sturmflut.
1999 Eröffnung deselbe-Trave-Kanals.
Ix. Literatur über Schleswig-Holstein und Lübeck.
Gemeiude-Lexikou für die Provinz Schleswig-Holstein auf Grund der Volkszählung von:
1. Dezember 1995. Königs statist. Bureau. Berlin 1908.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich.
Statistisches Jahrbuch für deu Preußischen Staat.
Berufs- und Gewerbezählung 1907.
v. Schröder und Biernatzki, Topographie derherzogtümerholsteinuudlauenburg. 1856.
v. Schröder, Topographie des Herzogtums Schleswig.
Oldekop, Topographie des Herzogtums Holstein usw. 2 Bände. 1908.
Oldekop, Topographie des Herzogtums Schleswig. 1906.
S a ch, Geographie der Provinz Schleswig-Holstein u. des Fürstentums Lübeck. 9. Aufl. 1901
v. Osteu, Schleswig-Holstein in geogr. n. geschichtl. Bildern. 5. Aufl. 1906.
Haas, Krumm, Stoltenberg, Schleswig-Holstein meernmschlungeu in Wort und Bild.
Jausen, Poleographie der Cimbrischeu Halbinsel. 1886.
Haas, Die geolog. Bodenbeschaffenheit Schleswig-Holsteins.
Meyn, Die Bodenverhältnisse der Provinz Schleswig-Holstein.
Sach, Das Herzogtum Schleswig iu seiner ethnographischen und nationalen Entwicklung.
Träger, Die Halligen. 1892.
Wahn schaffe, Die Ursachen der Oberflächengestalt des nordd. Flachlandes. 2. Aufl. 1901.
Linde, Die Niederelbe.
Lindemann, Die Nordseeinsel Helgoland.
Lindemann, Helgoland einst und jetzt in „Himmel und Erde". 1905.
Lukas, Helgoland in der „Geographischen Zeitschrift" 1905.
Knuth, Schulflora der Provinz Schleswig-Holstein.
Bänsch, Der Nord-Ostsee-Kanal.
Friedrich, Der geolog. Aufbau der Stadt Lübeck; Programm des Katharineums, dein
deutschen Geographentag gewidmet. 1909.
Holm, Lübeck die Freie und Hansestadt. Bielefeld n. Leipzig. 1900.
Hoffmann, Geschichte der Freien und Hausestadt Lübeck. 1889—1892.
Hoffmann, Chronik der Stadt Lübeck. Lübeck 1908.
Hoffmann, Freie und Hansestadt Lübeck. Heft 27 der Landes-und Provinzialgeschichte.
Leipzig, Voigtländer. 1909.
Bödeker, Geschichte der Freien und Hausestadt Lübeck. Ii. Aufl. Lübeck 1900.
Adreßbuch von Lübeck. 1910.
Rehder, Der Elbe —Trave-Kanal. Zur Eröffnungsfeier. 1900.
Statistisches Taschenbuch für die Freie und Hansestadt Lübeck. Lübeck 1909.
Hartwig, Enklaven der Freien und Hansestadt Lübeck in Oldekop, Topographie des
Herzogtums Holstein usw. Bd. Ii. Kiel 1908.
Ohuesorge, Überblick über die Topographie des baltischen Höhenrückens von Lauen-
bürg bis Travemünde, über Lage und Entstehung Lübecks in den Verhandlungen
des 17. Geographentages.
Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft und des Natnrhistorischen Museunis.
Zeitschrift des Vereins für lüb. Geschichte und Altertumskunde.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
Extrahierte Personennamen: Adolf Heinrich Heinrich Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Meyn Lindemann Lindemann Lukas Knuth Friedrich Friedrich Hoffmann Hoffmann Hoffmann Rehder Hartwig Lübecks
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Oldenburg Frankreich Hamburg Deutsche_Reich Schleswig-Holstein Berlin Deutsche_Reich Schleswig Holstein Schleswig Schleswig-Holstein Stoltenberg Schleswig-Holstein Schleswig-Holsteins Niederelbe Helgoland Helgoland Helgoland Bielefeld Leipzig Hansestadt_Lübeck Leipzig Hansestadt_Lübeck Hansestadt_Lübeck Oldekop Holstein
I. Allgemeine Übersicht.
3
Preußen wird in 12 Provinzen eingeteilt, von denen dem Flächeninhalt nach
Schlesien die größte, Schleswig-Holstein die zweitkleinste und Hessen-Nassau die
kleinste ist, die Rheiuproviuz am meisten, Schleswig-Holstein am wenigsten Ein-
wohner hat.
