4. 5.
Die Germanen.
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2. Die Germanen.
4. lteste Nachrichten. Name. Das meiste, was wir der die alten Germanen wissen, verdanken wir Csar und Tacitus: daneben vieles der Sprach- und Sagenforschung und vorgeschichtlichen Funden*).
Die erste Erwhnung der Germanen geschah durch Pytheas von Massilia, tiefte der um 320 v. Chr. an der Nordseekste die germanischen Teutonen und Nachrichten. Gutouen entdeckte. Die Beziehungen der Rmer zu ihnen begannen, als 180 v. Chr. die germanischen Bastarner, die am Nordufer der unteren Donau wohnten, sich zu einem Kriegszuge gegen Italien rsteten. Sie wurden, ehe sie rmisches Land erreichten, von den Dardanern (in Serbien) aufgerieben.
Der Name Germanen ist verschieden gedeutet worden. Die Rmer Name, hrten ihn von den Galliern. Daher ist es am wahrscheinlichsten, da es ein keltisches Wort ist und Nachbarn" bedeutet. Recht heimisch ist der Name bei den Germanen selber nie gewesen. Weil sie keine gemeinsamen Interessen hatten, bedurften sie keines gemeinsamen Namens. Als endlich das Bewutsein der Zusammengehrigkeit und Einheit hervortrat, kam das Wort deutsch" (d. h. ,zum Volke gehrig, volkstmlich^, von ahd. diot,
,Volk<) als Bezeichnung der deutschen Sprache, dann des Deutschen ber-Haupt im Gegensatze zum Lateinischen und Romanischen seit dem 9. Jahr-hundert auf.
5. Einrichtungen der Germanen. Man unterscheidet Nord-, Ost- Einteilung, und Westgermanen. Die Nordgermanen bewohnten die skandinavischen Lnder; Ost- und Westgermanen trennte die Oder. Schon im letzten Jahr-hundert vor unserer Zeitrechnung hatten sich die Germanen nach Osten bis der die Weichsel und den Pregel, nach Sden und Westen bis zum Rheine ausgebreitet- sie hatten sein rechtes Ufer besetzt und begannen, ihn zu berschreiten. Dem wohlgeordneten, in sich geschlossenen Staate der Rmer standen sie nicht als ein einheitliches Volk, sondern als eine An-zahl kleiner Vlkerschaften oder Stmme gegenber. Ohne Gefhl der Zusammengehrigkeit bekriegten sie einander, schlssen Bndnisse und lsten sie wieder nach Erreichung des Zweckes. Stammesteile trennten sich vom Mutterstamme, um selbstndig weiterzuleben oder selbst nichtgermanischen Vlkern, wie Sarmaten und Hunnen, sich anzuschlieen.
Um Christi Geburt befanden sich die Germanen im bergange vom Ansnge Nomaden- zum sehaften Hirten- und Bauernleben. Das Ackerland war ^?bens" bei ihnen noch nicht Privateigentum; es war Gemeindebesitz, an dem da-mals jedem Gemeindegenossen alljhrlich sein Anteil zugewiesen wurde. Whrend sie daher zu Csars Zeit noch alljhrlich ihre Htten abbrachen und wieder ausschlugen, wo ihnen ein Ackerteil angewiesen war, so finden sich 150 Jahre spter (zu Tacitus' Zeit) bei ihnen schon feste Drfer.
*) der ihre Zugehrigkeit zu den Judogermanen vgl. Teil Iv, 1. Pfeifer. Geschichte. V. c. 2
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Einrichtungen der Germanen.
