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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 7

1912 - Breslau : Hirt
§ 7-9 Größe. —- Oberflächengestalt. 7 Gröhe. Aus der Dreiecksgestalt des Königreichs Sachsen ergibt sich bei 8 7- 200 km ostwestlicher und 150 km nordsüdlicher Ausdehnung die Größe von 15000 qkm1. Da das Deutsche Reich 540 000 qkm umfaßt, so nimmt Sachsen etwa den 40. Teil^ des Reiches ein. Es steht unter den deutschen Staaten der Größe nach an fünfter Stelle^. Die gewöhnlichen Handkarten Sachsens sind in der Regel im Maßstab 1: 600000 § 8. entworfen, so daß 1 km in der Natur lf mm der Karte entspricht. Die E eneralstabs- karten besitzen den Maßstab 1 : 100 000 (1 km der Natur entspricht 1 cm der Karte). Noch ausführlicher sind die Mesztischblätter, die im Maßstab 1: 25000 gezeichnet sind (1 km der Natur entspricht 4 cm des Blattes). Oberflächengestalt. Auch in der Vertikalgliederung kommt die § 9. Mitteuage Sachsens zum Ausdruck, indem das Land am Mittelgebirge und an den Ausläufern des Norddeutschen Flachlandes Anteil hat. Von N her steigt das gesamte Land allmählich an, geht nach 8 in Bergland und schließlich in Gebirge über. Hier erstrecken sich das Elster-, Erz-, Elbs and st ein- und Lausitzer Gebirge. Ihnen vorgelagert sind Elsterbergland, Sächsisches Bergland und Lausitzer Bergland. Zwischen diesen Bergländern und dem Gebirge ist im Xv das Erzgebirgische Becken, nördlich des Elbsand- steingebirges der Elbtalkessel eingebettet (Fig. 2). 1 Der Flächeninhalt dieses Dreiecks beträgt qkm = 15 000 qkm. 2 Genauer den 36. Teil. s Größer sind Preußen, Bayern, Württemberg und Baden.

2. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 24

1912 - Breslau : Hirt
24 B. Landschaftsgebiete. § 64—66 Mit zunehmenderhöheabnehmendetemperaturunddamit steigende Niederschlagsmengen sind die Grundtatsachen, auf denen das Gebirgs- klima beruht. Mit der Höhe nehmen natürlich auch die als Schnee fallenden Niederschläge zu. Es fallen z. B. im X Sachsens noch nicht tv der Niederschläge als Schnee, aber auf dem Erzgebirgskamm ?. Vorherrschend sind nordwestliche Winde, die zufolge der starken Steigung amauersberg und in deraltenberger E egend besonders reichliche Nieder- schlüge spenden, so daß diese Landschaften sogar das Fichtelberggebiet übertreffen und die höchsten Niederschlagsmengen Sachsens aufweisen (vgl. Tabelle S. 11). Die Nebeltage mehren sich in den höheren Lagen. Die geringste Bewölkung zeigt der September. Groß ist aus dem Ramtne auch die Zahl der Tage mit Rauhfrost, deren es auf dem Fichtelberge durchschnittlich über 100 jährlich gibt. Ist auch das Bild des Rauhfrostwaldes zauberhaft schön, so wird doch bei stärkerer Reifbildung den Bäumen großer Schaden zugefügt. 11. Hochmoor bei Eottesgab. Dieses Moor, in dessen Hintergrunde sich der etwa 1100 m hohe Spitzberg erhebt, ist ein in der Hauptsache aus Torfmoosen aufgebautes Moosmoor. Moorkiefern und Zroergbirken, Heidelbeere und Heide. Riedgras und Moosbeere unterbrechen die einförmigen Moos- Polster, aus denen häufig schwarze Wasserflächen hervorsehen. Die Fläche sämtlicher erzgebirgischen Moore mag noch über 100 qkm betragen. „Die Torfmoore des Erzgebirges sind für Sachsen das, was für die Schweiz die Gletscher sind." 65. Die auf den: Kamme lange anhaltende Schneedecke begünstigt den immer mehr aufblühenden Wintersport in hohem Maße. Auersberg, Fichtelberg und Altenberg sind Hauptpunkte für seine Ausübung geworden. Während früher mit dem Scheiden des Sommers auch die Besucher des Gebirges verschwanden, sind jetzt im Winter in den Zeiten günstiger Schneeverhältnisse die ge- nannten Punkte oft stärker besucht als im Sommer. 66. Bewässerung. Das Erzgebirge ist gut bewässert, und die großen Waldmengen auf seinem Kamme sind treffliche Aufspeicherer der reichlichen Niederschläge jenes Gebiets. Die Haupteutwässerung geschieht nach N.

3. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 81

1912 - Breslau : Hirt
251—225 1. Eeschichtsabriß. — 2. Bevölkerung. 81 2. Bevölkerung. Nach der letzten Volkszählung (1910) beträgt die B evölkerung Sachsens § 219. reichlich 4 800 000 E. Somit ist unser Vaterland der Bewohnerzahl nach der dritte Staat des Reiches, während es der Größe nach an fünfter Stelle steht. Es kommen in Sachsen auf 1 qkm 320 E., gegen 120 im Deutschen Reiche. Sachsen ist also das dichtest bevölkerte Land im Reiche*. Die Bevölkerung Sachsens ist stetig und rasch gestiegen, wie folgende § 220. Zahlen lehren: 1816 1 194 000 Einwohner 1864 2 237 000 1910 4 807 000 2 „ Da Sachsen ein Industriestaat ist, so überwiegt die Bevölkeruug der §221. Städte die der Landgemeinden. Sachsen besitzt 143 Städte und 3036 Landgemeinden. Es wohnten in den fünf Großstädten (Leipzig, Dresden, Chemnitz, Plauen und Zwickau) über ein Drittel, in den sämtlichen Städten 55%, in den Landgemeinden 45%, in den Orten über 5000 E. 64%, in den Orten unter 5000 E. 36% der Eesamtbevölkerung. Der Einfluß der Groß- städte ist also ein unbedingt vorherrschender, ihre Entwicklung entscheidend für das ganze Land. Am dünnsten bevölkert sind die forstwirtschaftlich und die land- § 222. Wirtschaftlich benutzten Gebiete, während die Industriebezirke hohe Volksdichte aufweisen. Die Ordnuug der Amtshauptmannschaften nach der Bevölkerungsdichte zeigt § 261. Die Ursachen für die dichte Bevölkerung Sachsens liegen in seiner § 228. günstigen Lage, in seiner Fruchtbarkeit, im Vorkommen reicher Kohlen- und Erzlager, in seiner lebhaften Industrie und seinem regen Handel. Die Bewohner Sachsens gehören fast alle dem deutschen Stamme an, § 224. und zwar sind es den Thüringern nahe verwandte Mitteldeutsche, deren Mundart das Obersächsische ist3. Die im Sw des Landes wohnenden Vogtländer stehen den Franken näher. Nachkommen der früheren slawi- schen Bevölkerung sind die Wenden (vgl. §191). Zugewanderte Ausländ er, deren Muttersprache nicht das Deutsche ist, leben im Lande gegen 15 000. Die Zahl der Zuwandernden übertrifft in Sachsen ganz bedeutend die Zahl der Auswanderer, die durchschnittlich jährlich nur etwa 2000 beträgt. Dem Religionsbekenntnis nach sind 94% der Bevölkerung evan- § 225. gelisch. Katholiken gibt es etwa 250000, Juden 15 000 in Sachsen. ' Die Hauptmenge der Katholiken, von denen ungefähr die Hälfte zugewanderte Reichsausländer, vor allem Polen und Tschechen sind, wohnt in der Lausitz (vgl. §192). 1 Es entfallen auf 1 qkrn in Preußen 115, Bayern 91, Württemberg 125. In England kommen auf 1 qkm 145 E., in Belgien 255 E. * Davon waren 2 324 000 männlich, 2 483 000 weiblich. Wohl zu unterscheiden von dem im alten Herzogtum Sachsen von Hannoveranern und Braunschweigern gesprochenen Niedersächsischen. Muhle, Landeskunde Kgr. Sachsen. 6

4. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 5

1912 - Breslau : Hirt
„3rt Deutschlands Mitte liegt ein Garten Gottes Geschmückt mit allen Reizen der Natur." Engelmann. A. Einleitende Gesamtbetrachtung. Lage. Das Königreich Sachsen ist ein Bundesstaat des Deutschen § 1. Reiches und wird fast ringsum von deutschem Gebiete umgeben, für welches es ungefähr in der Mitte liegt. Nur im 80 schiebt sich der böhmische Keil österreichischen Landes bis an seine Grenzen heran. Diese zentrale Lage hat dem Lande einen regen Durchgangsverkehr und wirtschaftliche Vorteile gebracht, hat es aber auch zum Schauplatz zahlreicher Kämpfe gemacht. Sachsen erstreckt sich zu beiden Seiten des 51. Breitenkreises^ und dehnt sich vom 12. bis zum 15. Längenkreise oder Meridian aus. Die äußersten Punkte Sachsens liegen im 0 bei Reichenau, im Xv bei Mühltroff, im N bei Hohburg und im 8 am Fuß des Kapellenberges. Der 15. Meridian, der Mittagskreis von Görlitz, ist derjenige, auf den sich die in § 2. Deutschland allgemein eingeführte Mitteleuropäische Zeit (Me. Z.) bezieht. Da nun dieser Meridian den äußersten 0 Sachsens schneidet, das Land also westlich von diesem Meridian liegt, so erreicht die Sonne über den Orten Sachsens erst später ihren höchsten Stand als über Görlitz. Der wahre Mittag tritt für die sächsischen Orte also später ein, weshalb für Sachsen die Sonnenuhren gegen die anderen Uhren nachgehen. Die Mitteleuropäische Zeit ist also für Sachsen der Ortszeit voraus. Diese Ab- weichung, die auf je einen Grad 4 Minuten beträgt2, beläuft sich etwa für Dresden auf 5, Chemnitz auf 8, Leipzig auf 10 und Plauen auf 11 Minuten. Grenzen. Das Königreich Sachsen wird begrenzt im 0 von der preußi- § 3. scheu Provinz Schlesien, im N ebenfalls von Schlesien und der Provinz Sachsen, im W von der Provinz Sachsen, dem Herzogtum Sachsen- Altenburg, dem Großherzogtum Sachsen-Weimar, den Fürsten- tümern Reuß Alterer und Jüngerer Linie und dem Königreich Bayern, im 8 vom Königreich Böhmen. Im N steht unser Vaterland in offner Verbindung mit den Nachbar- ländern. Im 3 bildet das Erzgebirge zwar einen Grenzw all gegen Böhmen, doch zieht die Landesgrenze nur ein kurzes Stück auf dem Kamme hin, ver- läuft vielmehr in der Hauptsache nördlich desselben. Größere Einbuchtun- gen in Sachsens Grenze befinden sich bei Altenburg und Schluckenau, größere Ausbuchtungen bei Plauen, Zittau und Leipzig. Eine gerade Grenzlinie, wie sie etwa auf der Karte Afrikas stellenweise sich findet, § 4. ist noch unfertig, ihr fehlt noch die geschichtliche Entwicklung. Sachsens Grenze aber zeigt gerade das Gegenteil. Zwar bestimmt streckenweise der Lauf eines Gewässers die 1 Der Abstand zweier Breitenkreise beträgt rund Iii km, der Abstand zweier Meri- diankreise unter der Breite von 51° aber nur etwa 70 km. 2 Da die Sonne in 24 Stunden oder 24 • 60 Minuten 360 Längengrade überschreitet, so vergehen von ihrem Höchststand oder ihrer Kulmination über dem einen Grad bis zu dem Höchststand über dem nächsten Grad 24 ' 60 Min. = 4 Min. 360

5. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Verlag von Ferdinand Hirt & Sohn in Leipzig. 6. von Se>>dhtzrchc Geographie Ausgabe für sächsische höhere Lehranstalten bearbeitet von Professor Dr. A. Rohrmann und Professor Dr. W. Muhle. Mit 398 Bildern, Karten und Figuren sowie 48 farbigen Tafeln. Erster Teil: Erdkundliche Grundbegriffe. Das Königreich Sachsen. Das Deutsche Reich. 2. Auflage. Kart. 1,— M. Zweiter Teil: Weitere erdkundliche Grundbegriffe. Europa ohne das Deutsche Reich. 2. Auflage. Kart. 1,— M. Dritter Teil: Die außereuropäischen Erdteile. Überblick über das Erdganze. Grund- züge der mathematischen Erdkunde. 2. Auflage. Kart. 1,30 M. Vierter Teil: Lehrstoff der Mittel- und Oberstufe. Geb. 3,50 M. Ausgabe für sächsische Höhere Mädchenschulen bearbeitet von Professor Dr. A. Rohrmann und Oberlehrer Dr. P. Gedan Mit zahlreichen Bildern und Tafeln in Schwarz-, Farben- und Photographiedruck, Karten und Höhenquerschnitten In sieben kartonierten Heften: 1. Heft: Lehrstoff der Vii. blasse. Das Königreich Sachsen. Die Erde als Himmelskörper. Kart. 1,— M. 2. Heft: Lehrstoff der Vi. blasse. Übersicht über die Erdkugel. Länder- künde des Deutschen Reiches und des übrigen Mitteleuropas sowie Westeuropas. Kugelgestalt und Rotation der Erde. Kart. 1,— M. 3. Heft: Lehrstoff der V. Klasse. Süd-, Nord-, und Osteuropa. Amerika. Globus und Liniennetz. Kart. 1,— M. 4. Heft: Lehrstoff der Iv. Klasse. Australien und Polynesien. Afrika. Asien. Die deutschen Kolonien. Bewegung der Erde um die Sonne, Jahreszeiten. Kart. 1,— M. 5. Heft: Lehrstoff der Iii. Klasse. Das Deutsche Reich und vertiefte Landeskunde von Sachsen. In Vorbereitung. 6. Heft: Lehrstoff der Ii. Klasse. Außerdeutsche Länder Europas unter Berücksichtigung ihrer Kolonien. Die wichtigsten Länder in den außereuropäischen Erdteilen. Grundzüge der Wirtschafts- geographie. In Vorbereitung. 7. Heft: Lehrstoff der I. Klasse. Abschließende Behandlung der mathematischen Erdkunde. Zusammenfassende Darstellung der all- gemeinen Erdkunde. Abschließende und vertiefende Betrachtung des Deutschen Vaterlandes nebst Schutzgebieten und der engeren Heimat unter Berücksichtigung ihrer Weltbeziehungen. In Vorbereitung. Als Ergänzung erschienen 23 reich illustrierte Landeskunden der deutschen Einzelstaaten und der Provinzen Preußens zum Preise von 50 Pfennig bis zu 1,30 Mark je nach Umfang. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.

6. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 150

1880 - Halle : Anton
150 lebenden Fürsten, beugte er sich doch mit gläubig-frommem Sinne und mit christlicher Ergebenheit unter die Schläge des Schicksals, und in otter deutscher Weise hielt er fest om gegebenen Wort. 2. Nach den Revolutionsjahren 1848 und 1849 lehrte wohl die Ruhe in Deutschland zurück, aber mit der Einheit wurde es nicht besser. Die beiden größten Staaten, Oestreich und Preußen, standen sich eifersüchtig gegenüber; keiner wollte sich dem andern unterordnen, und doch konnte, wenn ein starkes Deutschland geschaffen werden sollte, nur einer die Führung übernehmen; das aber konnte nur Preußen sein, da es ein rein deutscher Staat ist, Oestreich dagegen eine Menge außerdeutscher Länder besitzt. In Preußen regierte feit dem Jahre 1861 König Wilhelm5 ein Mann „schlicht und wahr, stark und klar, gerecht und fromm,y, „jeder Zoll ein König und ein Deutscher". Als Knabe hatte er die Unglücksjahre Preußens mit durchlebt, die feiner Mutter, der edlen Königin Luise das Herz brachen; als Jüngling aber war er mit in den Befreiungskampf hinausgezogen und hatte sich das eiserne Kreuz errungen. Jetzt sah er voraus, daß nur ein Krieg den alten Streit zwischen Oestreich und Preußen werde entscheiden können. Um auf ihn gerüstet zu sein, verbesserte er mit Hilfe feines Kriegsministers Roon das Heer und stellte den weitfchauenden und willenskräftigen Bismark an die Spitze der Regierung. Noch einmal gingen Preußen und Oestreich Hand in Hand. Den Anlaß gaben die beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein. Auf ewig ungetheilt, sollten sie, obfchon unter dänischer Herrschaft, bei Deutschland bleiben. Aber der dänische König wollte Schleswig vonholstein reißen und Dänemark einverleiben. Ganz Deutschland war darüber empört; Oestreicher und Preußen rückten über den Grenzfluß, die Eider, und begannen den Krieg. Dänemark, fort und fort geschlagen, mußte nach kurzem Kampfe um Frieden bitten und) in demselben auf Schleswig-Holstein verzichten. 3. Es fragte sich nun, welche Stellung die beiden wiedergewonnenen Länder im deutschen Bunde einnehmen sollten. Darüber war eit Oestreich und Preußen abermals völlig verschiedener Meinung. Die Spannung und Feindschaft beider wuchs, und Preußen sah sich endlich genöthigt, das Schwert zu ergreifen. So entbrannte im Jahre 1866 der preußisch-östreichische Krieg. Auf Seite Oestreichs standen die süddeutschen Staaten (— Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen), Hannover und Sachsen; Preußen aber hatte die übrigen norddeutschen Fürsten und Italien zu Bundesgenossen. Mit „affenartiger Geschwindigkeit" begann und führte Preußen den Krieg; in 7 Tagen war er entschieden, in 7 Wochen beendet. Der Kurfürst von Hessen wurde als Gefangener nach Stettin gesendet. Vergeblich suchte der blinde König Georg von Hannover, sich mit den Baiern zu vereinigen; bei Langensalza wurde er genöthigt, die Waffen zu strecken; die Truppen erhielten freien Abzug in die Heimath, der König nahm feinen Aufenthalt in

7. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 137

1880 - Halle : Anton
137 in die Reihen der Krieger; nach zweitägigem Ringen rühmte sich jede Partei des Siegs. Doch gingen die Franzosen zurück, und Napoleon bot dem Könige von Preußen Frieden an; allein dieser blieb dem russischen Biindniß treu. In einer zweiten furchtbaren Schlacht bei Friedland aber siegte Napoleon entscheidend. Da vergaß der russische Kaiser seines Versprechens, ließ Preußen im Stich und schloß mit dem Gegner Frieden. Nun war auch der König von Preußen, Friedrich Wilhelm, gezwungen, den Kamps zu beenden und sich im Frieden zu Tilsit den Bedingungen des Siegers zu fügen. Und hart genug waren dieselben. Die Hälfte des Reichs mußte abgetreten werden: alles Land zwifchenelbe und Rhein und die östlichen polnischen Provinzen (— Rußland, Preußen und Oestreich hatten das uneinige und zerrissene Polen unter sich getheilt —). Aus jenen westlichen Theilen, zu denen noch Braunschweig, Hessen und Hanover geschlagen wurden, bildete Napoleon das neue Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und gab es seinem Bruder Hieronymus. Die bisherigen polnischen Provinzen aber schenkte er als Herzogthum Warschau dem König von Sachsen. So war auch Preußen gedemüthigt und seine Macht gebrochen; gehorsam mußte es sich von nun ab dem Willen des Gewaltigen fügen. 6. Mit immer größerer Willkür waltete Napoleon in Europa. Auch die pyrenäifche Halbinsel suchte er an sich zu reißen. Aber das spanische Volk wollte sich dem fremden Joche nicht beugen. Allenthalben erhob es sich zum Kampfe gegen die verhaßten Nachbarn. Da, als Napoleon in Spanien voll beschäftigt war, glaubte Oestreich, das fei die rechte Zeit, das verlorene Land und die verlorene Ehre wieder zu gewinnen, und begann im Jahre 1809 von neuem den Krieg. Mit gewohnter Schnelle flog Napoleon ans Spanien herbei; Sieg auf Sieg erfocht er über das östreichische Heer; bald stand er vor Wien. Hier aber stieß er auf eine neue feindliche Armee, die ihm bei Aspern und Eßlingen (— unweit Wien —) den Uebergang über die Donau streitig machte. Auf beiden Seiten würd e heiß gerungen. Als der blutige Tag zu Ende ging, war Napoleon zum ersten mal völlig geschlagen. Rasch durchflog die Siegeskunde Deutschland, aber zu früh war der Jubel. Einen Monat später brach Napoleon, gestärkt und gekräftigt, von neuem vor. In der gewaltigen Schlacht bei Wagram (— in der Nähe des früheren Schlachtfeldes —) kettete er den Sieg wieder an seine Fahnen. Kaiser Franz, muthlos geworden, schloß eilends Frieden; abermals trat er einen Theil seines Reichs an den Sieger ab, ja, selbst seine Tochter mußte er diesem zum Weibe geben. 7. Im Frieden zu Preßburg (— 1805 —) mußte Oestreich Tyrol an Baiern abtreten. Die Tyroler hatten von jeher mit treuer Liebe an ihrem Kaiser gehangen; jetzt ertrugen sie nur mit Unwillen das fremde Regiment; sie hofften aus die Zukunft. Als nun Oestreich 1809 den Kamps von neuem begann, erhoben auch sie sich.

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 7

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Aus der griechischen Sage. 1. Das alte Griechenland und seine Bewohner. Im Sdosten Europas liegt Griechenland. Auf drei Seiten grenzt Das Land, es an das tiefblaue Mittellndische Meer, das flutet weit ins Land hinein und hat zahlreiche Inseln und Buchten mit guten Hfen geschaffen. Hohe, zerklftete Gebirge, zum Teil mit schneebedeckten Gipfeln, durch-streichen die Halbinsel, schlieen grasreiche Ebenen sowie fruchtbare Flu-tler ein und fallen steil zum Meere ab. Einen groen Teil des Jahres strahlt die Sonne hei aus dem wolkenlosen Himmel hernieder, sie lt Wein und Oliven, Feigen und Apfelsinen reifen. In diesem schnen Lande wohnte in alten Zeiten das Volk der Die Hellenen, Menschen von edlem Krperbau und herrlichen Geistesgaben, Bewohner, zu allen Knsten geschickt wie kein andres Volk der Erde. Sie bildeten viele kleine Staaten, die das Meer oder die hohen Gebirge voneinander trennten. Der Grieche an der Kste wurde bald ein tchtiger Kaufmann: er fuhr mit seinen Schiffen der das Meer, grndete an fremden Gestaden Niederlassungen und brachte aus dem nahen Kleinasien und Nordafrika reiches Handelsgut heim. Der Bewohner des innern Landes erntete im wohlbewsserten Tale Getreide, Wein und Oliven oder zchtete im gras- reichen Gebirge Rinder und Pferde, Ziegen und Schafe. * Die alten Griechen waren Heiden und glaubten, da alles, was Die Götter, in der Welt geschhe, von vielen Gttern herrhre, die das Weltall be-herrschten. Die dachten sie sich in schner menschlicher Gestalt. Knstler schufen Gtterbilder in Marmor oder Elfenbein und bauten herrliche Sulen-tempel, dort wurden die Unsterblichen durch Gebet und Opfer verehrt.

9. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 36

1913 - Breslau : Hirt
36 Iv. Pflanzen- und Tierleben. monat Juli, und auf den Sommer kommen 30-34% aller Niederschläge. An den Küsten ist auch der Herbst sehr regenreich, denn es fallen hier in ihm 28-30°/» aller Niederschläge, im Frühling nur 18%. Die größte Regenhöhe an einem Tage ist mit 72 mm bei Clausthal beobachtet worden. An Schneetagen zählt Lingen 18, Braunschweig 41, Clausthal 72, der Brocken 244 im Mittel. Die Gewitter treten am häufigsten im Juli auf, aus der „Gewitterecke", dem Sw, kommend. Iv. Pflanzen- und Tierleben. Die Bodenbedeckung, die einem großen Teile unseres Gebietes sein eigenartiges Gepräge gibt, ist das Heidekraut, überwiegend bestehend aus der gemeinen Heide (Calluna vulgaris), daneben aus der fröhlicher aussehenden Doppheide (Erica tetralix). Beide bedecken im Reg.-Bez. Lüneburg gegen 22, in Stade 28, Osnabrück 32% des Bodens und geben nach der Auffassung hannoverscher Forstleute eine höhere Grund- rente, als wenn sie „zur Hebung der Landeskultur" in Kiefernwälder verwandelt würden. Entstanden sind die Heiden zum Teil aus sich selbst heraus durch die Ungunst des Bodens, dessen feiner, kalkloser Sand nicht feucht genug ist, um Grasrasen zu erhalten. Wird der Boden hinreichend durchfeuchtet, so schwindet die Calluna und macht anderen Gewächsen Platz. Sie kommt demnach nur auf Sandboden und im Hoch-, nicht im Tiefmoore vor. Die Lalluna schwindet aber auch, wenn der Heide- boden sich selbst überlassen ist und durch menschliches Eingreifen in keiner Weise gestört wird, denn alsdann wird sie in verhältnismäßig kurzer Zeit vom Waldwuchse über- zogen, der noch im Mittelalter unsere jetzigen Heideflächen bedeckt hat, aber durch unverständige Forstwirtschaft, im Lüneburgischen durch den Holzbedarf des uralten Salzwerkes, zerstört wurde. Der Kreislauf muß danach im allgemeinen folgender gewesen sein: Der Wald geht durch menschliches Eingreifen ein, sein Boden versumpft und vermoort, auf den völlig ausgewachsenen und damit absterbenden Mooren (Hoch- mooren) siedelt sich die Heide an, und diese würde wieder dem Buschwalde weichen, wenn der Mensch nicht ihren Bestand künstlich unterhielte und wenn nicht der zu- nehmende Ortstein das Einwurzeln der Waldbäume verhinderte. Cs gibt bei uns keine sogenannten „Urheiden", denn die Lalluna wird nur etwa 15 Jahre alt, wird aber immer wieder durch Plaggenhieb und Weide gezwungen, sich zu erneuern, wobei der Viehbiß, der den Wacholder verschont, den Waldwuchs unterdrückt K — Eine Charakterpflanze unseres Gebietes ist die mit glänzenden Blättern ausgestattete Stech- palme (Ilex aquifolium) insofern, als sie einen Klimamesser abgibt und anzeigt, daß an den Stätten ihres Vorkommens eine mittlere Iahreswärme von mindestens C und eine mittlere Ianuartemperatur von 0° herrscht. Rur der äußerste So unseres Gebietes und damit der Harz ist ihr verschlossen, und ihr fossiles Vorkommen zwischen zwei Schichten, die genügend die Annahme längerer Kältezeiten rechtfertigen, ergibt allein schon mit Sicherheit einen zeitweiligen starken Rückgang des Eises (s. S. 21). — Über Wald- bedeckung und landwirtschaftliche Pflanzen siehe S.47f.,über die Moore S.22f. Die Tierwelt unseres Gebietes ist geradezu klassisch für die Lebeformen des Moores und der Heide, mehr als in irgendeinem anderen Deutschlands. Von den in diesem vorhandenen 77 Säugerarten kommen 64 bei uns vor, und ungemein reich ist die Vogelfauna, denn sie umfaßt 260 Arten, nämlich fast 160 Arten von Singvögeln, 8 Spechts-, 11 Eulenarten. Mandelkrähe und Wiedehopf find sehr selten geworden, verschwunden ist der Uhu. Ausgerottet find Nerz und Biber, an den noch Ortsnamen * Ernst L. L. Krause, Die Existenzbedingungen der nordwestdeutschen Heidefelder (Globus 1895, Bd. 70).

10. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 6

1911 - Leipzig : Hirt
6 Ii. Amerika. § 7 a—8. pflanzen. Die Wolle europäischer Schafe und die (Ernten europäischer Getreidearten liefern heute den -^auptertrag der Bodennutzung. Australien hat Reichtum an Mineralschätzen, an Gold, Rupfer und Kohlen. Ls ist das dritte Goldland der Lrde. Die Inseln Polynesiens sind entweder hoch und vulkanisch oder niedrige Koralleneilande. )hre Armut an einheimischen Pflanzen- und Tierarten ist noch größer als die Australiens. Kokospalmen und Mische liefern der Bevölkerung hauptsächlich ihren Unterhalt. Die Lage der Inseln ist zum Teil für den Verkehr von Amerika nach Australien wichtig. § 7 a. Ubersichtstabelle. fffsydney . 540 fadelaide. . 175!**Perth. . . . 55 **Wellington . 70 fffmelbourne530 fbrisbane . 130 **21ucflanö . . 65 Ii. Amerika. Mit den arktischen Inseln 42 Sd^ih. qkm, 150mill. Einw. 1/12 so dicht bevölkert wie Europa. § 8. Allgeineines. Das Festland Amerikas reicht bis 7272°N und bis 54° S (Magellan-Straße). Von der Alten Welt ist Amerika, die Neue Welt oder die West feste, durch die beiden größten Ozeane getrennt. Nordamerika nähert sich Asien am meisten in der 90 km breiten Bering-Straße. Die Insel Neufundland ist von der Insel Irland nur fünf Schnelldampfer- tagereisen entfernt. Südamerika liegt südöstlich von Nordamerika (280° 0!) und rückt mit der Ostspitze an Afrika bis auf vier Schnelldampfertagereisen heran. Von Island und Grönland aus entdeckten zuerst die Normannen gegen Ende des 10. Jahrhunderts Amerika. Wichtiger ist die zweite Entdeckung: 1492 Kolumbus landet auf Guanahäni. 1521 Cortez in Mexiko. 1534 Pizarro in Peru. Amerika besteht aus zwei annähernd gleich großen und gleich breiten, ähnlich gestalteten, rechtwinkligen Dreiecken, Süd- und Nordamerika. Diese bilden zwei selbständige Erdteile, die durch das schmale Mittelamerika verbunden sind. Die Breite dieses Zwischengliedes beträgt bei Panama nur 50 km. Nach Vollendung des Kanals wird der See- weg von Nordostamerika nach Ostasien und Australien bedeutend abgekürzt. Nord- und Südamerika stellen den längsten aller Erdteile dar. Sie erstrecken sich vom Arktischen Klimagebiet durch das Tropische bis nahe an das Antarktische Klimagebiet. Die Pflanzenwelt ist entsprechend der meridionalen Erstreckuug Amerikas sehr mannigfaltig. Aber die amerikanischen Erdteile waren früher arm an Nutz- pflanzen. Amerikanische Kulturpflanzen waren zur Zeit der Entdeckung Gewächse mit mehlhaltigen Wurzelknollen, wie die Kartoffel, ferner der Mais, der Tabak
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TM Hauptwörter (200)200

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