62
Das Frankenreich unter den Karolingern.
34.
Ort und Zeit der Geburt Karls sowie Erlebnisse seiner Jugend sind uns unbekannt. Anfangs teilte er sich mit seinem Bruder Karlmann in die Herrschaft. Nach dessen Tode (771) regierte Karl allein, indem er die Kinder seines Bruders von der Nachfolge ausschlo.
Der Lango- Als er seine Gemahlin, die Tochter des Langobardenknigs Desi-<773-774? derins, verstoen hatte, nahm sich dieser der Shne Karlmanns an und verlangte vom Papste, er solle sie zu Frankenknigen krnen. Da sich der Papst weigerte, zog Desiderius gegen ihn zu Felde. Darauf kam Karl dem Papste zu Hilfe, schlo den König in Pavia ein und begab sich nach Rom, wo er festlich empfangen wurde und die Pippinsche Schenkung besttigte. Nach dem Fall von Pavia setzte er Desiderius ab, verwies ihn in ein Kloster und nannte sich selbst König der Lango-barden (774).
Die Sachsen- Zwischen Franken und Sachsen war es schon seit alters hufig zu (772-804.) Grenzfehden gekommen. Nachdem bereits Pippin mehrere Feldzge gegen sie unternommen hatte, hielt Karl ihre Unterwerfung und Bekehrung zum Christentum fr eine seiner wichtigsten Ausgaben.
Die Sachsen hatten ihre Wohnsitze noch wie im 3. Jahrhundert (vgl. 13, 1) in Norddeutschland zwischen Rhein, Elbe und Harz; auch das heutige Holstein war von ihnen bewohnt. Sie gliederten sich in die Westfalen (im heutigen Westfalen und westlichen Hannover), die Engern (zu beiden Seiten der Weser), die Ostfalen (von der Aller bis zur Elbe) und die Nordalbingier (im heutigen Holstein). Ihre Grenznachbarn waren im Westen die Franken, im Sden Hessen und Thringer, die beide von den Franken bereits unterworfen worden waren, jenseits der Elbe die Slawen und im heutigen Schleswig die Nordgermanen. Sie hielten an der alten Gemeindeverfafsung und dem alten heidnischen Glauben fest. Die Zahl der Freien war bei ihnen noch ziemlich groß; aber den Ausschlag gab der kriegslustige Adel.
Karls erste Nachdem auf einem Reichstage zu Worms der Krieg gegen sie be-Feldzge. schloffen worden war, wurde auf dem erften Feldzuge (772) die Eresburg (heute Marsberg) im Diemeltal erobert und die nahe Jrminsule, das Hauptheiligtum der Sachsen*), zerstrt. Nur langsam machte die Er-obernng und Bekehrung Fortschritte. Karl zog selbst mehrere Male gegen sie zu Felde; er baute Zwingburgen, entbot die schsischen Adligen zu ge-meiusameu Beratungen, forderte Geiseln und Treuschwur und verlangte, da sich die Unterworfenen taufen lieen.
Ausstnde Im Jahre 777 hielt Karl zum erstenmal auf schsischem Boden zu der Sachsen. Paderborn einen Reichstag ab. Aber während er in Spanien weilte (vgl. 35), erhoben sich die Sachsen aufs neue. Unter ihren Fhrern Widukind.war der westflische Edle Widnkind der bedeutendste. Als Karl 782 die Sachsen zur Heeresfolge gegen die Sorben (zwischen Elbe und Saale)
*) Vielleicht ein Abbild der Weltesche (oder ein Donarbild?).
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Extrahierte Personennamen: Karls Karlmann Karlmann Karl Karl Karlmanns Desiderius Karl Karl Desiderius Pippin Karl Karl Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Karls Pavia Rom Pavia Sachsen Norddeutschland Rhein Holstein Westfalen Westfalen Hannover Holstein Hessen Karls Marsberg Sachsen* Sachsen Paderborn Spanien Sachsen Sachsen
92
Das Zeitalter der Kreuzzge und der Hohenstaufen.
C. Das Zeitalter der Kreuzzge und der Hohenstaufen").
51. Die Machtverteilung am Mittelmeer beim Beginne der Kreuzzge. Beim Beginne der Kreuzzge war die Herrschaft zwischen christlichen und mohammedanischen Staaten schon etwas anders verteilt als ein Jahrhundert frher, als die Ottonen nach Italien zogen. Es war auf feiten der Mohammedaner bereits ein Rckgang eingetreten.
Spanien. In Spanien bestanden am Ende des 11. Jahrhunderts mehrere christliche Reiche, unter denen Kastilien-Leon und Aragon die wichtigsten waren. Die Christen erfochten, wenn auch nur langsam, bleibende Erfolge. Als ihr Vorkmpfer glnzte in der zweiten Hlfte des 11. Jahrhunderts der kastilifche Ritter Rodrigo Diaz, von feinen Landsleuten Compeador (Kmpfer), von den Mauren Cid (arabisch Seid = Herr) genannt, der (1094) Valencia eroberte.