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Alle Freien waren wehrpflichtig. Im Kriege traten sie nach Sippen Kriegswesen, und Hundertschaften geordnet zum Heer zusammen. Sie kmpften zu Fu - nur die Huptlinge und ihr Gefolge stritten bisweilen zu Pferde und stellten sich vor dem Kampfe zu einem groen keilfrmigen Schlachthaufen (Eberkopf) auf, der trotz der oft mangelhaften Bewaffnung des einzelnen Mannes durch den gewaltigen Druck der Masse den Sieg erzwang. Wenn sie auf der Wanderung Weib und Kind und fahrende Habe mit sich fhrten, so schoben sie vor der Schlacht die Wagen zu einer Wagenburg zusammen, in der sie die Ihrigen und ihren Besitz bargen und auf die sie sich im Falle einer Niederlage zurckzogen. Als sie spater sehaft geworden waren, legten sie zwischen Wald und Sumpf oder auf schwer zugnglichen Bergrcken Ringwlle (Bauernburgen) als Zufluchtsorte in Notzeiten an.
Das Haus des Germanen hat man sich noch sehr unvollkommen Wirtschaft-vorzustellen; es war aus Holzwerk aufgefhrt, am Giebel hufig mit einem Iic6enfeflt= Pferdekopfe geschmckt. Gehft und Garten umschlo ein Pfahlzaun.
Auch das ganze Dorf war bisweilen eingehegt, mehr um das Vieh am Verlaufen zu hindern und dem Raubwild den Zutritt zu wehren, als um einem feindlichen Angriffe zu begegnen. Von dem Gehfte des Freien unterschied sich die gerumige Halle des Huptlings oder Gesolgsherrn.
rmere bauten bienenkorbhnliche Behausungen aus Flechtwerk und Schilf;
Steinbau fhrten erst die Rmer ein. Frauen und Sklaven verfertigten,
was man brauchte; zuweilen bot der Hndler aus dem Rmischen Reiche Schmuck oder Waffen, wohl auch Wein zum Tausche an. Viehherden und Beutestcke bildeten den Reichtum des Freien, Jagd und Krieg seine Beschftigung; Frauen und Sklaven bewachten das Vieh und bestellten den ihm zugewiesenen Anteil am Ackerland, oder er bergab ihn einem Unfreien, von dem er einen Teil des Ernteertrages als Zins empfing. Alljhrlich nahm matt neues Ackerland unter den Pflug und baute Hafer, Gerste und Weizen, dazu einige Gemsearten und Flachs an;
feineres Obst fhrten die Rmer ein. An Haustieren hielt man unatt-sehnliche, aber ausdauernde Pferde, Rinder, Schafe und Schweine, von Geflgel besonders Gnse.
Bei dieser Art der Bewirtschaftung brauchte auch ein Volk von nur miger Kopszahl ein weites Gebiet. Sobald man sich daher in feste Grenzen eingeschlossen sah, drohte bestndig die Gefahr der bervlkerung, und es muten immer von neuem berschssige Mengen des Volkes wandern, zumal wenn Miwachs oder Viehseuchen die Not verschrften.
Das Geistesleben der Germanen fand seine Bettigung in Poesie Geistesleben, und Religion. Taten der Götter, Helden- und Stammessage bildeten den Inhalt ihrer Lieder, deren Form der Stabreim war.
Jeder Stamm verehrte seine besondere Gruppe von Gttern, zu Religion, denen er gelegentlich Götter anderer Stmme gesellte. So wurde der Windgott der niederrheinischen Germanen, Sachsen und Dnen, Wodan,
2*
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Kmpfe der Rmer und Germanen.
Norikum und Rtien und belagerten sogar Aqnileja. Erst nach neun-jhrigem Kriege ntigte sie Mark Aurel zum Frieden. Im letzten Jahre vor seinem Tode nahm er den Kamps gegen sie wieder auf und fhrte ihn mit wechselndem Erfolge. Schon war er nahe daran, sie end-gltig zurckzudrngen, als er 180 starb. Sein Sohn Commodns be-gngte sich mit einer scheinbaren Unterwerfung, um nach Rom zurck-kehren und dort seinen Lsten frnen zu knnen.
8. Die Rhein- und Donaugrenze. Nach der Abberufung des Ger-manikns war der Rhein wieder die Grenze zwischen dem Reich und den Ger-matten geworden. Ans dem linken User richteten die Rmer die Pro-vinzen Germania superior und Germania inferior ein. Da im Sden der Schwarzwald die Donaulegionen von den rheinischen trennte, schob Vespasian die Grenze bis zum Neckar vor. Domitian begann dann tut Anschlu an einen Feldzug gegen die Katten den Bau des Limes, d. h. des Grenzweges, der das rmische Gebiet vom Auslande trennte, durch Organisation der Grenzbewachung aber allmhlich zu einer Grenz-sperre wurde.
