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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 29

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
29 3. giebt mit Vaterhänden ihm sein täglich Brot, hilft an allen Enden ihm ans Angst und Noth. 4. Sagt's den Kindern allen, daß ein Vater ist, dem sie Wohlgefallen, der sie nie vergißt. 70. vier 1. ^Nimm mir das rothe Schloß vom Mund, so thu' ich dir was Neues kund. 2. Gott sieht es nie, der Kaiser selten, doch «jeden Tag der Bauer Velten. Räthsel. 3. Feuer löscht sonst Wasserflut, mich setzt Wasser erst in Glut. 4. Mit Last beladen kann ich gehn; nimm mir die Last, so muß ich stehn. 71. Mein Engel, weiche nicht. 1. Mein Engel, weiche nicht, wenn ich mich schlafen lege, breit’ deine Flügel aus, daß sich kein Unfall rege; wehr’ auch das Böse ab, so mich im Traum anficht, daß rein die Seele bleib’! Mein Engel, weiche nicht! 2. Mein Engel, weiche nicht, wenn ich vom Schlaf aufstehe und nach des Herrn Befehl an mein Geschäfte gehe; halt’ mich zu jeder Stund’ ihm treu und meiner Pflicht; ich folge deinem Wink. Mein Engel, weiche nicht! 3. Mein Engel, weiche nicht, wenn ich soll Kummer tragen: ob schwer, ob lang er sei, laß mich doch nicht verzagen; wisch’ ab mit Liebeshand den Schweiß vom Angesicht und stärk’ die müde Seel’. Mein Engel, weiche nicht! 4. Mein Engel, weiche nicht, wenn ich einmal soll scheiden von Welt und Freud' und Lieb’, o hilf mir’s thun mit Freuden! Kehr’ zu den Lieben dich, zu ihnen schwebe hin, wenn ich zur Buh’ gebracht, zu Gott geführet bin. 72. Die Hirtenflöte. Ein König hatte einen Schatzmeister, der sich vom Hirtenstabe zu diesem wichtigen Amte aufgeschwungen hatte. Der Schatzmeister wurde aber bei dem Könige verklagt, daß er die königlichen Schätze veruntreue und die geraubten Gelder und Kostbarkeiten in einem eigenen Gewölbe mit eiserner Thür aufbe- wahre. Der König besuchte den Schatzmeister, besah dessen Palast, kam an die eiserne Thür und befahl sie zu öffnen. Als der König nun hinein trat, war er nicht wenig erstaunt. Er sah nichts, als vier leere Wände, einen länglichen Tisch und einen Strohsessel. Auf dem Tische lag eine Hirtenflöte nebst einem Hirte,Habe und einer Hirtentasche. Durch das Fenster sah man auf grüne Wiesen und^waldige Berge. Der Schatzmeister aber sprach: „In meiner Jugend hütete ich die Schafe. Du, o König, zogest mich an deinen Hof. Hier in diesem Gewölbe brachte ich nun täglich eine Stunde zu, erinnerte mich mit Freuden meines vorigen Standes und wiederholte die Lieder, die ich ehemals bei meinen Schafen zum Lobe des

2. Kursus 3 - S. 6

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Ein zweites Abenteuer hatte er mit Sinnis, dem Fichtenbeuger, zu bestehen. Dieser brachte die Reisenden auf eine besonders grausame Weise ums Leben. Er bog nämlich die Spitzen zweier-ziemlich nahe beisammenstehender Fichten herunter und band an jeden Wipfel ein Bein des eingefangenen Vorüberreisenden. Hierauf ließ er die Bäume los, so daß sie beim Emporschnellen den Menschen in Stücke zerrissen. Theseus zeigte sich im Kampfe stärker als der Niese, faßte diesen an der Gurgel, baud ihm die Arnle und ließ ihn nun selbst von zwei Fichten zerreißen. So räumte Theseus noch mehr Unmenschen aus dem Wege und ließ sie desselben Todes sterben, den sie schon vielen Wanderern bereitet hatten. Theseus kam nach Athen und fand dort seinen Vater als König. Dieser empsiug ihn freundlich und setzte ihn als Erben ein. Solches verdroß die Söhne seines Oheims, weil sie selbst auf die Thronfolge gerechnet hatten. Sie machten einen Versuch, ihn gewaltsam aus dem Weg zu räumen, doch Theseus besiegte sie mit Hilfe der Athener. Bald sah auch gauz Athen, welch' ein Wohlthäter ihm in Theseus gekommen war. Ein wilder Stier, gegen den niemand vorzugehen wagte, irrte damals in den Feldern umher. Theseus zog gegen ihn aus und erlegte ihn mit einem Wurfspieß. In eben jener Zeit mußten die Athener dem König Minos von Kreta alle neun Jahre 7 Jünglinge und 7 Juugsraueu zuschicken, die in ein großes Gebäude mit vielen verschlungenen Gängen (Labyrinth) gesperrt wurden. In dem Labyrinth lebte ein Ungeheuer, der Minotaurus, welcher halb Mensch und halb Stier war. Von ihm wurden die unglücklichen Jünglinge und Jungfrauen auf-gefrefsen. Theseus drang mutig bis zum Minotaurus vor und erlegte ihn, indem er ihm mit dem Schwerte den Kopf abhieb. Nach dieser That war Athen von dem schimpflichen Tribut befreit. Theseus bestieg nach dem Tode seines Vaters dessen Thron und nahm verschiedene Veränderungen im Staatswesen vor. So teilte er er z. B. seine Unterthanen in 3 Klassen: Adelige, Handwerker und Ackerleute. Ruhe liebte Theseus nicht. Auf einem Zuge uach neuen Heldenthaten kam er auf die Insel Skyros. Der dortige König hielt ihn

