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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 99

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
1100—1517. 99 Wm n Hauptstadt des Bundes. Der wichtige Hceringsfang des Oerc- sunds, der Kornhandel der Ostsee, der Handel mit Bauholz. Flachs, Hanf, Thecr, Bernstein, Pelzwerk, kurz jede Art von Handel in der Umgegend der Ostsee, war so ausschließlich in den Händen der Hansestädte, daß sie nicht allein fremde Nationen davon ausschlossen, sondern sogar die eignen Bewohner der Länder. Der Hauptstapelplatz ihres Ostscehandels war Wisby auf Gothland. Durch diesen Mittelpunkt ging der Handel der Hansestädte über Nowgorod und Kiew nach Asien, das die nordischen Produkte gegen asiatische Maaren oder gegen baares Geld eintauschte. Das deutsche Reich von 1125—1315. Als das fränkische Kaiserhaus mit Heinrich V ausstarb (1125), konnten zwei mächtige Familien sich Hoffnung machen, bei der Königswahl in Betracht zu kommen. Ein Ritter Friedrich von der Burg Hohenstaufen in Schwaben hatte mit Treue und Tapferkeit Heinrich Iv in seinen vielen Kämpfen und Leiden beigestandcn. Zum Lohne dafür hatte der Kaiser ihm seine einzigste Tochter Agnes zur Gattin und das Herzogthum Schwaben zur Mitgift gegeben. Er hinterließ zwei Söhne, Friedrich von Schwaben und Konrad, der von seinem Onkel, Kaiser Heinrich V mit Franken belehnt wurde. Diese beiden Brüder zeichneten sich durch Klugheit, Tapferkeit und Tüchtigkeit aus. Einer von ihnen hoffte die deutsche Kö- nigskrone zu gewinnen. Allein gegen die so üppig aufblühende hohenstaufen- sche Familie erhob sich das uralte Geschlecht der Welfen zum Kampf um den Vorrang in Deutschland. Aus diesem Geschlechte war Herzog Lothar entsprossen, der außer den braunschweigischen Landen und großen Besitzungen an der Weser und in Westphalcn auch Sachsen beherrschte, womit Kaiser Heinrich Iv ihn belehnt hatte. Der Erzbischof Adcl- V

2. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 92

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
92 1100—1517. Die freien Städte. Der Adel und die Geistlichkeit theilten die Herrschaft über die christliche Welt des Mittelalters unter sich; zwar war die eigentliche Sklaverei allmählich der Macht des Christenthums gewichen, allein die Bauern waren in eine drückende Abhängig- keit gerathen; größtentheils leibeigen und an die Scholle gebun- den, schleppten sie ihr Leben unter anstrengender Arbeit hin, damit die Früchte derselben den herrschenden Ständen zufließen könnten. Allein dagegen bildeten die freien Städte den Ueber- gang zu einem Mittelstände: denn, nach und nach, als Industrie und Handel Zunahmen, vermehrte sich der Wohlstand der Bürger und mit ihm auch ihr Unabhängigkeitsgefühl; sie vereinigten sich bald in mächtigen Verbindungen, um dem Uebermuthe der geistlichen und weltlichen Herrn entgegenzutreten, wenn sie ihre Gerechtsame anzutasten sich vermaßen. Die bedeutendsten Vereine der Handelsstädte waren: der lombardische Bund und der Hansabund. Der lombardische Bund. Die Städte des nördlichen Italien hatten sich früh durch Industrie und Handel ausgezeichnet. Durch die Krcuzzügc wurde ihre Thätigkeit gesteigert: theils bewerkstelligten sie für Geld die Ueberfahrt der Kreuzfahrer, theils streckten sie ihnen Geld vor oder versahen sie mit andern nothwendigen Dingen, tbeils führten sie dem heiligen Lande Lebensmittel oder sonstige Kriegsbedürsuisse zu. Die lombardischen Städte erhielten der- gestalt, neben einem ausgedehnten Handel, allmählich alle Geld- geschäfte für ganz Europa; sie schossen gegen Sicherheit und hohe Zinsen baares Geld vor. Dieser Erwerb wurde von der Kirche nicht gebilligt, da sie jedes Ausleihen von Geld auf Zinsen für unchristlich hielt; allein theils bedurfte die Kirche und namentlich der Pabst selbst der Hülfe der Gcldleute, und theils fügten sich die freien Städte nur dann den Vorschriften

3. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 98

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
98 1100—1517. In der republikanischen Verfassung hatte die Aristokratie die Uebcrmacht, allein der Staat wurde durch äußere Kämpfe ge- schwächt und da er fortwährend ghibellinisch gesinnt war. hatte die Uebcrmacht oder Ohnmacht der kaiserlichen Parthei oft einen entscheidenden Einfluß auf den Credit des Staates und die Handelsgeschäfte, besonders da das welsisch gesinnte Flo- renz in demselben Maaße an politischer Bedeutung zunahm, als diejenige Pisas vermindert wurde. Auf die Art war Pisas Handel in einigen Perioden wohl selbst größer als Genuas, sank jedoch wieder mit der Macht der kaiserlichen Parthei in Italien, bis die Stadt im Anfänge des loten Jahrhunderts von Mailand abhängig wurde. Es waren ebenfalls die Krcuz- züge, welche den Handel Pisas emporgebracht hatten; er er- streckte sich nach Afrika, Syrien, Griechenland, Spa- nien, Sicilien und dem südlichen Frankreich, und die Stadt wurde von so vielen fremden Kaufleuten besucht, daß schon im Anfänge des 16ten Jahrhunderts ein kirchlicher Schrift- steller die Stadt, um des Zusammenflusses türkischer, libyscher, parthischcr und chaldäischcr und andrer heidnischer Kaufleutc willen, gottlos nennt. Der Hansabund. Während der großen Unruhen, welche seit der Mitte des 13ten Jahrhunderts Deutschland verwüsteten, vereinigten Ham- burg und Lübeck sich (1241) zu einem Bunde, welcher beider Handelsunternehmungen gegen räuberische Anfälle beschützen sollte. Aus diesem unbedeutenden Anfänge entwickelte sich der mächtige Hansabund, der zuletzt an 80 Handelsstädte als Mit- glieder zählte, und dessen Flotten endlich die Nordsee und das atlantische Meer bedeckten, Englands und Frankreichs Handel nicht aufkommen ließen, die Alleinherrschaft über den Ostsec- handel an sich rissen und dergestalt als Gegner der nordischen Reiche, namentlich Dänemarks, auftratcn. Lübeck war die

4. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 45

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
45 auch Schonen gerne wieder zu haben.' Die Schwache des Magnus Schmack, Königs von Norwegen und Schwe- den, kam ihm sehr zu statten. Magnus war in Zwist mit seinen Unterthanen und verlangte Hülfe von Waldemar. Dieser verlangte Schonen dafür, und im Jahre 1359 er- oberte er es gradezu mit Bewilligung des Schwedischen Königs. Ja er ging noch weiter, eroberte die Inseln Oeland und Gothland und nahm Wisby ein, welches den Hansestädten gehörte und zu der Zeit eine der wich- tigsten Handelsstädte in Europa war. Seit der Zeit ver- lor Wisby seln voriges Ansehn und ein beträchtlicher Lheil des Holsteinischen Handels zog sich nun nach Kopenha- gen, wodurch dasselbe nach und nach eine ansehnliche Han- delsstadt wurde. Einen andern Krieg führte Waldemar mit einigen Hansestädten, welche bei der Eroberung von Wisby einen großen Verlust erlitten hatten. Waldemar eroberte einige ihrer Schiffe, steckte die übrigen in Brand, und dadurch sahen sie sich genöthigt Frieden zu schließen.— Allein der Kriege ungeachtet, welche Waldemar führte, wachte er rfttt Sorgfalt über die Sicherheit, Wohl- fahrt und innere Ordnung im Lande; er ließ Ca- stelle anlegen, Kopenhagen befestigen, Kriegsschiffe bauen, eine Landmacht von Landeskindern errichten; — er unter- stützte Handel und Ackerbau, vermehrte die Staatseinkünfte und wendete diese sparsam an;— er hatte ein wachsames Auge auf die Gerechtigkeitspflege; besuchte die Gerichts- stätten; setzte ungerechte Richter ab; strafte müssige und treulose Beamte ohne Schonung; forderte Abgaben sowohl von Adlichen und Geistlichen als von Bürgern und Bau- ern. Aber das größte und unsterbliche Verdienst Walde- mars ist, daß er das zerstückelte Reich wieder zu Einem Körper vereinigte, den Gesetzen Kraft gab und das Vater- land zu innerer Stärke und äußcrm Ansehn erhob. — Zu

