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1. Die alte Geschichte - S. 109

1872 - Münster : Coppenrath
I 109 den Menschen die Zukunft. Er lie unermeliche Geschenke an sie vertheilen und nach dem Ausgange des bevorstehenden Krie-ges fragen. Die Antwort lautete: Geht Crsus der den Halys, so wird er ein groes Reich zerstren." Jetzt hielt er sich des Sieges gewi. In freudiger Erwar-tung zog er der den Halys dem Cyrus entgegen. Frchterlich war die erste Schlacht; keiner siegte. Die Nacht trennte die Strei-Lenden. Crsus zog nach seiner Hauptstadt Sardes zurck und lie die Truppen auseinander gehen. Er hatte vor, im folgen-den Jahre mit einem noch greren Heere wiederzukommen. So lange aber lie Cyrus nicht auf sich warten. Kaum war Crsus in Sardes, so stand auch er mit seinen wilden Scharen von Reitern und Fugngern vor den Thoren. Cr-sus wurde geschlagen, seine Hauptstadt erobert. Mit klirrenden Waffen drangen die erbitterten Feinde hinein und hieben Alles nieder. Und schon wollte einer den Crsus, welchen er nicht kannte, durchbohren, als sein ltester Sohn, dem die pltzliche Angst das Band der Zunge lsete, laut schrie: Mensch, tobte den Crsus nicht!" Da fhrte man den König gefangen zum Cyrus. Im ersten Rausche des Sieges befahl dieser, ihn lebenbig zu verbrennen. Und sogleich wrbe ein Scheiterhaufen errichtet, und Crsus gefesselt barauf gestellt. Und schon sollte dieser angeznbet werben, als der Unglckliche, eingedenk der Worte des griechischen Weisen, aus seiner bumpfen Betubung erwachte. Er schrie pltzlich durch die tiefe Stille des versammelten Volkes dreimal laut auf: O Solon! Solon! Solon!" Das hrte Cyrus und wollte wissen, wen er anrufe. Er lie ihn beshalb herunternehmen. Anfangs wollte er nicht be-kennen, enblich aber sagte er: einen Mann, besten Unterrebung ich um viele Schtze allen Fürsten wnsche." Dann erzhlte er ihm wehmthig das mit Solon gefhrte Gesprch. Cyrus wrbe tief gerhrt. Er bebachte, ba auch er ein Mensch, und da unter den menschlichen Dingen nichts bestn- 6

2. Die alte Geschichte - S. 261

1872 - Münster : Coppenrath
261 mute 75,000, die dritte 50,000, die vierte 25,000, die fnfte 12,500 As im Vermgen haben. Die sechste Klasse war bei weitem die zahlreichste. In ihr waren die rmeren Brger, die wenig oder nichts im Vermgen hatten. Man nannte sie Proletarier. Die Klassen theilte er wieder in 193, an Kopfzahl sehr ungleiche, Centurten oder Kompagnien, jede mit einem Cen-turio oder Hauptmann an der Spitze. Die erste Klasse, in welcher die reichsten und vornehmsten Brger waren, enthielt allein 98 Centurien; die vier folgenden zusammen 94; die letzte Klasse bestand blo aus einer Centurie. Nach der Stel-limg nun, die jeder einzelne Brger in dieser Eintheilnng einnahm, richtete sich auch seine Stellung und Bewaffnung im Kriege, die Hhe seiner Steuern, und sein Antheil am Stimm-rechte in der Volksversammlung. Im Kriege diente Jeder auf I eigene Kosten. Die erste Klasse bildete die Schwerbewaffneten. Jede der folgenden Klassen war immer im Verhltnisse zu der | vorgehenden leichter bewaffnet, bis auf die sechste, die von allem Kriegsdienste ausgeschlossen blieb, oder doch nur im Notflle . als Ersatzmannschaft aufgeboten wurde. Die Reiterei, welche | bisher nur aus Patriciern genommen worden war, wurde durch Aufnahme reicher Plebejer von sechs auf achtzehn Centurien gebracht, und jeder Reiter oder Ritter erhielt ein Pferd auf Staatskosten. So ward der Rang bestimmt, den Jeder bei dem zu leistenden Kriegsdienste einnahm, und eine Verschmelzung der alten und neuen Brgerschaft eingeleitet. Auch ward den Plebejern ober Neubrgern, deren Zahl und Wohlstand bereits bedeutend herangewachsen war, und unter denen sich viele befanden, die in ihrer besiegten Heimath selbst zu den edeln Geschlechtern gehrt hatten, ein angemessener Antheil an der Staatsregierung bewilligt. Die Abstimmung der alle ffentlichen Angelegenheiten geschah nunmehr in Versammlungen nach Centurien, also von der gesammten Brgerschaft, und diese neuen Versammlungen bekamen deshalb auch I

