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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 24

1898 - Schwabach : Schreyer
— 24 — 4. In den Sotnhofer Stewvrüchen. Lehrmittel: Solnhofer Schiefer, womöglich mit Versteinerungen. a. Wir folgen mit der Bahn dem Engthal der Altmühl weiter nach Südosten. Ein Engthal haben wir fchon durchfahren? Thal der Pegnitz. — Ahnlich wie dort treten die Berge auch hier ganz nahe zusammen. Links und rechts der Altmühl steigen senkrecht nackte Kalkfelsen in die Höhe. In welchem Gebirge sind wir? Jura. — Betrachtet aus unserer Karte die Altmühl? Jetzt beginnen die vielen Krümmungen. — Wo- durch wird die Altmühl gezwungen, diese Krümmungen zu machen? Sie muß die Berge umfließen. (Erinnerung an das Mainviereck.) — Kaum gibt es in dem Engthal Raum für größere Ortschaften. Auffallend kommt es uns vor, daß die meisten Häuser der Orte nicht mit Ziegeln oder Schiefer, wie bei uns, sondern mit dünnen weißen Platten gedeckt sind. Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Städtchen Pappen- heim. Inmitten desselben erhebt sich aus steilem Felsen das alte Ge- mäuer eines Römerturmes, von welchem Bäume hoch in die Lüste ragen. Die Altmühl windet sich zwischen dem prächtigen neuen Schlosse, das dem Grasen von Pappenheim gehört, und dessen Blumengärten hindurch, um das Städtchen zu umfließen. Alle Höhen, die wir erblicken, sind mit schönen Laubwaldungen bewachsen, und die Wiesen des Thales er- höhen durch ihr freundliches Grün die Schönheit der Landschaft. Wieder setzt sich der Zug in Beweguug. Plötzlich werden wir in nnsern Be- trachtungen gestört. Im Wagen wird es mit einem Male Nacht, wir sind in einem Tunnel. (Hinweis auf das Pegnitzthal.) Doch bald ist dieser durchfahren. Der Zug hält, und vor nns liegt So lnh ofen, nnfer nächstes Reiseziel. Zusammenfassung: Fahrt im Altmühlthal von Treucht- l in gen bis So ln Hofen. Bei Treuchtlingen tritt die Altmühl in ihr Engthal ein. Sie durchfließt in vielen Windungen den Jura. In diesem engen Thal liegen Pappenheim und Solnhosen. b. Lieblich liegt das Dorf Soluhofeu im engen Thal der Altmühl. Viele Häuser sind an den Abhang des Jnra hingelehnt. An den Hängen weiden auffallend viele Ziegen. Anch hier sind sast alle Gebäude mit den weißen Platten gedeckt, die wir in den Ortschaften aus unserer bis- herigen Fahrt beobachtet haben. Solnhosen verdankt seine Entstehung und seinen Namen dem hl. Sola, einem der ersten Verkünder des Christentums in dieser Gegend. Er war ein Schüler des hl. Boni- sazius. (Dieser hat, wie wir wissen, den Dom in Würzburg gegründet.) Seine erste Wohnung hatte Sola in einer Höhle, die man uns heute noch als „Solahöhle" zeigt. In dieser Höhle lebte Sola, von aller menschlichen Gesellschaft abgesondert. Nach einiger Zeit sammelten sich um ihn einige fromme Brüder. Sie reuteteu die dichten Wälder aus und legten einen Hof an, den man den Solahof nannte. Bald gründeten sie auch ein Kloster, und die frommen Mönche zogen aus und predigten

