des
Großherzogtums Oldenburg
(Mit einer Kartex
Ifs Vorbereitung für Jen Unterricht in der ®eograpfiie
für Schüler bearbeitet
von
I. Meine und I. Jtteobs *J*,
Lehrern an der Stadtknabenschule zu Oldenburg.
Fünfte, durchgesehene Auflage.
Wappen des Großherzogtums Oldenburg.
Oldenburg.
Bültmann & Gerriets.
1897.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Die Stadt Oldenburg.
Das Wappen der Stadt Oldenburg.
Vor vielen Jahren war Oldenburg ein kleiner, uubedemeuder Ort. Der Herzog
Heinrich der Löwe ließ daselbst eine Burg erbauen zum Schutz gegen die Feinde. Nach
und uach vergrößerte sich Oldenburg. Aus dem Dorf wurde eiue kleine Stadt. Diese
umgab man mit dicken Wällen und einem breitet Graben. In den Wällen befanden
sich starke Thüren oder Thore. Oldenburg war also ein befestigter Ort oder eine
Festung. Anfangs hatte diese 3, später 5 Thore. Diese waren: das Everstenthor,
das Dammthor, das Stauthor, das Heiligengeistthor und das Haarenthor.
Später wurden die Festuugswälle geschleift und vor ca. 3» Jahren die letzten
Wälle abgetragen. Auch die Thore sind beseitigt, aber ihre Namen haben sich noch
erhalten. Die abgetragenen Wälle dienen jetzt als Spazierwege. Sie sind mit statt-
lichen Ulmen und schönen Anlagen geziert.
Erklärung. Eine Festung ist ein Ort, welcher durch Gräben, Wälle und
Mauern geschützt ist.
10. Man unterscheidet die eigentliche Stadt und das Stadtgebiet.
Die eigentliche Stadt zerfüllt wieder in die innere Stadt und in die
Vorstädte.
Die größten und wichtigsten Straßen der inneren Stadt sind: die Langestraße,
die Achternstraße, die Haarenstraße, die Schüttingstraße und die Staustraße. Die
äußere Stadt hat schöne, gerade und breite Straßen, z. B. die Peterstraße, die Ofener-
straße, die Rosenstraße, die Nadorsterstraße, die Gartenstraße, die Angnststraße, die
Lindenallee, die Herbartstraße und die Roonstraße. — Straßenpflasterung. Straßeu-
beleuchtung. Straßenspülnng. Wasserleitung.
Der Schloßgarten, der Wall mit den schönen Anlagen, die Anlagen beim Schloß,
auf den Dobben und anderen Stellen, dazu die vieleu hübschen Gärten der Vorstädte,
machen Oldenburg zu einer freundlichen und angenehmen Stadt.
Das in der Nähe gelegene Everstenholz ist dem Oldenburger ein liebes Plätzchen,
wo er gern spazieren geht.
11. Die Stadt Oldenburg hat ca. 25 500 Einwohner, wornnter
sich ca. 1850 Mann Militär befinden. (Vor 30 Jahren ca. 12 000 Einw.)
Unter den Einwohnern der Stadt Oldenburg giebt es Beamte, Kaufleute, Hand-
werker, Fabrikanten, Arbeiter, Schiffer n. s. w.
In Oldenburg befindet sich Militär, und zwar das Jnsanterie-Regiment Nr. 9l
und 3 Batterien des hannoverschen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 26. Oldenburg ist
deshalb eine Garnisonstadt.
Erklärung. Eine Garnisonstadt ist eine Stadt, welche militärische Besatzung hat.
Regiment, Bataillon, Kompanie. — General, Oberst, Major, Hauptmann, Lieutenant,
Feldwebel, Sergeaut, Unteroffizier, Gefreiter, Gemeiner.
Außerdem ist Oldenburg Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Oldenburg.
Erklärung. Die Residenzstadt eines Landes ist die Stadt, in welcher der
Landesfürst seinen Wohnsitz hat.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Löwe Heinrich
— 8 —
Die verstorbene Erbgroßherzogin hieß Elisabeth. Sie war eine
Tochter des preußischen Prinzen Friedrich Karl. Die jetzige Erbgroß-
Herzogin heißt Elisabeth und ist eine Prinzessin von Mecklenburg-
Schwerin, geboren den 10. August 1869. — Des Erbgroßherzogs
Tochter ist die Herzogin Charlotte, geboren den 2. Februar 1879.
