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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 7

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 7 Wir längere Zeit stehen und betrachten die vielen Waffen und Rüstungen, die uns davon erzählen, in welcher Weise der Krieg früher geführt wurde. Das größte Zimmer ist der Saal. Von seinem Balkon aus gehen wir aus breiten Treppen hinunter in den Park. Vor uns lieg^der Schloß- teich. Stolze Schwäne schwimmen auf seiner Oberfläche; Springbrunnen plätschern; kleine Boote schaukeln auf der Wasserfläche hin und her. Tiefe Stille herrscht rings umher; nur aus der Ferne vernehmen wir das Rauschen der hundertjährigen Buchen und Eichen der Brandtsheide. Schloß Wiesenburg. Wir verlassen das Schloß und besteigen den 200 in hohen Hagel- berg mit seinen prächtigen Waldungen. Wir sehen, wie dort im S.o. über die Oberfläche des Flämings die breite, mit Pappeln bepflanzte Heerstraße zieht, die schließlich nach Wittenberg führt. Im N. erblicken wir die hohen Türme der alten Bischossstadt Brandenburg. Doch, was soll das Denkmal hier, aus Sandstein gemeißelt, bedeuten? Ein Heldenweib steht vor uns, das zürnend in die Ferne schaut und sich mit einem großen Schilde schützt. Es ist eine Borussia. Zwei Festungs- geschütze, die 1870 in Frankreich erbeutet wurden, stehen in der Nähe. Wir lesen die Inschrift: „Der heldenmütigen Landwehr, welche am 27. August 1813 von Vaterlandsliebe begeistert hier einen glänzenden Sieg ersocht". Nachdem unsere tapferen Väter das französische Heer be-

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 139

1911 - Magdeburg : Creutz
Politisches. 139 Handel:, Austausch zwischen O. und W., N. und S. Magdeburg. Ortskunde: Wittenberg, Aken, Schönebeck, Magdeburg, Tangermünde, Naumburg, Weißenfels, Merseburg, Halle, Calbe a/^>., Nordhausen, Erfurt, Mühl- hausen, Heiligenstavt, Eisleben, Wernigerode, Halberstadt, Quedlinburg, Staßfurt, Stendal, Gardelegen. Schlachtorte: Lützen (1313), Roßbach (1757), Auerstädt (1806), Langen- salza (1866). Geschichtliches: Keine andere Provinz hat sich nach und nach aus soviel Gebietsteilen zusammengesetzt. Der älteste Teil der Provinz wie des preußischen Staates ist die Altmark (1134 Albrecht der Bär). 1648 erwarb der große Kurfürst das Erzstift Magdeburg und das Bistum Halberstadt; 1803 fielen das Eichsfeld und Erfurt, 1815 das sächsische Gebiet an die Provinz. In Wittenberg nahm die Re- formation ihren Anfang. 11. Provinz Hannover. 38 000 qkm, 2,759 Mitt. Einwohner. Natürliche Landschaften: a) Der Harz und das Wesergebirge, b) die Lüneburger Heide, c) die Geest- und Moorlandschast, d) das Marschland und die Nordseeküste. Gewässer: Ems, Weser, Elbe, Nordsee. Dortmund-Emskanal. Nährqnellen: Landwirtschaft: äußerst fruchtbar die Marsch und der Gebirgs- saum; öde die Heide, das Moor und die Geest. Viehzucht: Pferde. Waldwirtschaft: V« der Bodenfläche ist Wald. Bergbau: Silbererze (Clausthal, Zellerfeld), Kohlen im Deister, Torf, Salz <12 Salinen, Lüneburg die älteste). Industrie: Papierfabrikalion, Hannover ist der Mittelpunkt. Handel: Bedeutender Seehandel. Schiffahrt: Geestemünde. Bäder: Borkum, Norderney. Ortskuude: Osnabrück, Hildesheim, Göttingen, Goslar, Clausthal, Zeller- seid, Andreasberg, Emden, Harburg, Hannover, Lüneburg, Stade, Aurich. Geschichtliches: Das Kursürstentuin Hannover wurde 1814 ein Königreich, doch schon der zweite seiner Könige, Georg V., verlor Land und Krone 1866. Seitdem gehört Hannover als Provinz zum Königreich Preußen. 12. Das Großherzogtum Oldenburg. 6500 qkm, 439000 Einwohner. Natürliche Landschaften: Geest, Moor, Marsch. Gewässer: Weser, Hunte, Jade, Jadebuseu, Dümmersee. Nährquellen: a) Landwirtschaft, b) Torfstich, c) Schiffahrt, d) Schiffsbau. Ortskuude: Oldenburg, Jever. — Eutin. 13. Das Herzogtum Kraunschweig. 216 000 qkm, 486 000 Einwohner. Natürliche Landschaften: a) Das Gebiet an der Oker, b) das an der Weser, c) das am Harz. Gewässer: Weser, Aller, mit Leine und Oker. Nährquellen: a) Bergbau, b) Ackerbau, Viehzucht (Schweinezucht), c) Wald- wirtschaft. Ortskunde: Brauufchweig, Wolfenbüttel, Schöppenstedt, Holzminden, Blankenburg.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 153

