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Hindustan, denn es ist ein hoher, wilder und unübersteiglicher Ge-
birgsstock. Die übrigen Gebirge Iran's haben den Charakter von
Randgebirgen.
9. Der Nord-Rand von Iran, anfänglich, im O., blos ein
kettenartiger, relativ niedriger Ausläufer des Hindu-Kuh, Pa ro-
pa mi sus genannt, sinkt weiter westwärts, etwa unter dem Mer.
der Sirr-Mdg., bis zu 4000' absol. Höhe und tiefer herab. Bon
hier bis zur S.o.-Ecke des kaspischen See's fehlt ihm sogar häufig
eine südliche Abdachung. Dies ist daher der zugänglichste Theil
des west-asiatischen Hochlandes. — Aber an der S.o.-Ecke des
kaspischen See's erhebt sich eine wilde, hohe Bergkette, Albors
oder Elbrus genannt, umsäumt die Ufer dieses Binnenmeers bis
zum Kur, fällt jäh gegen den See, sanfter gegen S. ab, trägt die
saftvollste Vegetation und eine Menge steilaussteigender Gipfel, un-
ter denen der Vulkan Demavend (690£).2.) die Höhe von mehr
als 12000' erreichen soll. —
10. Der Ost-Rand von Iran oder das indisch-persi-
sche Grenzgebirge fällt ungemein schroff und steil ostwärts zur
Indus-Ebene ab, und ist von keinem einzigen Querthale durchbrochen,
daher eine wahrhafte Grenzmauer zwischen Indien und Persien.
Nur das Thal des Kabul-Flusses, welches den Hindu-Kuh von
diesem Gebirge sondert, führt bequemer aus dem einen Lande in
das andere. Einer der höchsten Gipfel — der Salomonsthron
— soll 12000' üb. d. M. aufsteigen. —
11. Der Süd-Rand gleicht dem Ost-Rande, besteht wie
dieser aus mehreren Parallelketten, welche, von keinem Querthal
durchbrochen, mauerartig nach Außen hin abfallen, nach Innen zu
immer höher werden, und durch terrassenförmig über einander lie-
gende Längenthäler geschieden sind. Die vertikalen Verhältnisse sind
noch im Dunkel; wir wissen nur, daß die höchste Kette im O. des
persischen Golfs bis zu 7800' aufsteigt, und daß hier die Sohlen
der höchsten Längenthäler eine abs. H. von 4000' haben.
12. Die Sch eitelflächc von Iran ist wasser- und darum
vegetationsarm, und besteht, im Gegensatz mit den paradiesischen
Thälern des Süd-Randes, mehrentheils aus Salz-, Kies- und
Sandwüsten oder aus baumlosen Steppenflächen. Seine absolute
Höhe beträgt im O., in der Gegend von Kabul, an 5000, im W.
nur gegen 4000, in der Mitte, nämlich im W. des Zareh-See's,
vielleicht nur 2000 — 3000'. —
13. Das medisch- oder kurdisch-armenische Hoch-
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Extrahierte Ortsnamen: Indus-Ebene Indien Persien Kabul
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Neben und zwischen diesen Scheidegebirgen liegen nun, In verschiedener ab-
soluter Höhe, weite, vorherrschend ebene, großentheils steppenartige Plateaus, in
welche die Thäler ungemein steil und tief eingeschnittcn sind, während sie zugleich
mehrfach von isolirten, doch thcilweis sehr gewaltigen Bcrgmassen überragt wer-
den. — Jene ebenen Scheitelfiächen bilden mit ihrem einförmigen, durstigen,
abwechselnd dem Schnee eines strengen Winters und der Dürre des heiße« Som-
mers erliegenden Pflanzenwuchs, die Weidegründe des Landes, — während die
Vegetation — und zwar die freiwillige wie die erzogene — in den Thälern,
aber auch auf den unteren Berghängen, überhaupt in allen wohlbewässertcn Lo-
