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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 117

1911 - Breslau : Hirt
Friedrich I. Heinrich Vi. 117 Mit dem Interesse fr die groe Kulturaufgabe im Osten war ttiger Anteil an der italienischen Politik schwer zu vereinigen. Heinrichs des Lwen Haltung ist vorbildlich geworden fr die Haltung der ganzen Nation, schon Friedrich Ii. erhielt nur noch sprlich Zuzug aus dem Reiche. Von einer Herrschaft der Deutschen in Italien konnte dann nicht mehr die Rede sein, es blieb aber der geistige Verkehr und die Handels-Verbindung. Vielmehr wurden die Deutschen jetzt die Kulturbringer fr die ihnen benachbarten Slawen. Im 12. Jahrhundert wurde die Eroberung und Germanisierung des Wendenlandes jenseit der Elbe, die seit dem groen Aufstand im Jahre 983 ungefhr anderthalb Jahrhunderte geruht hatte, wieder auf-genommen. Der mchtige Herzog von Sachsen, Lothar von Suppliu-brg, war den brigen Fürsten vorangegangen. Er hat als Kaiser den Askanier Albrecht den Bren mit der Nordmark (der heutigen Alt-mark) belehnt ( 53). 1147 wurde ein Kreuzzug gegen die Wenden gepredigt, an dem viele norddeutsche Fürsten und Herren teilnahmen. Vor allem aber tritt Heinrich der Lwe, der Enkel Lothars, als Kolonisator hervor. Er unterwarf sich Holstein, Mecklenburg und Vorpommern und grndete an der Trave die Stadt Lbeck; seine Herrschast der die Ostseekste reichte von Holstein bis Darerort. Gleich-zeitig erwarb Albrecht der Br die Priegnitz und das Havelland und erhielt den Namen Markgraf von Brandenburg"; seine Nach-folger schoben die Grenze allmhlich bis zur Oder vor. Dem Schwert des Eroberers folgten Zisterzienser- und Prmonstratensermnche als erste Ansiedler, ihnen der deutsche Bauer und der Stdter. Die Wenden wurden in die Wlder und an die Fluniederungen zurckgedrngt. 57. Die letzten Zeiten Friedrichs. 1. Der Sturz Heinrichs des Lwen. Das groe Germanisationswerk wurde durch den Sturz Heinrichs unterbrochen und sein Bestand gefhrdet. Heinrich trachtete nach dem Vorbilde Lothars danach, die kleineren norddeutschen Fürsten in seiner Nachbarschaft von sich abhngig zu machen; er war ein harter Herr und schuf sich viele Feinde. Zunchst hatte der Kaiser seinen Bestrebungen kein Hindernis in den Weg gelegt, sondern vielmehr die Klagen, die der den Herzog erhoben wurden, nicht entgegengenommen. Nachdem ihm aber Heinrich im Jahre 1176 seine Untersttzung versagt hatte, trat der Rckschlag ein. Der Kaiser lie die Klagen der ihn zu und beraumte zur Verhandlung darber einen Ge-richtstag an. Als Heinrich auf dreimalige Ladung nicht erschienen war, wurde 1180 die Reichsacht der ihn ausgesprochen, seine Lehen wurden ihm aberkannt und an andre Fürsten vergeben. Sachsen wurde geteilt: die stlichen Teile an der mittleren Elbe kamen mit dem Herzogstitel an den Sohn Albrechts des Bren, Bernhard, der Westen, das Herzogtum Westfalen (ungefhr das heutige Sauerland), fiel dem Erz-bischof von Cln zu; nur die fruchtbaren Gebiete um Braunschweig