5. Bd. 1 - S. 65

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 65 — non molestabimus seu bona ipsorum occupabimus vel occupari ab aliquo patiemur. Ipsos enim mercatores . . . qui nostram civitatem ... et nos in hoc honoraverint, quod mercimonia ad ipsam civitatem duxerint, quantum possumus protegere volumus et tueri . . . Datum Lypzk anno domini M0cc°Lxviii°. Kalendas Martii.“ belästigen oder ihre Güter mit Beschlag belegen oder erlauben werden, daß sie von jemand weggenommen würden. Diese Kaufleute . . . , die unsere Stadt und uns in solchen Angelegenheiten besuchen werden, indem sie ihre Waren hierher führen, wollen wir soviel wir können beschützen . . . Gegeben zu Leipzig im Jahre des Herrn 1268 am 1. März." (Cod. dipl. Sax. reg. Ii, Viii. Nr. 6.) 4. Gründung der Neujahrsmesse, a) Kurfürst Friedrich Ii. (der Sanftmütige) verleiht der Stadt Leipzig den Neujahrsmarkt. 1458. „Wir von gots gnaden Friderich herczog zeu Sachsfeu .... bekennen für vus, vnser erben und nachkomen und wollen das offenbar sie mit difem brive allen und iglichen iczund lebenden und zukunfftigen luten, die yn sehen Horen ader lesen werden. Nach dem wir von angeborner gute und mildickeit schuldig sind, vnser stat Lipzk und tre innwohner umb irer getrewen dinste willen, die sie vns mamg-feldiclich erceiget Hoben, in besser wegen zubrengen, haben wir von eigenem be-wegnisse und mit wolbedachtem mute .... der selben vnser stat und iren in-wonern vmb gemeyns nutzes und fromens willen und darumb, das sie sich gebessern, auch in gedyen und guten stant körnen, sich uß schulden entheben und vns und vnsern erben furtmehr zcudyenen desto beregier und williger werden mögen, gnediglich gegunst, zeu gegeben und vorliehen, das sie und ire nachkomen nu furbaßmehr zcu ewigen zcyten alle iar ierlich eynen iarmarckt in derselben vnser stad Lipzk uff den heiligen newen iars tag an zcugehn, der bestehende bleiben fal biß uff der heiligen dreyer konige tag nehst darnach volgende den tag gancz uß, . . . . halten mit kauften und verkauften und kauffslagen .... Vnd begeren Hieruff in bliffe von allen und iglichen prelaten vnsern graben Herren amptluten rittern knechten richtern geswornen reten burgermeistern gemeynen und inwonern vnser stedte merckte und dorfer und sust allermenniglich von den vnsern ernstlich begerende und gebietende, das ir die vorgnanten vnser burger und inwoner der selben vnser stat Lipzk, auch alle ander kauftlute und igliche Personen, die den gnanten iarmarkt als oben berurt ist besuchen, darzcu komen, die zcyt doselbeft beharren und auch do von wandern werden, an iren Personen kaufman-fchacz und gute in eynichen sachen wider recht nicht hindert betrübt ader beleidiget, also lib euch sie1) vnser vnser erben und nachkomen große vngnade und pene zcuuor-meyden. Hie mit sollen die iarmerckte, die sie vormals ierlich in vnser stad Lipczk gehabt und gehalten haben, nicht abgestalt sin, sundern iren furgang haben und crefftig sin und bliben, irtmaften die herkornen sint und sie herbracht haben ane geuerde2). Zcu urkunde hoben wir vnser fürstlich groß maiestat infigel an bifen vnsern brift wissentlich laßen hengen, der gegeben ist zcu Rochlitz am mitwochen oller heiligen tage nach got geburt tufend vierhundert darnach in dem achtvndfunftzig-sten iare." (Cod. dipl. Sax. reg. Ii, Viii. Nr. 331.) x) sei. 2) Gefährdung.

