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1. Die deutschen Landschaften - S. 313

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der mittlern Elbe und Oder. 313 laufe in viele kleine Hochflächen geteilt. Ausserdem bringen einige niedrige Hügelketten etwas Abwechslung in die Gestaltung ihrer Oberfläche. Eine anmutige Hügellandschaft breitet sich z. B. im Gebiete der Havelseen, sowie auf der linken Seite der Oder aus. Die Laufrichtung der beiden grossen Ströme, der Elbe und der Oder, zeigt, dass die ganze Landschaft sich nach Norden allmählich senkt. Verfolgen wir aber den Lauf der übrigen Ge- wässer, so erkennen wir, dass sie in der Mitte eine Senkung hat, der von Norden die Havel, von Südosten die Spree zu- strömen, und in der sich die ausgedehnten Havelseen, sowie umfangreiche Moorbrüche ausbreiten. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- Verhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begründung ihrer Entwicklung. Da das Gebiet ein Flachland von fast gl e i ehm ä s s i ge r Erhebung ist, kommen in ihm keine nennenswerten kli- matischen Unterschiede vor (mittl. Jahrestemp. 8—9 « G, jährl. Regenmenge 50 — 60 cm). Die Verschiedenheit des Anbauwertes der einzelnen Landstriche liegt daher ausschliess- lich in der Beschaffenheit des Bodens begründet. Im süd- lichen Teile der Landschaft wiegt der Sandboden vor, in der Mitte und im Norden, wo auch der obere Geschiebemergel (vergi. S. 310) auftritt, sind Sand und Lehm ziemlich gleich verbreitet. Ausser umfangreichen Sandstrecken kommen auch grosse Moor- gegenden vor. Die natürliche Fruchtbarkeit lässt also viel zu wünschen übrig. Nur dem grossen Eifer, mit dem früher der Anbau und die Besiedelung des Gebietes betrieben wurden, ist es zu danken, dass dieses jetzt trotzdem bedeutende Bodenerzeugnisse zu liefern vermag. Namentlich sind manche Sumpfgegenden dank der Fürsorge der preussischen Könige entwässert und in die fruchtbarsten Landstriche umgewandelt worden. Wegen der meist sandigen Beschaffenheit des Bodens ist die Wahl der Anbaugewächse, deren Gedeihen erwartet werden kann, eine beschränktere als in andern Landschaften Deutsch- lands. Ein Hauptanbaugewächs bildet die Kartoffel, die den Sandboden liebt. Unter den Getreidearten nimmt der Rog- gen den ersten Platz ein. Die sandigsten Landstriche haben ausser Kartoffelbau fast nur Hafer- und Buchweizenbau oder sind mit Wald bewachsen. In diesem herrscht meistens die Kiefer vor. Doch giebt es auch manche herrliche Laubwaldungen mit stattlichen Eichen und Buchen, z. B. in der Ucker- Kerp, begrtlnd.-vergleich. Erdkunde, I. Bd. 21

