Regionen (OPAC): Lippe, Schaumburg-Lippe, Waldeck, Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
34 Die Fürstentümer.
Ix. pie Fürstentümer.
1. Das Fürstentum Lippe-Detmold.
Das Fürstentum Lippe-Detmold hat einen Flächeninhalt von 1222 qkm
mit 128400 Ew.. darunter 121000 Ref. und Lutheraner, 5000 Katho
Wen, 2000 Israeliten. Es bildet ein zusammenhängendes Ganzes zwischen dem
linken Weserufer und dem Teutoburger Walde in schöner Abwechselung von Hügel
und Ebene. Die höchsten Erhebungen sind der Köterberg (500m), der Velmer-
stot, (470 m) und die Groteuburg, (390 in) mit dem Hermannsdenkmal (f.
Bild S. 45) bei Detmold. Die Keuperformatiou herrscht im ganzen Lande vor.
Zum Fürstentum Lippe-Detmold gehört als sog. Exklave an der Lippe
das Amt Lipperode-Kappel, unter dem preußischen Amtsgericht Lippstadt.
Von diesem ältesten Besitz des aus der Karolingerzeit stammenden Geschlechts
ist der Name Lippe auf die später erworbeneu Besitzungen zwischen Weser
und Teutoburger Wald übertragen worden.
Das lippische Land berührt mit einer Spitze die Weser, in welche die
andern Flüsse des Landes: Werre, Exter, Kalle sich ergießen; die Emmer
durchfließt den südöstlichen Teil des Fürstentums.
Das Klima ist milde und gesuud, im Mittel 0—4° C. Hauptbeschäftigung
der Bewohner ist Ackerbau und Ziegelbrennerei. Außer Raseneisen, Schwefel-
kies, Braunkohle und Schiefer liefert das Land keine Mineralien. Mineralquellen
find zu Meinberg und Salzuffeln, an letzterem Orte auch eine Saline; auf
den Höhen überall stattlicher Hochwald. Alljährlich ziehen 12 000 Ziegel-
brenner in alle Lande, auch über Deutschland hinaus, und kehren mit reichem
Lohne zurück. Die Industrie beschäftigt sich mit Cigarrenfabrikation, Leinen-
Weberei, Gerberei und Brauerei, aber nur in geringem Umfange. Die
Lemgo er Meerschaumwaren sind weit und von alters her berühmt. Die
Stärkefabrik Hoffmann & Cie. in Salzuffeln ist hervorzuheben, weil sie
die größte dieser Art auf dem Kontinent ist.
Bis 1529, wo die Reformation unter Simon V. Eingang fand, hießen die Herrscher
des Landes Edelherrn, unter diesen großartige Gestalten wie Bernhard I. (1113—1144j,
der dem Geschlechte den Namen von der Lippe zulegte, Bernhard Ii., Hermann Ii., deren
jüngere Brüder mehrfach die deutschen Bischofsstühle, besonders in Münster und Pader-
born, zierten. 1529 nahm Simon V. den Grafentitel an. Dessen Enkel Simon Vi.
(1563—16j3) trat zur reformierten Kirche über. Er ist der Stammvater der beiden
Linien von Lippe. Sein ältester Sohn stiftete die Linie Lippe-Detmold; sein jüngster
nach dem Aussterben der alten Grafen von Schaumburg 1649 die Linie Schaumburg-
Lippe lbückeburg). Im Jahre 1729 wurde Simon Heinrich Adolf in den Reicks-
sürstenstand erhoben und dessen Enkel Leopold 17s9 in dieser Würde bestätigt.
1897 wurde Lippe-Detmold als Rheinbundsstaat souverän und trat 1813 dem deutschen
Bunde bei. Die damalige Fürstin-Witwe Paul ine (f 1822) gab dem Ländchen die
erste Konstitution (Verfassung). Der gegenwärtig regierende Fürst heißt Friedrich
Waldemar, geb. 18. April 1824.
Das ursprüngliche Geschlechtswappen, die „Lippische Rose", ist eine süns-
blätterige rote Rose im silbernen Felde, das jetzige Wappen ein Schild mit
neun Feldern; die Landesfarbe ist Gelb-Rot.
Seit 1786 gilt im Lande Gemeinschaft der Güter unter Ehegatten; bei
den Bauerngütern herrscht Unteilbarkeit und Anerbrecht. Das Fürstentum
bildet einen eignen Landgerichtsbezirk mit dem Sitz des Landgerichtes in
Detmold. Als Oberlandesgericht fungiert laut Vertrag vom 4. Jan. 1879
das preußische Oberlandesgericht in Celle.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Kalle Simon_V. Bernhard_Ii Hermann_Ii Simon_V. Simon_Vi Simon_Heinrich_Adolf Heinrich Adolf Leopold_17s9 Leopold Friedrich
Waldemar Friedrich Jan
Extrahierte Ortsnamen: Köterberg Groteuburg Detmold Lippstadt Meinberg Deutschland Lemgo Schaumburg Detmold Celle
— 46 —
Nassau ein Herzogtum.
