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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bodenständiger Unterricht - S. 32

1913 - Leipzig : Dürr
— 32 — 2. Spaziergang: Schulhof. Gesichtskreis. Stand der Sonne. Bestimmung der Lage des Schulhauses und der Nachbargebäude, der Windrichtung nach dem Hahn der Münster- und Neustädter Kirche und dem Rauch aus Stüssels und Kopkas Fabrikschornstein. „Sieben Sonnen" an der Münsterkirche und ihre Sage. Grabsteinplatten mit Figuren in den Mauern der Kirche. Spitz- und Rundbogen. Wolderuskapelle. Efeu daran. Zigarrenfabrik von Böckelmann (jetzt Rathaus Iii). Färberei von Höpker. Blick durch die halbgeöffneten Fenster in die Färbebottiche. Post; Uhr, Hermes, Turm für die Fernschreib- und Fern- sprechleitungen. Herforder Bank. Gesichtskreis. Bowerre: Flußlauf, Ufer; Gang in den Hof der Höpkerfchen Fabrik; Ausnutzung der Wasser- kraft durch Caafe Nachfolger. Auf der andern Seite der Hämelinger brücke, neben Steinmeier: Mündung der kleinen Werre. Neustädter Kirche: Spitzbogen, Wasserspeier, Glocke über dem Zifferblatt, Schall- löcher; die Giebel der alten Häuser von Titgemeier aus dem Jahre 1695, von Ellersiek (zwischen Titgemeier und Kaiserhof), Biermann und Recken- dorf (Ratskeller). Große Fuhrwerkswage vor Biermann. Eßwaren- gefchäft von Maßmann. Ledergeschäft von Weingarten. Altes Haus von Schlachter Reckendorf in der Komturstraße. Katholische Schule und Kirche. Synagoge. Katholisches Waisenhaus. Gegenüber altes Haus von Bäcker Titgemeier aus dem Jahre 1731. Bowerre: Blick von der Brücke auf den Fluß hinter dem katholischen Waisenhaus: Hinweis auf die Wasserstraßen in Venedig; Blick nach der Abzweigung der Bowerre und der kleinen Werre. Menckhoffs Leinenfabrik. Wäscherei von Landre. Gesichtskreis. 3. Spaziergang: Stand der Sonne. Aufsuchen eines Buchfinken- nestes, das ich an der Vlothoer Straße — sie läuft von der Abzweigung der Waldfriedenstraße an etwa 300 m ziemlich genau nach Osten — wußte. Zuerst fanden es zwei Knaben, beide vom Lande; zuletzt blieben noch fünf Schüler übrig, die es überhaupt nicht finden konnten, darunter aber auch einer vom Lande. Schutzfarbe. Art des Nestes. Beobachtung eines Buchfinken, seine Farbe; wie er von einem Baume Raupen absuchte. Nutzen der Vögel. — Wasserbehälter des Städtischen Wasserwerks. Wasserleitung. Gesichtskreis. Steingrube, Schichtenlagerung. Ver- Witterung der Steine durch Sonne, Frost, Waffer. Bei Steinmeier: Holztauben, Kaninchen, Lachtauben. Prachtvolle Aussicht nach Westen und Süden. — Steinbruch: wieder Schichtenlagerung, Verwitterung; viele Quellen aus den Wänden; Entstehung dieser Quellen. Feuer- salamander. — Gang am Oberlauf des Baches, von der Quelle bis