1911 - Magdeburg : Creutz
Politisches. 153 Handel: Austausch zwischen O. und W., N. und S. Magdeburg. Ortskunde: Wittenberg, Aken, Schönebeck, Magdeburg. Tangermünde, Naumburg, Weißenfels, Merseburg. Halle, Calbe a/S., Nordhauseu, Erfurt, Mühl- Hausen, Heiligenstadt, Eisleben, Wernigerode, Halberstadt, Quedlinburg, Staßfurt, Stendal, Gardelegen. Schlachtorte: Lützen (1813), Roßbach (1757), Auerstedt (1806), Langen- salza (1866). Geschichtliches: Keine andere Provinz hat sich nach und nach aus soviel Gebietsteilen zusammengesetzt. Der älteste Teil der Provinz wie des preußischen Staates ist die Altmark (1134 Albrecht der Bär). 1648 erwarb der große Kurfürst das Erzstift Magdeburg und das Bistum Halberstadt; 1803 fielen das Eichsfeld und Erfurt, 1815 das sächsische Gebiet an die Provinz. In Wittenberg nahm die Re- sormation ihren Anfang. 11. Provinz Hannover. 38000 qkm, 2,759 Mill. Einwohner. Natürliche Landschaften: a) Der Harz und das Wesergebirge, d) die Lüneburger Heide, c) die Geest- und Moorlandschast, 6) das Marschland und die Nordseeküste. Gewässer: Ems, Weser, Elbe, Nordsee. Dortmund-Emskanal. Nährquellen: Landwirtschast: äußerst fruchtbar die Marsch und der Gebirgs- saum; öde die Heide, das Moor und die Geest. Viehzucht: Pferde. Waldwirtschaft: V« der Bodenfläche ist Wald. Bergbau: Silbererze (Clausthal, Zellerfeld), Kohlen im Deister, Torf, Salz (12 Salinen, Lüneburg die älteste). Industrie: Papierfabrikation, Hannover ist der Mittelpunkt. Handel: Bedeutender Seehandel. Schiffahrt: Geestemünde. Bäder: Borkum, Norderney. Ortskuude: Osnabrück. Hildesheim, Göttingen, Goslar, Clausthal, Zeller- feld, Andreasberg, Emden, Harburg, Hannover, Lüneburg. Stade. Aurich. Geschichtliches: Das Kurfürstentum Hannover wurde 1814 ein Königreich, doch schon der zweite seiner Könige, Georg V., verlor Land und Krone 1866. Seitdem gehört Hannover als Provinz zum Königreich Preußen. 12. Das Großherzogtum Oldenburg. 6500 qkm, 439000 Einwohner. Natürliche Landschaften: Geest, Moor, Marsch. Gewässer: Weser, Hunte, Jade, Jadebusen, Dümmersee. Nährquellen: a) Landwirtschaft, b) Torsstich, c) Schiffahrt, d) Schiffsbau. Ortskunde: Oldenburg, Jever. — Eutin. 13. Jas Herzogtum Sraunschweig. 216 000 qkm, 486 000 Einwohner. Natürliche Landschaften: a) Das Gebiet an der Oker, b) das an der Weser, c) das am Harz. Gewässer: Weser, Aller, mit Leine und Oker. _ Nährquellen: a) Bergbau, b) Ackerbau, Viehzucht (Schweinezucht), c) Wald- wirtschaft. ai* .Ortskunde: Braunschweig, Wolfenbüttel, Schöppenstedt, Holzminden, Blankenburg. Georg-Eckert-Institut für international« Schillbuchforschung Braunschweig -Scfrulbuchbibflothek •