3. Kursus 3 - S. 10

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— lo- bte nicht nur körperlich (wie in Sparta), fonbcrn. auch geistig nusgebilbet werben sollte. Der junge Athener mußte sich schon frühzeitig üben, seine Gebanken schön, und fließenb auszusprechen, um bereinst in der Volksversammlung durch den Zauber der Rebe seine Mitbürger für seine Ansichten zu gewinnen. Müßiggang war strenge verboten. Jeber war ehrlos, der nicht ein Gewerbe betrieb. Nach Vollenbung biefer Verfassung verpflichtete Solon die Athener durch einen Eib, in den nächsten 10 Jahren nichts an berselben zu änbern. Er ging dann ins Auslanb und besuchte den reichen Krösus in Lydien. 5. Sokrntes. Sokrates gehörte zu beu edelsten Griechen seiner Zeit. Die Unterweisung der Jugeub war seine Hauptbeschäftigung. Der Keru seiner Lehre war: „Erkenne bich selbst." Mäßigkeit, Gerechtigkeit und Tapferkeit hielt er für die höchsten Güter. Sokrates selbst lebte äußerst mäßig. Er aß und trank nur das Allergewöhulichste, kleibete sich höchst einfach und ging fast immer barfuß. „Nichts bebürfen ist göttlich," sprach er, „und am wenigsten bebürfen nähert der Gottheit am meisten." Einst klagte ein vornehmer Athener bei ihm, daß boch viel Gelb dazu gehöre, in Athen zu leben. Er rechnete ihm vor, wie teuer der Purpur, die feineren Weine und atibere Kostbarkeiten seien. Sokrates ging mit ihm in verschobene Läden, wo Lebensrnittel verkauft wurden. Mehl und Oliven kosteten wenig. Dann führte er ihn in einen andern Laben, wo gewöhnlicher Kleiberstoff um geringen Preis zu -haben war. „Siehe," sagte er dann, „ich finbe es ganz wohlfeil in Athen." Kein Vorfall konnte die Seelenruhe des Sokrates stören. Die meiste Übung der Gebnlb sanb er in seinem eigenen Hanse. Tantippe, seine Frau, war oft übler Samte und dann sehr zanksüchtig. Eines Tages schalt sie ihn tüchtig eins. Er blieb ganz gelassen. Da sie aber immer heftiger warb, ftanb er aus und ging aus dem Hause. Das erbitterte sie noch mehr. Im Eifer ergriff sie einen Topf mit Wasser und goß ihm den aus dem Fenster nach. „Ei," sagte Sokrates lächelnb, „nach solch einem Donnerwetter mußte es ' wohl regnen!" Ungeachtet seines tngenbhaften Wanbels und seiner Weisheit