3. Die alte Geschichte - S. 350

1872 - Münster : Coppenrath
350 Theil des Reiches blieb. Es erstreckte sich drei Welttheile hin" durch, vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, vom Rhein, von der Donau und dem schwarzen Meere bis an die afrika-nischen und arabischen Wsten. In diesem weiten Umfange lagen die schnsten Lnder der Erde, unter andern: Portugal und Spanien, Gallien, Italien und dessen Inseln, Griechen' land und Macedonien, Kleinasien, Syrien und Aegypten, das karthagische und numidische Gebiet. Auf diesem groen Fl' chenraume lebten ungefhr 120 Millionen Menschen, von denen etwa 20 Millionen Brger, 40 Millionen Unterthanen und Freigelassene, und 60 Millionen Sklaven waren. Es waren auf demselben gegen sechstausend bedeutende Städte, und unter diesen Alexandria, Antiochia und Rom die grten-Letztere vereinigte in sich die Herrlichkeit aller anderen Städte; wer sie gesehen hatte, der hatte mit ihr die brige Welt sehen. Ihre Bevlkerung belief sich wohl auf anderthalb Mil' lionen Einwohner; aber die Zahl der freien rmischen Brger selbst war nur gering. Das Heer bestand aus ungefhr 400,000 Mann und bildete unter Augustus eine stehende Macht-Es waren 25 Legionen, jede zu 6100 Mann zu Fu und 726 Mann zu Pferde, grtentheils an den Grenzen des Reiches, namentlich am Rhein, an der Donau und am Euphrat in festen Standlagern aufgestellt; fr die Sicherheit der Stadt sorgte die unter einem Prfecten stehende kaiserliche Leibgarde. Die Flotte war in den Hfen von Misennm, Ravenna und Forum Julii (Fwjus) vertheilt und hatte die Meere zu ber-wachen. In Rom selbst waren vierhundert kostbare Tem-pel, mehre groe Mrkte, Theater und die schnsten Palste-Das Hans des Cieero hatte einen Werth von 240,000, das des Clodi us von 800,000 Thalern. Vor allen aber prangte der Palast des Mcnas, des Freundes und Rathgebers des Augustus, majesttisch hervor. Das Theater, welches Marcus Scanrus auf eigene Kosten aus Marmor erbauete, und dessen eigentlicher Schauplatz mit dreitausend griechischen Statuen und den kostbarsten Gemlden ausgeschmckt war, fate 80,000,