kalitäten, zu der höchsten Fülle und Anmuth gedeiht. —
Die höchste Stufe des armenischen Terrasscnlandcs bildet ivuhrscheinlich
das fast bis zu 6000' abs. Höhe aufsteigende Tafelland von Erserum (Ar-
zerum), zwischen dem ersten und zweiten Scheidegebirgszuge, das Quell-Land
des nördlichen Phrat. Es senkt sich ostwärts zum oberen Arares hinab, wo die
Hochebenen von Eriwan nur noch etwa 3000' üb. d. M. liegen. Um so
kolossaler erscheint die gewaltige, aus diesen bis zu 16000' abs. Höhe empor-
stcigendc Bergmasse des Ararat, deren neueste furchtbare Erschütterungen und
Zerrüttungen darthun, daß sie einen noch nicht erloschenen vulkanischen Heerd
zudeckt. —
Die Terrasse zwischen dem zweiten und dritten Scheidegebirge, das obere
Stufcnland des Murad, scheint dem Plateau von Erserum an abs. Höhe
nicht nachzustehen; doch ist ihrer unebenen Oberfläche nur geringen Theils (Ebene
von Charput) der Charakter des Tafellandes zuzusprechen. —
Mit großer Deutlichkeit tritt derselbe dagegen in einer dritten Terrasse, in
dem von dem dritten und vierten Scheidegebirgszuge eingeschlosseneu, etwa 3000'
üb. d. M. liegenden Steppen-Plateau von Diarbekir, dem oberen Stufen-
lande des Tigris, so wie in der ungefähr eben so hohen, dreiseitigen kleinen
Kultur-Ebene von Malatia hervor.
Im Süden des vierten Scheidcgebirgszuges folgt dann noch eine vierte
Terrasse, welche wegen ihres ebenen Steppenbodens die „Tschöll,". d. i. Steppe,
genannt wird, und bei näherer Betrachtung in mehrere, längs des Euphrat und
Tigris tiefer und tiefer hinabsinkende, durch schmale, niedrige, kahle Fclsenketten
von einander gesonderte Steppenflächen zerfällt. So die Ebene von Urfa im O.
des letzten Euphrat-Durchbruchs, — und die Terrasse von Mossul im S. des
Tigris-Durchbruchs von Dschesirch. Die letztere zieht sich bis Tckrit an diesem
Strome hinab, wo er, wie der Euphrat oberhalb Biradschik (Bir), die letzten
Felsenricgel durchbricht. — Dann durchströmen die berühmten Flüsse mit gerin-
gerer Eile und größerer Breite ihr weites, ebenes Mesopotamien. —
14. Das kleinasiatische Hochland. — Die westliche Fort-
setzung des armenisch-georgischen Grenzgebirges streicht auf der Wasserscheide
zwischen den Euphrat- und Pontus-Becken, — wo sie sich mit dem weit sichiba-
ren Munsur-Dagh bis zu etwa 8000' abs. Höhe erhebt, — und westwärts
immer weiter, immer parallel mit der pontischen See-Küste, in Gestalt einer
hung steht, und zwar um so wahrscheinlicher, als auch für einen westwärts,
unfern Konjeh, liegenden Nebenzweig des Taurus der Name „Bin Boa
Dagh," d. i. „Gebirge der 1000 Stiere", in Gebrauch ist. —
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breiten, wahrscheinlich bis zum Jda und dem K. Baba ununterbrochenen, 6000,
5000, 4000' üb. d. Meere aufstcigcnden Bodenanschwellung, welche sich ganz all-
màhlig, wie ein ganz flaches Dach gegen das Innere der Halbinsel, gegen den
Nord-Fuß des Taurus hinabscnlt, nordwärts dagegen, zur Küste hin, in zahl-
reiche, vielnainige, durch die Thäler der Pontus-Zuflüsse mehrfach zerstückte Pa-
rallelkctten zerspalten ist. — Auf solche Weise fällt sie in mehreren steilen Ab-
sätzen gegen das schwarze Meer ab, indem sie seine Süd-Küsten überall mit
dunklen Felsenwändc» ummauert.