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 37

1898 - Schwabach : Schreyer
Leicht könnt Ihr mir nun sagen, wie das Meer der oberpfälzischen Hoch- ebene verschwunden ist? Der See hat sich einen Ausweg zwischen dem bayerischen Wald und dem Frankenjura gesucht. — Und das Wasser? Die Donan hat es weggeführt. — Wie hat also die oberpfälzische Hoch- ebene früher ausgesehen? Woher wissen wir aber, daß die oberpfälzische Hochebene früher ein Meer gewesen ist? —--Seht, das Meer hat selbst seine Denkmale hinterlassen. Wir finden heute noch in der oberpfälzischen Hochebene viele Weiher, die beim Abfluß des Meeres zurückgeblieben sind. Welchen Nutzen gewähren diese? Karpfen. — Die ausgedehnte Fischzucht in der oberpfülzischeu Hochebeue verdankt man dem srüheren Meere. Ob dieses vielleicht noch einen Nutzeu gewährt? Denkt an das Ries und an den Bamberger Kessel! Das Meer hat Schlcimm zurückgelassen und da- durch die Ufer der Raab fruchtbar gemacht. — Welchen Nutzen haben also die Menschen heute noch von dem srüheren Meere der oberpfälzifchen Hochebene? — Wovon haben wir zuerst gesprochen? Naab. — Dann? Ober- pfälzische Hochebene. — Wie nennen wir Naab und oberpfälzische Hoch- ebene zusammen? Naab gebiet. — Was wißt Ihr nun vom Naab- gebiet? Zusammenfassung: Das Naabgebiet. Die Naab durch- fließt die oberpfälzische Hochebene. Diese wird begrenzt durch das Fichtelgebirge, den Böhmerwald, den bayerischen Wald und den Frankenjura. Sie war srüher von Wasser bedeckt. Daher findet man in der Hochebene viele Weiher; die Naabnser sind srnchtbar. 3. Deutsche Treue. Wir wollen eine alte Ritterburg im Naabgebiet be - suchen! Diese liegt an einem Nebenflusse der Naab. Nenne und zeige die Nebenflüsse der Naab! Psreimt und Vils. — Unser Reiseziel liegt an der Psreimt. Woher kommt diese? Böhmerwolds — Begleite ihren Lans an der Karte und halte bei den Orten inne! Lies den Namen des ersten Ortes! Transnitz. — Welcher Ort liegt an der Mündung? Psreimt. — Die Burg liegt bei dem erstgenannten Ort und heißt, wie dieser, Trausnitz. a. Auf der einen Seite der Bnrg gähnt ein Abgrund; auf der an- dern befindet sich ein tiefer Graben. Eine kleine Brücke führt uns über denselben. Wir treten durch ein weites Thor ein in den Burghof. In den weiten Sälen des Schlosses erblicken wir Wappen und Bilder. Eine schmale, finstere Wendeltreppe sührt uns hinauf in den Turm. Schau- dernd blicken wir hier in ein enges Gefängnis mit niedriger Decke und

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 49

1898 - Schwabach : Schreyer
Iv, Das böhmisch^bsgerilche Waldgebirge. A. Darbietung. 1. Durchs Megeuttjat zum Aröer.^) Wir wollen heute in die H eimat d es Regen wandern! Wir gehen von Regensburg aus das Thal des Regen entlang nach Norden. Die schönen und freundlichen Ufer zeigen uns üppige Wiefeu und fruchtreiche Saatfelder, welche den Bewohnern Wohlstand bringen. Plötzlich wendet sich das Thal nach Osten. Wahrend die oberpsäl- zische Hochebene zu unserer Linken einen weiten Ausblick gestattet, erheben sich zu unserer Rechten hohe Berge, welche uns lange auf unserer Wanderung begleiten werden. Wir kennen sie schon! Es ist der bayerische Wald. — Nach einiger Zeit werden auch zu unserer Linken große Berge sichtbar. Welchem Gebirge gehören diese an? Böhmerwald. — Nun strömt der Regen zwischen zwei mächtigen Bergreihen, dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald, hindurch. Wir folgert dem engen nach Südosten gerichteten Thale. Wir erblicken viele Kirchen und Burgruinen. Zu unserer Verwunderung sehen wir die Ge- bände der Ortschaften nicht mit Ziegeln, wie bei uns, sondern mit Schindeln (d. s. kleine, dünne Brettchen) gedeckt. Bald wird unser Weg steiler; wir müssen ein hohes Gebirge, den Böhmerwald, erklimmen. Um uns herrscht feierliche, sast unheimliche Stille; wir begegnen keinem Menschen. Nach dreistündigem Ansteigen durch schöne, dichte Fichten- und Buchenwaldungen betreten wir eine kleine Lichtung. Hier liegt ein See, der kleine A r b e r s e e, aus welchem der Regen heraus- kommt. Wir steigen noch höher. Bald hört die Buche, der es hier oben zu kalt wird, auf, und nur noch Fichten umsäumen nnsern Psad. Aber auch diese verschwinden, und an ihre Stelle tritt die Zwergkiefer oder Latsche, bis wir endlich einen völlig kahlen Gipfel betreten. Nur weiches Moos überzieht noch die umhergestreuten Granitblöcke. Wir sind auf dem Arber, „dem Waldkönig, dem Altvater", auf dem höchsten Berge des Böhmerwaldes, angekommen. (1500 m). Auf der Spitze erblicken wir eine Kapelle und ein eisernes Kreuz. Unterhalb derselben gibt uns eine hölzerne Hütte Gelegenheit zum Übernachten. Aus der *) Auch hier schicken wir als Hausaufgabe voraus: Was erzählt uns die Karte von der Heimat des Regen? Geographie von Bayern. 4