6. Bd. 1 - S. 75

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 75 — sammt ihren Dienern mit ihrem Leibe, Haabe und Gütern durch Ew. Churfürst!, und Fürstl. Gnaden Lande und Fürstenthum sicherlich bringen lassen; desgleichen sie auch des Wiederzuges auf zweene Tage, die sie Ew. Churfürstl. und Fürstl. Gnaden Amtleuten zu N. N. von Frankfurt aus zeitlich genug zuschreiben sollen, abermahls auf der Grenze gleitlich annehmen und frey und frey und unbeschädigt hernieder bringen lassen, und sich hierinne gnädiglich erzeigen, wie wir uns des und aller Gnade zu Ew. Churfürstl. und Fürstl. Gnaden höchlich vertrösten, gnädiglich thun werden . . . Gegeben unter unserm Stadt Signet, Sonnabends nach dem Sonntage Estomihi, Anno Domini 1552. Der Rath zu Leipzig." (Nach Franz, Pragmat. Handelsgesch. der Stadt Leipzig, 1772, S. 201 f.) [&§ verkehrten auch sogen. Geleitskutschen für die nach Leipzig und Frankfurt, bez. Leipzig und Nürnberg reisenden Kaufleute, die von den Landesherren der jeweils durchreisten Landgebiete „durch eine Anzahl wohlgerüsteter und gut berittener Einspänniger begleitet" nmrtten.] Hierüber wurden auf verschiedenen Reichstagsabschieden Verordnungen erlassen, so 1548 und 1555 u. a. folgendes: „ zu beständiger Erhaltung . . . Unsers kayserl. Landfriedens 2), setzen, ordnen und wollen wir, daß eine jede Obrigkeit im h. R. Reich .... bey den Ihren Fürsehnng thun soll, daß die Strassen frey und rein gehalten, darauf auch niemand gefangen, geschlagen, beraubt, hinweggeschleift, seiner Güter ausgehaben, hinweggeführt, oder anderer Gestalt beschweret werde, sondern daß einem jeden, an Orten es herkommen, ohne Weigerung, auf sein Ansuchen, ein frey, sicher, genugfam Geleit gegeben, und also Männiglich, zu Beförderung des gemeinen Nutzens allenthalben frey, sicher, handeln und wandeln möge. etc." (Nach Franz, Pragmat. Handelsgesch. der Stadt Leipzig, 1772, S. 198 s.) J) Geleitsreiter. 2) Vgl. S. 29 u. 61. 9. Überfall auf Nürnberger, zur Leipziger Messe reisende Kaufleute. 1557. (Bericht von Hans Kornthauer, dem Knechte des Nürnberger Patriziers Sigmund Oertel, der in Gesellschaft von 30 anderen Kaufleuten zur Leipziger Dteffe zog und bei Schönau von einem sächsischen Edelmanne und dessen Spießgesellen überfallen wurde.) „Den 7. May ritten ich und mein Junckherr Sigmund auf Leypzik zu. Als wir nun bis Cuzl, 2 Meilen Weg herwärts, kamen und an unserm Tisch aßen und fertig waren, sprach der Junckherr zu mir: wie, wenn wir fein gemach fortzögen? damit war die andere Gesellschaft, so an unserem Tische mitgegessen, zufrieden, und wir setzten uns nach dem Mittagsmahl auf und zogen fort, als nämlich: Sigmund Oertel, Hans Schuventtendorffer der Alte, Hans Schonich, Jörg Platt, ein Schwabe von Augsburg, Endreß Rindfleisch von Preßla^), ich Hanßla^) Kornthauer, und waren unser Sieben. Wie wir nun vor das Thor zu Cuzl hinauskamen , so guckten ich und Endreß Rindfleisch hinfür, wie sichs einem Diener auf der Straße gebührt. Als wir kaum eine Viertel Meil Wegs ritten und der Wind gegen uns gieng, auch eine sehr große Hitze war und es sehr staubete, ritt der Junckherr neben uns her und sagte: et, reit auch eine Meil hinten im Staub wie ich! das war nun sein zeitlich Verderben, wie Ihr hören werdet. Als nun der Junckherr vorausritt und der Schwab von Augsburg ihm nach und dann ich und ') Jedenfalls Breslau. 2) Fränkische Dialektform für „Hänschen".