Beim Tode der beiden Fürsten von Nassan-Usingen und Nassau-
Weilbnrg im Jahre 1816 vereinigte Herzog Wilhelm, ein trefflicher
Herrscher, beide Länder zu einem Herzogtum. Dazu kamen auch noch
die nassau-oranischen Lande (Diez, Hadamar, Dillenbnrg und Siegen), in
welchen seither die ottoische Linie regiert hatte. Diese wurde dafür durch
die Niederlande entschädigt. Fürst Wilhelm von Oranien wurde als
Wilhelm I. König von Holland und Großherzog von Luxemburg. Seine
Nachkommen regieren in Holland jetzt noch. Die walramische Linie (Nassau-
Weilburg) erlaugte somit die Herrschaft über sämtliche ehemals nassauische
Grafschaften (Wiesbaden, Idstein, Usingen, Weilburg, Diez, Hadamar,
Dillenburg) mit Ausnahme von Siegen und Saarbrücken, die an Preußen
fielen. Diesen Besitzungen waren noch zugeteilt worden kurmaiuzische,
kurtrierische, hessische (eiu Teil der Niedergrafschaft Katzenelnbogen) und
andere von Nassau eingeschlossene Gebietsteile. Nassau bildete nun ein
abgerundetes Land von 85 Quadratmeilen und galt als eines der schönsten
und reichsten unter den deutschen Ländern.' Der letzte Herzog Adolf
regierte von 1839—1866. Er verlor 1866 sein Land an Preußeu, in
dessen Krone nun Nassau als eine Perle glänzt. Herzog Adolf blieb
fast 25 Jahre ohue Land, wurde 1890 Großherzog von Luxemburg und
starb im Alter von 88 Jahren 1905. Das nassauische Fürsteuhaus
regiert nun noch im Großherzogtum Luxemburg.
Nassau ein preußischer Regierungsbezirk.
Im Jahre 1866 entstand zwischen Österreich und Preußen Krieg.
Da Nassau, Frankfurt und Hessen-Hombnrg mit anderen Staaten auf
Seiten Österreichs standen, wurden sie nach dem für sie unglücklichen
Ausgange des Krieges dem Königreiche Preußen einverleibt. Sie bilden
nun mit mehreren anderen Gebieten den preußischen Regierungsbezirk
Wiesbaden. Gleichzeitig wurde das Kurfürstentum Hessen in den Regierung?»
bezirk Kassel umgewandelt. Die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden
bilden zusammen die Provinz Hessen-Nassau mit der Proviuzialhaupt-
stadt Kassel.
13. Übersichtliches.
Grenzen.
Im Norden: die Preuß. Proviuz Westfalen (Regierungsbezirk Arnsberg).
Im Osten: der preuß. Regierungsbezirk Kassel, der Preuß. Kreis Wetzlar
(Rheinprovinz) und die hessische Proviuz Oberhessen (Groß-
Herzogtum Hessen).
Im Süden: das Großherzogtum Hessen.
Im Westen: die preuß. Rheiuproviuz (Regierungsbezirk Koblenz).
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Diez Wilhelm Wilhelm_I. Diez Adolf Adolf Adolf Adolf
Regionen (OPAC): Lippe, Schaumburg-Lippe, Waldeck, Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Landeskunden
zunächst zur Ergänzung der
Schulgeographie von E. von Seydlitz.
Landeskunde
der
Provinz Westfalen
und der Fürstentümer
Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck
von
Dr. Jos. Wormstall
Professor in Münster.
Mit 22 Abbildungen.
Vierte, durchgesehene Auflage.
Ferdinand Hirt,
liche Uuiversitäts- und Verlagsbuchhandlung.
Breslau, 1907.
Alle Rechte vorbehalten.
^ liol'aefi-öxcwp! a-z,
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Hirt Ferdinand
Regionen (OPAC): Lippe, Schaumburg-Lippe, Waldeck, Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
34
Ix. Die Fürstentümer. — 1. Lippe-Detmold.
Ix. pie Knrstentümer.
