ao4 Dritte Periode.
Lamb, Hovtensii libri 7 de bello germanico. Ba*
sil. i56o. 4. (Steht auch in Sckardii scriptt.
rer. germ. T. 2, p. 441 seqq.)
(Da das vorliegende Werk zunächst und aus-
schließend der Geschichte und Statistik des König-
reiches Sachsen und des durch den Posener Frie.
den damit verbundenen Herzogthums Warschau be»
stimmt ist; so kann die Geschichte der einzelnen
herzoglichen Häuser der Ernestinischen
Linie eben so wenig in diesen ersten Theil, welcher
die Geschichte umschließt, wie die Statistik der
Länder jener Linken in den zweiten Theil aus-
genommen werden. — Die Länder dieser sächsischen
Herzoge - aus der Ernestinischen Linie, welche durch
den Naumburgischen Vertrag von 1554 und
durch die Hennebergische Erbschaft 1533 eini-
gen Zuwachs erhielten, dagegen aber auch durch die
Abtretung der Aemter Weida, Arnshaug und
Ziegenrück (1567, für die Kriegskosten wegen der
Achtsvoklstreckung gegen den Herzog Johann Frie-
drich den Mittlern von Gotha) an die Albertk-
nische Linie einen neuen Verlust erlitten, hatten das
Schicksal, durch die verschiedenen Theilungen
in dem Ernestinischen Hause, und durch das Erlö-
schen mehrerer Linien in demselben, sehr oft
ihre Regenten zu verändern. — Ihr blühen fünf
einzelne Häuser von den Nachkommen des der Chur
beraubten Johann Friedrichs: das Weimarische,
das Gbthaische, das Meinungische, das Hild«
burghausische, und das Koburgische. Sk»
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Extrahierte Personennamen: Johann_Frie- Johann Johann_Friedrichs Johann Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Sckardii Sachsen Warschau Weida Gotha Chur
V
Von 1635 — 1806. 325
descom Mission unter der trefflichen Leitn,ng des Kon-
ferenzministecs Grafen von Hohen that organisirt.
Bei der Fortsetzung des französischen Krieges gegen
Preußen und Rußland brach das im Posener Frieden
festgesetzte sächsische Kontingent von 6220 Mann
unter Anführung des Generals von Po lenz (8 Febr.
,807) nach Polen auf, wo es, in Verbindung mit den
Franzosen und andern Truppen des rheinischen Bundes,
sich bei der Belagerung von Danzig auszeichnete,
und die Uebergabe dieser wichtigen Festung (26 Mai
1807) befördern half. Eben so zeichneten sich die Sach-
sen in der Schlacht bei Fried land (14 Iun. 1827)
gegen die Russen aus, auf welche der Friede von Til,
sit mit Rußland und Preußen (8 und 9 Jul. 1807)
folgte. Dieser Friede bestimmte nicht nur die völlige
Abtretung des Kottbusser Kreises von Preußen an
Sachsen, und die völlige Verz:ch tleistung des
Königs von Preußen auf alle Besitzungen des
Königs von Sachsen und des Hauses Anhalt
aus dem rechten Ufer der Elbe; sondern der König
vcn Sachsen ward auch als erblicher Souverain
deö neugestistekeu Herzogthnms Warschau anerkannt,
und zur Verbindung zwischen dem Königreiche Sachsen und
dem Herzogthnme Warschau eine Mikitakrstraße durch
die Staaten des Königs von Preußen festgesetzt,
welche in dem Eibinger Tractate (vom iz Oct»
18*7) mit großen Vortheilen für den sächsischen Handel
verbunden wurde *).
*) Diese Gegenstände werden in der Geschichte und Statistik
des Herzvgthumswarschau weiter auseinander
gesetzt.