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 212

1911 - Breslau : Hirt
212 Aus der Geschichte der Neuzeit. Trotz wiederholter Frbitte der brigen Fürsten hielt er die beiden Ge-fangenen in strengem und, wenigstens Philipp, in unwrdigem Gewahr-sctm. Endlich aber entzweite er sich mit seinem Bruder Ferdinand der die Nachfolge im Reiche. Zu diesen inneren Schwierigkeiten kamen uere. Der Friede mit den Trken und dem Könige von Frankreich, der ihm seine Siege in Deutschland ermglicht hatte, lockerte sich. In dieser schwierigen Lage wurde Karl, bei dem krperliche Leiden zunahmen, berdies immer eigenwilliger und herrischer. Es war ein erster Mierfolg, da sich die Fürsten weigerten, seinen Sohn Philipp zu whlen. Allmhlich bildete sich in Norddeutschland eine Frstenver-schwrung gegen ihn, an deren Spitze der bedeutendste der damaligen Reichsfrsten, Moritz von Sachsen, trat. Mit der Achtvollstreckung gegen Magdeburg beauftragt, zog er ein starkes Heer zusammen, das er auch nach der Eroberung der Stadt nicht entlie. Mit Heinrich Ii. von Frankreich schlo er einen Vertrag, in dem er ihm die Besetzung der Reichsstdte Metz, Toul, Verduu und Cambrai gegen eine Geld-Untersttzung in dem bevorstehenden Feldzuge freistellte, doch sollte den Rechten des Reiches dadurch kein Abbruch geschehen. Heinrich Ii. besetzte die Städte sofort, wenn auch nicht ohne Widerstand, und bedrohte das Herzogtum Lothringen, dessen Stellung zum Reiche schon durch den Nrnberger Vertrag von 1542 gelockert war. Dann machte er einen Vorsto in das Elsa und gegen Straburg, vor dessen kraftvoller Reichstreue der König zurckweichen mute. Im Frhjahr 1552 wandte Moritz sich gegen den Kaiser und zwang ihn durch die rasche Erstr-muug der Ehrenberger Klanje zur Flucht von Innsbruck der den Brenner. Nun entschlo sich Karl zum Frieden. Durch den Passauer Vertrag, den Ferdinand in seinem Namen mit den Fürsten vereinbarte, erhielt Landgraf Philipp von Hessen seine Freiheit wieder Johann Friedrich war schon vorher aus der Gefangenschaft entlassen worden , das Interim wurde beseitigt und vorlufig ein Religionsfriede geschlossen. Trotz des Passauer Vertrages setzte der Markgraf Albrecht (Alcibiades) von Brandenburg-Kulmbach den Krieg gegen die geistlichen Fürsten aus eigene Faust fort. Moritz, mit einer Anzahl norddeutscher Fürsten ver-bndet, zog gegen ihn zu Felde und schlug ihn 1553 bei Sievershausen, wurde jedoch tdlich verwundet und starb bald darauf, erst 32 Jahre alt. 106. Der Augsbnrger Religionsfriede (1555). Auf dem von Ferdinand im Auftrage Karls abgehaltenen Reichstage kam eine Verein-baruug der die kirchlichen Verhltnisse Deutschlands zustande. Es wurde den Reichsstnden (Landesherren und Freien Stdten) das ius reformandi zugestanden; die Augsburgischen Konfefsionsverwandten", d. h., diejenigen Fürsten und Freien Städte, die die Confessio Augustana angenommen hatten, erhielten Gleichberechtigung mit den katholischen Stnden. Ferner