Heil dir, o Oldenburg,
Heil deinen Farben!
Gott schütz' dein edles Roß,
Er segne deine Garben!
Heil deinem Fürsten, Heil,
Der treu dir zugewandt,
Der dich so gern beglückt,
O Vaterland!
Der Wahlspruch der Großherzoglichen Familie ist: Ein Gott, ein Recht, eine
Wahrheit.
23. Das Land, worüber unser Großherzog regiert, heißt das
Groß Herzogtum Oldenburg.
24. Das Großherzogtum Oldenburg gehört zum Deutschen Reiche.
25. Das Großherzogtum Oldenburg besteht aus dem Herzogtum
Oldenburg, dem Fürstentum Lübeck und dem Fürstentum
Birken seld.
A. Jas Herzogtum Aldenburg.
Die Landkarte vom Herzogtum Ottenburg.
26. Das Herzogtum Oldenburg wird im Nordeu durch die Nord-
see, im Westen, Süden und Osten durch die preußische Provinz
Hannover und an einer kleinen Stelle im Osten durch das Bremer
Gebiet begrenzt.
27. Das Herzogtum Oldenburg liegt zwischen 2 Flüssen, nämlich
zwischen der Weser und der Ems.
28. Die Gewässer des Herzogtums Oldenburg fließen teils zur
Weser, teils zur Ems und teils zur Nordsee.
29. Das Herzogtum Oldenburg dacht nach 3 Seiten hin ab, nämlich
nach Osten hin zur Weser, nach Westen hin zur Ems und nach Norden
hin zur Nordsee.
Erklärungen.
Eine Quelle ist da, wo Wasser aus der Erde hervorbricht.
Das Bett oder die Stromrinne eines Flusses ist die Vertiefung, in der
das Wasser fließt.
Ein Bach ist ein schmales fließendes Gewässer.
Ein Fluß ist ein breiteres fließendes Gewässer.
Ufer nennt man die Ränder eines Gewässers.
Ein Hauptfluß ist jeder Fluß, der ins Meer fließt.
Ein Nebenfluß ist ein Fluß, der in einen Hauptfluß fließt.
Ein Zufluß ist eiu Fluß, der in einen Nebenfluß fließt.
Ein Strom ist ein großer Fluß, der ius Meer müudet.
Die Münduug eines Flusses ist da, wo dieser sich in einen anderen Fluß
oder ins Meer ergießt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich August Charlotte
— 20 —
B. Aas Jürstentum Lübeck.
Das Fürstentum Lübeck liegt im östlichen Holstein, an der Küste der Ostsee. In
der Nähe liegt die Stadt Lübeck. Das Fürstentum Lübeck ist ca. 541 □ Kilometer
(ca. 93/b □ Meilen) groß und hat 33 500 Einwohner. Es ist ein schönes, fruchtbares
Ländchen. Es ist hügelig und reich an Seen und Waldungen.
71. Die bedeutendsten Seen in dem Fürstentum Lübeck sind: der
Uklei-See, der Keller-See, der Diek-See, der Plöner-See und der
Entiner-See.
72. Die bedeutendsten Ortschaften in dem Fürstentum Lübeck siud:
die Stadt Eutin und die Flecken Schwartau und Ahrensböck.
Die Eisenbahn Lübeck-Eutiu.
Die Stadt Eutin hat ca. 4700 Einwohner.
Schloß mit Park. — Gymnasinm. — Der Dichter Voß. — Der Komponist
Karl Maria v. Weber.
In Eutin hat der Großherzog im Herbst seinen Wohnsitz.
Die Bewohner des Fürstentums Lübeck treiben besonders Ackerbau und Viehzucht.
— Die Zuckerfabrik in Ahrensböck.
Wie liegt das Fürstentum Lübeck von Oldenburg? Wie reist man dahin?
In Holstein, nordöstlich vom Fürstentum Lübeck, liegt eine Stadt, welche auch
Oldenburg heißt.
