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Alte Geschichte, Römer.
nach Chr.
104—105. Für den zweiten Krieg gegen die Dacier haut Trajan eine
steinerne Brücke über die Donau (bei Turnu Severinu),
Seht über den Strom, schlägt und unterwirft die Dacier.
»ecebälus tötet sich selbst. — Grofsartige Spiele in
Rom, wo 10,000 Gladiatoren aufgetreten sein sollen.
106. Dacia (d. h. Wallachei, Moldau, das östliche Ungarn'und
Siebenbürgen) römische Provinz. Ansiedelung zahl-
reicher Kolonisten in Dacien, von denen die heutigen Rumänen ihre
Abstammung herleiten (richtiger nur ihre Sprache, die rumänische
oder daco-romanische, welche in der Wallacliei, Moldau und einem
Theil von Siebenbürgen herrschend geblieben ist). — Die Trajans-
säule in Rom (114 vollendet).
Der Statthalter von Syrien nimmt (105) die Landschaft südlich
von Damaskus und von Judaea, zwischen dem mittelländischen und
dem rothen Meere, als römische Provinz Arabia1 in Besitz.
113—116. Kriege Trajans gegen die Parther.1 2
Kosroes, der Bruder des Partherkönigs, wird aus Arme-
115. nien vertrieben. Armenien, Mesopotamien, Assyrien
(worunter Babylonien mit inbegriffen) römische Pro-
vinzen. Trajan erobert, wie es scheint, durch innere Unruhen im
parthischen Reiche begünstigt, Seleucia und Ktesiphon am Tigris,
fährt auf Schiffen den Tigris hinunter bis zum persischen Meerbusen.
Trajan gibt den Parthern einen König, stirbt auf der Rückkehr nach
Italien zu Selinus (Traianopolis) in Cilicien.
117—138. Hadrian (Publius Aelius Hadrianus),
von Trajan adoptirt (?). Friedliebend, tüchtiger Ver-
walter, gelehrt und eitel. Hadrian gibt die neuen Provinzen Arme-
nien, Mesopotamien und Assyrien wieder auf, so dass der Euphrat
die östliche Grenze des Reiches bildet, stellt in Meesicn dio Ruhe
wieder her, sichert seine Herrschaft durch Hinrichtung der gegen
ihn Verschworenen.
120. Hadrian beginnt seine Rundreise durch sämmtliche Pro-
vinzen des Reiches mit dem Besuch von Gallien.
1 D. h. Arabia Petraea (so von der Hauptstadt Petra benannt),
nicht etwa die ganze Halbinsel Arabien. Kiepert, Atlas ant., Tab. Xil
2 Ueber die Chronologie siehe Peter, Rom. Gesch. Iii, 527, Anm. 2.
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Extrahierte Personennamen: Hadrian_(Publius_Aelius_Hadrianus Hadrian Hadrian Petra Kiepert Peter
Extrahierte Ortsnamen: Donau Rom Moldau Moldau Rom Syrien Damaskus Arme- Armenien Mesopotamien Assyrien Babylonien Seleucia Ktesiphon Italien Cilicien Mesopotamien Assyrien Meesicn Gallien Rom
Deutschland, Dreißigjähriger Krieg (Schwedischer Krieg). 291
Subsidien vertrag Gustav Adolfs mit Frankreich (Richelieu).