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 248

1911 - Breslau : Hirt
248 Aus der Geschichte der Neuzeit. Nachdem er Christian Iv. der sich den Feinden Schwedens zugesellt hatte durch seinen Feldzug nach Jtland zum Frieden gezwungen hatte, schlug er 1645 die Kaiserlichen bei Jankau in Bhmen. Die Franzosen waren von dem bayrischen General Johann von Werth mehrmals geschlagen worden, aber schlielich bis Bayern vorge-druugeu. Die furchtbare Verwstung des Landes durch die Franzosen unter Turenne und durch die Schweden unter Wrangel zwang Maxi-milian, das Bndnis mit dem Kaiser aufzugeben; sie wiederholte sich, als er wieder an dem Kriege teilnahm. 1648 war Wrangel bis zum Inn vorgedrungen, und Knigsmark hatte die Kleinseite von Prag ge-nommen, als die Boten den Abschlu des Friedens verkndigten. Ungeheuer waren die Leiden, unter denen alle Teile des deutschen Vater-landes seufzten. Das flache Land war fast vollstndig verwstet. Die Bauern, ihrer Habe und ihres Gutes beraubt, hatten sich zerstreut, die jungen und krftigen Leute hatten Kriegsdienste genommen, wer es irgend vermochte, schlo sich dem wsten, marodierenden Tro der Heere an. Die Kriegszucht war verfallen, Plnderungen, Grausamkeiten, Erpressungen gegen die Be-wohner waren die Regel. Der Wohlstand sank. Obschon die Städte weniger unter den Plnderungen der feindlichen Truppen litten, gingen auch sie zu-rck, weil fast aller Handel lahmgelegt war. Dazu schleppten die Heere Seuchen mit sich, durch die die Bevlkerung berall furchtbar verringert wurde. Das Geld wurde verschlechtert; Edelmetall verschwand beinahe aus dem Verkehr. Man sehnte sich nach dem Frieden. 1641 traten die Gesandten der ver-schiebenen Staaten zu Unterhandlungen zusammen; aber sieben Jahre dauerte es, bis man sich einigte. 121. Der Westflische Friede. Am 24. Oktober 1648 wrben die Friedenstraktate zu Mnster von den kaiserlichen und den franzsischen und in Osnabrck zwischen den kaiserlichen, den reichsstndischen und den schwedischen Gesandten abgeschlossen. a) Die Unabhngigkeit der Niederlande und der Schweiz wird anerkannt. b) Territoriale Vernderungen: 1. Schweden erhlt Vorpommern mit den Odermndungen und Rgen, Wismar und die Stifter Bremen und Verden; dazu eine Geld-entfchdigung. 2. Frankreichs Oberherrschaft der die Bistmer und Städte Metz, Toul und Verduu wird anerkannt, es erhlt die Stadt Breisach und alle habsburgischeu Territorien und Rechte im Elsa, d. h. den Sundgau. und die Landgrafschaft Oberelsa, die Landvogtei der die 10 vereinigten Reichsstdte (Colmar, Schlettstadt, Hagenau, Weienburg, Landau u. a.), denen im brigen ihre Reichsnnmittelbarkeit verbrgt wird, sowie schlie-lich die Landgrafschaft Unterelsa (die ein leerer Titel war), dazu das Besatzungsrecht in Philippsburg.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 125

1911 - Breslau : Hirt
Friedrich Ii. 125 begann ein Siegeslauf des siebzehnjhrigen Fürsten. Die Grafen von Habsburg und Kyburg schlssen sich ihm an; der Bischof von Basel und der Bischof von Straburg geleiteten ihn mit 500 Reisigen das Rheintal hinab durch das freudig huldigende Elsa. Breisach, das eben der Kaiser verlassen, ffnete ihm seine Tore; in Hagenau wartete der Bischof vou Mainz; Luitpold von Worms und der Kanzler des Reichs, Konrad von Speyer, schlssen sich an, und letzterer vermittelte die Erneuerung des Bndnisses mit König Philipp August von Frankreich. Auf glnzendem Reichstage in Frankfurt wurde Friedrich nochmals zum König gewhlt und in der Kathedrale zu Mainz gekrnt. Bald stand ganz Oberdeutschland unter seiner Fahne. In dem Thronstreit zwischen Friedrich und Otto spielten die Ver-Hltnisse der Nachbarlnder eine Rolle. Da Otto zu England hielt, schlo Friedrich das Bndnis mit Frankreich. Der Sieg der Fran-zosen bei Bouvines (1214) der den englischen König Johann ohne Land und Otto entschied auch der das Knigtum Friedrichs. Er wurde in Aachen zum zweiten Male gekrnt; Otto, seitdem fast vergessen, starb drei Jahre spter in Braunschweig. 3. Friedrich Ii. 12151250. Unter Friedrich Ii. nimmt der Kampf zwischen Kaiser und Papst seine letzte Wendung, er wird mit grter Erbitterung ausgefochteu, wie es berall geschieht, wo prinzipielle Gegenstze aufeinanderstoen, und endet, da Friedrich vor der Entscheidung stirbt und kein geistesebenbrtiger Nach-folger an seine Stelle tritt, mit dem vollen Siege des Papstes. Je lnger, je weniger beteiligt sich Deutschland ttig an den italienischen Kmpfen des Kaisers; damals trennt es sich von Italien; dort gewinnen die Fürsten, denen die Landeshoheit in ihren Gebieten reichsgesetzlich zugesprochen ist, hier die Städte die fhrende Stellung. Die Kolonisation im Osten wird wieder ausgenommen, alle Stnde wirken mit, der Erfolg ist groß, zwei Fnftel des heutigen deutschen Landes werden damals germanisiert. 1 , Im Morgenlande machen die seldschnkischen Trken neue Eroberungen, die Mongolen führen groe, aber wenigstens fr das mittlere Europa doch nur vorbergehende nderungen in der Machtverteilung der Staaten herbei. 63. Friedrichs Ii. Regierungsanfang. Friedrich konnte nicht daran denken, die Macht des deutschen Knigtums wiederherzustellen, er ist vielmehr aus der.einmal betretenen Bahn, dessen Rechte aufzugeben, weiter fortgeschritten. Er besttigte die Zugestndnisse Ottos Iv. an den Papst, gab das Aufsichtsrecht des Knigs der die Bifchofswahlen

