36
B. Landschaftsgebiete.
§ 96—98
3. Das Erzgebirgische Becken.
§ 96. Gebiet. Die Behandlung des Erzgebirgisch en Beckens oder des
Zwickau-Chemnitzer Kohlengebietes, wie man diese Landschaft nach
ihrem heutigen Zustande treffender auch bezeichnet, rechtfertigt sich durch die
gesonderte geologische Stellung dieses Gebietes und durch die wichtige wirt-
schaftliche Bedeutung, die es infolge seines Kohlenreichtums durch die hierauf
beruhende Industrie erlangt hat.
Es wird vom Erzgebirge und Vogtlande sowie vom Sächsischen Berglande ein-
geschlossen und besitzt die Gestalt eines Hornes, dessen Spitze bei Hainichen liegt und
dessen Basis etwa durch die Landesgrenze von Meerane bis Werdau bestimmt ist. Die
Linie Hainichen—frankenberg—ehemnitz—lichtenstein—zwickau bildet die Achse dieses
Beckens.
§ 97. Oberflächenform. Auf einer physikalischen Karte Sachsens hebt sich diese
Landschaft nicht als eine besondere Einheit heraus. Sie stellt eine von 8 nach
N abfallende, im Mittel 400 m hohe Fläche ohne bedeutende Berge oder
Felsbildungen dar. Zwischen den weiten Taleinschnitten der Pleiße,
Zwickauer Mulde, Chemnitz und Zschopan, die dies Gebiet durchfliehen, wölben
sich rundliche, wellige Rücken, die oft größere oder kleinere Waldbestände
tragen. Das Zschopautal ist am Harrasfelsen eng und steilwandig und
hier, wie beim Schlosse Lichtenwalde, landschaftlich besonders schön.
§ 98. Erdgeschichtlicher Aufbau.
Durch gewaltige Pressungen
und ungeheuren Druck wurden
einst die Ränder dieses Ee-
bietes aufgewölbt, eine lang-
gestreckte Mulde entstand,
in der große Schollenver-
schiebungen und starke Zer-
trümmerung der Gesteine ein-
traten. Der Grund dieser Mulde
liegt bei Zwickau tiefer als
1000 m. In dieses Becken er-
gössen sich nun große Wasser-
mengen, die am Abfluß ge-
hindert waren. Viel Schlamm,
Sand, Geröll und sehr viele
Pflanzenreste, besonders der
damals üppig wuchernden
Schuppen- und Farnbäume,
brachten sie mit. Dieses
Pflanzenmaterial wurde von
Schlamm und Sand zugedeckt
und verfiel der Lerkohlung,
deren Resultat die Kohlenflöze sind (Fig. 19). Solche Lorgänge wiederholten sich,
weshalb man heute bei Zwickau elf Flözgruppen, getrennt von schwachen Ton- und
Sandsteinbänken, antrifft in einer durchschnittlichen Gesamtmächtigkeit von 36 in.
Später erfolgte eine neue mächtige Auffüllung durch die Gewässer, die Sand und
Geröll aus dem Erzgebirge im 8 und dem Granulitgebirge im X herbeiführten. Die
so erzeugte gewaltige Decke des Notliegenden beherrscht eigentlich das ganze Gebiet,
und der Ackerboden zeigt daher überall rötliche Farbe.
Jlor
R
19. Schnitt durch ein Kohlenbergwerk,
a Förderhaus, b Schacht, c Füllort, d Stollen, Strecke
oder Querschlag. e Mundloch der Seitenstollen. f Flöz.
R Rotliegendes. Sch Kohlenschiefer. S Kohlensandstein.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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40
B. Landschaftsgebiete.
§ 108—110
22. Aus dem Zwickauer Ä o h l e n g e b i e t. Das Bild zeigt uns Kohlenbergwerke in den Zwickauer
folge des Kohlenbergbaues sehr rasch vergrößert haben, ebenso wie Planitz, Bockwa, Schedewitz u. a. Hoch
auf große Schächte und Stollen hin, und lange Reihen beladener Eisenbahnwagen lassen die
108. Besiedlung. Bei dem stark ausgeprägten industriellen Charakter des
Zwickau—chemnitzer Kohlengebietes ist es klar, daß hier eine sehr dichte
Bevölkerung anzutreffen sein wird, die sich stark in Städte zusammen-
gezogen hat. Häufig siud die Ortschaften fast miteinander verwachsen und
bilden große Jndustriesiedluugeu, wie z. B. in dem Mülseugruud^, einem
rechten Seitental der Zwickauer Mulde, wo sich 7 Dörfer mit ungefähr 15000
Einwohnern 15 km lang hinziehen.
