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1. Ergänzungsheft für Ost- und Westpreußen - S. 5

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Zu 10. Das alte Preußenland und seine Kervohner. 1. Aus der Vorzeit des alten Preußenlandes ruht geheimnisvolles Dunkel, von schönen Sagen nmschleiert. Jahrtausende mögen verflossen sein, ehe die Wellen der Ostsee, welche von Norden nach Süden einst über Ost- und Westpreußen dahinwogten, in ihr jetziges Bett zurücktraten und dadurch das Land zum Vorschein kam,' aus welchem die jetzigen Bewohner wandeln und noch oft eine Menge Seemuscheln als stumme Zeugen jener Vorzeit finden. Wenn die kleinen Mücken und Käserchen, die in.jener Zeit in dem flüssigen Bernsteine ihr Grab gefunden und jetzt im festen Bernsteine am Gestade des Ostseebettes oder auch mitten im Lande vorkommen, sprechen könnten, was würden die uns erzählen können, wie es einst im alten Preußen-lande aussah! 2. Als die ältesten bekannten Bewohner Preußens werden (um 320 v. Chr.) die Goten und Ostiäer oder Ästhier, d. i. die östlich Wohnenden, genannt; es waren germanische Völkerstämme. Bei der großen Völkerwanderung drängten sich aber zwischen die germanischen Stämme in den Weichselgegenden und an dem Ostseegestade slavische Stämme aus den Gegenden des Kaukasus, von den Germanen „Wenden" genannt, und bildeten einen neuen Stamm. Dieses aus germanischen und wendischen Elementen gemischte Volk, welches sich zwischen Weichsel und Oder, Ostsee und Netze und Warthe niedergelassen hatte, wurde von den Bewohnern der slavischen Binnenländer Pomeranen oder Pommern, d. i. Meer- oder Küstenbewohner, genannt. Seit jener Zeit hieß das Land Pomoria oder Pomerania, d. i. Küstenland. Die Bewohner der südlichen slavischen Binnenländer führten dagegen den Namen Polen, d. i. Feldbewohner. Der germanische Stamm der Ostiäer blieb aber fest in seinem Sitze zwischen der Weichsel, Ostsee und Rußland und erhielt sich unvermischt; denn ans rechte Weichseluser war das eingewanderte Volk nicht gekommen. Ihr Land wurde von den Slaven Pornssia, d. i. Land vor oder bei Rußland, die Einwohner selbst Po-Russen, Pr nssen, Preußen genannt. Der Name „Borussia" für Preußen ist erst später entstanden und 1701, als die Regenten Preußens den Königstitel annahmen, amtlich geworden.