1. Das Fürstentum Lippe-Detmold.
Das Fürstentum Lippe-Detmold hat einen Flächeninhalt von 1222 qkm
mit 139 200 Ew., darunter 133000 Evangelische, 5000 Katholiken, 900 Israe-
liten. Es bildet ein zusammenhängendes Ganzes zwischen dem linken Weser-
nser und dem Teutoburger Walde in schöner Abwechslung vou Hügel und
Ebene. Die höchsten Erhebungen sind der Köterberg (500 m), der Belm er-
st ot (470 in) und die Grotenbnrg (390 in) mit dem Hermannsdenkmal
bei Detmold (s. Abb. 18). Die Kenpersormation herrscht im ganzen Lande vor.
Zum Fürstentum Lippe-Detmold gehört als sogen. Exklave das Amt Lippe-
rode-Kappel, an der Lippe, nnter dem prenßischen Amtsgericht Lippstadt.
Von diesem ältesten Besitz des ans der Karolingerzeit stammenden Geschlechts
ist der Name Lippe auf die später erworbenen Besitzungen zwischen Weser
und Teutoburger Wald übertragen worden.
Das lippische Land berührt mit einer Spitze die Weser, in welche die
anderen Flüsse des Landes, Werre, Exter, Kalle, sich ergießen; die Emmer
durchfließt den südöstlichen Teil des Fürstentums.
Das Klima ist mild und gesund, im Mittel 9—4° C. Hauptbeschäftigung
der Bewohner ist Ackerbau und Ziegelbrennerei. Außer Raseueisen, Schwefel-
kies, Braunkohle und Schiefer liefert das Land keine Mineralien. Mineralquellen
sind zu Weinberg und Salzuffeln, an letzterem Orte auch eine Saline; auf
den Höhen überall stattlicher Hochwald. Alljährlich ziehen gegen 12000 Ziegel-
brenner in alle Lande, anch über Deutschland hinaus, und kehren mit reichem
Lohne zurück. Die Industrie beschäftigt sich mit Zigarrenfabrikation, Leinen-
Weberei, Gerberei und Brauerei, aber nur in geringem Umfange. Die
Lemgoer Meerschaumwaren sind weit und von alters her berühmt. Die
Stärkefabrik Hoffmann & Sie. in Salzuffeln ist hervorzuheben, weil sie
die größte dieser Art auf dem Kontinent ist.
Bis 1529, wo die Reformation unter Simon V. Eingang fand, hießen die Herrscher
des Landes Edelherren, unter diesen großartige Gestalten wie Bernhardi. (1113—1144),
der dem Geschlechts den Namen von der Lippe zulegte, Bernhard Ii., Hermann Ii., deren
jüngere Brüder mehrfach die deutschen Bischofsstühle, besonders in Münster und Pader-
dorn, zierten. 1529 nahm Simon V. den Grafentitel an. Dessen Enkel Simon Vi.
(1563—1613) trat zur reformierten Kirche über. Er ist der Stammvater der beiden
Linien von Lippe. Sein ältester Sohn stiftete die Linie Lippe-Detmolds sein jüngster
nach dem Aussterben der alten Grafen von Schaumburg 1649 die Linie Schaum bürg-
Lippe (Bückebnrg). Im Jahre 1720 wurde Simon Heinrich Adolf in den Reichs-
fürstenstand erhoben und dessen Enkel Leopold 1789 in dieser Würde bestätigt.
1807 wurdelippe-Detmold als Rheinbundsstaat souverän und tratl813 dem Deutschenbunde
bei. Die damalige Fürstin-Witwe Pauline «51822) gab dem Lündchen die erste Konstitution
(Verfassung). Der verstorbene Fürst hieß Karl Alexander, geb. 16. Jan. 1831. Sein
Nachfolger ist Fürst Ernst von der Linie Lippe-Biesterfeld.
Das ursprüngliche Geschlechtswappeu, die „Lippische Rose", ist eine fünf-
blättrige rote Rose im silbernen Felde, das jetzige Wappen ein Schild mit
neun Feldern; die Landesfarbe ist Gelb-Rot.
Seit 1786 gilt im Lande Gemeinschaft der Güter nnter Ehegatten; bei
den Bauerngütern herrscht Unteilbarkeit und Anerbrecht. Das Fürstentum
bildet einen eigenen Landgerichtsbezirk mit dem Sitze des Landgerichtes in
Detmold. Als Oberlandesgericht fungiert laut Vertrag vom 4. Jan. 1879
das preußische Oberlaudesgericht iu Celle.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Kalle Simon_V. Bernhard_Ii Hermann_Ii Simon_V. Simon_Vi Simon_Heinrich_Adolf Heinrich Adolf Leopold Leopold Pauline_«51822 Karl_Alexander Karl Alexander Ernst Jan
Extrahierte Ortsnamen: Weser- Köterberg Detmold Lippstadt Weinberg Deutschland Schaumburg Detmold Celle
Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Mittlere Schule
Regionen (OPAC): Nassau
— 13 —
markungen an einen Grafen von Hanau verkauft. Infolge feindlicher Haltung dieser Grafen gegen den Kaiser wurde Homburg auf dem Reichstage zu Worms 1521 dem Landgrafen Wilhelm H. von Hessen gegen eine Geldentschädigung zuteil.