2. Die deutschen Landschaften - S. 372

1896 - Trier : Lintz
372 Die deutschen Landschaften. den Landseen der mecklenburgischen Seenplatte hat der Miiritz- See (133 qkm), unter denen der pommerschen der Madüe-See (37 qkm), den grössten Flächeninhalt. Der grösste der Strand- seen, die in langer Reihe längs der hin ter pommer sehen Küste liegen, ist der Leba-See (73 qkm). Das Meer: (lie Ostsee (s. S. 357). Die Ostsee greift in der pommerschen Bucht, von der durch die Inseln Usedom und Wollin das Oder-Haff abgetrennt wird, tief in die Landschaft ein. Von der Odermündung aus er- streckt sich die Küste Vorpommerns in nordwestlicher und die Hinterpommerns in nordöstlicher Richtung hin. Während letztere gar keine Buchtenbildung zeigt, ist erstere ziemlich reich gegliedert. Ihr sind die grosse, vielgestaltige Insel R üg e n und die Halbinsel Zingst vorgelagert. Die bedeutendsten Buchten sind die von Greifswalde südlich der Insel Rügen und die von Barth südlich der Halbinsel Zingst. b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft. Das Gebiet ist ein Tiefland, das sich längs der Ostsee- küste erstreckt. Durch das O d e r t h a 1 wird es in eine west- liche und eine östliche Hälfte geteilt, die sich in der Gestal- tung ihrer Oberfläche fast vollständig gleichen. Sowohl Vo r p o m- mern und Mecklenburg, die linke Oderseite, als auch H i n te r- pommern, die rechte Oderseite, wird von einem niedrigen, seenreichen Landrücken durchzogen. Dort erhebt sich die mecklenburgische (mittl. Erhebung 50 —100 m), hier die pommersche S e e n p 1 a 11 e (100—200 m). Während der Land- rücken in der westlichen Hälfte der Landschaft in ziemlicher Ent- fernung von dem Ostseestrande hinstreicht, so dass sich zwischen ihm und diesem noch ein breiter Tieflandstreifen befindet, nähert er sich in der östlichen Hälfte mehr und mehr der Küste und er- reicht diese an seinem Nordostrande. In dieser Gestaltung der Landschaft liegt es begründet, dass sich ihr W a ss e r a bf 1 u s s nicht in der grossen Stromrinne der Oder sammelt, sondern in zahlreichen klein e'n Küstenflüssen seinen Weg zum Meere sucht. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- verhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begrün- dung ihrer Entwicklung. Für unsere Untersuchung über den An bau wert des Gebietes passt ein Vergleich mit der schleswig-holsteinischen Seenplatte.

3. Die deutschen Landschaften - S. 287

1896 - Trier : Lintz
Das thüringisch-sächsische Hügelland. kel eines rechten Winkels ausstrahlen. Nach Nordwesten ziehen sich Franken-Wald (Durchschnittshöhe 600 m) und Thüringer Wald (750 m), nach Nordosten das E1 s t e r geb ir ge (500—600 m), das Erzgebirge (800 m) und das E lb s an d st e i n- g e birg e (400—500 m). Von ihnen aus findet eine stetige Ab- dachung in nördlicher Rieh tu n g statt, ein allmählicher Uebergang zum Hügellande und zum Flachlande. Während im Nordwesten das aus ziemlich flacher Umgebung zu bedeutender Höhe sich erhebende Harzgebirge (400—800 m) den Abschluss der Landschaft scharf ausprägt, fehlt ein solcher im Nordosten, wo sich nur ein niedriger Höhenzug, der Fläming (100—150 m) bemerkbar macht. Infolge der Abdachung der Landschaft nach Norden nehmen alle Gewässer ihren Lauf in nördlicher Richtung. In der am tiefsten gesenkten Thalmulde zwischen Harz und Flä- ming sammelt sich der gesamte Wasserabfluss in dem Strombette der Elbe, die bald nach ihrer Vereinigung mit der Mulde und Saale bei Magdeburg das Gebiet verlässt. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- verhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse der einzelnen Gebiete und Begründung ihrer Entwicklung. Das obere Erzgebirge. Das Erzgebirge ist aus krystallinischem Gestein, aus Gneis, Urschiefer und Granit aufgebaut. Diese Gesteins- arten verwittern zu einer lehmigen, fruchtbaren Thon erde. Trotzdem ist der Anbau von Kulturgewächsen wenig lohnend, weil die Verwitterungskrume meistens zu dünn ist, da starke Regengüsse von den geneigten Ackerflächen das fruchtbarste Erdreich immer wieder fortschwemmen. Auch bereitet die Be- arbeitung des steinigten Bodens viele Schwierigkeiten, besonders dort, wo Unebenheiten zu überwinden sind. Berück- sichtigen wir ferner die Kälte des Klimas (mittl. Jahrestemp. je nach der Höhe 4—6« C), so müssen wir die Verhältnisse in dem obern Erzgebirge für den Ackerbau als recht ungünstige bezeichnen. Nur der^kleinere Teil der Bodenfläche kann be- baut werden. Das Hauptgewächs ist die Kartoffel. Nach ihr gedeiht der Hafer am besten, und an dritter Stelle kommt erst der Roggen. Weizenbau wird nur im östlichen, niedri- gem Teile des Erzgebirges stellenweise betrieben, dagegen gedeiht der Flachs selbst noch in höhern Lagen ziemlich gut. Aber auch