Diese meerwärts gekehrten Terrassen des Randgebirges sind mit der reich-
sten, saftvollsten Vegetation geschmückt und mit hochstämmigen Waldungen be-
kleidet, während seine flache, von dem inneren, 3000 — 5000' üb. d. M. liegen-
den Scheitel der Halbinsel gebildete Rückseite, auch in Bezug auf die organische
Natur, auf das entschiedenste damit kontrastirt. —
Zwar findet sich auf diesem Tafellände an den wenigen Stellen, wo Fleiß
und Wasser nicht fehlen, die höchste Fruchtbarkeit; im Allgemeinen aber ist es
pstanzenarm, baumlos, steppenartig, weil der kluftreiche Felsenbodcn den Nieder-
schlag verschluckt, die Bildung befruchtender Wasseradern keineswegs begünstigt,
und die belebende Verzweigung des Waffernetzes beschränkt. Denn die Quellen,
die Bäche, die Flüsse finden zum Thcil in unterirdischen Kanälen ihren Abfluß,
so daß an mehreren Punkten mächtige Gewässer ganz plötzlich aus dem Schoße
der Erde hervortreten, und andere eben so plötzlich in irgend einem, nicht selten
unter Sumpfflächen versteckten Geklüfte des Bodens verschwinden. — Häufig ist
auch die Oberfläche der Scheitelebene reich an Salzlachen und der Boden mit
Salz-Krystallcn geschwängert, weshalb dann nur eine ganz spezifische Vegetation
gedeihen kann. —
Alle diese Erscheinungen finden großenthcils ihre Erklärung durch die zahl-
reich vorhandenen Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, welche diesen Boden
erschüttert, unterwühlt, hier gehoben, dort gesenkt hat. Als riesenhafte Denk-
säulcn solcher Katastrophen steigen die erloschenen, oder doch seit Jahrhunderten
ruhenden Vulkan-Berge des Argäus oder Erdschisch (im Quellgebiete des
Halys), des Hassan-Dagh (38"N.b., 51"O.l.) re., jener 12000—13000,
dieser vielleicht 8000' üb. d. M., auf, — und zahlreiche andere, ebenfalls isolirte,
kleinere und größere Kegelberge von (wahrscheinlich) vulkanischem Ursprünge un-
terbrechen die Einförmigkeit jenes Tafellandes, so daß man viele Tage über kah-
len Horizvntalboden reisen kann, während man sich doch ununterbrochen von gi-
gantischen Felsbergen umgeben sieht. —
Den Süd-Rand des Hochlandes und zugleich der Halbinsel bildet die Fort-
setzung des Taurus. Im Westen der engen Spalte, in welcher der Euphrat
oberhalb Gerger diesen Bcrgzug brausend durchschneidet, bildet derselbe das
Scheidegebirge zwischen den Hoch-Terrassen von Malati« und Orsa, erreicht im
N. der Bucht von Skanderum die absolute Höhe von 10000 bis 12000', und
streicht niedriger, unter verschiedenen Benennungen, bis zum ägäischen Meere,
immer längs der südlichen Gestade der Halbinsel, dergestalt, daß nur schmale
Säume niedrigen Landes zwischen der Küste und dem steilen Bergfuße übrig
bleiben. — Dieser Süd-Rand fällt daher, wie der Nord-Rand, meerwärts viel
tiefer hinab, als landwärts, und ebenso findet sich die Erscheinung wieder, daß
der von den feuchten Seewinden getroffene äußere Abhang des Randgebirges in
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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ler Ausdehnung ab. Die Kettenform der Gebirge ist allgemein,
mit einer einzigen Ausnahme.
Iii. Die Wasser-Systeme und unteren Stufenlander
S ü d - A m e r i k a's.
13. Die patagonische Ebene, das untere Stufenland zweier
großer Ströme (Rio negro u. Rio colorado), ist sehr wenig bekannt,
größtentheils salzige oder steinige Steppe mit ärmlicher Vegation.