4. Kursus 3 - S. 11

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— 11 — klagten ihn seine Feinde an, er schmähe die Götter und sei ein Verderber der Jugend. Er verteidigte sich zwar glänzend, wurde aber doch zum Tode verurteilt. Seine Freunde wollten ihm zur Flucht verhelfen. Er ging aber auf ihre Pläne nicht ein, sondern trank mit ruhiger Miene den Giftbecher. 6. Akzibicrdes. Gleichzeitig mit Sokrates lebte in Athen der berühmte Alzi-biades. Durch seinen Witz, seine Herrschsucht und seinen zügellosen Mutwillen zog er die Aufmerksamkeit der Athener auf sich.' Aus seiner Jugendzeit werden uns manche Beispiele seiner Keckheit und Geistesgegenwart erzählt. Einst spielte er in einer engen Gasse mit andern Knaben Würfel. Eben war der Wurf an ihn gekommen, als ein Wagen heranfchr. „Warte ein wenig!" rief er dem Fuhrmann zu. Der kehrte sich nicht daran und fuhr seinen Weg. Da warf sich Alzibiades quer vor die Pferde nieder und der erschrockene Fuhrmann mußte halten. Darauf that er seinen Wurf und trat nun erst beiseite. Einst kaufte er einen schönen Hund für schweres Geld. Allge- mein sprach man von der Schönheit des Hundes und dem teuern Preise. Da hieb er dem Tiere den Schwanz ab — nun war der abgehauene Schwanz das Stadtgespräch. Durch solche Streiche machte er von sich reden und hatte seine Freude daran, die Athener zu äffen. Seinen Lehrern folgte er willig und lernte alles mit der lebhaftesten Wißbegierde. Besonderes Zutrauen und große Hochachtung hegte er zu seinem Lehrer, dem weisen Sokrates. „Von Sokrates Rede werde ich so ergriffen," sagte er, „daß mir das Herz klopft und die Thränen mir ans den Augen dringen." Alzibiades war bei seinem Volke sehr beliebt und hatte grdßen Einfluß auf dasselbe. Er beredete es zu einem Feldzuge nach Sizilien. Eine reich ausgerüstete Flotte machte sich auf den Weg und eine Stadt »m die andere wurde erobert. Plötzlich rief man aber den Alzibiades nach Hause zurück. Hier hatte man ihn der Entweihung der Religion angeklagt. Er entfloh jedoch nach Sparta. Alzibiades gab den Spartanern kluge Ratschläge, und was sie unternahmen, gelang

5. Kursus 3 - S. 12

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- 12 - ihnen. Doch bald wurden sie auf ihren Gast eifersüchtig; sietrauten ihm nicht mehr und stellten ihm sogar nach dem Leben. Da ging Alzibiades nach Kleinasien zu den Persern. Diese gewann er nunmehr für die Sache der Athener. Als man in Athen von dieser Sinnesänderung des Alzibiades Kunde bekam, da rief das athenische Volk ihn zurück und übergab ihm wieder den Oberbefehl über das Heer. Später wurde er abermals seiner Feldherrnwürde entsetzt und fand in Kleinasien einen Zufluchtsort. Hier kam er schließlich durch Meuchelmord ums Leben. 7. Demosthenes. Demosthenes war der größte Redner unter den Griechen. Schon als Knabe faßte er den Entschluß, ein Redner zu werden. Er nahm von da ab an keinem Spiel mehr teil, sondern brachte alle Zeit mit Lesen, Schreiben und Sprechen zu. Als er das erste Mal als Redner auftrat, wurde er ausgepfiffen. Auch das zweite Mal ging es ihm nicht, besser. Aber Demosthenes verzweifelte nicht. Was der Mensch will, das kann er. Er übte sich täglich in der Rede und verwandt alle Zeit auf diese Kunst. Nach solchen Vorbereitungen trat er endlich wieder als Redner auf und errang jetzt die glänzendsten Erfolge. Zn seiner Zeit, stand Griechenland in Gefahr, von dem Könige Philipp von Mazedonien unterjocht zu werden. In feurigen Reden zeigte der edle Demosthenes seinen Mitbürgern die drohende Gefahr und suchte ihren gesunkenen Mut wieder anzufachen. Allein seine Worte verhallten. Der Gemeinsinn und die Begeisterung für Freiheit waren schon zu sehr gesunken. Philipp von Mazedonien und sein 18jähriger Sohn Alexander besiegten die Griechen und der mazedonische König machte sich zum Alleinherrscher über ganz Griechenland. 8. Mazedonien: ^se^anöer dev Ovoße. Alexander der Große war der Sohn des Königs Philipp von Mazedonien. Schon als Knabe hatte er für alles Ruhmwürdige einen regen Sinn., Über die ganze Welt wünschte er König zu sein. Selbst seinen Vater beneidete er wegen seiner Thaten. Oft sagte er