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 50

1898 - Schwabach : Schreyer
— 50 — Ostseite des Berges liegt der große Arbersee. Dieser hat ein sonder- bares Aussehen: Sein Wasserspiegel ist am Saum kaffeebraun, gegen die Mitte zu tintenschwarz. Darin wohnen keine Fische. Wir vernehmen am See keinen Vogelgesang, sehen keine Käfer und Schmetterlinge, auch keine Raubvögel. Rings um den See stehen Tausende von abgestorbenen Fichten, denen die Rinde sehlt. Das Holz derselben ist gebleicht, und an den dürren Ästen hängt langer Baumbart, der im Winde hin- und herflattert. Wer im Mondenschein an den See kommt, meint, an dem- selben stüudeu Geister. — Wollen wir nun den Weg vom Arber bis zur Regenmündung übersehen! Zusammenfassung: Arber und Regen. Wir stehen auf dem Arber, dem höchsten Berge des Böhmerwaldes. Er heißt auch Alt- Vater oder Waldkönig. Auf ihm befinden sich zwei Seen, der große und der kleine Arbersee. Der große Arbersee hat dunkles Wasser. Weder darin, noch in seiner Umgebung zeigt sich Leben. Vom kleinen Arbersee kommt der Regen. Dieser fließt nach Nord- Westen und trennt den Böhmerwald vom bayerischen Wald. An seinen Ufern liegen viele Ortschaften, deren Häuser mit Schindeln gedeckt sind. Dann schlägt er eine westliche Richtung ein. End- lich macht er ein Knie und fließt nach Süden. Bei Regensburg mündet er in die Donan. 2. Z»er Iisctjer am Arliersee. Um das Becken des kleinen Arberfees spinnen sich allerlei düstere Sagen. Das Volk glanbt, seine Tiefe könne nie ergründet werden, und wer einen Stein in denselben Werse, der beschwöre ein heftiges Gewitter herauf. — Eine weitere Sage berichtet uns, daß in dem krystallenen Palaste des Sees wunderbare Goldfische mit „Schuppen von purem Golde, mit Augen von Edelstein" wohnten, von denen einer ein Königreich wert sei. Wie es einem habsüchtigen Fischer ging, der einst nach solchen Fischen angelte, erzählt uns folgendes Gedicht: Der Fischer am Arbersee. A. Müller. Der Fischer klimmt wohl den Arber hinan. Er klimmt wohl hinauf zum See, Zum See, umgürtet mit Fels und Tann Und kühler als Nordlands Schnee. Er birgt sich tückisch im Userrohr Und wirft die Schnur in die Well'; Bald reißt er ein zappelndes Fischlein empor: „Ei, grüß' dich, dn blanker Gesell!"

