31
Ii. Physikalische Geographie.
§. 200. In Afrika, Asien und Süd-Amerika kommen in den
sandigen Alluvionen zuweilen Gold und Edelsteine vor; im Allge-
meinen jedoch enthalten sie wenig Metall.
201. Aus denselben Ursachen, durch welche Aufschwem-
mungen entstehen, sind sie auch der Veränderung unterworfen.
Die an den Mündungen der Ströme gebildeten treten nach und
nach durch die ununterbrochene Anhäufung bis ins Meer hinaus,
wie das Nildelta zeigt, das schon Herodot ein „Geschenk des Stro-
mes" nennt; ferner das Mississippidelta, welches seit dem Anfange
des vorigen Jahrhunderts 15 englische Meilen weit vorgerückt ist.
Aehnliches zeigt sich auch in andern Gegenden, und die italienische
Küste an den Mündungen des Po ist seit dem Jahre 1604, nach
Cüvier, jährlich um 180 Fuß weiter ins Meer vorgetreten.
§.202. Der aufgeschwemmte Sand ist wegen seiner
Feinheit und Beweglichkeit oft ein Spiel der Winde, besonders an
sehr flachen Küsten, und wird zu Hügeln zusammengewehet.
Der Dünen ist schon erwähnt worden. Dieser Flugsand hat an
vielen Stellen ehemals fruchtbares Land überdeckt und zur Wüste gemacht,
besonders Arabien, Persien und Aegypten; in diesem letztern Lande sind
wichtige Denkmäler der alten Kunst von ihm verschüttet worden, und an
Kap Henry in Virginia hat er ganze Wälder begraben. In einigen Ge-
genden Jrelands sieht man von vormals stack bevölkerten Dörfern nur noch
die Dächer einiger Häuser aus der Sandwüste hervorragen, und in Frankreich
in einigen Gegenden am biscayischen Meerbusen kommt dieselbe Erscheinung
vor. Der in Aegypten so große Verwüstung anrichtende Sand kommt
aus der Wüste, in welcher Sandstürme nicht selten sind. Wer das
Unglück hat, von einem solchen heimgesucht zu werden,, ist unrettbar ver-
loren; ganze Kricgsheere sind auf diese Art begraben worden.
§. 203. Der ferneren Verwüstung kann nur durch Bewässe-
rung und fleißigen Anbau des Landes Einhalt gethan werden. Wo
ein Volk unterdrückt, tyrannisirt wird, die Lust zur Arbeit verliert,
den Ackerbau vernachlässigt, da wird, wie es z. B. mit dem alten
Babylon der Fall war, auch das fruchtbarste Land, wenn es in
der Nähe einer Wüste liegt, selbst zu einer solchen.
Ebenen u n d W ü st e n.
§. 204. Wir haben schon oben der Flächen und Ebenen er-
wähnt und bemerkt, daß die Ebenen entweder Hoch- oder Tief-
ebenen oder Einsenkungen sind. Eine der größten Einsen-
kungen ist die, welche Asien mit dem östlichen Europa gemein-
schaftlich hat. Den niedrigsten Theil dieses großen Beckens bilden
der kaspische und der Aral-See. Dasselbe begreift überhaupt das
Land zwischen der Kuma, dem Don, dem Wolga, dem Uralflusse,
dem Obtschei-Sirt, dem Aksakalsee, dem untern Sihon, und dem
Khanate Khiwa an den Ufern des Amu Darja. Diese ganze
Strecke, welche einen bedeutenden Flächeninhalt einnimmt, liegt tie-
fer als der Wasserspiegel des schwarzen Meeres; der Wasserspiegel
des kaspischen Sees z. B. 300, und der des Aral 186 Fuß tiefer.
Die Städte Saratow am Wolga und Orenburg am Ural liegen,
ungeachtet ihrer Entfernung vom kaspischen See, doch nur in glei-
cher Höhe mit dem Meere.
§. 205. Niedriger als der Meeresspiegel liegen auch die durch
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Herodot Henry Khiwa
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Asien Süd-Amerika Nildelta Persien Virginia Frankreich Europa Aral-See Saratow Orenburg
35
Ii. Physikalische Geographie.
indessen leiden entweder an übermäßiger Dürre oder Feuchtigkeit,
der Boden ist durch und durch mit Salztheilen geschwängert, und
deshalb nicht anbaufähig. Eine der größten unter diesen Steppen
ist die zwischen Don und Irtysch im Norden des Kaspi-Sees;
sie besteht durchweg aus einer Vermischung ^ von Muscheln und
Sand, und die zahlreichen Sümpfe und Moräste enthalten sämmt-
lich Salzwasser.