6. Kursus 2. - S. 4

1880 - : Lauteborn
Besonders eifrig trat er für die Erziehung der Jugend ein, die nicht nur körperlich (wie in Sparta), sondern auch geistig ausgebildet werden sollte. Der junge Athener mußte sich schon frühzeitig üben, seine Gedanken schön und fließend auszusprechen, um dereinst in der Volksversammlung durch den Zauber der Rede seine Mitbürger für seine Ansichten zu gewinnen. Müßiggaug war strenge verboten. Jeder war ehrlos, der nicht ein Gewerbe betrieb. 4. Sokrcrtes, 400 v. Chr. Sokrates gehörte zu den edelsten Griechen seiner Zeit. Die Unterweisung der Jugeud war seine Hauptbeschäftigung. Der Kern seiner Lehre war: „Erkenne dich selbst." Mäßigkeit, Gerechtigkeit und Tapferkeit hielt er für die höchsten Güter. — Sokrates selbst lebte äußerst mäßig. Er aß und trank nur das Allergewöhnlichste, kleidete sich höchst einfach und ging fast immer barfuß. „Nichts bedürfen ist göttlich," sprach er, „und am wenigsten bedürfen nähert der Gottheit am meisten." Einst klagte ein vornehmer Athener bei ihm, daß doch viel Geld dazu gehöre, in Athen zu leben. Er rechnete ihm vor, wie teuer der Purpur, die feineren Weine und andere Kostbarkeiten seien. Sokrates ging mit ihm in verschiedene Läden, wo Lebensmittel verkauft wurden. Mehl und Oliven kosteten wenig. Dann führte er ihn in einen andern Laden, wo gewöhnlicher Kleiderstoff um geringen Preis zu haben war. „Siehe/ sagte er dann, „ich finde es ganz wohlfeil in Athen." Ungeachtet seines tugendhaften Wandels und seiner Weisheit klagten ihn seine Feinde an, er schmähe die Götter und sei ein Verderber der Jugend. Er verteidigte sich Zwar glänzend, wurde aber doch zum Tode verurteilt. Seine Freunde wollten ihm zur Flucht verhelfen. Er ging aber nicht auf ihre Pläne ein, sondern trank mit ruhiger Miene den Giftbecher. ' 5. Alzibicröes, 400 v. Chr. Gleichzeitig mit Sokrates lebte in Athen der berühmte Almades. Durch seinen Witz, seine Herrschsucht und seinen zügellosen Mutwillen zog er die Aufmerksamkeit der Athener auf sich. Aus seiner Jugendzeit werden uns manche Beispiele seiner Keckheit mtd Geistesgegenwart

7. Kursus 2. - S. 5

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- 5 — erzählt. Einst spielte er in einer engen Gasse mit andern Knaben Würfel. Eben war der Wurf an ihn gekommen, als ein Wagen heran fuhr. „Warte ein wenig!" rief er dem Fuhrmanne zu. Der kehrte sich nicht daran und fuhr seinen Weg. Da warf sich Alzi-biades quer vor die Pferde nieder und der erschrockene Fuhrmann mußte halten. Darauf that er seiueu Wurf und trat nun erst bei Seite. Einst kaufte er einen schönen Hund für schweres Geld. Allgemein sprach man von der Schönheit des Hundes und dem teuern Preise. Da hieb er dem Tiere den Schwanz ab — nun war der abgehaueue Schwanz das Stadtgespräch. Durch solche Streiche machte er von sich reden und hatte seine Freude daran, die Athener zu äffen. Seinen Lehrern folgte er willig und lernte alles mit der lebhaftesten Wißbegierde. Besonderes Zutrauen und große Hochachtung hegte er zu seinem Lehrer, dem weisen Sokrates. „Von Sokrates Reden werde ich so ergriffen," sagte er, „daß mir das Herz klopft und die Thränen mir aus den Augen dringen." 6. Demosthenes, 322 v. Chr. Demosthenes war der größte Redner unter den Griechen. Schon als Knabe faßte er den Entschluß, ein Redner zu werden. Er nahm von da ab an keinem Spiel mehr teil, sondern brachte alle Zeit mit Lesen, Schreiben und Sprechen zu. Als er das erste Mal als Redner auftrat, wurde er ansge-pfiffen. Auch das zweite Mal ging es ihm nicht besser. Aber Demosthenes verzweifelte nicht. Was der Mensch will, das kann er. Er übte sich täglich in der Rede und verwandt alle Zeit auf diese Kunst. Nach solchen Vorbereitungen trat er endlich wieder als Redner auf und errang jetzt die glänzendsten Erfolge. Zu seiner Zeit stand Griechenland in Gefahr, von dem Könige Philipp von Mazedonien unterjocht zu werden. In feurigen Reden zeigte der edle Demosthenes seinen Mitbürgern die drohende Gefahr und suchte ihren gesunkenen Mut wieder anzufachen. Allein seine Worte verhallten. Der Gemeinsinn und die Begeisterung für Freiheit waren schon zu sehr gesunken. Philipp von Mazedonien und sein 18jähriger