4. Die Provinz Sachsen - S. 24

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
24 Welche Schlacht haben wir bereits aus dem siebenjährigen Kriege gehabt? — Wann war sie? — Die Schlacht bei Roßbach fand im zweiten Jahre des Krieges statt. Die Preußen hatten sich auf einem Berge gelagert. Ihr Heer zählte nur 22000, das der Feinde 60000 Mann. Die Franzosen rechneten darum auch bestimmt auf den Sieg. Ihre einzige Sorge war nur, die Preußen könnten ihnen noch entrinnen. Darum umstellten sie in einem weiten Bogen das preußische Lager. Die Preußen schienen sich gar nicht verteidigen zu wollen; ruhig saßen sie vor ihren Zelten und aßen ihr Mittag- brot. Plötzlich aber winkt der König. Im Nu sind die Zelte verschwunden, und die Preußen haben sich in Schlachtordnung aufgestellt. Ihre Kanonen donnern. Zu gleicher Zeit braust Seydlitz mit seinen Reitern heran. Da ergreift Schrecken und Verwirrung die Feinde, und ehe noch zwei Stunden verflossen sind, befindet sich ihr ganzes Heer auf der Flucht. — Dieser Sieg Friedrichs erregte in ganz Deutschland großen Jubel, und überall sang man damals: „Und wenn der große Friedrich kommt und klopft nur auf die Hosen, so läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen." Eine kurze Strecke hinter Merseburg nimmt die Saale auf dem rechten Ufer die Wei^e Elster auf. Dieselbe entspringt ans dem Elstergebirge und fließt im Königreich Sachsen an der Stadt Plauen vorbei. Auch durch die zwei wichtigsten Stücke der beiden renßischen Fürsten- tümer kommt die Weiße Elster. Greiz, die Hauptstadt des Fürstentums Reuß älterer Linie, und Gera, die Hauptstadt des der jüngeren Linie ge- hörenden Fürstentums, liegen an dem Flnsse. Zwei Stunden oberhalb Zeitz tritt die Elster in den Reg.- Bez. Merseburg ein. Zeitz hat 25000 Einwohner. Es liegt zu einem großen Teile auf einem Bergabhange. In der fruchtbaren Umgegend wird viel Garten- und Gemüsebau betrieben. Anch reichhaltige Braunkohlenwerke besinden sich in der Nähe der Stadt. Zeitz gehörte früher zum Bistum Naumburg. Durch den westfälischen Frieden (1648) kam es an das Kurfürstentum Sachsen, wurde später die Residenz der Herzöge von Sachsen-Zeitz und siel, als diese ausstarben, wieder an Kursachseu zurück. Zu Preußen gehört es seit 1815. Zwei Stunden unterhalb Zeitz verläßt die Elster unsere Provinz wieder und fließt abermals durch das Königreich Sachsen. Hier nimmt sie bei Leipzig die Pleite auf. Leipzig ist berühmt als Handelsstadt. Vor allem ist hier der Mittel- Punkt des ganzen deutschen Buchhandels In der Stadt befinden sich mehr als 200 Buchhandlungen, Von großer Wichtigkeit für den Leipziger Handel sind die großen Messen, die um Neujahr, Ostern und Michaelis abgehalten und selbst von einer großen An- zahl ausländischer Kaufleute besucht werden. Großen Ruf hat auch die Leipziger Universität. — In der Nähe von Leipzig besiegte im dreißigjährigen Kriege der Schwedenkönig Gustav Adolf die Kaiserlichen unter Tilly (7. September 1631). Bei Leipzig wurde auch am 16., 18. und 19. Oktober 1813 die große Völkerschlacht geschlagen, die Deutschland von dem Joche Napoleons befreite.

