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Die Militärstraßen, durch welche sich die Römer ihre Pro-
vinzen sicherten, kamen auch dem Handel zu gute, und ein ganzes Netz
von Heerstraßen breitete sich über das römische Herrschaftsgebiet. (Zu-
sammenhäugeude Kunststraße von Bordeaux bis Jerusalem und weiter
nach dem S. Ägyptens und der O.-Küste Afrikas.)
Eine Reihe von Straßen führten über die Alpen.
Dann hoben auch die Reichtümer, die in Rom zusammenflössen,
den Handel. Alexandrinische Kaufleute vermittelten den Wareutraus-
port von den indischen Häfen (Verbindung zwischen Indien und China)
nach Rom, und griechisch-römische Kaufleute besuchten die Häfen von
Äthiopien, W.-Afrika, Arabien; sie kamen bis in den persischen Busen
und wohl auch nach Indien.
Iii. Periode (Mittelalter).
§. 102. 1) Die Übergangszeit von der römischen zur germanischen
Vorherrschaft.
a. In dem größten Teile Europas vernichteten die regellosen
Wanderungen der germanischen Stämme die Grundbedingungen für
die Handelsblüte. Der einfache, rohe Barbar trug kein Verlangen
nach den Dingen, die die Kultur und Civilisation hatte unentbehrlich
erscheinen lassen; die Verbindungen zwischen den einzelnen Teilen des
Römerreichs hörten auf, die Straßen verfielen, und der Wohlstand der
Länder wurde zum großen Teil vernichtet. Das Handelscentrum
schob sich nack O., und erst allmählich wurden von Konstantinopel
aus, wohin sich die Reste der alten Kultur gerettet hatten, die w.
Länder wieder in den Handelskreis Hineingezogen, wenngleich tüchtige
Herrscher, wie Theodorich d. Gr., die Handelsbestrebungen aufs
eifrigste unterstützten.
Nach Konstantinopel kamen die orientalischen Waren durch die
Araber und Perser, die den Zwischenhändlern den asiatischen Handel
entwanden. Die Stadt wurde zum asiatisch-europäischeu Zwischenmarkt
und beförderte die Waren im Donauthal nach W., die russischen
Ströme entlang nach N. (Warenzug längs der Wolga und weiter zur
Ostsee). — In dem Donauthal bewirkten die Schätze des Salzkammer-
gnts und die Rohstoffe der Ackerbaugegenden, die für Konstantinopel
ein erstrebenswertes Handelsobjekt waren, einen äußerst regen Verkehr,
und bald liefen von hier die Straßen nach der Elbe, der Weser und
dem Rhein, i) Wollwebereien am untern Rhein. Gesalzene und ge-
') Daher in jener Zeit die Wichtigkeit der von Karl d. Gr. erstrebten Kanal--
Verbindung zwischen Altmühl und Regnitz.
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Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Afrikas Rom Indien China Rom Indien Europas Konstantinopel Handelskreis Konstantinopel Donauthal W. Ostsee Donauthal Konstantinopel Rhein Rhein
157
ausgezeichneter Fruchtbarkeit. Die wichtigsten sind die von Valencia
und Murcia, welche von den bedeutendsten Flüssen dieses Gebirgs-
landes, Gnadalaviar, Jucar und Segura, durchflössen sind.
(3—4 Ernten hintereinander).
Produkte: Neben Ackerbau und Viehzucht hat sich der
Bergbau (Eisen, Blei, Kupfer, Quecksilber: Almaden) in den letzten
Jahren gehoben. Industrielle Thätigkeit in Catalönien.
