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1. Vorderasien und Griechenland - S. 2

1874 - Leipzig : Teubner
- 2 — Hinter dem östlich von Baktricn hinziehenden hohen Gebirge (Hindnku) beginnt die Race der Mongolen, diesseits haben wir die kaukasische Race, und zwar gehörten die alten Völker von Baktrien und auf der iranischen Hochebene zu der Völkerfamilie der Arier, die auch nach ihren jetzigen äußersten Enden als Indo-Germanen bezeichnet werden. Man nennt sie wohl auch Japhethiten nach Japheth, dem Sohne Noahs. Diestämme vom Tigris bis zum Mittelmeer, einige Völker Kleinasiens ausgenommen, bildeten die Familie der Semiten, so genannt nach Sem, einem Bruder Japheths. In Aegypten wohnten, wie in ganz Nordafrika, die Chamiten oder Hamiten, die von Noahs Sohn Cham abstammen sollten. Sie sind von Asien her eingewandert und haben mit den Negern Afrikas nichts gemein. Die Länder von Baktrien bis nach Aegypten, vom Indus bis zum Mittelmeer sind der Schauplatz der ältesten Geschichte; hier sind die Menschen an einzelnen, von der Natur begünstigten Stellen zuerst von dem unsteten Leben der Hirten und Jäger zu festen Wohnsitzen und zum Ackerbau übergegangen und haben die ersten Staaten gegründet. Mit der Gründung von Staaten aber beginnt die Geschichte. I. Aegypten. Aegypten ist das Land, in welchem nach unserem Wissen sich die ersten Staaten gebildet haben. Kein anderes Land auch war so einladend zu fester Ansiedelung und zum Ackerbau, als gerade das Nilthal mit seinem, von dem Flusse angeschwemmten Fruchtboden, der alljährlich durch die regelmäßigen Überschwemmungen des Nil aufs neue gedüngt wird und unter dem warmen, stets blauen Himmel die Früchte so rasch zur Reife gedeihen läßt, daß der Landmann zwei bis dreimal im Jahre ernten kann. Nur soweit das Nilwasser gelangt, ist bewohnbares und urbares Land. Oberägypten, von Syene (Assuan) bis Hermopolis, bestand daher blos aus dem schmälen, an seinen engsten Stellen nur eine Meile brei-

2. Vorderasien und Griechenland - S. 8

1874 - Leipzig : Teubner
fremder Abenteurer verstärkt, erobrte er das ganze Deltaland und schlug zuletzt seine Feinde in einer Schlacht bei Momemphis (unterhalb Memphis) völlig aufs Haupt, worauf er König des ganzen ägyptischen Landeswurde (670 v. Chr.). Psammetich also hatte durch Hülfefremder Kriegsleute sich zum Herrn von ganz Aegypten gemacht, und er stützte auch in der Folge seine Herrschaft auf die Waffen der Fremden. Deshalb wanderte eine große Menge des ägyptischen Kriegsvolkes, 240,000 M. stark, nach Aethiopien aus. Auch öffnete er das bisher ganz abgeschlossene Land dem Verkehr der Ausländer, namentlich der Griechen, und zog fremde Kaufleute herein, um das abgestorbene und erstarrte ägyptische Leben durch Zuführung neuer Kräfte aufzulockern und , zu erfrischen. Und in demselben Geiste handelte sein Sohn Necho (616 — 597), der durch einen allerdings nicht vollendeten Kanal zwischen dem unteren Nil und dem rothen Meere dem Verkehr der westlichen Welt mit Indien eine Straße zu eröffnen versuchte und durch phönikische Seeleute Afrika umschiffen ließ, sowie dessen Nachfolger; aber das ägyptische Volk hatte sich ausgelebt; es erlag im I. 525 v. Chr. den erobernden Persern, nach fast 3000jährigem Bestehen des Pharaonenreichs. Aegypten war ein einförmiges Acker- und Weideland, von öden Wüsten und Felsgebirgen eingeschlossen und von der übrigen Weltabgeschieden,und seinebewohnerhaben in ihrer Abgeschlossenheit sich eigenthümlich zu einförmigem Leben entwickelt. Einförmig ist ihre politische Geschichte, eintönig und starr ist ihre Baukunst mit ihren riesigen Maßen, einförmig sind auch die verschiedenen Volksklassen zu Kasten erstarrt, d. H. diese einzelnen Volksklassen bestanden wie verschiedene Völker neben einander ohne Eheverbindung und mit der Nöthigung, daß die Kinder immer wieder das Geschäft ihrer Vorfahren ergreifen mußten. Die Aegyptier zerfielen in 7 Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Sauhirten (unrein und verachtet), Gewerbtreibende, Nilschiffer, Dolmetscher (erst durch Psammetich begründet). Ueber dem Ganzen stand der König mit despotischer Macht, wahrscheinlich der Kriegerkaste

3. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 170

1879 - Leipzig : Teubner
170 Der Jülich'sche Erbfolgekrieg 1609. Dräniert und die zahlreichen Reformirten int Jülich'schen für sich zu gewinnen. Es drohte ein allgemeiner Krieg. Um den Ausbruch besfelben zu verhindern, schlugen sich Eng-laub und Frankreich ins Mittel, und so kam es zwischen bett beibett Prätendenten zu dem Vergleich zu Xanten (1614), wonach die eine Hälfte der Erbschaft, Cleve, Mark und die Hälfte von Ravensberg und Ravenstein (in Nord-brabant) an Braubeuburg, die attbere, aus den Herogthümern Jülich und Berg bestehenb, an Pfalz-Neuburg kam. Erst 1666, zur Zeit des großen Kurfürsten, würde der Erbstreit bttrch bett Vergleich zu Cleve enbgültig entfchieben. Branden-bttrg erhielt das Herzogthnm Cleve ttnb die Grafschaften Mark und ganz Ravensberg. Durch die eben erwähnten Erwerbungen im Osten und Westen stieg der Länderbesitz des Braubeuburger Hauses auf mehr als das boppelte, von 716 ans 1471 Qnadrat-meilen. Der brandenburg-preußische Staat war jetzt der bedeutendste in Norddeutschland, und da das Herzogthnm Preußen nicht zum deutschen Reiche gehörte, so hörte er aus ein bloßes deutsches Reichslehen zu sein. Durch den Uebertritt des Fürstenhauses aber zur reformirten Kirche, während der größte Theil der Unterthanen lutherisch war, wurden die Hohenzollern dahin geführt, bei energischem Festhalten des protestantischen Princips in ihren Landen eine religiöse Duldung zu üben, wie sie anderwärts in Deutschland nicht vorkam. 2. Preußen bis zum I. 1618. Die Preußen an der Küste der Ostsee zwischen Weichsel und Niemen, ein aus slavischen, deutschen und lettischen Stämmen gemischtes Volk, widerstanden lange Zeit der Einführung des Christenthums und vergalten die kriegerischen Angriffe ihrer Nachbaren durch verheerende Einfälle in deren Land. Da wandte sich der Bischof Christian von Oliva und der polnische Herzog Konrad von Masovien zur

4. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 36

1879 - Leipzig : Teubner
36 Ausbreitung der Reformation. lichkeit von England hinstellte. Er zog die reichen Kirchengüter für sich ein und gestaltete die Kirchenverfassung um; aber die Lehren der katholischen Kirche behielt er zum größten Theile bei. So ward in England die Reformation von oben befohlen, während sie in Deutschland von dem innersten Kern des Volkes ausging. Erst unter Heinrichs Sohn Eduard Vi. (1547—1553) wurde die Reformation soweit durchgeführt, daß die anglikanische Kirche als eine protestantische betrachtet werden konnte. Von Deutschland aus verbreitete sich der Protestantismus in Schweden, wo Gustav Wasa, der das Land von der Herrschaft der Dänen befreit hatte und zum König gewählt worden war (1523), nach persönlicher Rücksprache mit Luther die lutherische Religion zur Staatsreligion erhob. Dasselbe geschah in Dänemark und Norwegen. Im Allgemeinen kann man sagen, daß der Protestantismus seinen fruchtbarsten Boden bei den germanischen Völkern gefunden hat, in Deutschland und der Schweiz, in Holland, England, Dänemark, Norwegen und Schweden. Der römische Katholicismus wird vorzugsweise vertreten von den romanischen Völkern Europas, Italienern, Franzosen, Spaniern, Portugiesen. Bei den slavischen Völkern im Osten Europas, Russen n. s. f., ist die griechisch-katholische Kirche vorherrschend. Iy. Der Mauernkrieg. Die Wiedertäufer in Münster. 1525. 1534. In der Mitte der zwanziger und der Mitte der dreißiger Jahre entstanden in Deutschland verderbliche Empörungen und Ausstände, welche zum Theil wenigstens mit der Reformation zusammenhingen. Im Jahre 1525 brach der s. g. Bauernkrieg aus. Die Bauern lebten schon seit langer Zeit unter furchtbarem Druck der Fürsten, des Adels und der Geistlichkeit, die sie unter Verachtung aller menschlichen Rechte wie leibeigene Knechte behandelten. Die Bauern mußten schwere Abgaben zahlen, fast die ganze Woche srohnden,

5. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 76

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
sowie Tausende von Stoßzähnen (Elfenbein) desselben. — Die Halbinsel Kamtschatka — etwa so groß wie Italien — ist mit einer Doppelreihe thätiger Vulkane besetzt, die zum Teil die Höhe des Montblanc haben. — Die Tundra. 1. Bewohner. Sibirien ist seines rauhen Klimas sowie der vielen Berge, Sümpfe und Seen wegen sehr schwach bevölkert. In ganz Sibirien wohnen nur 4 Millionen Menschen (soviel wie in der Stadt London), und auf 1 qkm kommt im Durchschnitt noch nicht ein Mann. (Vergl. damit die Dichtigkeit der Bevölkerung im Königreich Sachsen! S. 41.) Die Bewohner sind teils halbwilde Iägervölker wie die Samo- jeden und Jakuten (im Norden), teils eingewanderte russische Kolonisten, teils von Rußland hierher verbannte Verbrecher. Letztere werden je nach dem Grade ihrer Strafe als Pelzjäger oder Bergwerksarbeiter beschäftigt, zum größten Teile aber in die Ko- lonien geschickt. Hier werden sie in Abteilungen von 10—20 Mann einem Dorfe zugeteilt. Jeder erhält ein Stück Ackerland, Samen zur Aussaat, Ackergeräte und einen Bauplatz in der Nähe des Dorfes. Brenn- und Bauholz findet der Kolonist in den nahen Wäldern, und bis er seine Hütte errichtet hat und die erste Ernte reis ist, muß ihm die Gemeinde Obdach und Nahrung unentgeltlich geben. 2. Die wichtigsten Städte in Sibirien sind: Tobolsk (20 T.), westl. Haupt- stadt und Hauptniederlage des sibirischen Pelzwerkes, Tomsk, Mittelpunkt der Gold- gewinnung, Universität, Irkutsk am Baikalsee, östliche Hauptstadt, und Iakutsk an der Lena, die kälteste Stadt der Erde (S. 75), fast nur von Pelzjägern bewohnt. Da jetzt die Pelztiere in den Wäldern immer seltener werden, so wenden sich die Bewohner vielfach dem Berg- und Hüttenbau zu. Der Ural liefert viel Gold, Platiua und Eisen; der Altai Silber und Blei. Der Hauptort für den Bergbau am östlichen Abhänge des Ural ist Iekaterinburg. b. Kaukasten liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, von dem das Land den Namen erhalten hat. Die Bewohner des Kaukasus, die Georgier und Tscherkessen, sind wegen ihrer Körperschönheit weit berühmt. An der einzigen fahrbaren Straße, welche von Rußland über den Kaukasus nach Persien führt, liegt Tiflis (100 T.), die Haupt- stadt Kaukasiens. Von hier führt eine Eisenbahn nach Baku.

6. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 83

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
dische Feigen), von denen oft ein einziger Baum mit seinen Lustwurzeln ganz allein für sich einen Wald bildet. Im März beginnt die heiße Jahreszeit. Das Gras ver- dorrt, die Bäume entlauben sich, und der Boden wird zu Staub. Die Lust glüht wie ein Ofen, der Kopf wird betäubt, kein Schlaf stärkt die erregten Nerven. Tag und Nacht ist jeder in Schweiß gebadet. Alles sehnt sich nach Regen, der sich gewöhn- lich auch im Mai einstellt. 5. Das Hochland von Dekan senkt sich von Westen nach Osten, ist aber sowohl an der Westküste (Malabar) wie an der Ostkliste (Koromandel) mit Randgebirgen um- geben. Diese üben auf das Klima der Halbinsel einen großen Einfluß aus. Wenn nämlich vom Mai bis September die Monsunwinde aus Südwest wehen, so entladen sich die Regenwolken an der Westküste, während die Ostküste dürr und regenlos bleibt. Wenn aber vom Oktober bis April die Winde aus Nordost wehen, dann hat die Ostküste Regen, nicht aber die Westküste. Das Innere des Landes aber bekommt nur selten Regen (warum? S. 67) und ist daher vielfach dürr und wüstenartig. Auf einer kleinen Insel an der Westküste liegt Bombay [bombeh] (800 T.), der Haupthafen für Baumwolle und Baumwollenwaren. An der flachen Ostküste liegt an der einzigen Stelle, die durch größere Schiffe zu erreichen ist, die Hafenstadt Madras (400 T.). 6. Die Bewohner Vorderindiens (260 Millionen) gehören größtenteils dem Hindustamme an. Nur etwa der siebente Teil besteht aus Muhamedanern und ein- gewanderten Christen. (Etwa 12 000 Europäer.) Die Hindu bilden noch heute wie vor Jahrtausenden vier Kasten: 1. Brah- manen oder Priester; 2. Krieger; 3. Ackerbauer und Gewerbtreibende und 4. Knechte. Zu keiner Kaste gehören die Parias. Dieselben sind so verachtet, daß niemand sie berühren noch mit ihnen essen und trinken darf. Die Hindu verehren Brahma als den Schöpfer, Wifchnu als den Erhalter und Schiwa als den Zerstörer der Welt. Diesen Götzen bringen sie in prachtvollen Tempeln (Pagoden) Opfer. Nach ihrem Glauben wandert die Seele eines Verstorbenen in den Leib eines andern Menschen oder Tieres. Daher scheuen sie sich, irgend ein Tier zu töten, ausgenommen Fische. Wer mit Brahma vereinigt werden will, muß jede Arbeit meiden und alles um sich her ver- gessen. Daher sieht man an allen öffentlichen Plätzen die Büßer vor ihren Götzen- bildern sitzen. Sie peinigen sich in jeder nur denkbaren Weise. Dort sitzt einer im heißen Sonnenbrande noch zwischen fünf Feuern, ein andrer steht tagelang auf den Zehenspitzen; dieser macht weite Reisen in Schuhen mit spitzen Nägeln, jener hängt sich so lange an einen Baum, bis ihm die Arme absterben. Das Leben ist für den Hindu nur eine Prüfungszeit, die er auf jede Weise abzukürzen sucht. Daher ziehen auch alljährlich große Scharen nach Benares und stürzen sich in die heiligen Fluten des Ganges. Gewöhnlich verbrennen die Hindu ihre Toten. Die Sitte jedoch, daß sich die Frau beim Tode ihres Mannes mit ihm verbrennen läßt, ist von den Eng- ländern ausgerottet worden. — Das Christentum findet nur langsam Eingang. 7. Seit 1857 steht Vorderindien vollständig unter der Herrschaft Englands, dessen Königin seit 1876 auch den Titel „Kaiserin von Indien" führt. Zu Vorder- indien gehört auch die Insel Ceylon (Kaffee). 26. Hinterindien. (4mal so groß wie Deutschl. — 40 M.) 1. Von den mächtigen Strömen, welche das Land durchfließen, ist der Mekong am bedeutendsten. In den Niederungen gedeiht der Reis so vorzüglich, daß auch Vorderindien z. T. von hier aus damit versorgt werden kann. Die Westküste ist im Besitz der Engländer; den übrigen Teil nehmen die Reiche Annam, Siam

7. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 90

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
c. Algerien, ehemals Numidien (Nomadenland) genannt, steht seit 1830 unter französischer Herrschaft. Die Kultur des Bodens wird durch künstliche Bewässerung immer ergiebiger. Man erntet Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, und auch Tabak und Wein werden mit Erfolg angebaut. Der Boden ist stellenweis so außerordentlich fruchtbar, daß ein einziges Weizenkorn schon 150, ein einziges Gerstenkorn sogar schon 300 Ähren hervor- gebracht hat. Gemüse, besonders Blumenkohl, ist dort im Januar und Februar schon sehr weit gediehen und wird vielfach über Marseille nach Frankreich und Deutschland eingeführt. Die Hauptstadt Algier hat etwa 50 000 Einwohner. Aus den ver- schiedenen einheimischen Völkern haben die Franzosen die Turkos- und Zuavenregi- menter gebildet. d. Marokko wurde im Altertum nach dem heimischen Gebirgsvolk der Mauren „Mauretanien" genannt. Es ist ein höchst fruchtbares Land, das mit Hilfe künstlicher Bewässerung überreich an Getreide, Olivenöl und Baumfrüchten sein könnte. Unter der Gewaltherrschaft seines Sultans und dessen Beamten ist aber das Land sehr herab- gekommen. Die Bewohner sind alle eifrige Muhamedaner. Sobald sich ein Christ oder Jude auf der Straße sehen läßt, spuckt man vor ihm aus und schimpft ihn einen „ungläubigen Hund". Der Sultan wohnt abwechselnd in Fes und Marokko. 32. Die Sahara. Die Sahara, die größte Wüste der Erde, ist fast so groß als ganz Europa. Lange Zeit stellte man sich dieselbe als ein endloses Sandmeer vor. Das ist sie aber nur zum kleinsten Teile. Der weitaus größere Teil enthält weite Sandstein-Hochebenen, die stellenweise mit Kiesel- und Felsgestein angefüllt sind. Ja, man findet hier sogar gänze Gebirge, die an Ausdehnung den Alpen gleichkommen und an Höhe das Riesen- gebirge übertreffen. Aber die Berge sind meistens kahl und bestehen aus dunklem, schwarzem Felsgestein, das nur an wenigen Stellen mit frischem Grün geschmückt ist. Selten entquillt dem Gebirge ein Bach, und wo es geschieht, da verdunstet er bald oder versickert im Saude. Die Entstehung der Wüste ist hauptsächlich auf zwei Ur- Wüstenstnrm in der Sahara.

8. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 92

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Ii — 92 — 4. Ober- oder Nordguinea ist ein flacher Küstensaum, der nach dem Innern zu durch hohe Randgebirge abgeschlossen ist. Die vom Meere her nach dem heißen Innern zu ziehenden Wolken kühlen sich daher an diesen Gebirgen ab, und so erhält die Küste eine gewaltige Regenmenge. (Höhe der jährlichen Regenmenge 4—5 m, vergl. S. 81 u. S. 4.) Infolgedessen bilden sich hier an der Küste große Sümpfe, die sich unter dem Einflüsse der tropischen Hitze mit dem dichtesten Urwalde bedecken. Die Dünste aber, welche dem feuchten Boden entsteigen, erzeugen das gelbe Fieber, das dem Europäer leicht tödlich wird. Nach den Produkten, welche man von den einzelnen Küsten holte, unterschied man eine Pfeffer-, eine Zahn-, eine Gold- und eine Sklavenküste. Letztere war der Schauplatz des grausamsten Sklavenhandels. Hierher trieb der Sklavenhändler mit der Peitsche seine „schwarze Ware". Hier lud er sie zu Schiffe und segelte dann mit ihr nach Amerika, wo er sein „Ebenholz" auf dem Markte zu hohem Preise an die Pflanzer verkaufte. Jetzt besitzt Deutschland an dieser Küste eine kleine Kolonie, das Togoland (an Größe dem Königreich Württemberg gleich). An der Pfefferküste ist 1822 eine Kolonie (Liberia) für freigelassene Neger gegründet worden. Hinter der Goldküste liegt das Negerreich Aschanti, hinter der Sklavenküste das Negerreich Dahome. 5. Dahome. Unter allen Negerstaaten ist das Reich Dahome eins der bekann- testen. Alle Unterthanen des Königs, selbst die höchsten Beamten, sind seine Sklaven. Bei allen Festlichkeiten, besonders aber beim Tode des Königs, werden Menschen in großer Zahl geopfert. Als 1859 ein König in Dahome starb, ließ sein Sohn 4500 Sklaven auf seinem Grabe schlachten, so daß dasselbe ganz in Blut schwamm. Vor jedem Eingange zur Wohnung des Königs liegt ein Hausen Knochen und Elefanten- schädel, und auf dem obern Rande der Mauer prangen eine Anzahl Totenköpfe. Außer einer Armee von 30 000 Mann besitzt der König von Dahome auch eine Garde, welche aus 5000 Frauen besteht. Seine Einkünfte bezieht der König aus dem Sklaven- Handel. Von Zeit zu Zeit macht er nämlich mit seinen Kriegern förmlich Jagd auf seine Unterthanen, überfällt zur Nachtzeit die Dörfer und verkauft alle eingefangenen Leute au die Sklavenhändler. 6. Kamerun. Südlich vom Kamerungebirge fließt der Kamerun, ein kurzer, aber sehr breiter Fluß. Auf demselben unterhielt mehrere Jahre hindurch ein Hamburger Haus einen „Hnlk", d. i. ein abgetakeltes und festgeankertes Schiff, das den Euro- päern als Warenlagerung und Wohnung diente. Gegen Perlen, Messer, Bänder, Pfeifen !c. wurden dann die Hauptprodukte des Landes, Elfenbein und Palmöl, ein- getauscht, um später nach Europa verladen und hier — das Palmöl zu Seife und Stearinkerzen — verarbeitet zu werden. In neuester Zeit hat das oben erwähnte Hamburger Haus vom König Bell und anderen kleinen Negerfllrsten hier am Kamerik, einen Landstrich käuflich erworben, der unter dem Namen „Kamerun" eine deutsche Kolonie bildet. Diese Kolonie umfaßt zwölf Negerdörfer, deren jedes den Namen seines Königs führt. (In ihrer ganzen Ausdehnung aber ist sie größer als das König- reich Preußen.) Gegenwärtig wird der Tauschhandel in einem am Ufer errichteten Handelshause (Faktorei) vorgenommen. Die Kamerunneger oder Dualla bewohnen zierliche Hütten, die mit Palmblättern gedeckt sind. Als Haustiere werden Hühner, Enten, Ziegen und Schweine gehalten. Auch Hunde werden gemästet und verzehrt. Die Dualla leben nur vom Handel. Die wenigen Haus- und Feldarbeiten lassen sie von ihren Sklaven und Frauen verrichten. Die Sklaven, welche in besondern Dörfern zusammenwohnen, werden — wie auch die Kriegsgefangenen — zu besondern Festen oft gräßlich hingeschlachtet. Am Ufer des Kongo stehen bereits ein Missionshaus und zwei Schulhäuser.

