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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 169

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 169 — es aber erst in den Wer Jahren, und seitdem ging es rasch voran. Was die Chinesen gegen die Bahnen einnahm, war nicht nur die Abneigung gegen alles Neue und Fremde, sondern vor allem die abergläubische Befürchtung, daß dadurch die Ruhe der Toten gestört werde. Überall liegen im Lande zerstreut die Begräbnisstätten, die bei der Verehrung, die man den Ahnen entgegenbringt, sür heilig und unverletzlich gelten. Mit Rücksicht darauf hat man bei Bahnbauten oft selbst uralte Friedhöfe umgehen oder überbrücken müssen. — Die wichtigsten Linien sind heute: 1. Die Nordchinesische Bahn von Peking über Tientsin nach Mukden (1020 km); 2. die von Peking-Kalgan, die durch die Mongolei über Urga und Kjachta bis zum Anschluß an die Sibirische Bahn weiter gebaut werden soll; 3. die 1905 eröffnete Linie Peking-Kanton (2000 km), die auf einer großartigen, von einer deutschen Firma erbauten 12 km langen Brücke den Hoangho überschreitet; 4. die Schantungbahn von Tsingtau ins Innere und 5. die Linie Schang- hai-Nanking. Der Außenhandel Chinas hatte 1911 einen Wert von 2258 Mill. Mk. (A. 1004, E. 1254). In erster Linie sind daran England (57 °/0), Japan (14 °/0), die Vereinigten Staaten (9,3 °/0), Frankreich (5 °/0) und Deutschland (3,3 °/0) beteiligt. Es wurden u. a. ausgefühlt: Rohseide und Seidenwaren (266 Mill. Mk.), Bohnen und Bohnenkuchen (128), Tee (102), Baumwolle (57), Häute und Felle (44). Öl, Sesam, Strohgeflechte usw. Siedlungen. Die überaus dichte Besiedlung hat in China schon früh Riesenstädte entstehen lassen, über das Aussehen einer solchen Stadt und das Leben und Treiben in ihr entnehmen wir einer Schilderung Flads folgendes: Jede bedeutende Stadt ist von einer Ringmauer umgeben. Tritt man durch eines der Tore in das Innere, so starrt einem ein Wirrsal von engen Gassen entgegen, die nach den verschiedensten Himmelsrichtungen führen und kaum weit genug sind, einen Wagen durchzulassen. Der Himmel wird den Blicken meist durch zahllose Holz- und Leinwandschilder, die quer über die Straße geführt find, entzogen. Kaum hat man ein Dutzend Schritte gemacht, so wird man auch schou von einer Schar Bettler in Beschlag genommen; jeder von ihnen hält dem Vorübergehenden ein Körbchen hin, worin sich einige Kupferstücke befinden. Gibt man einem eine Kleinig- keit, so kann man sicher sein, daß das ganze Heer der Krüppel einen auf Schritt und Tritt verfolgt. Ein lebhaftes, buntes Treiben entwickelt sich auf den Marktplätzen. Gaukler zeigen ihre Künste, Wahrsager, die hinter Tischen mit Schreibmaterialien, Räucherkerzen und geheimnisvollen Dingen sitzen, verkünden ihren atemlos zuhörenden Kunden ihre küns- tigen Lebensschicksale. Dort sitzt ein umherreisender Barbier, der mitten im dichtesten Gedränge mit Geschick sein Handwerk ausübt. Wer könnte weiter die verschiedenen Menschen- arten aufzählen, aus denen sich der Strom der Fußgänger in den Straßen zusammensetzt, durch den man sich oft nur mit Mühe hindurchzwängt. * Hier die laute Stimme von herumziehenden Köchen, die ihre stark duftenden Gerichte zum Verkauf anbieten, dort der reisende Grobschmied und Flaschner, der Regenschirmausbesserer, der wandernde Apotheker, Schuster — und jeder von diesen Handwerkern blökt seinen eignen Ausruf. Kulis, die unter schweren Lasten keuchen, Sänftenträger, die mit lauter Stimme jeden ermahnen, aus dem Wege zu gehen, und deren Last ein dickbeleibter Mandarin, ein wohlhabender Kaufmann oder eine mandelängige Schöne sein mag. Dazu kommen noch Scharen von Hühnern, die sich hier, wo alle Überreste der Küche auf die Straße geworfen werden, zu Hause sühlen wie auf einem Misthaufen, Herden von schwarzen Schweinen und ganze Rudel schmutz- starrender Hunde. China wird in 18 Provinzen eingeteilt. In der nördlichsten, Tschili, liegt die Hauptstadt Peking (805000 E.). 15 m dicke und 18 m hohe, ein Viereck bildende Mauern, durch die 16 Tore führen, umschließen sie. Sie gliedert sich in die Chinesenstadt, den Sitz

2. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 116

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 116 — fast schlammiger Zugang gehauen. Am Ufer erweitert sich dieser zu einem kleinen Platz von demselben Charakter. Darauf stehen etliche offene Buden; zerlumpte Verkäufer von beklexten Kieselsteinen, Blechflaschen mit abgekochtem Jordanwasser, Dorngeflechten umkreisen den Ankommenden. Der Boden ist zerstampft, wie der Rasen nach einer gründlich verregneten Vogelwiese, das Buschwerk in den Schlamm getreten. Eier- und Orangenschalen und Papier- setzen erhöhen den Eindruck. Der Platz wird von den russischen Pilger- zügen, die in dieser Zeit täglich in Höhe von 50—100 Köpfen von Priestern hierher geführt werden, zum Auskleiden benutzt. Dann waten sie alle, teil- weise mit einem weißen Hemd bekleidet, das dadurch zum Sterbehemd geweiht wird, ius Wasser, um unter dem Segensspruch des Priesters unterzutauchen. Es soll ein höchst eigenartiges Bild sein, das wohl eine zutreffende Vor- stelluug gibt von den Vorgängen bei der Taufe des Johannes. Ii. Sven von Kevins *) Marsch nach Lhasa. (»Im Herzen von Asien. Zehntausend Kilometer auf unbekannten Pfaden." Von Sven von Hedin. Mit 407 Abbildungen, darunter 154 Separat- und Vollbilder und 8 bunte Tafeln, und 5 Karten. Autorisierte Ausgabe. Zweiter Band. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1903. 570 Seiten, 20 Mark. S. 253, 257, 271—273, 283-284, 310, 328—329.) (1. Sven von Hedins Verkleidung.) Eiligst kleidete ich mich in den mongolischen Anzug und wurde vom Scheitel bis zur Sohle eiu Mongole. Die während des Rittes zu gebrauchenden Instrumente, sowie Tabak und Fernglas wurden in ihren Verstecken untergebracht. Schon vom ersten Augenblicke an fühlte ich mich in meinem mongolischen Rocke sehr gemütlich; er saß weich und gut, und das einzige, was ich entbehrte, waren die vielen Taschen, die ich in meinem Ulster hatte. Der Kompaß und das Marschroutenbuch wurden einfach vorn in den Rock gesteckt und von der gelben Leibbinde festgehalten. Auf dem Kopfe trug ich eine gelbe Mütze mit aufgekrempeltem Vorderrande. Die dicken, plumpen Mongolenstiefeln, mit denen ich schon lange gegangen war, damit sie genügend getragen und abgenutzt aussähen, paßten mir vortrefflich und waren infolge ihrer dicken Sohlen und aufwärtsgekehrten Spitzen auf feuchtem Terrain außerordeut- lich praktisch. Der Rock selbst hatte eine tiefdunkelrote Farbe. Der gelbe Pelz war heute morgen nicht nötig, da die Sonne sehr freundlich schien und Fliegen und Schmetterlinge die Luft erfüllten. (2. Tibet.) Das Terrain in dieser Gegend ist vorzüglich, und wir legten auf dem festen Boden mit größter Leichtigkeit beinahe 40 Kilometer zurück. Die Hügel und Täler, die wir hierbei passieren, sind arm an Gras, aber desto reicher an Kulanen und Aaken, die bei verschiedenen Gelegen- heiten zu Hunderten auftraten. Sie nehmen aber auch mit Moosen und Kräutern vorlieb, die unsere zahmen Tiere nicht fressen würden. Spuren von Menschen fehlen noch. Von Zeit zu Zeit reitet einer von uns auf den nächsten beherrschenden Hügel hinauf, um Umschau zu halten. Jetzt würden *) Der Schwede Sven von Hedin bereiste Jnnerasien (Tarimslnß, Lop-nvr, Altin-tag, 8 ^V-Ecke der Gobi und Tibet) in der Zeit von 1900-1902; fein Versuch, nach Lhasa vorzudringen, scheiterte: der Marsch ging vom Altin-tag (bzw. Lop-nor) nach Süden. 2) — wilde Esel.

3. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 249

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 249 — Denn nicht etwa entwickeln sich die Volkseigenschaften aus den äußeren Schicksalen, sondern umgekehrt, die äußeren Schicksale gehen ans den Volks- eigenfchaften hervor. Die Ermordung Hermann des Chernskers durch seinen eigenen Stamm ist typisch für unsere ganze Geschichte gewesen. Jedes Volk hat nicht nur die Regierung, sondern auch die Schicksale, welche es verdient. Zu dieser Grundlage eines starken, mit Billigkeit gegen andere ver- bnndenen individualistischen Unabhängigkeitsgefühles kommt bei den Eng- Ländern ein nüchterner, ans das Reale gerichteter Sinn, um sie zu einem politischen Volk zu machen. Sie haben vorwiegend „common sense" oder gesunden Menschenverstand und sind frei von dem Befangensein in theore- tischen Schablonen. Die Richtung ihres Verstandes ist induktiv, der De- duktion abgewendet. Sie erfassen demnach vorliegende Probleme mehr mit einer naiven Unvoreingenommenheit als Völker, welche geschult werden, nach abstrakten Theorien zu denken. Es trägt dieser Zug viel dazu bei, den englischen Einrichtungen so oft den Charakter des Unordentlichen, ja des Saloppen zu verleihen; aber es erhält ihnen auf der anderen Seite den Stempel der Urwüchsigkeit und Frische. Kein Volk ist weniger methodisch als das englische; aber kein Volk ist weniger von der „grauen Theorie" belastet. Dies macht sich fühlbar in der Mangelhaftigkeit aller ihrer ftaat- lichen Organisationen; aber es gibt ihnen anderseits die natürliche Elastizität, sich schnell in neue und ungewohnte Verhältnisse zu finden. Deshalb sind sie die geborenen Kolonisatoren der europäischen Welt. (2. Arbeitszeit des Arbeiters.) Seine Arbeitszeit an den Wochen- tagen, außer Sonnabends, ist von 6 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags; an den Sonnabenden aber nur bis 2 Uhr nachmittags. Während dieser Stunden hat er zwei Erholungspausen, vou 8—8x/2 Uhr für sein Frühstück und von 12—1 Uhr für sein Mittagessen. Dies gibt ihm an fünf Tagen 9*/,,, am Sonnabend aber nur 6l/2 Arbeitsstunden, im ganzen 54 Stunden jede Woche. Dies ist verschieden in den Minen, wo von 7 Uhr morgens bis 4 Uhr nachmittags gearbeitet wird mit nur einer Unterbrechung von 1i2 Stunde zwischen 11 und 11% Uhr morgens für eine Mahlzeit, und auch beim eigentlichen Landarbeiter, welcher von 6—6 Uhr arbeitet, aber im ganzen 2 Stunden Pause erhält. Die Tatsache, daß der eigentliche Fabrik- und Straßenarbeiter (Navvy) in der Regel um 5 Uhr nachmittags mit seiner Arbeit fertig ist und in den Schoß seiner Familie zurückkehren kauu, am Souuabend aber schon um 2 Uhr mittags, während er den ganzen Sonntag überhaupt frei hat, bedeutet, wie ich nicht darzulegen brauche, ein außerordentlich hohes Maß häuslichen Behagens gegenüber dem Deutschen. Wie lebt nun unser Freund an einem gewöhnlichen Tage? Um 5 Uhr morgens wird er aufstehen müssen, um sich anzukleiden und zu seiner Fabrik oder seiner sonstigen Arbeit zu wandern. Seine Frau, wenn er eine hat, oder feine Hauswirtin kocht ihm vor dem Aufbruch eiue Tasse Tee oder, neuerdings mehr und mehr, Kakao, zu welcher er ein Stück Brot mit Butter, Margarine oder Bratenschmalz (dripping) ißt oder auch nicht. Auf seinen Weg nimmt er sich einen gehörigen Knust Brot mit, zu dem er sich in irgend einem frühen Laden ein Stück Speck (rasher) kauft. Dies mit einer Kanne Tee, für welche er einen halben Penny ausgibt, bildet sein eigent- liches Frühstück um 8 Uhr. Den Speck brät er sich ans offenem Feuer

4. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 116

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 116 - Weltbrger billigen zu knnen. Ich arbeite hier ganz in der Stille an der inneren Reorganisation meiner Provinzen, die Anordnungen in betreff der Armee sind im groen und ganzen schon erledigt. Die Franzosen haben ihren Frieden fnf Tage vor uns geschlossen. Sie mssen gestehen, da wir ihnen auf dem Fue nachgefolgt sind, und da man ein so groes Werk nicht schlanker zu Ende bringen kann, als wir es getan haben. Seine polnische Majestt ist noch nicht hergestellt. Seine Ge-sundheit schwankt noch immer. Die Sachsen sehen seine Rckkehr als ein Landes-Unglck an; er ist fr sie eine schlimmere Geiel als Krieg oder Hungersnot. Aber was geht Sie und mich Sachsen, der König von Sachsen, seine Minister und diese ganze liederliche Wirtschaft an? Ich strebe nach Beruhigung meines Geistes und nach einer kleinen Entledigung von Geschften, um mein Leben zu genieen und in leidenschaftsloser Ruhe der mich selbst nachzudenken. Ich will bei meinem Innern Einkehr halten und besonders mich von aller Reprsentation frei zu machen suchen, die mir, um Ihnen die Wahrheit zu gestehen, von Tag zu Tag unertrglicher wird. 67. Zusammentreffen Friedrichs des Groen mit Gellert in Leipzig. 1760*). Quelle: Brief Gellerts an Frulein Erdmuthe von Schnfeld. 12. Dez. 1760. Fundort: Dahlener Antiquarius oder Beitrge zur Beschichte der Stadt Dahlen nebst Umgegend. 1. Teil: Gellerts Briefe an Frulein von Schiifeld. Leipzig I8tii. Sir. d. Gndiges Frulein! Gestern nachmittag halb drei Uhr sitze ich mit ver-schlossener Tre und lese zu meiner Erbauung in den Psalmen. Kaum habe ich zu lesen angefangen, so pocht jemand sehr ungestm an meine Tr. In der Angst rufe ich: herein! und ffne die Tre und sehe zu meinem Schrecken einen Offizier vor mir stehen. Ich bin der Major Quintus. Der König lt bitten, da Sie ihn um drei Uhr besuchen mchten. Herr Major, ich mu mich nieder-setzen, ich bin erschrocken, da ich zittere. Sie sehen, da ich krank bin (ich war in vier Tagen nicht barbiert, hatte eine Nachtmtze auf und mochte bla wie der Tod aussehen), und ich schickte mich nicht fr den König. Herr Professor, ich sehe, da Sie krank sind, und Sie sind nicht gezwungen, heute zum Könige zu gehen. Frchten Sie nichts, ich bin Ihr Freund und ein groer Verehrer Ihrer Schriften; trauen Sie mir, Sie haben nichts bei dem Könige zu frchten. Sie gewinnen aber auch nichts, wenn Sie heute zu Hause bleiben; denn ich komme morgen und bermorgen wieder und immer so fort. Jetzt will ich Ihnen drei Viertelstunden Zeit geben, wenn Sie sich umziehen wollen, und um halb vier Uhr wieder bei Ihnen sein. Leben Sie wohl; der König will Sie ohne Ausnahme sehen. Nun war er fort; Goebicfe2) war nicht da, ich hatte keinen Barbier, keine Percke, nichts, keinen Menschen um mich; aber kurz zu reden, ich ward um halb vier Uhr mit meinem Anzge fertig, als der Major kam, und um vier Uhr waren wir schon beim Könige. Nb. Ehe ich ging, betete ich, da ich nichts wider mein Gewissen reden mchte. *) Whrend des Winters 17601761 hielt sich Friedrich in Leipzig auf, beschftigt mit den Vorbereitungen zum neuen Feldzuge, und nach seiner Art jeden Augenblick, den ihm die Sorge und die Arbeit seines Berufes brig lieen, mit knstlerischem Genu oder wissenschaftlichem Studium ausfllend. Damals lernte er hier auch im Dezember den Dichter Christian Frchtegott Gellert kennen und schtzen. 2) Gellerts Diener.

5. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 167

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
167 brg bringt, und einer davon wurde der Knigin gebracht. Das ist sehr schn und ehrenvoll, aber es ist doch kein Sieg..... 16. Juni. Heute war ein schrecklicher Tag. Wir erfuhren, da die Franzosen auf Knigsberg marschieren, und da Lestocq gezwungen worden ist, zurck--zuweichen... Bennigsen hat die Schlacht bei Friedland am 14. verloren, Lestocq hat sich auf Labiau zurckgezogen. Die Knigin war in Verzweiflung, der König ganz gebrochen, Hardenberg allein ruhig, aber auch sehr gebeugt..... 26. Juni. Heute war ein sehr trauriger Tag fr die arme Knigin, aber auch fr mich und alle, die ihr Vaterland lieben. Es hat eine Zusammenkunft der drei Monarchen stattgefunden. Der Ort, wo sie sich trafen, ist ein kleines Haus auf der Brcke vor Tilsit. Die arme Knigin weinte lange..... 28. Juni. Heute kam ein Brief des Knigs an die Knigin der die Zu* sammenkunst am 26. Dieser elende Napoleon hat den König mit gesuchter Gleich-gltigkeit und Klte behandelt, und er schreibt sehr aufgeregt und entrstet. Es waren zwei kleine Huschen auf der Brcke der die Memel errichtet; in dem einen waren die beiden Kaiser, in dem anderen der König. Welche Insolenz gegen ihn! Auch aen die beiden Kaiser dann zusammen in Tilsit, unser König mute allein in einem Dorfes, eine Meile von der Stadt, bleiben. Welch ertu setzliche Friedensbedingungen werden wir bekommen nach einem Vorspiel von so ausgesuchter Feindseligkeit und solchem bermut! 3. Juli. Wir erhielten den Befehl des Knigs, nach Tilsit zu kommen, und das bereits morgen. Alle in wahrer Verzweiflung!..... 4. Juli. Um 8 Uhr frh abgereist, das Herz voll Kummer. . . Mit den Relais erhielt die Knigin einen Brief des Knigs, der ihr sagte, da er Harden-berg entlassen msse, weil Napoleon es unbedingt verlange. Wie schndlich und schmachvoll ist das allein schon! Endlich kamen wir in dem Dorfe Piktupnen an: Hardenberg kam gleich herbei, aber er ist ganz trostlos ..... 5. Juli. . . . Kalkreuth hatte geschrieben, da, wenn die Knigin nach Tilsit kme, Napoleon ihr dort seinen Besuch machen werde, und da sie zum Diner bei ihm geladen sei, das gegen 9 Uhr abends stattfnde..... 6. Juli. Um 4 Uhr fuhren wir fort mit einer Eskorte der Garde du Corps der die fliegenden Brcken, waren um 5 Uhr in Tilsit und stiegen in dem Quar-tier des Knigs ab. Eine Viertelstunde spter kam Napoleon. Ich empfing ihn mit der Grfin Tauenzien am Fue der Treppe. Er ist auffallend hlich, ein dickes, aufgedunsenes, braunes Gesicht; dabei ist er korpulent, klein und ganz ohne Figur; seine groen, runden Augen rollen unheimlich umher; der Ausdruck seiner Zge ist Hrte; er sieht aus wie die Verkrperung des Erfolges. Nur der Mund ist schn geschnitten, und auch die Zhne sind schn. Er war uerst hflich, sprach sehr lange Zeit allein mit der Knigin, und dann fuhr er fort. Gegen 8 Uhr begaben wir uns zu ihm, da er aus Rcksicht fr die Knigin sein Diner frher bestellt hatte. Whrend der Tafel war er sehr guter Laune und sprach sehr viel mit mir. Nach Tische hatte er eine lange Konversation mit der Knigin, die auch ziemlich zufrieden mit deren Ergebnis war. Gott wolle geben, da es zu etwas hilft! Wir kamen um Mitternacht nach Piktupnen zurck..... 7. Juli. ... Als wir beim König abgestiegen waren, erfuhren wir von diesem, da Napoleon alles, was er am gestrigen Tage der Knigin versprochen, bereits x) Piktupnen.

6. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 225

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
225 - Eile die erforderlichen Lazarettbedrfnisse an Bettstellen, Strohscken usw. an-geschafft und angemessene Lokale zu Lazaretten angewiesen wrden. Zwar forderte der Magistrat am 17. Oktober noch zur Lieferung von Lazarett-bedrfnifsen auf, und es ging auch manches davon ein; aber hier lie sich mit Wahrheit der Ausspruch anwenden: Mas ist das unter so viele! Auer der Nikolaikirche war kein einziges hiesiges ffentliches Gebude mehr frei; nun erfolgte sogar die Weisung, da die Huser ganzer Straen von ihren Bewohnern gerumt und zu Militrlazaretten eingerichtet werden sollten. Am 18. Oktober frh erneuerte sich die Schlacht mit frchterlicher Wut. Aber wahrscheinlich muten die Franzosen bereits vormittags zu ahnen anfangen, da der Ausgang fr sie widrig sein werde. Denn es wurden die franzsischen Be-Hrden, wenn auch nicht in der Gre ihrer Forderungen, doch in der Art, wie sie solche machten, sanfter und milder. Ja, der Oberaufseher smtlicher Hospitler, Marchand, erbot sich nun sogar von freien Stcken, fr die hier befindlichen Kranken zu bezahlen. Auch lie er nicht undeutlich merken, da die Kranken hier zurckbleiben, die Armee aber Leipzig verlassen wrde. Nachmittags brannte das Vorwerk Pfaffendorf nieder, und in demselben ver-brannten mehrere Hundert Kranke. Auf dem Brhl entstand durch hereingefallene Kugeln Feuer, das aber von der herbeigeeilten hiesigen Feuerwehr noch glcklich gelscht wurde, ehe es weiter um sich griff. Der Andrang der ankommenden Ber-wundeten wurde immer strker, aber sie muten nun mit Schuppen, Scheunen und Stllen sich begngen. Gegen 4 Uhr nachmittags kam der spter mit in St. Helena gewesene General Bertrand mit seinem Korps zum Halleschen Tore herein auf hiesigem Markte an. Natrlich muten wir dieses Korps als ankommende neue Gste ansehen, und da wir zu den verlangten Erquickungen an Lebensmitteln auch nicht das Geringste hatten, so war diesen Hungernden und Drstenden gegenber unsere Lage hchst peinlich. Das Bertrandsche Korps konnte auf hiesigem Markte eine halbe Stunde lang sozusagen nur verschnaufen, dann wurde Marsch geschlagen, und es zog zum Ranstdter Tore hinaus, um zum Rckzge der franzsischen Armee nach Weien-fels zu den Weg zu subern und zu bahnen. Die nchste Nacht brachte Napoleon in hiesiger Stadt zu, und zwar im Hotel de Prusse. Dieser sonst bermchtige Herrscher konnte doch nicht Steine zu Brot werden lassen, noch konnten seine sonst so furchtbaren Garden ihm solches ver-schaffen. Er mute mit dem fr ihn und sein starkes Gefolge von uns bei den hiesigen Bckern zusammengeholten geringen Vorrate, der nur 17 Groschen 6 Pfennige betrug, sich begngen. Ein einleuchtenderer Beweis, wie groß der Brotmangel in Leipzig war, kann wohl kaum gefhrt werden. Der General Margaron, der etliche Wochen unser Stadtkommandant gewesen war, jetzt aber mit seiner Abteilung in der Nhe des Kuhturmes stand, schickte zwei Karolin auf das Rathaus mit der Bitte, man mge ihm dafr aus alter Bekanntschaft nur ein Kommibrot zukommen lassen. Am 19. Oktober kam Napoleon mit einer sehr starken Begleitung zu Pferde von der Grimmaischen Strae her auf den Markt, und als Augenzeuge mu ich versichern, da weder während des halbstndigen Besuches, welchen er dem Könige von Sachsen machte, und bei dem er im Thomschen Hause eine Treppe hoch im Erker stand, noch bei seinem Wegreiten ngstlichkeit an ihm zu bemerken war; nur nahm er auffallend oft Tabak. W. u. O. Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch, n. 15

7. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 173

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 173 - Und mancher deutsche Reitersmann Hat dort den Trunk sich abgetan. Den Pferden war's so schwachem Magen, Fast mute der Reiter die Mhre tragen. In der kalten Zeit gegen 11 Uhr, in der heien schon gegen 9 Uhr morgens, mu der Hitze wegen zur Ruhe bergegangen werden. Der Platz dazu mu an einer Wasserstelle liegen, während man die Nachtruhe nicht ans Wasser, sondern an mglichst gute Weide verlegt; denn in der khlen Nacht fressen die Tiere am besten. Nun an der Wasserstelle angelangt, laben sich Menschen und Tiere; die Leute fangen an zu kochen; Strauchwerk zum Feuermachen findet sich berall. Was die Leute kochen? Entweder frisches Fleisch von tags zuvor geschlachteten Ochsen oder Hammeln, dazu Reis oder Erbswurst mit Kornedbeef; auch Speck, getrocknetes Gemse, Kohl usw. wird geliefert. Falls Mehl da ist, backen sich die Leute ein schmackhaftes Brot; sonst mu der vorzgliche Konservenzwieback als Brot dienen. Unsere Reiter haben es schnell gelernt, Abwechslung in das Einerlei ihrer Kost zu bringen. So z. B. gibt es Cornedbeef, das man in der Heimat nur als kalten Aufschnitt kennt, dort gekocht, gebraten und als Salat zurechtgemacht. Immer wird so ppig, wie ich es eben beschrieben habe, nicht gelebt. Mit-unter, namentlich, wenn man lngere Zeit dem Feinde scharf auf den Fersen gefolgt ist, tritt Mangel ein, weil die Ochsenwagen mit dem Proviant der Truppe nicht so schnell folgen knnen, und weil der Nachschub von hinten stockt. Aber der Mangel ist doch immer nur ein zeitweiser; verhungern kann in Afrika niemand, schon weil immer Schlachtvieh da ist. Unseren Leuten macht das ungebundene Lagerleben entschieden Freude. Drei oder vier tun sich zum Kochen zusammen. Nach dem Essen lagern sie sich im Schatten; ist kein Baum oder Strauch da, der Schatten spendet, so wird eine Zeltbahn ausgespannt. Dann rauchen sie ihre Pfeife mit Plattentabak, der ent-fetzlich beit, aber wegen seines geringen Umfanges praktisch ist und erzählen sich etwas meist von der Heimat, oder sie singen wohl auch Lieder. Nachmittags etwa 5 Uhr, sobald die rgste Hitze vorber, wird gesattelt und weitermarschiert. Vor diesem Weitermarsch mssen die Tiere noch einmal tchtig getrnkt, Wasserscke und Feldflaschen noch einmal gefllt werden; denn erst am anderen Mittag kommt man wieder ans Wasser. Meist wird bis gegen 10 Uhr abends marschiert, alsdann Biwak auf einem guten, vorher erkundeten Weideplatz bezogen. Ist aber die Wasserstelle, die man am anderen Tage erreichen will, noch weit entfernt, dann mu nach einer Ruhe von einigen Stunden noch in der Nacht aufgebrochen und weitermarschiert werden. Der klare Sternenhimmel und der viel heller als bei uns scheinende Mond erleichtern den Nachlmarsch." Ende September umspannten die deutschen Truppen die Omaheke (int Sdwesten). Weit vorgeschoben hielten Offizierspatrouillen die Fhlung am Feind..... Die Verfolgung der Hereros ... war ein Wagnis, das von der Khnheit der deutschen Fhrung, ihrer Tatkraft und verantwortungsfreudigen Selbstttigkeit ein beredtes Zeugnis ablegte, und dessen Gelingen nur durch grndlichste, bis ins kleinste vorher durchdachte Vorbereitung und eine ebenso kraftvolle Durchfhrung ermglicht wurde. Diese khne Unternehmung zeigt die rcksichtslose Energie der deutschen Fhrung bei der Verfolgung des geschlagenen Feindes in glnzendem Lichte. Keine Mhen, keine Entbehrungen wurden gescheut, um dem Feinde den

8. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 100

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 100 berlie. Seinen Aufenthaltsort werde ich bestimmen, sobald ich ihn gesprochen habe, in einem Rendezvous, das sofort stattfindet. Welch eine Wendung durch Gt.es Fhrung! 6. Quelle: Brief König Wilhelms an die Knigin Augusta (2. Teil). Fundort: Oncken a. a. O. S. 206 und 207. Vendresse, 3. September 1870. Abends 10 Uhr. Ich will noch rasch den gestrigen Tag erzählen. Da ich keine Meldungen von Moltke der die Kapitulationsverhandlungen erhalten hatte, die in Donchery stattfinden sollten, so fuhr ich verabredetermaen nach dem Schlacht-felbe um 8 Uhr frh und begegnete Moltke, der entgegenkam, um meine Ein-willigung zur vorgeschlagenen Kapitulation zu erhalten, zugleich anzeigte, da Napoleon frh 5 Uhr Sedan verlassen habe, nach Donchery gekommen sei und Bismarck habe wecken lassen, der ihn vor einem kleinen, einzeln gelegenen Hause mit seinen Herren sitzend gefunden habe und ihm gesagt, er wnsche zu mir. Auf Bismarcks Bemerkung, da ich in einigen Stunden gegen Sedan reiten wrde, hat er sich mit Bismarck in das kleine Haus zurckgezogen und Konversation der ganz nichtssagende Dinge gepflogen. Da der Kaiser immer wieder aus ein Wieder-sehen mit mir zurckkam, auf der Strae, die ich kam, aber kein ordentliches Lokal zu finden war, ganz in der Nhe aber ein Schlchen mit Park sich befand, so schlug dies Bismarck zum Rendezvous vor. Um 10 Uhr kam ich auf einer Hhe vor Sedan an. Ungefhr um 12 Uhr erschienen Moltke und Bismarck mit der vollzogenen Kapitulationsurkunde. Nach angehrten Erzhlungen des oben Vor-getragenen, um 2 Uhr, setzte ich mich mit meiner und Fritzens Suite, vorauf die Kavallerie-Stabswache, in Bewegung zum Rendezvous! Beim Eintreten in den Park sahen wir die ganze Feldequipage in wohlbekannter Livree des Kaisers, woraus es klar war, da er Sedan verlassen hatte, um nicht mehr dahin zurck-zukehren! Ich stieg vor dem Schlchen ab und fand den Kaiser in einer Veranda vitree, die in ein Zimmer fhrte, in das wir gleich eintraten. Ich begrte ihn mit Darreichung der Hand und den Worten: Sire, le sort des armes a decide entre nous, mais il m'est bien penible de revoir Votre Majeste dans cette Situation!" Wir waren beide sehr bewegt. Er fragte, was ich der ihn beschlsse, woraus ich ihm Wilhelmshhe vorschlug, was er annahm; er fragte nach dem Weg, ob der Belgien oder durch Frankreich, was letzteres angeordnet war, jedoch noch gendert werden knne (was auch geschehen ist). Er bat, seine Umgebung mitnehmen zu drfen, die Generle Reihe, Moskowa, Prinz Mural It usw. ebenso, da er feinen Hausstand beibehalten drfe, was alles ich natrlich akkorbierte. Dann lobte er meine Armee, vorzglich die Artillerie, die nicht ihresgleichen habe (was sich in diesem Kriege vollkommen erwiesen Hat), tadelte die Jnbisziplin seiner Armee. Beim Abschiebe sagte ich ihm, ba ich glaubte, ihn Hinreichet^ zu kennen, um berzeugt zu sein, da er den Krieg nicht gewnscht habe, aber (glaubte) zu demselben gezwungen zu sein. Er: Vous avez parfaitement raison, mais l'opinion publique m'y a force. Ich: L'opinon publique forcee par le ministre, ich Htte bei Ernennung dieses Ministeriums sofort gefhlt, da der mit demselben eingetretene Prinzipienwechsel nicht zum Heil seiner Regierung ausfallen werbe, was er achselzuckend bejahte. Die ganze Konversation schien ihm wohlzutun, und id) darf glauben, da ich ihm feine Lage sehr erleichtert habe, und wir beide

9. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 204

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 204 - Im Feld wie im Frieden beginnt er seine Arbeit unmittelbar nach dem ersten Frhstck. Er steht im Sommer um 6 Uhr auf, im Winter eine Stunde spter. Das Arbeiten dauert bis gegen 11 Uhr. Darauf wird bei jedem Wetter und zu allen Jahreszeiten ein ausgiebiger Spaziergang unternommen, jetzt im Kriege, wie frher im Frieden. Ich sah ihn ein paarmal in sein gedecktes Auto-mobil steigen und mit seinem Adjutanten aufs Land hinausfahren, um in irgend-einem friedlichen Wald mehr oder weniger gebahnte Wege zu wandern. Fnf Minuten vor 1 Uhr kommt er zurck, um sich fr das Mittagessen fertig zu machen, das Punkt 1 Uhr beginnt. Man knnte seine Uhr nach seiner uerst genauen Einteilung der Stunden des Tages stellen. Das Essen ist einfach; er trinkt dazu gern ein Glas Moselwein. Wenn er vom Mittagstisch aufsteht, geht er direkt in seine Zimmer hinauf, um zu ruhen. Um 4 Uhr beginnt die Arbeit wieder und dauert bis einige Minuten vor 8 Uhr. Im Frieden geniet er gegen 4 Uhr im Familienkreis Kaffee mit Kuchen, ein sogenanntes Vesperbrot, worauf er Besuche empfngt und je nachdem mit den Seinen ausgeht oder arbeitet. Er sieht immer, nicht zum wenigsten im Felde, Gste an seinem Tisch und hat ein groes Vergngen daran, sich mit ihnen zu unterhalten und selbst der die brennenden Tagesfragen zu sprechen. Punkt 8 Uhr wird die Abendmahlzeit eingenommen, und die Unterhaltung beim Bier dauert bis gegen 11 Uhr. So geht es den einen Tag wie den andern, ohne Strung. Wie der Krieg nicht vermocht hat, Hindenburgs Lebensweise zu ndern, haben auch des Krieges Hrte und seine weltgeschichtlich bedeutungs-vollen Ereignisse seine berlegene Geistesstrke nicht beunruhigen knnen. Er war genau derselbe während der masurischen Tage Anfang Februar wie jetzt. Als im Dezember alles fr Scheffer und Litzmann*)' bangte, da sie von den Russen stlich von Lodz hoffnungslos eingeschlossen zu sein schienen, bewahrte Hindenburg seine Gelassenheit und fragte, als eben die Unruhe am grten war, woher die prchtige Torte gekommen sei, die auf dem Mittagstisch stand! Sie war von der Mutter eines jungen Leutnants geschickt worden, und diese empfing dafr seinen besonderen Dank. Die scheinbar eingeschlossenen Korps brachen denn auch mit jener kalten Entschlossenheit durch, die der Feldherr sich berechtigt glaubte, von ihnen zu erwarten, und sie machten obendrein 12000 Gefangene! Eine solche Ruhe ist wohl zum groen Teil eine Gabe der Natur. Sie ist aber auch eine Folge der Erziehung zum Tragen der schwersten Verantwortung, worin die deutschen Offi-ziere von Anfang an gebt werden. Hindenburg ist der Abgott der Soldaten; denn der Sieg ist an seinen Feld-Herrnstab gebunden. Die Soldaten werden durch seinen bloen Namen zu den allergrten Anstrengungen angefeuert und gehen mit Begeisterung fr ihn in den Tod. Unser Held ist aber auch wie ein Vater fr seine Truppen, und er kmmert sich in jeder Weise um ihr Wohlergehen. 1) Gedacht ist hier an eine der schnsten Waffentaten des Feldzuges, wie der General-stabsbericht vom 1. Dezember 1914 sich ausdrckt. Als nmlich die Generale Scheffer Boyadel und Litzmann versuchten, grere russische Truppenmassen zu umgehen, wurden sie ihrerseits stlich von Lodz umzingelt; aber sie schlugen sich in der Nacht vom 24. auf 25. November 1914 in der Richtung auf Brzciny durch den bereits gebildeten Ring durch und brachten sogar noch 12000 Gefangene und 25 eroberte Kanonen mit.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 131

1896 - Leipzig : Wunderlich
Vierte methodische Einheit. 1* China im allgemeinen. Zitl: Wir lernen heute die Heimat des Theestranches und der Tusche genauer kennen. Wir sprechen von China, einem Lande uralter Kultur. (Zeigen!*) I. Was lehrt die Karte über dieses Land? A. Sie belehrt uns zuerst über Westalt und Ausdehnung des Reiches: Wir finden: China hat die Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks und reicht vom stillen Ozean an bis zur Pamirplatte, vom Himalayagebirge bis zum Altaigebirge. Dieses soeben abgegrenzte Gebiet, fügt der Lehrer hinzu, ist größer als ganz Europa (11 Mill. Quadratkilometer) und von ungefähr 360 Mill. Menschen bewohnt. — Miß mit Hilfe des Zirkels die größte Ausdehnung des Landes von Ost nach West und von Nord nach Süd und übertrage die gewonnenen Größen auf der Karte von Europa! B. Weiter unterrichtet uns die Karte über die Gliederung des Riesenreiches. Wir finden aus ihr 1. Das eigentliche China. Es ist der südöstliche Teil des Landes und reicht vom stillen Ozean bis in das Quellengebiet des Hoaug-lw, vom Busen von Tonking bis zur großeu Mauer. 2. Die Mandschurei. Sie ist der nordöstliche Teil des Reiches und breitet sich südlich vom Amur aus. 3. Die Colonialstaaten. Unter diesem Namen faßt man das gewaltige Gebiet zusammen, das sich zwischen dem Pamirhochlande und dem Quellgebiet des Hoang-ho ausdehnt. *) Selbstverständlich wird man bei der unterrichtlichen Durchführung der vorstehenden Präparation zunächst das, was die Kinder über „die Chinesen in der Wohnstube" wissen, angeben und ordnen lassen und so Interesse für das Land erwecken, dein wir unsere Aufmerksamkeit zuwenden wollen. Insbesondere werden die Kinder von der Verpackung (Pappkästchen mit Figuren und seltsamen Schrift- zeichen) vom Aussehen, von der Zubereitung und vom Werte des Thees, vom Aus- sehen (Seltsame Schriftzeichen!) und von der Verwendung der Tusche zu sprechen haben, vielleicht auch angeben können, was sie am Schaufenster einer bekannten Theehandlung der nahen Residenz gesehen haben. (Lebensgroße Figuren eines bezopften Chinesen, chinesische Tassen und Bretter, papierene Sonnenschirme u. s. w. 9*
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