5. Die Provinz Sachsen - S. 25

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
„O Leipzig, freundliche Lindenstadt, Dir ward ein leuchtendes Ehrenmal! So lange rollet der Jahre Rad, So lange scheinet der Sonnenstrahl, So lange die Ströme zum Meere reisen, Wird noch der späteste Enkel preisen Die Leipziger Schlacht." Die Weiße Elster tritt nun wieder (oberhalb Schkeuditz) in den Reg.-Bez. Merseburg ein und mündet unterhalb der Stadt Merseburg in die Saale. Zwischen der Saale und der Weißen Elster auf dem Wege von Weißenfels nach Leipzig, liegt das Schlachtfeld von Groh- Görschell, wo am 2. Mai 1813 die preußischen Freiheitskämpfer im Verein mit den Russen die erste größere Schlacht gegen die Franzosen zu bestehen hatten. Zur Erinnerung daran ist eine 25 m hohe Säule aus Eisen errichtet. Sie trägt die Inschrift: „Die gefallenen Helden ehrt dankbar König und Vaterland. Sie ruhen in Frieden! Den 2. Mai 1813." Eine Stunde entfernt liegt Lützen, wo im dreißigjährigen Kriege der Schwedenkönig Gustav Adolf am 6. November 1632 seinen Sieg über Wallenstein mit dem Tode erkaufte. Auf dem Schlachtfelde ist ihm aus Gußeisen ein turmartiges Denkmal errichtet. Nachdem die Saale die Weiße Elster aufgenommen hat, er- reicht sie Halle. Dies ist nach Magdeburg die wichtigste Stadt in der Provinz. Es ist auch eine sehr alte Stadt Schon Karl der Große (768—814) ließ hier zum Schutze gegen die Wenden die Burg „Halla" erbauen. Kaiser Otto I. schenkte es später dem Erzbistum Magdeburg. Von dem Alter der Stadt zeugen schon ihre engen und krummen Straßen. Dasür sind aber auch die Straßen, welche erst in neuerer Zeit angelegt sind, besonders in der im Südosten gelegenen Königsvorstadt, schön und regel- mäßig. — Die Einwohnerzahl von Halle beträgt 116 000. Sie hat sich in den letzten 40 Jahren um mehr als das Doppelte vermehrt. Das haben besonders die Eisenbahnen bewirkt, die von hier aus nach 7 verschiedenen Richtungen hingehen und durch die der Handel und Verkehr in Halle einen großen Aufschwung erhalten hat. Von besonderer Wichtigkeit sind namentlich der Handel mit Getreide und die Zucker- und Stärkefabrikation. — Berühmt ist die Hallenser Saline. Sie liefert jährlich an 200000 Etr. Salz. Die am Salzwerk beschäftigten Arbeiter werden hier „Halloren" genannt. Ihre Eigentümlichkeiten in Sitten und Kleidung lassen sie leicht als Nachkommen eines fremden Volksstammes erkennen. Wahrscheinlich stammen sie von den Franken ab, die hier die Burg „Hallct erbauten. — In Halle ist ein Landgericht. Halle ist auch Sitz einer Ober-Postdirektion und eines Oberbergamtes. Letzteres ist in Sachen des Bergbaus und der Salinen die oberste Behörde für die Provinzen Sachsen, Brandenburg und Pommern. — Bedeutenden