4. Die deutschen Landschaften - S. 328

1896 - Trier : Lintz
328 Die deutschen Landschaften. Die Obra, ein linker Zu fin ss der Warthe, entspringt auf den nördlichen Ausläufern des polnischen Landrückens und fliesst zuerst in westlicher, dann in nördlicher Richtung. Die E i n m ii n d u n g erfolgt etwas ober- halb der Stelle, wo die Netze mündet. Der Oberlauf der Obra gehl durch ein niedriges Hügelland, der Mittellauf durch das sumpfige Obrabruch und der U n ter 1 a u f durch ein seen re ich es Flachland. Im Obrabruch wird das Wasser des Flusses durch zwei Kanäle, die zur Entwässerung dieser Sumpfgegend gestochen worden sind, fortgeleitet. b. Die Auffassung des Gesamtbildes der Landschaft. Das Tiefland der Warthe hat eine fast vollständig ebene Ober fläche. Nur u nb edeutende Bodenanschwel- lungen kommen in ihm vor. Im Süden greift der polnische Landrücken in die Landschaft hinein. Im Norden stellt die pom mer i sc h e Seenplatte einen Abschluss her. Eine etwas höhere Lage als die übrige Landschaft haben ferner die kuja- w is che Seenplatte und die Po sene r Platte. Die Landschaft senkt sich ein wenig nach Nordwesten. Dorthin fliessen die Warthe und ihre Zuflüsse, die Obra und Netze. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- verhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begrün- dung ihrer Entwicklung. Weil die Landschaft ein Flachland ist, kommen in ihr wie im Tiefl. der mitti. Elbe und Oder keine nennenswerten kli- matischen Unterschiede vor. Die durchschn. Jahres- wärme beträgt 1° C weniger als in dem Nachbargebiete (näm- lich G—7° G). Der Unterschied liegt in der grössern Winter- kälte begründet, die sich wieder selbst aus der grössern Entfer- nung vom Meere erklärt; die mittlere Sommer wärm e ist dagegen die gleiche, was für den A n b a u des Gebietes günstig ist. Die jährl. Regenmenge beträgt etwas weniger. Wäh- rend in klimatischer Hinsicht in den einzelnen Gebieten der Landschaft ein Unterschied kaum bemerkbar ist, besteht ein solcher wohl hin- sichtlich der Bodenbeschaffenheit, und hierin liegt auch fast ausschliesslich eine Verschiedenheit des Anbau wer tes begründet. Der polnische Landrücken. Die A nba u v er h ä 11 n i s s e sind im allgemeinen die näm- lichen wie in dem schlesischen Landrücken, mit dem das Gebiet

5. Die deutschen Landschaften - S. 358

1896 - Trier : Lintz
358 Die deutschen Landschaften. n is che Seenplatte hin, der in seiner westlichen Hälfte eine flache Heidegegend, in seiner östlichen ein Hügel- land bildet. Die Küste der Nordsee ist von Marschen um- säumt, die der Ostsee dagegen nicht. Wegen der geringen Breite der Landschaft konnten sich die Gewässer nur zu einem kurzen Laufe entwickeln. Ausser dem Elbstrome, der im Süden der Landschaft seiner Mündung zu- eilt, kommen in ihr nur kleine K ü st enfi üsse vor, unter denen die E id er und die Trave die bedeutendsten sind. Erstere mün- det in die Nordsee, letztere in die Ostsee. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultiir- yerhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse der einzelnen Gebiete und Begründung ihrer Entwicklung. Als Gebiete, die von der Natur mit völlig verschieden- artigen Hilfsmitteln ausgestattet sind und daher eine eigen- artige Gestaltung des menschlichen Erwerbslebens zeigen, sind zu unterscheiden die Nordseemarschen, das Heid e- gebiet, das östliche Hügelland, sowie die N o r d s e e - und Ostseeküste. Die Marschen. Die M ars c h g e b i e t e der Landschaft zeigen, weil die Natur- verhältnisse, Boden und Klima, die gleichen sind, die näm- liche Art des Anbaues und der Besiedelung wie die Marschen im Mündungslande der Weser und Ems (vgl. S. 344). Viehzucht und Ackerbau bilden die Haupterwerbszweige und haben wie dort den W ohlstand der Marschbewohner begründet. Daneben finden stellenweise auch Gemüse- und Obstbau, für die das milde Seeklima (mittl. Wintert. -)- 0 — 1°G) passt, eine hohe Pflege. Ihr Aufblühen wurde durch die Nähe der volksreichen Stadt Hamburg begünstigt. Der Gemüsebau wird namentlich in den Vieri anden, der Obstbau und zwar vornehm- lich der Kirschenbau dagegen im Altlande betrieben. — Blühende Viehzucht, lohnender Ackerbau, Gemüsebau in den Vierlanden und Obstbau im Alt land. Die kleine, in unmittelbarer Nähe H a m b u r g s auf dem rechten Elbufer gelegene Marsch der V i e r 1 a n d e wird von einer emsigen Bevölkerung auf das sorgfältigste bebaut. Nachkommen holländischer Kolonisten sollen die Bewohner sein. Neben ausgedehnten Gemüsefeldern erblicken wir dort auch grosse Erdbeer - und Himbeerbeete. Das auf der linken Elbseite gelegene A I 11 a n d zeigt im Frühlinge, zur Zeit der Obstblüte, ein herrliches Landschaftsbild, wie mau es in Norddeutsch- land sonst nicht findet. Mehr als 400 000 Kirschbäume entfalten dann ihr schneeweisses Blütenkleid.