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 54

1898 - Schwabach : Schreyer
— 54 — bei günstiger Witterung bis Ende September verbleiben. Hier weiden sie, ohne unter Dach zu kommen, gehütet von einem kräftigen Hirten, welchen man Senn heißt. Sennhütten mit angebauten Ställen sind an geschützten Orten errichtet, auch sieht man allenthalben Heustadel. Ein paar Ziegen, welche der Senne mit sich führt, liefern ihm die nötige Milch; in Zwischenräumen von 10—12 Tagen wird ihm Brot auf den Berg geschickt. Das ist während des Sommers seine einzige Nahrung. Zusammenfassung: Der Wal dl er treibt Ackerbau und Viehzucht. c. Aber noch immer reicht dies nicht hin, alle Lente des Waldes zu ernähren. Weiteren Verdienst sucht sich der Waldler in seinem Wald. Womit wird ihn dieser in erster Linie versorgen? Holz. — Ja, Holzhauer finden wir in großer Zahl. Sie erklimmen die steilen Berge, um die Bäume zu sällen. Das Holz von den schroffen Abhängen der Berge auf ihren Schlitten thalwärts zu fördern, ist ein schweres Stück Arbeit. Trotz grimmigster Kälte dringt den zähen Gestalten unter der großen Last ihrer Schlitten, die sie selbst hinausschleppeu müssen, in warmen großen Tropsen der Schweiß aus allen Poren. Das Herabsahren ist eine halsbrecherische Arbeit. Mit einer halben Klaster Scheit und mehr hinter sich fährt der „Anzieher" mit seinem Holzschlitten pfeilschnell zwischen den Bäumen hindurch den Berg hinab. Ein geringes Ausgleiten schmettert ihu an einen Baum, oder bringt ihn unter den eigenen Schlitten, und so kostet jeder Winter viele Menschenleben. Mit Tieren kann man diese gefährliche Arbeit nicht verrichten; daher wagt der Waldler sein Leben, um sein Brot zu verdienen. Nachts geht er in seine eiskalte Blockhütte, zündet ein Feuer an, röstet sich einen „Semmel- schmarrn", löscht den Durst mit Wasser und legt sich auf ein hartes Lager vou Streu. Am Ende der Woche zieht der arme, geplagte Holz- Hauer heimwärts zu Weib und Kind. Unten im Thale wird das Holz weiter verarbeitet. Wir wissen schon teilweise, was der Waldler daraus zu machen versteht? Holzschuhe, Haus, Schindeln. — Das ist aber nicht alles. Er verfertigt auch Bretter, Zündhölzer, Siebränder und mancherlei hölzerne Gegenstände. — Der Holzhandel schafft das Holz in andere Gegenden. — Und was macht endlich der Waldler aus dem Buchen- schwamm? Mützen. Zusammenfassung: Was der Waldler seinem Wald ver- dankt. d. Endlich weiß der Waldler auch seine Bodenschätze ansznnutzen. Welche Bodenschätze dieser Gegend sind uns schon bekannt? Granit. — Aus diesem Gestein macht der Waldler Pflastersteine, die in den Städten Verwendung finden. — Namentlich in der Nähe von Zwiesel, am Lüsen und Rachel, findet man ein weißes Gestein, das man Quarz nennt. Aus demselben wird in den Glashütten Glas bereitet, wozu der Wald billiges Holz liefert. — Der südliche Teil des Böhmerwaldes,

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 55

1898 - Schwabach : Schreyer
der die Jlz zur Donau schickt, gibt den Bewohnern Graphit und Porzellanerde. Aus ersterem Mineral werden fenerfeste Schmelz- tiegel (zum Schmelzen von Metall) hergestellt, während die Porzellanerde zu Porzellaugegeustäuden verarbeitet wird. — Endlich findet der Waldler in dem Bodeu seiner Berge noch Eisenerze (Verwendung!) und Tors. Zusammenfassung: Was der Boden dem Waldler liefert. e. Wir haben gesehen, daß sich die Waldbewohner umthun müssen, nm ihr Brot zu verdienen. Ihr ganzes Leben ist saure, harte Arbeit. Diese stete Arbeit aber, die derbe Kost, die einfache Lebensweife und der fortwährende Aufenthalt in der frischen Bergluft erhalten den Waldler gesund. Durch das rauhe Klima wird fein Körper gestählt und gegen mancherlei Krankheit geseit. „Er ist rauh wie sein Klima und hart wie sein Granit." Daher sehen wir mit Staunen, daß selbst hochbetagte Leute sich noch eine seltene Rüstigkeit bewahrt haben. — Bei aller Armut ist der Waldler zufrieden und hängt mit rührender Treue an feiner Heimat; deshalb läßt auch der Dichter deu wetterbraunen Sohn „des Waldes" sprechen: „Sei auch der Boden noch so dürstig, Weht auch die Bergluft uoch fo kalt. Mein Herz hängt an der Väter Hütte, Da fesselt's mich mit Allgewalt!" — Namentlich muß die Frömmigkeit des Waldlers hervorgehoben werden. Den sonntägigen Gottesdienst versäumt der Waldler nur selten, mag auch der Weg noch so weit und die Witterung noch so schlecht sein. Zusammenfassung: Eigenschasten des Waldlers. Merksätze: a. Flüsse vom böhmisch-bayerischen Waldgebirge sind: Wald- na ab, Pfreimt, Regen und Jlz. b. Der Bö h merwald erstreckt sich der Länge nach vom Fichtel- gebirg bis zur Donau. Der 1500 in hohe Arber ist der höchste Berg des böhmifch-bayerifchen Waldgebirges. Während wir bei feiner Besteigung anfangs durch Laub-, dann durch Nadelwälder kommen, sehen wir in den kalten höheren Lagen nur noch Krüppel- holz. Lange dauert im Wald der Winter; es sällt viel Schnee. c. Das böhmisch-bayerische Gebirge trägt herrliche Wäl- der. -— Auf den Feldern gedeihen gut Kartoffeln und Flachs, weniger gut Getreide. — Aus dem Boden gräbt man Graphit, Quarz, Porzellanerde, Granit, Eifenerze und Torf. cl. Die Waldler treiben zum Teil Viehzucht. Die meisten Be- wohner des Gebirges sind arme Leute. Zeichnung.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 8