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Von 1635 —1806. 303
fers, und zur Sicherung seiner eignen Eroberungen in Schic«
sien, schloß itzt (1743) Friedrich 2 von Preußen ein
neues Bundniß mit Frankreich, Bayern, Churpsalz und
Hessencassel; aber Sachsen, das auch zu dieser zu Frank«
fürt abgeschlossenen Union gegen Oestreich eingeladen wurde,
hakte sich bereits im 2v. 1742 Oestreich genähert,
und schloß am l Z Mai 1744 ein'bundniß mir Maria The«
resia, in welchem sie sich gegenseitige Hülfe im Falle eines
Angriffs und die Garantie ihrer Staaten versprachen. — Als
nun Friedrich 2 in Böhmen (Aug. 1744) vordrang, brach
eine sächsische Armee von 22,000 Mann, unter dem Be-
fehle des Herzogs von Weißensels, eben dahin auf, wodurch
der König von Preußen zum Rückzüge nach Schlesien ge-
nöthigt wurde. Die Verbindung zwischen Oestreich und
Sachsen wurde nun, in dmi Tractare zu Leipzig vom
18 Mai 1745, gegen den König von Preußen, den mar,
zur Zurückgabe von Schlesien nöthigen und dessen Macht
man brechen wollte, noch enger abgeschlossen; auch waren
dem Churfürsten von Sachsen, in der (8 2an. 1745) zu
Warschau abgeschlossenen Quadrupleallianz zwischen Eng«
land, den Niederlanden, Oestreich und Sachsen, beträchtliche
Subsidien (von England jährlich 100,000 Pfund Ster-
ling, von den Niederlanden 52,000 Pfund) für eine
nach Böhmen zu sendende Armee von 30,000 Mann zu«
gesichert worden. Doch besiegte Friedrich 2 die Oestreicher
unter Karl von Lothringen und die Sachsen unter dem
Herzoge von Weißenfels, die bis Schlesien vorgedrungen
waren, (4 2un. 1745) bei H 0 h e n f r i e d l> e c g, und
nöthigte sie zum Rückzüge nach Böhmen. — Eine zweite
preußische Armee, die sich (Irin. 1745) bei Magdeburg
1
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Oestreich Maria_The« Maria Friedrich Friedrich Oestreich Friedrich Friedrich Karl_von_Lothringen Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Bayern Sachsen Weißensels Schlesien Oestreich Sachsen Leipzig Sachsen Warschau Niederlanden Sachsen England Sachsen Magdeburg
Vierte Periode.
318
Da nun durch die Negotiationen des Königs von
Preußen und durch seinen Briefwechsel mit Joseph 2 diese
Angelegenheit nickt ausgeglichen wurde; so verband sich
der Churfürst von Sachsen mit dem Könige von
Preußen, und die vereinigten Preußen und Sachsen
rückten (28 Jul. 1778) unter Anführung des Prinzen
Heinrich von Preußen in Böhmen ein, während Friedrich 2
von Schlesien her ebenfalls in Böhmen vordrang. Der
Ka?ftr aber stand in einem festvecschanzten Lager hinter der
Elbe bei Zaromktz im königsyratzer Kreise, und vermied
sorgfältig eine offene Schlacht. Zm Herbste zog sich Prinz
Heinrich auf die sächsische Grenze, und der König nach
Schlesien zurück. Im Januar 1779 machte Wurmser eine
Demonstration gegen Glatz, und Möllendorf gegen Laudon.
Als nun Frankreich wahrend dieses Kampfes für Oestreich
unthätig blieb, und Katharina 2 ihren Alliirten, den
König von Preußen, mit 60,000 Mann zu unterstützen
versprach; so ward dieser Krieg ohne Schlacht im
Frieden zu Teschen (13 Mai 1779) beendigt, in wel«
ckem, nach Aufhebung der Wiener Convention, der Chur-
fürst von der Pfalz zum Besitze von Bayern, mit Aus«
nähme des an Oestreich nebst Braunau abgetretenen Znn«
vi'errels, gelangte, und Chursachsen für die bayrische Allo«
dialerbschaft von Pfalz 6 Millionen Gulden in 24 halb«
jährigen Fristen, und die von Böhmen prätendirten und in
diesem Frieden von Böhmen an Pfalz, und von Pfalz an
Sachsen^ cedirten Lehnsrechte auf die Schönbur«
gischen Herrschaften erhielt. — Demungeachtet ver«
suchte der Kaiser Joseph 2 im Jahre 1785 noch einmal
Bayern, gegen dre Vertauschung des größten Theils der
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Extrahierte Personennamen: Joseph Heinrich_von_Preußen Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Wurmser Glatz Katharina Oestreich Joseph
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Schlesien Frankreich Teschen Bayern Pfalz Sachsen
Z 20 Vierte Periode.
sta dt, der aber, nach der Erneuerung des Krieges zwischen
Frankreich und Oestreich, im April 1799 aufgelöset wurde.