Bewohner: Die älteste Bevölkerung bildeten die Celten im W.,
die Iberer im O. (die Celtiberer aus der Vermischung beider auf
dem centralen Hochlande). — Eine Reihe von Einwanderungen führten
diesen neue Elemente zu. Die Karthager eroberten einen großen
Teil der Halbinsel, die Römer das ganze Land. Später, z. Z. der
Völkerwanderung, wurde es von den Vandalen, Alanen und
Sneven überflutet, und bald darauf von den Westgoten, die
mehrere Jahrhunderte herrschten, bis (711) ihre Macht vor dem Halb-
mond in Trümmer sank. Arabisches Blut machte sich besonders in
Andalusien bemerkbar, das die Mauren am längsten behaupteten.
politische Geographie.
Bildung der Staaten: Die Reste der Goten, die in das
Asturische Gebirge zurückgedrängt waren, eroberten von hier aus
in einer Zeit harter Kämpfe, in der die religiöse Unduldsamkeit groß
gezogen wurde (Inquisition), nach und nach das Land. Es bildeten
sich die Reiche Castilieu und Aragonien und, nachdem der über
die w. Küstenstriche gesetzte Graf sich unabhängig gemacht hatte,
Portugal. — Durch Heirat wurde Aragonien und Castilien ver-
einigt und nach Vertreibung der letzten Mauren (1492) dehnte sich
Spanien auch über den ganzen S. aus.
Spanien sowohl wie Portugal bilden konstitutionelle erb-
liche Monarchien und sind fast ganz kath.
§. 68. A. Spanien (ohne die Canaren): gegen xjt Mill. qkm,
17 V5 Mill. E.
Von dem Staat Karls V., „in dessen Reich die Sonne nicht
unterging"/) ist nur ein Schatten geblieben. Die meisten Kolonien
sind verloren; die Schwäche der Regierung und der moralische Verfall
der Bevölkerung, der besonders durch die reichen Geldmittel, die früher
') Wörtlich genommen war das erst unter Philipp Ii. nach Erwerbung der
Philippinen der Fall.
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Extrahierte Personennamen: Karls_V. Karls_V. Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Valencia Murcia Catalönien Aragonien Portugal Spanien Portugal Spanien
166
Die Insel @ieilten hat steile Küsten und ist im Innern von
Gebirgen erfüllt, deren Mittelhöhe etwa 650 m beträgt, während
einige Gipfel, von dem 3313 m hohen Ätna abgesehen, bis gegen
2000 m steigen. — Sie besitzt noch reichere Hülssquellen als die Lom-
bardische Ebene. Der Boden, der z. Sc. vulkanisch ist (Ätna), zeigt große
Fruchtbarkeit. Sicilien war im Altertum die Kornkammer Roms; heute
liegt der Ackerbau sehr darnieder. — Immerhin trägt die Insel noch
3 Großstädte: * Palermo (über 1/4 Mill. E.), * Messina (142 T. E-),
* (Eatania (110 T. E.).
Sardinien ist eine gebirgige, schwach bevölkerte Insel, nur in
den verhältnismäßig kleinen Ebenen an der Küste ist die Bevölkerung
etwas dichter.
Corsika gehört politisch zu Frankreich (s.d.); die Malta grnppe
liegt im Mittelpunkt des Mittelmeeres und bildet einen guten Stütz-
Punkt für alle Unternehmungen in demselben. Sie gehört den Engländern.
Produkte: Die Industrie Italiens ist trotz des Aufschwungs in
den letzten Jahren (Metall- und Baumwolleuarbeiteu) unbedeutend, da
Kohle und Eisen sich nur in geringem Maße finden. Der Hauptsache
nach sind die Bewohner neben dem Seehandel auf Ackerbau
und Viehzucht angewiesen, auch der Weinbau ist bedeutend.
Bewohner: Zu den Jtalikern und Galliern, welche als
Hauptvölker im Altertum die Halbinsel bewohnten, gesellten sich im
Mittelalter die Germanen (Westgoten, Ostgoten, Longobarden,
Normannen). Die Longobarden haben im N., die Normannen
im S. dauernde Herrschasten begründet, ohne indes einen maßgebenden
Einfluß auf die Bevölkerung zu gewinnen.
politische Geographie.