6. Die Provinz Sachsen - S. 16

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
16 Im Herzogtum Sachsen - Meiningen kommt die Saale an der Stadt Saalfeld vorbei, wo am 10. Oktober 1806 die Preußen von den Franzosen in einem Reitergesecht geschlagen Warden. In demselben fiel auch der tapfere preußische Prinz Louis Ferdinand. Vier Tage darauf ward die entscheidende, für uns so unglückliche Schlacht von^Jena und Anerstädt geliefert. Auch die Stadt Jena liegt an der Saale, aber im Großherzogtum Sachsen-Weimar. In ihr befindet sich eine Universität. Unterhalb Saalseld mündet die Schwarza, die das schönste Thal im ganzen Thüringerwalde durchfließt. Unterhalb Jena mündet die Ilm. Auch sie entspringt auf dem Thüringerwalde. Nach welcher Richtung fließt sie? — An ihr liegt die Stadt Weimar, in welcher unsere größten Dichter (Göthe, Schiller, Wieland, Herder) gelebt haben. Wo die Saale die Ilm empfängt, tritt sie in den Reg.- Bez. Merseburg ein. Gleich darauf erheben sich an ihrem rechten Ufer steile Felsen, auf denen die Burgruinen Saaleck und Rudelsburg liegen. Besonders die letztere wird wegen der Herr- lichen Aussicht, die man hier genießt, viel besucht. Dicht dahinter das Soolbad Kösen. Hier ist das Thal so eng, daß sich der Fluß zwischen den Bergen gleichsam hindurch- zwängen muß. Man nennt diese Stelle die Kösener Pforte. In welchen Fluß müssen alle Gewässer münden, die vom Südwestabhange des Thüringenualdes herabfließen? — Der Nmdostabhang sendet seine Gewässer zum größten Teile der Saale zu. So scheidet der Thüringerwald die beiden Flüsse — er ist die Wasserscheide zwischen Werra und Saale. Den nordwestlichen Teil des thüringischen Hügellandes bildet das Eichsfeld. Das ist eine Hochfläche, die durch die Ohmberge wieder in zwei Teile geteilt wird. Der südliche, größere und höher gelegene Teil heißt das Obere Eichsfeld. der nördliche, kleinere das Untere Eichsfeld. Der Boden des Oberen Eichsfeldes ist meist kalkhaltig und wasserarm, daher auch wenig fruchtbar. Hier wohnen viel arme Leute, von denen ein großer Teil alljährlich die Heimat verläßt und in anderen Gegenden als Feld- oder Fabrikarbeiter Beschäftigung findet. Das Untere Eichsfeld hat weit besseren, gut bewässerten Boden. Hier findet man viel fruchtbares Ackerland, schöne Wiesen und Wälder. Auch ist diese Gegend durchaus nicht arm an Naturschönheiten. Heiligenstadt ist der größte Ort auf dem^ Eichsfelde. Es hat 6000 Einwohner und liegt an der Leine, die nicht weit davon entspringt, unsere Provinz aber sehr bald verläßt und dann durch die Provinz Hannover an der Universitätsstadt Göttingen und der Hauptstadt Hannover vorbei in die Aller fließt. Die Aller ist ein Nebenfluß der Weser. Auf dem Eichsfelde entspringt auch, in der Nähe von Dittelstedt, die Unstrnt. Ihr Lauf ist zunächst nach Südosten gerichtet. Das Eichsfeld verläßt sie bald. Sie fließt dann an der Stadt Mühlhausen vorbei, von deren Einwohnern (es sind