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 182

1911 - Breslau : Hirt
182 bergang zur Neuzeit. Kurfrsten zum rmischen König gewhlt. Er war edel und ritterlich gesinnt, der erste Ritter seiner Zeit" und spter als der letzte Ritter" ge-feiert; krperlich gewandt und persnlich tapfer, ein leidenschaftlicher Jger und trefflicher Schtze, sprachenkundig, voll Sinn fr Poesie, fr die Wissenschaften und Knste ttig und sie selber ausbend, aber bei aller Gre im einzelnen und allem Unternehmungsgeist doch kein Staatsmann und kein Feldherr, wie ihn die Zeit erforderte. In Deutschland all-gemein beliebt, war er in seinen politischen Plnen ausschlielich Habs-burger. Er ist der Grnder der Habsburgischen Weltmacht. Er vereinigte die smtlichen deutschen Besitzungen seines Hauses wieder in seiner Hand, die beiden sterreich, Steiermark, Krnten, Krain, Tirol und die Besitzungen in Schwaben, im Breisgau und im Sundgau. Wien, das unter seines Vaters Regierung von Matthias Corvinus von Ungarn besetzt worden war, brachte er in den Wirren nach des Knigs Tode wieder an sich. Er erhielt die Anwartschaft auf die Nachfolge in Bhmen und Ungarn. Das Reich wurde damals von groen ueren Gefahren bedroht, von Osten drangen die Trken vor, von Westen Frankreich und Burgund. Schon 30 Jahre nach dem Fall von Konstantinopel (1453) kmpfte Maximilian mit ihnen in Krnten. In der ganzen Christenheit verbreitete sich der Schrecken ihres Namens, als jetzt ihre Angriffe auf Ungarn und das Reich begannen. Das Burgundische Reich und die Grndung der habsburgischen Weltmacht. Auf dem Boden des ehemaligen Reiches Lothars entstand im 14. und 15. Jahrhundert ein Zwischenreich zwischen Deutschland und Frankreich, das Herzogtum Burgund. Die Herzge entstammten der franzsischen Knigsfamilie. Ihr ur-sprngliches Gebiet lag an den Flssen Sane und Rhone. Philipp der Khne, der Sohn Johanns von Frankreich, hatte von seinem Vater 1363 das franzsische Herzogtum Burgund und von Karl Iv. die zum Deutschen Reiche gehrende Freigrafschaft Burgund (Franche comt) erhalten. Durch glckliche Ehen und Erbschaften erwarben seine Nachkommen fast die smtlichen Herzogtmer und Grafschaften in den Niederlanden hinzu. Ihren Einnahmen aus den durch Industrie und Handel blhenden Stdten verdankten sie es, da sie die reichsten Fürsten Europas wurden. Schon Philipp der Gute (14191467) hatte die Absicht, die ge-samten Lande zu einem unabhngigen lothringischen Knigreiche zu erheben. Seinem Sohne Karl dem Khnen (1467 -1477) schien die Verwirklichung zu gelingen. Er trat mit Friedrich Iii. 1473 hierber in Trier in Unterhandlung; er forderte die Erhebung zum Könige und bot ihm dafr die Hand seiner Tochter Maria fr seinen Sohn Maximilian. Aber die Begegnung fhrte zu keinem Ergebnis. Durch die Eroberung von Lothringen gewann Karl bald darauf die Verbindung zwischen der Nord- und Sdhlfte seiner Besitzungen. Doch verfeindete er sich alle seine Nachbarn. Schon 1469 hatte er die vordersterreichischen Gebiete durch ein Darlehn an sich gebracht und dort einen Statthalter, Peter von Hagenbach, eingesetzt, der durch seine Tyrannei die Bevlkerung der-

6. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 478

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
478 sich Zwei Jahrhunderte hindurch gegen die Vereinigung mit Dänemark gewehrt, dieholsten ihnen treuen Beistand geleistet, und mit dem Blute vieler Tausende aus beiden Landen war der Boden Schleswigs getränkt. Sollte er das Land verlassen, welches er jetzt nach den schweren Leiden des Krieges wieder aufblühen sah? Adolf war großherzig genug, die ihm angebotene Königskrone auszuschlagen. Aber in- dem er ablehnte, schlug er dem dänischen Reichsrathe vor, seinen Schwestersohn, den Grafen Christian von Oldenburg, zum Könige zu wählen. Der Rath schien den Dänen gut zu sein, und sie beschlossen den Grafen Christian auf den Thron zu setzen. Aber ehe die Wahl zum völligen Abschlüsse kam, mußte Christian seinem Oheim geloben, daß Schleswig niemals mit dem Königreiche wieder vereinigt werden solle. Nachdem Adolf nun in Ruhe und Frieden seine Regierung noch 10 Jahre lang fortgeführt hatte, starb er tief betrauert (1459, 4. Dec.) und wurde in der Laurentius-Kirche zu Itzehoe begraben, wo auch sein Ahnherr Gerhard der Große, Heinrich der Eiserne und sein Bruder Heinrich ihre Ruhestätte gefunden hatten. Die Mitwelt und die nächste Nachwelt haben ihm das Zeugniß eines großen Fürsten gegeben; ein Zeitgenosse nennt ihn einen ehrenreichen Fürsten, groß- thätigen, frommen, rechtfertigen Ritter, milden, friedsamen, wohlthätigen Herrn, und der Mannen Fürst und Vater. Er wurde der gute Herzog genannt und noch lange nach seinem Tode hieß es oft im Volke: „Es ist nicht mehr, wie zu Herzog Adolfs Zeiten." Ein alter Bolksreim ist uns noch erhalten, welcher seinen Tod also beklagt: Do man schreef eenen Rink van eener Taschen (610) und veer Hengen van eener Flaschen (0 0 60) vief Duvenvöte und negen I, (Xxxxxiiiiiiiii) dar denkt man Hartog Adolf bi; twischen St. Barbaren und Nicolai Dagen o weh der jammerliken Klagen, do ward dar mennig Oge gewenet rot wol umbe des hogen Fürsten Dod. 12. Die Wahl Christians I. zum Landesherrn. Adolf war als der letzte seines Stammes ohne Erben gestorben. Daher er- griff nach seinem Tode die Gemüther des Volkes große Besorgniß, wie es mit der Nachfolge in der Landesherrschaft werden solle. Da traten die Stände beider Lande zusammen und schwuren nach urngen Berathungen, daß sie jetzt einträchtiglich einen Herrn wählen wollten. Es waren zwei Fürsten, die Ansprüche auf die Nachfolge machten: Graf Otto von Schauenburg, welcher noch einen kleinen Theil von Holstein besaß, und Christian I, der König von Dänemark. Von der Ritterschaft waren einige für den Grafen Otto, andere, namentlich die hochange- sebene Familie der Rantzau, für den König Christian, dem auch Adolf schon früher, ehe er noch König wurde, die Nachfolge in Schleswig und Holstein hatte zuwenden wollen. Die Stände beriethen zuerst zu Neumünster in Gegenwart des Grafen Otto und seiner Söhne, dann in Rendsburg zusammen mit den Ab- gesandten der Städte Lübeck und Hamburg. Aber es kam zu keiner Entscheidung, sondern es wurde nur beschlossen, daß sie erst zu Ripen das Begehren Christian's vernehmen wollten; darnach sollte in Lübeck eine Versammlung sein, wo beide Bewerber ihre Ansprüche darlegen wollten, und welcher von beiden das beste Recht habe, solle Fürst des Landes werden. Am 3. März 1460 kamen die Stände mit Christian und dem dänischen Reichsrath in Ripen zusammen. Als nun der König feierlich versprach, daß er seine Mitbewerber mit Geld abfinden und die Rechte des Landes schützen wolle, da wurden alsbald in der Versammlung Stimmen laut, daß man nun rasch den König wählen und es ihm überlassen möge, sich mit seinen Mitbewerbern abzufinden. Ohne sich um das Versprechen zu kümmern, daß sie in Lübeck zusammen kommen wollten, entschlossen sich die Stände, die Wahl sofort vorzunehmen, und von dem Rathhause zu Ripen verkündigte der Bischof von

7. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. II

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
Der für Hannover von H. C W. Bartholomäus in Hildesheim, für Hessen von C. Wagner in Cassel, für Nassau von 8. Wickel und Stahl in Wiesbaden, für Schleswig - Holstein von Dr. Aug. Sach in Schleswig bearbeitete Anhang wird nzit dem Lefebuch zusammen bezogen für i Sgr. geliefert. Einzeln bezogen kostet Anhang Hannover: 5 Sgr. und in Partien von 25 Exempl ä 4 Sgr.; Anhang Hessen, Nassau, Schleswig-Holstein: ä 4 Sgr. und in Partien vor 25 Exempl. ä 3 Sgr. Weitere Anhänge sind in Aussicht genommen. In Schleswig-Holstein liefert unser Sortiment: Dr. Heiberg's Buchhandlung in Schleswig, um die erste Einführung zu erleichtern, das Vaterländische Lesebuch bei directer Bestellung franco, und wollen sich die Herren Lehrer an Orten, wo keine Buch- handlung, gefälligst direct an jene wenden. Für Hannover übernahm den Debit: Th. Schutzes Buchhandlung in Hannover ; für Hessen: G. Württenberger in Cassel; für Nassau: Zurany & Henscl in Wiesbaden. 6d0kg Eckert-Instttui Kr Infarnafionsle ; Schulbuchforschimg Braunschwelg Bibliothek ! Die Uerlagsbuchlmdlung. r