8. Kursus 1. - S. 2

1880 - : Lauteborn
— 3 — m et noch in bet Wiege lag, soll et jroei gtoße Schlangen, welche in sein Schlafzimmer gekrochen waren, erwürgt haben. In seinen Knabenjahren wurde er im Kämpfen, Wagenlenken, Speerwerfen und Bogenschießen unterrichtet. Seine ersten Thaten bestanden in Vertilgung wilder Tiere, welche großen Schaden anrichteten. So tötete er einen grimmigen puren, durch dessen zottiges Fell kein Pfeil zu dringen vermochte. Herkules griff das Raubtier mit den Fäusten an, drückte es zusammen und erschlug es dann mit seiner Keule. Hierauf zog er dem getöteten Löwen das Fell ab und hing es als Mantel auf seine Schultern. Bei der Stadt Ferna hielt steh eine Schlange mit neun Köpfen auf. Das Blut und der Atem derselben waren giftig. Wenn einer ihrer Köpfe abgeschlagen wurde, so wuchsen an seiner Stelle zwei andere hervor. Herkules besiegte dieses Ungeheuer und vergiftete mit dem Blute desselben seine Pfeile, so daß sie unfehlbar tödlich wirkten. 3. Sokvcrles.*) Sokrates gehörte zu den edelsten Griechen seiner Zeit. Die Unterweisung dir Jugend war seine Hauptbeschäftigung. Der Kern seiner Lehre war: „Erkenne dich selbst." Mäßigkeit, Gerechtigkeit und Tapferkeit hielt er für die höchsten Güter. Ungeachtet seines tugendhaften Wandels und seiner Weisheit klagten ihn seine Feinde an, er schmähe die Götter und sei ein Verderber der Jugend. Er verteidigte sich zwar glänzend, wurde aber doch znm Tode verurteilt. Seine Freunde wollten ihm zur Flucht verhelfen. Er ging aber auf ihre Pläne nicht ein, sondern trank mit ruhiger Miene den Giftbecher. 4. Demostbenes. **) Dkmoflheues war der größte Redner unter den Griechen. Schon als Knabe faßte er den Entschluß, ein Redner zu werden. Er nahm von da ab an keinem Spiel mehr teil, sondern brachte alle Zeit mit Lesen, Schreiben und Sprechen zu. Als er das erste Mal als Redner auftrat, wurde er ansge-pfiffen. Auch das zweite Mal ging es ihm nicht besser. Aber *J 400 v. Chr. **) 322 y. Chr.