4. Geschichte des Mittelalters - S. 190

1872 - Münster : Coppenrath
190 57. Das Ritterthum im Mittelalter. Anfnglich bestanden die Heere der Deutschen, wie auch der meisten brigen Völker Europas, grtentheils aus Fugngern-Der Reiter waren nur wenige, aber alle schwer gerstet. Sie trugen Helme und Panzer, ihre Waffen waren Lanzen und furcht* bare Schwerter. Wegen des Aufwandes, den eine solche Rstung erforderte, konnten nur die Neichen und Vornehmen zu Pferde dienen. Darum gab der Ritterdienst eine Art von Ansehen und Adel, und immer strenger suchten sich die Reiter von den unteren Stnden, welchen bald allein der Dienst zu Fue berlassen blieb, abzusondern. Um einen solchen Vorzug zu behaupten und immer mehr hervorzuheben, war das ganze Leben des Adels krie-gerisch von Jugend auf. Krperliche Kraft und Gewandtheit ging ihm der Alles; um hhere Ausbildung des Geistes kmmerte et sich wenig. Mancher Adelige konnte nicht einmal seinen Namen schreiben. Dagegen lernte er von Jugeud auf ein wildes Ro tummeln und Lanze und Schwert mit Gewandtheit führen. gen der immerwhrenden Uebung mute er wohl der ausgezeichnetste Krieger werden. Denn zu einer Zeit, wo das Pulver noch nicht erfunden war, konnte nur krperliche Kraft und Gewandt heit die Schlacht entscheiden. Und wie htte sich in der Schlacht der leichte Fugnger mit dem gebten Reiter messen knnen, der, vorn Kopf bis zu den Fen mit Eisen bedeckt, jeder feinb-lichen Waffe sicher Trotz bieten konnte! So machten in den damaligen Zeiten die Adeligen die vornehmsten Krieger aus; nach ihrer Anzahl wurde fast einzig die Strke des Heeres bestimmt-Von ihrem Reiterdicnste bekamen sie den Namen Ritter. Mit der Zeit bildeten die Ritter einen besonderen Stand-Religion, Ehre, Tapferkeit und Hochachtung gegen das weibliche Geschlecht waren die vier Haupttugenden der Mitglieder. Die Aufnahme in diesen Stand erforderte eine vieljhrige Vorberei-tuug und war mit groen kirchlichen Feierlichkeiten verbunden-Schon im siebenten Jahre ward der Knabe von ebeler Herkunst in das Schlo eines anbereit Ritters gebracht. Hier lernte er

5. Geschichte des Mittelalters - S. 273

1872 - Münster : Coppenrath
V 273 fr einen ehrlichen Krieger nicht schickten. Besonders eiferten die Ritter gegen die hllische Erfindung, wie sie dieselbe nannten. Denn was half ihnen jetzt all' ihre Kraft und Gewandtheit, was die trefflichsten Waffen und Rstungen, da ein Fingerdruck des Feigsten aus weiter Ferne sie dahinstrecken konnte. Sie legten Lanze und Schwert nieder, als gemeine Fuknechte mit Musketen und Kanonen sich ihnen entgegenstellten. Von nun an verrichteten Sldlinge, die deshalb auch den Namen Soldaten erhielten, den Waffendienst; und in den einzelnen Staaten bildeten sich ans diesen allmlig stehende Heere, zunchst in Frankreich, wo stehende Compagnieen, gens d'armes genannt, den Anfang dazu machten. Von nun an muten gegen diese Artillerie''*) festere Mauern, breitere Grben, haltbarere Auenwerke bei den zu verteidigenden Pltzen angebracht werden. Die Schlachten selbst waren im Ganzen weniger blutig und wurden mit weniger persnlicher Erbitterung gefhrt, als in frheren Zeiten, wo Mann auf Mann grimmig einhieb. Die Entscheidung der Schlacht hing jetzt nicht so sehr ab von der Anzahl der Streiter und ihrer Krperkraft, als von der Gewandtheit der Anfhrer. Die Kriegskunst wurde zu einer besonderen Wissenschaft, die viele Kenntni und Uebung erfordert. So durchgreifend wirkte die setzten Zndhtchens, abgefeuert wird. Dieses sogenannte Percnssions-gewehr ist eine Erfindung des Englnders Forsythe vom Jahre 1807. Das jetzige Zndnadelgewehr" dagegen, welches besonders weit und sicher trgt und seine Ladung nicht mehr von oben, sondern unten in den Lauf eingelegt erhlt weshalb es auch wohl Hinlerladungsgewehr genannt wird ist eine deutsche Erfindung. Es wurde im Jahre 1845 von Dreysse (f im December 1867) in Smmerda (bei Erfurt) erfunden. Auch die neuen gezogenen Kanonen" eine Erfindung des Kaisers Napoleon Iii. bekommen ihre Ladung unten und schieen auerordentlich weit und sicher. *) Vou dein lat.: ars tolendi (sc. globos) d. i. Kunst zu schieen (nmlich Kugeln). Wclttr's Wettges. Ii. 25. ufl. 18