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 195

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der westfälische Friede und die Folgen des Krieges. 195 schließen. Als er wieder die Waffen ergriff, ward sein Land zum zweiten Male auf das entsetzlichste verheert und er selbst zur Flucht genötigt. Die letzte Kri'egstat war der kühne Überfall der Kleinseite von Prag (auf dem linken Moldauufer) durch Königsmark; während er vergeblich 1648. versuchte, auch die Altstadt zu nehmen, erscholl die Kunde vom Friedensschluß. Der westfälische Friede und die Folgen des Krieges. § 163. Der westfälische Friede. 1648. Besonders der junge Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg war seit der Thronbesteigung 1640. für den Frieden eingetreten. Doch begannen die Verhandlungen erst 1645; 1645. sie wurden in Osnabrück zwischen dem Kaiser, den evangelischen Reichsständen und Schweden, in M ü n st e r zwischen dem Reich und Frankreich geführt. Der Friedensschluß erfolgte am 24. Oktober 1648. Bei der Regelung der Gebietsverhältnisse machten besonders die Entschädigungsforderungen Frankreichs und Schwedens für verhaite-. ihre Teilnahme am Kriege, die Erbansprüche Brandenburgs auf das seit 1637 erledigte Herzogtum Pommern, welches auch die Schweden für sich forderten, endlich die Auseinandersetzung zwischen Bayern und Kurpfalz Schwierigkeiten. An Fr a n k r e i ch wurden die Bistümer Metz, Toul und Verdun, die es 1552 als Reichsvikariat erworben hatte, endgültig abgetreten; dazu erhielt es die Landgrafschaft Ober- und Unterelsaß nebst der Landvogtei über die zehn elsässischen Reichsstädte (zu denen Straßburg nicht gerechnet wurde). Schweden erhielt Vorpommern nebst Stettin, die Stadt Wismar und die Stifter Bremen (nicht die Stadt Bremen) und Verden, dazu das Recht der Reichsstandschaft. Brandenburg erhielt von dem pommerschen Erbe nur Hinterpommern, welches die Schweden überdies noch nach dem Friedensschluß fünf Jahre lang besetzt hielten; als Entschädigung für Vorpommern wurden ihm die Bistümer Cammin, Minden, Halberstadt und die Anwartschaft <tuf das Erzbistum Magdeburg zugesprochen, dessen damaliger Administrator, ein sächsischer Prinz, erst 1680 starb. Bayern behielt die Oberpfalz und die Kurwürde. Doch wurde Karl Ludwig, dem Sohne Friedrichs V., die Rheinpfalz zurückgegeben und für ihn eine achte Kur gegründet. Kursachsen behielt die Lausitz. Endlich wurde die Unabhängigkeit der Schweiz und der Niederlande vom Reiche anerkannt. 13*

9. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 182

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
182 Das Zeitalter der religiösen Kampfe. 1519—1648. Die Reichsregierung dachte nicht an eine tatkräftige auswärtige Poli-Ferdinand^i. Ferdinand I. zahlte den Türken einen jährlichen Tribut; nach 1i564bt§ innen bemühte er sich ehrlich, den Augsburger Religionsfrieden zu halten, milianii ^in Sohn Maximilian Ii. erneuerte den Türken gegenüber, die I564n6i§ damals Malta (La Valette) angegriffen haben, auch nachdem Suleiman 1576, im Jahre 1566 vor dem von Zriny bis zum Tode verteidigten Szigeth gestorben war, das Versprechen des Tributs. Er hatte zu Lebzeiten seines Vaters eine starke Hinneigung zum Protestantismus zur Schau getragen; als Kaiser zeigte er sich wenigstens versöhnlich und duldsam. Sein Sohn Rudolf ii^ Rudolf Ii., dem deutschen Leben dadurch entfremdet, daß er in Spanien 1612? erzogen war, war streng katholisch, aber gewaltsamem Eingreisen abgeneigt, menschen- und tatenscheu, ein Liebhaber der Alchimie und Astrologie, nicht unbegabt, aber ein kraftloser und untüchtiger Regent. Ausdehnung s 152. Die Reliaionsparteien. So traf der um sich greifende des Prote- o ö ~ ~. stantismus. Protestantismus anfangs auf wenig Hindernisse. Etwa neun Zehntel der Bevölkerung Deutschlands sollen damals vom alten Glauben abgefallen sein; von den Kurfürsten waren drei protestantisch, dazu viele weltliche Fürsten und die meisten Reichsstädte; und selbst in vielen katholischen Fürstentümern, zum Beispiel in den habsburgischen Landen, hielten die Stände größtenteils zum neuen Glauben. Trotz des geistlichen Vorbehalts wurden eine große Menge von Bistümern und Klöstern, unter anderen sämtliche Bistümer rechts der Weser mit Ausnahme von Hildesheim, säkularisiert und von protestantischen Administratoren, die ebenso gewählt wurden, wie früher die Bischöfe, meist Prinzen benachbarter — ----- Häuser, regiert. Aber diesem äußeren Wachstum entsprach nicht eine tsses innere Kräftigung. Die Lutheraner und die in den Augsburger Vprotestan- Religionsfrieden nicht aufgenommenen Calviniften standen sich tt8mu§' schroff gegenüber. Der religiöse Zwiespalt hinderte ein politisches Hand- I inhandgehen: diesächsischen Kurfürsten wahrten meist ein gutes Ver- hältnis zum Kaiser, während die calvinistische Pfalz an der Spitze der Opposition stand. Dn Katho- Demgegenüber schritt der Katholizismus zum Angriff. Voran 1 §mu8‘ ging die stille, aber unermüdliche Arbeit der Jesuiten; sie gründeten eine große Zahl von Niederlassungen, zum Beispiel in Ingolstadt, Wien, Prag, München, Graz, Köln, Trier, Münster. Dann ging man zunächst in den g e i st l i ch e n F ü r st e n t ü m e r n daran, so rasch hintereinander in Fulda, Würzburg, Bamberg, den Protestantismus zu verdrängen, protestantische Lehrer und Geistliche durch katholische zu ersetzen Sä' und jesuitische Schulanstalten zu errichten. Als Kurfürst Gebhardvon Köln.