§. 223. In Nord-Amerika liegt zwischen dem Platteflusse
und dem Sabine und Colorado de Texas die sogenannte große ame-
xikanische Ein öde, die sich von den Ozarkgebirgen bis zur Missuri-
Columbia-Cordillere ausdehnr. Der östliche Theil besteht aus fei-
nem Sande, auf dem kaum irgend ein Stein vorkommt; doch sind
manche Strecken wegen der vielen zersetzten vegetabilischen und ani-
malischen Stoffe anbaufähig. Der Theil, welchen der Plattefluß
bewässert, hat viel Aehnlichkeit mit den asiatischen Steppen; Bo-
den und Felsen sind mit einer Art Salzdecke überzogen, und die
Pflanzen sind ganz dieselben, welche überall in salzhaltigem Erd-
reiche gefunden werden. Bäume oder gar Wälder sind nicht vor-
handen. Diese Einöde, in der ebenfalls häufig Luftspiegelungen
vorkommen, ist im Sommer unträglich heiß , und im Winter außer-
ordentlich kalt. Die Atacama-Wüste in Bolivia ist ebenfalls
salzhaltig.
§. 224. Im Folgenden geben wir eine Uebersicht der beträcht-
lichsten Ebenen und Wüsten der einzelnen Erdtheile.
Europa.— Der großen europäischen Ebene, die im nördlichen Frank-
reich beginnt und sich durch Belgien, Nordniederland, Niederdeutschland,
Preußen, Polen und Rußland bis Moskau und Kasan einerseits, andrer-
seits bis Astrachan an der Wolga erstreckt, ist schon oben Erwähnung ge-
schehen. Steppen sind: die von Ryn zwischen Wolga und Ural; die
Wolga-Steppe, zwischen Wolga und Don; ferner die in der Krim,
die jaroslawische und viele andere. Steppenartige Ebenen kommen
auch vor in Westgothland, im skandinavischen Norrland und in Lappland,
Haiden in Ungern, Niederdeutschland (im Lüneburgischcn, in der Neu-
mark und Pommern), in Jütland, in der neapolitanischen Provinz Terra
di Bari und im südwestlichen Frankreich, am atlantischen Meere.
Asien. — Ausgedehnte Ebenen liegen in diesem Erdtheile, zu beiden
Seiten des untern Laufes vieler großen Ströme, z. B. der sibirischen,
hinterindischen und chinesischen; am Ganges, am Djihon und Euphrat.
Das ganze nördliche asiatische Rußland ist im Allgemeinen eine große mit
Morästen bedeckte Steppe. Bon nicht so großer Ausdehnung sind die mehr
südlich liegenden, z. B. die große Kirgisen-Steppe, welche zum
Theil schon dem unabhängigen Turkestan angehört; die Jschim-Steppe
zwischen Tobol und Irtysch; die Barabu-Steppe zwischen Irtysch und
Ob. Außer der Wüste Gobi nennen wir noch: im unabhängigen Tur-
kestan die W üst e n von Karism, Karakum und Kisil-Kum; in
Hindustan am Indus die Wüste von Adjmir; in Persien die von Ad-
jemi, Kerman und Mekran; am Euphrat die syrische Wüste oder
Barrai-el-Scham. Bekannt ist, daß ein großer Theil Arabiens aus
Wüsten besteht, unter denen die von Ankhaf am bemerkenswerthesten ist.
Oceanien. — Das Innere der großen hierher gehörenden Inseln ist
bis jetzt noch sehr unbekannt. Doch wissen wir, daß westlich von den
blauen Bergen in Neu -Süd-Wales (Australien) ausgedehnte Ebenen lie-
gen; auch die auf der Ostküste von Sumatra sind nicht unbedeutend.
Wüsten finden wir an der Süd- und Westküste Australiens, und wahr-
scheinlich giebt es deren auch im Innern.
Afrika. — Zu den Ebenen gehören die am untern Senegal, der Gam-
3 *
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Missuri-
Columbia-Cordillere Bolivia Europa Frank- Belgien Nordniederland Niederdeutschland Polen Moskau Kasan Astrachan Westgothland Norrland Lappland Niederdeutschland Pommern Bari Frankreich Asien Karism Karakum Hindustan Persien Kerman Australien Sumatra Australiens Afrika Senegal Gam-
36 Allgemeine Erdkunde.
bia, das Nildeltaund die Küstenstrecken des Maghreb. Von den Wüsten
nennen wir außer der Sahara noch: die zwischen dem Nil und dem
rothen Meere in Nubien und Aegypten, die Wüste Angab im nördli-
chen Theile von Algier, die Küste der Cimbebas in Süd-, und die
Küste Ajan in Ost-Afrika. Auch die Karrus sind in der heißen Jah-
reszeit Wüsten.
Amerika. — Dieser Erdtheil hat in der Länderstrecke von der Mün-
dung des Mackenzie bis zu jener des Mississippi, und zwischen der mis-
suri-mexicanischen Cordillere bis zu den Alleghannies die ausgedehnteste
Ebene auf Erden. Nach Alexander von Humboldt hat sie einen Flächen-
inhalt von 150,000 in Meilen, ist demnach säst eben so groß als Europa.