6. Die deutschen Landschaften - S. 384

1896 - Trier : Lintz
Die deutschen Landschaften. seichten Wasserbecken der beiden Haffe sind durch lange, schmale Landzungen vom Meere abgetrennt. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- verhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begründung ihrer Entwicklung. Die Landschaft hat von allen deutschen Niederungsgebieten das kälteste Klima. Die mittlere Ja h res war m e beträgt nur G—7° C. Der Winter ist in der Regel s tre n g. In Königs- berg wurden bis zu —35° G beobachtet. Von den Laubbäumen des Waldes gedeiht die Buche im Pregel- und Memelgebiete nicht mehr. Die Grenzlinie ihrer Verbreitung läuft über Königsberg in südöstlicher Richtung. Das gegen die Ostwinde geschützt ge- legene Weichselthal hat allein etwas günstigere klima- tische Verhältnisse. Die pommersche Seenplatte (der östliche Teil). Die wirtschaftlichenverhältnisse sind in diesem öst- lichen Teile der pommerschen Seenplatte die gleichen wie im westlichen (s. S. 373) und gleichfalls als ungünstige zu bezeich- nen. Die unfruchtbaren, nicht anbaufähigen Sand- striche nehmen sogar verhältnismässig noch eine grössere Fläche ein. Die Tu che 1er Heide gehört mit zu den ödesten Gegenden Deutschlands. Sie ist fast nur mit Kiefergehölz be- wachsen. Infolge der Ungunst der Erwerbsverhältnisse ist die Bevöl- kerung eine geringe. (Auf 1 qkm weniger als 40 E.). Von den wenigen Städten hat nur Könitz mehr als 10 000 E. (10107 E.). Das Thal und das Mündungsgebiet der Weichsel. Das durchschnittlich 7 — 8 km breite Weichselthal hat einen durchgängig fruchtbaren Ni e d e ru n g s b o de n , und da auch seine klimatischen Verhältnisse günstiger als in der übrigen Landschaft sind, ist es ein wertvolles Anbaugebiet. Neben dem Getreidebau wird dort auch der Zuckerrüben- bau mit Erfolg betrieben. — Lohnender Ackerbau. Noch fruchtbarer als das eigentliche Weichselthal ist die Niederung, die sich um die Mündungsarme der Weichsel ausbreitet. Der thonige Schwemmboden liegt aber stellen- weise so tief, dass er wie die Marschen Nord Westdeutschlands durch Kanäle entwässert und durch hohe Dämme vor Ueberschwemmungen des Stromes geschützt werden muss.