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 158

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
158 Das Zeitalter d. Zerstrung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. temberg, Sachsen, Hannover, Baden dies trotz der nationalen Gesinnung 5e Groherzogs Friedrich L, des Schwiegersohnes König Wilhelms , Kurhessen und Hessen-Darmstadt, Nassau, dazu Meiningen und Reu . L. standen auf der Seite sterreichs, die brigen auf der Preuens. Kaiser Napoleon in. Napoleon beobachtete zunchst Neutralitt; er rechnete bestimmt auf den Sieg der sterreicher und gedachte, sich seine Friedensvermittelung durch Abtretung deutschen Gebiets bezahlen zu lassen. Die Osterreich stellte den kleineren Teil seiner Armee, auer den Be- satzungstruppen nur 82 000 Mann, unter Erzherzog Albrecht, dem Sohne des Erzherzogs Karl, den Italienern entgegen; der grere Teil, mit den dazu stoenden Sachsen der 260 000 Mann, unter dem General-feldzeugmeister B.e nebe k war fr den preuischen Krieg bestimmt. Eine etiva ebenso starke preuische Truppenmacht sammelte sich an der ' sterreichischen und schsischen Grenze: die P/2 Armeekorps umfassende Elbarmee unter dem General Herwarth von Bittenfeld an der Elbe, die aus drei Armeekorps bestehende erste Armee unter dtnrtjgjjju^Jt-Friedrich K a r llin der Lausitz, die vier Armeekorps der zweiten Me-sischen) Z^mee^unter dem Kronprinzen F r i e brich W i l h e l m , dem der General von Wmenthal als Geyeralstabschef zur Seite staub, in der Gegenb von Neie. Gegen die 30000 Mann starken Truppen der sld-deutschen Mtztelstaaten und die Hannoveraner konnten nur im ganzen etwa 50 000 Mann aufgeboten werden. Der preuische Feldzugsplan war das Werk des Generals v o n M o l t k e, den der König, als er 1857 die Stellvertretung fr seinen Bruder bernahm, zum Chef des Generalstabes der Armee ernannt hatte. x Moltke Helmuth von Moltke war am 26. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin geboren, trat zuerst in dnische Dienste, dann aber 1822 als Leutnant in die preuische Armee. Die Zahre 1835 1839 verbrachte er in der Trkei, .nahm an der Neubildung des trkischen Heeres ^hervorragenden Anteil und war bei der Schlacht von Nisib, die gegen seinen , . . Rat geschlagen wurde, anwesend (s. 110); er hat der jene Jahre in den '*<; Briefen der Zustnde und Begebenheiten in der Trkei" berichtet, die ihn ebenso als Geographen wie als Schriftsteller berhmt machten. Spter verweilte er eine Zeitlang als Adjutant des Prinzen Heinrich in Rom und begleitete den Prinzen Friedrich Wilhelm an mehrere europische Hfe. Jetzt erlebte er seine groe Zeit: ein genialer, ebenso umsichtig erwgender ivie entschlossen wagender, das Grte mit dem Kleinsten kombinierender Stmege, der sich zum Heile Deutschlands des unbedingten Vertrauens seines kniglichen Herrn erfreute; zugleich ein deutscher Mann, ganz er-
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TM Hauptwörter (200)200

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