§. 71. Mit der Longobardenherrschaft beginnt die Zersplitterung
Italiens, das sich gegen das Ende des Mittelalters in eine Reihe kleiner
Staaten auflöst. — Erst in den letzten Jahrzehnten ist es den Herr-
schern von Savoyen gelungen, nach und nach das ganze Land zu
einem Gesamtstaat zu einigen und *Rom zur Hauptstadt desselben zu
macheu (1870). Dem Papst verblieb nur der Vatikan, und es wnr-
den ihm die Rechte eines souveränen Herrschers garantiert.
Das Land hat gegen 300000 qkm mit 3073 Mill. E., die fast alle
kath. sind.
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Extrahierte Personennamen: Corsika
Extrahierte Ortsnamen: Roms Palermo Messina Eatania Sardinien Frankreich Malta Italiens Italiens Vatikan
— 9 —
und Dnjepr wohnenden Ostgoten. Der Ostgotenkönig Hermanrich gab sich selbst den Tod. Sein Volk mußte sich unterwerfen. Nun drängten Hunnen, Alanen und Ostgoten auf die westlich vom Dnjepr wohnenden Westgoten. Diese flüchteten oder unterwarfen sich den Siegern. Die Fliehenden baten um Aufnahme in das Römerreich. Kaiser Valens gewährte ihnen Wohnsitze südlich von der Donau.
3. Inwiefern die Westgoten andere Wohnsitze erhielten. Eigennützige Statthalter machten sich die Not des zusammengedrängten Volkes zunutze und reizten so die Goten zur Empörung. Als es 378 bei Adrianopel zur Schlacht kam, war am Abend das römische 378. Heer vernichtet. Valens verlor aus der Flucht das Leben. Sein Nachfolger Theodosius brachte durch kluge Unterhandlungen einen Vertrag zustande; die Goten erhielten neue Wohnsitze in Thrazien (= südlich vom Balkan bis zum Meere) und Übernahmen die Verpflichtung, ein Hilfsheer zu stellen. Derselbe Theodosius teilte 395 das 395 römische Reich unter seine beiden Söhne Arkadius und Honorius Arkadius erhielt das Morgenland (= Me Länder Europas östlich vom Adriatischen Meer, die asiatischen Provinzen und Ägypten) mit der Hauptstadt Konstantinopel. Honorius bekam das Abendland (die Länder Europas westlich vom Adriatischen Meer: Italien Gallien, Spanien und Britannien, dazu Nordasrika) mit der Hauptstadt Rom.
2. Wegnahme weströmischer Provinzen.
1. Wo die westgotischen Könige Eroberungen machten. Die Westgoten geprten dem oströmischen Reiche (Morgenlande) an. Durch Arkadius in ihren Rechten verletzt, griffen sie von neuem zu den Waffen. Unter ihrem König Alarich wurde ihnen von jenem ein Teil der Provinz Jllyrien eingeräumt. Bald suchte Alarich von hier aus das nahe Italien heim. Dreimal erschien er vor Rom-410 nahm er die Stadt mit Sturm und gab sie 3 tägiger Plünderung na preis. Von Rom aus wandte sich Alarich südwärts, um einen Eroberungszug nach Sizilien und Afrika zu unternehmen. In Unter-italien aber ereilte ihn der Tod; feine Goten begruben ihn im Vusento Sein Schwager Atauls (= Adolf) führte die Goten durch Italien zuruck nach dem südlichen Gallien und unterwarf von hier aus das nordöstliche Spanien (heute Katalonien = Gotalonien). So wurde durch ihn und seinen Nachfolger Wallia 415 ein westgotisches Reiche, mit der Hauptstadt Tolosa (= das heutige Toulouse, spr. Tuluks) Sntulse b0§ Übliche Gallien und spater die ganze spanische