14. Die Pampas und der Rio de la Plata. Der
Parana entquillt dem N.w.-Abfall der Kette von Villa Rica,
bricht in zwei verschiedenen Absätzen durch ihre westlichen Zweige
in sein unteres Stufenland, die Tiefebene der Pampas, eine un-
absehbare, anbau-, Holz-, berg- und hügelarme Grasflur, welche an
einigen Stellen zum Sumpf oder zur Salzsteppe wird. Der Pa-
raguay, der auf dem niedrigen Wasserscheiderücken der wüsten Cam-
pos Parexis entspringt, durchfließt sie ihrer ganzen Länge nach. —
An seiner Mündung 5—15 Mln. breit; — 210 Mln. oberhalb
derselben schon schiffbar. —
15. Der S. Francisco durchfließt ein weites, 900 —1700'
hohes, oft überschwemmtes Thal, und ist weit aufwärts schiffbar. —
Der Paranaiba, ein Fluß d. Tieflandes, zeigt denselben Wafser-
reichthuin wie alle, selbst die Küsten-Flüfse Amerika's.
16. Der Maranon und seine Stufenländer. Sein
oberer Lauf in einem tiefen, engen Längenthale der Cordilleren
von Peru; im mittleren durchbricht er die ostw. vorliegenden
Cordilleren in einem engen Querspalt; beide sind unverhältnißmäßig
kurz im Vergleich mit seinem unteren Lauf durch die, von O. nach
W. 450 Mln. breiten, nach ihm benannten Tiefländer, welche nur
durch einen niedrigen Wasserscheiderückcn von den Pampas geson-
dert, 300 Mln. von der Küste nur noch 600' über d. M. und zu
beiden Seiten des Maranon meist mit undurchdringlichen Urwäl-
dern bedeckt, zum Theil aber auch als weite, bäum- und hügellose
Grasebenen (Llanos) ausgebreitet sind. — An der Mündung ist
d. Hauptarm des Stromes 12, der Nebenarm Para 5 Mln. breit. —
Seine Nebenflüsse sind, wegen ihrer riesenhaften Dimensionen, sämmt-
lich Ströme zu nennen. Mehrfache Bifurkationen, am bekann-
testen und merkwürdigsten die des Rio negro mit dem Cassi'quiari.
17. Die Tiefebene von Guyana. Die in der I. Abth.
S. 31 unter b. angeführten Flüsse stürzen, nebst vielen anderen, in
Wasserfällen von dem waldreichen Hochlande von Guyana in das
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gleichnamige Tiefland, dessen Ausdehnung meerwärts, vermittelst
der Scdutt- und Geröll-Massen, welche die genannten Flüsse aus
dem Gebirge herbeiführen, noch täglich wächst.
18. Der Orinoco und seine Stufenländer. Sein obe-
rer Lauf innerhalb des unbekannten Hochlandes von Guyana, des-
sen letzte Zweige der Strom mit Katarakten durchbricht; sein un-
terer Lauf, durch dichte Waldungen, umsäumt den W.: und N-
Fuß des Hochlandes; sein Mündungsland ist zur Regenzeit eine
weite Wasserfläche. Auf seinem linken Ufer weite Llanos, kahl, dürr
und vegetationsleer in der trockenen, mit mannshohen Gräsern
bekleidet in der nassen Jahreszeit.
19. Der Magd a lenen-Fluß und Cauca bilden tief ein-
geschnittene Längenthäler innerhalb der Cordillcren von Neu-Gra-
nada; das untere Stufenland des ersteren ist eine wellenförmige
Kulturfläche. —
20. Welche Gestalt würde Süd-Amerika haben, wenn der
Ozean um 1100' höher stände?
Iv. Die Wassersysteme und Stufenländer Nord-
Amerika's.
21. Die Stufenlander der Hudsonsbay-Flüsse und
des Mackenzie sind ohne eigentliche Gebirge, aber eigenthümlich
charakterisirt durch eine rauhe, klippige Oberfläche, durch viele nie-
drige, isolirte Felskämme (am Nord-Ufer des oberen See's 1000 —
1400' über dem Meere), durch eine unzählige Menge größerer und
kleinerer, mittelst kurzer Flußläufe häufig unter sich (periodisch) ver-
bundener Landseen, durch eine gewisse Regellosigkeit der Ober-
flächenbildung, welche die Entwickelung geregelter Strom-Sy-
steme verhindert zu haben scheint. Periodische Verbindung des obe-
ren Athapeskow mit dem Columbia, des Athapeskow-See's mit d.