0. Aas Jürstentum Mrkenfetd.
Das Fürstentum Birkenfeld liegt in der Rheinprovinz, jenseits des Rheins, am
Hunsrück. Die Nahe, ein Nebenfluß des Rheins, durchfließt das Ländchen. Birkenfeld
ist im ganzen wenig fruchtbar.
Viele Bäche. — Schleifmühlen. Achatschleifereien. — Waldungen.
Das Fürstentum Birkenseld ist ca. 50z □ Kilometer (ca. 9 □ Meilen) groß
und hat 42 250 Einwohner.
73. Die bedeutendsten Ortschaften in dem Fürstentum Birkenfeld
sind: Birkenfeld, Oberstein, Idar, Herrstein, Nohfelden und Niederbrom-
bach. Die Stadt Birkenfeld hat ca. 2340, Oberstein ca. 7000 und Idar
ca. 4400 Einwohner.' — Oberstein und Idar sind Fabrikstädte.
Wie liegt das Fürstentum Birkenfeld von Oldenburg? Wie reist man dahin?
74. Die Volkssprache ist im Herzogtum Oldenburg und. im Fürsten-
tum Lübeck plattdeutsch, dagegen im Fürstentum Birkenfeld hochdeutsch.
75. Die Bewohner des Großherzogtums Oldenburg sind größten-
teils Protestanten; etwa 1/i der Bewohner des Fürstentums Birkenseld
und fast sämtliche Bewohner des Oldenburgischen Münsterlandes sind
Katholiken; nur wenige sind Israeliten.
76. Die Bewohner der Marsch gehören im allgemeinen zu dem
Stamme der Frieseu. Dieser deutsche Volksstamm wohnt längs der
ganzen deutschen Nordseeküste. Die übrigen Bewohner des Herzogtums
Oldenburg gehören im allgemeinen zum Stamme der Sachsen. Von
allen deutschen Stämmen haben diese das äußere Kennzeichen der Deutschen,
nämlich blaue Augen und blonde Haare, am reinsten bewahrt.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Maria_v Karl Maria Weber Jürstentum_Mrkenfetd Birkenfeld Birkenfeld Birkenfeld Birkenfeld Birkenfeld
— 22 —
1813. v. Berger und v. Finkh zu Bremen erschossen.
1815. Oldenburg ein Großherzogtum.
1817. Birkenfeld an Oldenburg.
1829. Paul Friedrich August, erster Großherzog.
1829. Die Bremer Chaussee, die älteste Chaussee des Herzog-
tums, dem Betriebe übergeben.
1853. Nikolaus Friedrich Peter, zweiter Großherzog.
1854. Heppens an Preußen abgetreten.
1867. Die Eisenbahnstrecken Oldenburg-Bremen und Oldenburg-
Wilhelmshaven, die ersten Eisenbahnstrecken des Herzog-
tums, eröffnet.
1869. Wilhelmshaven eröffnet.
1871. Oldenburg, Bundesstaat des Deutschen Reiches.
1887. Erbauung des neuen Rathauses in Oldenburg.
1889. April 14. Der Deutsche Kaiser Wilhelm Ii. zum Besuch
in Oldenburg. (Das erste Mal, daß ein Kaiser in
Oldenburgs Mauern weilte).
Die oldenburgische Geschichte ist aufgezeichnet:
1. durch Schiphower, 4. durch v. Halem und
2. „ § ante! mann,*) 5. „ Runde,
3. „ Winkelmann,
Fragen zur Wiederholung.