2. Inwieweit auch Germanen in anderen Provinzen sich festsetzten
(Schon vorher hatten Scharen der Vandalen, Sueven und Alanen die pyrenayche Halbinsel durchzogen und sich auf derselben festgesetzt. Von
tlr bnsn9jrrtben ®olt9°ten ^drängt, ging ein großer Teil
der Vandalen und Alanen 429 unter König Geiserich nach Afrika m
und gründete hier das Vandalenreich mit der Hauptstadt Karst s+9 Burgunder, deren Reich am Rhein mit der Haupt-
amt Worms von hunnischen Scharen vernichtet worden war, setzten
Kunze, Lernstoff für Kinder. U. Heft 2. 2
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Extrahierte Personennamen: Valens Theodosius Theodosius Honorius_Arkadius Honorius Honorius Honorius Adolf Adolf Kunze
Extrahierte Ortsnamen: Donau Thrazien Europas Konstantinopel Europas Spanien Britannien Rom Italien Sizilien Afrika Italien Gallien Spanien Katalonien Wallia Gallien Afrika Karst Rhein
— 10 —
sich int Osten Galliens fest. Die Alemannen, welche ihnen nachrückten, nahmen das linke Rheinufer in Besitz, das von ihnen den Namen Elsaß erhielt (— Alisag = Fremdensitz, das Land, wo die Fremdlinge saßen); auch nach Süden überschritten sie den Rhein und besetzten die Schweiz. Am Unterrhein rückten die Franken gegen Gallien vor und behaupteten Belgien und den Norden Galliens.
3. Wie Britannien den Römern verloren ging. In übler Lage befand sich auch die römische Provinz Britannien. Von Norden drängten die Pikten, von Westen die Skoten, von Osten sächsische Seeräuber. Die Briten vermochten nicht, sich der Feinde zu erwehren. Viele siedelten sich im nordwestlichen Gallien an; oon ihnen erhielt es den Namen Bretagne (spr. Bretanj). Die Zurückgebliebenen, welche vergeblich um römischen Schutz baten, wandten sich um Hilfe an die *49. Angeln und Sachsen. 449 kamen dieselben unter Hengist und Horsa und machten sich zu Herren des Landes. Von den Angeln erhielt dasselbe den Namen Angelland oder England.
3. Erneutes Erscheinen der Hunnen.
1. Wer ein großes Hunnenreich aufrichtete. Die Hunnen hatten sich endlich in Ungarn und Südrußland niedergelassen (zwischen Donau, Theiß und Dnjestr). Viele germanische Völker hatten sich ihnen unterordnen müssen. Um die Mitte des 5. Jahrhunderts vereinigte König Attila die verschiedenen hunnischen Völker zu einem einheitlichen Reiche. „Gottesgeißel" nannte man ihn, und gern hörte er sich also nennen. „Bei feinem Namen erbebten die Völker vom Kaukasus bis zur Loire (spr. Loahr), von der Ostsee bis zum Gestade des Mittelmeeres. Der Kaiser träumte von ihm in seinem Palaste zu Konstantinopel, und die Völker raunten sich zu, daß er das Schwert des Kriegsgottes führe." Einst, so ging die Sage durch die Lande, begegnete ihm ein Bauer mit einer hinkenden Kuh, der unter dem Arm ein blinkendes Schwert trug. Auf Befragen erzählte er, feine Kuh habe sich an der aus der Erde hervorragenden Spitze verwundet. Attila nahm ihm die Waffe ab, schwang sie in der Rechten, daß es blinkte wie Wetterleuchten, und rief: „Das ist das Schwert des Kriegsgottes, mit ihm will ich die Welt erobern." Mit diesen Worten sprengte er fort zu Schlacht und Sieg, und so oft er die Glückswaffe schwang, gitterte Morgen- und Abendland.