Balbi nennt sie die Mississippi-Mackenzie-Ebene. Weiter nennen
wir die Ebene des A m azo n en str o m s, die den mittlern Theil Süd-
Amerikas, namentlich halb Brasilien, den südwestlichen Theil Columbiens,
den östlichen von Peru und den nördlichen von Bolivia begreift. Sie
ist um ein Geringes kleiner als die vorige. Die Ebene des Rio de
Plata zwischen den Anden, den brasilianischen Gebirgen, dem atlanti-
schen Oceane und der Magellansstraße. Sie begreift das südwestliche
Brasilien, das Dictatorat Paraguay, Chaco, das Land der Chiquitos,
fast sämmtliche Provinzen am la Plata, Uruguay und Patagonien. Zu
ihr gehören die Pampas von Buenos-Ayre s, die einen Flächcn-
raum von etwa 76,000 lh Meilen einnehmen. Die Guaviare-Ore-
nok o-Ebene erstreckt sich vom Caqueta bis zu den Mündungen des Ore-
noko, dem Guaviare, Meta und untern Orenoko entlang, und begreift die
Llanos von Venezuela und Neu-Granada. Die Ausdehnung beträgt etwa
16,000 Meilen.
8.225. Hochebenen oder Plateaur, Tafelländer,
sind Massen von größerer oder geringerer Ausdehnung , und bilden,
wie wir schon bemerkten, wahrscheinlich den Kern, die alte Grund-
feste der Erde. Hochebenen haben oft ihre Gebirgssysteme, Thäler
und Ebenen; und da sie, wie zum Beispiel die der Mongolei, auf
einer weiten Strecke dasselbe Niveau haben, so haben sie auch ihre
besondern Flußsysteme. Die bedeutendsten Hochebenen in den ein-
zelnen Erdtheilen sind die nachstehenden.
Europa. — Die Hochebenen im mittlern Spanien, 2100'
hoch; in der Schweiz, zwischen Alpen undjura, von 1600' bis 3600',
' in der Auvergne 2000', in Piemont 600 bis 1800', die baieri-
sche 1500', die thüringische 600' bis 800'. Die ausgedehnteste in
Europa ist das sogenannte W a l d aii-P late au in Rußland, das nirgends
eine Höhe von 1000' übersteigt.
Asien. — Dieser Erdtheil hat die höchsten und ausgedehntesten Tafel-
länder auf der Erde. Dahin gehören die der Mongolei 7800 bis 11,400',
der kleinen Buchar ei 6000 bis 8400', in Ost-Thibet 8400 bis
12,000', in West-Thibet die Hochebene des obern Indus 8400
bis 13,200', die Hochebene der Dzungarei 1800 bis 2400', die
armenisch-persische 3060 bis 7800'; sie begreift einen großen Theil
Armeniens, Obergeorgien, Aderbeidschan, Kurdistan, den Osten Klein-
Asiens und die Hochebenen in Iran; die paropamisische 3900 bis
6600' begreift die Hochländer des unabhängigen Turkestan, am obern
Sihon und Djihon, Khorassan, Kabul und Beludschistan; die syrische
1000 bis 2400'; die hindustanische, in dem Theile Indiens, wo das
Windhyagebirge läuft, 960 bis 1800', endlich das Plateau von Pa-
mir in Turkestan, oben auf dem Rücken des Belur, von 12,000 bis
14,400
Oceanien. — Im Innern der Insel Java sind Hochflächen,
wahrscheinlich von 1500 bis 3600' Höhe, das Plateau von Men ang-
kabu auf Sumatra, muthmaßlich von 900 bis 2400'. In Australien
kennen wir westlich von Sidney das Plateau von Bathurst, von
1800 bis 2200'.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_von_Humboldt Alexander Balbi Bolivia Caqueta Sidney
Extrahierte Ortsnamen: Nubien Algier Ost-Afrika Amerika Europa Amerikas Brasilien Peru Brasilien Paraguay Chaco Uruguay Patagonien Venezuela Mongolei Europa Spanien Schweiz Europa Asien Mongolei Ost-Thibet West-Thibet Armeniens Aderbeidschan Kurdistan Asiens Khorassan Kabul Indiens Sumatra Australien Bathurst
63
Ii. Physikalische Geographie.
Seen.
§. 330. Seen sind größere, rings von Land umgebene Was-
serbehälter, die in keiner unmittelbaren Verbindung mit dem Meere
stehen. . .
§. 331. Mancke dieser Binnenbecken ergießen ihr Wasser,
das 'insgemein süß ist, vermittelst eines Stromes, der ihnen zum
Abzugskanale dient, ins Meer. Viele, besonders Seen im Gebirge,
haben einen Abfluß, aber keinen Zufluß; manche haben
weder Zufluß noch Abfluß, wie der Arend-See in der Alt-
mark. Die meisten aber gehören derjenigen Klasse von Seen an,
welche Zuflüsse empfangen und auch wieder ausströ-
men. Gewöhnlich haben sie, obschon mehre Flüsse einmünden,
doch nur einen Abfluß, der insgemein als Fortsetzung des bedeu-
tendsten Zuflusses angesehen wird, wie denn diese Seen als erwei-
terte Flußbecken betrachtet werden können. So ist der Genfer-See
eine Erweiterung des Rhone, der Boden-See eine solche des
Rheins, die kanadischen Seen sind eine Ausdehnung des St. Lorenz.
