Regionen (OPAC): Lippe, Schaumburg-Lippe, Waldeck, Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Klima und Bodenerzeugnisse.
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Iv. Klima und Wodenerzeugnisse.
1. Klima.
Das Klima ist je nach der Höhenlage, der Thalrichtung, der Boden-
beschaffenheit in den einzelnen Landschaften erheblich verschieden. Im ebnen
Münsterlande ist dasselbe bei vorwiegenden Westwinden, trotz der nörd-
licheren Lage des Gebietes, ein auffallend mildes, besonders in der Mulde des
Beckens, oft an Seeklima eriuuernd. Die Gewitter sind auf deu Rändern
häufiger und schwerer, als in der Mitte; ihre Jahresdurchschnittszahl ist : in
Münster 18, in Arnsberg 25, Siegen (am Ederkops) 30, also zunehmend mit
der Höhenlage. In der Ebene reifen Trauben, Aprikosen, Pfirsiche, Wall-
nüsse; die Winterkälte steigt höchst selten auf 20 bis 25° C.
Mild gemäßigt ist auch das Klima der angrenzenden Landschaften am
Haarstrang (Hellweg), an der Emscher, im Wesergebiet. Doch je tiefer
in die Berge, desto mehr binnenländisches Klima, schärfere aber nervenstärkende
Waldlust. Mit den steigenden Höhen aber wird das Klima rauh; an der
oberen Ruhr, Lenne, Sieg tritt der Winter auf den Bergplateaus oft fchon
sehr früh ein; Weizen gedeiht dort nicht mehr, die Roggenernte ist fpät, und
die Haferfelder, dort auch zur Brotbereitung angebaut, werden nicht selten
noch grün von dem ersten Schnee überrascht, der dann schwer wieder scheidet
und au den Nordgehängen der Berge oft bis in den Mai und Juni hinein noch
anzutreffeu ist. Die jährliche Regenmenge beträgt im Tiefland etwa 00 bis
70, auf dem südlichen Bergland 100 und mehr Centimeter.
2. Bodcnerzcugnisse.
a) Mineralreich.
Thon erde zur Ziegelbereitung findet sich zerstreut überall in der Ebene
wie im Gebirge; nur an wenigen Stellen der feinere Töpfer- und Model-
lierthon; Steinguterde uur bei Stadtlohn im Münsterlande.
Salzquellen finden sich in der Ebene bei Rheine an der Ems (Gottes-
gabe) und Werne (warme Quelle), dann den ganzen Nordabhang des Haar-
strangs entlang; das Salzsteinlager liegt dort sehr tief und ist bis jetzt
nicht erbohrt worden. Außerdem siud wichtige Mineral- und Salzquellen bei
Driburg, Pyrmont, Lippspringe, Oeynhausen, Königsborn. Besonders reich
ist Westfalen an Sandstein und Kalkstein; berühmt als Material für
Quaderbau und Ornamente sind die Baumberger und Jbbenbürener
Sandsteine in den Höhenzügen der Westebene, ebenfalls die Sandsteinbrüche
an der Porta und im Bückeburgischen (Oberkirchen), welche letztere
das Material für die neuen Kölner Domtürme geliefert haben. Ebenso
bedeutend sind die Steinbrüche bei Herdecke an der Ruhr. Am ganzen Haarstrang
bricht der sogen. Grünsandstein; im Süderlande Marmor und Schiefer;
Kalkstein zur Cementbereitung in den Kreisen Beckum und Tecklenburg.
Die Steinkohlen, Westfalens „schwarze Diamanten", ergeben im Durch-
schnitt jährlich gegen 20 Millionen Tonnen.
Von Metallen ist das wichtigste das Eisen im südlichen Gebirge; Zink,
Antimon und silberhaltige Bleierze finden sich im Gebirge der mittleren
Ruhr. Schwefelkies zur Bereitung von Schwefelsäure an der oberen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Regionen (OPAC): Lippe, Schaumburg-Lippe, Waldeck, Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Iv. Klima und Bodenerzeugnisse.
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Iv. Klima und Modenermgnisfe.