2. Ergänzungsheft für Ost- und Westpreußen - S. 10

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 10 — Markgrafen Waldemar ebenfalls in die (stabt drangen und die Bnrg belagerten. In biefer Bedrängnis riefen die Polen die Deutschen Ordensritter zur Hilfe. Diese erschienen, und mit ihrer Hilfe zwangen die Polen^ den Markgrafen Waldemar, die Belagerung aufzugeben und die stabt zu verlaffen. Da jeboch bte Polen den Rittern die Zugesicherten Hilfsgelder nicht zahlen konnten, so würden sie von den Rittern aitv der Burg verbrangt. ■2. Um die polnische Besatzung nun auch aus der Stadt selbst zu vertreiben, schlichen sich bte Lanzenknechte der Ritter wührenb des Dominiksmarktes, als ftembe Kaufleute verkleidet, massenhaft in die Stadt, vereinigten sich mit den deutschen Bewohnern, überfielen die polnischen gruppen und nahmen bte (Btabt nach einem blutigen (Gefechte in den Straßeu ein (1308). Der Hochmeister Siegfrieb von Feuchtwangen achtete jeboch den Vertrag, den Mestwin Ii. mit Waldemar geschlossen hatte, und dieser trat deshalb im Jahre 1309 dem Orden für eine bestimmte Summe die Gebiete Danzig, Dirschau und schweb ab. So würden das Herzogtum Pommerellen und die Gebiete von Danzig, Dirschau und schwetz mit dem Deutschen Ordensstaate rechts der Weichsel vereinigt. 3. Nach dieser Vereinigung Pommerellens mit dem alten Preußen verlegte der Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen den hoch-meisterlichen sitz nach der prächtigen Marienburg, um das Land von dort aus zu verwalten. Das Ordensland Preußen war nun ein selbständiger Staat. In Marienburg ließ nun der Hochmeister neben der hohen Ordensburg das herrliche Hochmeisterschloß errichten, das jetzt noch als ein Prachtbau bewundert wird. Am 13. September 1309 hielt ^er seinen Einzug in „des Ordens Haupthans". Siegfried von yeuchttoaitgen gab dem Lande weise Gesetze; er verbot jedes Spiel um Geld, und befahl den Sonntag zu heiligen; jeder Herrschaft gebot er, sie sollte ihre Dienstboten zur Erlernung der Deutschen Sprache anhalten. — Die Ritter nannten ihre Wohnungen wegen des Gelübdes der Armut, das sie ablegten, nie (schloß, sonbern nur Hans. Bon dem Grundsteine des ^Hochmeisterschloffes erzählt die Sage: Als die Ritter unserer lieben Frau aus Jerusalem nach Dentjchlanb ;urück-fehi'ten, nahmen sie von der Burg, bte sie in Jerusalem bewohnt hatten, einige Trümmer mit. Diese Burg soll das Haus gewesen sein, in welchem „unser lieber Herr Jesus Christus auf dem Gründonnerstag fein Abendmahl mit seinen ^ungern aß". Diese mitgenommenen Trümmer wurden anfangs in Marburg aufbewahrt, aber als der Ban des Haupthauses in Marienburg begann dorthin gebracht und als Grundsteine dem Fundamente einverleibt. 4. Durch die Errichtung des Herrschersitzes in Marienburg fielen die Schranken zwischen dem alten Preußen und Pommerellen und begruben mit sich die alte preußisch-wendische Nationalität, um der kräftigern Entwickelung einer andern, der deutscheu Nationalität, Platz zu machen. Wie in den eroberten preußischen Gauen, legte der Orden jetzt auch in Pommerellen Burgen, stobte und Dörfer nach beutfchem

3. Ergänzungsheft für Ost- und Westpreußen - S. 9

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 9 — Kulmerlaud erhalten hatte. Diese alte Burg wurde neu aufgebaut und mit den Mannen des^ Burggrafen besiedelt, so daß hier eine zweite Stadt, Kulm, mit Schutzmauern entstand. Im Jahre 1232, im Dezember, fertigte der Orden die bürgerliche Verfassung unter der Bezeichnung „Knlmer Handfeste" ans und zwar für die Bürger der Städte Thoru und Kulm, aber auch für das ganze Knlmer Gebiet. In dieser Handfeste waren die Rechte und Pflichten der Bürger geregelt; sie war die Grundlage für städtische und ländliche Niederlassungen. Unter dem Schutze der Ordensburgen entstanden dann in kurzer Zeit die Städte Kulmsee und Schönsee (Kowalewo). 2. Nach dem Eroberungsplane des Ordens wurde nun der Gau Pomesanien angegriffen. Balk ließ hier eine Ordensburg und Stadt anlegen, die er der Jungfrau Maria zu Ehren Manenwerder nannte. Darauf zog er nach der heidnischen Burg Rehden und ließ aus den Trümmern derselben die starke Ordensburg Rehden bauen. Auch bei dieser Burg siedelte sich bald eine Anzahl deutscher Einwanderer an und baute die Stadt gleichen Namens. 3. 1236 kam eine neue Schar Kreuzfahrer nach Preußen unter dem Markgrafen Heinrich von Meißen. Fünfhundert geharnischte Ritter und ein ansehnlicher Haufen sonstigen Volks vereinten sich mit Balk und zerstörten die heidnische Burg Alyem, an deren Stelle später Marienburg erbaut wurde. Nach Marienburg und Umgegend kamen Einwanderer aus Pommern und andern Gebieten, die noch mit dem Namen Wenden bezeichnet wurden. Nach dem Gebiete von Grandenz war eine große Zahl Einwanderer unter dem Herzog Otto von Brauuschweig gekommen. Im Jahre 1237 fuhr Balk mit zwei Schiffen den Dransensee abwärts und legte am Jlstng, d. i. Elbingflusse, eine Burg und die Stadt an, die den Namen dieses Flusses, also Elbing, erhielt. Die ersten Ansiedler dieser Stadt waren besonders ans Lübeck und dessen Umgebung gebürtig. Darauf wurde der Gau Warmien oder Ermland und endlich die übrigen Gaue erobert. Im Jahre 1255 wurde die Stadt Königsberg in Samland mit Hilfe des Königs Ottokar von Böhmen angelegt und ihm zu Ehren Königsberg genannt. Zu 40. Der Ordensstaal Preußen. 1. Das Fürstenhaus der Pommerellischen Herzöge in Gdanczk starb im Jahre 1295 mit Mestwin Ii. ans. Die Leichname der Herzöge liegen in der Klosterkirche zu Oliva begraben. Sehr bald traten Erben auf und machten Ansprüche auf das Herzogtum geltend. Die Markgrafen von Brandenburg erhoben Ansprüche auf Danzig und die Herzogsburg, weil Mestwin Ii. ihnen für ihre Hilfe in einem Streite mit seinem eignen Bruder beides in einem Vertrage versprochen habe. Dasselbe thaten die Polen. Deshalb kam es zum Streite zwischen beiden. Den Polen war es gelungen, in die Herzogsburg der Stadt zu kommen, worauf die Brandenburger unter dem