8. 332. Es giebt auch periodische Seen, die nur wah-
rend der Regenzeit vorhanden sind, bald nach derselben aber ver-
dunsten. Zu dieser Klasse gehört der Larayes-See im obern
Paraguay, der im Grunde nur ein ungeheurer Morast ist, und zu
gewissen Zeiten große Landstrecken in Bolivia und Brasilien unter
Wasser setzt. Aehnliches ist mit dem Guanacache in der argen-
tinischen Republik und manchen anderen der Fall.
8- 333. Viele Seen nehmen Flüsse auf, haben aber
keinen sichtbaren Abfluß. Ein großer Theil des denselben
zugeführten Wassers verdunstet. Die Binnenbecken dieser Art sind
meist, besonders im russischen Asien, salzig; denn theils führen
ihnen ihre Zuflüsse, die über einen mit Salz geschwängerten Bo-
den fließen, Theile von diesem Minerale zu, theils entstehen sie
aus dem Zusammenflüsse von Salzquellen, oder der See selbst
hat deren auf seinem Grunde, oder dieser letztere besteht aus Lagern
von Steinsalz. Hierher gehören der Kaspi- und Aral-See, das
todte Meer, der See Wan, der Urmiah- und Zerrah-See in
Asien, der Titicaca mit süßem Wasser in Amerika und viele an-
dere in Asien, Afrika und Süd-Amerika. In Europa oder
Nord-Amerika giebt es deren nicht.
8. 334. Die meisten salzhaltigen Seen kommen in den wär-
meren Ländern vor, und besonders in dürren Einöden. Die Aus-
dünstung ist im Sommer oft so stark, daß die ganze Oberfläche
mit einer Salzkruste überzogen ist. Beim Inderskoi in der
sibirischen Steppe ist dieselbe so dick, daß ein Mensch ohne alle
Gefahr darauf herumgehen kann. Das Wasser des Kaspi-Sees
hat einen beinahe eben so starken Salzgehalt als das des Oceans.
§. 335. Manche Binnenbecken enthalten Natron oder Soda,
und sind zum Theil daran sehr ergiebig, wie die bekannten sechs
Natronseen, westlich vom Nil; auch in Ungern, Mexico und
Neu-Granada liegen dergleichen. In Thibet liegt ein See, der
Borax oder Berg grün ansetzt, das im Handel gesucht und
zum Metalllöthen gebraucht wird.
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Extrahierte Ortsnamen: Arend-See Boden-See Rheins Larayes-See Paraguay Bolivia Brasilien Asien Asien Titicaca Amerika Asien Afrika Süd-Amerika Europa Nord-Amerika Neu-Granada Thibet
110
Allgemeine Erdkunde.
weiter gegen Nordosten schließen sich an: das Jablonnei-Krebet
oder Apfelgebirge, und von diesem aus ziehen sich die Kingkhan-
oder Al da n berge, unter dem Gesammtnamen der Stannowoi-
gebirge bis zur Beringsstraße einerseits und andrerseits durch
Kamtschatka. Nach Westen zieht der Altai als Uluktag und
Alginsko'i - Krebet, doch nicht als fortlaufende Kette, son-
dern als eine Reihe isolirtt stehender Berge. Die Hauprkette des
gesammten Gebirges ist der große Alta'i, der mit dem kleinen
Altai, dessen Gipfel höher sind, und dessen Lage nördlicher ist,
in paralleler Richtung lauft. . Nebenketten des kleinen Altai sind
die Kolywanberge und die Berge von Nertschinsk, beide
durch Metallreichthum ausgezeichnet. — Noch bemerken wir, daß
sich vom östlichen Altai auch eine Kette nach Süden verzweigt, der
Westgränze Chinas entlang.
§. 496. Auf dem Altai entsteht eine große Anzahl bedeutender
Ströme, welche Sibirien durchziehen und ins nördliche Eismeer
fallen. Das Gebirge selbst ist dem größten Theile nach nur wenig
bekannt, sowohl in seinen Umrissen und der Richtung des Laufes,
welchen die einzelnen Theile nehmen, als auch in Hinsicht seines
geognostischen Charakters, der vorzugsweise primär zu sein scheint.
8- 497. Der Himalaya oder Himaleh trennt in seiner
Hauptkette Tibet von Hindustan. Er erstreckt sich von etwa 35 0
bis 25" n. Br. von Nordwesten nach Südosten, von Persien bis
zur Südgränze Chinas. Dieses Gebirge hat die höchsten Gipfel
auf Erden; im Tschamulari erheben sie sich bis zu 26,400,
im Dawalagiri zu 26,140 Fuß. Die einzelnen Theile dieses
Gebirges haben verschiedene Namen, die sämmtlich auf schneebe-
deckte Gipfel deuten, z. B. Himadri, Himavut rc. Him be-
deutet Schnee.
