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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
Da schwillt der Nil durch die Regengüsse, welche während de§ Winters in seinem Quelllande fallen, mächtig an, übersteigt seine Ufer und bedeckt mit seinen Fluten weithin die Thalebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Und wenn die Gewässer allmählich wieder sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boden trefflich düngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst Zu Pflügen braucht, sondern nur säen kann, um die reichsten Ernten zu erhalten.^ Vorzüglich gedieh das Getreide, daher Ägypten im Altertum eine Kornkammer genannt wurde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis.» 3. Ägyptens Hauptstädte. — Daß bei dieser Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, kann man sich denken. Schon in den ältesten Zeiten war es, wie erzählt wird, von Städten gleichsam übersäet. Als die größten und herrlichsten ragten unter denselben hervor das hundertthorige Theben im oberen Teile des Landes und Memphis im unteren Nilthale, nicht fern vom Eingänge des Deltas. Später als diese uralten Hauptstädte und Königssitze wurde an der Meeresküste die Stadt Alexandria gegründet, die gleichfalls mächtig und volkreich wurde und noch heutzutage ein wichtiger, vielbesuchter Handelsplatz des Morgenlandes ist. 3. Die Kasten trofr die Religion -er Ägypter. 1. Die Kasten. — Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng von einander gesonderte erbliche Stände, in welchen die Rechte und der Lebensberuf der Vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand durfte einen Stand wählen, wie er ihm gefiel, sondern jeder mußte in dem Kreise bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, welches der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute,

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 14

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 14 — nicht lange darauf kamen Boten und erzählten: „Herr, am Ufer des Meeres sind fremde Männer gelandet, ganz mit Erz bedeckt vom Kopf bis zu den Füßen." Es waren gepanzerte Seeräuber, die alles in Schrecken setzten, weil man bis dahin noch nie einen geharnischten Mann in Ägypten gesehen hatte. Psammetich gedachte an die Weissagung und gewann diese Leute durch große Versprechungen für seinen Dienst. Mit ihrer Hilfe vertrieb er die elf andern Könige und wurde so Alleinherrscher über ganz Ägypten. Psammetich und seine Nachfolger beförderten vorzüglich den Handel und das Seewesen, und das Land wurde unter ihrer Herrschaft wohlhabend und blühend, bis endlich die kriegerischen Perser aus Asien hereinbrachen und ganz Ägypten unterjochten. 6. Die gabtjlmuv. Ihr Zand rmd ihre Sitte«. 1. Die Länder am Euphrat. — Noch ehe wir von dem Nilstrome und dem Lande Ägypten erzählten, haben wir, ganz im Anfang unserer Geschichten, ein anderes Land erwähnt, das in Asien zwischen zwei großen Strömen liegt. Dieses Land hieß, wie wir wissen, vor alters Sinear, und die beiden Ströme sind der Euphrat und der Tigris. Auch von dem gewaltigen Turm und der uralten Stadt haben wir gehört, welche die Menschen in diesem Lande erbauten. Es war die Stadt Babel, die man auch Babylon nannte, und daher hatte das ganze Land auch den Namen Babylonien. Es lag an dem unteren Teile der Ströme, wo diese sich dem Meere nähern und nach einem langen Laufe schon sehr breit und wasserreich geworden sind. Weiter hinauf erheben sich die Länder höher über die beiden Flüsse und sind teils trockene, wenig fruchtbare Steppen- und Weideländer, wie Mesopotamien, das sich nördlich an Babylonien anschließt, teils Gebirgsländer, wie Armenien, noch weiter gegen Norden gelegen, wo der Euphrat und Tigris ihre Quellen haben. 2. Das Land Babylonien. —Babylonien selbst ist ein flaches Tiefland von der größten Fruchtbarkeit. Und diese Fruchtbarkeit verdankt es dem Euphrat. Denn wie der Nil in Ägypten, so tritt auch der Euphrat jedes Jahr, wenn in den Gebirgen