7. Die Landschaften Europas - S. 235

1900 - Trier : Lintz
Das Klima, Thalbildung und Gewässer. 235 3. Das Klima. Von allen Seiten dem Meereseinflusse ausgesetzt, müssen die Britischen Inseln ein ozeanisches Klima besitzen. Am schärf- sten muss dieses im W ausgeprägt sein, wo der Einfluss des Atlantischen Ozeans wirksam wird. Es zeigt sich in einem kühlen Sommer und milden Winter, ferner in häufiger Nebel- und Wolkenbildung und reichlichen Niederschlägen, sowie in starken Stürmen. Die Wirkung des Seeklimas erkennen wir aus dem Verlauf der Januar-Isothermen. Während z. B. Danzig von der —2° C-, Königsberg sogar von der —4° C-Linie berührt wird, läuft über Liverpool, das fast in der nämlichen Breite liegt, die 4° C-Linie, und um die Süd- und Westküste Irlands schlingt sich sogar die 6° C-Linie. Dagegen haben Danzig und Königs- berg im Juli eine mittlere Wärme von 18° C, Liverpool nur von 16° und das südliche Irland sogar nur von 14° C. Die mittlere Ja h res wärme ist auf den Britischen Inseln etwas grösser als im nördlichen Deutschland. Die 10°-Linie, die über England und Irland hinstreicht, berührt Köln, Frankfurt, Wien und Odessa, also viel südlicher gelegene Punkte. Der Regenreichtum ist besonders im W sehr gross. Die westlichen Abhänge der Gebirge von Schottland, England und Irland erhalten stellenweise Regenmengen von jährlich 300—400 cm. Auf den östlichen Abhängen derselben sind diese jedoch viel geringer. Sie betragen dort nur 60—80 cm. Ähnliche Regenmengen erhalten die niedriger gelegenen Punkte des Landes, so London eine solche von 62 cm. 4. Thalbildung und Gewässer. Die Thal bildung wurde durch die geologischen Er- eignisse, durch die b ecken- und grabenförmigen Ein- brüche vorgezeichnet. Die Flüsse fanden wenig mein' zu thun. Die geringe Breite der Inseln liess zudem grössere Stromläufe nicht zur Entwicklung kommen. Das spätere Eindringen des Meeres hat sie ferner um ihren Unterlauf noch verkürzt. Auf der Insel Grossbritannien sind die bedeutendsten Flüsse Themse, Severn und Hum der. Irland hat nur einen grössern Fluss, nämlich den Shannon, der eine Seenkette durchfliesst. 5. Die Naturschätze und ihre Ausbeute durch Pflanzen- bau, Viehzucht und Bergbau. Für den Anbau ist der südöstliche ebene Teil Gross- britanniens wertvoller als der nordwestliche gebirgige. Jener ist der Hauptsitz des englischen Ackerbaues geworden. In dem gebirgigen Teile des Landes sind aber die tief gesunkenen Schollen, die zwischen den einzelnen Gebirgen liegenden Thal- becken und T h al furch en ebenfalls fruchtbare Gregenden, sowohl durch günstigen Boden als auch durch günstiges Klima