7. Die Heimat - S. 120

1899 - Leipzig : Degener
— 120 — den 24 in hohen Petersberg nördlich von Halle bildet. Hier befinden sich die Ruinen eines dem heiligen Petrus geweihten Augustinerklosters. Die Klosterkirche wurde durch Friedrich Wilhelm Iv. in ihrer ursprünglichen Gestalt wieder her- gestellt. Alle diese Vorzüge der Fruchtbarkeit, der mineralischen Schatze und der land- schastlichen Schönheiten lassen das Saalegebiet als ein in jeder Hinsicht reich ge- segnetes erscheinen, so daß hier schon früh Handel und Verkehr zu hoher Blüte gelangten, in neuerer Zeit aber noch mehr gehoben sind durch die zahlreichen Eisenbahnen, die in Halle, dem Centralpnnkte des Saalegebietes, zusammenlaufen, nndzdurchjdie Schiffahrt, welche Halle einerseits mit Naumburg, andererseits mit Magdeburg und Hamburg verbindet. In diesen gesegneten Fluren entfaltete sich die deutsche Kultur im Osten am frühesten. Hier tummelten sich sächsische, salische und hoheustausische Kaiser mit ritterlichem und geistlichem Gefolge, wovon die Klöster in den Thälern und die stolzen Burgen auf den Höhen Zeugnis ablegen. Kein Wunder, daß hier ein blutgetränkter Boden au große Schlachten erinnert. a) Der Kreis Zeitz ist im Gebiet der weißen Elster. An ihrem rechten User liegt Zeitz (2474) in fruchtbarer Umgebung. 9jcit der Domains Zeitz ist eine Erziehungs- anstatt für verwahrloste Kinder verbunden, Schloß Moritzburg mit einer Korrektions- (Besserungs-) und Landarmenanstalt. b) Kreis Naumburg s. Seite 118—119. ei Malerisch liegt Weißenfels (26) am rechten Saaluser. Seinen Namen hat es vom „weißen Fels", dem Sandstein, der die Ufer- ränder bildet. Dasschloß Neu-Augustusburg, einst die Residenz der Herzöge von Sachsen- Weißenfels, überragt die Stadt und beherbergt jetzt eine Unterosfizierschule. In der schwung- hasten Industrie der Stadt nimmt die Fabri- kation von Schuhwaren einen bedeutenden Platz ein. Von größter Wichtigkeit für den ganzen Kreis find die Braunkohlenlager von Weißen- fels, Hohenmölsen (3), Teuchern (51/,), Stößen (Ivo und Osterfeld (l:,/4) geworden; sie haben hier eine Großindustrie in der Herstellung von Solaröl, Teer und Paraffin hervorgerufen. Schkölen (l3/4). Das Dorf Droyßig mit Schloß und Lehrerinnenseminar. Das Dors Poserna ist der Geburtsort des Dichters Seume. — Zwischen Hohenmölsen und der Elster fand 1980 die Schlacht statt, in welcher Heinrich Iv. zwar von Otto von Nordheim besiegt, aber sein Gegenkönig Rudolf von Schwaben tödlich verwundet wurde. Als diesem im Gewühl des Kampfes die rechte Hand abgehauen war, soll er sie mit den Worten aufgehoben haben: „Das ist die Hand, mit der ich meinem Kaiser ^reue geschworen habe." Gottfried von Bouillon, derselbe, welcher >099 Jerusalem eroberte, stieß ihm kurz daraus den Schaft der Reichsfahne in den Unterleib. Rudolf starb am folgenden -tage in Merseburg, Y: 1 :1000000. Das Scialegebiet im Bez. Merseburg.