1898 - Schwabach : Schreyer
— 8 - leget aus unserem Nachbarland Württemberg. Der größte unter ihnen ist der Hohenstaufen, der einst Kaiser Rotbarts Stammburg trug. Süd- lich des Hesselberges dehnt sich eine viele Stunden breite Ebene aus, bewässert von der Wörnitz und bedeckt mit zahlreichen Orten. Es ist das Ries. Juraberge schließen es rings ein. Bei ganz hellem Wetter grüßen aus fernem Süden die Bergspitzen der Alpen herauf zu uns. Rings um den Berg liegen in buntestem Wechsel Wald und Feld, Mühle und Dorf und Stadt, Hügel und Thal. Mehr denn hundert Ortschaften könnte man von der Höhe aus zahlen. Zusammenfassung: Aussicht vom Hesselberg. Der Hessel- berg erhebt sich frei aus dem hügeligen Lande. Man sieht von seinem Rücken die Frankenhöhe, den Jura, das Altmühlthal, die Nürnberger Burg und viele Ortschaften. Im Süden ist eine große Ebene, das Ries. Da fließt die Wörnitz. d. Wegen der reizenden Fernsicht wird der Hesselberg oft von Fremden bestiegen. Sogar Fürsten verschmähten nicht, von seiner Höhe einen Blick ins Franken- und Schwabenland zu werfen, wie ein Gedenkstein auf der Mitte des Berges erzählt: „Hier hat i. I. 1632 Gustav Adolph, König von Schweden, ge- ruht, sowie i. I. 1803 Fr. Wilhelm Iii., König von Preußen. Errichtet 1856." M e i st ist es ganz still und einsam auf dem Hesselberge; ein paar Schäfer, die ihre Schafherde droben weiden, sehen oft Wochen- lang keinen Menschen. Selbst im Sommer tragen sie ihren langen fal- tigen Mantel und Fausthandschuhe bei sich. Warum wohl? Kalte Winde. — Hier oben ist's viel kälter wie im Thal, und wenn im Frühling drunten an den Berghängen die Kinder Veilchen, Schlüsselblumen und Schneeglöckchen zupfen, trägt die Höhe des Hesselberges noch lange eine mächtige Schneekappe. Einmal im Jahre aber geht es droben auf dem Berge so lebhaft zu wie aus einem Marktplatze. Es ist um Johanni. Da treiben die Bauern aus der Umgegend ihr verkäufliches Vieh zur Hesselberg-Messe (Markt). Vier Tage lang dauert die Bergmesse. Aus dem Berg stehen seit langer Zeit zwei lustige Berghütten, in denen an den Markt- tagen tüchtig gezecht wird. Zusammenfaffnng: Der Hesselberg und seine Gäste. Den größten Teil des Jahres sind ein paar Schäfer mit ihren Herden droben auf dem Berg. Wegen der herrlichen Aussicht wird er aber auch von Fremden gerne bestiegen. Sogar Könige waren aus seinem Rücken. Um Johanni wird dort eine Bergmesse ab- gehalten. Da erhält der Hesselberg seine meisten Gäste.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 15