2. Bodenständiger Unterricht - S. 45

1913 - Leipzig : Dürr
— 45 — Eroberung der Burg. Lage der Burg. Eingangstor. Hinweis auf Zugbrücken. Dicke Burgmauern. Torwächter in der mittelalterlichen Burg. Burghof. Kurfürstendenkmal. Erinnerungsplatten an den beiden Standorten Kaiser Friedrichs Iii. und Kaiser Wilhelms Ii. und Gemahlin gelegentlich der Entgegennahme der Huldigung. Museum. In der völkerkundlichen Abteilung: Einbaum, geflochtene und ge- webte Matten, Pfeile, Musikgeräte und Götzen von Bewohnern der Südsee. Kopra. Indische Webereien. Japanische Ritterrüstung. — Mittelalterliche Stein- und Eisenkugeln, die man auf der Burg ge- funden hat. Unterirdische Gänge: Burgverlies, Ausfalltore, Schieß- scharten, Küche, Backofen, Weinkeller, Rauchfänge, Luft- und Licht- schächte, „Fallen", Wasserleitung von Quell- und Regenwasser. Blick in den Paß von Bielefeld zwischen Sparren- und Johannisberg; Bedeutung für den Verkehr: Straßen, Eisenbahn, Lutterbach. Übungen im Zurechtfinden. Himmelsrichtungen. Bethel. Spinnerei Ravensberg. Kalkofen halbwegs Brackwede; links von der Straße. Kalksteine: Art der Steine, Lagerung in dem Bruche. Kalkofen. Versteinerungen gesucht, nur eine gesunden. Rückmarsch: Kaserne, Neustädter Kirche mit dem Doppelturm — an der Münsterkirche in Herford fehlt der zweite Turm! —, gotische Fenster. Landgericht. Ulmenstraße. Schiller- platz: Büsten von Schiller und Goethe vor dem Theater. Beachtung des Sonnenstandes auch bei der Rückkehr 1. vom Vorplatz des Bahnhofs in Bielefeld aus, 2. in Herford. 18. Spaziergang (Turnfahrt): Sonnenstand am Morgen gegen 6 Uhr. Fahrt mit der Kleinbahn bis Wehrendorf. Bahnhöfe bis dahin. Marsch über Steinbrünndorf nach dem Bornstapel. Richtung. Hohe, starke und besonders schöne Erlen, ihr Standort. Birken, Kopfweiden. Entstehung der Moore. Wiese mit Findlingen, wie Heuhaufen anzusehen, Steinbruch, ganz schräg liegende Schichtungen, Täler, Laub- und Nadelwald. Risse und Spaltungen auf den Wegen infolge der Trockenheit. Hinweis auf die Erdrisse in Südwestafrika und Australien bei der Dürre und ihre Bedeutung als Verkehrs- Hindernisse. Spiel am Bornstapel. Schöne Lage. Gesichtskreis. Himmelsrichtungen. Sage. Vogelnest mit drei Jungen. Weg über Bentorf nach Calldorf. Stand der Sonne um 12 Uhr. Außer- ordentlich tiefes Tal mit sehr steilen Ufern an den beiden Seiten. Hohe Bäume an den Ufern. Lichthunger der Pflanzen. Zahlreiche Quellen in Calldorf; eine besonders starke; Klarheit und Kälte des Wassers. Landstraße an der Weser entlang nach Vlotho. Richtung. Eisenbahnbrücke über die Weser. Fahrt über die Weser und sofort