Der Limes. Der rheinische Limes begann auf dem rechten Ufer des Stromes bei Rheinbrohl, lief erst nach Sdosten, dann auf dem Kamm des Taunus, in dem die Saalburg liegt, nach Osten, umschlo, nach Nordosten ausbiegend, die reiche Wetterau und erreichte mit scharfer Wendung nach Sden den Main, dessen breites und tiefes Bett die Grenze bildete. Von da an sind zwei Linien, eine ltere und eine weiter nach Osten vorgeschobene jngere, zu unterscheiden. Jene wandte sich von Wrth am Main in kurzem west-lichen Bogen zur Kammlinie des Odenwaldes und auf dieser weiter bis zum Neckar. Die unter Hadrian soder Antoninus Pius?) entstandene jngere Linie zweigte erst bei Miltenberg vom Maine ab und zog sdwrts bis Lorch (tun Fue des Hohenstaufen). Hier traf sie rechtwinklig auf de rtischen Limes, der bei der Mndung der Altmhl die Donau erreichte und aus einer Steinmauer oder einer aus Mauerwerk bestehenden Hochstrae bestand, während bei dem jngeren rheinischen Limes zum Palisadenzaun noch Erdwall und Graben hinzugefgt ist. Auf dem Limes bewegten sich die Vorposten; unmittelbar dahinter lagen etwa alle 10 Minuten Wach-und Signaltrme, in Abstnden von 12 Stunden kleine Zwischenkastelle fr die Ablsungsmannschaften und etwa alle 4 Stunden voneinander grere, von Auxiliarkohorten besetzte Kastelle. Noch weiter rckwrts stellte ein planvoll angelegtes Netz geradliniger Heerstraen eine schnelle Verbin-dung mit den Legionen am Rheine her. Im Schutze des Limes aber lebten Kelten und Germanen als friedliche Kolonisten und gewhnten sich willig im Verkehr mit rmischen Gewerbtreibenden, Hndlern und Beamten an die rmische Lebensweise und hhere Kultur. Mit dem Limes wurde Sdwestdeutschland zum Rmischen Reiche geschlagen; das Land rechts des Rheins bis zum Limes waren die agri decumates, das Zehntland" *).
*) Die Deutung des Namens ist unsicher.
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Extrahierte Personennamen: Domitian
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rhein Schwarzwald Rheinbrohl Taunus Saalburg Main Main Miltenberg Maine Lorch Donau Rheine Rheins
26
Innere Zustnde im Rmischen Reiche.
Städte. Um die Standquartiere siedelte sich eine friedliche gewerbtreibende Bevlkerung an; es erwuchsen hier Städte, im Rheingebiet Straburg, Speyer, Worms, Mainz, Coblenz, Bonn, Cln, Nymwegen, Utrecht, Trier und Aachen: in dem der Donau Augsburg, Regensburg, Passau und Wien. Noch heute legen die Reste rmischer Bauten in den genannten Stdten, besonders in Trier, von der hohen Kultur Zeugnis ab, die einst hier geschaffen wurde.
Sehaftigkeit Die Germanen wurden, auch wenn sie vom Rcken her gedrngt wurden, der durch die Grenzsperre gehindert, sich nach Westen auszudehnen, und gingen Gern,anen. ^ grerer Sehaftigkeit der. Dafr lernten sie im Grenzverkehr mit
den hher gesitteten Nachbarn ergiebigere Ausnutzung des Bodens und tauschten ihre Erzeugnisse gegen die rmischen ein. Die Plnderungszge muten aufhren. Die Katten, Alamaunen, Thringer verlernten die Wanderlust, die so viele Stmme ziellos in die Ferne trieb. So wurde der Limes in letzter Linie eine Wohltat fr die Germanen.