7. Bd. 1 - S. 370

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 370 — f) Verkauf gedörrter Türkenköpfe. „Im Jahre 1684, nach der am 2. Septbr. 1683 erfolgten Entsetzung Wiens durch die kaiserlichen, polnischen und sächsischen Truppen'), fanden sich auf der Leipziger Michaelismesse mehre Kaufleute ein, welche einige Fässer gedörrter Türkenköpfe unterschiedlicher Art und Gestalt, mit abscheulichen Gesichtern, seltsamen Bärten und vielerlei Haaren, kurz oder lang geschoren, zum Verkaufe ausboten. Je nachdem sie schön gestaltet und ihre Gesichter recht arg zerhauen waren, verkauften sie dieselben, das Stück zu 4, 6, 8 und mehren Thalern, und wurden nach Spanien, England, Holland, Frankreich, Schweden und Dänemark versendet." (Leipz. Tagebl. 1838, Nr. 278, mitgeteilt von M. F. G. Hofmann.) i) Vgl. 17. Jahrh. Ii, 2: Der Türkenkrieg. 3. Bom Postwesen. 1. Die erste Fußbotenpost zwischen Leipzig und Frankfurt a. M. 1616. (Abkommen zwischen dem in Diensten des Erb-Geueral-Postmeisters Freiherrn von Thnrn und Taxis stehenden Frankfurter Postmeister von der Birghden und dem Leipziger Postmeister Sieber.) „Zu wissen, daß heute an untenbenannten Dato zwilchen ^ohann von „Birghden von Frankfurt am Mahn, als der Römisch Kaiserl. Maj. unseres aller-gnädigsten Herrn, des wohlgebornen Herrn, Lamorals von -Laxis, Frel)herrn und ^Erb-Gen.-Postmeisters in Teutschland und Niederlanden delegirter Postmeister, und „Johann Siebern der Stadt Leipzig verordneten und geschwornen Bothen-Meister "nachfolgende Vergleichung des Postwesens halber abgeredet, abgehandelt und ge- „schlossen worden: . Nehmlichen es hat Johann von der Birghden ihn Johann eteberit zum Kayserlichen Postmeister alhier zu Leipzig nicht allein an- sondern auch mit den gewöhnlichen Juramento in Pflicht genommen, mit diesem Beding und dergestalt, daß Johann Sieber der neuangeordneten Post von Leipzig aus auf Frankfurth am Mayn und was er sonst vor Bothenwesen zur Post bringen, auch von den Kauf-leuthen alhier und anderen correspondirenden Handels-Städten ihm aufgetragen werden wird, auf gleichen des Kaiserl. Erb und Gen. Postmeisters, sowohl als Johann von der Birghden Unkosten und Nutzen, wie solches er Sieber vor diesen gehabt, treulich verrichten, in diesen Postwesen den Kayserl. Erb und Gen. Postmeistern Freiherr L. von Taxis sowohl als Herrn Johann von der Birghden, soweit solches Chursürstl. Durchlaucht zu Sachsen nicht zu entgegen recognosctren, respectiren, ehren, demselben Reputation und Nutzen fördern, und m allen was m diesen Postsachen fürgenommen wird, Ihrer Gnaden Ratification unterworfen und anheimstellen, mit diesem ausdrücklichen Vorbehalt, daß sobald dieses Bothenwerk, welches mit dieser Mutation und in Anfang viel kosten will, fcheinbahrlicher Nutzen tragen wird, er Johann Sieber verpflichtet und obligiret seyn soll, Ihrer ©naben jährlichen aus dem t1)] . . . von wegen der mitgetheilten Privilegien und Begnadigungen . . . reichen und geben soll, alles treulich sonder Gefährde. Zu Urkund . . . geschehen in Leipzig, Dienstag nach Johann Bapttsta, bett 25. Monats Juni A. 1616." (Folgen Siegel und Unterschriften.) (Nach Schäfer, Geschichte des Sachs. Postwesens . . ., 1879, S. 25 f.) l) sehst.