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 15

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 15 — Armeniens der Schnee geschmolzen ist, über seine Ufer und überschwemmt die weite Ebene. Durch eine Menge von Kanälen, Deichen und Dämmen, welche die fleißigen Bewohner des Landes schon in der ältesten Zeit angelegt hatten, wurden diese Überschwemmungen geregelt und die Bewässerung allen Teilen des Landes mitgeteilt Dadurch wurde Babylonien eins der ergiebigsten Länder der ganzen Welt. Namentlich zum Getreidebau war es ganz vortrepch. Es trug, wie erzählt wird, zweihundertfältige und in recht guten Jahren dreihundertfältige Frucht; die Weizen- und Gerstenblätter wurden leicht vier Finger breit, und die Hirse schoß zur Höhe eines Baumes auf. 3. Die Beschäftigungen und Sitten der Babylonier. — Aber die Babylonier trieben nicht allein eifrigen Ackerbau, sie hatten auch lebhaften, weit ausgedehnten Handel sowohl zu Lande durch Karawanen, als zur See. Auch ihr Kunstfleiß war bedeutend. Vorzüglich verstanden sie köstliche Gewänder und prachtvolle Teppiche zu verfertigen, die im ganzen Morgenlande berühmt waren. Durch dies alles wurden sie reiche Leute, und der Reichtum verführte sie zur Pracht und zum Wohlleben. Sie dufteten von wohlriechenden Salben, trugen Siegelringe und zierlich geschnitzte Handstöcke und sanken durch Üppigkeit in allerlei schändliche Laster. Und das schlimmste dabei war, daß selbst ihre Religion ihnen gar nicht ein züchtiges und ehrbares Leben vorschrieb. Sie verehrten nämlich eine Menge falscher Götter, am höchsten den Götzen Bel, unter welchem man sich die Sonne dachte, die alle Fruchtbarkeit bewirkt. Und diesem Götzen glaubten sie am besten zu dienen durch schwelgerische Feste, bei denen sie ganz der ausgelassensten Lust sich ergaben, ohne daß es ihnen in den Sinn kam, Buße zu thun und sich vom Bösen zu reinigen. 4. Die Weisheit der Babylonier. — Übrigens besaßen ihre Priest er manche höhere Kenntnisse. Sie beobachteten den Lauf der Gestirne, wußten aus der Stellung der Sonne das Jahr zu berechnen, hatten Sonnenuhren und konnten selbst den Eintritt der Mondfinsternisse vorherbestimmen. Dadurch aber wurden sie hochmütig und eingebildet auf ihr Wissen, also daß sie meinten, der Menschen Geschicke aus den Sternen lesen und das Zukünftige vorhersagen zu

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
in fruchtbaren Ebenen, in Flußthälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten sich niedergelassen hatten. Sie gründeten sich feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch welche sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker. 2. Die Kgypler. Der Ml rmd das Zand Agyplerr. 1. Die Nilländer. — Im nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, welche diesen Erdteil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. Er kommt aus dem heißen Süden her und legt einen Weg von mehr als 800 Meilen zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Name ist Nil. Von den Ländern, die er durchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien oder Mohrenland; das untere bis zum Meere hin heißt noch heute Ägypten. Äthiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Ägypten dagegen war schon im hohen Altertum berühmt und ist eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt. 2. /Ägypten. — Es erstreckt sich etwa 150 Meilen lang am Nile hin und wird im Osten und Westen von öden Gebirgen begrenzt, welche das nur 2—4 Meilen breite Flußthal umschließen. Im Norden erweitert sich das Thal in eine Tiefebene, die, von zwei Armen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bildet und wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben das Delta genannt wird. Diese Ebene und das schmale Flußthal sind außerordentlich fruchtbar, und ihre Fruchtbarkeit ist ganz ein Geschenk des Nils. Denn da es in dem Lande fast gar nicht regnet, so könnte in der Glut der Sonne, die stets am heitern Himmel brennt, kein Gewächs gedeihen, und der Boden müßte zur öden Wüste verdorren, wenn nicht der Strom ihm reichliche Bewässerung brächte. Dies geschieht alljährlich zu bestimmter Zeit.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 39

