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fein. Er scheint vor dem berühmten preußischen Heere gar keine Furcht gehabt zu haben.
Wie es damals im preußischen Heere aussah, könnt ihr aus dem Lesestück „Das Rüchelsche Corps auf dem Marsch nach Jena" (Schilling, Quellenbuch, S. 332) und aus dem Briefe, den Scharnhorst über die Schlacht bei Auerstädt (a. a. O., S. 335) an seinen Sohn Wilhelm schrieb, ersehen.
Aus der Besprechung ergiebt sich folgendes:
a) Der Zustand im Rüchelschen Korps (und, danach zu schließen, in der ganzen preußischen Armee): ungenügende Fürsorge für die Soldaten, daher Mangel an Nahrungsmitteln, an Holz und Stroh 2c.; veraltete Taktik („Aufstellungslehre", Führung und Verwendung der Truppen im Lager, auf dem Marsch, im Gefecht), Schwerfälligkeit; barbarische Strenge: der Stock regiert, gleicher Tritt auf dem Marsch; alte Führer, die leicht kopflos werden; Hochmut der Offiziere, besonders der jüngeren, der aus Selbstüberschätzung und Unterschätzung des Feindes beruht.
b) Der Anfang des Kriegs: Saalfeld, der Tod des Prinzen Louis Ferdinand (Napoleon war also aus Süddeutschland mit sranzösichen und den Rheinbundstruppen über den Thüringer Wald in das Saalthal hinabgezogen); die Doppelschlacht bei Jena-Auerstädt und ihr Verlauf; die Verwirrung im Kommando (die Verwundung des Herzogs von Braunschweig ist hier einzufügen); Scharnhorst siegt mit ^ dem linken Flügel bei Auerstädt; er und der General von Blücher, der, tapfer und meist glücklich kämpfend, sich bis Lübeck zurückzieht, geben uns Hoffnung auf bessere Zeiten.
Zusammenfassung: der Zustand des preußischen Heeres; der Anfang des Krieges.
Beide Heere waren so völlig geschlagen, daß die Überreste in wildem Durcheinander und wirrer Auflösung in der Flucht Rettung suchten. — Das Heer kann wieder geordnet und ergänzt werden.
Das erfordert Zeit, und der Feind darf nicht sofort nachdringen. — Dazu lind die Festungen im Lande. Napoleon wird durch Erfurt, Magdeburg, Spandau, Küstrin, Stettin re. aufgehalten worden sein.
Ihr erfahrt das aus dem Lesestück „Nach der Schlacht bei Jen a".
Zur Besprechung würden kommen:
Die geradezu unglaubliche Feigheit und Kopflosigkeit, Treulosigkeit und Verräterei unter den höheren preußischen Offizieren;
die verschwindenden Ausnahmen, die aber doch geeignet sind, den Mut aller zu heben;
die Verkehrtheit, daß man so viele alte Offiziere in den wichtigsten und verantwortungsreichsten Stellungen gelassen hatte;
die Folgen: die Franzosen dringen sofort überall nach, nirgends wird ihnen Halt geboten; die Königsfamilie muß aus Berlin fliehen (über Königsberg bis Memel); Napoleon hält in der Hauptstadt Preußens
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Louis_Ferdinand_( Ferdinand Napoleon Napoleon Napoleon
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Natürlich fällt den Schülern auf, daß Schweden und noch mehr daß Russen bei Leipzig gegen Napoleon kämpfen. — Ihre Wißbegier wird ans später vertröstet. ,
Man nennt diese Schlacht die Völkerschlacht. — Die Völker auf Seiten der Verbündeten und die auf Seiten Napoleons.
Zusammenfassung.
Was erfahren wir nicht aus dem Gedicht? — Den Verlauf der Schlacht.
Woher wohl die Verbündeten auf Leipzig zu marschiert sind? — Die Schweden von Norden, die Russen von Osten, die Preußen von diesen beiden Seiten und die Österreicher von Süden.
Das ist ungefähr richtig: bei der Süd- oder böhmischen oder großen (warum so genannt ?) Armee befanden sich auch Russen und Preußen, bei dieser Armee auch die drei Monarchen: Franz I., Kaiser von Österreich, Alexander I., Kaiser von Rußland, und Friedrich Wilhelm Iii., König von Preußen; die übrigen Truppen: Preußen und Russen (Schweden waren nicht viel dabei) kamen von Norden her. Welchen Plan wird Napoleon gefaßt haben? — Die feindlichen Heere einzeln zu schlagen. ^
Er griff zuerst die von Süden aus Leipzig ziehende große Armee an und würde sie besiegt haben, wenn er alle Truppen hätte verwenden können. — Das von Norden her kommende Heer der Verbündeten war auch schon herangerückt, so daß ein Teil der Franzosen nördlich von Leipzig kämpfen mußte.