4. Innere Zustnde im Rmischen Reiche.
$ 9. Ans der Sittengeschichte. Die Kaiser haben vielfach ihre Krfte mit Erfolg darangesetzt, die Verwaltung und Rechtspflege zu verbessern, die Sicherheit des Verkehrs zu erhhen, dem Handel neue Wege zu ffnen und sozialen Schden abzuhelfen: aber alle Wohltaten des kaiserlichen Regimentes, die allerdings durch die Tyrannei einzelner Machthaber beeintrchtigt wurden, konnten den Verfall, namentlich im sittlichen und religisen Leben, nicht aufhalten. Deuten z. B. auch die Huser in Pompeji und ihre Ausstattung auf eine gehobene Lebensfhrung des Mittelstandes, so erhielt doch die rmische Gesellschaft durch den grellen Gegensatz zwischen der Lebenshaltung der Reichen und der der Armen Entartung ihr Geprge. Die unerfreulichen Erscheinungen, die eine so ungleiche Ver-m Sitte tej(ung ^s Nationalvermgens zu begleiten pflegen, ein alles Ma ber-schreitender Luxus, Verachtung der alten guten Sitte, Verweichlichung und Laster, wurden noch widerwrtiger, da sich hier die brutale Gering-schtznng, ja vllige Verachtung des Nebenmenschen, wie sie der Sklaverei anhaftet, und die blutigen Greuel der Zirkusspiele hinzugesellten. Zu-gleich zwangen despotische Kaiser auch den Reichsten und Vornehmsten, dem Freigelassenen, ja Sklaven, sobald nur ihre Gunst ihn emporgehoben hatte, unterwrfig zu begegnen, und vernichteten damit althergebrachte, wohlbegrndete Sitte.
und Religion. Schon in den Zeiten der Republik war die Verehrung der Götter des Staates vielfach zu einem uerlichen, inhaltlosen Werkdienste hinab-gesunken. Allmhlich wandte man sich krassem Aberglauben und aus-lndischen, besonders orientalischen Kulten zu.
Ethische Dich- Die Entartung der Sitten entging scharfen Beobachtern nicht. ^Be-tung und re in der zweiten Hlfte des ersten und am Anfange des zweiten Jahr-Philosophie. ^unbertg ^spottete sie der Spanier Martialis in seinen Epigrammen,
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E. von Seydwche Geographie
Neubearbeitungen nach landschaftlichem Prinzip Gesamtverbreitung: 2^ Millionen Bnde u. tiefte
I. Bandausgaben:
Ausgabe A: Grundzge der Geographie. |Xn b&"n
Oberlehrer R. Tronnier. 25. Bearbeitung. Mit 32 Fig. u. Bildern im Text 5 frb. Tafeln u. einem Anhang von 48 Bildern in Photographiedruck. Geb. 1,25 Mk.
Ausgabe B: Kleines Lehrbuch der Geographie.
bearbeitet von Professor Dr. A. Rohrmann. 23. Bearbeitung. Mit 95 Bildern und Figuren im Text, 21 farbigen Tafeln und einem Anhang von 116 Bildern in Photographiedruck. Leinwandband 3 Mk.
Neben diesen Neubearbeitungen bleiben die bisherigen Bearbeitungen bestehen:
Ausgabe A: Grundzge der Geographie. Eine Vorstufe zu der Aus-gbe B. Kerausgegeb. von Dir. Dr. E. Oehlmann. 24. Bearbeitung. Geb. 1 Mk.
Ausgabe B: Kleines Lehrbuch der Geographie. herausgegeben von Direktor Dr. E. Oehlmann. 22. Bearbeitung. Leinwandband 3 Mk.
Ii. tief (ausgaben:
Ausg. D: Fr hhere Schulen
mit wchentlich zwei geographischen Unterrichtsstunden aus der Mittel-und Oberstufe. Bearbeitet von Professor Dr. A. Rohrmann.
Mit mehr als 500 Bildern in Farben- und Pholo-grapyiedruck, Karlen und Profilen, kartoniert.
4. tieft: Obertertia. 1 Mk.