2. Wie Attila zweimal vergeblich gegen das weströmische Reich 451. zog. Im Jahre 451 unternahm Attila feinen ersten Stoß gegen das
weströmische Reich. Verheerend gog er an der Donau hinauf, überschritt den Rhein und brach in Gallien ein. Da vereinigte sich der römische Statthalter Aetius mit den in Gallien bereits seßhaften Franken, Burgundern und Westgoten. Bei Chalons (spr. Schalong) an der Marne (früher Katalaunum, daher die katalaunifchen Felder) wurde Attila geschlagen und kehrte nach Ungarn gurück. Im folgenden Jahre brach er in Italien ein. Oberitalien wurde verwüstet; mehrere Städte (Aguileja, Paoia, Mailand) wurden gerftört; die flüchtenden Einwohner legten den Grund gur Lagunenstadt Venedig. Attilas Ziel war Rom; aber Seuche, Bitten (= des römischen Bischofs Leo) und Geschenke
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— 92 —
Gefechte Witbois Banden; auch andere deutsche Truppenführer schlugen einzelne Hottentöttsnhaufen; aber immer wieder tauchten neue auf und gingen zum Angriff über. Erst nach Hendrik Witbois Tode, verursacht durch eine im Treffen am 29. Oktober 1905 erhaltene Wunde, unterwarfen sich die Witbois, gaben ihre Waffen ab und erkannten zum ersten Male bedingungslos die Herrschaft des Deutschen Reiches an. Aber noch bis März 1907 währte es, ehe die einzelnen Bandenführer in die Kalahariwüste vertrieben oder unterworfen worden waren und mit der vollständigen Unterwerfung der Bondelzwarts für das gesamte Schutzgebiet die Aufhebung des Kriegszustandes erfolgen konnte. Durch die vielen deutschen Söhne, die dort gefallen und begraben sind, ist Deutsch-Südwestafrika kein fremdes Land mehr, sondern ein Stück Heimatland, für das zu sorgen unser aller heilige Pflicht ist.
Geschichtstabelle.
10‘2 vor Chr. Schlacht bei Aquä Sextiä
101 vor Chr. Schlacht bei Vercellä.
9 nach Chr. Hermannsschlacht im Teutoburger Walde.
375 Beginn der Völkerwanderung.
378 Schlacht bei Adrianopel.
380 Ulfilas, Bischof der Goten.
395 Teilung des römischen Reichs durch Theodosius den Großen.
410 Eroberung Roms durch Alarich.
415 Gründung des Westgotenreichs in Südgallien und Nordspanien.
429 Gründung des Vandalenreichs in Nordafrika.
449 Zug der Angeln, Sachsen und Jüten nach Britannien.
451 Schlacht bei Chalons.
453 Tod Attilas.
455 Plünderung Roms durch Geiserich.
476 Untergang des weströmischen Reichs durch Odoaker
481 Gründung des Frankenreichs durch Chlodwig.
486 Schlacht bei Soissons.
489 Theodorich der Große führt die Ostgoten nach Italien.
496 Schlacht bei Zülpich.
534 Untergang des Vandalenreichs durch Belisar.
554 Untergang des Ostgotenreichs durch Narses.
568 Gründung des Langobardenreichs durch Alboin.
Ende der Völkerwanderung.
622 Flucht Mohammeds (Hedschra).
Beginn der mohammedanischen Zeitrechnung.
632 Tod Mohammeds.
711 Schlacht bei Leres de la Frontera.
Untergang des Westgotenreichs.
732 Schlacht bei Tours und Poitiers.
Karl Martell.
752 Pipin macht sich zum König der Franken. 755 Tod des Bonifatius.
768—814 Karl der Große.
774 Untergang des Langobardenreichs. 800 Krönung Karls des Großen zum römischen Kaiser.
813 Vertrag zu Verdun. Entstehung eines Deutschen Reichs.
919—936 Heinrich 1.
928 Gründung der Mark Meißen.
933 Schlacht bei Merseburg.
936—973 Otto I.
955 Schlacht auf dem Lechfelde. 1056—1106 Heinrich Iv.
1066 Zug der Normannen nach England.
Ende des angelsächsischen Königreichs. 1077 Demütigung Heinrichs in Canossa. 1080 Schlacht bei Mölsen.