8. Die Landschaften Europas - S. 309

1900 - Trier : Lintz
Das Nordrussische Tiefland. 303 umrandet. Über 500 km dringt es nach S in das Land ein, ein vielgestaltiges Wasserbecken bildend, von dem sich nach W eine Bucht, nach So drei gtosse Buchten abzweigen. Auch die übrige, im allgemeinen östlich verlaufende Küste Russlands am Nördlichen Eismeere ist noch mehrmals gegliedert, und an eine der vorspringenden Halbinseln setzt sich eine lange Inselreihe an, deren Hauptglied die Doppelinsel Nówaja-Selmjá (russ. = neues Land) ist. Die nordische Tundra. Nicht so klar wie auf dem Kartenbilde ist der Verlauf der russischen Eismeerküste in der Wirklichkeit ausgeprägt. Nur die ziemlich hohe Granit- küste Kolas lässt auch in der langen Winterzeit, in der das ganze Land und die Gewässer unter Schnee und E i s fast vergraben liegen, ihre Umrisse deutlich erkennen. Die übrige Küste ist aber, mit Ausnahme von nur wenigen und kurzen Strecken, Flachküste. Unter der winterlichen Schnee- und E i s - decke verschwindet sie vollständig, und bei beginnender Schneeschmelze treten an deren Stelle wüste Sümpfe und Moräste. Der Küstensaum hat gleichsam eine Doppelnatur; er befindet sich halb im Wasser-, halb im Landzustande. Landeinwärts nimmt die Landschaft nur insofern allmählich ein anderes Gepräge an, als wenigstens der Boden ein Pflanzenkleid anzieht. Aber wüst und öde bleibt ihr Bild. Die nordische Tundra, eine bäum- und strauchlose Moos- und Flechtensteppe, die an erhöhten Stellen während der kurzen Sommerzeit trocken und dürr wird, an den tiefern aber Sumpfland bleibt, liegt in ihrer düstern Farbe vor uns. Südlich vom Polarkreis treten auch Nadelholzwälder auf, sie wachsen nach S an Ausdehnung und erfüllen bald fast die ganze weite Landschaft mit ihren schwarzen Massen, bis schliesslich die Birke hinzutritt, anfangs mit krüppelhaftem, bald aber mit stattlichem Wüchse, und durch ihr frisches Grün die düstere Stimmung der nordischen Landschaft etwas autheitert. Nach S gelangen wir allmählich in den breiten Waldgürtel, der fast den ganzen Norden Russlands einnimmt. Etwa vom 65. Pa- rallelkreise an reicht dieser nach S bis zu einem niedrigen, dem Nordrussischen Landrücken, der sich in der Breite des 65. Pa- rallelkreises von Wsw nach Ono hinzieht. Doch erstreckt er sich im O noch etwas weiter nach S. Auch im O steigt das tief- gelegene Flachland an. Es ist dort umgeben von dem langen Gebirgszug des Ural, der von S nach N läuft und sich durch die Insel Nowaja-Semlja fortsetzt Wir werden das Uralgebirge später besonders betrachten und an dieser Stelle nur noch auf einen niedrigen Höhenzug hinweisen, der sich von ihm an der Stelle, wo auch der Nordrussische Landrücken beginnt, nach Nnw ab- zweigt. Es ist das aus krystallinischem Grestein bestehende Timangebirge, das wir gleich dem Ural als den Rest einer stark abgetragenen und früher bedeutend höheren Gebirgs- kette betrachten müssen. Seine letzten Ausläufer können wir noch in der Halbinsel Kanin am Weissen Meere verfolgen. Durch das Timangebirge wird von dem Nordrussischen Tiefland ein drei- eckiges Tieflandsbecken, das die Petschora entwässert, abgegliedert.

9. Die Landschaften Europas - S. 299

1900 - Trier : Lintz
Die Finnische Granitplatte. 299 verflachenden Karpatenrücken, sei es von der deutschen Ostsee- küste oder endlich von dem Lappenlande der Skandinavischen Halbinsel aus ostwärts wandern, so gelangen wir überall in ein ziemlich flaches, nur höchstens mit Hügeln besetztes Land. An dem trägen Laufe seiner Flüsse und an dem niedrigen Gestade seiner Meeresküsten, die es fern im N und fern im S umgrenzen, erkennen wir, dass das flache Land zugleich ein tief gelegenes ist. Weithin dehnt sich dieses Tiefland, das russische Land, dem sich im Sw noch Rumänien angliedert, aus. a. Die einzelnen Teile der Landschaft. Ì. Die Finnische Granitplatte. a. Das Landscliaftsbild. Die grosse Granithalbinsel Skandinavien hängt sich im N an eine Granitplatte an, die zwar nicht so hoch gehoben ist, aber ihr in der Grösse nicht nachsteht. Dieselbe, nach den Be- wohnern, den Finnen, die Finnische Granitplatte genannt, reicht im W bis zum Bottnischen Meerbusen, im S bis zum Finnischen Meerbusen, der eine östliche Verzweigung der Ostsee bildet, und bis zum Newästrome. und im No bis zum Weissen Meer e, das eiue tief einschneidende Bucht des Nörd- lichen Eismeeres bildet; die vom Weissen Meere abgetrennte Halbinsel Kola gehört noch zur Granitplatte. Beim Durchwandern dieses grossen Granitgebietes, dessen Grösse der des Deutschen Reiches wenigstens gleichkommt, treffen wir keine einzige gebirg sa r tige Erhebung an. Der Ver- gleich mit einer riesigen Platte ist daher sehr zutreffend. Trotzdem fehlen dem Lande Höhenunterschiede nicht. Aber diese entwickeln sich so allmählich, dass sie dem Auge nicht bemerkbar werden. Das Kartenbild klärt uns darüber besser auf. Wir sehen auf ihm, dass Flüsse nach allen Seiten, besonders aber nach W und S rinnen. Ihre Anfänge zeigen uns den Verlauf der landschaftlich nicht ausgeprägten Wasserscheide an. Aus ihrem Laufe können wir ferner schliessen, dass die Granitplatte nach O und nach N ansteigt. Die Messungen haben ergeben, dass sie eine mittlere Höhenlage von 150 m hat, nach N aber zur doppelten Höhe ansteigt. Aus der geringen Neigung und der felsigen Beschaffenheit des Bodens erklärt sich die grösste landschaftliche Eigentümlich- keit der Finnischen Granitplatte, ihr grosser Reichtum an Seen. Dieselben nehmen etwa '/3 des Landes ein. Finnland heisst darum mit Recht das „Land der tausend Seen". Die meisten der Seenflächen dehnen sich langgestreckt nach S aus und sind,