§. 498. Der Himalaya fällt steil gegen Süden ab, und ist
hier dem ganzen Einfluß der tropischen Sonne ausgesetzt. Der
Abfall gegen Norden ist bei weitem allmäliger, und bildet das tibe-
tanische Hochland. Die höchsten Punkte liegen im Osten des Indus,
der das Gebirge durchbricht, in Butan. Wie weit der Himalaya
sich nach Osten erstreckt, ist noch nicht ausgemacht. Vorläufig
kann man den Brahmaputra als Gränze betrachten, denn jenseits
desselben beginnt eine Nebenkette, die als Pomadang und Ana-
p e cto mi ugebirg e sich bis zum Kap Negra'is im Birmanenreiche
erstreckt, deren Gipfel aber 6000 Fuß nicht überragen. Sie bildet
die Ostkette des Himalaya; die Südkette desselben ist diejenige,
welche parallel mit der Hauptkette läuft, und gemeinschaftlich mit
dieser die Thäler Butan/Nepal und Gherwal bildet.
§. 499. Der westliche Theil des Himalaya, im Westen des
Indus, führt den Namen Hindu-koh oder Hindu-kusch, und
ist der Paropamisus der Alten. Er zieht von Osten nach Westen
durch Kabul, erhebt sich im Pik bei Pischauer bis zu 19,000 Fuß,
und scheint westlich in die Höhenzüge auszulaufen, welche das eben-
genannte Land durchstreichen. Südlich lausen vom Hindu-koh die
Salomon-Brahuikberge nach Süden durch Afghanistan und
das östliche Beludschistan; im westlichen Beludschistan liegen die
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Personennamen: Hindustan B._Himadri
Extrahierte Ortsnamen: Kamtschatka Chinas Tibet Persien Chinas Kabul Afghanistan
Ii. Physikalische Geographie. 111
Buskerud - B erge, die sich einerseits im Hochplateau von Kir-
man, andrerseils am persischen Meerbusen vertieren.
500. Der Belur-Tag oder das Nebelgebirge lauft
vom Hindu-koh im Nordwesten des Indus aus, zieht nach Nor-
den, und bildet ein Verbindungsglied zwischen Himalaya und Altai.
Er ist der nordwestliche Wall, von welchem das ungeheure asiati-
sche Hochland auf dieser Seite umschlossen ist, und bildet die Gränze
zwischen dem unabhängigen Turkestan und den unter chinesischer
Oberherrschaft stehenden Mongolen. Zwischen Kleintibet und der
kleinen Bucharei liegt der Mus-Tag im Osten der Querkette des
Belur-Tag; westlich von dieser führt das Gebirge den Namen
Asferah und südwestlich Ak-Tag; als solches läuft es in die
wellenförmigen Ebenen nach dem Aral- und Kaspi-See aus. —
Der Küen Lün, der auch Kulkun und Tartasch-Dawan
heißt und als tibetanisch-chinesische Gruppe bezeichnet werden kann,
ist gleich den Gebirgen in Hinterindien noch wenig bekannt.
§. 501. Vom Himalaya, dem unerschöpflichen Schneemaga-
zine, fallen zahlreiche Gewässer in die niedriger liegenden Länder
hinab, vereinigen sich zu mächtigen Strömen, welche die Ebenen
Hindustans und Hinterindiens bewässern und befruchten. Wir
nennen hier zuförderst nur den Indus, Ganges und Bramaputra.
Die Schneelinie beginnt im Himalaya erst mit 13,000 bis 14,000
Fuß. Vom westlichen Ende der Alpen des Belur-Tag kommen
der Amu-Darja oder Dschihon (Orus) am westlichen, und der
Sir-Darja oder Sihon (Jaxartes) am östlichen Ende. Sie fließen,
gleich dem Kisil, in den Aral-See. .
§. 502. Unfern der Küste des ägäischen Meeres erhebt fid?
der Ida, 4638 Fuß, von dem der Granicus, Simo'i's und andere,
zwar kleine, aber im Alterthume hochberühmte Ströme, herabfließen.
Unfern Bruffa liegt der asiatische Olymp, der jetzt Kerschisch-
Tag heißt und sich zu 8400 Fuß Meereshöhe erhebt. — Im
Osten der Insel Nhodus steigt, gleich dem Ida unweit der Küste,
in Anadoli der Taurus steil in die Höhe, senkt sich nach dem
Kaukasus zu (dessen bei Europa erwähnt worden ist), zu einem
großen Tafellande ab; er endigt in Armenien, wo die Abfalle ziem-
lich rauh und steil und an andern Orten mit dichten Fichtenwal-
dungen bedeckt sind. In den Thälern weiden im Sommer die
Heerden der Turkomanen. Vom Taurus, dessen höchste Gipfel von
'/'000 bis vielleicht 14,000 Fuß sich erheben, verzweigen sich mehre
Ketten durch Klein - Asien; die meisten Gebirge dieser Halbinsel
stehen jedoch isolirt, und bilden, wie früher schon einmah bemerkt
worden ist, keine regelmäßigen Gebirgssysteme. Unter den vielen
Flüssen, die vom Taurus und dessen nordwestlichem Theile, dem
Antitaurus, herabkommen, nennen wir hier nur den Euphrat
und Tigris. Eine Verzweigung des Laurus ist der Alma-Dagh
oder Amanus, der das alte Cilicien von Syrien lrennt; durch
ihn führen nur zwei Engpässe, die bekannten syrischen Pforten.
Dependenzen des Taurus sind die Gebirge auf den vor der Küste
Kleinasiens liegenden Inseln.