5. tieft: Untersekunda. 90pf. S. tieft: Sexta. 90 Pf.
1. tieft: Quinta. 70 Pf.
2. tieft: Quarta. 70 Pf.
3. tieft: Untertertia. 85 Pf,
7. tieft: Fr die oberen Klassen. 1,25 Mk.
Ausgabe E: ftfir tihere Mdchenschulen.
Ausg. G: Fr hhere Schulen
mit wchentlich einer geographischen Unterrichtsstunde aus der Mittel-und Oberstufe. Bearbeitet von Professor Dr. A. Rohrmann.
?it mehr als 400 Bildern in Farben- und Photo-graphiedruck, Karten und Profilen. Kartoniert.
Vorstufe: Sexta. 90 Pf.
1.tieft:Quinta. 70pf.
2. tieft: Quarta. 70 Pf.
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5. tieft: Untersekunda. 90pf.
Ergnzungsheft: Fr die oberen Klaffen. 1 Mk.
Grund der Bestimmungen vom 18. Viii. bzw. 12. Xii. 1908 herausgegeben von Direktor Paul Gockisch. Mit mehr als 450 Bildern in Farben- und Photographiedruck, Karten und Profilen. 3n 7 kartonierten Kesten.
1. tieft: Vii. Klosse. 75pf. I 3. tieft: V. Klaffe. 75pf. I 5. tieft: Iii. Klaffe. 1 Mk. I 7. tieft: L Klasse. 1 Mk.
2. tieft: Vi. Klaffe. 1 Mk. | 4. tieft: Iv. Klasse. 1 Mk. | 6. tieft: Ii. Klaffe. I Mk. |
Gekrzte Form der Ausgabe E:
Gockisch-Lerche. Erdkunde fr here Mdchenschulen
und verwandle Anstalten. Mit der 200 Bildern und Figuren im Text und 25 farbigen Tafeln. In drei Teilen. Kartoniert je 1,50 Mk.
tiandbuch der Geographie. (Ausgabe C.)
Dr. E. Oehlmann. Mit 400 Karten und erluternden Abbildungen in Photo-graphiedruck sowie 4 Karten und 30 Tafeln in vielfachem Farbendruck. 25. Bearbeitung. Jubilums-Ausgabe. Leinwdbd. 6,50 Mk.: Kalbfrzbd. 7,50 Mk.
Als Ergnzung erschienen 22 reich illustrierte Landeskunden der Provinzen Preuens und der deutschen Einzelstaaten zum Preise von 50 Pfennig bis 1 Mark je nach Umfang.
X. 11. A
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Pfeifer6 Lehrbuch der Gefchichte
fr hhere Lehranstalten
fnfter Teil Ausgabe C: fr Sd)lefien
Die-hauptereignille der rmischen fuferzeit
Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges
Bearbeitet von
prokellor Dr. Carl Brucbmann
Oberlehrer am figl. Knig-Wilhelms-Qvmnalium in Breslau
mit 32 fiartenfkizzen und einem kunttgelchicht--lichen flnhange von Direktor Prof. Dr. Brandt
^vnycoctd
rg-6cfcert-instru<( for International Schulbuc hforechuny
Braunschwei dxitbuchbibliotne.
Mi $5vo
Ferdinand irt
Knigliche Univerfitts und Verlagsbuchhandlung Breslau, Knigsplatz 1. 1911
gs3m*Se^Hbzlie3jbfk
' Si/6 L> i< -i^xemplax
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Extrahierte Personennamen: Carl_Brucbmann Brandt Ferdinand
9. 10.
Aus der Sittengeschichte.
Die rmische Literatur.