Daß die nördliche Armee rechtzeitig eintraf, war das Verdienst des preußischen Generals, den ihr schon von dem ruhmvollen Rückzug nach der Schlacht von Auerstädt her kennt. — Blüchers.
Zusammenfassung: die Schlachten südlich und nördlich von Leipzig.
Zwei Tage später, am 18. Oktober 1813, kam es zur Entscheidungsschlacht.^ Es wurde rings um Leipzig gekämpft. — Die Dörfer in der Nähe der Stadt hatte Napoleon besetzt, die im weiteren Umkreise die Verbündeten, die auf die Franzosen einbringen.
Es giebt wohl wenige Dörfer um Leipzig, die nicht noch Erinnerungszeichen an die Völkerschlacht auszuweisen haben, und diese Zeichen werben sorgfältig bewahrt. — Kugeln in den Häusern, Denkmäler, Denksteine.
So norbwestlich von Leipzig bei Möckern ein Denkmal. — Zur Erinnerung an Blüchers Sieg am 16. Oktober.
Nicht weit von dem Dorfe Probstheiba, auf der cmbern Seite von Leipzig, der Napoleonstein. — Hier stanb Napoleon (am 18. Oktober) und leitete die Schlacht.
Weiter nach Sübosten zu der Monarchenhügel (die Hügel sind nur Vodenanschwellnngen) mit einem Denkmal. — Hier standen die drei Monarchen (Namen!) und beobachteten die Schlacht.
Um Probstheiba tobte der Hauptkampf. Die Franzosen behaupteten das Dorf. Aber im Norben und Osten brangen die Truppen der Ver-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Franz_I. Franz_I. Alexander_I. Alexander_I. Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Napoleon Napoleon Napoleon
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Zustimmung zur Zurückweisung Der französischen Anmaßung. Alle Zwietracht ist verschwunden. Gegen den übermütigen Feind ist man einig in ganz Deutschland, im Norden wie im Süden. In Süddeutschland wird sofort, getreu den 1866 geschlossenen Verträgen mobil gemacht, und König Wilhelm übernimmt über alle deutschen Truppen den Oberbefehl. In größter Ordnung und Schnelligkeit sammeln sich drei Heere *): unter dem Befehl des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm die dritte Armee, Preußen, Thüringer, Bayern, Württemberger, Badenser, bei Speyer und Landau; die erste bei Trier, die zweite dazwischen. Kriegsfreiwillige, freiwillige Verpflegung :c.
Überschrift: D i e Kriegsbereitschaft in Deutschland.
Dennoch wiegte man sich in Deutschland nicht in Sicherheit ein. Man hegte sogar anfänglich manche Befürchtungen. — Napoleon hatte sich schon lange aus den Krieg vorbereitet:
1. durch Ausbildung eines tüchtigen Heeres; Chassepot-Gewehre (dem Zündnadelgewehr an Tragweite und Feuergeschwindigkeit überlegen), Mitrailleusen. Der französische Kriegsminister meinte, die Armee sei überbereit.
2. (so wie Maria Theresia vor dem siebenjährigen Krieg) — durch Bündnisse, mit Österreich (1866) und mit Italien (ergänzt der Lehrer), das Rom von der Gunst Napoleons, der den Papst in dem Rest des Kirchenstaates schützte, zu erlangen hoffte.
Freilich wollten die Österreicher und Italiener den Franzosen erst dann zu Hilfe kommen, wenn sie siegreich in Deutschland eingedrungen wären. — Es kam alfo für die Franzosen alles darauf an, so rasch wie möglich über den Rhein zu kommen.
Dazu trieb Napoleon die Hoffnung auf noch andere Bundesgenossen (denkt an 1866!) —- auf die Süddeutschen.
Zwar die Schutz- und Trutzbündnisse kannte er, wie dachte er sich aber wohl trotzdem die Sache? — (Karte!) Wenn er rasch über den Rhein ginge und sein Heer zwischen Nord- und Süddeutschland vorschöbe, so würde, wie er hoffte, unter den Süddeutschen der alte Haß und die Rachsucht erwachen. Da nun Napoleon den Krieg schon lange vorbereitet hatte und einen Vorsprung zu haben schien, so fürchtete man in Deutschland anfänglich, fein Plan könne zur Ausführung kommen.
Warum er nicht zur Ausführung kam? — Das Lesestück: „F ran -z ö s i) ch e Depesche n".