3. Bodenständiger Unterricht - S. 34

1913 - Leipzig : Dürr
— 34 — Hause, Übung im Zurechtfinden, auch nach dem Stande der Sonne; weiterer Verlauf der kleinen Werre an der Bergertormauer. — Vorderansicht des Hauses von Sanitätsrat Dr. Nolting: Leggehaus, seine Bedeutung, Hinweis auf die Bauart: Fachwerk, malerisch, vor- springender 1. Stock beim Anbau, Rolle, Tür und Boden zum Hinauf- ziehen und Verstauen der Waren; Erklärung der Sinnbilder an der Vorderseite von links nach rechts: 1. Lippische Rose: fünfblättrig, rot. 2. Taube mit Zweig im Schnabel = Friede. 3. Knabe mit einem Füllhorn in der linken Hand, aus dem Blumen fallen, und mit einem Kranz in der rechten ^Frühling. 4. Knabe mit einer Sichel in der linken Hand und mit einer Roggengarbe in der rechten — Sommer. 5. Sonnenuhr. 6. Knabe mit einem Weinglas in der rechten und mit einer Traube in der linken Hand — Herbst. 7. Knabe mit Schlittschuhen und Muff = Winter. 8. Preußischer Adler. 9. Wage = Gerechtigkeit. 10. Zwei Äskulapschlangen = Heilkunde. 11. Eule = Weisheit. 12. Wappen von Herford (rot). 13. Spinnrad: Erinnerung an die Flachsspinnerei, Leggehaus. 14. Geschnürter Ballen, Tonne, Anker — Handel. 15. Zahnrad, zwei sich kreuzende Hämmer, zwei Sicherheitsventil- kugeln — Industrie. 16. Ähren, Spaten, Sense, Beil — Landwirtschaft. 17. Anker, Herz, Kreuz = Glaube, Liebe, Hoffnung. 18. Springendes, weißes Westfalenroß auf rotem Felde. ' 19. vierblättriges Kleeblatt = Glück. Blick in die Johannis-, Creden- und Komturstraße, Vorderseite und Stand der Häuser, Fluchtlinie. Bestimmung der Richtung. — Leinenverein. Blick auf die Bowerre aufwärts nach der Brücke und Abzweigung der kleinen Werre, wo wir eben vorher waren. Nist- gelegenheit im Gebüsch. Beobachtung der Vögel. — Schecke = buntes Pferd vor einem Wagen. — Brücke über die Bowerre in der Johannis- straße, Blick von da die Bowerre abwärts, die Häuser an beiden Ufern: Hinweis auf den Spreewald, Venedig, Fleets in Hamburg. — Gang nach der Bergertorinfel: Akzisehaus, Bauart, Bedeutung, jetzt Polizei- wache. Die beiden Bergertorbrücken. Aufstauung des Wassers: Zweck.

4. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 32

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 32 — Königsee (aus den Amtsgerichtsbezirken Königsee und Oberweißbach bestehend), Frankenhausen (die Amtsgerichtsbezirke Frankenhausen und Schlotheim umfassend). a) Oberherrschaft. Auf sie kommen 6 Städte, 8 Marktflecken, 134 Dörfer, 9026 Wohnhäuser, 13500 Haushaltungen mit 62 936 Einwohnern, 5 Amts- gerichtsbezirke, 2 Landratsämter. I. Ortschaften im Saalthale: (Nr. 1 bis 12). 1. Rudolstadt, Haupt-, Residenz- und Garnisonstadt, auf dem linken Ufer der Saale, über die hier eine schöne steinerne Brücke führt, 8747 Einw. in 727 Häusern und 2075 Haushaltungen.*) Durch ihre reizende Lage und durch ihre an Naturschönheiten so reiche Umgebung dürste sie unter allen thür. Residenzen die am meisten begünstigte sein, und mit Recht sagen ihre Bewohner: „'s giht doch nischt iber Rudolstadt". Schiller schrieb darüber an Körner: „Die Gegend ist außerordentlich schön; ich bin sehr über- rascht worden." Halbmondförmig lagern ihre meist geraden, breiten Straßen am Fuße des Schloßberges, aus dem die vielsensterige „Heidecksburg" wie eine Beherrscherin der Stadt und des Thales thront. Dieses Schloß faßt eine schöne Kirche, prachtvolle Säle, besonders den reichgeschmückten Festsaal mit wertvollen Gemälden, Sammlungen von alten kostbaren Gefäßen (darunter namentlich die sehr wertvollen Emailgefäße im kleinen Säulensaale), seltenen Waffen und Gemälden, eine reichhaltige Silberkammer mit einem Silberaufsahe, welchen die Beamten des Landes dem Fürsten Fried- rich Günther zu seinem fünfzigjährigen Regieruugsjubiläum (1864) verehrten. Auf diesem Schlosse zwang Katharina die Heldenmütige den blutdürstigen Herzog Alba, der bei ihr srühstückte, durch das Drohwort: „Fürstenblut für Ochfenblnt", ihren Unterthanen das geraubte Vieh zurückzugeben. Hier barg diese heldenmütige Gräfin mehrere Monate hindurch den Prediger Kaspar Aquila aus Saal- seld, aus dessen Kops Kaiser Karl V. einen Preis von 5000 Gulden gesetzt hatte. — Im Schloßhofe war 1793 das letzte aller Turniere; der Schloßgarten, zum teil Naturpark, zum teil mit künstlichen An- lagen und Springbrunnen geschmückt, bietet herrliche Aussichten. Am östlichen Fuße des Schloßberges die Ludwigsburg mit einem Naturalieukabiuet. das seltene und kostbare Exemplare, besonders aus der Tierwelt enthält. Daneben die 1879 gut restaurierte Stadt- kirche, „Andreaskirche zur Ehre Gottes" genannt; eine der schönsten Kirchen Thüringens, im spätgotischen Stile erbaut; sie hat einige bunte Fenster mit figürlichen Darstellungen (Kreuzigung und Auf- *) Die Bestimmungen der Einwohnerzahl nach der Volkszählung vom 1. December 1880.

5. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 51

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 51 — aus mehr als 100 Ortschaften bezogen sie Zinsen und Zehnten. Sie titulierten sich sogar (wie die Grafen von Schwarzburg) „von Gottes Gnaden". Als aber die Klosterleute in Unwissenheit und Sittenlosigkeit versanken, wurden sie in der Umgegend verhaßt- im Bauernkriege wurde ihr Kloster geplündert und teilweise vernichtet, 1536 von Graf Heinrich 34. ganz ausgehoben. Von da ab verödeten die heiligen Hallen; teilweise benutzten die Dorfbewohner die Mauern zu Neubauten. Die Trümmer des stolzen Baues gleichen aber noch immer einem „kostbaren Juwel in einem dunkelsammetnen Schmuck- kästchen." Durch die reichverzierte Hauptpforte tritt man von W. her in die geräumige Vorhalle, durch ein zweites mit Säulen ver- ziertes Portal in das Schiff der Kirche, das in Kreuzform gebaut ist und einen überwältigenden Anblick bietet. Schön verzierte Säulen, zum Teil aus einem Stück gearbeitet, stützen die 20 na hohen Mauern. Das ganze Gebäude ist 90 m laug und 23 m breit. 1877 wurde es gut restauriert. 107) Milbitz, obstreiches und ackerbautreibendes Pfdf.; 1 Sch., 1 L. 1 Brandhilfsv., 1 Kriegerv. 1 freundlich gelegene Kirche. 108) Gösselborn, hochgelegenes Krchdf. Kl. v. 136; 1 Sch., 1 L., mit dem geschichtlich merkwürdigen Mahlholze u. Mahlhügel, einer alten Gerichtsstätte an der Grenze des ehemaligen Langwitz- gaues. Ackerbauort. Am Tellbache: (109 bis 112). 109) Soisdorf, Krchdf.. Fil. v. 112; 1 Sch., 1 L. Ackerbau- ort. Die Wohnhäuser stehen wegen der Überschwemmungsgefahr auf hohen Grundmauern. In der Flur ein Steinbruch, dessen Muschel- ralkplatten sich zum Steindruck eignen sollen. An Seitenbächen des Tellbaches: (Nr. 110 bis 112). 110) Storchsdorf, weithin sichtbarer Ackerbauort auf einem Sandsteinberge. Pfarrt und schult nach Nr. 107. 111) Hengelbach, Krchdf. Fil. von 185; schult nach 108. Ackerbauort in einem vom Hengelbachs durchflossenen Thalkessel. In der Nähe die beiden Wüstungen Niederhengelbach und Höfel. 112) Thälendorf, ackerbautreibendes Pfdf., freundlich am Vereinigungspunkte von 4 Thälern und am nie versiegenden Dorf- bache gelegen, der auch noch nie bis zur Quelle zufror. 1 Sch., 1 L. Da der Grundplan des Ortes ein Kreuz ist, soll hiet keine ansteckende Krankheit um sich greifen können. Amursprunge von ob st- und wiesen reichen Thälchen: (Nr. 113 bis 114). 113) Großgölitz, und 114) Kleingölitz, beide Krchdsr. am Südfuße des schroffen und kahlen Steigers, von Obstbäumen umgeben; jenes am Erlich-, dieses am Gumpebach. Beide nach Nr. 92 eingepfarrt und einge- schult. Vorzüglich gute Sandsteinbrüche. Da der Steiger und der Kesselberg die rauhen Nordost- und Nordweftwinde abhalten, gedeihen 4 *

6. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 42

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 42 — fang des Wildparkes. 1 Porzellansabrik (hanptsächl. Nippessachen), 1 Massenmühle, 1 Bleiweiß- und Essigfabrik, 1 Schneidemühle, 1 Försterei; 1 Schule mit Turm und Betsaal; 1 Lehrer; eingepfarrt nach Nr. 100. 1 Turnverein. Meist Fabrikarbeiter. Hier machte Macheleidt seine ersten Versuche, Porzellan herzustellen, die er in Volkstedt fortsetzte. Sitzendorf soll seinen Namen vom Gr. Sizzo haben, der hier einen Küchengarten für seine Burg anlegte. 51) Schwarz bürg, Krchdf. (Fil. von Nr. 61) in einem Wald- paradies gelegen; der Niederblick auf dasselbe vom nahen Trippstein ist einzig. Einer der besuchtesten Wallfahrtsorte der Touristen. Schöiiste Partie des Wildgartens. Das Dorf meist von Fabrik- und Steinarbeitern bewohnt. 1 Kriegerverein, 1 Turnverein, 1 Vor- schußverein, 1 Konsumverein, 1 landwirtschaftlicher Verein. Mahl- und Schneidemühle, 1 Schwarzfarbenfabrik. 1 Sch., 1 L. Das Schloß thront auf einer Bergzunge des Tännighanptes, die 80 m hoch aus dem baumreichen Wiesengrnnde emporragt und von der Schwarza umflossen wird. Man gelangt in dasselbe durch die Burgvogtei; an diese stößt das Zenghaus, das alte Waffen von großer Schönheit und Seltenheit, 1 Kanone Napoleons I., reich vergoldete Schlitten mit altertümlichen Pferdegeschirren und sonstige Kuriositäten enthält. Das Schloß selbst hat im Schloßhose eine Säulenreihe aus Großgölitzer Sandstein, breite Treppen aus Döschnitzer Marmor, Galerieen, die mit schönen, oft vielendigen Hirsch- geweihen verziert sind, und folgende bemerkenswerte Teile: 1) die Schloßkirche, mit einem Gipsabgüsse des in Frankfurt a. M. befindlichen Grabdenkmales König Günthers; unter der Kirche das jetzt uicht mehr benutzte fürstliche Erbbegräbnis; 2) das Pserde - zimmer mit 246 von der Hand des Fürsten Ludwig Günther in Öl gemalten Pferden; 3) den Speisesaal; er enthalt lebens- große Bildnisse von Schwarzburger Grafen, die „Schwarzburgerjung- sran", einen Holzblock, welcher Gästen, die zum ersten Mal auf der Schwarzburg sind, um den Hals gelegt wird und die „Auerhenne", ein Gefäß, aus dem diese trinken müssen; 4) den neu hergestellten Kaisersaal mit 4 lebensgroßen Porträts deutscher Kaiser in der Kuppel (Karls d. Großen, Heinrichs I., Barbarossas, Günthers v. Schw.) und auf den Wänden mit geschichtlichen und sinnbildlichen Darstellungen aus der schwarzburgischeu Geschichte und Industrie. — Die Gründung der Schwarzburg ist nicht nachzuweisen; doch soll sie in die Zeit Karls der Großen 'fallen. 1123 werden zuerst Grafen v. Schwarzburg ur- kundlich erwähnt (Sizzo Iii.). Im 30-jahr. Kriege, besonders 1640, war die Burg Zufluchtsort des. Grafen und vieler Bewohner der von Kriegshorden heimgesuchten schwarzbnrgischen Nachbarorte. 1726 brannte die Burg bis aufs Thor mit Turm und dem Kaisersaal ab und wurde nun bis 1744 in der jetzigen Gestalt wieder herge- stellt. Die Schloßgruft dieute bis zum 18. Jahrh. als Erbbegräb- uis. Da das Schwarzathal damals schwer fahrbar war (man mußte 8mnl durchs Wasser fahren), ging der „Leichenweg" (noch jetzt so

7. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 74

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 74 — und Prinzen, seit dem 29. Aug. 1878 Schulgebäude für das fürstliche Gymnasium (6 Kl.)*). 4) 4 evangel. Kir ch e n, deren sehenswerteste die alte, schöne Liebfrauenkirche, das schönste Baudenkmal Thüringens, aus dem 12. und 13. Jahrh.**) mit 1 Glockenturme und 2 achteckigen, reich verzierten Türmen frühgotischer Zeit n. den Grabdenkmälern Günthers des Streitb. (-j- 1583) n. seiner Gemahlin Kathar. v. Nassau (-j- 1624). An dem schönsten dieser beiden Türme, dem nordwestlichen, ist der Baumeister in Stein gehauen, wie er seinen Gesellen in die Tiefe stürzt und dessen Hündchen ihm nach- springt. Die Sage erzählt dazu folgendes: Bei Erbauung der Kirche übertrug der Meister den Bau des vorderen Turmes seinem Ge- feiten, während er den anderen Turm ausführte. Es faud sich, daß der Turm des Gesellen schöner und zierlicher emporstieg. Darüber erzürnt, sprach der Meister zu dem Gesellen, als dieser seinen Lohn verlangte: „Dein Turm ist wohl geraten; aber ich finde doch einen Fehler an ihm, den ich dir droben zeigen will." So stiegen sie denn hinauf, und das treue Hündchen folgte mit. Oben angekommen, fagte der Meister zu dem Gesellen: „Wenn du den Fehler sehen willst, mußt du zum Schalter hiuaus blicken." Der Geselle thnt es, und indem er sagt: „Ich sehe nichts!" schrie der Meister: „Hier hast du deinen Lohn!" und stieß ihn vollends hinaus, daß er in die grausige Tiefe stürzte und tot war. Das Hündchen wimmerte ent- schlich und sprang seinem Herrn nach. — Ein während der letzten Decennien aufgesammelter Baufond ermöglicht die vollständige Er- Neuerung des ehrwürdigen Bauwerks. Die Arbeiten haben 1880 begonnen u. dürften 5jahre dauern/**) — Dieoberkirche (Bar- füßerk.) hat ein wertvolles Altargemälde (der Gekreuzigte und Auf- erstandene) und Handschristen Luthers. Die Neue Kirche, sonst Bonisazinskirche, 1676 erbaut, an welcher der große Orgelspieler und Orgelkomponist Joh. Seb. Bach 1703 — 1707 Organist war, mit der vortrefflichen neuen „Bach-Orgel", zu der Bachs Verehrer aus aller Welt beigesteuert. Die Gottesackerkirche, auf deren Gottesacker sich die Totengrüfte der Erbfürstin Marie (f1838), des Erbprinzen (f 1833) und der Fürstin Karoline befinden. — Die neue katholische Kirche. 1 Synagoge. 5) das stattliche Rathaus, 1581 nach dem Muster des Brüsseler erbaut mit künstlichem Uhr- werk und der Statue des ehemaligen Schutzheiligen Bonisazins. — Bahnhof. 1 Denkmal zur Erinnerung an die Fürstin Karoline, 1858 *) Das Ghmn. kommt zuerst 1369 in einer Urkunde als lateinische Schule vor, war bis 1581 in einem Hause neben der Bonisazinskirche, dann bis 1864 in das Barfüßerkloster verlegt, zuletzt in das frühere Waisenhaus. — **) Der westliche Teil, der ältere im romanischen Stile, soll ums I. 970 vom Erzbischof Wilhelm von Mainz erbaut sein. ***) Der große Glockenturm, auf dem sich das herrliche Geläute As. befindet, ist bereits fertig. Als im Nov. 1880 die Glocken wegen des Umbaues herabge- nommen wurden, stürzte die größte derselben, die 92 Ctr. schwere „Susanna" herab in die Kirche, ohne Schaden zu nehmen.

8. Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg - S. 91

1882 - Rudolstadt : Mitzlaff
— 91 — Feinde seines Vaters, mit Graf Albert (Vii). geraubt; dieser bald, jener erst nach 2 Jahren frei gelassen. 1551.Moritz von Sachsen sucht die U. H. Günthers 41. stark heim, besonders Greußen, die Ämter Klingen, Schernberg und Keula. 1613 den 29. Mai die sogenannte thüringsche Sündfluth. 1618 — 48: 30jähriger Krieg. Von 1623 an durchstreifen allerlei Truppen das Schwarzburgifche. 1631 durchzieht Tilly an der Spitze seiner blutdürstigen Truppen, von Magdeburg kommend, die U. H. Greußen und Ebeleben leiden besonders. 1639 und 1640 Sonders- Hausen von den Schweden geplündert. 1640 liegen Schweden unter Banner den Kaiserlichen bei Saalfeld 3 Wochen gegenüber und verheeren die Umgegend bis Oberweißbach, Mellenbach und Amt- gehren hinauf. 1631 — 32 rastet Gustav Adolf wiederholt in Arnstadt. 1700. Einführung des gregorianischen Kalenders. 1756 — 63. Siebenjähriger Krieg. Fliehende Truppenabteilungen der bei Roßbach 1757 geschlagenen Reichsarmee bilden die ersten Durchmärsche. Den 5. März 1761 Scharmützel bei Blankenburg zwischen Östreichern und Preußen. 1797 den 22. März Kaiser Wilhelm I. geboren. 1806 — 13 trifft der Napoleonskrieg unsere Fürstentümer. 1806 den 10. October Schlacht bei Saalfeld. — Prinz Louis von Preußen. Schwarza und Blankenburg geplündert. Den 14. Octbr. Schlacht bei Jena und Auerstädt., 1807.Beitritt beider Fürsten zum Rheinbunde. Wiederholte Truppen- lieferungen für Napoleon, 1808 und 1810 nach Spanien, 1812 nach Rußland beordert. 1813. Rücktritt vom Rheinbunde. 1814. Die schwarzburgischen Truppen fechten unter dem Oberbefehle Karl Augusts von Weimar in den Niederlanden gegen die Franzosen und erhalten von Blücher die Anerkennung, sich „mutvoll und tapfer" gehalten zu haben. 1815 übernimmt Preußen die Leitung des Postverkehrs der rudolstädtischeu U. H. — Die Wiener Kongreßakte erkennt unsere Fürsten als souverän an. 1817. Einverleibung der rudolstädtischeu L). H. in das Turn- und Taxissche Postgebiet (bis 1867). 1834. Beitritt beider Fürsten mit ihren Gesammtbesitzungen Zum großen Deutschen Zollvereine. 1848. Einquartierungen von Reichstruppen. Freiwillige aus den beiden Schwarzburg verstärken das Heer der Schleswi^-Holsteiner. 1849.Anschluß an das Oberappellationsgericyt zu Jena (vor- her Zerbst). 1850.Ges chwornengericht mit Weimar (später kommen Reuß und und Koburg-Gotha dazu). 1864. Gewe rbeorduuug. Gewerbefreiheit. — Schleswig - hol- steinscher Krieg.
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