9. Erdkunde in anschaulich-ausführlicher Bearbeitung - S. 95

1893 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Das Küstenland erhält nur selten Regen und ist daher dürr und sandig. Je weiter man aber zu den Hochebenen des Innern emporsteigt, desto grüner und srucht- barer wird das Land, weil es hier schon öfters im Jahre regnet. Die Bewohner dieses Landstriches (Damaraland) sind die schwarzbraunen Herero. Ihr ganzer Reich- tum besteht in Rindern, Schafen und Ziegen, und mancher besitzt Herden, die nach Tausenden zählen. Die Gespräche der Herero drehen sich meist um ihre Ochsen und Kühe. Sie leben meist von der Milch ihrer Tiere und von Wild. Ein Kalb oder ein Lamm wird nur geschlachtet, wenn ein Begräbnis oder sonst ein Fest gefeiert wird. Fehlt es einmal an Milch, dann leiden sie lieber Hunger, als daß sie eins ihrer Tiere töten sollten, um sich einmal satt zu essen. — Schon seit den vierziger Jahren sind deutsche Missionare in diesen Gebieten thätig. Von den Stationen Bethanien, Bersaba, Gibeon, Neu-Barmen n. a. aus wird die christliche Lehre verbreitet, und Blutrache, Diebstahl und Gespensterfurcht nehmen mehr und mehr ab. 5. Die Bewohner Südafrikas waren ursprünglich die armseligen Buschmänner und Hottentotten, die aber ums Jahr 1600 teilweise von den Kaffern verdrängt wurden. Im 17. Jahrhundert nahmen holländische Boeren [bnren], ums Jahr 1800 die Engländer das Land in Besitz. Die jetzigen Bewohner sind größtenteils Engländer. Außer ihnen giebt es noch Deutsche, Kaffern und Hottentotten. Die Kaffern bewohnen den Südosten Afrikas und bilden viele Stämme, von denen die Zulnkaffern (in Natal) die wildesten sind. Sie haben sämtlich eine dunkel- braune Haut, die mit Tierfett beschmiert und mit roter Erde bemalt wird. Ihre Hütten haben wie die der Hottentotten die Form eines Bienenkorbes 10—20 solcher Hütten Hottentottenlraal. btlbert einen „Kraal", in dessen Mitte der gemeinschaftliche Viehhof liegt. Der aame Reichtum des Kaffern besteht m Rindern; stirbt ihm eins davon, so beweint er es oft

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 7

1893 - Hannover : Hahn
7 Die Gewässer beherbergen neben den Alligatoren eine Anzahl von Fischen, Flußschildkröten und Wasserschlangen; Delphine finden wir im Amazonas und Orinoco. Eingeführt sind von Europa außer den Pferden auch Rinder und Schweine, sowie Hunde, die in Rudeln wild umherlaufen und äußerst lästig sind. Die Bevölkerung S.-Amerikas ist sehr gering. Auf nahezu 20 Mill. (17 730000) qkm kommen nicht viel über 30 Mill. E. (vergl. Deutschland: 50 Mill. E. auf weniger als Vz« jener Fläche); nur 9 Städte zählen 100 T. E. und darüber. Die Urbevölkerung bilden die Indianers (A. G. 61), die in Stämmen wild umherschweifen, sich hauptsächlich von Jagd und Fischerei nähren (wegen des Mangels an milchgebenden Haustieren kein Noma- denleben) und auf einer sehr niedrigen Kulturstufe stehen. Groß im Erdulden von Schmerzen und Beschwerden sind sie sonst ohne Energie; Rachsucht und Grausamkeit sind hervorstechende Eigenschaften ihres Charakters. Kannibalismus bei einigen Stämmen. Zwei Kulturstaaten fand man bei der Entdeckung auf den Anden: die Jucas von Peru (Ackerbau und Bergbau) und die Muyscas von Bogota. Den zweiten Bestandteil bilden die Negers. Wir finden sie besonders an der n. und ö. Küste, wo sie die schwächlichen Indianer bei den Plantagenarbeiten ablösten. — Las Casas. — Sie sind jetzt sämtlich freigelassen. Trägheit derselben. Die Europäer gehören meist den romanischen Völkern an; Germanen in Chile, Süd-Brasilien und Argentinien. Zunächst wurde wegen des Gold- und Silberreichtums der Ge- birge eine Reihe von Kolonieen an der N. - und W.-Küste von den Spaniern gegründet; dann folgte die Besiedelnng der übrigen Teile. Der ganze O. — Brasilien — fiel nach der Landung Cabrals (1500) durch den Schiedsspruch des Papstes den Portugiesen zu. Der durch die Habsucht der Spanier hervorgerufene Druck — die ameri- kanischen Produkte durften nur in Spanien abgesetzt werden; nur in Europa geborne Spanier wurden zur Verwaltung zugelassen — be- wirkte nach dem Sturz der spanischen Bourbonen durch Napoleon I. den Abfall der Länder und die Bildung von freien Republiken. Dieselben haben sich auch nach langen Kämpfen (1810—25) behauptet, *) Die Mischlinge von Indianern und Europäern nennt man Mestizen, von Negern und Europäern Mulatten, von Negern und Indianern Zambos.
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