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 14

1861 - Münster : Coppenrath
14 allen übrigen Ländern hin verfahren wurde, den Namen Brasilien. Cabral sandte ein Schiff mit der Nachricht seiner Entdeckung nach Lissabon und wandte sich mit den übrigen nach dem Cap. Cortcz in Mcrico (1519). — Die Spanier verfolgten unablässig ihre Entdeckungen im Westen. Die wichtigste von diesen war die Entdeckung und Eroberung von Mexico. Zu dem damaligen spanischen Statthalter auf der Insel Euba, Velasquez, kamen einst spanische Schiffer und erzählten voll Verwunderung: „Auf einer westlichen Fahrt seien sie auf ein außerordentlich schönes und fruchtbares Land gestoßen, dort hätten sie wohlgckleidete Menschen, Dörfer und Städte mit steinernen Gebäuden, Tempeln und Thürmen gesehen." Sogleich beschloß Velasquez, das gepriesene Land in Besitz zu nehmen. Er rüstete eine Flotte und machte zum Befehls- Haber derselben den jungen kühnen Ferdinand Cortez. Am 12. Februar 1519 verließ dieser mit zehn kleinen Schiffen, sechshundert Mann, sechzehn Pferden und vierzehn Kanonen die Insel Cuba und steuerte auf Mexico los. Mit dieser geringen Macht wollte der kühne Mann ein Reich von vielen Millionen Menschen unterjochen. Am 2. April geschah die Landung. Kühner als ein Held der Vorwclt verbrannte er nun sogleich alle Schiffe, um seinen Gefährten nur die Wahl zwischen Sieg und Tod zu lassen und drang in das Innere des Landes. Der Anblick der fremden Männer und ihre Bewaffnung setzte die Eingebornen in ungewöhnliches Erstaunen. Vorzüglich erregten die Reiter ihre Verwunderung, als diese in ehernen Brustharnischen ihre Pferde, — Thiere, die hier noch nie gesehen waren, — vor ihren Augen herum- tummelten, als wären Reiter und Pferd nur ein Geschöpf! Sie erschraken deshalb auch nicht wenig, als die Reiter abstiegen, und das Ganze sich theilte. Und als nun gar die Kanonen gelöset wurden, da schien es ihnen, als seien die Götter mit dem Donner herniedergekommen. Sie begrüßten den Cortez als den Sohn der Sonne, der aus Osten komme,

7. Geschichte des Mittelalters - S. 271

1861 - Münster : Coppenrath
271 Jedoch wurden jene neuen Kriegesmaschinen im Felde an- fangs wenig gebraucht. Sie galten für heimtückische Waffen, die sich für einen ehrlichen Krieger nicht schickten. Besonders eiferten die Ritter gegen die höllische Erfindung, wie sie dieselbe nannten. Denn was half ihnen jetzt all' ihre Kraft und Gewandtheit, was die trefflichsten Waffen und Rüstungen, da ein Fingerdruck des Feigsten aus weiter Ferne sie dahin- strecken konnte! Sie legten Lanze und Schwert nieder, als ge- meine Fnßknechte mit Musketen und Kanonen sich ihnen ent- gegenstellten. Von nun an verrichteten Söldlinge, die deshalb auch den Namen Soldaten erhielten, den Waffendienst; und in den einzelnen Staaten bildeten sich aus diesen allmälig stehende Heere, zunächst in Frankreich, wo stehende Compagnieen, Zeus d’armes genannt, den Anfang dazu machten. Von nun an mußten gegen diese „Artillerie"*) festere Mauern, breitere Grä- den, haltbarere Außenwerke bei den zu vertheidigenden Plätzen angebracht werden. Die Schlachten selbst waren im Ganzen weniger blutig und wurden mit weniger persönlicher Erbitterung geführt, als in früheren Zeiten, wo Mann auf Mann grimmig einhieb. Die Entscheidung der Schlacht hing jetzt nicht so sehr ab von der Anzahl der Streiter und ihrer Körperkraft, als von der Gewandtheit der Anführer. Die Kriegcskunst wurde zu einer besonderen Wissenschaft, die viele Kenntniß und Uebung erfordert. So durchgreifend wirkte die Erfindung des Pulvers, deren Urheber an nichts weniger, als an Krieg und Schlachten gedacht hatte.**) 3. Erfindung der Buchdruckerkunst. — Unter allen Erfindungen war diese die wichtigste und zugleich die schönste *) Von dem lat.: ars tollendi (sc. globos) d- i- Kunst zu schießen (näml. Kugeln). **) Im Jahre 1846 wurde in Deutschland die Erfindung gemacht, Baumwolle so zu bereiten, daß sie die Stelle des Schießpulvers vertreten kann. Die hiemit angestellten Versuche haben sich seither ziemlich be- währt; nur für den Kriegesdicnst ist die Schießbaumwolle noch nicht ge- eignet gefunden.