Winnipeg-See und dem Saskatchavan-System. — Der Macken-
zie eilt mit reißendem Laufe am Ost-Fuße der Felsengebirge dahin,
und tritt erst unterhalb der Bärenfluß-Mündung von der felsigen
Hochfläche in sein Delta-Land.
22. Das Wasser-System des St. Lorenz. Die fünf groß-
ßen Seen (zusammen 4600 Elmln.), deren Abfluß er ist, liegen stufen-
förmig über und neben einander (der Obere See 600, der Ontario
230' üb. d. M.), so daß die Wassermassen des einen sich mit Strom-
schnellen und Katarakten in den andern entladen. (Niagara-Fall
160' hoch, 1600' breit). Die bis zu 20 Mln. breite, golf-ähnliche
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b. den Pensylvania-Kanal, aus dem Ohio (bei Pittsburg)
zum Susquehannah (bei Columbia); der höchste Lheil dieser Straße
durch eine Eisenbahn überschritten wird.
c. der Erie-Kanal führt aus dem Erie-See zum Hudson (nach
Albany).
6. Eine Schifffahrtslinie von New-Haven am Long-Jsland-
Sund zum St. Lorenz, mittelst des Connecticut und mehrerer
anderer schiffbarer Flußstrecken und Kanäle. Unvollendet.
e. Der Miami-Kanal zwischen dem W.^Ende des Erie-See's
und Cincinnati am Ohio; unvollendet.
f. Der Ohio-Kanal aus dem Ohio (bei Portsmouth) zum
Erie-See. Viele andere, sehr wichtige, aber kürzere künstliche Schiff-
fahrtslinien. —
28. Wodurch unterscheiden sich Nord- und Süd-Amerika von
einander und vom australischen Kontinent, in Betreff der Formen,
der Vertheilung und der Naturbeschaffenheit ihrer Hoch- und Tief-
länder und Gewässer?
V. Klima und organische Natur.
29. Amerika gehört acht verschiedenen Klimagürteln an; es
reicht durch vier Zonen; nur die südliche des ewigen Schnee's
fehlt. — Die Region des ewigen Schnee's ist dagegen in allen
Breiten anzutreffen.
Der nördlichen Zone des ewigen Schnee's gehören nur
geringe Räume an.
Die nördlichezone des veränderlichen Niederschlags
umfaßt den größten Theil von Nord-Amerika; die südliche be-
schränkt sich auf das schmale Süd-Ende Süd-Amerika's.
Das Klima des Regens nimmt dagegen eine Zone von 83
bis 88 Breitengraden ein, wird aber dennoch durch die horizontale
Gestalt Alnerika's in seiner Ausdehnung bedeutend geschmälert; es
herrscht in Süd-Amerika eben so vor, wie das des veränderlichen
Niederschlags in Nord-Amerika.
30. In der nördlichen Zone des veränderlichen Nie-
derschlags unterscheiden wir folgende Klimagürtel:
a. Klimag. der Moose und Beeren. — Aequat.-Gr.: eine
Linie, welche die West-Küste unter 60° B. schneidet, und über den
Sklaven-See zur Lorenz-Mdg. geht. Allgemeiner Charakter der
Vegetation: Im N. statt des Rasens eine Moosdecke, statt der
Bäume strauchartige, beerentragende Gewächse und Krüppelholz;
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Extrahierte Personennamen: Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Ohio Pittsburg Columbia Erie-See Albany Long-Jsland- Connecticut Cincinnati Ohio Ohio Portsmouth Amerika Nord-Amerika Süd-Amerika Nord-Amerika
31
zusammen. — Europ. Getreide nur theilweise eingeführt; — neben
antarktischen auch nördl. Waldbäume (Buchen); im W., an geichütz-
ten Stellen, Wein und feinere Obstarten. —
32. Die südliche Zone des veränderlichen Nieder-
schlags. Geringe Sommer- und mäßige Wintertemperatur. Ve«
getation ärmer als im entsprechenden nördlichen Klimagürtel;
Moose, Farrenkräuter, — Wälder von Buchen und Birken.