Nach welchen Himmelsgegenden liegen vom Amte Oldenburg aus die übrigen
Ämter des Herzogtums? — Welche Ämter begrenzen das Amt Oldenbnrg? — Welches
sind die 9 Ämter, in denen größtenteils Protestanten wohnen? —- Welches sind die
3 Ämter, in denen fast nur Katholiken wohnen? — Welches sind die 3 nördlichen, die
2 südlichen Ämter des Herzogtums? — Welches ist die nördlichste, die südlichste, die
westlichste, die östlichste Gemeinde des Herzogtums? — Welche Ämter liegen an der
Weser? — Durch welche Ämter fließt die Hunte? — Welche Ortschaften liegen unter-
halb Elsfleth, welche oberhalb Oldenburg? — Durch welche Ämter führt die Eisenbahn
Oldenbnrg-Jever? u. s. w. — Durch welche Landschaften führt die Eisenbahn Hude-
Nordenham? u. s. w. — Wie verteilen sich die Ämter auf die Landschaften? — In
welchen Städten ist ein Gymnasium, ein Lehrerseminar, eine Realschule? — Welche
Städte des Herzogtums Oldenburg haben keine Eisenbahnverbindung? — Welche Städte
liegen in der Marsch, welche auf der Geest? — An welchen Gewässern liegen die Städte
des Herzogtums? — Welches ist die längste Eisenbahnstrecke, welches die kürzeste? —
Welches ist die schmälste Stelle des Herzogtums? — Wo hat es die größte Breite? —
Wo hat das Herzogtum die meisten Waldungen? — Wo sind die höchsten Erhebungen?
— Wo sind gar keine Erhebungen? — Welche Ortschaften liegen an den Chaussee-
strecken Oldenburg-Jever, Oldenburg-Brake, Oldenburg-Elsfleth, Oldenburg-Bremen,
Oldenburg-Damme, Oldenbnrg-Westerstede, Varel-Rodenkirchen, Friesoythe-Wildeshausen?
— Welche Ämter haben 2 Amtsgerichte?
*) Eine Gedenktafel giebt an, daß Hamelmann zuletzt in dem Hause Kleine
Kirchenstraße Nr. 3 gewohnt hat.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Birkenfeld Friedrich_August Friedrich August Nikolaus_Friedrich_Peter Nikolaus Friedrich Wilhelm „_Winkelmann
— 38 —
viele anbete wohlthätige Einrichtungen machten die Regierung des
Herzogs Peter Friedrich Ludwig zu einer segensreichen für das Olden-
burger Land.
Leider wurde die Regierung Peter Friedrich Ludwigs durch Kriegs-
ereignisse getrübt. Zu dem Kriege, welchen das Deutsche Reich iu deu
Jahreu 1793 bis 1795 gegen Frankreich zu führen hatte, mußte Oldeu-
bürg 800 000 Thaler Kosten bezahlen. Möglich war das nur durch
die reichen Einkünfte des Weserzolls, der zu Elsfleth erhoben wurde.
Doch auch diese Geldquelle sollte versiegen. Von verschiedenen Ländern
wurde 1803 die Aushebung des Weserzolls gewünscht Der Herzog er-
hielt schon damals als Entschädigung dafür das Fürstentum Lübeck,
sowie die Ämter Wild esh ausen, Vechta und Cloppenburg zu-
gesprochen; die Aufhebung des Weserzolls wurde aber uoch bis zum
Jahre 1820 hiuausgeschobeu.
Bis zum Jahre 1806 blieb dus Herzogtum Oldenburg von den
Unruhen des damaligen Krieges verschont. In diesem Jahre ließ der
Küttig Ludwig von Holland das Herzogtum für seilten Bruder, deu
französischen Kaiser Napoleon I., in Besitz nehmen. Glücklicherweise
zogen die holländischen Truppeu schon im folgenden Jahre wieder ab.
Der Herzog aber hielt es für geraten, dem Rheinbnude beizutreten, der
sich unter der Oberhoheit des Kaisers Napoleou gebildet hatte.
Um den Engländern zu schaden, verbot der Kaiser Napoleon die
Laudnug englischer Schiffe an der Küste des Herzogtums Oldenburg,
sowie auch den Handel mit englischen Waren. Trotzdem die Küste von
französischen Douaueu ftreug bewacht wurde, gelaug es mauchem Küsten-
bewohner, während der Nacht heimlich an die englischen Schiffe zu fahren,
für weuig Geld Kaffee, Zucker, Thee, Baumwolleuzeug und englische
Stahlwaren zu bekommen, und sie nachher für hohen Preis zu ver-
kaufeu. Mancher wurde durch diesen Schmnggelhandel reich; mancher
aber wnrde von den Donanen bemerkt und mnßte seine Waghalsigkeit
mit dem Leben bezahlen.
1811 rückten französische Trnppen ein und nahmen das Herzogtum
Oldenburg für ihren Kaiser in Besitz. Dem Herzog wurde dafür das
Fürstentum Erfurt augeboteu. Er wollte auf den Tanfch nicht eingehe».