8. 503. Als Fortsetzung des Taurus, und namentlich des
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nor- Hinterindien Sir-Darja Aral-See Insel_Nhodus Europa Armenien Asien Alma-Dagh Syrien Kleinasiens
112 Allgemeine Erdkunde.
Alma - Dagh, kann man allerdings den Libanon betrachten, der
südlich von Antiochien beginnt, und unfern der Küste, immer mit
derselben parallel laufend und ihren Krümmungen folgend, so daß
er ihr oft ganz nahe rückt und zwischen sich und dem Meere nur
eine sehr schmale Bahn laßt, Syrien von Norden nach Süden
durchzieht. Er zerfällt in zwei Hauptketten, den eigentlichen
Libanon in der Nahe des mittelländischen Meeres (höchster Punkt
etwa 10,000 Fuß) und den Antilibanon, der nach den Ebenen
von Damaskus zu^ abfällt, und sich bis zu 15,000 Fuß erheben
soll. Die Höhenzüge, welche sich im Süden des todten Meeres
erheben und durch das nordwestliche Arabien ziehen, muß man
als Zubehör des Libanon betrachten; die Berge Karmel, Labor
und auch der Sinai gehören demnach hierher. Noch jetzt krönen
einzelne Cedern hier und da Gipfel im Libanon. Dieser besteht
vorzugsweise aus Kalkstein und hat, außer zahlreichen Höhlen,
auch alle übrigen wesentlichen Merkmale, welche dieser Formation
eigenthümlich sind.
§. 504. Südlich von Diarbekir laufen durch Mesopotamien
die Sin dschar - Berge, und bilden in ihrer Verlängerung die
Hamerinhügel. Eine andere Verzweigung, die aus ihrem ziem-
llch langen Zuge verschiedene Namen führt, z. B. Aglin-Dag,
Elwend, Berge von Luristan und Baktiariberge, zieht
von Norden nach Süden zwischen dem kaspischen See und dem
Tigris, trennt zum Theil das türkische vom persischen Gebiete,
läuft in einer dem Tigris und dem persischen Meerbusen parallelen
Dichtung, und endigt als niedrige Hügelkette bei Gambrun am
Gestade des genannten Meerbusens.
§. 505. Im nordwestlichen Theile Persiens erhebt sich der
Ararat bis zu 16,200 Fuß. Man betrachtet ihn als. Anfangs-
punkt der Gebirgskette, welche erst in südlicher, dann in östlicher
Richtung, durch mehre persische, im Norden vom kaspischen See
begrenzte Provinzen läuft und sich in Khorassan verliert.
§. 506. In Arabien, dessen Gebirge zum größten Theile
noch fast ganz unbekannt sind, läuft eine Kette dem rothen Meere
und dem Busen von Oman entlang bis zum Kap Mokandon;
sie soll an einigen Punkten 6000 Fuß Meereshöhe erreichen. Die El-
Schammarkette im Norden soll an Höhe den Libanon erreichen.
§. 507. Auf der Südwestküste von Hindustan erhebt sich etwa
unter 20" n. Br. die Kette der westlichen Gates, die immer in
geringer Entfernung von der Küste mit derselben parallel läuft
und beim Kap Komorin endigt. , Ihre höchsten Punkte scheinen nicht
über 9000 Fuß zu haben. Als Dependenzen dieser Gebirge kann
man betrachten: die Nilg herry berg e im Norden von Koi'mbe-
tur, 8000 Fuß; die östlichen Gates im Karnatik, 3000 Fuß;
die Berge von Berar, welche die Wasserscheide zwischen den
Stromgebieten'des Tapty und Godavery bilden, und die Windhya-
berge, welche unter mehrfachen Benennungen die ganze Land-
strecke zwischen dem Godavery, Tapty, der Dschumna und dem
Ganges durchziehen. Auf der Insel Ceylon erhebt sich der Adams-
Pik bis zu 6000 Fuß Meereshöhe.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
113
Ii. Physikalische Geographie.
§. 508. Das große asiatische Hochland, diemongo-
lei, hat seine Abdachung nach der Mitte zu, und sein eigenes
Flußsystem. Die mittlere Höhe wird fast allgemein auf 9000 Fuß
angenommen. Wegen dieser hohen Lage, der Kalte und Dürre,
ist es nur sehr schwach bevölkert. Die lange Kette von Wüsten,
die unter dem Namen der Gobi oder Schamo begriffen wird,
nimmt einen großen Theil desselben ein. Von diesem Hochlande
hat Asien Abfalle nach Norden, Osten, Süden und Westen.