Gustav Adolf vertreibt die Kaiserlichen aus Pommern, marschirt
die Oder hinauf, wo ihm Tilly entgegentritt. Der König nach Mecklen-
burg, Tilly nach der Elbe zurück, belagert Magdeburg. Gustav
Adolf nimmt Frankfurt a. d. Oder. Unterhandlungen mit seinem
Schwager Georg Wilhelm, Kurfürsten von Brandenburg (1619—1640),
der unter Schwarzenbergs Einfluss steht; endlich wird Spandau
übergeben. Wegen Uebcrgabe Wittenbergs Unterhandlungen mit
Sachsen, welches (Leipziger Fürstentag, 1631) eine dritte, vermittelnde
Partei im Reiche (eine Art bewaffnete Neutralität) zu bilden bestrebt
ist und sich nur schwer zu einem Bündnis mit einem Reichsfeinde
bestimmen lässt. Während dessen
1631. Eroberung Magdeburgs durch Tilly.
Der Sturm geleitet von Pappenheim. Furchtbares Blut-
bad und Plünderung durch die zügellosen Soldaten Tillys, welcher
selbst, so viel er kann, den Gräueln Einhalt zu thun sucht. Durch
eine plötzlich an den verschiedensten Stellen ausbrechende Feuers-
brunst wird die Stadt Magdeburg mit Ausnahme des Domes in Asche
gelegt (nicht auf Tillys Befehl).1
Tilly nimmt Halle, Eisleben, Merseburg u. s. w. in Besitz und
brandschatzt sie. Johann Georg, Kurfürst von Sachsen, schliefst ein
Bündnis mit Gustav Adolf, der bei Wittenberg über die Elbe geht.
Leipzig von Tilly genommen. Das schwedisch-sächsische und das
■ kaiserliche Heer einander gegenüber, jedes etwa 40,000 Mann stark,
<1031. Schlacht bei Leipzig oder Breitenfeld. % '
(17. Sept.) Zuerst werden die Sachsen von Tilly in die Flucht ge-
schlagen, dann nach blutigem Kampfe glänzender Sieg
Gustav Adolfs über Tilly.
Einrücken der Sachsen in Böhmen. Gustav Adolfs Zug nach
dem liliein durch Thüringen und Franken (über Erfurt, Würzburg,
Hanau, Frankfurt, Darmstadt, Uebergang über den Bhcin bei Oppen-
heim), Mainz besetzt, Winterquartiere.
Unterdessen wird von den Sachsen unter Anführung von Arnim
(Boytzenburg), einem früheren Unterfeldherrn Wallensteins, Prag
genommen. Der Kaiser unterhandelt vergeblich mit den Sachsen.
1 Vgl. L. v. Ranke, Geschichte Wallensteins, 3. Autl., S. 140.
19*
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav
Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm Wilhelm Tilly Tilly Johann_Georg Johann Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Tilly Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Tilly Gustav_Adolfs Gustav Adolfs
Deutschland, Siebenjähriger Krieg.
345
1757. Erklärung des Reichskrieges an Preußen (Friedrich in die
Reichsacht); doch bleiben Hannover, Hessen, Braun-
schweig und Gotha mit Preußen verbunden. Theilungsvertrag über
die preufsische Monarchie zwischen Oesterreich und Russland (Jan.),
Offensiv- und Theilungsvertrag zwischen Oesterreich und Frank-
reich (Mai). Schweden tritt gegen das Versprechen, Pommern zu
bekommen, dem Bunde gegen Friedrich bei; scinetheilnahme am Kriege
ist jedoch unbedeutend. Bündnis zwischen Preußen xm&Englandt Jan.
1757), erweitert zu einem Subsidien-Yertrag (April 1758).
1757. Die Preußen rücken in vier Heeressäulen in Böhmen ein.
6. Mai. Sieg Friedrichs bei Prag über die Oesterroicker
(Herzog von Lothringen und Browno). Schwerin f.
Friedrich belagert Prag, greift den zum Entsatz an-
rückenden Baun an.
18. Juni. Niederlage Friedrichs bei Kollin [Baun).
Die Franzosen dringen bis zur Weser vor.
26. Juli. Schlacht bei Hastenbeck, Sieg der Franzosen (Marschall
d’Eströes) über Friedrichs Verbündete (Herzog von
Cumberland, zweiten Sohn König Georgs Ii.).
Die Russen (Apraxin) greifen die Preußen (Lehwald) mit
vielfach überlegener Macht an und schlagen sie in der
30. Aug. Schlacht bei Grotsjägerndorf, nutzen aber den Sieg nicht,
sondern verlassen Preußen.
Sept. Vertrag von Kloster Zeven (Herzog von Cumberland
und Richelieu), wonach die Franzosen Hannover be-
setzen, von der englischen Regierung verworfen. Herzog
Ferdinand von Braunschweig (Bruder des regierenden
Herzogs) erhält den Oberbefehl gegen die Franzosen.