Nachdem er feine Beamten beaufträgt hatte, ver neuen Obrigkeit zu ge-
horchen, suchte er Schutz iu Rußland. Oldenburg hatte unter der sran-
zösischen Gewaltherrschaft sehr zu leideu. Es wurden fortwährend Ab-
gaben erhoben, und oldenburgische Männer und Jünglinge mußte» für
den französischen Kaiser ins Feld ziehen.
Als im Anfange des Jahres 1813 ein Gerücht von der Niederlage
der Franzosen in Rußland nach Oldenburg drang, entstand daselbst eine
Volksbewegung gegen die französische Herrschuft. Die beiden Kanzlei-
rate von Berg er und von Finkh wurden von einem französischen
Militärgericht beschuldigt, die Volksbewegung veranlaßt zu haben und
deshalb auf Befehl des fräuzöfifcheu Generals Vandamme zu Bremeu
erschossen.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Peter_Friedrich_Ludwig Friedrich Ludwig Peter_Friedrich_Ludwigs Friedrich Ludwigs Ludwig_von_Holland Ludwig Napoleon_I. Napoleon
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Wardenburg Peter_Friedrich_Ludwig Friedrich Ludwig Friedrich_Angttst Friedrich Kruse Georg Friedrich_August Friedrich August
Allgemeine Zahlennachweise. — Geschichtliche Entwicklung.
5
Allgemeine Abersicht.
qkrn Ein- wohner auf 1 qkrn Evan- gelische Katho- liken Andere Christen Juden
Herzogt. Oldenburg 5384,63 391 246 73 291 114 97 089 2093 950
Fürstentum Lübeck. 541,66 41 300 76 40 442 811 32 15
Fürstent. Birkenfeld 502,83 50 496 100 40 094 9 608 234 560
Grvßh. Oldenburg . 6429,12 483 042 75 371 650 107 508 2359 1525
Das Verhältnis der Bekennwisse des Großherzogtuins.
Bekenntnisse 1855 Zahl Prozent 1900 Zahl | Prozent 1910 Zahl j Prozent
Evangelische .... 213 128 74,22 309 510 77,54 371 650 76.04
Katholiken..... 71 991 25,07 86 920 21,77 107 508 22,26
Andere Christen. . . 550 0,19 1 391 0,35 2 359 0,48
Juden ...... 1 494 0,52 1 359 0,34 1 525 0,32
Gesamtbevölkerung . 287 163 — 399 180 — 483 042
Die geschichtliche Entwicklung Oldenburgs ist durch ein Herrscherhaus geleitet
worden, das seit den ältesten Zeiten mit den Interessen des Landes verbunden ist und
eine Reihe hervorragender Führer des Volkes hervorgebracht hat. Als eins der ältesten
Dynastengeschlechter saßen die Ahnherren des Großherzogs dereinst im Süden des
Herzogtums mit bedeutendem Grundbesitz auf dem Hausgute des Sachsenherzogs
Widukind, von dem sie mütterlicherseits wahrscheinlich abstammten. Von Wildes-
hausen, wo Widukinds Enkel Waltbert 851 ein Chorherrenstift begründete, kam
Egilmar I., der Erbe des im Ammerlande begüterten Grafen Huno und seines linder-
losen Sohnes Friedrich, um 1100 als ein mächtiger Graf in dieses Grenzgebiet der
Sachsen und der Friesen. Graf Egilmars Enkel teilten den Hausbesitz. Die ältere
Linie blieb in Wildeshausen und erlosch im Mittelalter. Die jüngere begründete in
Oldenburg ein Staatswesen, das sich auch nach der vorübergehenden Besitznahme
durch Herzog Heinrich den Löwen als lebensfähig erwies. Die Grafen drangen von
der Geest in die Wesermarschen vor und standen an der Seite des Erzbischofs Gerhard
von Bremen, als 1234 der Widerstand der Stedinger, die an der Weser zu beiden
Seiten der Huntemündung saßen, in der Schlacht bei Altenesch gebrochen wurde.