8. Die Heimat - S. 45

1899 - Leipzig : Degener
— 45 — Die Werra nimmt rechts aus dem Thüringer Walde auf: Die Schleuse, welche die Werra an Wassergehalt übertrifft; sie bildet anfangs die Grenze zwischen Meiningen und Preußen, dann fließt sie an Schleusingen vorüber; Die Hasel, welche bei Suhl aus der Lauter und dem Mühlwasser zusammenfließt, durcheilt ein gewerbreiches Thal; Die Schmalkalden welche das hier der Provinz Hessen zugehörige Gebiet durchfließt und die Stadt Schmalkalden berührt; Die Truse fließt in demselben Gebiete; ihr Thal gehört mit zu den schönsten des ganzen Waldes. Wo die Werra den Nordwestfuß des Thüringer Waldes berührt, empfängt sie den letzten 0f. und größten rechten Nebenfluß vom Walde her und zugleich den einzigen, der von der Nordost- seite des Gebirges ihr zuströmt und weit in das innere Thüringen eingreift; es ist die Hörsel, welche aus 2 Quellslüßchen entsteht, die den Namen Leina führen. Sie zieht aus dem Thüringer Walde noch mehrere Flüßchen an sich, darunter den Erbstrom, an dem Ruhla und Wutha liegen; auf der rechten Seite empfängt sie unterhalb Eisenach die gleich starke Nesse, welche von den Fahner- schen Bergen (westlich von Erfurt) kommt. Schon im 14. Jahrhundert wurde von der Leina der kleine Leina-Kanal nach Gotha ge- fuhrt, um die Stadt mit gutem Wasser zu versehen; da aber der Wasserbedarf dieser Stadt dadurch nicht gedeckt wnrde, so legte man später einen zweiten Kanal von der Apselstedt unter dem Namen Leina-Kanal nach dem ersteren, welcher unterhalb Gotha sein Wasser in die Nesse sendet. Sonach befindet sich hier eine künstlich hergestellte Verbindung des Elb- und Wesergebietes — im kleinen eine Bifurkation und komplizierte Flußverschlingung. Nicht alle Gewässer des Wesergebietes auf thüringischem Boden sammeln sich in der Werra. Ein erst in die Aller und mit dieser in die Weser selbst gehender Fluß ist die Leine,**) welche allerdings auch nur 5 Meilen Thüringen angehört. Sie entspringt auf dem Eichsfelde bei Leinefelde, durchfließt in westlicher Richtung die Einsenknng, welche das obere vom unteren Eichsfeld scheidet. Mit dem Über- tritt in die preußische Provinz Hannover wendet sie sich gegen Norden und be- hält diese Richtung im wesentlichen bei, bis sie nach einem Gesamtlaufe von 36 Meilen an Göttingen, Northeim und Hannover vorüber in die Aller mündet und mit dieser der Weser zugeht. Der bedeutendste Zufluß der Leine aus Thüringen, dessen Wasser ihr durch die Ruhme (die auf dem nordöstl. Teile des unteren Eichs- feldes entspringt) zugeführt wird, ist die an den Ohmbergen entspringende Hahle. 3. Das Rheingebiet in Thüringen. Nur der Südabhang des Frankenwaldes sendet kleinere Gewässer (Rodach, Jtz) nach dem Maine, der in 2 Quellflüssen (dem weißen und roten Maine) auf dem Fichtelgebirge bezw. dem fränkischen Jura entspringt. <1. Das Klima Thüringens. Thüringen dehnt sich von Süden nach Norden zwischen 501/4° und 51^° nördlicher Breite aus und liegt somit dem Pole näher als dem Äquator, gehört demnach mit seiner Temperatur jener klimatischen Zone an, welche (in ihrer Durchschnitts- temperatur zwischen 8 u. 4° R. schwankt und) die kältere gemäßigte genannt werden kann. Die mildeste Gegend ist die des inneren und östlichen Thüringens (im Centralbecken und an der Saale). Der Wein gedeiht in diesen Gegenden da im *) Schmalkalde = smal — klein, kalda — Bach. **) Leine — Bergfluß.

9. Die Heimat - S. 155

1899 - Leipzig : Degener
— 155 C. Das Herzogtum Braunschweig. Die Geschichte des Herzogtums ist bis zum 13. Jahrhundert mit derjenigen Hannovers eng verknüpft. In dieser Zeit wurde der Enkel Heinrichs des Löwen mit den Braunschweig-Lüne- burgischen Ländern belehnt. Unter dessen Nachkommen wurden vielfache Teilungen des Landes vorgenommen, bis im 16. Jahrhundert das Recht des Erstgebornen anerkannt wurde. 1634 ge- langte die Dannenbergsche Nebenlinie, 1735 die Linie Braunschweig-Bevern in den Besitz des Landes. Zu dieser Linie gehörte der tüchtige Feldherr Karl Wilhelm Ferdinand, der infolge schwerer Verwundung in der Schlacht bei Jena 1806 zu Ottensen starb, und der Herzog Friedrich Wilhelm, der sich 1809 durch seinen kühnen Kriegszug von der böhmischen Grenze bis Elsfleth gegen Na- poleon berühmt machte. 1885 starb das brauuschweigische Regentenhaus aus. Seitdem sührt Prinz Albrecht von Preußen als Prinz-Regent die Regierung des Landes. I. Lage. Braunschweig, das seinem Namen von einem Herzog Bruno hat, der der Sage nach 861 die Stadt Braunschweig gründete, besteht aus drei Hauptstücken und einigen kleineren Teilen. Diese Gebiete gehören dem Harze, den Harzvorbergen, dem Weserberglande und dem norddeutschen Tieflande an; sie werden umschlossen von den Provinzen Hannover, Sachsen, von Anhalt und dem waldeckscheu Fürsten- tum Pyrmont. Ii. Größe des Herzogtums; Anzahl, Abstammung und Religionsverhältnisse der Bewohner. Braunschweig ist nach seinem Flächeninhalte das größte der deutschen Herzog- tümer. Es umfaßt 3^ Tausend (3690) qkm, auf denen 434 Tausend Menschen wohnen. Im Durchschnitt kommen auf 1 qkm 118 Bewohner. Am dichtesten ist die Bevölkerung im Gebiete der mittleren Oker. Die Bewohner des Herzogtums sind niedersächsischen Stammes und weit überwiegend evangelisch-lutherisch. Iii. Gruppenbilder von Braunschweig. 1. Das langgestreckte Gebiet von der Weser bis an den Nordwestrand des Harzes. (Kreise: Holzminden, Gandersheim.) Ostlich von der Weser erheben sich in diesem brannschweigischen Gebiet die Wesergebirge mit dem Ith bis 399 in, dem Hils und mit dem Solling bis 448 in. Hier hat der plattig ausgebildete Buutsaudsteiu einen lebhaften Steinbruchbetrieb ins Leben gerufen; zu Quadern und Bauornamenten verarbeitet, kommt er von Holzminden aus in den Handels Dn Reichtum an gutem Baumaterial bietet den Bewohnern dieses Kreises die Haupterwerbs- quelle. So ist neben dem Solling noch die Umgebung von Stadtoldendorf (23/4) durch große