27
während Persius und Juvenalis in ihren strafenden Satiren dstere Schilderungen von dem Leben ihrer Zeitgenossen entwarfen. Wer aber inmitten dieses Verfalls nach festen Regeln fr fein Handeln suchte und den Vorfahren hnlich zu werden wnschte, wandte sich der stoischen Philosophie zu. Seueca aus Cordoba in Spanien, der Lehrer Neros,
gab ihren Gedanken in glnzender Form Ausdruck. Der gefeiertste Ver-treter ihrer Lehren aber wurde der Sklave, spter Freigelassene eines Gnstlings Neros, Epiktet; Geduld und Enthaltsamkeit war der Grund-satz seiner Ethik. Niemals zhlte die stoische Philosophie mehr Anhnger als damals; da sie das republikanische Staatsideal pflegte, wandten sich ihr alle zu, die die kaiserliche Despotie verwarfen; ihre Lehrer erlitten daher wiederholt Verfolgungen. Im 2. Jahrhundert gewann die Schule sogar unter den Kaisern Anhnger; Mark Aurel wurde ihr letzter uam-hafter Schriftsteller.
Unzweifelhaft zeigte das Leben unter Nervei und seinen Nachfolgern Humanitre weniger abschreckende Zge als unter den Jnlisch-Clandischen Kaisern. itre6engen. Man wollte im Geiste der Zeit eine gewisse Humanitt zeigen, indem man Stiftungen fr Kinder armer Leute machte, aus denen ihnen bis zu einem bestimmten Lebensalter der Unterhalt gereicht wurde salimen-tattonen). Auch wurde dem Herrn das Recht genommen, feinen Sklaven zu tten. Aber den langsam fortschreitenden wirtschaftlichen Verfall konnte man nicht aufhalten; fchon Hadrian sah sich gentigt, Steuernachlsse zu bewilligen. Mit tiefem Pessimismus beurteilt Mark Aurel seine Zeit.
tz 10. Die rmische Literatur. Nachdem bereits in den letzten Jahr-zehnten der Republik die Redekunst durch Cicero, die Geschichtschreibung durch Sallust und Csar, die Dichtung durch Lukrez und Catull Hhe-punkte erreicht hatten, fhrte nach den Strmen der Brgerkriege die fried-liche Zeit des Augustus und die Gunst des C. Cilnius Mceuas das goldene Zeitalter der rmischen Literatur heraus. Vergil feierte indas goldene seinem Nationalepos neis" den Ahnherrn des Jnlifchen Hanfes; Ovid etta er' dichtete seine Metamorphosen, Fasten und Tristieu, Tibull und Properz ihre Elegien; Horaz spottete in seinen Episteln und Satiren, in denen er sich originell zeigte, der die Gebrechen seiner Zeit und ahmte in seinen Epoden und Oden griechische Vorbilder nach. Livius schrieb seine Rmische Geschichte von den Anfngen der Stadt bis zum Tode des Drusus (9. v. Chr.).
Bald nach Angnstus begann der Niedergang. Doch hatte die rmische Literatur noch eine Nachblte, ein silbernes Zeitalter, das man bis zu den Zeiten Hadrians rechnet. Unter Domitian und Trajan schrieb Tacitns seinen Agricola, die Historiae, die Libri ab excessu divi Augusti, die Germania. Etwas spter verfate Sneton seine Kaiser-biographien. Schon vorher stellte Plinins der ltere eine Historia naturalis zusammen; sein Nesse und Adoptivsohn Pliuius der Jngere hinterlie mehrere Bcher Briefe. Quintilian verfate unter den
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Extrahierte Personennamen: Seueca Augustus C._Cilnius_Mceuas Livius Domitian Agricola
4
Vorbemerkungen.
Die jetzt allseitig gewnschte eingehendere Bercksichtigung der Heimat lie es als geboten erscheinen, in diesen zwei Bnden einiger fr die Provinzen Schlesien und Posen wichtiger Ereignisse besonders zu ge-denken, z. B. der Piasten, der Entwicklung der schlesischen Städte, ins-besondere Breslaus, der Reformation und Gegenreformation, des Ein-greifens Karls Xil von Schweden, der Schlesischen und der Freiheits-kriege.
Die immer strkere Bevorzugung knapper Lehrbcher, die auch seitens der Behrden Untersttzung findet, lt es wnschenswert erscheinen, aus-drcklich darauf hinzuweisen, da auf Karten und synchronistische Tafeln im V. Teile ungefhr 50, im Vi. Teile rund 40 Seiten entfallen. In beiden Bnden bleiben demgem nur etwa 190 Seiten Lernstoff brig.