2. Homburg unter eignen Fürsten 1622—1866. Einen eignen Herrn erhielt Homburg 1622 in Friedrich I., dem dritten Sohne Georgs I. von Hessen-Darmstadt. Darmstadt behielt Hoheitsrechte über Homburg, was Anlaß zu vielerlei Streit gab. Am 29. Oktober 1640 überfielen die Schweden Homburg, plünderten die Stadt und verbrannten das Schloß.
Friedrich Ii. mit dem silbernen Bein 1680—1708. Als Prinz stand Friedrich H. zuerst in schwedischen Diensten und verlor 1658 vor Kopenhagen ein Bein durch eine Kanonenkugel. In Berlin heiratete er 1670 eine Nichte des Großen Kurfürsten und trug als tapferer Reitergeneral viel bei zu dem Siege bei Fehrbellin 1675 (vgl. Kleists „Prinz von Homburg"). Als Landgraf legte er 1680 den Grundstein des neuen Schlosses, hob den durch den Dreißigjährigen Krieg zerrütteten Wohlstand seiner Untertanen und nahm vertriebene Hugenotten und Waldenser in sein Land auf. So entstand 1687 das industrielle Friedrichsdorf und 1699 Domholzhausen. — Sein Sohn, Friedrich in., General in holländischen Diensten, kämpfte tapfer im spanischen Erbfolgekrieg; er ist der Erbauer des Waisenhauses. Ihm folgte sein Neffe, Friedrich Iv., der unter Friedrich dem Großen die beiden ersten schlesischen Kriege mitgemacht hatte.
Friedrich V. 1766—1820. In seiner mehr als fünzig-jährigen Regierung hat er Ackerbau und Gewerbtätigkeit gefördert und die Stadt verschönert. Vor den Franzosen mußte er 1796 mit seiner Familie flüchten; und da er es 1806 verschmähte, die Rheinbundsakte zu unterzeichnen, so wurde er als Mediatisierter unter Hessen-Darmstädtische Oberhoheit gestellt. Auf dem Wiener Kongreß erhielt er jedoch 1815 die Oberhoheit über sein Land und über das Oberamtmeisenheim, 3^2 lümeilen mit 10 000 Einwohnern, wieder.
Friedrich war ein geistvoller Mann, der mit Klopstock, Lavater u. a. in persönlichem und brieflichem Verkehre stand; aus seinem Nachlaß sind zahlreiche Gedichte und Abhandlungen gedruckt worden. Seine Söhne waren: Friedrich, von 1820—1829 regierend; Ludwig , 1829 — 1839; Philipp, 1839—1846 ; Gustav, 1846—1848; Ferdinand, 1848—1866; Leopold. Leopold fiel als preußischer Major 1813 bei Lützen. Die überlebenden fünf Brü^r stgsdm,-,^Mpzig den Franzosen gegenüber; zwei wurden verwundet. 18},4 erhielt Erbprinz Friedrich
'Schult ' >un,
Braune,: ..veig figfriutbuti t uiioihek
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_H._von_Hessen Wilhelm Friedrich_I. Friedrich_I. Georgs_I. Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_H. Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Iv. Friedrich_Iv. Friedrich Friedrich Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich Friedrich Klopstock Lavater Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Philipp Philipp Gustav Gustav Ferdinand Leopold Leopold Leopold Leopold Friedrich
'Schult Friedrich
— 28 —
Die höheren Bildungsanstalten: Universität, Seminarien, Gymna-
fiert, Realschulen ic. stehen unter dem Provinzial-Schulkollegium in
Cassel. — Die zahlreichen Bürger- und Volksschulen, welche von Lokal-
und Bezirks- (Kreis- oder Ober-)schulinspektoren beaufsichtigt werden, stehen
unter den königlichen Regierungen (Abth. Ii.).
Die Angelegenheiten der evangelischen Kirche werden in jedem Regierungs-
bezirk vou einem Konsistorium — in Cassel und Wiesbaden —, die der
katholischen Kirche von den Bischöfen und Domkapiteln zu Fulda und
Limburg verwaltet. Den evangelischen Konsistorien sind die Superintenden-
tnren und die Metropolitanklassen und den katholischen Domkapiteln die
Landkapitel untergeben.
Die Steuerämter für iudirekte Steuern stehen unter der Provinzial-
Steuerdirektion zu Cassel.