8. Die Alte Geschichte - S. 261

1866 - Münster : Coppenrath
261 mußte 75,000, die dritte 50,000, die vierte 25,000, die fünfte 12,500 As im Vermögen haben. Die sechste Klasse war bei weitem die zahlreichste. In ihr waren die ärmsten Bürger, die weniger oder nichts im Vermögen hatten. Man nannte sie Proletarier. Die Klassen theilte er wieder in 193, an Kopfzahl sehr ungleiche, Centurien oder Kompagnien, jede mit einem Cen- turio oder Hauptmann an der Spitze. Die erste Klaffe, in welcher die reichsten und vornehmsten Bürger waren, enthielt allein 98 Centurien; die vier folgenden zusammen 94; die letzte Klasse bestand bloß aus einer Centurie. Nach der Stellung nun, die jeder einzelne Bürger in dieser Eintheilung einnahm, richtete sich auch seine Stellung und Bewaffnung im Kriege, die Höhe seiner Steuern, und sein Antheil am Stimmrechte in der Volksversammlung. Im Kriege diente Jeder auf eigene Kosten. Die erste Klasse bildete die Schwerbewaffneten. Jede der fol- genden Klassen war immer im Verhältnisse zu der vorgehenden leichter bewaffnet, bis auf die sechste, die von allem Kriegs- dienste ausgeschlossen blieb, oder doch nur im Nothfalle als Ersatzmannschaft aufgeboten wurde. Die Reiterei, welche bisher nur aus Patriciern genommen worden war, wurde durch Auf- nahme reicher Plebejer von sechs auf achtzehn Centurien ge- bracht, und jeder Reiter oder Ritter erhielt ein Pferd auf Staatskosten. So ward der Rang bestimmt, den Jeder bei dem zu leistenden Kriegesdienste einnahm, und eine Verschmelzung der alten und neuen Bürgerschaft eingeleitet. Auch ward den Plebejern oder Neubürgern, deren Zahl und Wohlstand bereits bedeutend herangewachsen war, und unter benen sich viele befanden, die in ihrer besiegten Heimath selbst zu den edeln Geschlechtern gehört hatten, ein angemessener Antheil an der Staatsregierung bewilligt. Die Abstimmung hierüber geschah nunmehr in Versammlungen nach Centurien, also von der gesammten Bürgerschaft, und diese neuen Versamm- lungen bekamen deshalb auch den Namen Comitia centuriäta,

9. Geschichte des Mittelalters - S. 229

1876 - Münster : Coppenrath
229 vahinstrecken konnte. Sie legten Lanze und Schwert nieder, als gemeine Fuknechte mit Musketen und Kanonen sich ihnen entgegenstellten. Von uun an verrichteten Sldlinge, die deshalb auch den Namen Soldaten erhielten, ^den Waffendienst; und in den einzelnen Staaten bildeten sich aus diesen allmlig stehende Heere, zunchst in Frankreich, wo stehende Compagnien, gens d'armes genannt, den Anfang dazu machten. Von nun an muten gegen diese Artillerie" *) festere Mauern, breitere Grben, haltbarere Auenwerke bei den zu verteidigenden Pltzen angebracht werden. Die Schlachten selbst waren im Ganzen weniger blutig und wurden mit weniger persnlicher Erbitterung gefhrt, als in frhe-ren Zeiten, wo Mann auf Mann grimmig einhieb. Die Entscheidung der Schlacht hing jetzt nicht so sehr ab von der Anzahl der Streiter und ihrer Krperkraft, als von der Gewandtheit der Anfhrer. Die Kriegs-fnft wurde zu einer besonderen Wissenschaft, die viele Kenntni und Rebung erfordert. So durchgreifend wirkte die Erfindung des Pulvers, deren Urheber gewi an nichts weniger, als an Krieg und Schlachten gedacht hatte.**) 3. Erfindung der Bukdru ck e r k Un st. Unter allen Erfindungen war diese die wichtigste und zugleich die schnste Zierde des deut-schen Namens. Frher gab es nur geschriebene Bcher. Die Mnche vorzglich beschftigten sich mit dem Abschreiben, und es ist zum Erstau-tien, wie weit diese es in der Schnschreibkunst gebracht hatten. Die groen Anfangsbuchstaben wurden sehr schn mit bunten Farben angemalt, auch wohl mit Gold ausgelegt, oft sogar mit kleinen niedlichen Bildchen umgeben. Solche Abschriften kosteten auerordentlich viele Zeit und vielen Flei, und waren deshalb auch sehr theuer. Eine einzige schne Bibel kostete wohl dreihundert Thaler. Darum konnten auch nur reiche und vornehme Leute Bcher haben. Am grten war dieser Nach-theil fr die Schulen, wo nicht jeder Schler, wie jetzt, sein Buch hatte. Der Unterricht konnte deshalb auch nur hchst mangelhaft sein, weil er *) Nicht von dem tat.: ars tolendi (sc. globos) d. i. Kunst zu schieen (nmlich Kugeln), sondern eine Weiterbildung des einfachen Wortes ars. **) Im Jahre 1846 wurde in Deutschland die Erfindung gemacht, Baumwolle so zu bereiten, da sie die Stelle des Schiepulvers vertreten kann. Die hiermit angestellten Versuche haben sich seither ziemlich bewhrt; nur fr den Kriegsdienst ist die Schiebaumwolle noch nicht geeignet befunden. -