Di- In Italien haben die Normannen den Sden von den Sarazenen
Normannen, fo^t. Im Ansang des 11. Jahrhunderts waren normannische Krieger aus der Rckkehr aus Palstina in Unteritalien gelandet und hatten sich dort niedergelassen. Sie erhielten Zuzug aus der Normandie und kmpften mit Glck gegen Griechen und Sarazenen, Ihre hervorragendsten Fhrer erkannten zuerst die deutsche Sehnsoberhoheit an. Spter schttelten sie diese Abhngigkeit ab; Robert Guiskard (eigentlich Viscart, d.h. Schlaukopf) nahm 1059 Apulien vom Papste als Herzogtum zu Lehen. Seitdem bildeten die Normannen den Rckhalt der Ppste in ihren Kmpfen mit den Kaifern. Von Apulien aus entri Roger (I.), Guiskards Bruder, den Sarazenen Sizilien; sein Sohn Roger Ii. lie sich 1030 vom Papste in Palermo zum Könige von Sizilien krnen.
Die Schon vorher hatten die Pisaner die Inseln Korsika und Sar-
italienischen diuien besetzt. Es begann der Aufschwung der italienischen Seestdte Amalfi, e tame' Pisa, Genua. Die Hilfe der Pisaner und Genuesen ermglichte erst die Einnahme der syrischen Hafenpltze.
*) Friedrich v. Schwaben, + 1105
Gem. Agnes, Tochter Kaiser Heinrichs Iv.
Friedrich, i 1147 Konrad Iii.,
Gem. Judith, Tochter d. Ivelfen Heinrichs d. Schwarzen 11152
Friedrich I., + 1190 Gem. Beatrix v. Burgund
__J_____
Heinrich Vi., + 1197 Friedrich, Philipp, + 1208 Gem. Konstanze v. Sizilien + 1191 Gem. Irene v. Byzanz
Friedrich Ii., + 1250 Beatrix I. Beatrix Ii.
| Gem. Otto Iv. Gem. Ferdinand Iii. v. Kastilien
Heinrich Ronrad Iv., + 1254 Enzio Manfred f 1266
Konradin Ronstanze, Alfons X.
+ 1268 Gem. Peter v. Aragon von Kastilien
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Extrahierte Personennamen: Rodrigo_Diaz Robert_Guiskard Guiskards Friedrich_v Friedrich Agnes Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Konrad_Iii Konrad Judith Heinrichs Heinrichs Friedrich_I. Friedrich_I. Beatrix Heinrich_Vi Heinrich Friedrich Friedrich Philipp Philipp Konstanze Friedrich_Ii Friedrich Beatrix_Ii Otto Ferdinand Heinrich_Ronrad_Iv. Heinrich Manfred_f Konradin Ronstanze Konradin Alfons_X Peter_v
51. 52.
Der erste Kreuzzug.
93
Im Osten dagegen lagen die Verhltnisse fr die Christen weniger Der Osten, gnstig. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts wurden die Sarazenen so gefhrlich, da sich der ostrmische Kaiser Alexius, der dogmatischen und kirch-liehen Streitigkeiten vergessend, an den Papst mit der Bitte um Hilfe wandte.
Nachdem sich von dem Kalifat von Bagdad ein zweites der Fatimiden Die in gypten losgelst hatte (vgl. 28), wurde jenes von den aus Zentral-S-idschuken. asien hereinbrechenden trkischen Seldschnken berwltigt. Nach der Eroberung aber zerfiel die seldschukische Herrschaft selbst in mehrere selbstndige Emirate oder Sultanate. Diese Zersplitterung der mohammedanischen Welt erleichterte den Angriff der Kreuzfahrer.
Den Anla zu den Kreuzzgen gaben die Klagen der christlichen Anla der Pilger der die Mihandlungen in Palstina, denen sie seit der Hernftreu33ti9e' schaft der glaubensstrengen Fatimiden und in noch hherem Grade seit der seldschukischen Eroberung ausgesetzt waren. Hatte man schon seit der Erbauung der Kirche des Heiligen Grabes durch Helena, die fromme Mutter Konstantins des Groen, Wallfahrten zum Heiligen Grabe unter-nommen, so hatten sich diese im 11. Jahrhundert unter der Einwirkung des von Eluny ausgehenden asketisch-schwrmerischen Geistes bestndig vermehrt. Der Gedanke, den zuerst Gregor Vii. ausgesprochen hatte,
da die Sttte der heiligsten Erinnerungen den Unglubigen entrissen werden msse, fand deshalb einen wohlvorbereiteten Boden. berdies kamen zu den religisen Beweggrnden vielfach auch solche politischer,
sozialer und z. B. fr die italienischen Seestdte - wirtschaftlicher Art.
Urban Ii. verkndete den Kreuzzug auf den Konzilien zu Piacenza und Clermont (1095) und entfesselte damit die gewaltige Bewegung.