In jedem der beiden Regierungsbezirke besteht eine Landesdirektion und ein
Kommunallandtag, welchen besondere Zweige der Landesverwaltung unterstellt sind,
als der Landwegebau, das Landannenwesen, die Versorgung der Landkrankenhäuser und
der Jrrenheil- und Versorgungsanstalten, der Landeskredit- und Landesbrandkassen u. a.
Durch Vereinigung der beiden Kommunallandtage wird ein Provinziallandtag gebildet.
Auch zu den großen Gesetzgebung-Körpern sowohl des Reiches, dem Reichstage,
als des preußischen Staates, dem Abgeordneten- und Herrenhause, sendet die Provinz
ihre Deputierten und ist deshalb in verschiedene Wahlbezirke eingeteilt. Für den Reichstag
bestehen 14 und für das preußische Abgeordnetenhans 26 Wahlbezirke.
Regierungsbezirk Cassel.
10 090 qkm 827 052 Einwohner 82 auf 1 qkm.
(620 000 Evangelische, 128 000 Katholische, 18 000 Israeliten.)
Das alte Hessenland gehörte seit dem karolingischen Zeitalter zum Herzogtum der
Franken und gab Deutschland in Konrad I. (911) den ersten Wahlkönig. Später wurde
es mit Thüringen verbunden; aus dieser Zeit stammt die heilige Elisabeth, die
Stammutter des Hess. Fürstenhauses. Als der Mannsstamm der thüringischen Kirsten
erlosch, wurde Hessen wieder von Thüringen getrennt, weil die treuen Hessen den Enkel
der heil. Elisabeth, Heinrich von Brabant, auf den Thron erhoben. Seine Mutter,
eine Tochter der heil. Elisabeth und Gemahlin des Herzogs von Brabant, nahm für ihren
3 jährigen Sohn Heinrich Besitz vom Hessenlande.
Heinrich I. (das Kind von Brabant genannt) machte Cassel zur Residenz. Seine
Nachkommen vergrößerten das Land so, daß es von der Diemel bis über den Main hin-
aus reichte. Landgraf Philipp von Hessen — der Großmütige genannt —, ein Zeitgenosse
und eifriger Anhänger der Reformation, führte dieselbe in Hessen ein. Durch seine Teil-
nähme am sog. schinalkaldischen Kriege geriet er in kaiserliche Gefangenschaft. In seinem
Testamente teilte er sein Land unter seine 4 Söhne. Da jedoch zwei Brüder ohne Erben
starben, so fielen nach ihrem Tode ihre Erbteile an die überlebenden Linien Hessen-Cassel
und Hessen-Darmstadt.
In Hessen-Cassel wurde unter Landgraf Moritz 1605 die reformierte Lehre ein-
geführt, während Hessen-Darmstadt eifrig lutherisch blieb. Im 30jährigen Kriege schloß sich
Hessen-Cassel den Schweden an und blieb diesem Bunde bis zum Friedeu treu, dagegen
hielt Hessen-Darmstadt zum Kaiser. Nach dem westfälischen Frieden (1648) hat sich die
Landgrafschaft Hessen-Cassel bedeutend vergrößert' Hersfeld, Schaumburg, Teile von
Hanau und Schmalkalden u. a. waren hinzugekommen. Im siebenjährigen Kriege nahm
Hessen Partei für Preußen. Für den Verlust seiner Besitzungen am linken Rheinufer
wurde Hessen 1802 durch die in seinem Lande eingeschlossenen mainzischen Amter (Fritz-
lar, Naumburg, Neustadt und Amöneburg) entschädigt, außerdem bekam der Land-
graf die Kurwürde. — 1806 wurde der Kurfürst vertrieben und seines Landes beraubt,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_I. Elisabeth Heinrich_von_Brabant Heinrich Elisabeth Heinrich_Besitz Heinrich Heinrich_I. Philipp_von_Hessen Philipp Moritz
— 41 —
ihm bekannten Fußpfaden in den Rücken der Kaiserlichen, wodurch der Sieg entschieden
wurde.) Fischbeck, Dorf mit adligem Fräuleinstift, welches vor der Reformation
ein reiches Kloster war. Obernkirchen, Stadt am Bückeberge mit 2200 Ew.;
Steinkohlenbergbau, Sandsteinbrüche. Sitz des Gesamtbergamts, Amtsgericht.
Rodenberg a. d. Kaspaue, Saline und Solbad; Amtsgericht. Nenudorf am
nördlichen Abhänge des Deisters mit berühmtem Schwefelbade. Schloß und schöne
Vadegebäude. Haste, Dorf mit Station der von Hannover nach Köln führen-
den Eisenbahn. Sachsenhagen, kleine ackerbautreibende Stadt im äußersten
Norden; das nördlichste hessische Dorf heißt Düdinghausen. — Die Graf-
schaft Schaumburg, welche seit dem westfälischen Frieden zu Hessen gehört, ist
sehr fruchtbar; viel Ackerbau, welcher auf den vielen großen Gütern sehr ratio-
nell betrieben wird; ausgezeichnete Viehzucht, besonders schöne Pferde.