109. Zur größten Fabrikstadt Sachsens ist Chemnitz^ geworden, das mit den Vororten
fast i Mill. Einwohner hat. In dieser Zentrale der Maschinen- und Textilindustrie
befinden sich neben vielen Fachschulen auch die Technischen Staatslehranstalten.
Den Mittelpunkt des Kohlengebietes bildet Zwickau^ (Bild 22) an der Mulde mit
fast 80 000 Einwohnern. Seine günstige Verkehrslage hat es zum Hauptort des west-
lichen Beckens werden lassen. Rundum erheben sich die Fördertürme und Halden der
Gruben. Große Vororte umgeben die Stadt Zwickau. So haben z. B. allein Nieder-
und Oberplanitz zusammen mehr als 20 000 Einwohner.
110. Zusammenfassung. Das flachwellige Land, das im W Sachsens vom
Erzgebirge zum Bergland überleitet und geographisch einen Übergangs-
charakter hat, trägt die Zeichen eines ausgesprochenen Industriegebietes.
Seine Aohlenfchätze, die hier vor allem Eisen- und Textilindustrie gezeitigt
haben, ließen es zur dichtest bevölkerten Gegend Sachsens werden. Sied-
lungen mit vielen rauchenden Schornsteinen und Felder beherrschen das Bild.
1 D. i. Nebelgruud.
2 D. i. Steinbachsort.
3 D. i. Ort am Windberg.
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TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
52
B. Landschaftsgebiete.
§ 141. 142
141. Nahe der sächsisch-böhmischen Grenze ist unterhalb Tetschen—bodenbach der Elb-
umschlagplatz Lande zu großer Bedentnng für den Frachtverkehr geworden. Wich-
tiger aber ist der Eröbaer Hafen bei Riesa (Bild 33), der Umschlagplatz für die von
Hamburg auf der Elbe nach Sachsen eingeführten Waren*. Dn König-Albert-Hafen
bei Dresden, der größte Elbhafen Sachsens, dient dem sehr umfänglichen Güter-
verkehr der Residenz-. Auch sind mehrere Winterhäfen vorhanden, in denen die
Fahrzeuge bei Eisgang und bei Hochfluten Sicherung finden.
33. Kran am Kai des Elbumschlagplatzes Gröba bei Riesa. Wir blicken auf den Hafen,
in den die Mündung des Ueinen Flusses Döllnitz umgewandelt ist. Eben werden mittels des fahrbaren
Kranes Waren, die in den großen durch Schleppdampfer gezogenen Frachtkähnen elbaufwärts gebracht
wurden, vom Schiff in die Hafenbahn verladen, die nun die Güter ihrem Bestimmungsorte zuführt
(Leipzig, Chemnitz). Die Bahnfracht für Getreide ist annähernd doppelt, die für Steine dreimal und
für Holz gar fünfmal so hoch wie die Fracht auf dem Wasserwege.
142. Zusammenfassung. Die Sächsische Schweiz gehört zu den Zierden der
deutschen Mittelgebirge. Aus weitem Ivaldgebiet ragen die grauen Hels-
wände auf, überall bieten die steil abfallenden Helsvorfprünge prächtige Hern-
sichten, oft schmückt gelber Ginster oder im Spätsommer blühende Beide die
Bänge, enge kühle Gründe, geheimnisvolle Schluchten erschließen sich, und das
Silberband der Llbe durchzieht in tiefem, vielgewundenem, oft engem u.ale
die Landschaft, selbst belebt mit vielen Fahrzeugen, begleitet vom Schienen-
weg, auf dem die Schnellzüge des Durchgangsverkehrs und lange Güterzüge
unaufhörlich dahinrollen. fehlen auch die Ruinen und Burgen, so übertrifft
doch die Elblandschaft vielfach die Rheingegend durch ihre Lieblichkeit, und
die Sächsische Schweiz hat einen außerordentlich starken fremden- und Tou-
ristenverkehr.