1898 - Schwabach : Schreyer
— 15 — (Riedgräser) wucherten, „entstand nach und nach jener fette, srucht- bare Boden, der heute noch die Riesebene bedeckt und dort die Qnelle alles Segens ist." *) Zusammenfassung: Vom Riessee. Die Riesebene war in alter Zeit ein großer See. Seine Wasser durchbrachen bei Harburg den Jura und flössen nach Süden ab. Von dem Riessee geben Kunde die vielen Versteinerungen und der fette, fruchtbare Boden. Derselbe ist aus dem zurückgebliebenen Seeschlamm nach und nach entstanden. 3. Der Wörnitzdurchbrnch. Zeige die Stelle, an welcher der Riessee den Jura durchbrochen hat! Welcher Fluß sucht hier den Weg nach Süden? — Was fällt Euch bei der Durchbruchsstelle am Flußlaufe auf? Er macht viele Windungen. — Wie mag hier das Thal fein? — Bei welcher Stadt beginnt der Juradurchbruch der Wöruitz? Harburg. — Hoch oben auf einem Felsen thront bei Harburg eine prächtige, türmereiche Burg, von der man eine großartige Ausschau auss Ries hat. Wel- ches Gebirge durchbricht die Wörnitz bei Harburg? Jura. — Welchen Namen führt auf unserer Karte der Jura westlich (rechts) der Wör- nitz? Schwäbischer Jura. — Wie heißt der Jura östlich (links) der Wörnitz? Fränkischer Jura, Hahueukamm. — Welche Ge- birge trennt also der Wöruitzdurchbruch? Den schwäbischen Jura vom Hahuenkamm. — Wo mündet die Wörnitz in die Donau? Bei Donau- Wörth. Zusammenfassung: Der Wöruitzdurchbruch. Bei Harburg durchbricht die Wörnitz den Jura in einem engen Thal. Der Wörnitzdnrchbruch teilt den Jura in zwei Hälften, in den fchwäbi- sehen und den fränkischen Jura. Bei Donauwörth mündet die Wörnitz in die Donau. H a u p t z u s a m m e n s a s s u n g: a. Die Wörnitz. b. Das Ries, eine fruchtbare Ebene. c. Der Riesboden und fein Aufbau. d. Der Wöruitzdurchbruch. Merksätze**): a. Die Wörnitz hat ihre Quelle auf der Frankenhöhe und fließt nach Südosten zur Donau. Sie scheidet den Franken- *) Jugendlust, 1881. **) Thatsachenfeststellung für künftige Denkarbeit,

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 65

1898 - Schwabach : Schreyer
— 65 — Bei der Stadt Neuburg breitet sich das Donaumoos aus. Jugol- stadt ist von mächtigen Wällen umgeben. Diese Stadt ist die stärkste Festung unseres Vaterlandes. 5. Im Gngthat der Dona«. Wir fahren weiter. Immer noch begleiten uns aus dem inken Ufer nah herantretende Berge des Jura, während nach rechts hin die Ebene freien Ausblick gewährt. Bald kommen wir an dem Dorfe Weltenburg vorbei, um jetzt das Kloster Weltenburg in lieblicher Abgeschiedenheit zu erblicken. Es gehört zu den ältesten in Bayern. Im Innern der prachtvoll ausgestatteten Klosterkirche befindet sich die Statue des heiligen Georg. Der Ritter sitzt auf dem sich bän- meuden Roß, von dem herab er die Lanze dem Lindwurm in den Rachen stößt. Die Gruppe erglänzt reich in Silber. Links vom Kloster, der Donau entlang, zieht sich der Klostergarten hin, der nach dem Strom zu durch eine lange Mauer geschützt ist. Nach Weltenburg steigen plötzlich zu beiden Seiten des Flusses 100 in und noch höher die teilweise mit Hochwald bewachsenen Kalksteinselsen des Frankenjura empor, manchmal so steil, daß selbst zu einem Fußsteig kein Raum bleibt. Ost hängen die Felsen wie das Laubdach eines Riesen- baumes über unsere Wasserstraße. Wir sehen dann nichts als brausende Flut, nacktes Gestein und nur ein bißchen Himmel. An den Felsenwänden bemerken wir in einer langen Reihe große eiserne Ringe, an denen die Schiffer ihre Fahrzeuge stromaufwärts ziehen. Jeder von den Felfen rechts und links führt nach feiner Gestalt einen eigenen Namen, und von jedem erzählt sich das Volk eine Geschichte. Wir sehen „die lange Wand", „nnsre liebe Frau aus der Flucht", „die Jungfrau", „die Kanzel", „Peter und Paul", „den Bischof", das „Nürnberger Thor", „Napoleon", „die drei Brüder." Von letzteren weiß uns der Schiffer folgende Geschichte zu erzählen: Zwei Knaben hatten ihren jüngeren Bruder nicht lieb und wollten ihn aus dem Wege räumen, wie einst die Söhne Jakobs ihren Bruder Joseph. Wie sie nun den Bruder ins Wasser stürzten, zog dieses die Mörder selbst hinab, und es wurdeu alle drei zu Stein. — Allmählich weichen die Berge zu unserer Rechten wieder zurück. Der Strom wird breiter; die Aussicht auf Menfchenwohnnngen thut sich aus. Am linken Ufer sehen wir in einer Bergnische „das Klö sterl", früher ein Einsiedelhaus, später ein Klostergarten, jetzt ein von den Bewohnern Kelheims gern besuchter Ausstugsort. Bald erblicken wir Kelheim, hoch über dem Städtchen die uns schon bekannte Befreiungshalle. Geographie von Bayern. 5