Unter dem Rufe Gott will es!" lieen sich Tausende das rote Kreuz auf die (linke) Schulter heften.
In dem waffenfrohen, sich unaufhrlich befehdenden Adel aller abend-Ritterstand, lndischen Staaten, besonders der Franzosen, fand sich eine unerschpfliche Flle von Kraft dazu bereit, dieses Unternehmen zu verwirklichen. Dadurch, da diesem Adel, der nur fr den Waffendienst lebte, das erhabenste Ziel fr seinen Tatendurst hingestellt wurde, erhielt sein wildes Leben einen edleren Gehalt. Es entwickelte sich der Ritterstand, die Kriegerkaste, deren Waffen jetzt mehr in den Dienst der Religion traten und von der Kirche ihre Weihe empfingen.
53. Der erste Kreuzzug (10961099). Dem Kreuzzuge der Fürsten Vorlufer gingen schlecht geordnete Scharen meist von Leuten, die nichts zu ver-^^^ Iieren hatten, unter Fhrung des Einsiedlers Peter von Amiens und Walters von Habenichts vorauf. Schon beim Angriff auf Nica in Kleinasien wurden sie vollstndig aufgerieben.
Unter den Teilnehmern am ersten Kreuzzuge traten Gottfried Der von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und fein Bruder Bal-^^uzzug duin, Graf Robert von Flandern, Graf Hugo von Vermandois,
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Extrahierte Personennamen: Alexius Helena Eluny Gregor_Vii Gregor Urban Peter_von_Amiens Walters Gottfried_Der_von_Bouillon Robert_von_Flandern Hugo_von_Vermandois
106
Das Zeitalter der Kreuzzge und der Hohenstaufen.
58. 59.
Heinrich Vi. 58. Heinrich Vi. (11901197). Friedrichs hochstrebender und (1190-1197). ^krftiger Sohn Heinrich, der bereits in Abwesenheit seines Vaters die Regierung gefhrt hatte, mute zuerst eine Frstenverschwrung bekmpfen, deren Seele der eigenmchtig aus England zurckgekehrte Heinrich der Lwe war. Da geriet Richard Lwenherz, Heinrichs des Lwen Schwager, auf seiner Heimreise aus dem Morgenlande in der Nhe von Wien in die Gewalt des Herzogs von sterreich, mit dem er tdlich verfeindet war. An Heinrich Vi. ausgeliefert und von diesem auf der Burg Trifels (in der Rheinpfalz) gefangen gesetzt, erlangte er nur gegen die Anerkennung der Lehnshoheit des deutschen Knigs die Freiheit wieder. Jetzt unter-warf sich auch Heinrich der Lwe; er verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Frieden ans seiner Burg zu Brauuschweig, wo er sich damit beschftigte, die alten Lieder und Chroniken der Niederdeutschen zu sammeln, und starb 1195.
Heinrichs Nachdem Heinrich Vi. schon auf seinem ersten Rmerzuge die Kaiser-Rmerzge. ^rtme empfangen hatte (1191), gelang ihm auf dem zweiten auch die Er-oberuug seines normannischen Erbreiches (1194). Auf der Hhe seiner Macht versuchte er auf dem Reichstage zu Wrzburg (1196) die Personalunion zwischen Deutschland und Sizilien in eine Realunion und das deutsche Wahlreich in ein Erbreich umzuwandeln; allein die Fürsten ver-hielten sich ablehnend. Zum dritten Male in Italien rstete er im Geiste seiner Universalpolitik zu einem Kreuzzuge. Aber inmitten weit-reichender Entwrfe, die ihn durch die Eroberung des byzantinischen Reiches und der Nordkste Afrikas zum Herrn des Mittelmeeres machen sollten, starb er, 32 Jahre alt, zu Messina und wurde im Dome seiner Residenz Palermo beigesetzt. Ein dreijhriger Knabe, Friedrich, das Kind von Apnlien", war sein Erbe.
Innozenz Iii. $ 59. Innozenz Iii. (11981216). Fast in demselben Augen-(nas ale), bl^e, in welchem mit Heinrichs Vi. frhem Tode sein gewaltiges Reich zusammenbrach, bestieg eine der grten Herrschergestalten aller Zeiten den Stuhl Petri, nmlich Lothar, Graf Segni, der sich als Papst Inno-zenz Iii. nannte.
Auf den Universitten zu Bologna und Paris juristisch und theologisch vorgebildet und schon lange die treibende Kraft an der Kurie, wurde er mit 37 Jahren zum Papste gewhlt. Innerhalb der Kirche stellte er eine straffe Zentralisation der Verwaltung her; der weltlichen Macht gegenber brachte er die seit Gregor Vii. theoretisch geforderte Herrschaft der Kirche der den Staat praktisch zur Geltung.