1 Hier werden jährlich allein gegen 200 000 t Getreide und Mehl und gegen 100 000 t
Baumwolle umgeschlagen.
2 1908 kamen auf der Elbe in Dresden 700 000 t Güter (einschließlich Floszholz) an,
und 123 000 t gingen ab.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
§ 76—79
2. Das Erzgebirge.
29
Doch währte das Bild nur wenige Jahrhunderte. Der Ertrag vieler §76.
Gruben ließ nach. Die Holzfeuerung der Hochöfen und Hämmer lichtete die
Wälder so stark, daß bald kein Brennmaterial mehr in der Nähe war und in-
folgedessen die Werke zum Stillstand kamen. Heute finden sich nur noch
Reste eines einst regen Betriebes.
Die Huthäuser sind verfallen, die Halden mit Vegetation überzogen; kein Hochofen
brennt in Sachsen mehr, so daß die Roheisenerzeugung ganz aufgehört hat; Pingen^
zeugen von der Menge des geförderten Erzes (Bild 14), die Hammerwerke ruhen, und
der einst bedeutende Frohnauer Hammer bei Annaberg (Bild 13) wird in seiner
ursprünglichen Form als ein Rest entschwundener Zeiten erhalten.
In Annaberg ruht längst der Bergbau völlig. Um Schneeberg sind noch einige
Gruben in Betrieb, die Nickel und Wis mut, vor allem aber Kobalt liefern^. Alten-
berg und Zinnwald geben heute noch Zinn, das ja sonst nirgends im Deutschen
Reiche vorkommt. Doch ist auch darin die fremde Produktion so bedeutend, daß nur die
Wolframerze hier den teilweisen Betrieb lohnen15. Um Johanngeorgenstadt wird
noch Wismut gefördert4. Der Silberbergbau liegt heute ganz danieder, vor allem
infolge des Sinkens der Preises weshalb 1913 die Förderung auf den staatlichen
Gruben um Freiberg, die Silber-, Blei-, Arsen-, Schwefel- und Kupfer-
erze liefern, eingestellt werden soll. Vielleicht lassen sich einige Gruben auf dem
Kamme des Gebirges auf Uranpecherz ausbeuten, da man aus diesem Erze das
kostbare Radium gewinnt.
Freiberg bildete stets den Mittelpunkt für den Bergbau und besitzt § 77.
Sachsens weltberühmte Bergakademie.
Ein 14 km langer Kanal, der Rotschönberger Stollen, führt unterirdisch die
Grubenwässer zur Triebisch; die 140m hohe Halsbrücker Esse sorgt für möglichste Be-
seitigung der schädlichen Rauch- und Gaswirkungen der Werke. In den Muldener
Hütten, deren Betrieb weitergehen wird, verarbeitet man schon seit langem neben den
sächsischen Erzen weit mehr ausländische. Hier befindet sich Sachsens Münzstätte.
Neben zahlreichen Steinbruchsbetrieben auf Granit und Basalt §78.
sind Kalkbrüche z. B. bei Lengefeld zu erwähnen. Bedeutend ist die Zöb-
litzer Serpentinsteinindustrie.
Die Schieferbrüche bei Lößnitz liefern Dachschiefer, sind aber sehr zurückgegangen,
da ausländische Schiefer bevorzugt werden.
Industrie und Handel. Mit der Besiedlung des Erzgebirges infolge des § 79.
Bergbaues zog auch die Landwirtschaft ins Gebirge ein. Als dann der Berg-
bau nachließ und ein Uberschuß an Arbeitskräften vorhanden war, und als die
Leiden namentlich des Dreißigjährigen Krieges kamen, mußte zur Industrie
übergegangen werden. Natürlich boten sich zunächst die mit den vom Lande
gebotenen Schätzen zusammenhängenden Industrien dar.
1 Pingen sind trichterförmige Gruben, die durch den Zusammenbruch eines Berg-
werks entstanden sind. Die größten Pingen sind die von Altenberg und Ehrenfriedersdorf.