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 39 — j)0 tarnt eit. Dort starb Tharah, und Gott sprach zu Abraham: „Gehe aus deinem Vaterlande und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volke machen, und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden." Da zog Abraham aus mit Lot und kam nach Kanaan. 2. Das Land Kanaan. — Kanaan war ein schönes Land voll trefflicher Weideplätze und so fruchtbar, daß man sagte: In Kanaan fließt Milch und Honig. Es liegt an der östlichen Küste des Mittelmeeres gegen Süden und Osten von Phönizien, gegen Nordosten von Ägypten und ist durch Meer, Gebirge und Wüsten von andern Ländern abgesondert. Seine Länge beträgt nur 30, seine Breite kaum 20 Meilen. In seinem Innern erheben sich viele Berge von mäßiger Höhe, und von Norden nach Süden durchströmt es der Jordansluß, der seinen Laus durch den schönen, fischreichen See Genezareth nimmt. Als Abraham einwanderte, wohnte ein rohes, verdorbenes Volk im Lande, die Kanaaniter, die wüsten Götzendienst trieben. Aber Gott erschien dem Abraham und sprach: „Deinem Samen will ich dieses Land geben." Von dieser Verheißung erhielt es den Namen: das gelobte oder verheißene Land, später nannte man es Palästina. 3. Abraham und Lot. — Abraham diente Gott dem Herrn, baute ihm Altäre und predigte von deut Namen des Herrn. Er war aber sehr reich an Vieh, Silber und Gold; und Lot hatte auch Schaft, Rinder und Hütten. Und das Land mochte es nicht ertragen, daß sie bei einander wohnten, und war imitier Zank zwischen ihren Hirten. Da sprach Abraham zu Lot: „Laß nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; stehet dir nicht alles Land offen? Lieber, scheide dich von mir. Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten; willst du zur Rechten, so will ich zur Linken." Da hob Lot seine Augen auf und besah die ganze Gegend am Jordan, die war wasserreich, wie eilt Garten Gottes. Also schied sich ein Bruder von dem andern, daß Abraham wohnte im Hain Mantre zu Hebron und Lot setzte seilte Hütten gen Sodom. Aber die Leute in Sodom waren böse und sündigten sehr wider den Herrn.

6. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 181

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 181 — Unterdessen hatte Äetes die Flucht Medeas aus dem Vaterhause sowie den Raub des goldenen Vlieses erfahren und sich sogleich mit einer großen Schar Bewaffneter aufgemacht, um die Griechen noch vor dem Einlaufen ihres Schiffes in die See einzuholen und zu bestrafen. Als er aber mit seinem Kriegsvolke an die Mündung des Flusses kam, siehe, da schwamm das griechische Fahrzeug, von dem eifrigen Schlage der Ruber beflügelt, schon weit in dem offenen Meere. „Sie sinb fort, die Übelthäter," schrie der König in wütenbem Zorn; „aber, bei den Rachegöttern! das Verberben soll sie ereilen. Ungesäumt werben wir ihnen nachsetzen und nicht umkehren, bevor wir sie ergriffen haben.“ Und noch an demselben Tage machten die Kolchier ihre besten und schnellsten Schiffe segelfertig und fuhren in die See hinaus, der rache» dürstende König Äetes an ihrer Spitze. 14. Die Heimfahrt der Argonauten. Die heimkehrenden Argonauten waren ihren nachsegelnden Verfolgern anfänglich um eine beträchtliche Strecke vorausgeeilt, und günstige Winde begleiteten sie auf der Fahrt durch das Schwarze Meer. Aber statt den gleichen Weg einzuhalten, auf welchem sie nach Kolchis gekommen waren, wandten sie sich diesmal der Mündung der Donau (des Jster) zu, um auf diesem Strome nach der Heimat zu gelangen.

7. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 75

1912 - Leipzig : Voigtländer
Die Schlacht bei Jssus. 75 Berge postierte er auch gegen Alexanders rechten Flügel etwa zwanzigtausend Mann; von diesen bedrohte ein Teil den Rücken von Alexanders Heere. Denn der Berg, auf dem sie standen, hatte an einer Stelle bedeutende Einschnitte, ähnlich den vom Meere gebildeten Buchten, sprang dann wieder in einer Biegung vor und brachte so diejenigen, welche an seinem Fuße ausgestellt waren, hinter Alexanders rechten Flügel zu stehen. Die übrige Masse seiner Leicht- und Schwerbewaffneten, nach Völkerstämmen in nutzloser Tiefe zusammengedrängt, befand sich im Rücken der griechischen Mietstruppen und des in der Schlachtlinie aufmarschierten Barbarenvolkes. Inzwischen ließ Alexander beim weiteren Vorrücken in das sich immer weiter öffnende Gelände seine Reiterei auf beiden Flügeln aufmarschieren. Nunmehr hatte Darius seine Aufstellung vollendet und gab der Reiterabteilnng, welche er über den Fluß in der Absicht vorgeschoben hatte, nm sein Heer ungestört ordnen zu können, das Zeichen zum Rückzug. Den größten Teil derselben stellte er dann auf seinen rechten Flügel dem Meere zu gegen Parmenio, weil dort die Örtlichkeit eher eine Entfaltung der Reiterei gestattete; doch beorderte er einen anderen Teil auch auf den linken Flügel nach den Bergen zu. Als er aber bemerkte, daß sie hier wegen des beschränkten Raumes von keinem Nutzen seien, so ließ er auch sie größtenteils sich auf seinen rechten Flügel hinüberziehen. Er selbst nahm seinen Standpunkt in der Mitte der ganzen Schlachtordnung ein. Alexander stellte die Agrianer unter Attalus nebst einigen Reitern und Bogenschützen hakenförmig gegen den im Rücken liegenden Berg, so daß auf der rechten Flanke seine Schlachtlinie sich in zwei Flügel teilte, deren einer dem Darius und der persischen Hauptmacht jenseits des Flusses, der andere den auf dem Berge in seinem Rücken ausgestellten Feinden die Spitze bieten sollte. Da er aber bemerkte, daß die feindliche Schlachtlinie seinem rechten Flügel gegenüber nichts weniger als dicht geschlossen sei, zugleich aber zu besorgen war, die Perser möchten ihn auf dieser Seite weit überragen, so beorderte er zwei Abteilungen seiner Gefolgsleute, sich aus der Mitte unbemerkt auf den rechten Flügel herüberzuwenden. Auch zog er zugleich auf seiner rechten Flanke die Bogenschützen nebst einem Teile der Agrianer und der griechischen Mietstruppen mit in die Linie und dehnte diese so noch über den Flügel der Perser aus. Als nämlich die auf den Anhöhen stehende feindliche Heeresabteilung nicht herabkam, vielmehr, durch einen auf Alexanders Befehl von den Agrianern und etlichen Bogenschützen wider sie ausgeführten Angriff mit leichter Mühe aus ihrer Stellung am Bergabhang geworfen, sich auf die höchste Spitze flüchtete, so überzeugte er sich davon, daß er auch

8. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 47

1912 - Leipzig : Voigtländer
Der Kriegszug der Athener nach Sizilien. 47 mit Pfeilen und Wurfspießen unter sie hineinschossen. Die Athener ihrerseits taten alles Mögliche, die Ufer des Assinaros zu erreichen, teils um dem gewaltigen Gedränge zu entkommen, in das die zahlreichen feindlichen Reiter und die übrige Menge durch ihre von allen Seiten wiederholten Anfälle sie setzten, wovon sie einige Erleichterung zu erhalten hofften, wenn sie über den Fluß kommen könnten, teils wegen ihrer Ermattung und des gewaltigen Durstes. Als sie jenen erreicht hatten, stürzten sie sich in der größten Unordnung hinein, indem jeder zuerst hinüberkommen wollte, und die Feinde, die ihnen nachdrängten, machten ihnen den Übergang vollends schwer. Denn da sie hier genötigt wurden, in dichten Hausen zu gehen, so stürzten sie übereinander hin und traten teils einander unter die Füße, teils stießen sie einander mit ihren Spießen und übrigen Waffen entweder sogleich tot nieder oder verwickelten sich doch darin so, daß sie umfielen und vom Strom fortgerissen wurden. Die Syrakusier standen dabei auf dem jenseitigen Ufer des Flusses, das sehr abschüssig war, und schossen von oben her auf die Athener, von denen die meisten gierig tranken und in dem tiefen Bette des Stroms untereinander in Verwirrung gerieten. Die Peloponnesier stiegen, ihnen nachsetzend, auch in den Fluß hinab und hieben hauptsächlich auf die im Flusse befindlichen Gegner ein. Dadurch wurde das Wasser mit Schlamm und Blut vermischt; gleichwohl wurde es getrunken, und die meisten stritten sich darum. — Endlich, als bereits viele Leichname übereinander im Strome lagen und das Heer teils um den Fluß, teils, wenn einige entrannen, durch die Reiterei großen Verlust erlitt, so ergab sich Nieias dem Gylippus, dem er mehr als den Syrakusiern vertraute. Er erklärte dabei, jener und die Lacedämouier möchten nach Gefallen über ihn selbst verfügen; aber das Morden der übrigen Krieger sollte aufhören. Gylippus befahl darauf, die Athener lebendig abzufangen. Sie brachten nun auch den Überrest lebend zusammen. Nicht gering war auch die Zahl der Umgekommenen. Denn sehr groß, wie sonst nie in den Gefechten dieses sizilischen Krieges, war damals das Blutvergießen gewesen. — Nunmehr zogen sich die Syrakusier und ihre Bundesgenossen zusammen, nahmen die Gefangenen, so viel sie nur mit fortbringen konnten, nebst den ihnen abgenommenen Waffen und zogen damit nach der Hauptstadt zu. Die übrigen Athener und berert Bundesgenossen, die in ihre Hände geraten waren, steckten sie in die Steingruben, wo sie ihrer Meinung nach am sichersten verwahrt fein würden; den Nicias und Demosthenes aber richteten sie gegen des Gylippus Willen hin. — Die in den Steinbrüchen befindlichen Gefangenen behandelten die Syrakusier in der ersten Zeit mit Härte. Da ihrer an einem so tiefen Ort