Da die Vereinigung von Deutschland, Ober- und Unteritalien in einer Hand eine Macht darstellte, die den Kirchenstaat umklammerte und die Selbstndigkeit der Kirche bedrohte, war er gewillt, diese Vereinigung zu sprengen. Mit sicherer Entschlossenheit benutzte er die Wirren, die nach Heinrichs Vi. Tode in Sizilien und Deutschland ausbrachen, das Streben weiter Kreise Italiens nach nationaler Unabhngigkeit und ihre Feindselig-feit gegen die deutsche Herrschaft und machte sich zum Herrn der Lage.
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Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs England Wien Rheinpfalz Deutschland Sizilien Italien Afrikas Messina Palermo Petri Bologna Paris Deutschland Unteritalien Sizilien Deutschland Italiens
110 Das Zeitalter der Kreuzzge und der Hohenstaufen. 61. 62.
Otto iv. 61. Otto Iv. und Friedrich Ii. Nachdem Otto (Iv.) der
<1198-1215). Philipps Mrder die Acht verhngt und sich mit Beatrix, der Tochter des Ermordeten, verlobt hatte, wurde er von den meisten Fürsten aner-famtt. Dem Papste erneuerte er alle Versprechungen, die er ihm während des Brgerkrieges gemacht hatte, und gab damit die dem Könige im Wormser Konkordat noch vorbehaltenen Rechte auf.
Otto? An der Spitze eines stattlichen Heeres trat er sodann seinen Rmer-^(i?o?zug an, stellte in der Lombardei das im letzten Jahrzehnt schwer er-fchtterte Ansehen des Knigtums wieder her und empfing in Rom die Kaiserkrone. Als er aber nach der Krnung die kaiserlichen Rechte in Mittelitalien wider den Willen des Papstes geltend machte und den Normannenstaat als Lehen des Reiches in Besitz nehmen wollte, kam es zwischen ihm und Innozenz zum Bruche. Der Papst sprach den Bann der ihn aus und stellte im Reiche in dem jungen Friedrich von Apnlien und Sizilien, seinem Mndel und Lehnsmann, einen Gegenknig auf. Auf diese Nachricht hin kehrte Otto nach Deutschland zurck. Ihm folgte Friedrich Ii., der soeben noch in Palermo Schiffe zur Flucht aus Sizilien gerstet hatte, fast auf dem Fue nach. Als Pfasfenknig" kam er ins Reich, wo Schwaben, die Heimat seines Hauses, ihn zuerst auerkannte; bald darauf wurde er in Mainz zum Könige gekrnt. Die Entscheidung brachte der Krieg zwischen Johann ohne Land von England und Philipp Ii. August von Frankreich. Da Otto zu England hielt, schlo Friedrich ein Bndnis mit Frankreich. Der Sieg der Fran-Bouvmeszosen 6et Bonvines (1214, unweit Lille) der Johann und Otto entschied 1214- fr das Knigtum Friedrichs. Er wurde in Aachen zum zweiten Male gekrnt (1215); Otto starb einsam und vergessen auf der Harzburg (1218).
Friedrich Ii. (1215-1250).
Friedrich Ii. 62. Friedrich Ii. bis zum Frieden von San Germano. Die
(1215-1250).^^ Papsttums hatte Friedrich teuer bezahlen mssen. Er hatte alle von Otto dem Papste gemachten Zugestndnisse besttigen, auf den Anteil des Knigs an der Bischofswahl verzichten und in geistlichen Dingen eine uneingeschrnkte Berufung an die Kurie zugestehen mssen, so da die deutschen Bischse seitdem nur vom Papste abhngig waren. Dazu kam das Versprechen, Sizilien und Deutschland nicht in einer Hand zu vereinigen, sondern Sizilien seinem Sohne Heinrich zu ber-lassen. Allein nach Innozenz' Tode hielt sich Friedrich nicht daran, sondern lie Heinrich in Deutschland zum Könige whlen, um selbst die Herrschaft seines normannischen Erbreiches zu bernehmen. Im Jahre 1220 brach er dahin auf und wurde nach Erneuerung seines Kreuzzugsgelbdes, das er bereits bei seiner Knigskrnnng in Aachen abgelegt hatte, von Papst Honorins, seinem ehemaligen Erzieher, zum Kaiser gekrnt.
Mit der Ordnung seines sizilischen Reiches beschftigt, schob Fried-Gregor Ix.rich den Kreuzzug von Jahr zu Jahr auf, bis Papst Gregor Ix., der bereits 80jhrige, aber noch leidenschaftliche Nachfolger des friedfertigen
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87. Frankreich.___155
Philipp der Schne (12851314) war vielleicht der mchtigste König in Europa, als er die Ppste in Avignon zu residieren ntigte;
nach dem Proze gegen die Templer und der Auflsung des Ordens fielen dessen ungeheure Reichtmer der franzsischen Krone zu (1312).
Philipp zog auch bereits die Städte zu den Reichstagen (Etats generaux)
hinzu, was in Deutschland erst fast 200 Jahre spter geschah ( 93).