8. Bd. 1 - S. 438

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 438 — tmb der sämptlichen Soldatesca zu Roß önb Fuß / ins gemein zu vernehmen: Daß Vns ein Ersarner / Wolweiser Rath zu Leipzig zu erkennen gegeben / welcher gestalt Sie berichtet worben / wie die frembben Kaufs- tmb Hanbelsleute / zu Hamburg / Lüneburg / Lübeck / Magbeburg / Braunschweig / Hilbesheirn / Halberstabt / tmb alle anbere im Römischen Reich gelegene Städte / welche den bevor-stehenben Leipzigischen Newen Jahrs Marckt zu besuchen / ober auch jhre Güter vub Wahren / bahtn zu versenben / tmb so dann / was Sie wieber zurück führen zu lassen pflegen / wegen beß im Nieber Sächsischen Kreise / vnb sonsten anberer Orte I hin tmb wiber ligenben . . . Kriegsvolcks / vnb bahero besorgenben Gefahr / solchen Newen Jahrs Marckt zu besuchen / bebencken trügen / Derowegen gebeten / Ihnen Patenta vnb freye Paßbriefe / toteberführen zu lassen. Wann Wir dann solchem nicht tmbilligem suchen stat gegeben / als befehlen Wir / allen vnb jeben / . . . hohen vnb niebrigen Kriegs-Officirern, . . . / Daß sie alle vnb jebe frernbbe Kaufs- vnb Hanbelsleute / . . . zusampt ihren Rossen / Wägen / auch Wahren vnb Gütern / frey sicher vnb trngehinbert / auch ohne einige exaction ober Gelbschatzung / passiren vnb repassiren lassen / vnb keines weges / ... bey hoher vnnachlässiger Leib vnb Lebens Straffe / nicht antasten / ober int geringsten beleibigen / Ihnen auch / auff ihr ansuchen / gnugsame Convoi, wohin Sie es begehren / ertheilen tmb erfolgen lassen sollen. Geben im Hanpt Quartier zu Halberstabt / den 30. Decembris, Anno 1625. A. H. Z. F. Wir Bürgermeister tmb Rath der Stadt Leipzig hiermit bekennen / daß dieser Abdruck mit dem rechten wahren Original oberem kommet. Zu vrkund haben wir vnser G. sperger / J. U. D. der Stadt Secret hierunter auffgedruckt / Geschehen den Röm. Keys. May. Feld 23. Decembris / stil. / vet. Anno 1625. Kriegs Secretarius." (Nach dem Original.) 3. Gefangene Mansfelber kommen durch Leipzig. „Anno 1626. Demnach auch der Hertzog von Frieblanb Keyserl. Maj. General den Administrator des Stissts Magbeburgk / tmb den Grafen von Mansfelb bey Dessau geschlagen / tmb sie mit ihrem Kriegsvolck gantz / tmb gar in die Flucht getrieben / viel erleget / etliche hunbert gefangen / vnb 34. Fähnlein erobert / Als hat er solche gemeltes Tages mit 50. Reutern durch Leipzig führen / tmb beut Keyser nach Wien übertieffern lassen." (Heydenreich, Leipz. Qmm.). 4. Maßnahmen zur Verteibigung Leipzigs. 1629 — 1631. „Anno 1629 [im März]. Sonsten hat sichs in biesem Jahr weges des Krieges in Nieber Sachsen von Tag zu Tag besorglicher / vub gefährlicher angelassen / vnb berselbe sich immer näher an den Ober Sächsischen Kreiß gesponnen. Derowegen I. Churs. Durchl. barauff ein toachenbes Auge gehabt / vnb den 31. Martii gnäbigst befohlen / daß man allhier nicht mehr / als 3. Thor / nem-lich / das Grimmische / Ranstetifche / vnb Höllische des Tages über solt offen lassen / das Peters Thor aber / so wol das Thomafer / tmb Hällische Pförtlem / biß auff anbere Anorbnuttg / Tag tmb Nacht zuhalten . . . Vnb haben in jebem Thore I so des Tages offen gestartbert / zwantzig Mann wachen müssen."