Regierungsbezirk Wiesbaden.
5600 qkm. 765110 Ew. = 137 Ew. auf 1 qkm.
367 560 Evangelische. 245000 Katholiken. 18500 Juden.
Der Regierungsbezirk Wiesbaden besteht aus dem ehemaligen Herzogtum
Nassau, der Landgrafschaft Hessen-Homburg, dem Gebiet der freien Stadt Frank-
furt, dem vom Großherzogtum Hessen abgetrennten Kreise Hinterland, womit
mehrere Ortschaften des Kreises Gießen vereinigt wurden, und den Amtern Rödel-
heim und Niederursel; dagegen ist die von Nassau eingeschlossene Ortschaft
Steinbach dem Großherzogtum Hessen überlassen.
Die Bewohner sind Deutsche fränkischen Stammes, desselben Stammes, welchem auch
der andere Regierungsbezirk (Cassel) der Provinz Hessen-Nassau angehört, nämlich den
Kalten. Dieser Kattenstamin verbreitete sich über den Teil Deutschlands, welchen unsere
jetzige Provinz (mit Einschluß der darmstädtischen Provinz Oberhessen) einnimmt. Die zwei
nunmehr zu einer Provinz vereinigten Regierungsbezirke Cassel und Wiesbaden gehörten
demnach in ihrer Urgeschichte schon einmal zusammen. Durch die Familienzersplitterung
ihrer Fürsten wurden sie getrennt, und später, als jeder Graf und Herr sein Stückchen
Land selbständig regierte, war dieses schöne Land in viele Teile und Teilchen zersplittert.
Der hessische Landgraf Philipp der Großmütige hatte es einmal fast ganz wieder vereinigt,
obschon auch zu jener Zeit viele andere kleine und große Herren Besitzungen inmitten seines
Landes hatten; doch durch die Teilung unter seine 4 Söhne wurde das Ganze wieder zer-
rissen. — Aus dem Nassauer Grafengeschlecht ging Wilhelm, der sich Prinz von Nassau-
Oranien nannte, hervor, welcher die Seele in dem Unabhängigkeitskampf der Niederländer
von Spaniens Herrschaft war. Aus Dankbarkeit wurde ihm und seinen Nachkommen die
Erbstatthalterivürde in der Republik der Vereinigten Niederlande verliehen. Ein Urenkel
desselben wurde 1688 als Wilhelm Iii. König von England, und mit ihm erlosch 1702
der ältere Zweig von Nassau-Oranien. Ein jüngerer Bruder jenes Befreiers der Nieder-
lande, Johann, einer der edelsten Fürsten, der zuerst in der christlichen Welt die Leibeigen-
schast aufhob, ward in seinen 4 Söhnen der Stammvater der Fürsten von Nassau. Wil-
Helm V. verlor durch die französischen Kriege die Erbstatthalterwürde in den Niederlanden
und erhielt 1803 Fulda und andere Gebiete zur Entschädigung, wurde aber 1806 durch
Napoleon derselben wieder beraubt. Sein Sohn, der Prinz Wilhelm Friedrich von Ora-
nien, wurde nach Napoleons Sturze König der Niederlande und Großherzog von Luxem-
bürg, dessen Nachkommen diesen Thron noch inne haben. Zu Anfang uusers Jahrhun-
derts waren in Nassau noch zwei Regentenlinien, wovon die eine 1816 ausstarb, und so
kam die andere — Nassau-Weilburg — in den Besitz,der vereinigten Ländermasse von
Nassau. Weil der Herzog im Jahre 1866 auf Seiten Österreichs gegen Preußen war, so
wurde ihm der Krieg erklärt und das Land von den Preußen besetzt und gleich Kurhessen
durch das Gesetz vom 20. September 1866 der preußischen Monarchie einverleibt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Fischbeck Rodenberg Steinbach Cassel Philipp_der_Großmütige Philipp Wilhelm Wilhelm Johann Johann Napoleon Wilhelm_Friedrich_von_Ora- Wilhelm Friedrich Napoleons
— 54 —
Ums Jahr:
1802 Die maiuzifchen Ämter, Fritzlar, Naumburg, Amöneburg und Neustadt werden
von Hessen für die an Frankreich verlorenen linksrheinischen Besitzungen einge
nominell. Nassau wurde ebenfalls durch mainzische, kurkölnische, knrtriersche,
hessische Amter und Reichsgüter entschädigt, und der Prinz Wilhelm von Oranien
erhält das Bistum Fulda als weltliches Fürstentum bis 1806.