Während daß der Sturm des Krieges über Italien
. und über das südliche Teutschland sich ergoß (1799 und
1820), genoß Sachsen der Segnungen des Friedens.
Selbst als im Jahre izoz ein neuer Krieg zwischen Oest<
reich und Frankreich ausbrach, nahm Sachsen keinen Antheil
daran; nur ein beträchtlicher Theil der sächsischen Armee
wurde mobil gemacht, und blieb, so wie die preußische durch
Sachsen vorgerückte Armee, bis zum Preßburger Frieden in
einer beobachtenden und die sächsische Grenze deckenden
Stellung.
Selbst als durch die Stiftung des rheinischen
Bundes ('12 Jul. 1806) das veraltete Gebäude der
teutschen Reichsverfassung in seinen Grundfesten erschüttert
wurde, und der teutsche Kaiser Franz 2 auf die teutsche
Krone resigni'rre (6 Aug. ), behielt Friedrich August 3
die churfürstliche Würde bei. Nur als die neueinge«
tretenen politischen Mißverständnisse zwischen Frankreich und
Preußen' den Churfürsten zwangen, sich von seinem so
lange erhaltenen Friedenssi-steme zu trennen, ließ er, nach
wiederhohlten Negotiationen des preußischen Hofes zu
Dresden, 22000 Mann seiner Truppen zu der preußischen
Armee unter dem Fürsten von Hohenlohe (Sept. izo6) stoßen,
dessen Heer bereits durch die sächsischen Staaten zog. Die
Tapferkeit der Sachsen konnte die unglücklichen Tage bei
G aal bürg (8 Oet. ), bei Schlei; (9 Ocr.), bei
Saalfeld (io Oct.) und bei Jena (14 Oct.) nicht
aujhalten; aber der Sieger, der Kaiser Napoleon, erließ
bereits am 10 Ocr. aus seinem Hauptquartiere zu Ebersdorf eine
Prvcla.
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Friedrich_August Friedrich August Hohenlohe Schlei Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Oestreich Italien Sachsen Frankreich Sachsen Sachsen Frankreich Dresden Sachsen Saalfeld Jena Ebersdorf
na
Zweite Periode.
welche Wangenkftim erhielt. Doch als sie, nach erhaltener
Freiheit, ihre Räubereien in Thüringen, Hessen und im
Eichsfelde erneuerten, traten der Landgraf Friedrich,
Hessen und Mainz zu einer Verbindung, zusammen, er-
oberten und zerstörten 1329 das Schloß Nortmannftein,
vertrieben die Treffurrer aus allen ihren Besitzungen, unter
welchen sich auch die Vogtei Dorla befand, und behan-
delten seit dem Burgfrieden, den sie 1337 abschlössen, die
Eroberung als eine Ganerbschaft, oder als eine gemein-
schaftliche Besitzung, die sie gemeinschaftlich vertheidigten,
und durch drei verschiedene Voigre regieren und administri-
ren ließen. (Diese Einrichtung dauerte bis auf die neue-
sten Zeiten fort, wo Sachsen im Zahre 1808 seinen
Antheil an das Königreich Westphalen, in Angemessenheit
zu der für den erhaltenen Kotbusser Kreis im Posener Frie-
den bestimmten Entschädigung, abtrat). —•
Zm Jahre 1332 schloß Friedrich mit dem Könige
Johann von Böhmen, der nunmehr wahrscheinlich
tu frühere Beleidigung verschmerzt hatte, ein Defensiv«
bündniß, vielleicht weil Friedrich dem Herzoge von Sach-
sen nickt traute, der mit der Übertragung der Mark Bran-
denburg an das bayrische Haus sehr unzufrieden war. —
Vorher schon existieren wahrscheinlich Erbvertrage zwischen
dem meißnischen Hause und Brandenburg und Hessen, so
daß der Vertrag mit Brandenburg die mögliche künftige
Erledigung Meißens, und der Vertrag mit Hessen die« künf-
tige Erledigung Thüringens betraf? denn gegen den letz«
kern erklärte sich bereits 1329 der Kaiser Ludwig der Bayer,
indem derselbe dem Interesse seines. zum Besitze der Mark
Brandenburg gelangten Hauses entgegen wäre, weil im
Falle,
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Dorla Friedrich Friedrich Johann_von_Böhmen Johann Friedrich Friedrich Ludwig_der_Bayer Ludwig
Von 1422 — 1655. ipf
zwischen den schmalkaldifchen Bundeshäuptern selbst vc, hinderte
Len Angriff in diesem günstiger, Zeitpunkte. Nur die Ehrender,
ger Klause wurde von Schart! in erobert, und Di klingen
und Donauiverth von den Protestanten besetzt. Dagegen
bflegte der Kaiser eigenmächtig, ohne Zuziehung der Churfür.