1. Nlima.
Das Klima ist je nach der Höhenlage, der Talrichtung, der Boden-
beschaffenheit in den einzelnen Landschaften erheblich verschieden. Im Münster-
land ist dasselbe bei vorwiegenden Westwinden, trotz der nördlicheren Lage
des Gebietes, ein auffallend mildes, besonders in der Mulde des Beckens oft
an Seeklima erinnernd. Die Gewitter sind auf den Rändern häufiger und
schwerer als in der Mitte; ihre Jahresdurchschnittszahl ist in Münster 18,
in Arnsberg 25, Siegen (am Ederkopf) 30, also zunehmend mit der Höhen-
läge. In der Ebene reifen Trauben, Aprikosen, Pfirsiche, Walnüsse; die
Winterkälte geht höchst selten auf —20 bis 25° C.
Mild gemäßigt ist auch das Klima der angrenzenden Landschaften am Haar-
sträng (Hellweg), an der Emscher, im Wesergebiet. Doch je tiefer südlich
in die Berge, desto mehr binnenländisches Klima, schärfere, aber nervenstärkende
Waldluft. Mit deu steigenden Höhen aber wird das Klima rauh; an der
oberen Ruhr, Lenne, Sieg tritt der Winter auf den Bergplateaus oft schon
sehr srüh ein; Weizen gedeiht dort nicht mehr, die Roggenernte ist spät, und
die Haferfelder, dort auch zur Brotbereitung angebaut, werden zuweilen noch
grün vou dem ersten Schnee überrascht, der dann schwer wieder scheidet und
an den Nordgehängen der Berge oft bis in den Mai und Juni hinein noch
anzutreffen ist. Die jährliche Regenmenge beträgt im Tiefland etwa 60 bis 70,
auf dem südlichen Bergland 100 und mehr Zentimeter.
2. Vodencrzeugnisse.
a) Mineralreich.
Tonerde zur Ziegelbereituug findet sich zerstreut überall in der Ebene
wie im Gebirge; nur an wenigen Stellen der feinere Töpfer- und Modellier-
ton; Steiuguterde nur bei Stadtlohn im Münsterlande.
Salzquellen finden sich in der Ebene bei Rheine an der Ems (Gottes-
gäbe) und Werne (warme Quelle), dann den ganzen Nordabhang des Haar-
ftranges entlang; das Salzsteiulager liegt dort sehr tief und ist bis jetzt nicht
erbohrt worden. Außerdem siud wichtige Mineral- und Salzquellen bei Dri-
bnrg, Pyrmont, Lippspringe, Oeynhausen, Königsborn. Besonders reich ist
Westfalen an Sandstein und Kalkstein; berühmt als Material für Quader-
bau und Ornamente find die Banmberger und Ibbenbürens Sandsteine
in den Höhenzügen der Westebene, ebenfalls die Sandsteinbrüche an der
Porta "Westfalica und im Bückebnrgischen (Oberkirchen), welch letztere das
Material für die neuen Kölner Domtürme geliefert haben. Ebenso bedeutend
sind die Steinbrüche bei Herdecke an der Ruhr. Am ganzen Haarstrang
bricht man den sog. Grünsandstein; im Süderlande Marmor und Schiefer;
Kalkstein zur Zementbereitung in den Kreisen Beckum und Tecklenburg.
Die Steinkohlen, Westfalens „schwarze Diamanten", ergeben im Durch-
schnitt jährlich gegen 30 Millionen Tonnen.
Von Metallen ist das wichtigste das Eisen im südlichen Gebirge; Zink,
Antimon und silberhaltige Bleierze finden sich im Gebirge der mittleren
Ruhr. Schwefelkies zur Bereitung von Schwefelsäure an der oberen
Lenne; Kupfererze vormals im Kreise Brilon; früher dort auch Gold-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Spessart, im untern Lahn- und im obern Dillthale; Kobalt und
Nickelerze liefern Richelsdorf und Bieber; Steinkohlen der Bückeberg
in der Grafschaft Schanmbnrg; Braunkohlen bei vielen Orten in beiden Regie-
rnngsbezirken; Torf findet sich im Hanauischen, bei Volkmarsen und an der
Ohm. Vorzüglichen Thon, der zu den schönsten Töpferwaren verarbeitet wird,
findet man bei Großalmerode, bei Marburg, an der Rhön, bei Giesel
im Fuldaischen, im Hanauischen und besonders am Westerwalds im sog.