Aus Grund des Salischen Gesetzes, das die Frauen von der Erbfolge Das su ausschliet, folgte 1328 Philipp Vi., der Sohn Karls von Valois, des (ms-isss. Bruders Philipps des Schnen. Dieser bergang der Krone an das Haus Valois erweckte den englisch-franzsischen Krieg von neuem, da Eduard Iii. von England, der durch seine Mutter ein Enkel Philipps des Schnen war, die Krone fr sich verlangte. Er gab zwar diesen Anspruch auf, doch setzte er nach glcklichen Kmpfen (Schlachten bei Creey und Maupertuis, unweit Poitiers) im Frieden zu Bretigny (bei Chartres, 1360) durch, da ihm ein groer Teil Frankreichs als freies Eigentum verblieb. Die Unzufriedenheit seiner neuen Untertanen mit seiner Herr-schast war aber so groß, da der Krieg bald wieder ausbrach; 1380 war Englands Besitz auf wenige Kstenpltze beschrnkt. Ein groes Unglck fr Frankreich aber wurde die lange Regierung des geistesschwachen Karl Vi.,
in der das Land durch die Kmpfe der Huser Orleans und Burgund um die Vormundschaft zerrttet wurde. 1415 griff Heinrich V. von England ein, erfocht den glnzenden Sieg bei Azinconrt und wurde inazmcourt Nordfrankreich bis zur Loire und in Sdwestfrankreich als König aner-kannt. Da trat 1429 ein Umschwung ein. Als bereits Orleans belagert wurde, kam eine Bewegung, die im franzsischen Volke entstand, dem ein-heimischen Könige Karl Vii. (14221461) zu Hilfe. Johanna Darcja-ans Domremy (an der Maas) gelangte durch die englischen Wachen nach Orleans, begeisterte das franzsische Heer zum Kampfe und vertrieb die Englnder (daher Jungfrau von Orleans genannt). Sie geleitete dann noch den König nach Reims zur Krnung, siel aber 1430 (bei Compiegne)
in die Hnde der Feinde und wurde im folgenden Jahre in Roueu als Hexe verbrannt. Die Englnder verloren schlielich nach dem Tode ihres Feldherrn Talbot (bei Eastillon 1453) alle franzsischen Besitzungen auer Calais. Durch die Pragmatische Sanktion von Bourges (1438)
frderte Karl Vii. Rom gegenber die Selbstndigkeit der franzsischen (gallikanischen") Kirche; die von ihm errichteten Ordonnanz-Kompagnien"
waren das erste stehende Heer Europas.
Sein Nachfolger Ludwig Xi. (1461-1483) war namentlich darauf be-Ludwig xi. dacht, die Macht der groen Vasallen zu brechen; er erwarb auch nach dem Tode Karls des Khnen Burgund zurck. Nachdem K arl Viii. (1483-1498) Karl vm. durch Heirat auch noch die Bretagne erworben hatte*), konnte Frankreich als geeinigt gelten; es begann einen langwierigen Kampf gegen die drohende Umklammerung durch die Habsburger in Deutschland und Spanien.
*) Sie wurde erst 1532 einverleibt.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Europa Avignon Deutschland Haus_Valois England Poitiers Frankreichs Englands Frankreich Burgund Nordfrankreich Sdwestfrankreich Reims Roueu Europas Burgund Frankreich Deutschland Spanien
93.
Maximilian I.
171
ein; endlich wurde es in Frankfurt erffnet *). Die Kreisverfassung konnte da nicht wirksam werden, wo demselben Kreise mehrere gleich mchtige Fürsten angehrten und keiner sich dem andern fgen wollte (z. B. im Oberfchfifchen Kreise Brandenburg und Kursachsen).
Ein entschiedener Gegner der Verfassung war Maximilian selbst; denn Ar Kaiseru. sie hatte alle Gewalt in die Hnde der Reichsstnde gelegt und dem Könige nur wenig brig gelassen. Der gemeine Pfennig wurde von ihnen beschlossen und erhoben, das Reichsheer von ihnen bewilligt und seine Verwendung an ihre Vorschriften gebunden. Am verhatesten war dem Kaiser das Reichs-regiment, das aus zwanzig Mitgliedern bestand und in der Gesetzgebung und Verwaltung eine so groe Flle von Befugnissen erhielt, da seine Ein-fetzung einer Abfetzung des Knigs gleichzukommen fchien. Zwischen dem Regiment und Maximilian kam es daher zu heftigen Zerwrfnissen; da der Kaiser seinen Willen durchfetzte, lste es sich bald wieder auf.
Dem Kaiser hatte das Reich auch eine allgemeine Polizeiordnung zu verdanken. Die Post, die bald nach 1500 Franz von Taxis zuw. Befrderung der Staatskorrefpondenz zwischen Brssel und Wien ein-gerichtet hatte, wurde 1516 allgemein dem Publikum zum Zwecke regel-miger bermittelung von Nachrichten zugnglich gemacht**).
Wenig glcklich war Maximilian in feiner auf Italien gerichteten auswrtigen Politik. w.