^ Die Gesamtförderung von Schneeberg belief sich 1909 auf 235 t im Werte von
rund 400000 Mark.
s Altenberg förderte 1909 25 t Zinn und 32 t Wolframerze.
4 1909 wurden 43 t ausgebracht.
5 Der Durchschnittspreis für 1 kg Silber betrug 1872 173 M, 1909 nur noch 73 M.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
§ 139, 140
5. Das Elbsandsteingebirge.
51
nach 0 oder W von Pirna ans die Sächsische Schweiz (vgl. § 263). Wurden auch in
neuerer Zeit mehrere Kunststraßen angelegt, so führt doch auch jetzt noch keine fahr-
bare Straße von Sachsen durchweg im Elbtal nach Böhmen.
Die Wichtige Eisenbahnlinie Dresden—bodenbach (Berlin—
Wien) begleitet von Pirna an auf dem linken Ufer den Strom, ist aber nur
durch viele Felsabsprengungen und den Bau langer Ufermauern aus-
führbar geworden. Von Schandau zweigt eine Bahn nach Sebnitz ab, die
zahlreiche Brücken- und Tunnelbauten nötig machte.
32. Radschleppdampfer mit angehängten Frachtkähnen auf der Bergfahrt bei
Dresden. Die Tragfähigkeit der Frachtkähne liegt zwischen 600 t und 1200 t, kann aber nur bei
günstigem Wasserstande voll ausgenutzt werden. Die Zugkraft der Schleppdampfer beträgt 25 000 bis
100 000 Zentner bei 4 Km Mindestfahrgeschwindigkeit pro Stunde stromaufwärts. Die Acttenschlepp-
dampfer arbeiten sich an einer über Walzen und Zahnräder rasselnden Kette fort, wähtend die Rad-
schleppdampfer durch die Drehung der großen Schaufelräder sich fortbewegen.
Die Elbe führt als Wasserstraße zwischen zwei dicht bevölkerten § 140.
Ländern einen sehr regen Verkehr herbei.
Von Leitmeritz bis Mühlberg, mit Dresden als Mittelpunkt, vermitteln schmucke
Personendampfer den namentlich zwischen Dresden und der Sächsischen Schweiz leb-
haften Verkehr
Die Elbe ist die wichtigste Schiffahrtsstraße des Deutschen Reiches und
Hamburg an ihr der bedeutendste Ein- und Ausfuhrhafen für überseeische Waren.
Dies kommt auch in dem regen Elbverkehr auf der sächsischen Stromstrecke zum Aus-
druck (Bild 32).
1908 kamen in Dresden 16 000 Fahrzeuge (Personen- und Schleppdampfer, Kähne,
Flöße) an, und 14000 gingen ab. Über die sächsisch-böhmische Zollgrenze werden jähr-
lich auf der Elbe etwa 3 Mill. t Waren zu Tal, i Mill. t zu Berg befördert. Zu Tal
gehen hauptsächlich Braunkohlen, Holz, Getreide, Obst und Steine, zu Berg Roheisen,
Düngemittel sowie Kolonialwaren. Da die größten Elbkähne bei voller Ladung so viel
wie ein Güterzug von etwa 40 Wagen fassen, so ist natürlich die Fracht für den Wasser-
weg weit billiger als für die Eisenbahn.
* Es werden durchschnittlich jährlich mehr als 3 Millionen Personen befördert.
4*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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J.
Are affen Deutschen.
1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden.
Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts.
Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer.
2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen.
Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein.
Die Berge lieferten Eisen und Salz.
In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut.
Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Mittelasien Europa Griechenland Italien Gallien Spanien Britannien Europa Ostsee Weichsel Donau Rhein Deutschland
Vorwort.
Unter „elementarem Geschichtsunterrichte" versteht Verf. denjenigen Geschichtsunterricht, welcher in den Mittel- und Oberklassen der Volksschulen, sowie in den Unterklassen höherer Lehranstalten (— also Schülern von 10—14 Jahren —) ertheilt wird.
Welchen Stoff hat derselbe zu verarbeiten?