1094 Peter von Amiens.
1095 Kirchenversammlung zu Clermout. 1096—1099 Erster Kreuzzug.
1099 Eroberung Jerusalems.
1152—1190 Friedrich Barbarossa.
1170 Petrus Waldus.
1176 Schlacht bei Legnano.
1254—1273 Das Interregnum.
1268 Toddesletztenhohenstaufenkonradin. 1270 Letzter Kreuzzug.
1273—1291 Rudolf von Habsburg.
1278 Schlacht auf dem Marchfelde.
1291 Zurückfallen der letzten christlichen Besitzung in die Hände der Tünen.
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Extrahierte Personennamen: Hendrik_Witbois Theodosius Chlodwig Mohammeds Mohammeds Karl_Martell Karl Karl_der_Große Karl Karls Heinrich Heinrich Otto_I. Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrichs Peter_von_Amiens Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Petrus_Waldus Legnano Rudolf_von_Habsburg Rudolf
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nater nur ist leben geblieben. Aus den Trümmern läßt er eine neue Welt erstehen, schöner als die alte, und ein neues Göttergeschlecht, herrlicher als das frühere. Eine neue Menschheit, rein und ohne Sünde und Schuld, bewohnt in seligem Frieden die verjüngte Erde, und nach dem Tode werden alle Guten in den Freudensaal Gimil (= Himmel) mit den Göttern vereint.
3. Kämpfe mit Nom. 1. Wo germanische Völkerschaften neue Wohnsitze suchten. Die
Germanen zerfielen in eine Menge einzelner Völker und Stämme. Zuerst erschienen die Cimbern und Teutonen auf dem Schauplatze der Geschichte. Sie verließen ihre Heimat an den Küsten der Nord-und Ostsee und brachen in Gallien ein. Der tapfere römische Feld-102. Herr Marius vernichtete 102 v. Chr. die Teutonen bei Aquä Sextiä ioi. (das heutige Aix, spr. Ähß, im südlichen Frankreich) und 101 v. Chr. die Cimbern bei Vercellä (das heutige Vercelli, spr. Wertschelli, in Oberitalien). Etwa 50 Jahre später füllten die Sueven (Sueben) mit ihrem Kriegsruhme die Welt. Sueven heißt „Schweifende" (— sie wechselten mit Leichtigkeit ihre Wohnsitze —); ihr Name hat sich in Schwaben erhalten. Unter ihrem Führer Ariovist gingen auch die Sueven über den Rhein, um in Gallien feste Wohnsitze zu erwerben.
2. Welcher römische Feldherr die Germanen von weiterem Vordringen abhielt. Zu derselben Zeit führte der römische Feldherr Cäsar feine Legionen in dieses Land. Es fragte sich, ob Römer oder Germanen fortan in Gallien gebieten würden. Da Ariovist unterlag und feine Scharen vernichtet wurden, so war die Herrschaft der Sueven in Gallien gebrochen. Cäsar unterwarf nun in mehrjährigen Kämpfen die gallischen Völker bis zum Rhein. Auf einer hölzernen Brücke (zwischen Bonn und Koblenz) überschritt er zweimal den Rh ein und drang in Deutschland ein. Zwar vermochte er nicht, wirkliche Eroberungen zu machen, aber er hielt doch die Germanen von weiterem Vordringen ab und nötigte sie, sich in dem von ihnen zurzeit bewohnten Lande festzusetzen.
3. Durch wen der Kaiser Angustus die Germanen bekämpfte. Neue Einbrüche germanischer Völker in Gallien veranlaßten den Kaiser Angustus, den Kamps von neuem aufzunehmen und Großgermanien (= das Land rechts vom Rhein) zu unterwerfen. Während der eine seiner Stiefsöhne — Tiberius — die keltischen Stämme der Alpengegenden bezwang und so die Donau zum Grenzflüsse machte, begann der andere — Drusus — den Angriff vom Rhein aus. Drusus verband durch einen ungeheueren Kanal Rhein und Nordsee (vom Rhein nach der Yssel und dem Zuidersee, spr. Seudersee). Zur Sicherung der Grenze und als feste Stützpunkte legte er am Rhein über 50 Kastelle (= befestigte Lager) an. Nach diesen Vorbereitungen unternahm Drusus 4 Feldzüge gegen die Deutschen; aber sein Ziel, die Eroberung Germaniens, erreichte er nicht. Zwar drang er auf dem letzten Zuge bis zur Elbe vor, allein auf dem Rückwege ereilte
ihn der Tod. . .