9. Die Belagerung von Metz - S. 17

1913 - Leipzig : Voigtländer
Gravelotte, 22. August 1870. 7 Uhr. Nichts vorgefallen. Bin sehr begierig, was Marschall Bazaine tun wird; seine Lager sind oder waren auf diesem Moselufer nördlich und westlich von der Stadt Metz etabliert oder richtiger von der eigentlichen Festung, denn die Stadt selbst liegt auf dem jenseitigen Ufer. (Es ist jetzt zerniert, nachdem Voigts — unser linfer Zlügel auf diesem Ufer — nach Maizieres... ins Tal hinabgestiegen ist. Das,7. Korps steht ä cheval der Mosel1), aber vorzüglich auf dem rechten (jenseitigen) Ufer; daneben ich auf der Straße nach Paris, neben mir $ransecfy (2.) auf der weiter nördlich auf Mont' ntedy führenden Straße; daneben dann Voigts (10.) im Tal. hinter uns dreien als Reserven das 3. (stlvensleben) und das 9. (Manstein), ersteres nur etwa 1/2 Meile hinter mir. stuf dem jenseitigen Ufer also zuerst das 7. ä cheval (Zastrow), neben ihm das 1. (Manteuffel) und dann. . . die Division Kummer. Gravelotte, 23. stugust 1870. Die $ranzosen haben sich auch diese Nacht ganz ruhig gehalten, während gestern abend 10 Uhr sowohl vom 2. Korps links als auch von Steinmetz aus strs für Moselle Mitteilung einging, daß man einen nächtlichen Angriff erwarte. Idir verschieben uns heute ein wenig, indem wir zugleich die Vorposten näher heranbringen; ich übernehme nach links hin ein Stückchen des bisher vom 2. Korps besetzten Terrains bis an den Grund von Chätel, wodurch allerdings ein besserer Abschluß erreicht wird . . . Das 2. Korps schiebt sich ebenso etwas links und nimmt dem 10. ein Stück ab, so daß dieses ganz für das breite Moseltal disponibel wird. Die beiden Reservekorps und die Kavalleriedivision hartmann folgen hinter uns dieser Bewegung. Kummers Division steht jetzt bei Malroy bis dharly, der rechte $Iügel an der Mosel in Verbindung mit dem auf dem anderen Ufer stehenden 10. Korps (Voigts) . . . Gravelotte, 24. stugust 1870, abends S1/*. stuch heute hat sich nichts verändert, doch scheint nördlich von Metz gegen Voigts heute ein Gefecht statt- ') D. H. auf beiden Seiten des Flusses hin sich ausdehnend. ' Vuellenbücher 51. 17 o

10. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 5

1895 - Leipzig : Voigtländer
Die Völker des Morgenlandes. I. Die Ägypter (Hamiten). A. Ans der Geschichte des alten Reiches oder des Reiches von Memphis. 1. Men es, der erste König von Ägypten (Gründer der ersten Dynastie). (Herodot Ii, 99, 100.)*) Menes, der erste König von Ägypten, erzählten die Priester, habe Memphis abgedämmt. Denn der Fluß sei ganz an dem sandigen Gebirge entlang nach Libyen zu gegangen; Menes aber habe oberhalb, ungefähr hundert Stadien **) von Memphis, die mittägliche Biegung des Flusses zugeschüttet, das alte Bett ausgetrocknet und den Fluß so geleitet, daß er in der Mitte zwischen den Gebirgen läuft. Und als das Land hinter der Verwaltung fest geworden, da habe dieser Menes zuerst daselbst die Stadt gebaut, die jetzt Memphis heißt. Nach diesem lasen mir die Priester aus ihrem Buche die Namen von 330 anderen Königen her. 2. Chnfn (Cheops, von der vierten Dynastie), der Erbauer der großen Pyramide. (Herodot Ii, 124, 125.) Cheops, sagten sie, habe es ganz schlecht getrieben. Indem er nämlich alle Tempel schloß, habe er fürs erste das Volk vom Opfern abgehalten, sodann alle geheißen, ihre Arbeit zu thun. Da seien die einen angewiesen worden, aus den Steinbrüchen im Arabischen Gebirge Steine bis an den Nil hin zu schleppen; anderen hinwiederum habe er geboten, die auf Fahrzeugen über den Strom hinübergeschafften Steine in Empfang zu nehmen und zum sogenannten libyschen Gebirge weiter zu ziehen. Und es arbeiteten je zehnmal zehntausend Mann drei Monde hindurch. Und es dauerte, da das Volk also bedrückt war, zehn Jahre, daß sie den Weg bauten, darauf sie die Steine zogen, ein nicht geringeres Stück Arbeit, meines Bedünkens, als die Pyramide selbst; denn feine Länge *) Die Übersetzungen ausherodot teils nach Schöll, teils nach Lange. **) Ein Stadium = 185 m.
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