Ein zweites französisches Heer unter Soubise vereinigt
sich mit dem Reichsheere, um Sachsen zu befreien.
5. Nov. Sieg Friedrichs bei Rossbach über die Franzosen und
das Reichsheer (Seydlitz).
Friedrich mit dem siegreichen Heere nach Schlesien, wo die
Oesterreicher den Herzog von Braunschiveig-Bevern in der
22. Nov. Schlacht bei Breslau geschlagen und gefangen hatten.
5. Dec. Sieg Friedrichs bei Leuthen über die Oesterreicher (Karl
von Lothringen und Daun).
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrichs von
Cumberland Lehwald Cumberland Ferdinand_von_Braunschweig_( Ferdinand Friedrichs Friedrich Friedrichs Karl
von_Lothringen Karl
Deutschland, Siebenjähriger Krieg.
347
15. Aug. Sieg Friedrichs bei Pfaffendorf (Liegnitz) über die Oester-
reicher unter Laudon.
Der Könighindert die Vereinigung der Oesterreicher u.russen.
Tjeberfall und Brandschatzung Berlins (Oktober) durch die
Russen (Tottiehen), die sich beim Heranrücken des
Königs zurückziehen. Blutiger
3. Nov. Sieg Friedrichs bei Torgau (Ziethen) über die Oester-
reicher unter Daun.
1761. Friedrich im Lager von Bunzelwitz (bei Schweidnitz) den
vereinigten Oesterreichern (Laudon) und Russen (Butur-
lin) gegenüber, die nichts Entscheidendes gegen den König wagen.
Trennung der verbündeten Heere. Schweidnitz wird von den Oester-
reichern, Kolbcrg von den Russen genommen. Bedrängte Lage
Friedrichs, der in Folge von Georgs Iii. Thronbesteigung (1760)
auch ohne englische Hülfsgelder ist. Der
1762. Tod der Kaiserin Elisabeth von Russland wird Preußens
(5. Jan.) Rettung. Ihr Nachfolger, Peter Iii., ein Verehrer
Friedrichs, schliefst mit Preußen den Waffenstillstand
zu Star gar d (16. März) und darauf den
Frieden zu St. Petersburg (5. Mai).
Russland gibt seine Eroberungen zurück, beide Theile entsagen
allen feindlichen Verbindungen. Dieser Friede bewirkt den
Frieden zu Hamburg (22. Mai) mit Schweden, Zurückführung
der Dinge auf den Stand vor dem Kriege (status quo ante bellum).
Das beabsichtigte Bündnis der Russen und Preußen wird durch
Peters Iii. Entthronung (9. Juli) vereitelt. Seine Nachfolgerin
Katharina Ii. ruft ihre Truppen von Friedrichs Heer ab.
Die Russen helfen durch ihre unthätige Gegenwart
zu dem
1762. Sieg Friedrichs bei Burkersdorf (Reichenbach) über die
21. Juli. Oesterreicher (Daun). Nachdem Prinz Heinrich in der
29. Okt. Schlacht bei Freiberg
die Ocsterreicher und Reichstruppen geschlagen hatte
und im November die Friedenspräliminarien zu Fontaineneau
(s. S. 359) zwischen England und Frankreich die Zurückziehung
der französischen Truppen aus Deutschland festgesetzt hatten, kommt
zwischen Oesterreich und Preußen zu Stande der
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrichs Elisabeth Peter_Iii Friedrichs Peters Katharina_Ii Friedrichs Friedrichs Heinrich Heinrich Freiberg
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Friedrichs Liegnitz Oester- Berlins Friedrichs Torgau Oester- Bunzelwitz Schweidnitz Schweidnitz Oester- Friedrichs Georgs Russland Friedrichs Petersburg Russland Hamburg Schweden Friedrichs Friedrichs Daun England Frankreich Deutschland Oesterreich
Erstes franz. Kaiserreich, Krieg mit Preußen und Russland. 389
erbieten Napoléons an England, Preußen das ihm eben aufgedrungene
Hannover wieder abzunehmen.