33. Die Region des ewig en S chnee's ist über den gan-
zen Erdtheil gelagert, in Folge seiner Meridian-Ausdehnung und
der Richtung seines Hauptgebirgszugs. Ihre untere Grenze ist zwi-
schen 19"N. und 30°(?)S.b. mehr als 14000' über d. M., aber
nicht unter dem Aequator am höchsten, sondern, wie erwähnt, unter
14° S.b. Große Erhebung der Region des flüssigen, daher be-
schränkter Bereich der Region des veränderl. Niederschlags.
Innerhalb des letzteren zwei Vegetations-Regionen: die der
Moose und Alpenkräuter, und die des Baumwuchses;
die obere Grenze der letzteren liegt unter 20° N. und 25° S.b.
12000' üb. dem M.; zwischen 5°N. und 20° S.b. Mangel an
Waldungen innerhalb der Region des veränderlichen Niederschlags;
dafür steigt Getreidebau in Peru 13100' üb. d. Meer, die Kartoffel
hier und in Quito bis in die unmittelbare Nachbarschaft des ewigen
Schnee's auf.
Innerhalb der Region d. flüssigen Niederschlags drei
Vegetations-Reg.: die der Tierra fria (zu welcher auch die ganze,
nicht breite Reg. des veränderl. Niederschlags gerechnet wird), deren
untere Gr. durch das Gedeihen des Getreides (bei 20° N.b. in
7200', bei 0° in 9000, bei 16° S.b. in 13000, bei 30° S.b. in
7000' abs. H.) bezeichnet werden kann, und innerhalb welcher hoch-
wüchsige Bäume in 5° N.b. b. z. 10800, in 0° b. zu 11000' abs. H.
vorgefunden werden; — die dertierra templada, in welcher Mais
(in Mexiko bei 4000, in Quito bei 7000, in Peru bei 12000' abs. H.)
und tropische Baumformen noch höher aussteigen, während ihre untere
Grenze, bei 0° Br., in 3000' abs. H. angenommen werden kann; —-
die der Tierra caliente, welche oberwärts durch das Fortkom-
men der Banane begrenzt wird, und in welcher Kakao, Brotfrucht
und Kokospalmen nur bis 1200' abs. Höhe aufsteigen.
34. Die amerik. Klimagürtel sind im Allgem. kühler, als die
entsprechenden der alten Welt, aber Amerika's Klima ist zugleich
feuchter und ozeanischer, wegen seiner Lage und Gestalt, seiner rei-
chen Bewässerung und- Vegetation. Dieser klimatische Charakter,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Peru Quito Mexiko Quito Peru
33
Karroo, die obere v. der etwa 5000' hohen Hochebene des Oran-
je-Stroms gebildet, welche letztere wahrscheinlich ein Theil der
weiten Scheitelflache von Hoch-Afrika ist, und als eine fast ebene,
unabsehbare, dürre, 'aus Wüsten und Steppen bestehende Einöde
beschrieben wird. — Diese Stufen werden durch zwei unter einan-
der und mit der S.- und S.-W.-Küste parallele Randgebirgsketten
von einander geschieden, deren Höhe landeinwärts zunimmt; nämlich
die Küstenebene von den Karroos durch die 4000— 5000' hohen
Bokkeveld- und Zw arten-Berge, — die Karroos von der
Scheitelfläche durch eine Gebirgskette v. wechselnder Höhe u. Benen-
nung, in d. Mitte, im Nieuweveld-Gebirge, an 10000' hoch.
3. Der Ost-Rand scheint dieselbe terrassenartige Form zu
haben; man hat sie am Zambeze wiedergefunden. Hier liegen in
einiger Entfernung von der Küste niedere Berglandschaften; dann
steigt das der Küste parallel streichende Hochgebirge Lupata auf,
welches jene von einer höheren Stufe (8000'?) scheidet; weiter
landeinwärts das, vielleicht 10000—12000' hohe Fura-Gebirge,
welches die mittlere Stufe von der innern Scheitelfläche des Hoch-
landes trennt. Der Zambeze stürzt mit Katarakten und Strom-
schnellen von einer Stufe in die andere. Im N. dieser Gegend ist
der Ost-Rand gar nicht, im S. derselben nur sehr unvollständig
bekannt.