sten, beide Bundeshäup ter (22 Jul. 1546) mit der
Reichsacht, die sie mit einer Kriegserklärung (n Aug.)
beantworteten. — Der ehrwürdige Lurher erlebte diese
traurigen Tage nicht; er starb i Z Febr. 1546 zu Eisleben.
Seine irdische Hülle ruht in der Schloßkirche zu Wittenberg. —
Die Achtsvollzichung übertrug Karl z durch ei«
neu Befehl vom i Aug. dem Herzoge Moritz, der
sich mit dem Kaiser zu Regensburg ( 19 Jun. 1546) durch
ein geheimes Bündniß förmlich vereiniget hatte, ob«
gleich der Churfürst Johann Friedrich dies so wenig ahnere,
daß ec Moritzen, bei seiner Abreise zum Bundesheere, die
Vertheidigung feiner Staaten im Falle eines Angriffes an«
vertraute. Moritz übernahm die Vollziehung des kaiser»
lichen Befehls, und besetzte die gesammren Ernestinkschen
Länder bis auf die festen Oerter Wittenberg, Gotha
und Eisenach. Doch schrieb er an den Churfürsten, daß
er es thue, damit nicht das Heer des römischen Königs
Ferdinand nach Sachsen käme und das Land besehe.
Demungeachtet hatte er die öffentliche Meinung in dieser
Sache gegen sich. Der Churfürst trennte sich itzt, mit
dem beträchtlichsten Theile der Armee, von den übrigen
Dundesgliedern (Oct. 1546)» zu Ulm, und eroberte nicht
nur in Kurzem feine eignen Länder wieder, sondern er be«
mächtigte sich auch der alberlinischen Besitzungen, mit Aus«
nähme von Dresden, Pirna, Leipzig und Zwickau.
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Extrahierte Personennamen: Len_Angriff Karl Karl Moritz Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Ferdinand
Von 1422 — i6zz.
205
wurden am 15 Dcc. 1826 zu Posen in den rhei«
Nischen Bund, als souveraine Fürsten dieses
Bundes ausgenommen, und gehören zu dem fürst li,
chen Collegium desselben. — In einer Speclalge«
schichte der souverainen Staaten dieses Bunoes müssen
aber die Veränderungen in diesen Fürstenthümern, in
der Reihe der übrigen Mitglieder de6 fürstlichen Colle«
giurns des Rheinbundes, im Zusammenhange darge«
stellt werden. — Nock verdient die Stiftung der
Universitär Jena im Jahre ,558 (?, Febr.) von den
Söhnen des geächteten Churfürsten Johann Friedrichs, zu
welcher bereits 1543 der Grund gelegt wurde, einer
ausgezeichneten Erwähnung).
3°*
Albertinische Linie,
seit der Theilung vom Jahre 1485.
Herzog Albert (Regent von Meißen von
*485 —1500. f i2 Sept. 1500, begraben zu
Meißen).
Der kriegerische Charakter und die Anhänglichkeit des
Herzogs Albert an das Haus Oestreich hatten sich be«
reits in der Zeit, wo er noch gemeinschaftlich mit seinem
Bruder, dem Churfürsten Ernst, die meißnisch, thüringischen ,
Länder besaß, in den Kämpfen gegen den Herzog Karl den
Kühnen von Burgund und gegen den König Matthias von
Ungarn bewährt; auch verdankte er wahrscheinlich dieser
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Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Albert Ernst Ernst Karl Karl Matthias_von
Ungarn
2z8 Dritte Periode.
mit den böhmischen Lehen km Meißnischen, 1586 (Oet.)
erhielt; und die Erneuerung der Erbverbrüderung mit Hes-
sen zu Naumburg (iz8?), in welche nun auch Bran-
denburg angenommen wurde, doch so, daß Hessen von
Sachsen, wenn Sachsen erlöschte, und Sachsen von Hessen,
wenn Hessen ansstürbe, zwei Dritth-i'e und Brandenburg
nur ein Drittheil, — stürbe aber Brandenburg aus, Hessen
und Sachsen gleiche Theile erden sollten. Nur sollte Hessen
dann die Churwücde erhalten. — Doch verweigerte der
Kaiser diesem Vertrage die Ratification.