2. Die preußische Proviuz Schleswig-Holstein umfaßt die ehemaligen Herzog-
tümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Sie nimmt zusammen mit dem znm
Großherzogtum Oldenburg gehörigen Fürstentum Lübeck und den Gebieten der
Freien und Hansestädte Hamburg und Lübeck die südliche kleinere Hälfte der cimbrischen
Halbinsel ein, des am weitesten nach N sich erstreckenden Teiles des niederdeutschen
Tieflandes. Holstein mit Lauenburg ähnelt einem rechtwinkligen Dreiecke (Hypo-
tenuse an der Elbe und Nordsee), das in die Lücke zwischen Mecklenburg und Hannover
eingeschoben ist. Schleswig gleicht ungefähr einem Rechteck, das nüt der kürzeren
Seite an das Dreieck Holstein (an der untern Eider) angesügt ist. Eine natürliche
Grenze hat das meerumschlungene Land im 0 an der Ostsee oder dem Baltischen
Meere, im W an der Nordsee oder den: Deutschen Meere; das Land reicht
„Von der Woge, die sich bäumet
Längs dem Belt am Ostseestrand,
Bis zur Flut, die ruhlos schäumet
An der Düne flüchtigem Sand".
Von der Travemündung bis Lauenburg an der Elbe fehlt im 0 gegen das
zu Mecklenburg-Strelitz gehörige Fürstentum Ratzeburg und gegen Mecklenburg-
Schwerin eiue natürliche Grenze. Die Trave und weiterhin der Elbe—trave-
Kanal, der im Tal der Stecknitz und der Delvenan verläuft, zeigt wohl eine natür-
liche Grenzlinie an, die aber vom lübeckischen und lanenburgischen Gebiet nach 0
überschritten wird. Eiue weitere natürliche Grenze wird gebildet im N durch die
Königsau, im Sw durch die Elbe.
„Und wo an des Landes Marken
Sinnend blinkt die Königsau,
Und wo rauschend stolze Barken
Elbwgrts ziehn zum Holstengau."
Die Königsau bildet im N etwa in der Mitte der Halbinsel auf eine Strecke
von ungefähr 25 km die Grenze gegen Jütland, im W aber und 0 an der Nordsee
und an der Ostsee springt die Grenze nach 3 zurück, so daß im W die Stadt Ripen
(Ribe) südlich der Königsau zu Jütland gehört. Im 0 war seit langer Zeit die
Förde von Kolding die Grenze des Herzogtums Schleswig, in: Wiener Frieden
aber, 1864, wurde die Halbinsel Stenderup im S der Koldinger Förde bis zur Bucht
von Heilsminde, die jetzt im 0 die Grenze ist, gegen dänische, im Gebiet des Herzog-
tnms Schleswig gelegene Enklaven an Dänemark überlassen.
Im 80, in den Kreisen Stormarn und Lauenburg, werden mehrfach Teile,
die zu Hamburg, Lübeck und Mecklenburg-Strelitz gehören, von preußischem Gebiet
eingeschlossen.
3. Die Provinz liegt zwischen 531/2° und 55 V2° n. Br. und zwischen 81/3° und
liy30 östl. L. v. Gr. Genau hat der nördlichste Punkt an der Königsau 55° 28',
1*
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16 Lübeck.
28. Das Holstentor in Lübeck. Die Tortürme wurden von reichen Städten vielfach als Prunkbauten
künstlerisch ausgebildet. Ein solcher Bau ist das aus dem Ig. Jahrhundert stammende Holstentor in Lübeck,
das früher von anschließenden Mauern eingesagt war. Der umliegende Erdboden ist jetzt erhöht.
29. Lübeck. (Museum und Domkirche. Im Vordergrund der Mllhlenteich.)
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Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein.