Indem ich meinen Dank wiederhole fr die dem Herrn Bearbeiter und mir durch die liebenswrdige Untersttzung der Herren vom Fach gewhrte Mglichkeit, nach Krften zu verbessern, bitte ich, uns auch ferner-hin solche wertvolle Beihilfe zu einer gewissenhaften weiteren Ausfeilung des Lehrbuches nicht vorzuenthalten.
Breslau, im Herbst 1911.
Ferdinand Hirt.
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Extrahierte Personennamen: Karls Ferdinand_Hirt Ferdinand
30
Die Zeit vom Tode Mark Aurels bis auf Diokletian.
13.
der Pike auf gedient hatten, Claudius (Goticns) (268270), Aurelian (270274), Probus (276282) und Di okletian (284305), das Reich gerettet und wiederhergestellt.
13. Kmpfe gegen Germanen und Neuperser.
1. Kmpfe gegen die Germanen. A. An der Rheingrenze. Hinter dem Limes traten im 3. Jahrhundert neue Vlkernamen auf, lamannen, denen die Burgunder und Vandalen, ihre stlichen Nachbarn, nach Westen nachrckten; Franken und Sachsen, Thringer und Bayern werden erst spter genannt. Aus der Verbindung oder Mischung mehrerer Vlkerschaften hervorgegangen, bildeten diese Stmme" noch kein geschlossenes Ganze. Das Band, das sie zusammenhielt, war die Verehrung eines gemeinsamen Heiligtums. Zweck der Vereinigung war nicht etwa die Befriedigung ziellosen Wandertriebes, sondern die Erwerbung gengenden Fruchtlandes; dazu bedurften sie einer Verstr-knng ihrer Kraft.
lamannen. Im Jahre 213 werden die lamannen zum erstenmal genannt, als Caracalla gegen sie am oberen Main kmpft. Ihr Hauptvolk waren die Semnonen des Tacitus, die damals an der mittleren Elbe, Havel und Spree wohnten*). Im 3. Jahrhundert stieen sie nach Italien vor, dann nach Westen. Sie durchbrachen den Limes, berschwemmten und plnderten das Zehntland und Gallien. Probus warf sie zwar bis der den Neckar und die Schwbische Alb zurck; aber bald nach seinem Tode kamen sie in dauernden Besitz des Zehntlandes. Um 310 berschritten sie den Rhein und nahmen das ganze Elsa, die Mosellande und die Pfalz in festen Besitz, bis Julian sie unweit Straburg besiegte (vgl. 19). Nach wechselreichen Kmpfen besetzten sie das Elsa und die Nordschweiz, die sie noch heute innehaben. Von ihren Wohnsttten sind kaum Spuren erhalten; allgemein verbreitet aber sind ihre Reihengrberfelder, die reiche Ausbeute an Beigaben liefern.
Franken. In die Kmpfe zwischen Rmern und lamannen griffen von Anfang an die Franken ein, die nrdlichen Nachbarn der lamannen. Im Jahre 234 n. Chr. werden sie zum erstenmal genannt; dreiig Jahre spter drangen sie durch ganz Gallien, ja bis Asrika. Um 280 fuhr ein Haufe, den Probus in Thrazien oder Kleinasien angesiedelt hatte, die Ksten plndernd vom Schwarzen Meere ins Mittelmeer und durch das offene Meer in die rhei-nifche Heimat zurck. Um 290 fetzten sie sich im Lande der (romanisierten) Bataver fest. Nach immer erneuten Kmpfen dehnten sie ihr Gebiet feit Anfang des 5. Jahrhunderts der das jetzige Belgien und einen breiten Landstrich bis Mainz hinauf aus.