Wenn man bedenkt, daß das Kind als Glied einer Nation nur mit der Nation, in der Nation und für die Nation erzogen werden kann, daß also die allgemein menschliche Bildung, mit der es doch der elementare Unterricht allein zu thun hat, nur in nationaler Form angestrebt werden kann und darf, so wird man des Dichters Wort: „Ans Vaterland, ans theure, schließ dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen!" getrost auch auf den elementaren Geschichtsunterricht anwenden dürfen — das will sagen: Es muß in demselben die vaterländische Geschichte entschieden in den Vordergrund gestellt werden.
Zu diesem Satze machen sich indeß zwei ergänzende Bemerkungen nothwendig.
Erstens: „Die partikularistische Strömung, welche vor Wiederherstellung eines einigen deutschen Reichs die meisten Gemüther beherrschte, und der mißverstandene didaktische Grundsatz: vom Einzelnen zum Allgemeinen, vom Nahen zum Entfernten! hat mehr und mehr gewöhnt, die specielle Stammesgeschichte einzeln und gesondert und noch dazu vor der deutschen Gesammtgeschichte zu behandeln." Allein weil nicht die erstere, sondern die letztere, überhaupt nicht das die einzelnen Stämme Scheidende, sondern das sie Einigende unsrer Jugend das Nächste und Verständlichste ist; weil ferner die Einzelgeschichte nur als Glied des Ganzen, nur in lebendigem Zusammenhange mit dem Ganzen faßlich und interessant wird und weil enblich einmal mit vollem Ernst baran gegangen werben muß, deutschen Sinn und deutsches Nationalgefühl zu pflegen — deswegen soll der elementare Geschichtsunterricht mit der d eutschen Geschichte beginnen. Freilich soll die specielle Landesgeschichte nicht vernachlässigt und ignorirt, es sollen die in ihr liegenden bedeutungsvollen Momente gewürdigt und in das rechte Licht gestellt werden; allein dies wird vollkommen zweckentsprechend im Nahmen der deutschen Geschichte geschehen können.
Zweitens: Die Entwickelung des deutschen Reichs und die Ge-
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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22
trieb ihn aus seinem Vaterlande in dieferne. Sein Erstlingsversuch in Friesland mißlang: seine Wirksamkeit blieb ohne Erfolg, und er mußte nach England zurückkehren. Vor seinerzweiten Miss io ns reise ging er nach Rom, um sich der Unterstütz uug des Papstes zu versichern. Dieser wies ihn in das Herz Deutschlands, zu den Thüringern und Hessen. Hier fällte er, um dem Götzendienst ein Ende zu machen, die Donn ereiche bei Geismar (— unweit Fritzlar —). Mit kräftigem Arme schwang er
selbst die Axt. Stumm vor Zorn und Entsetzen umstand ihn die heidnische Menge, erwartend, daß Donar mit seinem Blitzstrahl den Frevel rächen werde. Da rauschte es im Wipfel der Eiche, die Blätter schauerten, die zackigen Aeste schlugen knarrend und ächzend zusammen, der mächtige Stamm erkrachte von unten bis oben; mit einem male stürzte die gewaltige Masse zu Boden, die Krone zerbrach, und der Baum zersiel in vier Stücke. Da erkannten die Heiden die Ohnmacht ihrer Götter, und schaarenweise ließen sie sich taufen. An der Stelle der gefällten Eiche errichtete Bonifazius ein Kreuz, aus ihrem Holze erbaute er eine christliche Kapelle.
Bonifazius wollte indeß das Christenthum nicht blos verkündigen und ausbreiten, er wollte es vor allen Dingen auch befestigen. Darum gründete er in Thüringen, Heffen und Baiern eine Anzahl Bisthümer oder Bischofssitze. An diesen Bischofssitzen erhob sich zunächst eine Kirche, anfangs aus Holz, später groß und prächtig gebaut und alsdann Dom oder Kathedrale genannt; daneben stand der bischöfliche Palast; um denselben siedelten sich Handwerkerund andre Leute an; fo entstand bald eine Stadt; von hier aus sollte der Bischof das kirchliche Leben in dem ihm zugewiesenen Gebiete beaufsichtigen und pflegen.
Zu demselben Zwecke gründete Bonifazius auch Klöster. Die in denselben wohnenden Mönche sollten dem Volke in der Urbarmachung und Bebauung des Landes mit gutem Beispiel vorangehen und es so an ein gesittetes Leben gewöhnen, und durch Bücher-abschreiben und Jugendunterricht sollten sie Bildung verbreiten.