Die Grafen stießen schon früh ihren Hausbesitz im Süden des heutigen Herzogtums
ganz ab und verlegten den Schwerpunkt ihrer Macht nach dem Ammerlande, wo sie
ihre Landeshoheit immer mehr zu befestigen verstanden. Graf Konrad I. förderte
die Entwicklung der Stadt Oldenburg, indem er ihr 1345 nach dem Vorbilde Bremens
einen Freibrief erteilte. Hundert Jahre später bestieg Graf Dietrichs Sohn Christian
1448 den dänischen Königsthron. Sein Bruder Graf Gerd von Oldenburg trat zu
Herzog Karl dem Kühnen von Burgund in ein Dienstverhältnis, erfüllte Nordwest-
deutschland mit Kriegslärm, erlag aber schließlich den Angriffen des Bischofs Heinrich
von Münster, eines Grafen von Schwarzburg. Im 16. Jahrhundert wurden Staats-
gebiet und Hoheitsrechte erheblich erweitert: die Schlacht bei Hartwarden 1514
brachte die Eroberung der Wesermarschen in Stadland und Butjadingen, die Refor-
mation eine wesentliche Steigerung der Staatsgewalt; Fräulein Maria von Jever
hinterließ ihre Herrschaft, die von Edo Wimmeken dereinst begründet war, 1575 dem
Grafen Johann Vii. von Oldenburg, welches nun mit der Insel Wangeroog an die
Nordsee vorrückte. Graf Johanns Sohn Anton Günther (1603—1667) verstand
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Birkenfeld Egilmar_I. Friedrich Friedrich Egilmars Heinrich Heinrich Gerhard Konrad_I. Graf_Dietrichs Christian Gerd_von_Oldenburg Karl Karl Heinrich
von_Münster Heinrich Schwarzburg Maria_von_Jever Maria Johann_Vii Johann Johanns Johanns Anton_Günther Günther
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Das Großherzogtum Oldenburg.
es, mit großer Klugheit und Geschicklichkeit in den Stürmen des Dreißigjährigen Krieges
seine Neutralität zu wahren, und er erwarb den Weserzoll, der den bremischen Kauf-
mann im Laufe der Zeit schwer belastete, dem Oldenburger Lande aber eine wesent-
liche Steigerung seiner Staatseinnahmen brachte. Mit ihm starb die Grafenlinie ans,
und nach seinem Tode fiel die Grafschaft Oldenburg-Delmenhorst an Dänemark,
Jeverland an Anhalt-Zerbst, Varel und Kniphausen an seinen nicht lehnsberechtigten
Sohn Graf Anton von Aldenburg. Der dänischen Herrschaft verdankte Oldenburg
die von Graf Anton Günther vorbereitete Bauernbefreiung (1668—1693) und nach
der Weihnachtsflut von 1717 den neuen Deichring um Vutjadingen. Nachdem die
dänische Fremdherrschaft etwa hundert Jahre gedauert hatte, bestieg Herzog Friedrich
August von der jüngeren Linie des Hauses Gottorp durch ein Entgegenkommen seiner
Verwandten den Thron, und die Grafschaft wurde zum Herzogtum erhoben. Olden-
bürg war wieder auf sich gestellt, und unter der Führung eines fleißigen Beamten-
tums arbeitete die Bevölkerung mit Erfolg an der Hebung der Landeswohlfahrt. Auf
Herzog Friedrich August folgte im Alter von dreißig Jahren sein Neffe Peter Friedrich
Ludwig (1785—1829). Er hat es nicht leicht gehabt. Denn die Revolutions-
kriege und Napoleons Gewaltherrschaft zogen auch Oldenburg in Mitleidenschaft. Er
mußte 1803 auf den ertragreichen Weserzoll verzichten und erhielt dafür Wildeshausen
und das Münsterland. Zu den protestantischen Landesteilen traten damit katholische.
Das Hochstift Lübeck, dessen Inhaber der Herzog bis dahin für seine Person gewesen
war, wurde dem Staate einverleibt. Er sah sich gezwungen, in den Rheinbund ein-
zutreten, hielt sich aber vorsichtig zurück, als 1809 Herzog Friedrich Wilhelm von Braun-
schweig, verfolgt von Rheinbundtruppen, durch Stedingen nach Elsfleth zog, um sich
nach England einzuschiffen. Zwei Jahre später wurde Herzog Peter von Napoleon
aus seinem Lande vertrieben, und Oldenburg wurde ein Teil der Allemagne fransaise.