Kannenbäckerlande. An Bausteinen hat Hessen einen unerschöpflichen Reichtum.
Vorzügliche Sandsteinbruche sind am Bückeberge, bei Balhorn, bei Mar-
bürg, im Fuldaischen und in vielen andern Gegenden. Schönen Marmor
findet man im Mittlern Lahnthale bei Villmar, Runkel und Dies.; Schwer-
spath im Dillkreise und Phosphorit im Ober- und Uuterlalmreife. Das
Hainagebirge und besonders der Nord- und Westrand des Taunus ist reich
an Dachschiefer, an Achat und Jaspis. Basalt und Kalkstein wird
überall in unserer Provinz gefunden; Gips (viel als Düngmittel gebraucht)
kommt in mehreren Gegenden Hessens vor. Kochsalz bereiten die Salinen „in
den Sooden" bei Allendorf, in Orb und zu Rodenberg im Schaum-
burgischen.
An Heilquellen und Gesundbrunnen ist kein Land reicher, als die Provinz
Hessen-Nassau und besonders der Regierungsbezirk Wiesbaden, wo man an 100
verschiedene Quellen zählt. Im Regierungsbezirk Cassel ist nur die zu Neun-
dorf im Schaumburgischen von größerer Bedeutung.
Die Provinz Hessen-Nassau zählt nahe au l3/5 Millionen Bewohner. Mehr
als der vierte Teil wohnt in den Städten. Durchschnittlich kommen auf 1 qkm
101 Em. Jedoch ist die Bevölkerung nicht überall gleich dicht. Am dichtesten
ist sie in der Main- und Rheingegend, wo über 180 Menschen aus 1 qkm
leben, dann im Kreise Cassel; am wenigsten zahlreich sind der Westerwald, das
Hinterland, das Oberhessische und das Fuldaische bevölkert. Die Bewohner der
Provinz gehören drei Volksstämmen an: dem fränkischen, dem sächsischen und
dem thüringischen. Der fränkische, der Hauptstamm, ist über den größten Teil
der Provinz, fast über ganz Niederhessen, ganz Oberhessen, über Nassau, über
das Hanauische und Fuldaische verbreitet; der sächsische hat seinen Sitz an der
Diemel und Weser und in der Grafschaft Schaumbnrg und ist an der weichen
Mundart, dem Plattdeutscheu, leicht kenntlich; der thüringische Stamm bewohnt
das Werrathal und die Herrschaft Schmalkalden. Dazwischen finden sich etwa
25 000 Juden. Die eingewanderten französischen und niederländischen Religions-
slüchtlinge sind so mit den Deutscheu verschmolzen, daß sie von diesen nicht wohl
mehr zu unterscheiden sind. Die Hessen, die Nachkommen der alten Kalten,
haben niemals ihren Wohnsitz verändert und sind ein kernhaftes, ernstes, treu-
herziges , biederes, tapferes und bedächtiges, jedoch etwas langsames Volk.
Wer es bloß oberflächlich betrachtet, hält leicht die Bedächtigkeit für Beschränkt-
heit und die Langsamkeit für Unbeholfenheit und linkisches Wesen, daher mag
die Bezeichnung „blinde Hessen" rühren. Soll aber etwa die Blindheit der
Liebe und Treue, womit das hessische Volk zu allen Zeiten an seinen Fürsten
Die Bewohner.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
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Bleierze, sowie des hier gewonnenen Thoues, der Dachschieser, des Mar-
mors und Kalksteins von großer Wichtigkeit ist. Die bedeutendsten Bäche,
welche dem Westerwald entquellen, sind: 1) die Dill. Sie hat ihre Quelle im
Hochwalde der alten Dill, im Dillborn der Gemarkung Osfdiln und durchfließt
in ihrem 11 Stunden langen Lauf den Dillkreis und deu Kreis Wetzlar, wo
sie bei der Hauptstadt dieses Kreises in die Lahn mündet. Nicht mir das
Hauptthal, sondern auch die Seitenthälchen sind angefüllt mit einer großen
Anzahl von Berg-, Hütten- und Hammerwerken. Der Bergbau ans Eisen,
Blei und Kupfer ist hier seit Jahrhunderten im Betrieb. Seit 1862 durch-
zieht eine Eisenbahn — die Dillbahn, ein Teil der Deutz-Gießener Bahn, —
dieses gesegnete Thal. An der Dill liegen die Städte: Haiger, Dillenburg
und Herborn.