4. Inwiefern die Römer auch in anderer Weise aus die Germanen einwirkten. Römer und Deutsche kamen auch in mannigfache friedliche
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Cäsar Cäsar Cäsar Tiberius Drusus Drusus Drusus
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3. Wie nun auf germanischem Boden die Bölkerschaften sich verteilten. In gleicher Weise hatten sich auch auf germanischem Boden die Wohnsitze der einzelnen Völker mannigfach verschoben. Im Nordwesten, im untern und mittleren Rheintal saßen die Franken, an der Nordseeküste und auf den vorgelagerten Inseln die Friesen, den eigentlichen Norden bewohnten die Sachsen, in der Mitte — vom Main bis Harz und Elbe — hatten die Thüringer sich niedergelassen; südlich von den Franken — im oberen Rheintal bis zum Lech — saßen die Alemannen und jenseit des Lechs im südlichen Deutschland die Bayern.
7. Das Christentum unter den Germanen.
1. Wie einzelne germanische Völker Christen wurden. Auch das Christentum übte auf die Germanen einen bedeutenden Einfluß aus.
Am frühesten unter allen deutschen Völkern bekannten sich die Goten zu der neuen Lehre. Ihr Apostel wurde der Bischof Ulfilas (starb 380). Er schenkte den Goten die Schrift und machte ihnen die Bibel 38». zugänglich. Von den Goten kam die arianische Lehre zu den Burgundern, Vandalen und Langobarden, erst später haben sich diese Völker dem katholischen Glauben zugewandt. Zu den Briten und Angelsachsen gingen von Rom aus Missionare. Irische und britische Mönche kamen als Heidenboten nach dem eigentlichen Deutschland. Columbau wirkte unter den Alemannen in der nordöstlichen Schweiz (zu Bregenz am Bodensee); ihn unterstützte in derselben Gegend sein Gefährte Gallus.
In der Gegend von Würzburg war Kilian tätig, desgleichen E m m e r a n. Willibrord predigte unter den Friesen.
2. Wer das Christentum in Deutschland weiter ausbreitete und befestigte. Der eigentliche Apostel der Deutschen aber wurde Winfried ober Bonifazius (Wohltäter). Sein erster Versuch in Friesland mißlang. Der Papst, dessen Unterstützung er nachsuchte, wies ihn in das Herz Deutschlands zu den Thüringern und Hessen. Hier fällte er die Donnereiche Bei Geismar und erbaute aus ihrem Holze die erste christliche Kapelle. Durch Gründung von Bistümern (= Bischofssitzen) und Klöstern suchte er das Christentum zu befestigen. Wie Bonifazius selbst steh eidlich verpflichtet hatte, dem Papste unbedingten Gehorsam zu leisten, so stellte er auch alles kirchliche Leben unter die Oberhoheit desselben. Auf der ersten Synode (— kirchliche Versammlung) ließ er die Bischöfe schwören, den Papst als Oberherrn anerkennen und seinen Anordnungen Folge leisten zu wollen. Zum Lohne für solche Tätigkeit wurde er zum Erzbischof von Mainz ernannt. Im hohen Alter ging
er noch einmal nach Friesland. 755 haben ihn die heidnischen Friesen 75-. erschlagen; in Fulda liegt er begraben.