8.509. Den Nordabfall bildet das asiatische Rußland
oder vielmehr Sibirien, eine zum großen Theile absolut unfrucht-
bare Alluvialstrecke, die im Norden des Kaukasus und Altai be-
ginnt, sich gegen das nördliche Eismeer abdacht, und im Westen
vom Ural, im Osten von der felsigen Küste des großen Oceans
begrenzt wird. Sie besteht vorzugsweise aus großen Steppen, und
zum Theile fruchtbaren oder wüsten und morastigen Ebenen. Zu
den größten Steppen gehören unter andern die schon oben erwähn-
ten zwischen Don und Irtysch; sodann die zwischen dem Irtysch
und Jenissei; die Steppe der Barabintzen zwischen Ob und
Jenissei ist fast durchweg morastig, im nördlichen Theile fast
das ganze Jahr über eingefroren, und nur hier und da mit Moos
überzogen. An Strömen und Flüssen mangelt es keineswegs; die
Uferstrecken sind zum Theil fruchtbar; in den südlichen und west-
lichen Theilen kommt Getreide fort, und üppiges Viehfutter. Doch
ist im Allgemeinen wegen seines geognostischen Charakters und des
rauhen Klimas der ganze Nordabfall kaum des Anbaues fähig.
8- 510. Der Oftabfall begreift China und den östlichen
Theil der Mongolei, und ist zum größten Theile noch wenig be-
kannt. Große Ströme sind vorhanden, und China ist bekanntlich
so fruchtbar, daß es eine außerordentlich dichte Bevölkerung zu er-
nähren vermag. Ein Theil der östlichen Mongolei ist eben so unfrucht-
bar als das Hochland selbst, ein anderer aber hat ergiebigen Boden.
8. 511. Der Südabfall umfaßt die Halbinseln zu beiden
Seiten des Ganges. Sie sind zum Theil Alluvialboden, überall
aber ausnehmend fruchtbar und vortrefflich bewässert. Das heiß-
feuchte Klima ist dem Pflanzenwuchse dermaßen zuträglich, daß man
Hindustan den Garten Asiens genannt hat.
8. 512. Der Westabfall, der Arabien und Persien aus-
macht, besteht zum Theil aus unfruchtbaren Wüsten und aufge-
schwemmtem Sande. Das unabhängige Turkestan und die dem
türkischen Kaiser unterworfenen Länder sind im Allgemeinen frucht-
bar, und Kleinasien ist eine der ergiebigsten Gegenden auf Erden.
A. Nordabfall.
8- 513. Das Aufnahmebecken für dessen Ströme bildet das
Eismeer, dem, außer vielen kleineren Gewässern, die nachstehen-
den zufallen:
Der Ob oder Obi, Q. im Altai, entsteht aus der Vereini-
gung destschulischman und der Ka tun sch a, geht über Barnaul,
Kolywan und Narim, im Gouvernement Tomsk, fließt unsern von
Beresow in Tobolsk und fällt in den nach ihm benannten Busen.
Andrer Geogr. g
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: A._Nordabfall Beresow
Extrahierte Ortsnamen: asiatische_Hochland Asien Sibirien Kaukasus China Mongolei China Mongolei Asiens Persien Kleinasien Barnaul Kolywan Tomsk Tobolsk
115
Ii. Physikalische Geographie.
§. 516, Der Pe-Ho; Q. ebenfalls in den Kingkhanbergen,
geht durch einen Theil der Mongolei, unfern von Pe-king vorüber;
M. in den Phu - Haibusen.
Sein bedeutendster Zufluß ist der Hu- th o- h o, der vom Kakserkanale
durchschnitten wird.
Der Hoang-Ho oder gelbe Strom; £L in den Kulkun-
bergen im Lande der Mongolen um den Kuku nor. Er macht auf
seinem langen Lause große Krümmungen, durchbricht zweimal die
chinesische Mauer; M. 4000 Fuß breit in der Provinz Kiang-su
ins gelbe Meer.
Der Kiang, oder Pan-tse-kiang, d. h. Strom des Ocean-
sohns, wird auch wohl blauer Strom genannt, und ist der
größte im chinesischen Reiche. Er entsteht aus drei Armen, unter
welchen der Kin-scha-kiang oder Goldsandfluß der bedeutendste
ist; die beiden anderen sind der Pa-lung-kiang und der Ming-
kiang. Der Kiang mündet ins östliche Meer.
Der Min-kiang oder U-lung-kiang fällt in den Kanal
von Formosa, der das östliche Meer vom chinesischen scheidet.
Der Si-kiang, der größte Strom im südlichen China, ent-
steht aus der Vereinigung mehrer Arme. Er fällt in den Busen
von Cantón. — Der Holi - kiang ; Q. in P ün-nan, geht
durch Tonkin; M. in den Busen von Tonkin.
In Binnenbecken ergießen sich: der Ili; Q. in den Thian-
schan oder Himmelsbergen, geht durch die Sungarei; M. in den
Balkaschi-See. — Der Tschui kommt aus dem Tuz-kul oder
Salzsee, durchfließt das Land der Torgotkalmücken; M. in den
Kaban-kulak. — Der Parkand-Darja; Q. am Mus-Tag,
durchfließt von Westen nach Osten die kleine Bucharei, geht über
Parkand und fällt in den Lob-See.
C. Südabfall.
ß. 517. Der Tsche-sa'i-ho;. Q. in Pün-nan, geht durch
das östliche Tonkin; M. in den Busen von Tonkin, in welchen
auch der oben erwähnte Holi-kiang fließt, der bei den Tonkinesen
Sang-ko'i heißt.