Gefahrvolle Lage Preußens beim Ausbruch des Krieges. J)ie
Stärke des Staates ruhte bei gänzlicher Trennung von Wehr- und
Bürgerstand auf einem wenig geübten, theilweise axs Fremden be-
stehenden Heere, einem Feldherrn der sich überlebt hatte und Führern,
welche hoclimüthig und stolz auf den alten preufsischen Kriegsruhm
die Franzosen verachteten. Keine Bundesgenossen aufser Sachsen
und dem fernen Russland. Unentschlossenheit im Kabinet und in
der Kriegsleitung.
1806. Zusammenziehung des preufsischen Heeres in Thüringen
unter Anführung des alten Herzogs von Braunschweig.
10. Okt. Der Vortrab der Preußen bei Saalfeld geschlagen. Prinz
Louis Ferdinand fällt. Das Hauptheer wird in der
Ihott. Doppelsctlacht bei Jena und Auerstädt
14. Okt. vollständig besiegt. Auflösung des Heeres. Die Reserve-
armee unter Prinz von Wurtemberg wird bei Halle
geschlagen und zersprengt.
Napoléon in Berlin (27. Okt.). Fürst von Hohenlohe muss mit
12,000 Mann bei Prenzlau die Waffen strecken (28. Okt.), Blücher
muss sieh, nach tapferem Kampfe in Lübeck, mit seinem ganzen
Korps bei Ratkau (7. Nov.) als Kriegsgefangener ergeben. Unglaub-
lich rasche Uebergabo der Festungen: Erfwrt, Spandau, Stettin,
Küstrin, Magdeburg, Hameln; nur Kolberg (Gneisenau, Schill,
Nettelbeck) und Graudenz (Courbüre) halten sich tapfer. Vertagung
des Herzogs von Braunschweig (f 10. Nov. in Ottensen) und des
neutralen Kurfürsten von Hessen. Von Berlin aus verfügt Napoléon
die unsinnige Kontinentalsperre gegen England (21. Nov.). Ein-
marsch der Franzosen, Baiern und Würtemberger in Schlesien.
Aufruf zum Aufstande an die Polen. Separatfriede und Bündnis
Napoléons mit dem Kurfürsten von Sachsen (11 Dec.), welcher als
König dem Rheinbünde beitritt. Besetzung Hannovers und der
Hansestädte.
Ino*. Breslau fällt, bald darauf die meisten schles. Festungen.
Nach mehreren blutigen Treffen in der Nähe von
Pnltusk kämpfen Preußen (Lestocq) und Russen (Bennigsen) gegen
di« Franzosen unentschieden in der mörderischen
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Extrahierte Personennamen: Louis_Ferdinand Ferdinand Hohenlohe Nettelbeck Bündnis
Napoléons
Extrahierte Ortsnamen: Russland England Sachsen Russland Thüringen Braunschweig Saalfeld Jena Wurtemberg Berlin Prenzlau Spandau Stettin Magdeburg Hameln Kolberg Braunschweig Ottensen Hessen Berlin England Baiern Schlesien Polen Sachsen Rheinbünde Breslau
Erstes französisches Kaiserreich, Friede zu Tilsit.
391
der Vertrag zu Königsberg (12. Juli), dass erst alle rückständigen
Kriegsentschädigungen von Preußen abgetragen werden müssen.
Die Entschädigungen, nach preußischer Rechnung auf 19 Mil-
lionen Franken, nach französischer auf 112 Millionen festgesetzt,
werden 1808 auf 140 Millionen gesteigert. Nachdem 120 Millionen ab-
getragen, werden die Festungen, mit Ausnahme von Stettin, Küstrin
und Glogem geräumt. Bis dahin musste der von 5570 auf 2877qmeilen
verminderte preufsische Staat 150,000 Franzosen ernähren.
1807. Gründung des Königreichs Westfalen (Hauptstadt: Kassel)
Aug. durch eine Verfügung Napoléons, der sich die Hälfte
der Domänen vorbehält.