Hier hatte zunchst nach dem Aussterben des Haufes Aujou (1435)
Alfons V. von Aragon Neapel erobert. Im Verlaufe jahrzehntelanger Wirren,
die nach feinem Tode eintraten, hatte Karl Viii. von Frankreich als Ver-wandter der Aujous Ansprche erhoben und das Land in raschem Sieges-lause erobert (1495). Einem Bunde, den hierauf der Papst, Venedig und Ferdinand von Aragon gegen ihn schloffen, trat auch Maximilian bei. Vor dem Bunde dieser Mchte wich Frankreich zunchst zurck; bald aber versuchte Karls Nachfolger Ludwig Xii., im Bunde mit Ferdinand zum Ziele zu kommen. Nach gemeinsamer Eroberung Neapels entzweiten sie sich jedoch,
und da die franzsischen Truppen unterlagen, ging Neapel in den Besitz Ferdi-nands der. Andrerseits besetzte Ludwig das Herzogtum Mailand, wo er als Nachkomme einer Visconti Erbrechte gegen die Sforza geltend machte.
Whrend also bei Beginn des 16. Jahrhunderts Frankreich in Mailand und Spanien in Unteritalien herrschten, richtete Maximilian sein Augenmerk auf den an feine Erblande grenzenden festlndischen Besitz von Venedig. Da die Venezianer um seine Plne wuten, sperrten sie ihm, als er die Alpen berschritt, um zur Kaiserkrnung nach Rom zu ziehen, die Tridentiner Pffe und vereitelten feine Reife. Er mute sich mit dem von ihm selbst geschaffenen Titel eines erwhlten rmischen Kaisers" begngen. Hieraus schlo er sich einem Bunde (der Heiligen Liga") an, den Papst Julius Ii. mit Venedig,
*) Spter wurde es nach Speyer verlegt; seit 1693 tagte es in Wetzlar.
**) Karl V. bertrug 1520 die Post Franzens Nachfolger Joh. Bapt. von Taxis fr sein gesamtes Reich. Nach und nach nahmen einzelne Fürsten das Postwesen ihres Landes in eigne Verwaltung, zuerst der Groe Kurfürst 1646. Erst nach Errichtung des Norddeutschen Bundes 1867 ist die Thurn und Taxissche Postverwaltung aufgelst worden.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Brandenburg Kursachsen Wien Italien Frankreich Venedig Frankreich Neapel Mailand Frankreich Mailand Spanien Unteritalien Venedig Rom Venedig Speyer Wetzlar
52.
Der erste Kreuzzug,
97
des Knigs von Frankreich Bruder*), Herzog Robert von der Nor-mandie, Graf Raimund von Toulouse, Bohemuud von Tarent, der Sohn Robert Gniskards, und dessen Neffe Tankred hervor. Ihre grtenteils aus Lothringern, Franzosen und Normannen gebildeten Heere vereinigten sich erst vor Konstantinopel. Nachdem sie hier dem Kaiser fr die zu erobernden Lnder den Lehnseid geschworen hatten, wurden sie nach Kleinasien bergesetzt. Unter harten Entbehrungen und schweren Kmpfen erreichten sie Antiochia. Schon vorher hatte sich Balduin von dem Hauptheere getrennt und war der den Euphrat nach Edessa ge-zogen, wo er den ersten Kreuzfahrerstaat grndete. Antiochia fiel nach achtmonatiger Belagerung durch Verrat; aber erst der Sieg der das zum Entsatz heranrckende Heer des Emirs von Mosnl entschied der den Besitz der Stadt. Bohemnnd blieb hier als Fürst zurck. Am 15. Juli 1099 eroberte endlich das stark gelichtete Kreuzfahrerheer Jerusalem;.Gott-sried wurde zum Beschtzer des Heiligen Grabes" gewhlt. Den Ver-such des Sultans von gypten, Jerusalem zurckzuerobern, wies er bei Askalon zurck. Nach seinem Tode wurde Balduin König von Jerusalem.
Die Kreuzfahrerstaaten umfaten einen schmalen Saum an der Die Kste von Gaza bis zum Golf von Jskenderun. Der Jordan bildete die Kreuzfahrer-Ostgrenze; zeitweilig dehnte sich das Knigreich bis zum Golf von Akaba aus. en'
Die Bewohner bestanden aus griechischen Christen und den lateinisch-christlichen Kreuzfahrern verschiedener Nationalitt, ein schwer lenkbares Vlker-gemisch, dessen Mitglieder sich schlielich in der franzsischen Sprache ver-stndigten. Mohammedaner verschwanden niemals ganz; im Libanon erhielt sich die fanatische Sekte der Afsassinen.