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 66

1898 - Schwabach : Schreyer
- 66 — Zusammenfassung: Im Engthal der Donau. Bei dem Kloster Weltenburg wird die Donau durch nah herantretende Felsen des Jura eingeengt. Weltenburg ist das älteste Kloster iu Bayern. 6. Durch die vayerische Kornkammer. Wir fahren mit dem Schiff weiter und erreichen bald die Stelle, an welcher von links her die Raab in die Donau mündet. Nach kurzer Fahrt siud wir in Regensburg (Regenmündung) angelangt, bei welcher Stadt die Donau ihren nördlichsten Punkt erreicht. Nun tritt ihr der bayerische Wald in den Weg, der sie zwingt, eine südöstliche Richtung einzuschlagen. Derselben folgend, betreten wir mit der Donau eine große Ebene, die zu unserer Linken vom bayerischen Wald begleitet wird, während nach rechts hin nnserm Blick freie Ausschau gewährt ist. Zu beiden Seiten erfreuen uns herrliche Wiesen mit saftigen Gräsern und Kräutern und schöne Felder, auf denen langhalmiges Getreide mit schweren Ähren rauscht. Die bedeutendste Stadt ist Straubing. Hier war vor 406 Jahren die Donau Zeuge einer blutigen That, indem Agnes Bernauer, die unschuldige Gemahlin eines bayerischen Herzogs, aus Besehl ihres Schwiegervaters vor den Augen des Volkes in den Strom geworfen und ertränkt wurde. Heute erfreut sich Straubing großer Wohlhabenheit. In der großen S ch r a n n e blüht der Handel mit Getreide der frucht- baren Umgebung. — Bald darauf berührt unser Strom das Städtcheu Deggendorf. Unterhalb desselben mündet von rechts her die Isar in die Donau. In der Nähe erhebt sich der Natternberg. Von dem- selben erzählt die Sage folgendes: Der Böfe trug ihn einst herbei, um die Donau zu dämmen und die ihm wegen ihrer Gottesfurcht ver- haßten Bewohner von Deggendorf durch Überschwemmung zu vertilgeu. Schon war er bis hieher gekommen, da hörte er drüben im Kloster Metten das Gebetglöcklein läuten; das fuhr ihm in die Glieder: der Fels entfiel seiner Hand und stürzte ins flache Land hernieder. Bei Vilshosen treten zu beideu Seiten die Berge heran und beschließen die Thalebene. Mit Recht wird die Strecke von Regensburg bis Vilshoseu die „Kornkammer Bayerns" genannt. Zusammenfassung: Die bayerische Korn kämm er. Zwischen Regensburg und Dilshofen breitet sich an der Donau die bayerische Kornkammer aus. Diese ist sehr fruchtbar. Die wichtigsten Orte der Kornkammer sind Straubing und Deggendorf.
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