Alles kirchliche Leben in Deutschland ordnete er dem Papste zu Rom unter; wen er bekehrte, den verpflichtete er zum Gehorsam gegen jenen.
Zum Lohn für solche Thätigkeit wurde er zum Erzbischof von Mainz— und damit zum obersten Geistlichen in Deutschland — erhoben.
In hohem Alter ging er noch einmal als Bote des Evangeliums zu den Friesen. Voll Todesahnung hatte er sich zuvor das Leichentuch bereitet, in das er gehüllt sein wollte. Mit großem Erfolge predigte und taufte er.
Aber am P fing st feste des Jahres 755 stürmte eine Schaar heidnischer Friesen, die den Stnrz ihrer Götter rächen wollten, auf das Zelt des Bonifazius los. Seine Begleiter griffen zu den Waffen, um ihn zu vertheidigen. Allein Bonifazius
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
105
schiedsgruß. Bald erlöste ihn der Tod, und Mathias erbte nun auch die deutsche Kaiserkrone.
Unter ihm entzündete sich der Kriegsbrand. Der den evangelischen Böhmen gegebene Majestätsbrief wurde verletzt: eine ihrer Kirchen wurde geschlossen und eine andere niedergerissen. Die böhmischen Protestanten beschwerten sich deswegen beim Kaiser, erhielten aber eine harte Antwort. Dieselbe rief große Erbitterung hervor. Viele meinten, das Schreiben sei gar nicht von Mathias selbst, sondern von den kaiserlichen Räthen zu Prag abgefaßt worden. Darum begaben sich eine Schaar bewaffneter Protestanten auf das Prager Schloß und stellten die Räthe zur Rede. Die trotzige Antwort derselben erhitzte die erregten Gemüther noch mehr, und so warf man die zwei verhaßtesten Räthe sammt ihrem Schreiber nach allböhmischem Gebrauch zum Fenster hinab. 50 Fuß maß die Tiefe, doch blieben alle drei am Leben, da sie auf weichen Schutt fielen und ihre Mäntel die Heftigkeit des Falles milderten. Damit begann im Jahre 1618 der dreißigjährige Krieg.
3. Die Böhmen gingen nun auf dem eingeschlagenen Wege weiter; sie rüsteten sich, um dem Kaiser mit gewasfneter Hand entgegen treten zu können, und die evangelische Union sendete ihnen ein Hilfsheer.
Mitten in diesen Wirren starb Mathias, und die deutschekaiserkronegingüberaus seinen Vetter Ferdinand H. (— 1619 —1637). Derselbe war von den Jesuiten erzogen und zu einem erbitterten Feinde der Protestanten gemacht worden. Lieber wollte er gar nicht herrschen als über Ketzer. Von ihm meinten die Böhmen nichts Gutes hoffen zu können; sie erkannten ihn deshalb
nicht als ihren König an und beschlossen, einen andern zu wählen.
Zuerst boten sie ihre Krone dem Kurfürsten von Sachsen, Johann Georg an (— er regierte von 1611 — 1656 —). Dieser aber mochte das gefährliche Geschenk nicht haben und schlug sie aus. Hierauf wählten die Böhmen den jungen Kurfürst Friedrich von der Pfalz, das Haupt der Union. Wohl wurde auch er vielfach gewarnt, aber er folgte den Rathschlägen seiner Gemahlin; die war eine englische Königstochter und wollte auch gern eine Königskrone tragen. So nahm er die Wahl an, er verließ sein schönes Land und zog nach Prag. Beim Abschiede klagte seine
alte Mutter: „Jetzt geht die Pfalz nach Böhmen!"
Wohl hätte sich nun Friedrich denken können, daß Ferdinand Böhmen ihm nicht ohne Kampf überlassen werde; aber anstatt sich zu rüsten, erfreute er sich in kindlicher Weise des neuen Glanzes und verbrachte seine Zeit mit Gastmählern und Festlichkeiten.
Plötzlich erschien der Feind. Maxmilian von Baiern, das Haupt der Liga, brach als Verbündeter des Kaisers in Böhmen ein.