9. Bd. 1 - S. 497

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 497 — Man habe eigentlich diese Bitte dem Churfürsten durch einen Deputierten persönlich vortragen lasten wollen. Derselbe sei aber nur bis zu der schwedischen Armee gekommen, bei welcher er ohne das wegen obgedachter abgenommener Kaufmannsgüter zu follicitiren2) gehabt. Weiter durchzudringen sei ihm unmöglich gewesen. Eine Abschrift dieses Schreibens schickte der Rat der Stadt Hamburg auch nach Leipzig und bat den Leipziger Rat, die Schritte beim Churfürsten zu unterstützen. Am 16. April 1636 antwortete der Leipziger Rat, er sei vom Churfl. Geh. Secretair Adam Küsell benachrichtigt worden: „Wan Ihre Churfl. Durchl. weiter hinunter näher und über Magdeburgk gelandeten, wollten Sie gute Anstellung machen, daß tue Straße von Hamburgk wird sicher gebauet und die Commercien von darauß und deren ortter ihren freyen ungehinderten lauff erlangen möchten." (Schreiben des Bürgermeisters und Rates der Stadt Hamburg an den Churs, von Sachsen vom 19. März 1636). *) zu bitten. b) „Anno 1638. Den 1 Jamiarii ward / wie bränchlich der neue Jahrs-Marckt eingeläutet / und funden sich darauff viel fremde Kauffleute / aus entferneten Landen wieder ein / bey derer abreisen wurden die Hamburger und Nürnberger unweit Leipzig von denen hin und wieder streikenden Schnaphanen auff der «Straffen angegriffen / geplündert / und derer zwölffe erschossen / denen man alsbald zwar nachgesetzet / aber sie nicht ausfragen können." (Vogel, Leipz. Ann. S. 559.) c) „Die Schwedischen Reuter haben diesen Monat [Jan. 1643] die Strassen sehr unsicher gemacht / sonderlich find denen Hamburgern ihre Güter unweit Leipzig geplündert / die Pferde von 10 Wagen ausgespannet / und die Fuhrleute / die sich zur Gegenwehr gefetzet / übet tractiret / auch einer benebenft einen Kauffmann erschossen / und viet beschädiget worden / daß sie mit dem Leben kaum davon kommen." (Vogel, Leipz. Amt. S. 604.) 2. Steuerung, Krankheiten und Hungersnot. a) Anno 1637. „Zum Beschluß dieses Jahres ist mit anzuhängen / daß in diesem Jahre die Stadt Leipzig mancherley Gefahr und Unglück ausgestanden / . . . ist auch das Getreide / Geträncke und andere Victualien / und was der Mensch zu seines Leibes Nahrung und Nothdurft von nöthen / zimlich auffgefchlagen und theuer worden. Der Scheffel Korn hat gegolten 3 Rthlr. 3 Gr. / der Weitzen 3 Rthtr. / der Haber 2 Rthtr. / die Gerste 5 Rthlr. 6 Gr. / der Hopffen 1 Rthlr. 12 Gr. / die Hofe Butter 9 Rthlr. / die Klafftet Birckenefcheit 7 Rthlr. Der Korb Kohlen 40 Groschen. Die Kanne Eilenburgisch Bier 1 Gr. 3 Pf. das Zerbster 18 Pf. Solche Früchte brachte der Krieg / weit niemand ... in vermögen war die Fetder zubestellen. Was bestellet war / nahmen die Fouragierer weg / oder es ward von streikenden Trouppen verderbet. Daher geschahe es / daß / wer etwas eingefamlet hatte / den Kauff steigerte. Darzu kam die ansteckende Seuche der Peftitentz / welche im Jutio dieses Jahres hefftig zu graßtren anfieng / und innerhalb 3 Monaten 2500 Menschen auffräumete . . . Die Anzahl aller Verstorbenen war 4229." Anno 1639 (Ende Februar). „Um diese Zeit ist grosser Mangel an Brod / Fleisch / Saltz und andere Victualien gewesen. Viet armes Landvolck / welches sich vor den Thoren aufgehalten / haben die Hunde / welche der Hundschläger hinaus geschleppet / abgezogen und gegessen." 32