Gewaltthat der Engländer gegen Dänemark, das aufge-
fordert war, dom Kontinentalsystem beizutreten. Eine
1807. 7. Sept, englische Flotte bombardirt Kopenhagen und führt
die dänische Flotte weg. Bündnis Dänemarks mit
Frankreich, Russland erklärt Krieg an England. Stral-
sund und Rügen werden von den Franzosen besetzt.
Portugal, welches dem Kontinentalsystem nicht beitreten will,
von einem französ. Heere unter Junot (Herzog v. Abrantes) besetzt
(1807), der das Land regiert. Die königliche Familie nach Brasilien.
ln Spanien rucken, unter dem Vorwände die Küsten gegen die
Engländer zu schützen, 100,000 Mann Franzosen ein. Karl Iv.
(1788—1808) dankt in Folge eines gegen seinen Günstling, den
Friedensfürsten Godoy, ausgebrochenen Aufstandes zu Gunsten seines
Sohnes Ferdinand Vii. ab (1808, März). Vater und Sohn werden
(mit Godoy) von Napoléon nach Rayonne gelockt und gezwungen
dem Throne zu entsagen (Mai). Napoléons Bruder Joseph wird König
von Spanien, an Josephs Stelle wird Murat König von Neapel. All-
gemeiner Aufstand der Spanier.
1808—1814. Krieg Napoléons in Spanien und Portugal.
Die Engländer landen in Portugal und zwingen Junot
zur Kapitulation von Cintra, nach der er das Land räumen muss.
Die Franzosen werden bald zum Ebro zurückgeschlagen. Napoléon,
seit dem Fürstentag in Erfurt, wo ihm 4 Könige und 34 Fürsten
und Prinzen aus Deutschland ihre Huldigungen darbringen, enger
mit Kaiser Alexander verbündet und dadurch gegen Oesterreich
gedeckt, eilt selbst mit 250,000 Mann nach Spanien, rückt bis
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Extrahierte Ortsnamen: Tilsit Königsberg Stettin Westfalen Kassel Frankreich Russland England Portugal Brasilien Spanien Spanien Neapel Spanien Portugal Portugal Erfurt Deutschland Oesterreich Spanien
Erste französische Revolution, Nationalkonvent.
371
Rückzug der Preußen durch die Champagne nach Luxemburg
und über den Rhein. — Der französische Goneral Custine nimmt
Speier, Mainz und Frankfurt a. M.
1792. Sieg des französischen Generals Dumouriez bei Jemmapes,
6. Nov. er nimmt Brüssel und erobert die Österreich. Nieder■*
lande. — Die Preußen nehmen Frankfurt a. M. wieder.
1792—1793. Prozess Ludwigs Xvi. vor dom Konvent, Malesherbes,
Dec.—Jan. Des'eze, Tronchet Vertheidiger; 683 Stimmen von 721
erklären am 12. Januar den König für schuldig; am
16. Januar stimmen 361 (genau die absolute Majorität), unter ihnen
der Herzog von Orléans (Egalité), unbedingt für den Tod, 360 für
Gefängnis, Verbannung oder Tod mit Aufschub.
1793. Ludwig Xvi. hingerichtet.
21. Jan. England, Holland, Spanien, das deutsche Reich treten
dem Bündnis gegen Frankreich, mit dem auch Sar-
dinien schon seit 1792 im Kriege ist, bei.
Bei Gelegenheit einer Rekrutenaushebung bricht in der Vendée
ein royalistischer Aufstand aus. (Charette, Stofflet, Cathelineau,
La Rochejaquelein.) Der im Temple gefangen gehaltene Dauphin
wird als König Ludwig Xvii. ausgerufen.
Die Oesterreicher unter dem Herzog von Koburg siegen über
Dumouriez bei Neerwinden (18. März) und nehmen Brüssel wieder;
Dumouriez r geht mit dem Herzog von Chartres (Ludwig Philipp,
Sohn von Egalité) zu den Oesterreichern.
In Paris, im Schofse des Konvents, Kampf auf Leben und Tod
zwischen den Girondisten und der Bergpartei. Nachdem der Plan der
zur letzteren gehörigen Orléanisten, den Herzog von Orléans (Egalité)
zum Protektor zu machen, gescheitert war, kommt alle Regierungs-
gewalt an den Sicherheitsausschuss und an den
1793. Wohlfahrtsausschuss (Comité du salut public)
6. April. von 9 Mitgliedern, welcher diktatorische Gewalt übt.
(Häupter: Robespierre, St.-Just, Couthon, später Carnot,
der nur das Kriegswesen leitet.) Revolutionstribunal.