In der Bevlkerung hatte zunchst das geistliche und das ritterliche Ele-ment das bergewicht. Da die eingewanderten Abendlnder aber durch die Wirkungen des ungewohnten Klimas und unaufhrliche Kmpfe rasch auf-gerieben wurden, brauchten sie bestndig Nachschub aus der Heimat. Es entwickelte sich darum von den Kstenstdten aus ein lebhafter Verkehr nach den italienischen und provenzalischen Hfen. Unter den Hafenpltzen blhte besonders Akkon, das alte Ptolemais, wieder auf. Den Handelsverkehr in diesen Kstenstdten beherrschten die italienischen Seestdte, die hier auch eigene Niederlassungen grndeten.
Politisch zerfielen die eroberten Gebiete in das Knigreich Jern-salem, das Frstentum Antiochia und die Grafschaften Tripolis und Edessa. Die Macht des Knigs der diese Fürsten war gering; zahl-reiche grere oder kleinere Vasallen hatten ihren unbotmigen Trotz aus der Heimat mitgebracht. Ebenso unabhngig hielten sich die Kirchenfrsten von Jerusalem und Antiochia und die Niederlassungen der italienischen See-stdte. Eine Gesetzgebung, die Assises de Jerusalem, versuchte vergeblich eine Zentralisation.
*) Der König selbst war wie derjenige von Deutschland im Bann, daher von der Teilnahme am Kreuzzuge ausgeschlossen.
Pfeifer, Geschichte. V. C. 7
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Extrahierte Personennamen: Robert Raimund_von_Toulouse Robert_Gniskards Tankred Balduin Mosnl Askalon Balduin_König_von_Jerusalem
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Tarent Kleinasien Antiochia Edessa Antiochia Jerusalem Jerusalem Gaza Akaba Akkon Antiochia Tripolis Edessa Jerusalem Antiochia Jerusalem Deutschland
62. 63.
Friedrichs Regierung in Sizilien und in Deutschland.
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Honorins, nachdrcklich auf die Erfllung des Gelbdes drang. Jetzt sammelte sich in Unteritalien ein Kreuzheer, und obwohl im Lager eine pestartige Krankheit ausbrach, stach Friedrich in See. Als er aber nach wenigen Tagen selbst erkrankte und nach Apulien zurckkehren mute,
nahm Gregor an, der Kaiser gebrauche einen Vorwand, um sich seinen Verpflichtungen zu entziehen, und sprach der ihn den Bann aus*).
Der fnfte Kreuzzug (12281229). Friedrich rechtfertigte sich^ ^ u gegen die Anklage der Verstellung und brach 1228 zum zweiten Male auf. Als Gemahl Jolanthes, der Tochter des letzten Knigs von Jerusalem und Erbin des Knigreiches, wollte er das Land fr sich selbst erobern und gewann Jerusalem und die alte Pilgerstrae von der Kste nach den heiligen Sttten durch Unterhandlung mit dem Sultan von gypten wenigstens sr einige Zeit den Christen zurck, ob-gleich alle seine Schritte dnrch die Sendboten des Papstes erschwert wurden und die Templer und Johanniter dem mit dem Banne belegten Kaiser den Gehorsam verweigerten. In der Kirche des Heiligen Grabes krnte er sich zum König von Jerusalem; da aber der ppstliche Legat auch der die Heilige Stadt das Interdikt verhngt hatte und die Nachricht eintraf, da ppstliche Truppen in das Knigreich Unteritalien eingefallen seien, kehrte Friedrich schleunigst nach Italien zurck und vertrieb mit Leichtigkeit die ppstlichen Schlsselsoldaten" aus seinem Erbreiche. Unter Vermittelung des Hochmeisters des Deutschen Ritterordens, Hermann von Salza, der den Kaiser auch schon aus seinem Kreuzzuge eifrig untersttzt hatte, schlo er (in San Germano) mit dem Papste Frieden und wurde vom Banne gelst (1230).
63. Friedrichs Regierung in Sizilien und in Deutschland. Friedrich in Seinem Knigreiche Sizilien gab Friedrich eine Verfassung, die an die Si3ihen' Stelle des mittelalterlichen Lehnsstaates ein modernes Staatswesen im Sinne des ausgeklrten Absolutismus treten lie. An der Spitze stand der König mit unumschrnkter Gewalt. Er sttzte sich auf ein trefflich geordnetes Finanzwesen, das ihm die Besoldung eines wohl geschulten Beamtentums und die Ausstellung eines Sldnerheeres sowie die Aus-rstuug einer Flotte gestattete. Um Ruhe und Ordnung herzustellen,
wurden Selbsthilfe und Fehde untersagt, ein Gesetzbuch aufgestellt und ein oberstes Berufungsgericht geschaffen. Zur Frderung der geistigen Interessen grndete Friedrich die Universitt zu Neapel. Im Interesse der Staatseinheit erlie er Gesetze gegen die Ketzer. Die trotzigen Barone wurden in strenger Abhngigkeit erhalten, die Sarazenen teilweise von Sizilien nach Apulien verpflanzt.
In Deutschland hatten unter König Heinrich, dem Sohne Friedrichs, die Worms er Reich sgesetze bereits 1231 den Fürsten beinahe volle Wormser Landeshoheit zu gestanden. (Vgl. 68.) Sie erhielten die Muzgerech- Re-chsgesetze.