2) Der Elbblich entspringt hoch oben auf dem Westerwalds und durchläuft
m südlicher Richtuug 7 Stuuden lang den fruchtbarsten Strich des Westerwaldes,
in welchem die Städte Westerburg und Hadamar liegen; sie mündet nahe bei
Limburg in die Lahn.
3) Am Gelbach (Weinährbach), welcher anch in die Lahn fließt, liegt
die Stadt Montabaur und etwas zur Seite Holzappel.
4) Die Nister, welche in nordwestlicher Richtung der Sieg zugeht, eut-
spriugt am Salzburger Kopf. An ihr liegen Emmerichenhain und Hachenburg.
5) Minder bedeutende Bäche sind die südwestlich dem Rheine zufließende
Sayn und Wied. Erstere treibt mehrere bedeutende Eisenwerke, letztere nimmt
den fast eben so starken Holzbach auf.
An stehenden Gewässern ist der Westerwald sehr reich. Die vielen Sümpfe
sind zum Teil in Weiher und Teiche verwandelt worden; zu merken sind in
der Nähe der Wiedquelle der 1/2 Stunde lange und 3/4 St. breite Dreifelder
Weiher und der Crumbacher Weiher mit einer schwimmenden Insel.
Der Verkehr im Westerwalds wird außer durch die Lahn- und Dillbahn
durch gute Landstraßen unterhalten. Die Ausfuhr beschränkt sich hauptsächlich
auf Rohprodukte. Im Dillthal blüht die Eisenindustrie. Im Ensgergan, in
den Ämtern Montabaur, Walmerod, Selters, dem sogenannten Kannenbäcker-
lande, erfreut sich ein anderer Industriezweig des lebhaftesten Betriebs: es ist
die Verfertigung der irdenen Kannen und Krüge. Diese wandern meistens nach
den Brunnen Selters' und Fachingens und von hier, mit Wasser gefüllt, in alle
Welt. Größere Krüge, ja sogar Wasserrinnen, Butter-, Fleisch- und Sauer-
krantsässer werden hier aus Thon verfertigt und von Großhändlern in nnge-
heurer Zahl, besonders nach den südlichen Ländern, ausgeführt, weil die Waren
gerade in solchen Gesäßen vor Hitze gut bewahrt sind und keinerlei Beigeschmack
annehmen. In neuerer Zeit weiß man auch saubere Trinkkrüge, bayerische Bier-
töpfchen, Becher, Blumen und Ornamente aus dem schmutzigen Thon zu ver-
fertigen und so das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden. Weit über
300 000 J6. werden jährlich durch diese Industrie in obige Gegend gebracht.