3. Inwiefern die Beweggründe bei der Annahme des Christentums nicht immer die rechten waren. Es darf nicht geleugnet werden, daß die An- und Aufnahme des Christentums von seiten der heidnischen Germanen gar oft eine rein äußerliche und oberflächliche war. Ganze Scharen wurden getauft, ohne daß man danach fragte, ob auch bei ihnen eine gründliche Kenntnis des Heils, eine wirkliche Herzens- und Sinnesänderung vorhanden war. Andere trieb die Habsucht zur Taufe;
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Extrahierte Ortsnamen: Rheintal Sachsen Main Rheintal Deutschland Bayern Rom Deutschland Bregenz Gallus Würzburg Deutschland Friesland Deutschlands Hessen Mainz Friesland Fulda
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die immer mehr zum Angriff übergehenden Germanen zu schützen. Diese Grenze war ungeheuer ausgedehnt. Um sie abzukürzen, wurde von den römischen Kaisern ein Erdwall aufgeführt, der von der Mündung der Lahn in den Rhein bis zur Mündung der Altmühl in die Donau reichte. Da am Fuße des Walles auf der Grabenseite eine Wand aus starken Pfählen lief, so hieß die ganze Befestigung der Pfahlgraben; die Germanen nannten sie Teufelsmauer.
9. Inwiefern die Germanen dem Römerreiche immer furchtbarer wurden. Das von dem Pfahlgraben eingeschlossene Gebiet schlugen die Römer zu ihrem Reiche und nannten die gewonnene Provinz das Zehntland. Aber auch der Pfahlgraben war kein ausreichender Schutz. Immer furchtbarer wurden die Germanen dem morschen Römerreiche, namentlich seit sich im 3. Jahrhundert die einzelnen Stämme zu großen Völkerbündnissen zusammenschlossen. Die bedeutendsten derselben waren: Alemannen, Franken, Sachsen und Goten. Die Alemannen eroberten das Zehntland (= das heutige Baden und den größten Teil von Württemberg), die Schweiz und das Elsaß. Die Franken saßen am Unterrhein. Die Sachsen wohnten in Niederdeutschland zwischen Rhein und Elbe. Die Goten breiteten sich von der Donau und dem Schwarzen Meere bis zur Ostsee aus. An der Küste der Nordsee saßen die Friesen, im Innern Deutschlands die Burgunder (— in der Nähe des Odenwaldes), die Langobarden (— im heutigen Ungarn, damals Pannonien), die Thüringer Hermunduren, südlich von den Sachsen) und die Bayern (= Männer aus Böhmen, also Überreste der Markomannen, an der mittleren Donau).
Ii. Die Dmerwanderung.
(Vergl. Kursus I, Seite 6—10.)
1. Beginn der Völkerzüge.
1. Warum die Germanen ihre Wanderungen wieder aufnehmen mutzten. Die Germanen, welche früher ein bloßes Hirtenleben geführt hatten, waren allmählich zum Ackerbau übergegangen; aber nur oberflächlich betrieben, vermochte er die rasch wachsende Bevölkerung nicht mehr zu ernähren; die Übervölkerung erzeugte Not; ihr abzuhelfen, wanderten ganze Volksstämme aus, um neue fruchtbare Wohnsitze zu suchen. Andere Völker, welche die von den Deutschen verlassenen Gebiete in Besitz nahmen, oerschlossen den Rückweg. So mußten die Germanen die alte Richtung nach Westen und Süden wieder aufnehmen. Das nun folgende jahrhuntiertlange Treiben und Drängen nennt man im besonderen Sinne die Völkerwanderung.
2. Welche Völkerschaften zuerst in die grotze Bewegung eintraten. Den Anstoß zur Völkerwanderung gaben die Hunnen, ein mongolisches
875. Nomadenvolk. Sie überschritten 375 die Wolga und stießen auf die Alanen (zwischen Wolga und Don). Diese vermochten dem wilden Anprall nicht zu widerstehen und wurden gezwungen, sich den Hunnen zu unterwerfen. Hunnen und Alanen stießen auf die zwischen Donau
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