1898 (den 15. Mai) wurde die Annahme der Kurwürde seitens des Landgrafen 2bil
Helm Ix., welcher sich dann Kurfürst Wilhelm I. nannte, im ganzen Lande fest
lich begangen. Der letzte (der dritte) Kurfürst von Hessen, Friedrich Wilhelm J.
(ein Enkel des ersten Kurfürsten) starb am 6. Januar 1875 iu Prag, nachdem er
1866 sein Land an Preußen verloren hatte. Er ruht in Cassel auf dem alten
Friedhof neben seiner Mutter.
1806 schlachten bei Jena und Anerstädt.
1806 Der Fürst von Nassau erhält durch die Rheinbundsakte den Herzogsrang. Frank
snrt wird Bundesstadt des Rheinbundes. Hessen-Homburg wird zu Gunsten
Hessen-Darmstadts mediatisiert. Der Kurfürst von Hessen wird vertrieben, und
Cassel wird die Hauptstadt des neugebildeten Königreichs Westfalen, welches bis
1813 dauert.
1807 Schlachten bei Eylau und Friedland. Friede zu Tilsit, infolge dessen
verliert Preußen seine Besitzungen zwischen Elbe und^Rheiu und die polnischen
Landesteite. Es schmilzt auf 161260 qtm zusammen.
1810 Bildung des Großherzogtums Frankfurt, wozu Fulda und Hanau kommen.
Stiftung der Universität Berlin. Tod der Königin Luise von Preußen (den
19. Juli).
1812 Napoleons Feldzug nach Rußland.
1s13 (von 1807 an) Preußens Wiedergeburt. Freiherr vou Stein. Har
denberg. Ein freier Bauernstand. Städteordnung. Neue Wehrverfassuug.
1813 — 1815 Tie dentschen Freiheitskriege. Schlachten 1813: Groß-Görschen
(Scharnhorst), Bautzen, Großbeeren (Bülow), Dresden, an der Katzbach
(Blücher und Gneisen au), Kulm, Nolleudorf (Kleist), Bennewitz (Bülow
und Taueuzien), Wartenburg (Uork). Völkerschlacht bei Leipzig vom
16. bis 19. Oktober. Hanau (31. Oktober). 1814- Blücher geht bei Caub
über den Rhein, Brienne, La Rothiöre, Laon, am Montmartre vor Paris.
Einzug in Paris (31. März). Erster Pariser Friede (30. Mai). 1815:
Rückkehr Napoleons von der Insel Elba (.1. März), Schacht bei Ligny, bei
Belle-Alliance (Waterloo) den 18. Juni. Zweiter Einzug in Paris (7. Juli);
zweiter Pariser Friede (20. November).
Der Wiener Kongreß (vom November 1814 bis Jnni 1815), Preußen
erhielt seine früheren Besitzungen zwischen Elbe und Rhein wieder, außerdem die
Provinzen Sachsen, Posen, Neuvorpommern und viele Gebiete am Rhein.
Größe: 286140 qkm mit 10 ^ Mill. Ew.
Hessen erhielt zu seinen früheren Besitzungen das zum Großherzogtum erhobene
Bistum Fulda. Nassau erhielt neben den altnassauischen Besitzungen die hes-
fischen, kurniainzischen, kurtrierschen und reichsunmittelbaren Besitzungen, welche
von den seinigen eingeschlossen wurden. Der Graf Wilhelm Vi. Hatte schon seit
1813 als König Wilhelm I. den Königsthron von Holland bestiegen. — Frank
snrt wurde wieder „freie Stadt" und 1816 Sitz der deutschen Bundesversannn
hing. Hessen - Homburg wurde wieder hergestellt und erhielt noch das von Preußen
abgetretene Oberamt Meisenheim am linken Rheinufer.
1831 erhielt Hessen eine Verfassung, nachdem die alte landständische seit 181 < außer
Wirksamkeit war.
1833 Gründung des Zollvereins.
1840 —1861 Friedrich Wilhelm Iv. König vou Preußen.