Ein von dem Pariser Gemeinderath organisirter, von Henriot
2. Juni. befehligter Pöbelaufstand erzwingt vom Konvent die
Verhaftung von 34 Girondisten.
24*
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Extrahierte Personennamen: Dumouriez Ludwigs_Xvi Ludwigs Ludwig_Xvi Ludwig Ludwig_Xvii Ludwig Dumouriez Dumouriez Chartres Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Wohlfahrtsausschuss
Extrahierte Ortsnamen: Luxemburg Rhein Mainz Frankfurt_a._M. Frankfurt_a._M. England Holland Spanien Frankreich Cathelineau La_Rochejaquelein Paris Bergpartei St.-Just
Kaiserwürde von Preußen abgelehnt, Aufstände.
431
österreichischen Truppen besetzt und den Dänen gegen das vage
Versprechen „die liechte der Herzogthümer zu wahren“ über-
liefert (1851).
1849. In England Aufhebung der Navigationsakte (s. S. 324).
1849. Vollendung der deutschen Reichsverfassung: Reichstag
bestehend aus Staatenhaus (zur Hälfte von den Re-
gierungen, zur Hälfte von den Volksvertretungen der Einzelstaaten
zu ernennen) und Volkshaus. Monarchische Reichs geivalt mit nur
suspensivem Veto. — Entstehung der zwei Parteien der Grofs-
dcutschcn, welche das deutsche Bundesgebiet Oesterreichs bei Deutsch-
land erhalten wollen, und der Kleindeutschen, welche mit Aus-
schluss Oesterreichs einen engeren Bund unter Preußens Hegemonie
anstreben.
1849. Die dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen
3. April, durch eine Deputation der Frankfurter Nationalver-
sammlung an geboten ewürde eines Kaisers der Deutschen
wird vom Könige abgelehnt. Friedrich Wilhelm erklärt,
die Kaiserwürde nur bei Zustimmung aller deutschen
Regierungen annehmen zu können.
Mai. Aufstand in Dresden (Tzschirner, Ileubncr, Todt, Baku-
nin), mit preufsischcr Hülfe niedergeworfen.
Abberufung und Austreten einer großen Zahl Abgeord-
neter aus der Frankfurter Nationalversammlung. Das
Rumpfparlament (Präsident Löwe-Kalbe) in Stuttgart
wird aufgelöst.
Mai. Republikanischer Aufstand und Abfall des Heeres in der
Pfalz und im Grofslicrzogtlium Baden (Slruve, Micro s-
lawski). Einrücken der preußischen Truppen in Baden
unter Oberbefehl des Prinzen von Preußen, der die
15. Juni. Aufständischen im Treffen von Waghäusel schlägt,
Rastadt einschliefst und zur Uebergabe zwingt. Der
Kommandant Ticdemann und mehrere andere werden erschossen;
viele, unter ihnen der Dichter Kinkel, zu lebenslänglicher Straf-
arbeit verurteilt. (Kinkel, 1850 in Spandau, wird durch Karl
Schurz befreit.)
1850. In Preußen wird die revidirte Verfassung von dem Könige
6. Febr. und den Kammern feierlich beschworen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Kinkel Kinkel Karl
Schurz Karl
398
Neuere Geschichte, Dritto Periode.
durch den Feldzug mindestens 300,000 kräftige junge
Männer zu Grunde.
1812. York schliefst in der Poscherunschen Mühle bei Tau-
30. Dec. roggen einen Noutralitätsvertrag mit dem russischen
General Diebitsch.
1813 und 1814. Der Grosse Freiheitskrieg
der Verbündeten gegen Napoleon.
3. Febr. Aufruf König Friedrich Wilhelms Iii.
von Breslau aus zur Bildung freiwilliger Jägerkorps,
worauf dio kampffähige Jugend zu den Waffen eilt.