1227. 22. Juli. Sieg Adolfs Iv. im Bunde mit norddeutschen Fürsten über
Waldemar Ii. von Dänemark bei Bornhöved.
1326. Die Waldemarische Konstitution. Waldemar Iii. tritt das Herzog-
tum Schleswig an Gerhard den Großen ab, Schleswig soll nie wieder mit Däne-
mark zu einem Staate vereinigt werden.
Nach dem Tode des letzten Schauenburgers, Adolfs Viii., wurde sein Neffe,
der dünische König Christian I. aus dem Hause Oldenburg, 1460 von den Ständen
zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein gewählt und somit
die Lande durch Personal-Union mit Dänemark verbunden. Beide Länder sollten
„bliveu ewich tosamende, ungedelt". Holstein gehörte nach wie vor zu Deutsch-
land und wurde 1474 zu einem Herzogtum erhoben.
Dithmarschen blieb noch 100 Jahre ein Freistaat, bis 1559.
Frühzeitig sand die Reformation Eingang. Um ihre Einführung haben
sich verdient gemacht: Hermann Taft aus Husum, Nikolaus Boje in Meldorf,
Heinrich von Zütphen (Heinrich Möller aus Zütpheu) und Bugenhagen, von
dem 1542 eine schleswig-holsteinische Kirchenordnuug verfaßt wurde. Bei der
Säkularisation der Kirchengüter siel der größte Teil an die Landesherren, der Adel
erhielt die Klöster zu Preetz, Itzehoe, Üterseu und Schleswig.
Die Verbindung der Herzogtümer mit Dänemark hatte zur Folge, daß
sie in die Kriege Dänemarks verwickelt wurden. So führte die Beteiligung
Christians Iv. an dem Dreißigjährigen Kriege kaiserliche und ligistische Truppen:
unter Wallenstein und Tilly und später Schweden unter Torstenson ins Land.
Die vielfachen Teilungen unter die einzelnen Linien des Hauses Oldenburg,
wobei niemals die Eider, die Grenze zwischen Schleswig und Holstein, die Grenze
der Landesteile bildete, und die Einheit dadurch gewahrt blieb, daß mancherlei
einer gemeinsamen Regieruug vorbehalten wurde, hatten viele Streitigkeiten
zwischen den regierenden Fürsten, besonders zwischen dem König und den Gottorser
Herzögen zur Folge und führten wiederholt die Herzöge auf die Seite der Feinde
Dänemarks, der Schweden. 1713 Zerstörung Altonas durch deu schwedischen General
Steenbock. 1721 wurde der Gottorser (herzogliche) Anteil an Schleswig, 1773 der
an Holstein (Hauptstadt Kiel) mit dem königlichen Anteil vereinigt. Seitdem
hatte das Land wieder einen Landesherrn. (S. die Stammtafel auf S. 34.)
Die napoleonische Zeit sah Dänemark und somit die Herzogtümer aus [eitert des
französischen Kaisers. Holsteinische Truppen halfen 1809 Schill in Stralsund be-
siegen. So hatten die Schleswig-Holsteiner keinen Anteil an den ruhmreichen
Befreiungskriegen. 1815 wurde Holstein in den Deutschen Bund aufgenommen,
Helgoland kam an England.
Am 1. Januar 1895 erfolgte die Aufhebung der Leibeigenschaft.
Das im 19. Jahrhundert immer mehr hervortretende Bestreben der dänischen
Regierung, die Herzogtümer Schleswig und Holstein enger mit dem Hauptlande
zu verknüpfen, zerstörte allmählich das sonst gute Verhältnis, in dem die Schleswig-
Holsteiner zu ihrem Landesherrn gestanden hatten, und erweckte das Nationalgesühl.
Diese Stimmung fand einen entsprechenden Ausdruck in dem von dem Schles-
wiger Advokaten Chemnitz gedichteten, von dem Organisten Bellmann komponierten
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Adolfs Adolfs Waldemar_Ii Waldemar_Iii Adolfs Adolfs Hermann_Taft Nikolaus Heinrich_von_Zütphen Heinrich Heinrich_Möller Heinrich Christians Tilly Bellmann