Ihn begleitete sein Feldherr Tilly. Von Jesuiten erzogen, wollte derselbe anfangs in den geistlichen Stand eintreten; rechtzeitig indeß noch gab er diesen Plan auf und wählte die kriegerische
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Mathias Mathias Mathias Ferdinand_H. Ferdinand Johann_Georg_an_(— Johann Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ferdinand_Böhmen Ferdinand Tilly
5. Jnnerasien. — a) Die Randgebirge.
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Wirtschaftliches. Die von der Küste entfemt wohnende Masse des Volkes nährt
sich von Ackerbau (Reis Md 31], Tee [23tld 33], Gerste, Weizen), Seiden-
raupenzucht, Viehzucht und Bergbau (Kohlen, Kupfer), dazu von Hausgewerben
(Lackwaren, Töpferei). Vom Küstenland aus bahnt sich ein mächtiger und schneller
Umschwung zum Großindustriestaat (Baumwoll-, Seiden-, Papier-, Eisen-
industrie, Schiffbau) an, der am Welthandel seinen Anteil fordert. Den Verkehr
vermitteln wie in Europa hauptsächlich Eisenbahnen, Post und Telegraphen.
Siedlungen. f Tokio, d. i. Osthauptstadt, ist in den alten Stadtteilen schmucklos
und unansehnlich, von dörflichem Aussehen, in den neuen eine moderne Großstadt.
Die Haupthäfen für den Auslandsverkehr sind: das China nahegelegene fnagasäki^
auf Kiuschiu (Bild 34), ffköbe, -s-Osaka, der Hafen von ffkiöto, und ffjoko-
häma, der Hafen Tokios, auf Hondö.
5. Jnnerasien.
§ 44. Jnnerasien ist das zusammenhängende hochgelegene Ge-
biet der abflußlosen Wasserbecken und der diesen Raum rings um-
wallenden Randgebirge. Die Gewässer der Randgebirge fließen teils
nach den Meeren, teils nach den abflußlosen Seen Westasiens ab.
a) Die Randgcbirge.
Der Himalaja^ reicht vom Durchbruchstale des Indus bis zu dem des
Brahmaputra. Er ist reichlich doppelt so lang wie die europäischen Alpen.
Durch die Arten der Gesteine, durch die Dreizahl der Ketten (innere Kette, nörd-
liche und südliche Vorkette), durch die großartigen Erscheinungen der Vergletscherung
und die Verschiedenheit der nördlichen und der südlichen Randlandschaften ist er den
Alpen ähnlich. Er unterscheidet sich von ihnen dadurch, daß er für die Ströme
nicht die Wasserscheide abgibt, sondern von ihnen nach 8 durchbrochen wird,
ferner durch die Armut an Seen und tief eingeschnittenen Pässen.
Der Himalaja (Bild 35) ist das höchste Gebirge der Erde. An seiner
Südseite erhebt sich der eisumpanzerte Mount Everest smaunt ewereßt]
zu 8800 m.
Im W zieht ihm parallel die riesige Mauer des Kettengebirges Kara-
korüm^, das den zweithöchsten Berg der Erde aufweist, den Godwin Austen
[godwm ast'n] (8600 m). Der Karakorüm tritt im W nahe zusammen mit
dem Hinduküsch und dem Pamirs einem seenreichen und von breiten
Mulden durchzogenen Hochland (5000 m). Auch der Tienschans dessen
Ketten fächerartig nach Nw sich öffnen, nähert sich ihm im W.
Auch im 0 ist Zentralasien abgeschlossen: 1. durch die meridional strei-
chenden Ketten des östlichen Tibet, die sich nach Hinterindien fortsetzen,
2. durch Randgebirge, von denen das Ehingan^fchingän]-Gebirge das
längste ist.
, Nr. 16. — 2 D. i. Wohnung des Schnees. Wb. Hölze! Nr. 32. —
D. i. Schwarzes Gebirge. — * D. i. türkisch = windige hohe Wüste. — 5 5). i. Himmels-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Personennamen: Godwin
Extrahierte Ortsnamen: Europa Tokio China Tokios Westasiens Kara- Zentralasien Tibet Hinterindien