4. Der Nord-Rand ist ebenfalls nur stellenweise einiger-
maßen erforscht, und verzweigt sich im O. wahrscheinlich mit dem
abyssinischen Alpenlande. Die ältere Sage nennt ein zusammen- .
hängendes, von O. nach W. streichendes Hochgebirge, Djebl el
Komri oder Mondgebirge genannt, welches vielleicht im S. von
Habesch mit den Fortsetzungen des Lupata zusammenhängt. Im
S., S.w. und W. des Tschad-Sees kennt man niedere Berg-
landschaften (Mandara, Haussa), welche südwärts zu anderen, höhe-
ren ansteigen sollen. Man glaubt aus diesen Daten ebenfalls auf
eine terrassenförmige Bildung des Nord-Randes von Hoch-Afrika
schließen zu dürfen.
5. Der West-Rand ist zwischen K. Negro und der Oranje-
Münd. gar nicht, nordwärts des ersteren nur unvollkommen bekannt.
Hier steigen, im O. der Küstenebenen von Angola, Benguela und
Kongo, die Stufenländer des Koanzo und Zaire in ähnlicher Ter-
rassenform, wie am Zambeze, auf; ihre und die vertikalen Dimen-
sionen der scheidenden vielnamigen Randgebirge (11000 — 14000'?)
sind unbekannt. Man schätzt die Höhe der Scheitelfläche, hier Pla-
tt. 7te Ausl. 3
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
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birge. Das Klima hat hier überhaupt ein sub-tropisches Gepräge;
es giebt sich kund durch einen regelmäßigen, vermöge der herrschen-
den Mussons auf eigenthümliche Weise stattsindenden Wechsel der
Jahreszeiten. Bei 3000' abs. Höhe beginnt die Natur des Kli-
magürtels der Edelfrüchte rc. — Demselben gehören auch die chi-
nesischen Tiefebenen an, aber die Lage zwischen Meer und
Hochgebirge, im O. des Erdtheils, hat hier die Vegetations-Formen
anders gemodelt, und den wildwachsenden Pflanzen, den Baum-
arten in den nur noch auf den nahen Gebirgshängen erhaltenen
Waldungen, entweder ein ganz eigenthümliches Gepräge aufgedrückt
(Stoff-, Seifen-, Kampferbaum rc., Theestrauch), oder eine gewisse
Aehnlichkeit mit denen des entsprechenden amerikanischen Klimagür-
tels verliehen; durch Kulturverhältnisse ist übrigens fast jede wild-
wachsende Pflanze aus den mit Reisfluren, Getreidefeldern, Edel-
frucht- und Maulbeerbäumen, Baumwollenstauden rc. bedeckten
Ebenen verdrängt; eben deswegen auch Mangel an wilden, selbst
an Hausthieren.
37. Nord-Asien steht durch seine Lage unter dem Einflüsse
aller für den Erdtheil geltend gemachten Kälte erregenden Ursachen,
während die Sommerwärme nur durch die niedrige Lage, die Eben-
heit und Kontinentalität des Landes gesteigert wird. Vermöge die-
ser Verhältnisse gehört es fast ganz in die Zone de^ veränder-
lichen Niederschlags, und der Klimagürtel der nördli-
chen Waldbäume und europ. Getreidearten reicht bis zur
Petschora-Quelle, Jrtysch-, Angara- und Witim-Mdg., und an der
O.-Küste bis 560 N.b., mithin weiter gegen N., als in Amerika.
Weil aber dort die Winter-Temperatur höher, und die Schnee-
und Regenmenge größer ist als in Asien, so zeigt sich, bei großer
Aehnlichkeit in der Vegetation und Thierwelt beider, in diesem Theile
Asiens doch eine geringere Mannigfaltigkeit und Ueppigkeit des Pflan-
zenlebens und deshalb auch eine geringere Zahl grasfressender
wilder Thiere, wogegen seine höhere Sommer-Temperatur selbst
südlichen Raubthier en (Tiger, Panther) kurze Besuche gestattet.