Ter Taunus. Während der Westerwald von den Ufern des Rheins,
der Lahn und der Sieg terrassenartig aufsteigt, erhebt sich der Taunus aus der
Ebene der Wetterau und geht in seinem Hanptznge in südwestlicher Richtung
bis au den Rhein. Von der Wetterau im Osten, von der Mainebene und dem
von Mainz bis Bingen in westlicher Richtung fließenden Rhein im Süden, von
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
warm. Dagegen hoch oben dauert der Winter ein volles halbes Jahr. Dem
vielen und lang anhaltenden Schnee verdankt er seinen Namen: wister heißt
soviel, als weiß. Durch die Beschaffenheit seiner Gebirgsarten und seiner Ober-
flächenform ist er nur mit Viehweiden und wenigen Fruchtfeldern, selten mit
Bäumen und kleineren Holzungen bedeckt. Der kalte Windstrom, welcher das
ganze Jahr hindurch die kahlen Hochflächen fegt, läßt keinen Obstbau aufkom-
men, und durch die Näffe des Bodens ist selbst der Getreidebau erschwert; doch
zieht man Korn, Gerste, Hafer, Kartoffeln, überhaupt alle Knollengewächse, und
Flachs von vorzüglicher Güte. Der Volkswitz sagt: „Die Kirschen aus dem
Westerwald brauchen zwei Jahre Zeit zur Reife, im ersten Jahre werden sie
auf der einen, im zweiten auf der andern Backe rot." Aber die Abfälle
des Gebirges nach allen Seiten, ebenso wie die niedrigeren Bergflächen nach
dem Rhein und der Lahn hin, sind überall mit dichten Waldungen oder mit
grünen Teppichen von künstlichen Wiesen bedeckt, welche hier sehr sorgfältig
gepflegt werden. Darum ist die Viehzucht hier oben ein Gegenstand beson-
derer Pflege. Das Westerwälder Rindvieh ist ausgezeichnet. Zur Erleichterung
des Absatzes finden jahrlich in mehreren Orten des Westerwalds: Emmerichen-
hain, Hadamar, Herborn, Lahr, Limburg, an 26 sehr besuchte Viehmärkte
statt. Außerdem gehen aus der Dillgegend ganze Züge von fetten Ochsen nach
Köln und Elberfeld. Mit Schafzucht befaßt sich der Westerwald nicht; er
begnügt sich mit der Mästuug der Hämmel aus anderen Gegenden, wo es an
Schafweide mangelt. Die zahlreichen Bäche und Weiher siud reich an Fischen,
namentlich sinden sich vortreffliche Hechte, Karpsen und Forellen.— Ein großer
Reichtum von Mineralien liegt in seinem Innern, der durch einen blühenden
Bergbau zu tage gefördert wird. Silber und Blei gewinnt man bei Holzappel,
Kupfer und Nickelerz im Amte Dillenburg; vorzügliches Eisen in großer Menge
ebendaselbst und in den Amtsbezirken Hadamar, Montabaur und Weilburg;
Braunstein bei Limburg und Hadamar; trefflichen Töpfer- und Pfeifenthon am
westlichen Abhang des Gebirges im s. g. Ensgergau; Walkererde und Schiefer
in den Ämtern Herborn und Hadamar; Marmor im Amte Runkel und Braun-
kohle in den Ämtern Herborn, Rennerod und Marienberg. Mineralquellen sinden
sich zu Ems an der Lahn, wo die weltberühmten warmen Quellen hervor-
sprudeln, welche die Römer schon kannten, zu Geilnau, dessen Sauerwasser
weit versendet wird.
Die Lahn hat ihren Ursprung im Keller des Löhnhofes (601 m), eines
einsam gelegenen Jägerhauses unweit des Ederkopses, und fließt anfangs östlich,
bis sie sich oberhalb Marburgs, wo sie durch die von entgegengesetzter Richtung,
vom Vogelsberge, herkommende Ohm bedeutend verstärkt wird, nach Süden
wendet, dann geht sie in vielfachen und starken Krümmungen, so daß sie mehr-
mals Strecken Landes wie Halbinseln umschließt (z. B. bei Weilburg), nach Süd-
Westen zwischen dem Taunus und dem Westerwalde hin, bis sie bei Oberlahn-
stein in den Rhein mündet. Aus ihrem ganzen 188 km langen Laufe durchfließt
sie Kattenland meist in einem engen, aber schönen Thale, welches sich unterhalb
Marburgs und bei Limburg etwas erweitert. Die Main-Weserbahn und die
nassauische Lahnbahn durchziehen das Thal. Von Gießen ab ist sie teils durch
Korrektion des Flußbettes, teils durch Schleusenwerke schiffbar gemacht worden,
was sür die Fortschaffung der bedeutenden Eisen-, Braunstein-, Silber- und
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]