*) In Apulien starb einer der getreueften Begleiter des Kaisers, der Landgraf Ludwig Iv. von Thringen, der Gemahl der heiligen Elisabeth.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Friedrich Gregor Gregor Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Hermann_von_Salza Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrichs Ludwig_Iv Ludwig Elisabeth
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Sizilien Deutschland Unteritalien Apulien Jerusalem Jerusalem Unteritalien Italien Friedrichs Sizilien Deutschland Sizilien Neapel Sizilien Apulien Deutschland Friedrichs Worms Apulien
Der Untergang der Hohenstaufen.
115
Obwohl die Ppste diese Herrschaft nicht anerkannten, waren sie nicht in der Lage, sie zu beseitigen, da sich kein weltlicher Fürst zu dem Wag-nis eines Feldzuges gegen Manfred bereitfand. Hatten aber bisher die Ghibellinen an den Deutschen einen Rckhalt gefunden, so suchten jetzt die Guelseu den Beistand Frankreichs. Solange nmlich die Kaiser die Herrschast der Burgund ausgebt hatten, war eine Annhe-ruug Italiens und Frankreichs erschwert gewesen. In der Mitte des 13. Jahrhunderts aber war die Grafschaft Provence durch Heirat an Karl von Anjou, den ebenso habschtigen wie gransamen Bruder Kari von Ludwigs Ix. (des Heiligen") von Frankreich, gefallen, und dieser trat 9tniou-mit den Gnelfen in Ober- und Mittelitalien in enge Verbindung. Seit dem Tode Friedrichs Ii. stieg der franzsische Einflu in Italien. Die Erfolge Manfreds in Mittelitalien bestimmten endlich den Papst, Karl die Krone von Sizilien gegen hohen Tribut anzubieten. Karl nahm sie an und fhrte sein Heer nach Unteritalien. Bei Benevent verlor Man-Benevent freb, von einigen seiner Groen verraten, Schlacht und Leben (1266). 1266-Hiermit gingen Unteritalien und Sizilien an Karl von Anjou der.
Der Versuch Konradins, sein Erbe an sich zu bringen, wurde Konradin, ihm selbst verderblich. Er war 16 Jahre alt, als er die Heerfahrt nach Italien der den Brenner antrat. Allmhlich fanden sich die Ghibellinen bei ihm ein und verstrkten sein kleines Sldnerheer. Bei Tagliacozzo Tagiiacozzo kam es zur entscheidenden Schlacht. Die ungestme Tapferkeit des ersten 1268' ghibellinischen Treffens schien den Sieg zu entscheiden, da brach Karl, der bereits tot gesagt wurde, aus einem Hinterhalte hervor und vernichtete das Heer des Staufers. Auf der Flucht verraten und dem Sieger aus-geliefert, wurde er auf dessen Befehl zusammen mit seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel, inmitten der Schnheit seines Reiches, als Landfriedensbrecher enthauptet (1268).
In demselben Jahre gab sich Ezzelino da Romano, der in die Hnde Erlschen der seiner Feinde fiel, selbst den Tod. Zwei Jahre spter starb Friedrichs Ii. Sofa' Tochter Margarete nach einem traurigen Leben an der Seite des thrin-gischen Landgrafen Albrecht des Entarteten und wiederum zwei Jahre spter Friedrichs Sohn Enzio nach 22jhriger Gefangenschaft in Bologna. Man-sreds Shne lie Karl von Anjou bis zu ihrem Tode im Gefngnis schmachten; seine Tochter starb in einem franzsischen Kloster.
Seiner Tat hat sich Karl von Anjou nicht srenen knnen. Mit Sizilien, seiner Macht stieg sein Mitrauen und seine Tyrannei; bald grte es allgemein. Johann von Procida, Manfreds treuer Freund, durchzog verkleidet das Land und entflammte die Sizilianer zur Rache; Peter von Aragon, der ritterliche Erbe Manfreds, lie eine Flotte im Mittel-meer kreuzen. Eine neue Ehrenkrnkung der Brger von Palermo gab den letzten Ansto zur Niedermetzelung aller Franzosen auf der Jnfel (der Sizilianischen Vesper", 1282). Sizilien trat unter die Herrschaft Peters; Karl sah sich auf das Festland beschrnkt (gest. 1284).
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Extrahierte Personennamen: Manfred Karl_von_Anjou Karl Kari_von_Ludwigs_Ix Ludwigs Friedrichs Karl Karl Karl Karl_von_Anjou Karl Konradins Konradin Konradin Tagliacozzo_Tagiiacozzo Karl Karl Friedrich_von_Baden Friedrich Ezzelino Friedrichs Margarete Albrecht Friedrichs Karl_von_Anjou Karl Karl_von_Anjou Karl Johann_von_Procida Johann Manfreds Peter_von_Aragon Manfreds Peters Karl Karl