10. Geschichte des Mittelalters - S. 159

1876 - Münster : Coppenrath
159 besonders legten den Grund zur Ausbildung und Veredelung der ein-zelnen Stnde der brgerlichen Gesellschaft. Fast Alles, was bei den abendlndischen Vlkern frher nur keimte und sprote, trat nunmehr in voller Blthe hervor. Es mag deshalb hier der passende Ort sein, einen Ruhepunkt in der Geschichte zu machen und eine Schilderung des Mittel-alters berhaupt folgen zu lassen, aus welchem zugleich der Einflu der Kreuzzge klarer hervortreten kann. 57. Das Ritterthum im Mittelalter. Anfnglich bestanden die Heere der Deutschen, wie auch der meisten brigen Völker Europas, grtentheils aus Fugngern. Der Reiter waren nur wenige, aber alle schwer gerstet. Sie trugen Helme und Panzer, ihre Waffen waren Lanzen und furchtbare Schwerter. Wegen des Aufwandes, den eine solche Rstung erforderte, konnten nur die Reichen und Vornehmen zu Pferde dienen. Darum gab der Ritterdienst eine Art von Ansehen und Adel, und immer strenger suchten sich die Reiter von den unteren Stnden, welchen bald allein der Dienst zu Fue ber-lassen blieb, abzusondern. Um einen solchen Vorzug zu behaupten und immer mehr hervorzuheben, war das ganze Leben des Adels kriegerisch von Jugend auf. Krperliche Kraft und Gewandtheit ging ihm der Alles; um die hhere Ausbildung des Geistes kmmerte er sich wenig. Mancher Adelige konnte nicht einmal seinen Namen schreiben. Dagegen lernte er von Jugend auf ein wildes Ro tummeln und Lanze und Schwert mit Gewandtheit führen. Wegen der immerwhrenden Uebung mute er wohl der ausgezeichnetste Krieger werden. Denn zu einer Zeit, wo das Pulver noch nicht erfunden war, konnte nur krperliche Kraft und Gewandtheit die Schlacht entscheiden. Und wie htte sich in der Schlacht der leichte Fugnger mit dem gebten Reiter messen kn-nen, der, vom Kopf bis zu den Fen mit Eisen bedeckt, jeder feindlichen Waffe sicher Trotz bieten konnte! So machten in den damaligen Zeiten die Adeligen die vornehmsten Krieger aus; nach ihrer Anzahl wurde fast einzig die Strke des Heeres bestimmt. Von ihrem Reiter-dienste bekamen sie den Namen Ritter. Mit der Zeit bildeten die. Ritter einen besonderen Stand. Religion, Ehre, Tapferkeit und Hochachtung gegen das weibliche Geschlecht waren die vier Haupttugenden der Mitglieder. Die Aufnahme in diesen Stand erforderte eine vieljhrige Vorbereitung und war mit groen kirchlichen
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