1813. Bündnis zu Kalisch
28. Febr. zwischen llussland und Treufsen.
1) Angriffs- und Verthoidigungsbündnis mit Bestimmung
der beiderseitigen Hi'ilfsheere. 2) Wiederherstellung der preufsischen
Monarchie nach den alten Verhältnissen. 3) Einladungen zum Bei-
tritt an Oesterreich und England.
1813. Vertrag zwischen England und Schweden: England zahlt
3. März. 1 Million Thaler Subsidien und verspricht, sich der
Vereinigung Norwegens mit Schweden nicht zu wider-
setzen. Schweden sendet den Verbündeten ein Hülfsheer vo-n 30,000
Mann unter Anführung seines Kronprinzen Bcrnadotte. Das laue
und zweideutige Benehmen dieses Führers lähmt später dio ganze
Nordarmee.
1813. (17. März). Aufruf Friedrich Wilhelms Iii „An mein Volk“
und „An mein Kriegsheer“, Verordnung zur Errichtung
der Landwehr und des Landsturms. Eisernes Kreuz.
März. Aufstand in Hamburg, Tettenborn zieht ein. Die Herzoge
von Mectclenbv/rg sagan sich vom Rheinbünde los.
(Jan.) In Frankreich stellt der Senat dem Kaiser 250,000 neu
Auszuhebende zur Verfügung.
Gewaltige Rüstungen auf beiden Seiten, dio Elbe bildet
die Grenze zwischen den kriegführenden Parteien, nur
sind Danzig, Stettin, Küstrin, Glogcm von den Fran-
zoson besetzt.
27. März. Besetzung Dresdens nach Abzug de» Marschalls Davout
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Dritto Napoleon Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Kalisch Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Tau- Breslau Oesterreich England England Schweden England Norwegens Hamburg Mectclenbv/rg Rheinbünde Frankreich Danzig Stettin Dresdens
Der große Freiheitskrieg.
399
durch Bussen und Preußen unter Wittgenstein und
Blücher. Flucht des Königs von Sachsen.
Das französische Heer und die Kontingente der Rheinhund-
fürsten sammeln sich in Franken, Thüringen und an
der Elbe.
Napoléon seit Ende April in Deutschland an der Spitze
von 12.9,000 Mann. Er wird von den 85,000 Mann
starken Heeren der Verbündeten unverhofft angegriffen
und zu der
1813. Schlacht bei Grofs-Görschen oder Lützen
2. Mai. gezwungen. Der Sieg bleibt, trotz gröfserer Verluste,
den Franzosen. Die Verbündeten ziehen sich über
Dresden nach der Lausitz zurück. Scharnhorst schwer
verwundet, stirbt in Prag.
Napoleon in Dresden, mit dem König von Sachsen eng
verbündet.
18. Mai. Landung des Kronprinzen Bernadotte mit schwedischen
Truppen in Pommern.
20. u. 21. Mai. Schlacht bei Bautzen und Wurschen.
Napoléon greift die Verbündeten bei Bautzen an, erzwingt
den Uebergang über die Spree und vollendet mit
grofsem eigenen Verlust den Sieg bei Wurschen. Die
Verbündeten ziehen sich nach Schlesien zurück.
30. Mai. Hamburg, nach Abzug der Russen, von Davout besetzt
und furchtbar misshandelt.
Beide Theilo, erschöpft, erwarten Verstärkung und bewerben
sich um Oesterreichs Bundesgenossenschaft.
5. Juni—-26. Juli. Waffenstillstand zu Polschwitz, später verlängert
bis zum 10. August.
15. Juni. Subsidienvertrag Englands mit Prcufsen und Russland
zu Reichenbach.
5. Juli—11. August. Congress zu Prag. Oesterreich übernimmt
die Rolle des Vermittlers. Nach vergeblichen Unter-
handlungen (Metternich, Caulaincourt, Wilhelm von
Humboldt) wird der Congress aufgelöst und
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Humboldt Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Rheinhund- Deutschland Prag Dresden Sachsen Pommern Bautzen Bautzen Wurschen Hamburg Oesterreichs Englands Russland Oesterreich