10. Die Heimat - S. 156

1899 - Leipzig : Degener
— 156 — Steinbrüche ausgezeichnet, während das östlich davon liegende Dorf Vvrwohle bedeutende Port- land-Cement-Fabrikation besitzt. Der Hauptausfuhrplatz dieser Baumaterialien an der Wasser- straße der Weser ist Holzminden (9) an der Mündung der Holzminde in die Weser; hier befindet sich eine stark besuchte Baugewerk-Schule. — Nördlich davon der Flecken Bevern, nach dem eine Linie der Herzöge von Brauuschweig- Bevern benannt wurde. Vom Hils bis an den Harz reicht das Bergland des Kreises Gandersheim, das zum Leine- und Innerste-Gebiet gehört. In einem rechten Seitenthale der Leine die Kreisstadt Gandersheim (23/4) an der Gande, einst berühmt durch die alte Abtei mit dem Nonnenkloster, in dem die mittelalterliche Dichterin Hroswitha um 980 als Nonne lebte. — Westlich davon der Eisenbahnknotenpunkt Kreiensen. Am westlichen Harzrande das Jndustriestädtchen Seesen (4l/s) mit einer Heilquelle und einem Bade. — Südlich davon der Flecken Gittelde; in der Nähe das Mundloch des Ernst-August- stollens, welcher 26 km lang ist und die Gewässer der Bergwerke des Oberharzes abführt. Am Nordwest-Rande ^des Harzes: der Flecken Lutter am Barenberge, wo Tilly 1626 Christian Iv. von Dänemark besiegte. — Die Hütten von Langelsheim, Oker und die Werke am Rammelsberge befinden sich als „Kommunion-Gebiet" im gemeinsamen Besitz von Prenßen und Brauuschweig. Das brannschweigische Gebiet zu beiden Seiten der mittleren Oker, welches südlich bis zum Bruchgraben und östlich an einzelnen Stellen bis an die Aller reicht, ist eine wellenförmige Ebene, die sich durch Fruchtbarkeit auszeichnet. Be- dentendere Höhen sind: die 230 in hohe Asse mit reichen Waldungen und deu Ruiueu des Stammschlosses der Grafen von der Asseburg, der 327 m hohe Elmwald, der durch harte Muschelkalkschollen gebildet wird, die sich in das Gebiet des weichen Kenpers und Lias verschoben haben. Am Fuße der Höhen befinden sich reiche Braunkohlen- und Steinsalzlager, so bei Helmstedt und Schöningen. V: 1 :1 000 000. Die Kreise Holzmindeii und Gandersheim, 2. Das Hauptgebiet an der mittleren Oker. (Kreise: Brauuschweig, Wolfenbüttel, Helmstedt.)
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TM Hauptwörter (200)200

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