10. Die Landschaften Europas - S. 332

1900 - Trier : Lintz
332 Das Russische und Rumänische Tiefland. Das untere Wolgabecken. Das mittlere Wolgabecken er- reicht sein Ende an der grossen Wolgaschlinge von Samara. Hier umfliesst der Strom eine 90 km weit nach 0 in das Tiefland auf seiner linken Seite vorgeschobene Gebirgszunge, die Jeguli- Höhen, deren fast wagerecht abschneidende Oberfläche etwa 200 m hoch liegt. Dieselben bauen sich wieder aus den altern Gesteins- schichten des Perm und der Perm-Trias auf, die auf der Nord- seite des Gebirgswalles durch eine scharfe Verwerfungslinie aus den Kreide- und noch jüngern Schichten herausgehoben wurden, nach W und S aber wieder allmählich unter diese tauchen. Auch südlich von der Schlinge von Samara bleibt das rechte Itfer der Wolga noch eine lange Strecke hoch und steil, und Tafelberge tauchen über ihm hervor, die bis 350 m Höhe erreichen. Das linke Ufer ist dagegen beständig flach und niedrig. Ein vom Ural auslaufender Höhenzug, Obtschei-Syrt genannt, ver- flacht sich, ehe er den Strom erreicht. Bis Zarizyn hält die Wolga, von Samara ab, eine südwestliche Richtung ein. Dann biegt sie unter scharfem Knie nach So um, indem sie gleich in der niedrig gelegenen, früher vom Meer überfluteten und daher stellen- weise salzigen Steppenlandschaft ihr Delta beginnt. Sie teilt sich in die eigentliche Wolga und in die Achtuba, die sich östlich abgliedert. An der Mündung ist das Delta 110 km breit. Zwischen Schlamminseln trägt der kaum fliessende, seiner Krait fast ganz beraubte Riesenstrom seine schlammigen Wasser dem Kaspischen Meere zu. Seine bedeutende Breite, die bei Sarátow auf 2—5 km angewachsen war, nimmt nach der Gabelung wieder ab; sie wechselt beim Hauptarm zwischen 750 und 2000 m. b. Das Kulturbild. Infolge seiner langen Erstreckung von N nach S, durch 12 Breitengrade hindurch, hat das Wolgabecken sehr ungleiche klimatische Verhältnisse, und ebenso verschieden wie sich unter deren Einfluss das Pflanzenleben entwickelte, ist auch das Kulturbild, das der Mensch an den Ufern der Wolga und ihrer Nebenflüsse geschaffen hat. Diese Verschiedenheit wird in zweiter Linie durch die Bodenbeschaffenheit bedingt, die für die nähere Abgrenzung der Kulturzonen noch wichtiger als das Klima ist. Wir können von N nach S drei Klima-, Boden- und Anbau- oder Kulturzonen unterscheiden, die mit den drei Becken, in die wir das Wolgabecken einteilten, nicht genau, aber doch im allgemeinen zusammenfallen. Das obere Wolgabecken liegt noch im früheren Verglet- scherungsgebiete Nordrusslands, sein Klima ist mässig und regenreich. Die Wälder spielen in dem Landschaftsbilde und ebenso im Haushalte der Bewohner eine grosse Rolle. Sie liefern das Holz zur Heizung und zum Bau der Wohnungen und ferner
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