Sachsen. Die Sachsen (nach ihrer Lieblingswaffe, dem sahs, einer Art Stein-meffer oder Kurzschwert) werden als Volk zuerst 150, als Vlkerbund erst 285 genannt. Sie wohnten nrdlich der Lippe, Dient ei und Uustrut, zwischen Elbe und Ems, nahmen aber nach und nach die volkreichsten Stmme Nordwestdeutschlands, die Cherusker, Chauken und Angrivarier, in
*) An sie erinnern noch jetzt die Rundwlle in der Mark Brandenburg iz. B. die Rmerschanze" bei Potsdam) und ihren Nachbargebieten.
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Das Rmische Kaiserreich.
Quaden (vgl. 7) hat Mark Aurel einen nicht geringen Teil seiner Re-giernngszeit verbracht; in Vindobona ist er 180 gestorben. (Sein Reiter-standbild auf dem Kapitol.) Sein entarteter Sohn Cornrnodus, der ihm folgte, wurde von seiner Umgebung ermordet (192).
3. Die Ausdehnung des Rmischen Reiches. Das Rmische Reich umspannte nach der Anschauung seiner Bewohner den gesamten orbis terrarum; es war das Weltreich, das neben sich kein anderes anerkannte. Im Sden von der Wste Sahara, im Westen vom Ozean, im Osten von dem Hochland Armeniens und der Syrischen Wste, im Norden von den Alpen, dem Balkan und Schar Dagh begrenzt, umfate es die frucht-barsten Gegenden des Mittelmeergebietes und die wichtigsten Sttten der alten Kultur. Aber erst die Kaiser haben den Kranz der Mittelmeerlnder geschlossen. Sie haben den berkommenen Besitz in Asien abgerundet, in Afrika gypten und Mauretanien erobert. Ein groes weltgeschichtliches Verdienst aber haben sie sich dadurch erworben, da sie die Mitte Euro-pas der griechisch-rmischen Kultur erschlossen.
Donau- Die militrische Notwendigkeit gab den ersten Anla dazu. Da
9ren$e- nmlich die Alpen keine unbersteigbare Grenzmauer bildeten, hatte schon der Cimbernkrieg gezeigt. Angnstus unterwarf daher die Alpen-lnder und die ihnen im Norden vorgelagerte Hochebene, so da die Donau die Reichsgrenze wurde. Nachdem schon vorher Moesia su-perior (Serbien) und Moesia inferior (Bulgarien) ins Reich einbe-zogen waren, muten auch die Lnder an der oberen und mittleren Donau unterworfen werden; in dreijhrigem Kriege (129 v. Chr.) eroberte sie Tib erins. In den neu hinzugekommeneu Gebieten wurden die Provinzen Rtieu mit Viudelizieu (Schwbisch-Bayrische Hochebene, Ost-schweiz und Tirol), Norikum (die beiden sterreich, Steiermark und Krn-ten) und Pannonien (Ungarn westlich der Donau) eingerichtet. Damit war sowohl die Nordgrenze des Reichs verbessert worden als auch der Besitz smtlicher von Sd- nach Nordeuropa fhrender Wege gesichert.
Straen. Die Straen, die damals erschlossen wurden, hat der Weltverkehr seitdem nicht wieder verlassen, von Aosta nach Lyon und Basel, von Chiavenna nach Chnr, von Verona durch das Etschtal nach Augsburg, von Aqnileja nach Pttau, wo sich die Straen nach Carnnntnm an der Donau (der March-muduug gegenber), nach Osen und Sirmium verzweigten. Von hier wurden Kunststraen die Donau abwrts und der den Balkan, die Moratoa aufwrts der Naissus (Nisch) nach Thessalonich und Byzauz gefhrt. Zum ersten Male wurden die Ksten des Tyrrhenischen, Adria-tischen, gischen, Marmara- und Schwarzen Meeres mit den Donau-luderu und dem Rheintale verbunden.
Ausbreitung In den neuen Provinzen fate die stdtische Kultur der Rmer und der Kultur. Griechen Wurzel. Dem Standquartier der Legion (im Donau- und Rhem-teile meist an lterer keltischer Siedelnngssttte) folgte die stdtische Gemeinde und die mit Mauern umfriedete Stadt. Dem ganzen Reiche gab
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]