Der Menam-kong oder May-kaung; Q. im nördlichen
Theile der tibetanischen Provinz Kham, als Szu-tscheu, durch-
fließt als Lanth-sang-kiang die Provinz Pün-nan, bewässert
Laos, geht durch Kambodscha und mündet als Kambodscha-
Strom ins chinesische Meer. —
Der Menam oder Strom von Siam; Q. in Pün-nan, fließt
durch das eigentliche Siam, wo er sich in mehre Arme theilt; er
berührt die Städte Bankok und Siyothiya; M. in den Busen von
Siam.— Der Taway bespült Taway; — der Tenasserim
die gleichnamige Stadt.
Der Saluen oder Thsan-luen; Q. in den Gebirgen der
tibetanischen Provinz Kham, als Oir-Tschu, geht durch Yün-
nan als Lu-kian, heißt, sobald er diese chinesische Provinz verläßt,
Saluen, trennt auf einer Strecke die Reiche Siam und Birmah,
geht durch Martaban, über Amherst; M. in den Busen von
Martaban.
8
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: C. Südabfall Martaban
Extrahierte Ortsnamen: Mongolei Formosa China Ili Balkaschi-See Lob-See Laos Kambodscha Martaban
117
Ii. Physikalische Geographie.
Der Kawery; Q. in den westlichen Gates, geht durch
Mai'ssur, Koimbatur und das Karnatik, über Seringapatam und
Lritschinapalli; M. in mehren Armen, an deren einem die dänische
Niederlassung Trankebar liegt, in den bengalischen Busen.
Der Tapty; Q. in Gandwana, lauft durch Berar, Malwa,
Kandeisch und Guzerat, über Surate; M. in den Busen von
Cambay.
Die Nerbaddah oder Narmadda; in einem See auf
der Hochebene von Omerkantak in Gandwana, stießt von Osten
nach Westen durch Malwa, Kandeisch und Guzerat, in einem mit
dem des Tapty beinahe parallelen Laufe, und fallt wie dieser in
den Golf von Cambay.
§. 520. Der Sind oder Indus; Q. in Klein-Tibet, in
der zum Nordabhange des Himalaya gehörenden Kailasa - Gebirgs-
kette; nimmt bei Draus den Schayack auf, durchbricht das Hima-
layagebirge, strömt in die Ebene, berührt Attok, Ha'iderabad, und
fallt unterhalb Tatta in den Busen von Oman. Er sendet zwei
Hauptarme aus: den Kambargandy oder Larchana unterhalb
Bakkar, der sich nach einem langen Laufe wieder mit ihm vereinigt,
und den Farran, der das westliche Ende des großen Morastes
von Run durchstießt.
Nebenflüsse. Rechts: Der Kabul oder Kam eh geht über Ka-
bul. — Zwischen dem Indus und seinem Hauptzuflusse, dem S etledsch,
liegt das Pentsch ab oder Fünfstr omlan d eingeschlossen. Die dasselbe
bildenden Flüsse sind: der Indus im Westen; der Sutledsch oder
Satadru im Osten; und zwischen diesen beiden die Bedjah (Hypasis);
der T sch in ab (Acesincs) und der Dschehlam oder Dichnlum (Hy-
daspes). — Als temporärer Zufluß des Indus muß der Ban betrachtet
werden, der Adjmir durchfließt und sich im Runsumpse verliert.
D. Westabsall.
§. 521. In den Busen von Oman fallen aus Beludschistan:
der Purally; Q. auf der Hochebene von Dschaulavan; M. in
der Provinz Lus: — der D u ß heißt im obern Theile seines Lau-
fes Bhadar; Q. in der Wüste von Sedschistan, und durchfließt
die Provinz Mekran. — Der Nugor stießt im westlichen Mekran.—■
In den persischen Meerbusen münden von Iran aus: der
Div-Rud, der Insel Kischm gegenüber. -— Der Sitarogan;
Q. in Farsistan, wo er Rudbal heißt; M. im Westen von Bänder
Kukhan.
Der Karun im persischen Reiche, steht im untern Theile
seines Laufes mit dem Schat-el-Arab in Berbindung, und fallt
mit fünf Mündungen in den persischen Meerbusen.
Der Schat-el-Arab, der größte Strom im türkischen Asien,
entsteht durch die Vereinigung des Euphrat und Tigris. Der
Euphrat seinerseits entsteht aus dem Zusammenflüsse des Frat,
der auf dem Ala-Dagh entspringt, einer zum Laurus gehörenden
Kette, und unweit von Erzerum vorbei geht, und des Murat-
Schai, der von den Vinguel-Bergen, die ebenfalls zum Naurus
gehören, herabkommt. Die größten Nebenflüsse des Euphrat sind
der Kara-Su rechts, und der Khabur links. — Der Tigris
wird im Morgenlande als Hauptarm des Schat-el-Arab betrachtet;
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Cambay Omerkantak Cambay D. Westabsall
Extrahierte Ortsnamen: Gandwana Malwa Narmadda Gandwana Kailasa Oman Kambargandy Larchana Kabul Oman Beludschistan Mekran Farsistan Asien Ala-Dagh