4. Ergänzungsheft für Ost- und Westpreußen - S. 27

1897 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 27 — teibigung mußte sich Danzig aber nach einer fast breimonatlichen Belagerung ebenfalls ergeben, weil Pulvervorrat und Lebensmittel gänzlich fehlten. Napoleon besuchte Danzig und legte der Stadt eine bebeutenbe Kriegssteuer auf. 4. Am 14. Juni kam es bei Frieblanb zwischen den Franzosen und Verbünbeten zu einer entscheibenben Schlacht. Die Verbündeten würden geschlagen und Napoleon zog in Preußens äußerste Grenzstabt, Tilsit, ein. Zu schwach zum fernern Wiberstanbe, unterzeichnete der König (am 9. Juli 1807) zu Tilsit, mitten auf dem Memelfluffe in einem auf einer schwirnrnenben Brücke errichteten Zelte, einen Frieden, der ihm die Hälfte seiner Länber raubte. Danzig würde abermals als Freistaat erklärt, erhielt aber eine französische Besatzung; das ganze preußische Polen würde dem Könige wieber abgenommen und dem Laube nahezu 140 Millionen Franken Kriegsstener auferlegt. Zu 96. Unsere Erhebung gegen Napoleon I. 1. Von allen Provinzen des Preußischen Staates hatten Ost-unb Westpreußen am meisten von den Franzosen gelitten. Jetzt gaben sie auch die erste Anregung zur Befreiung. Ein allgemeiner stänbischer Lanbtag von Ost- und Westpreußen trat unter Aork in Königsberg zusammen und beschloß, breißigtausenb Mann als „Lanbwehr und Lanbsturm" zur Verteidigung der Provinz zu bewaffnen. Auch eine „Nationalkavallerie" aus Freiwilligen würde gebilbet und unterhalten. Das schwarze Kreuz der Ordensritter würde als „Lanbwehrkreuz" das Zeichen zur Befreiung des Deutschen Reiches, die von der Provinz Preußen ausging. Nach dem Aufrufe zur Bilbung freiwilliger Jäger-Korps eilten auch viele aus Ost- und Westpreußen zu biesen Korps, die teils aus ©emeinbemitteln, teils aus Privatmitteln ausgerüstet würden. 2. Die Russen, welche den Franzosen gefolgt waren, nahmen Thorn ein und belagerten Danzig, die noch französische Besatzung hatte. Die Not wahrenb dieser „Russischen Belagerung Danzigs" stieg hier aufs höchste, so daß viele den Hungertob starben. Verschobene Stabtteile gerieten durch die Menge bet in die Stadt geworfenen Bomben in Flammen. Fast ein ganzes Jahr hinburch lagen russische und preußische Truppen um die Stadt, die erst nach der Schlacht bei Leipzig sich ergab und bamit wieber unter Preußens Szepter kam. Zu 96. Work von Martenvurg. 1. Keiner hat Napoleon I. und seinem Heere mehr zu schaffen gemacht als der General von Aork, der wegen eines Sieges bei Wartenburg in der Elbgegenb den Ehrennamen „von Wartenburg"
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