10. Bd. 2 - S. 351

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 351 — Leipzig und Dresden zusammen. Die Actien der neuen großen Routen von London nach Birmingham, nach Bristol, nach Southharnpton u. s. w. sind bereits genommen, und mehrere derselben sind um 20 bis 50 Pct. der gemachten Einlage gestiegen, ungeachtet nur erst die Vermessungen zu Stande gekommen sind. In Belgien hat die Regierung 35 Millionen Franken ausgesetzt', um ein ganzes, in Brüssel sich concentrirendes Eisenbahnsystem herzustellen . . . Holland hat sich dadurch veranlaßt gesehen, eine Eisenbahn von Amsterdam nach Cöln, längs dem Ufer des Rheines, abmessen zu lassen, welche Arbeit im verflossenen Spätjahre zu Stande gebracht worden ist. In Frankreich hat die St. Etienne- und Lyoner - Bahn - Gesellschaft im letzten Jahr 1,100,000 Franken eingenommen. Der Aufwand war zwischen 9 bis 10 Millionen Franken . . . Nordamerika ist im Laufe der verflossenen 8 Jahre das erste Land der Eisenbahnen geworden, wie es früher schon das erste Land der Dampfschiffahrt gewesen ist. Im Jahre 1825 ward die erste Bahn von Quiucey nach Boston vollendet. Sie ist nur eine deutsche Wegstunde lang, von, mit eisernen Schienen belegten, Hausteinen erbaut, und nur auf den Transport von Bausteinen berechnet. Die zweite Bahn, die von Manch Chunk, kam im Jahre 1827 zu Stande; sie ist 9 Meilen lang, von Holz, mit eisernen Schienen beschlagen, und blos für den Steinkohlentransport berechnet. Die dritte, vierte, fünfte und sechste wurden ebenfalls von Kohlen - Compagnien und zu gleicher Zeit angelegt; alle Bahnen dieser Art stehen im Flor. Nun folgten erst die größern Unternehmungen. Wir müßten einen Bogen füllen, wenn wir nur ihre Namen, Länge und Bauart anführen wollten. Die zwischen Neuyork und Philadelphia ist im verflossenen Jahre fertig geworden; sie ist blos auf Passagiere und den Transport leichter Güter berechnet, und machte schon bei ihrer Eröffnung so viel Glück, daß bereits eine zweite Route über Trentou im Werke ist. Die Eisenbahn von Neueastle an der Delaware-Bai nach Frenchtown an der Chesapeak-Bai, die ebenfalls nur Reifende transportiert, hat im ersten Jahre eine Dividende von 10 Pct. gemacht. Nicht nur längs der großen und schiffbaren Ströme Hudson, Delaware und Susquehanah, sondern auch längs des großen Neu-york°Canals werden Eisenbahnen geführt. Die erste Strecke der letztem Bahn ist im verflossenen August zur Subseription aufgelegt worden; es wurden 4| Millionen Dollars gefordert, aber die Subscriptions - Listen beliefen sich auf 15| Millionen Dollars. Die bereits fertigen, oder im Werke befindlichen Eisenbahnen, mit Inbegriff derer, die im Lauf der nächsten zwei oder drei Jahre mit Gewißheit werden begonnen werden, betragen im Ganzen über 6000 Meilen. Neueste Fortschritte der Eisenbahn-Unternehmungen in Deutschland. Der projeetirten Bahnen von Cöln nach Antwerpen und nach Amsterdam ist oben Erwähnung geschehen. In den preußischen Rheinlanden bestehen > außerdem einige bereits im Gange befindliche kleine Bahnen, nämlich die Harkort-Schlebuscher und die Prinz Wilhelmsbahn. Beide find für den Steinkohlentransport berechnet, und rentiren vortrefflich, ungeachtet das Terrain sehr ungünstig ist . . . Eine 20,000 Fuß lange Bahn von Nürnberg nach Fürth soll dieses Frühjahr begonnen werden. Sie ist vorzüglich auf den Menschentransport zwischen diesen beiden Städten berechnet; ihre Bauart aber ist noch nicht definitiv bestimmt. Die erste und wichtigste Bahn in Deutschland ist die zwischen der Moldau und Donau, von Budweis nach Linz. Nach einem so eben erschienenen Bericht der
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