1849 Erwerbung der Fürstentümer Hohenzollern.
1850 Preußen erhält eine Verfassung.
1861 König Wilhelm I. (geboren 22. März 1797) setzte sich am 31. Oktober die
Krone auf.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm_J. Friedrich Wilhelm Frank Cassel Napoleons Bennewitz_(Bülow Napoleons Wilhelm Wilhelm_I. Frank Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Fritzlar Naumburg Amöneburg Hessen Frankreich Nassau Bistum_Fulda Hessen Jena Nassau Rheinbundsakte Rheinbundes Hessen-Homburg Hessen Westfalen Friedland Tilsit Frankfurt Fulda Hanau Berlin Rußland Bautzen Dresden Kulm Wartenburg Leipzig Hanau Rhein La_Rothiöre Laon Paris Paris Elba Paris Rhein Sachsen Posen Rhein Hessen Bistum_Fulda Nassau Holland Hessen Homburg Meisenheim Hessen
;Dte zu einer Provinz der preußischen Monarchie vereinigten Staaten
Kurhessen, Nassau, Frankfurt und Hessen-Homburg, dereu Selbständigkeit auf-
gehört hat, haben jetzt schon manches gemeinsam, welche Gemeinsamkeit in der
Folge auch uoch auf andere Verhältnisse sich erstrecken wird. Zusammen bilden
sie einen Bestandteil eines größeren Ganzen. Diese Zusammengehörigkeit, welche
übrigens schon einige Male bestand — in der Urgeschichte der Bewohner sin der
Kattenzeit) und später unter dem hessischen Landgrasen Philipp dem Groß-
mutigen —, muß jetzt von neuem dem Volke zum Bewußtsein gebracht und
gepflegt werden. Daß dabei die Schule, und besonders die Volksschule, mit zu
wirken hat, ist außer Zweifel. Die in den folgenden Blättern gebotene kurze
Beschreibung der Provinz Hessen-Nassau hat den Zweck hierbei mitzuhelfen, um
dadurch warme Anhänglichkeit an die Heimat, und Liebe zu unserm König und
zum großen Vaterlande zu erwecken.
Cassel, im Oktober 1868.
An merk. In der sechsten Auslage ist die neue Kreis- und Provinzialordnnng
für Hessen-Nassau (Gesetz vom 7. u, 8. Juni 1883) berücksichtigt worden.
Hauptschulbücherei
Frankfurt a. M.
^••rg-Eckf-rt-li isnti it
idr internationale
Schulbuci; t-u.rt#
b-aiin- (
9bhulbttcf>uiij •'
«Msm
Za
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_dem_Groß- Philipp Cassel
— 55
Ums Jahr:
1864 Befreiung Schleswig - Holsteins durch die Preußen und Österreicher von der
Gewaltherrschaft der Dänen. (Herr v. Bismarck, preußischer Minister.)
1866 Krieg zwischen Österreich und Preußen und dessen Verbündeten. Ent-
scheidungsschlacht bei Königgrätz (den 3. Juli). Friede zu Prag (23. Aug.).
Österreich muß aus Deutschland ausscheiden: Hannover, Kurhessen, Nassau,
Frankfurt und Gebiete von Hessen-Darmstadt und Bayern, sowie Schleswig-
Holstein kommen zu Preußen; im ganzen 73125 qkm mit 4 y2 Mill. Ew., so
daß es jetzt 360000 qkm mit 23 lj2 Mill. Em. umfaßt.
Mit seinen treuen Bundesgenossen schloß König Wilhelm ein neues Bundes-
Verhältnis, den norddeutschen Bund, welchem der König von Sachsen bei-
treten mußte; au der Spitze desselben steht der König von Preußen. Die süd-
deutschen Staaten schließen ein Schutz- und Trutzbündnis mit dem norddeutschen
Bund ab und erkennen den König von Preußen als Bundesseldherrn an. (Gras
Bismarck.)
>870—1871 Krieg zwischen Frankreich und Deutschland. Um nichtiger Ursache
willen erklärt der Franzosenkaiser Napoleon Iii. dem König von Preußen den
Krieg. Das gesamte deutsche Heer unter dem Oberbefehl des Königs Wil-
Helm von Preußen rückt in Frankreich ein, schlägt die französischen Heere in
vielen Schlachten, nimmt bei Sedan (den 2. September) Napoleon und sein Heer
gefangen, belagert und erobert die Festungen Straß bürg, Metz und Paris.
Am 10. Mai 1871 kommt zu Frankfurt a. M. der Friede zu stände. Elsaß-
Lothringen gelangt wieder zu Deutschland.
1871 den 18. Januar nimmt König Wilhelm von Preußen im Schlosse zu Ber-
sailles auf Wunsch der deutschen Fürsten und freien Städte den Titel an:
Kaiser von Dentschland.
Graf Bismarck wird in den Fiirstenstand erhoben und zum deutschen
Reichskanzler ernannt.
tsalle a. Buchdruckern de- Waisenhauses,
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Bismarck Wilhelm Napoleon Napoleon Wilhelm Bismarck
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hannover Kurhessen Nassau Frankfurt Hessen-Darmstadt Bayern Schleswig-
Holstein Sachsen Frankreich Deutschland Frankreich Sedan Paris Frankfurt Elsaß-
Lothringen Deutschland