Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 32

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 32 — berge vor; aber der Hauptmann Bicker wollte über Moorriem zurück. Letzterer drang mit seinem Willen durch. Die Moorriemer aber hatten davon gehört und in aller Eile die Wege aufgegraben. Dazu nahte Graf Gerhard der Mutige mit 40 Reitern. Von der anderen Seite stellten sich die bewaffneten Moorriemer den Bremern entgegen. Es kam zum Kampfe, und die Bremer erlitten eine große Niederlage in der Gegend von Paradies. Man nennt diesen Kampf die „Bremer Taufe." In diesem Streite soll eine Frau aus Oldenburg ca. zwanzig Bremer, die sich in einem Backofen verkrochen hatten, gefangen ge- nommen haben. Nach v. Halem. 19. Burkhard Christoph Graf v. Münnich. Der russische General-Feldmarschall von Münnich wurde im Jahre 1683 zu Neuenhuntorf geboren. Sein Vater hatte die Ober- anfsicht über die Deiche in der Grafschaft Oldenburg. Als der Vater einst eine Beschreibung der oldenburgischen Deiche und Siele angefertigt hatte, scheute der junge Münnich nicht die Mühe, das ganze Werk abzuschreiben und die Zeichnungen nachzuzeichnen. Auch begleitete er den Vater oft auf seinen Deichreisen. Dadurch erwarb der junge Münnich sich manche Kenntnisse über den Deichbau, und diese Kenntnisse kamen ihm sehr zu statten, als er später nach Rußland kam und den Bau des Ladogakanals leitete. Der russische Kaiser erkannte Münnichs Fleiß und Geschicklichkeit an und be- lohnte ihn. Aber nicht allein als Baumeister, sondern auch als Feldherr hat sich Münnich in Rußland ausgezeichnet. Er erfocht große Siege, besonders über die Türken. Dabei aber blieb er stets demütig. Als er einst wieder einen großen Sieg erfochten hatte, nannten ihn die Russen „die Säule des Reiches." Die Türken sagten: „Der Sultan gäbe sein ganzes Reich hin. wenn er einen Münnich damit erkaufen könnte." Münnich aber schrieb an seinen Freund: „Das hat Gott gethan." Als eine neue Kaiserin auf den Thron kam, siel Münnich in Un- * gnade und wurde mit seiner Familie nach Sibirien verbannt. Die Kaiserin erlaubte ihm, sich eine Vergünstigung auszubitten. Da bat Münnich, seinen Prediger mitnehmen zu dürfen. Es wurde ihm erlaubt. So zog denn der treue Mann mit dem Grafen in die Verbannung und blieb 7 Jahre hindurch, bis an sein Lebensende, dessen Gesellschafter. Nach 10 jähriger Verbannung durfte Münnich wieder aus Sibirien zurückkehren. Gerade während des Morgengebets brachte ihm ein Bote die freudige Nachricht von seiner Befreiung. Münnich wäre jetzt so gerne nach Oldenburg zurückgekehrt, um dort sein Leben in Ruhe zu beschließen. Allein er wurde wieder in sein Amt eingesetzt und diente dann dem Staate bis an sein Ende. Er starb im 85. Lebensjahre. Sein Leichnam ruht aus einem Gute in der Nähe der Stadt Dorpat in Liefland. Nach v. Halem.

2. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 24

1913 - Oldenburg : Schmidt
Die Renaissance-Denkmäler in Jever 1559—1560 Graf Johann Vii. 1573—1603 Fräulein Maria t 1575 Erbteiluna 1577 24 Oldenburgische Geschichte für Schnlen. Boing von Oldersum hatte sie es zu verdanken, daß sie die Herrschaft behaupten konnte. Sie trug dem Hause Burgund ihr Jeverland als Lehn aus, Kaiser Karl V. wurde ihr Schutzherr. Sie wollte Boing von Oldersum, mit dem sie verlobt war, zu ihrem Gemahl erheben, da zerstörte das Schicksal alle ihre Träume, durch eine Kugel aus dem bebelagerten Wittmund wurde er erschossen. Die Erinnerung an ihn hat sie bis in ihr hohes Alter treu im Herzen bewahrt. Als protestantische Herrscherin führte auch sie das Augsburgische Bekenntnis in aller Stille durch, und sie folgte dem Rate ihres Rentmeisters Remmer von Seedick, die Kirchengüter nicht einzuziehen. Durch Deichbauten rang sie der See erhebliche Landstrecken ab, sie ordnete die Rechtsverhältnisse durch ein Landrecht und verlieh Jever ein fürsorgliches Stadtrecht. Für das Reich hatte sie so wenig etwas übrig wie ihr Oheim Graf Johann V. von Oldenburg. Sie beschäftigte den Bildhauer Meister Johann de Schulte zu Breda, wo die kirchliche Baukunst, insbesondere die Grabdenkmalkunst, in Blüte stand, und den Bildschnitzer Meister Adrian. So entstanden das schöne Edo Wimmekendenkmal, das sie ihrem Vater in der Stabmrche von Jever setzte, und die kostbare Eichenholzdecke im Audienzsaal des Schlosses. Das kluge, tatkräftige Fräulein Maria ist im ganzen Jeverlande volksbeliebt geblieben bis auf den heutigen Tag. § 13. Graf Johann Vh. Gras Johann, der zehn Jahre älter war als sein Bruder Anton, übernahm zunächst die Regierung allein, die Einkünfte blieben aber in ungeteilter Gemeinschaft. Dies dauerte jedoch nicht lange, denn die alte leidige Auffassung, daß unter Brüdern nach privatrechtlichen Grundsätzen geteilt werden müsse, fand in Anton Ii. einen sehr zähen, nachhaltigen Vertreter. Bevor der Streit ausbrach, vermählte sich Gras Johann mit Elisabeth von Schwarzburg. Die Hochzeit wurde im Delmenhorster Schlosse, dem schönsten der Grafschaft, mit vielen vornehmen Gästen gefeiert. Ganze Herden von Schlachtvieh wanderten aus den Vorwerken in die Hosküchen. So viele Fremde strömten zusammen, daß aus den Weiden 1192 Pferde unterzubringen waren. Durch den Tod Fräulein Marias fiel Jeverland, das sie „wie eine Klucke ihre Küken" behütet hatte, an Gras Johann als persönlicher Besitz. Sie hatte zu ihren Landsassen gemeint, sein Daumen sei größer als ihre Hand. Der jüngere Bruder Anton war ihr „zu heiß gebadet"; es zeigte sich bald, daß er viel von der Art des Vaters hatte. Durch unermüdliches Drängen setzte er es durch, daß ihm zunächst auf zehn Jahre die Herrschaft Delmenhorst mit Harpstedt, einem alten Hohaschen Pfandbesitz, und das Amt Varel

3. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 35

1913 - Oldenburg : Schmidt
Die dänische Fremdherrschaft. 35 russischen Feldmarschalls Gras Münnich, endlich die neuen Deiche schuf höher und fester, als die alten je gewesen waren. In der Mitte des 18. Jahrhunderts besand sich die Grafschaft in einer wenig günstigen Lage. Außerordentliche Steuern drückten Stadt und Land, Beamte und Untertanen mußten ihre Mittel zu Zwecken hergeben, die ihnen ganz fremd waren. Während die hohen Überschüsse zur Kasse des Königs nach Hamburg abgeführt wurden, waren die für das Land und die Besoldung der Beamten aufgewendeten Beträge sehr klein. Handel und Schisfahrt lagen ganz danieder. Der bäuerliche Wohlstand wurde durch harte Winter, Mänsesraß und böse Viehseuchen untergraben. Die Verwaltung war ganz unumschränkt, und jedem Versuch, die bäuerliche Selbstverwaltung auszudehnen, traten die Beamten eifersüchtig entgegen. Zeitungen gab es nicht, man war in den kümmerlichen Verhältnissen sehr anspruchslos geworden. Unter König Friedrich V. stiegen König die Bedürfnisse des Staates und der Hofhaltung außerordentlich. Am Friedrich V. Siebenjährigen Kriege nahm Dänemark nicht teil, so hatte Oldenburg 1746—1766 wieder das Glück, verschont zu bleiben, nur unsere Pserde rückten gegen Der Sieben-Friedrich den Großen ins Feld, weil österreichischen Remonteofsizieren die jährige Krieg Märkte geöffnet wurden. Der Statthalter Gras Lynar griff einmal in Statthalter den Gang der Verhältnisse ein. Nach der Schlacht bei Hastenbeck ver- Lynar mitteile er im Aufträge feiner Regierung zwischen Engländern und Fran- 1757 zosen den Vertrag zu Zeven, der sür Friedrich den Großen sehr nachteilig roar. Er hatte aber das Mißgeschick, daß ein Schreiben, worin er sich rühmte, er habe die französischen Waffen, wie einst Josua die Sonne, aufgehalten, von preußischen Streisscharen aufgefangen und König Friedrich überbracht wurde, der ihn dann in einer feiner Schriften dem Spotte preisgab: „Der Gras Lynar ist mit seinem Beifall für fein Werk allein geblieben. Wir lassen ihn zwischen Josua und der Sonne, um zu interessanteren Gegenständen überzugehen." Am Ende schien das Feuer des Krieges doch noch nach Dänemark überzuschlagen. Zar Peter Iii., der Sohn des Herzogs 17g2 Karl Friedrich von Holstein-Gottorp und der ältesten Tochter Peters des Großen, hatte kaum den Thron bestiegen, als er den Anteil an Schleswig, den Dänemark während des Nordischen Krieges seinem Hause entrissen hatte, zurückforderte und ein Heer nach Holstein schickte. Sein Unternehmen wurde aber durch feine Ermordung jäh abgebrochen. Die großen Rüstungen, wozu Dänemark gezwungen war, verschlangen so bedeutende Summen, daß auch Oldenburg stark herangezogen und ein Strom von Gold durch den Statthalter Graf Lynar in die dänische Staats- und Hofkaffe geleitet wurde. Die meteorähnliche Erscheinung Struenfees, der vom Leibarzt zum ©truenfee Minister König Christians Vii. emporstieg, leuchtete auch in das kleinste der dänischen Ämter hinein. Manche Fessel wurde der oldenbnrgischen Bevölkerung abgenommen und eine bessere Einrichtung der obersten Ver- 1771 waltungsbehörden eingeleitet. Sein Untergang schleuderte einige bedeutende 3*

4. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 41

1913 - Oldenburg : Schmidt
Herzog Peter Friedrich Ludwig. 41 Truppen blieben noch einstweilen im Lande. Von Eutin, wohin sich der Herzog zurückgezogen hatte, konnte er am 8. Januar 1807 zur Freude seiner Oldenburger zurückkehren. Im Frieden von Tilsit, der die Freundschaft Napoleons und Alexanders Friede von besiegelte, wurden die Interessen Oldenburgs nicht genügend gewahrt, Tilsit bis zum Ansang des nächsten Jahres blieben die fremden Truppen im 1807 Lande, und die Herrschaft Jever wurde dem König von Holland übertragen, der auch Varel besetzt hielt. Jeverland war nach dem Tode Friedrich Augusts, des letzten Herrschers von Anhalt-Zerbst, in den Be- 1793 sitz der Kaiserin Katharina Ii. von Rußland übergegangen, die es seiner Witwe zur Nutzung überließ. Nun wechselte es abermals den Herrn. Die gefahrvolle Lage, in die sich Herzog Peter versetzt sah, veranlaßte ihn, zum Eintritt in ersten Male seine Untertanen mit neuen Steuern zu belasten und auf dm dem Fürstenkongreß zu Erfurt, wo Napoleon mit Kaiser Alexander zu- Rheinbund sammentraf, persönlich seine Aufnahme in den Rheinbund zu betreiben, 1808 fo sehr ihm auch das Wesen des Korsen widerstrebte. Dadurch erreichte er, daß auch Varel im folgenden Jahre wieder geräumt wurde. An seiner Haltung gegen die deutsche Sache änderte der Schritt, zu dem ihn die Umstände gezwungen hatten, nicht viel. Seinen Truppenanteil stellte er nicht ins Feld. Und als Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig Zug Herzog nach der Niederlage der Österreicher bei Wagram von Sachsen durch Friedrich Norddeutschland nach Elssleth an der Weser stürmte, um sich von dort nach England einzuschiffen, leistete Herzog Peter seinem Unternehmen aus ^ l1°" alle Weise Vorschub, allein schon deshalb, weil er einen Zusammenstoß ^gog^'5 mit den ihn verfolgenden Rheinbundtruppen aus oldenburgischem Gebiete unter allen Umständen verhüten mußte. Es war kaum noch daran zu zweifeln, daß Napoleon beabsichtigte, Festlandsperre die deutsche Nordseeküste Frankreich einzuverleiben, um die Festlandsperre streng durchzuführen und das verhaßte England durch eine neue Flotte zu treffen, zu der er die feemännifche Bevölkerung der Küstengebiete zu verwenden gedachte. Dabei stand ihm der Herzog von Oldenburg im Wege, der nicht einmal dulden wollte, daß eine tägliche Post durch sein Land gelegt wurde. Dazu kam ein ganz persönlicher Grund der Verstimmung Napoleons gegen das Haus Gottorp. Er hielt um die Hand der Großsürstin Katharina, der Schwester des Zaren, an und mußte erleben, daß sie sich rasch mit Herzog Peters Sohn, dem Prinzen Georg, vermählte. Nun schwanden alle Bedenken. Oldenburg wurde Frankreich einverleibt und Die zu den Departements der Wesermündungen und der Oberems geschlagen, französische So begann die französische Fremdherrschaft, die schwere Leiden über Fremd- den Norden des Herzogtums Oldenburg brachte. Napoleon wurde Landes- Herrschaft Herr. Herzog Peter begab sich zu seinen Verwandten nach Rußland 1811 und beschäftigte sich mit dem Plan, eine russisch-deutsche Legion für den Herzog Befreiungskampf aufzustellen. Hier starb zum Kummer der ganzen Georg f Familie sein junger Sohn Herzog Georg, der Ahnherr der russischen 1812

5. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 45

1904 - Oldenburg : Nonne
— 45 — 47. Marie Antoinette in Straßburg bei ihrer Reise nach Paris. Mai 1770. - Gerhard Anton von Halem, Selbstbiographie. Oldenburg 1840, S. 46. — Am 5. Mai 1770 kam ich in Straßburg an. Der Gasthof zum Geist war besetzt, mit Mühe erhielt ich ein Stübchen im Gasthofe zur Blume. Ich wandte mich bald an den Professor Stöber, einen Philologen, der sich unter andern durch eine neue Ausgabe des Manilius in der gelehrten Welt bekannt gemacht hatte. Mein Vater hatte ihn auf einer Reise nach Holland in Oldenburg kennen gelernt und Gelegenheit gehabt, ihm Gefälligkeiten zu erzeigen. Diese erwiderte er mir in reichem Maße. Ich mußte' gleich den Gafthof verlassen und in sein Haus ziehen. Er verschaffte mir die schönsten Gelegenheiten, die Merkwürdigkeiten beim Einzug der Dauphine zu sehen; er führte mich zu Schöpflin; er begleitete mich auf einer Reife in die Gegenden von Straßburg. (Stöber, geb. 1719 starb 1778.) Die fünfzehnjährige Dauphine hatte auf der Rheininsel von Straß-burg, wo sie dem französischen Ambassadeur Grafen von Romlies überliefert wurde, bittere Tränen vergossen, als ob sie das schreckliche schicksirl, das ihrer in Frankreich harrte, geahnt hätte. Wie mußte sie nach dieser Trennuugsszene das Gepränge und das Lärmen, womit sic empfangen wurde, ermüden! Sie wohnte im bischöflichen Palaste an der Jll. Die Feierlichkeit, womit ihr nach der Mittagstafel der Ehrenmein dargebracht wurde, soll ihr gefallen haben. Der Opferer Bacchus fuhr auf euren prächtigen antiken Wagen, mit 6 getigerten Pferden bespannt. Ihm folgten mehrere Wagen mit Tonnen von verschiedener Form und ein Süen auf seinem Esel, von Kindern umgeben, die mit Spiel und Tanz ihn umringten. Überraschend war auch ein Schauspiel, das nach der Abendtafel auf dem Jllfluß, der nahe vor dem bischöflichen Palaste vorbeifließt, gegeben wurde. Auf dem Wasser erschien plötzlich ein erleuchtetes Gartenparterre, geschmückt mit mannigfaltigen Gesträuchen und Bäumen. Zwischen diesen ergoß sich wechselnd Feuer und Wasser; es brannten Namen und Wappen, es erscholl ein großes Musikchor; und, welches das anmutigste war, Haufen von festlich geschmückten Böttichern erschienen mit niedlichen Mädchen in Straßburger Tracht aus dem Parterre und tanzten ihre Allemanden. Daß die ganze Stadt, besonders der Broglie-platz, schön illuminiert war, kann man sich denken. Aber den majestätischsten Anblick gewährte die erhabene Feuersäule des bis zur spitze erleuchteten Münsterturmes. 48. Christian Yii. von Dänemark tritt die Grafschaften an den Großfürsten Paul von Rußland ab. 1773 Ang. 27. — Oldenburgische wöchentliche Anzeigen 1773 Dez. 13. — Wir Christian der Siebente, von Gottes Gnaden, König zu Dänemark, Norwegen, der Wenden und Gothen, Herzog zu Schleswig, Hol-

6. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 61

1904 - Oldenburg : Nonne
— 61 — geschworen haben, werde ich die Huldigung Ihres Gehorsams und Ihrer Treue an die Stufen des ersten Thrones der Welt niederlegen. Oldenburg, den 28. Februar 1811. Der Präfekt des Ober-Ems-Departements, Ritter der Ehrenlegion, Kaiserlicher Kommissär zur Besitznahme des ehemaligen Herzogtums Oldenburg und der davon umgebenen Besitzungen: K. von Keverberg. 60. Wardenburgs Bericht über die Ankunft des Herzogs Peter in Petersburg und Tmer. 1811 April ‘25 und Mai 27. — Leben des Großherzogl. Oldenbnrgischen Generalmajors W. G. F. Wardenbnrg. Oldenburg 1842, S. 150. — (Wilhelm Gustav Friedrich Wardenbnrg, geb. 1781 Mai 15 zu Fedderwarden, starb nach einem wechselvollen Leben als oldenbnrgischer Generalmajor am 29. Mai 1832. Er war der erste Oberst des Oldenbnrgischen Trnppeneorps und führte sein Regiment auf dem Feldznge gegen Frankreich, 1815. Als Herzog Peter nach Rußland floh, war Wardenbnrg Adjutant seines Sohnes, des Prinzen Georg, der mit einer russischen Großfürstin vermählt war und in Twer residierte.) Troer, den 25. April 1811. Lieber Bruder! Eure Briefe vom 28. Februar sind mir dnrch die Hände des Herrn Sekretär M. glücklich zugekommen, und ich freue mich, daraus zu ersehen, daß es Euch im Ganzen genommen roohl geht, und Ihr bei der politischen Veränderung doch insoweit unversehrt geblieben seid re. — — Am 14. d. M. kamen der Herzog und der Erbprinz mit ihrem Gefolge in Petersburg au. Der Troerfche Hof war zu ihrem Empfange fchon an- gekommen. Das unglückliche Schicksal eines so nahen Verwandten des Kaiserlichen Hofes hat hier allgemeine Teilnahme, sowie sein Empfang Aufsehen erregt. Das Onitzkowsche Palais, der Großfürstin Eatharina gehörig, war zu seiner Wohnung bestimmt. Eine Kompagnie Garde mit Fahnen, wie es dem Chef des Hauses gebührt, wurde ihm als Ehrenwache gegeben, und Kammerherrn und Kammerjunker hatten die Aufwartung. Der ganze Hof versammelte sich nach seiner Ankunft im Palais. Die nächstfolgenden Tage hatten die hohen Behörden, die Minister, die auswärtigen Gesandten, das Offizierkorps der Garde, die Generalität u. s. w. Audienz. Die Würde und der Anstand des Fürsten, bei dieser Gelegenheit, nahmen alle für ihn ein. Nie habe ich ihn mit mehr Würde, als eben hier im Unglück, gesehen. Noch würdiger aber zeigt sich der Herzog durch seine Grundsätze, indem er, wie versichert wird, alle Anerbietungen, die der Hof ihm macht, ablehnt und in keiner Weise dem russischen Staate zur Last fallen will, und nur uuter der Bedingung, keine Gehalte und öffentliche Ehrenstellen anzunehmen, seine Dienste dem Kaiser und dem Staate angeboten hat.

7. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 44

1904 - Oldenburg : Nonne
— 44 — unbt bic Pferde unbt halbe Wagen konnte nicht minbcc rechnen. Also belaufet das; wir beibe in dieser Weise au die 6 Pferbe unbt acht Wagen unbt berben Knechten haben verlohren über die zwölf hunbert Reichsthaler zum mindesten. Diese 66 Fuhren haben wir drei (Rethmaim, Purnhagen und Pagen,tert) in 4 Jahren verrichtet unbt welche wir in 1757 \mbt 58 halicn gethan, feinbt nicht angeschrieben, welche wir ba mußten bisweilen mit allen Pferbcn. Die Bauern, Heuerleute unbt alle die Pferde hatten mußten fahren. Also haben wir in 57 nnb 58 noch mehr fahren müssen als in den anberen Jahren. Also scindt sehr schwere Jahre für bic Bauern gewesen. Gott bewahre mich unbt auch alle, daß sie sie nicht w leb er möchten beleben. 45. Ein Schreiben des Grafen Miinnich. — Ger h. Ant. v. Halein, Lebensbeschreibunfl des 2c. Grafen von Münnich. Oldenburg 1803, S. 184. — Obuichcub Christoph Graf von Münnich wurde geboren auf dein väterlichen .'oofe Jicucmntutorf, als Sohn eines Generaldeichgräfen in den Grafschaften Oldenburg uito ^elinenbox(t; er war nacheinander in französischen, hessischen und russischen /eniten, ei baute den ^adogafanal, ward 1732 russischer Generalfeldmarschall, cr= oberte Danzig, die Krim und die Moldau, wurde 1742 auf Befehl der Kaiserin Elisabeth nach Sibirien verbannt, kehrte aber 1762 zurück. Die letzten Jahre seines Hevens wollte er in Oldenburg verbringen: den Sommer in Neuenhuntorf, den m Oldenburg. Der ^ od hinderte ihn an der Ausführung feines Planes. Li Itarb in Petersburg 17(>7 Oft. 16 und liegt auf seinem Gute ßitnta bet Dorpat begraben.) Ich bewohne hier einen Palast, beffen Zimmer mit Damast ausgeschlagen und mit Gemälben geziert sind; aber das alles verlasse ich gern, sobalb ich mich nach Olbenbnrg werbe begeben können. Denn herzlich liebe ich mein Vaterlanb, und mein Wunsch ist, aus meinen Gittern zu sein. Daß auch Sie, meine Freunbin, Verlangen tragen, mich alten Felbmarschall bei sich zu sehen, bavon bin ich gewiß; und so Gott will, soll unser Wunsch im nächsten Mai erfüllet werben. 46. Von einer Revue Friedrichs des Großen. 1760. — Gerhard Anton von Halem, Selbstbiographie. Oldenburg 1840, S. 32.— Bei einer Revue breier Dragonerregimeitter bei Küstrin sah ich den großen Köitig. Ich ritt mit mehreren Stttbcntcn in seiner Reihe. Einer berselben, bcr Baron Mantenffcl, ein hübscher junger Mann, war bent König ausgefallen. Der Gras Anhalt erfunbigte sich nach unsern Reimen, und nachbent er bcm König Bericht erstattet hatte, trug er Mantenffeln eine Offiziers stelle an, die dieser jeboch ausschlug.

8. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 48

1904 - Oldenburg : Nonne
48 — oberen zu dieser feierlichen Handlung bestimmten Schloßsaal gefordert wohin beide Prinzipal-Kommissarien sich voraus begeben hatten. Eine Barriere trennte sie von der Versammlung. Innerhalb derselben befanden ltd) auch als Sekretäre, und zwar Dänischerseits der Etatsrat Erstens und von Großfürstlicher Seite der Justizrat Stael; außer ihnen der Geheimrat von Prangen und die Deputierten der Reichsstadt Bremen der Doktor und Seuator Poudsak und der Syndikus der Älterleute' Doktor Oelrichs. ^ Der Graf von Reventlow stellte darauf in einer kurzen Anrede an die Versammlung den Gegenstand des Geschäfts dar, entließ alle Königlich-Dänischen Bedienten und Untertanen ihrer bisherigen Pflichten,' ließ dann durch den L-ekretär die Kassirade-(Abtretungs-)Akte vorlesen und übergab mittelst Darreichung der Schlüssel, eines grünen Rasens und einiger Eicheusprößlinge beide Grafschaften und die ihnen einverleibten Lande in die Hände des Großfürstlichen Prinzipal-Kommissars. Er schloß seinen beredten Vortrag mit dem innigen Wunsche für den Flor des Landes und öffnete der Versammlung die Aussichten, welche dieses schöne Ausblühen hoffen und erwarten ließen. Der Geheimrat von Caldern nahm jetzt seinerseits die Übertragung an, versicherte in den kräftigsten Ausdrücken der Dienerschaft (Beamtenschaft), sonne den Landsassen und Untertanen der Grafschaften, des Großfürsten schütz und Zuneigung und lud die Versammlung ans den 14. desselben Monats an den nämlichen Ort, um die näheren Entschließungen ihres Souveräns zu erfahren. Dann begaben sich beide Pnnzipal-Kommissarien in die Sessionszimmer der Regierung und Kammer, wohin sich die Kollegia vorher verfüget hatten. Dem Geheimrat von Saldern ward der Schlüssel zum Ardjiv überreicht, welchen er zurückgab und die versammelten Kollegia in ihren Amtsverrichtungen fortzufahren anwies. Am 12. Dezember kam der Bischof von Lübeck, Friedrich August, nebst seinem Sohne, dem jüngst erwählten Kondntor, unter Vorreitnng einer Bürgergarde, wie auch der Jäger und Postillone, die ihm von hier entgegen geritten waren, in Oldenburg ein. Ihm, nach dem Könige von Schweden dem ältesten der jüngern Gottorpschen Linie, hatte der Großfürst die Grafschaften bestimmt. B. Kerzog ™der Ariedrich Ludwig. a) Vor der französischen Zeit. 51. Aus dem Testamente des Herzogs Georg Ludwig. 2. Juli 1757. — von Alten, Georg Ludwig, Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorp. Oldenburg 1867, S. 52. — (Georg Ludwig, Herzog von Schleswig-Holstein Gottorp, wurde geboren zu Eutiu am 16. März 1719, war später einer der Helden Friedrichs des Großen im sieben-lahngen Kriege, wnrde 1762 russischer Generalseldmarschall und endlich Statthalter der Großfürstlich russischen Lande in Holstein. Er starb in Hamburg. G. L. ist der Vater des Herzogs Peter.) Da wir nunmehr wirklich vor dem Feinde stehen, so habe meine Disposition (Verfügung) aufsetzen und zu Papier bringen wollen, damit.

9. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 56

1905 - Delmenhorst : Horstmann
56 Münster nahm diese Gelegenheit wahr, Wildeshausen an sich zu bringen. Er schloß ein Bündnis mit Brandenburg und besetzte mit den anderen schwedischen Besitzungen auch Wildeshausen. Jetzt kehrte das Alexanderstift zurück; aber 20 Jahre später mußte es abermals nach Vechta^ weichen, da Wildeshausen wieder schwedisch geworden war. Hier hat es bis 1803 bestanden. 41. Fräulein Maria von Jever, (f 1575.) 1. Der Kampf um Jever. Die Grafen von Ostfrisland hatten schon lange Ansprüche auf das Jeverland geltend gemacht. Als nun im Jahre 1517 Junker Christoffer plötzlich starb und seine drei Schwestern, deren älteste, Anna, damals 18 Jahre alt war, schutzlos zurückließ, da rückte Graf Edzard von Ostfriesland in das Land. Er zwang die Jeverschen Fräulein zu einem Vertrage, in dem bestimmt wurde, daß das Haus Jever jederzeit ihm und einem Gefolge von 12—16 Mann offenstehen solle. Auch sollten der Drost und die Besatzung der Burg sowohl in dem Eid des Grafen als der Fräulein stehen. Außerdem wurde bestimmt, binnen 7 Jahren solle sich eins der Fräulein mit einem der Söhne des Grafen oder mit diesem selbst vermählen. Einige Jahre später, als Graf Edzard schwer krank lag, erschienen seine beiden Söhne anscheinend als Besucher auf der Burg zu Jever. Sie ließen die Türme und Tore besetzen, nahmen die Anhänger der Fräulein gefangen und zwangen das ganze Land, Ostfriesland zu huldigen. Ein ostfriesischer Vasall, Boiung von Odersum, wurde als Drost eingesetzt. Groß war die Freude der Ostfriesen. Sie hielten Tanz und Gelage in dem großen Saale der Burg ab, während in dem Zimmer darunter die armen Fräulein weinten und klagten. Jetzt kam eine schlimme Zeit für die armen jeverschen Fräulein, sie klagten später, sie wären gehalten worden wie arme Dienstmägde, denen doch wenigstens ein Jahreslohn gezahlt werde. Aber der Drost Boiung von Oldersum wurde bald ein treuer Anhänger Fräulein Marias, und es gelang ihm, Burg und Stadt Jever wieder in den Besitz Marias zu bringen. Freilich zogen die Ostfriesen rachedürstend heran. Die Stadt wurde geplündert und verbrannt, die Burg aber wurde vergebens belagert. Alle weiteren Gewalttätigkeiten wurden dadurch unmöglich gemacht, daß Maria ihr Land an Kaiser Karl V. als Herzog von Brabant und Grafen von Holland zu Lehen gab. Nun stand sie unter dem Schutze eines Mächtigen und blieb fortan unbehelligt. _ _ 2. Fräulein Maria als Regentin. Fräulein Maria war eine treffliche Regentin. Mit Unterstützung ihres Kanzlers Remmer von See-diek, der ihr treu ergeben war, erließ sie das jeversche Landrecht, eine Gerichtsordnung, das jeversche Stadtrecht und eine Kirchenordnung. Sie sorgte für den Schutz der Küsten, förderte den Wiederaufbau von Jever und erhob es zur Stadt. Sie unterstützte auch die Künste. Im Saale des jeverschen Schlosses ließ sie die berühmte kunstvolle Decke herstellen, und in der Stadtkirche von dem Antwerpener Meister Cornelius Floris ihrem Vater Edo Wimeken dem Jüngeren ein prächtiges Grabdenkmal
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 1
4 1
5 2
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 4
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 1
35 0
36 2
37 3
38 0
39 0
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 2
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 4
18 0
19 1
20 3
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 1
33 0
34 3
35 0
36 0
37 0
38 3
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 3
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 2
69 0
70 0
71 0
72 2
73 0
74 0
75 0
76 1
77 2
78 2
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 2
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 25
1 5
2 15
3 49
4 19
5 40
6 3
7 56
8 2
9 16
10 8
11 6
12 49
13 16
14 3
15 1
16 3
17 155
18 16
19 10
20 2
21 24
22 1
23 0
24 6
25 64
26 112
27 2
28 6
29 34
30 19
31 9
32 5
33 181
34 17
35 13
36 1
37 1
38 144
39 96
40 18
41 6
42 4
43 57
44 5
45 0
46 4
47 2
48 1
49 9
50 129
51 30
52 43
53 6
54 15
55 19
56 4
57 0
58 63
59 180
60 38
61 30
62 52
63 3
64 7
65 361
66 2
67 56
68 2
69 138
70 1
71 30
72 27
73 19
74 4
75 21
76 1
77 4
78 7
79 4
80 28
81 131
82 94
83 4
84 3
85 4
86 2
87 2
88 5
89 5
90 0
91 14
92 221
93 3
94 20
95 2
96 1
97 95
98 22
99 44
100 363
101 0
102 69
103 5
104 1
105 2
106 45
107 1
108 2
109 1
110 74
111 30
112 13
113 8
114 78
115 2
116 12
117 4
118 3
119 13
120 6
121 104
122 25
123 45
124 18
125 32
126 3
127 17
128 2
129 24
130 18
131 60
132 3
133 10
134 0
135 0
136 73
137 2
138 0
139 3
140 82
141 8
142 78
143 87
144 10
145 18
146 3
147 56
148 1
149 6
150 4
151 55
152 38
153 0
154 38
155 66
156 37
157 29
158 3
159 4
160 1
161 228
162 1
163 2
164 1
165 7
166 22
167 20
168 9
169 22
170 74
171 12
172 27
173 91
174 55
175 169
176 4
177 133
178 2
179 125
180 0
181 2
182 86
183 147
184 2
185 0
186 2
187 2
188 21
189 4
190 2
191 7
192 3
193 0
194 15
195 4
196 109
197 2
198 5
199 48