Er begab sich nach Rußland zum Zaren Alexander I., dessen Schwester Katharina sich
mit seinem Sohne Herzog Georg vermählt hatte, und kehrte erst nach der Schlacht
bei Leipzig nach Oldenburg zurück. Auf dem Wiener Kongreß wurde ihm statt eines
Gebietszuwachses in der Nähe des Herzogtums das ferngelegene Birkenfeld zuge-
wiesen, und der Zar überließ ihm für die Leiden der Franzosenzeit auch Jeverland.
Den Großherzogstitel, der ihm wie Karl August von Sachen-Weimar zugesprochen
wurde, nahm erst sein Nachfolger bei seiner Thronbesteigung an. In der folgenden
Friedenszeit hat Herzog Peter Friedrich Ludwig sein Staatswesen neu geordnet und
gut geleitet. Die Gemeinden, die in der Franzosenzeit auf das ärgste zerrüttet waren,
befreite er von ihren Schulden. Er ordnete das Finanzwesen des Staates, sorgte für
Kunst und Wissenschaft und verbesserte nach der Flut von 1825 den Deichring. Seine
edle, vornehme Haltung, sein unverdrossener Fleiß, seine friderizianische Staats-
gesinnung blieb den Untertanen in dankbarer Erinnerung. Unter seinem Sohne Groß-
herzog Paul Friedrich August, einem Herrscher von großer Arbeitstreue und Kenntnis
der öffentlichen Verhältnisse, trat Oldenburg 1848 in die Reihe der Verfassungsstaaten
ein. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter (f 1900) überließ schon im ersten Jahre
seiner Regierung Preußen gegen eine Entschädigung das Gebiet von Wilhelmshaven
und erwarb von den Bentinckschen Erben, den Nachkommen Graf Antons von Alden-
bürg, Varel und Kniphausen. Bei der Lösung der Schleswig-Holsteinischen Frage
erhielt er als Landzuwachs einige kleine holsteinische Gebiete zur Abrundung des
Fürstentums Lübeck und eine Million Taler, die er zur Erweiterung des Hausfidei-
kommisses verwendete. In dem Kampf um die Einigung des Vaterlandes trat er ent-
schlössen auf die Seite Preußens, und mit Begeisterung nahmen Fürst und Volk an
den Ereignissen des großen Krieges gegen Frankreich teil. Dann brachte das Deutsche
Reich in der langen Friedenszeit den großen politischen und wirtschaftlichen Auf-
schwung, dessen Oldenburg auch unter Großherzog Friedrich August (seit 1900)
sich erfreut hat, bis die Kulturhöhe Deutschlands eine Welt von neiderfüllten Feinden
gegen sich heraufbeschwor.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Anton_von_Aldenburg Anton_Günther Günther Friedrich
August Friedrich August Friedrich_August Friedrich August Peter_Friedrich
Ludwig_( Friedrich Ludwig Napoleons Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Peter_von_Napoleon Napoleon Alexander_I. Alexander_I. Katharina Georg Birkenfeld Karl_August_von_Sachen-Weimar Karl August Peter_Friedrich_Ludwig Friedrich Ludwig Paul_Friedrich_August Friedrich August Nikolaus Friedrich_Peter_( Friedrich Friedrich Friedrich August
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Anhalt-Zerbst Varel Oldenburg Napoleons Oldenburg Rheinbund Rheinbundtruppen Elsfleth England Oldenburg Leipzig Oldenburg Oldenburg Wilhelmshaven Varel Fürstentums_Lübeck Frankreich Deutsche
Reich Oldenburg Deutschlands
Das Fürstentum Lübeck.
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Die Bevölkerung ist evangelisch. Das Fürstentum ist fast so dicht bewohnt
wie die Geest des Herzogtums. Der Flecken Ahrensböck, 1700 Einwohner, hat er-
hebliche Rindviehzucht Breitenburger Schlages und verbreitete Schweinemast.