Zn Frankreich ward damals der hartnäckigste Reli-
gionskrieg der Liguisten und Hugenotten gegen einander ge-
kämmt. Schon unter der Regierung des Churfürsten
Augusts hatte der König Heinrich 4 von Navarra, der
präsumtive Erbe des französischen Throns, Unterstützung für
seine Glaubensbrüder, die Hugenotten, bei den evangeli-
schen Fürsten in Tentschland gesucht; auch verwandte sich
die Königin Elisabeth von England für dieses Gesuch; es
erfolgte aber die verfprochne Hülfe von Seiten Sachsens erst
unter Christians Regierung, als Heinrich 4, nach sei-
nes Schwagers Ermordung, die französische K one erhalten
hatte. Christian 1 sandte (1591) dem Könige nicht
nur ein Arm-'ecorps unter der Anführung des Fürsten Chrü
stian von Anhalt zu; er unterstützte ihn auch mit einer
Summe von 60,000 Gulden. Der König mußte aber,
Nach Christians Tode, dieses Corps entlassen, weil ec die
Besoldung desselben übernommen hatte, die er unter den
damaligen Verhältnissen nicht leisten konnte.
Lim Stenii vita graeco - Jatina Chrisfiani i, Elect,
Sax. Heidelb, 1592.
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Extrahierte Personennamen: Augusts Heinrich Elisabeth_von_England Christians Heinrich Heinrich Christian Christians Jatina_Chrisfiani
289
Von i6z5 — i8o6.
Parthei stand, dle sich für den Churfürsten von Sach,
sen erklärte, bewirkte (17 2un. 1697) die Wahl des
letzter n, welcher auch von dem Hause Oestreich unterstützt
wurde, weil dieses keinen französischen Prinzen auf dem
polnischen Throne zu sehen wünschte. Friedrich August
ging darauf (Zul. ) mit Zooo Mann Sachsen nach Polen,
und nöthigte seinen Gegner, der in Danzig auf französi«
scheu Schiffen angekommen war, durch den General Brand,
der bei Marienburg stand, sich wieder nach Frankreich einzu«
schiffen. Doch erklärte der Churfürst den sächsischen Landständen
und seinen gesammten Unterthanen in Beziehung auf seine Re-
ligionsveränderung : daß er alle ihre Rechte, ihre bis«
herige Verfassung und die Gewissensfreiheit
nach der Augsburgischen Confession aufrecht er«
halten, und Niemanden zur katholischen Neli.
glon zwingen wolle, ein Versprechen, das er nicht
allein durch ein Decret (29 Sept. 1697) zu Cracau be«
stätigte, sondern auch auf dem nächsten Landtage ^Sept.
1699) erneuerte. Das Dkrectorium der kirchlichen und
Religionsangelegenheiten übergab er (1698) dem Herzoge
Friedrich 2 von Gotha, und, nach der Zurückgabe desselben
an den Churfürsten, (1702) dem Herzoge Johann Georg
von Sachsen-Weißenfe!;, doch so, daß dasselbe von dem
Herzoge in Verbindung mit dem churfürstlichen
geheimen Consilium ausgeübt werden sollte.
Die durch den Erwerb der Krone Palen beträchtlich
erhöhten Staatsausgaben bewogen nicht nur, den König,
die Generaiaccise in Sachsen 1704 einzuführen, so
nachdrücklich und anhaltend sich die Stände dagegen (bis
1728) erklätten; er verkaufte auch bereits im Dec. 1697
*9
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Friedrich_August Friedrich August Friedrich Friedrich Johann_Georg
von_Sachsen-Weißenfe Johann
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Polen Danzig Marienburg Frankreich Cracau Gotha Sachsen