Beiden Polar-Ländern ist von der Natur ein großer Reichthum
von Pelzthieren gegeben worden, während Sibirien durch Kulturver-
hältnisse noch eine größere Anzahl von Hausthieren erhalten hat. —
Vermöge der gesteigerten Sommerwärme reichen auch die klima-
tischen Regionen in N.-Asien wahrscheinlich höher hinauf, als
in N.-Amerika. Dort thaut der Schnee, unter 58 —600n.b.,
auf den über 4000' hohen Gipfeln des Ural und der Aldan-Ket-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Kampferbaum Amerika Asien Asiens Sibirien N.-Amerika
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5. Der West-Rand. Im Durchschnittspunkte des Paral-
lels der Hoang-Ho-Quelle und des Mer. der Jschim-Münd. sto-
ßen zwei schneebedeckte, unzugängliche Hochgebirge zusammen. Das
eine, der Muz-Tagh (d. i. Eisgebirge), zieht zum Issi-Kul-See,
das andere, der Bolor-Tagh (d. i. Nebelgebirge), südsüdostwärts
zum Querthal des Indus. Es sind ihre westlichen Verzweigung
gen, welche, zwischen dem Tschui und oberen Amu, die wilde
Alpenlandschaft von Turkestan bilden, die vom oberen Sirr
durchströmt wird, und im S. bis zum 83."O.l. in das Tiefland
von Turan hineinreicht.
6. und 7. Der Scheitel des hinter-asiatischen Hoch-
landes. — Außer den drei Hochgebirgsketten (deren nördlichste
zwei Vulkane enthalten soll), welche den Scheitel des Hochlandes
sämmtlich in der Hauptrichtung von W.n.w. gegen O.s.o. über-
lagern, ist Fläche der vorherrschende Charakter deffelben.
Nur die Flußthäler und Seeufer der Scheitelfläche haben Kul-
tur-Boden; wo Bewässerung fehlt, da finden sich baumlose Step-
pen, oder unfruchtbare Sandwüsten. Diesen Charakter trägt die
Mongolei, der östliche Theil der Tartarei und Dsungarei. Diese
Landstriche werden Gobi oder Schamo genannt, und bestehen,
wie die Sahara, im W. aus beweglichem Flugsande, im O. vor-
herrschend aus Steinfeldern. Die Höhe der Scheitelfläche ist sehr
verschieden, beträgt am unteren Ili und am Balkasch-See wahrschein-
lich nur 1800, am Dsaisang-See etwa. 2000'; dagegen steigt sie
in Tibet zu 8000 —12000, theilweis sogar bis zu 15000'auf. Eine
von W. nach O. gehende, sehr bedeutende Vertiefung bildet das
Thal des Tarim und die Umgebung des Lop-Noor. Eben so
findet sich weiter im O., fast unter derselben Breite, im S. des
mongolischen. Grenzgebirges, eine allgemeine, theilweise nur 2500'
hohe Senkung, die vielleicht der Boden eines verschwundenen Bin-
nenmeeres seyn mag. Der Flugsand und die Salztheile, womit sie
bedeckt ist, die Beschaffenheit ihrer Ränder u. a. scheinen diese Mei-
nung zu bestätigen.
Ii. Das Hochland von Vorder-Asien.
8. Das Plateau von Iran hängt im N.o., vermittelst
des Alpengebirges Hindu-Kuh, mit dem turkestanischen Alpen-
lande und dem Bolor-Tagh, also mit dem Hochlande von Hinter-
Asien zusammen. Der Hindu-Kuh, obgleich nur 60 Meilen breit,
scheidet hier aufs bestimmteste West- und Süd-Asien, Turan von
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: West-Rand Hoang-Ho-Quelle Bolor-Tagh Tschui Mongolei Sahara Ili Balkasch-See Dsaisang-See Tibet Iran Alpengebirges_Hindu-Kuh Bolor-Tagh Hinter-
Asien Hindu-Kuh