Die Stadtgemeinde Eutin, 6200 Einwohner, ist der Sitz der Provinzialregierung,
hat eine hervorragend schone Lage (s. Bild 23, S. 63) in einer Bodensenkung zwischen
dem Großen und dem Kleinen Eutiner See. Höhenzüge erheben sich nordwestlich und
südlich von der Stadt bis zum Königsberg, 54,8 in, und zum Quitschenberg, 58,2 m, am
Süduser des Kleinen Eutiner Sees; vom Quitschenberg aus genießt man den schönsten
Blick auf die Stadt. Das Schloß war früher bischöflich und gehört jetzt dem Groß-
herzog. Malerisch liegt am Großen Eutiner See der Schloßgarten. Im Grotzherzoglichen
Gymnasium befindet sich außer der öffentlichen Bibliothek, welche auf Anregung von
Voß durch Ankauf der von Halemschen Bibliothek begründet ist, eine Sammlung vor-
geschichtlicher Altertümer. Außerdem besitzt Eutin eine Realschule. Das Technikum ist
eine Fachschule für Hoch-, Tief- und Maschinenbau und Elektrotechnik. Eutin übt eine
besondere Anziehungskraft auf Rentner, pensionierte Beamte und Offiziere aus.
Denn die Umgegend ist reich an Seen und herrlichen Buchenwaldungen auf welligem
Gelände. Besonders schöne Punkte sind Gremsmühlen am Diek-See, Malente („Grünau"
in Voß' Luise), der Uklei-See.
Vorwiegend Holländer siedelten sich seit 1143 in Eutin an. Die Stadt erhielt
1256 oder 1257 lübisches Recht; zu gleicher Zeit wurde sie befestigt und die Stadt-
Verfassung geregelt. Am Ende des 13. Jahrhunderts nahm der Bischof von Lübeck
wiederholt in Eutin Aufenthalt, und 1309 wurde die Pfarrkirche zu einer Kollegial-
kirche mit einem Kapitel von 26 Kanonikern und Vikaren erhoben. Zur Zeit der
Grafenfehde 1534 wurde der dänische Einfluß im Stift gesichert: König Christian Iii.
sandte und empfahl den ersten lutherischen Prädikanten. So wurde die Reformation
eingeführt- Im 18. Jahrhundert wuchs Eutin zu den Toren hinaus, am Anfang des 19.
wurden die Stadttore abgebrochen. Das Schloß wurde nach dem Brande von 1689
vom Bischof August Friedrich wieder erbaut und 1717—1722 einem weiteren abschließen-
den Ausbau unterzogen. Mit dem Einzug der Holstein-Gottorper wurde Eutin bischöf-
liche Residenz. Während Herzog Friedrich August noch in Eutin residierte, verlegte
sein Nachfolger Peter Friedrich Ludwig seinen Sitz nach Oldenburg, und Eutin hörte
auf Residenz zu sein. Voß war hier bis 1802 zwanzig Jahre Rektor und stand seit 1791
in regen literarischen Beziehungen zu Graf Friedrich Leopold von Stolberg, der
Präsident der fürstbischöflichen Regierung war. In Eutin wurden der Komponist
Karl Maria von Weber 1786 und der Astronom Julius Schmidt 1825 geboren; hier
starb 1829 der Maler Tischbein.
In Rate kau kapitulierte Blücher nach der Schlacht bei Jena und Auerstädt.
Der Flecken Schwartau, 3300 Einwohner, liegt an der Trave. Unter den olden-
burgischen Ostseebädern sind Niendorf und Timmendorf am stärksten besucht, außer-
dem sind Scharbeutz und Haffkrug zu nennen.
Jenseit der Grenze des Fürstentums Lübeck liegt im preußischen Kreise Olden-
bürg der holsteinische Grundbesitz des Großherzoglichen Hauses mit einem Flächen-
inhalt von 180 qkm. Im Hause Lensahn pflegt die Großherzogliche Familie ihren
sommerlichen Aufenthalt zu nehmen.
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TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Breitenburger Luise Christian_Iii August Friedrich Friedrich Friedrich_August Friedrich August Peter_Friedrich_Ludwig Friedrich Ludwig Friedrich_Leopold_von_Stolberg Friedrich Leopold Karl_Maria_von_Weber Karl Maria Julius_Schmidt