9. Das Altertum - S. 89

1883 - : Kirchheim
Der erste messenische Krieg. 89 gesendet wurden, um Heloten zu töten, damit ihre Zahl nicht zu groß und dem Staate gefährlich würde. Lykurg lebte um das Jahr 800 v. Chr. Wann und wo er gestorben ist, weiß man nicht gewiß. Ms er seine Gesetzgebung vollende: hatte, gab er vor, er müsse eine Reise unternehmen, und ließ die Bürger schwören, seine Gesetze so lange zu beobachten, bis er zurückkehren würde. Dann unternahm er wirklich die Reise, kehrte aber nie mehr zurück, und die Spartaner waren demnach durch ihren Eid gebunden, die Gesetze des Lykurg für immer zu halten. 3. Der erste melsenische Krieg (743—724 v. Chr.). Die Spartaner im Gefühle ihrer trefflich geschulten Kraft traten bald erobernd im Peloponnes auf und unterwarfen sich in der nächsten Zeit die noch freien Reste der Bevölkerung von Lakonien. Nachdem sie ganz Lakonien in ihrem Besitz hatten, trachteten sie darnach, auch das fruchtbare, blühende Messenien zu erlangen, sie begannen daher mit diesem Lande einen Krieg, welcher neunzehn Jahre dauerte und mit Der Unterwerfung Messeniens endete. Die Feindseligkeiten zwischen den Lakedämomern (Spatanern) und den M eff entern begannen damit, daß M eff enter spartanische Juugfraueu raubten und den zu Hilfe eilenden König der Spartaner erschlugen. Einen noch größeren Anlaß zum Kriege aber gab folgende Begebenheit. Ein sehr reicher und vornehmer Meffenter, welcher viele Herden, aber keine Weide dafür befaß, hatte mit einem Spartaner, welcher im Besitze großer Ländereien war, einen Vertrag dahin geschlossen, daß er seine Herden auf bessen Wiesen wetbeit ließ uitb ihm die Aufsicht über die Herben und die Hirten gab. Der Spartaner verkaufte nun heimlich einen ^eil der Rinber an Hanbelsleute und gab vor, Räuber hätten sie gestohlen. Die Hanbelsleute aber wurbeit auf bcnt Wege nach Sizilien durch einen Sturm an die Küsten des Peloponnes zurückgetrieben, von wo ein Teil der Hirten entfloh und bettt Meffenier den Sachverhalt mitteilte. Dieser ließ bett Spartaner znjich kommen und, von bett Hirten überführt, konnte er nicht leugnen, versprach aber Schabenerfatz und nahm den Sohn des Messeniers mir sich nach Sparta, um ihm den Betrag zu übergeben; aber in Sparta angekommen, ermorbete er bett Jüngling. Der aufgebrachte Vater verlangte jetzt von den Spartanern die Auslieferung des Verbrechers. Diese, anstatt ihm Genugthuung Zu gelten, verlangten, er solle nach Sparta kommen und perfön-

10. Das Altertum - S. 91

1883 - : Kirchheim
Der zweite messen. Krieg. Aristomenes. Tyrtäos. 91 anlegen mußten. Die dritten Nachkommen der besiegten Messenier begannen einen neuen Krieg. 4. Der zweite melsenische Krieg (645 - 630 v. Chr.). Hauptheld und Anführer der Messenier in diesem Kriege war Aristomenes. Er stammte ans dem königlichen Ge- schlechte und war im Hasse gegen die Spananer aufgewachsen. Nachdem er die nach dem ersten Kriege geflüchteten Messenier und sonstige mit Sparta unzufriedene Peloponnesier, um sich versammelt hatte, fiel er in Messenien ein. Er hielt in der ersten Schlacht den Spartanern Stand und war in allen folgenden Treffen meist siegreich. Es herrschte nun eine stolze Freudigkeit in Messenien; als Aristomenes zurückkehrte, warfen ihm die Frauen Blumen und Bänder entgegen; und die Dichter feierten ihn in ihren Liedern und Sagen. „Er war tapfer wie Achilleus und listig wie Odysseus." Um den Mut seiner Landsleute durch eine sühne That zu erhöhen, schlich er sich gleich im Anfange des Krieges nach Sparta, und hing im Tempel der Pallas-Athene einen Schild aus mit der Inschrift: „Aristomenes weiht aus der spartanischen Beute diesen Schild der Athene." Die durch ihre beständigen Niederlagen entmutigten Spartaner wandten sich jetzt an das Orakel zu Delphi und erhielten zur Antwort, sie sollten sich jetzt von den Athenern einen Anführer erbitten. Die Athener aber waren eifersichtig auf die Macht der Spartaner und wollten denselben jetzt nicht aus der Verlegenheit helfen, um aber doch dem Spruche des Orakels Folge zu leisten, schickten sie den lahmen Sänger Tyrtäos nach Sparta. Dort war man anfangs sehr enttänscht bei der An- kunft des unscheinbaren Mannes; Tyrtäos jedoch belebte dnrch die Macht seiner Lieder den Mut der Spartaner immer wieder, wenn sie besiegt ans der Schlacht heimkehrten, so daß er sie doch endlich zum Siege führte. Eine Zeit lang siegte zwar noch Aristomknes; er rückte sogar in's spartanische Gebiet ein. Einmal wurde er dabei von spartanischen Frauen, die er bei einem Tempelfeste überraschte, gefangen genommen. Er entwand sich ihnen jedoch. — Jetzt griffen die Spartaner zur List; sie bestachen den mit den Messeniern verbündeten Aristo kr ätes. Als nun Aristomenes den Spartanern eine Schlacht liefern wollte, zog er sich plötzlich zurück und brachte dadurch die Messenier so in Unordnung, daß sie sich in ihre Bergfeste Eira zurückziehen mußten, tu welcher sie sich jedoch noch 11 Jahre verteidigten. — Während des Kampfes um
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