Das französische Heer war nicht in der Verfassung, einen Einbruch in Deutschland zu unternehmen, und deshalb wurden auch alle die schönen Pläne zu nichte. Mühsam in beispiellosem Wirrwarr sammelten sich die beiden französischen Heere bei Straßburg und bei Metz. Kaum konnte Napoleon das Gefecht bei Saarbrücken zustande bringen, um doch
*) Das alles ist wohl als besannt vorauszusetzen und bedarf nur gelegentlicher Ergänzungen.
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— 173 —
Zusammenfassung: Die Schlacht bei Spicheren am 6. August und die Schlachten bei Metz: Co lom be y-N ou i l ly am 14., Vionville am 16., Gravelotte am 18. August; Bazaines Heer ist eingeschlossen.
Das eine Heer des französischen Kaisers war eingeschlossen, also unschädlich gemacht worden. — Die dritte Armee marschiert hinter Mac Mahon her, um wieder gegen ihn zu kämpfen.
Damit das um so besser gelinge, wird von der Belagerungsarmee vor Metz (1. und 2. Armee) „die Maasarmee" abgezweigt unter dem Oberbefehl des Kronprinzen Albert von Sachsen (des jetzigen Königs). — Sie marschiert von Metz nach Westen, nach der Maas zu und gewinnt Fühlung mit der südlich von ihr marschierenden dritten Armee.
Da kommt die Nachricht, Mac Mahon sei von Chalons nach Nordosten nach der Maas zu marschiert, um von Norden her Bazaine zu Hülse zu kommen. — Die dritte und die Maasarmee machen eine große Rechtsschwenkung, um das zu hindern.
Der Kronprinz von Sachsen stößt auf die Franzosen bei Beaumont, besiegt sie und drängt sie nordwärts — (Karte) nach Sedan. Links von der Maasarmee kommt die dritte Armee heran.
Das Lesestück: „König Wilhelm an die Königin Augusta."
1 Einleitung (das angeführte Telegramm ist natürlich in den Zusammenhang des Briefes einzufügen); der Dank gegen Gott.
2. Die Aufstellung der deutschen Truppeu.
3. Der Beginn der Schlacht bei Sedan am 1. September.
4. Ihr günstiger Fortgang.
5. Der Rückzug der Franzosen und der Beginn der Kapitulations-Verhandlungen.
6. Die Verhandlung mit Napoleon und dessen Brief.
7. Rückkehr des Königs in sein Quartier. Am 2. September: Abschluß der Kapitulation; Begegnung mit Napoleon.
8. Besichtigung der Truppen.
Die ganze französische Armee wurde nach Deutschland in die Gefangenschaft abgeführt, ebenso ihr Kaiser (nach Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel).
Zusammenfassung: Beaumont; Sedan.
Zusammenfassung des ganzes Abschnittes.
Hb. Vertiefende Betrachtung.
1. Das Bild des Kronprinzen. — Die Soldaten sind für ihn begeistert, er war ein tüchtiger Feldherr. (Ja, er war der Sieger!) Ihre Liebe wäre auch nicht geschwunden nach einer Niederlage. Denn er war nicht nur äußerlich eine gewinnende Erscheinung, sondern verband damit echte Herzensgüte (sein Ausspruch, Besuch beim feindlichen General). Die Weissagung auf sein tragisches Ende.
2. Das ist der Krieg! — Die Zerstörung der Orte, wo feindliche Truppen stehen, ist nicht zu vermeiden, ebensowenig das Töten
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Extrahierte Ortsnamen: Mahon Mahon Sachsen Sedan Sedan Deutschland Kassel Sedan
— 176 —
bisher allein die Bayern (von der Tann) mit unzureichenden Kräften tapfer gekämpft hatten).
Er und der Großherzog von Mecklenburg, der mit Truppen von Paris herangerückt war, siegten in den blutigen Schlachten bei Orleans, — so daß auch die Loirearmee Paris nicht entsetzen kann, unh vernichtet diese Armee bei Le Man s.
Unterdessen hatte Gambetta östlich von Orleans eine Ostarmee gebildet, — die Belfort entsetzen, in Deutschland einbrechen und so die Deutschen von Paris abziehen sollte.
Der General Werder hielt mit seinem kleinen Heere die heranmarschierenden großen Heeresmassen aus, und von Norden her brachte der Sieger von Amiens Hülfe, — General Manteuffel.
Die Franzosen wollten sich nach Lyon zurückziehen, wurden aber von den nachrückenden Deutschen ostwärts gedrängt, — durch die Engpässe des Jura nach der Schweiz.
Dort mußte dieses letzte Heer Frankreichs die Waffen niederlegen und bis zum Friedensschluß bleiben.
In diesen Schlachten waren die Franzosen doppelt, ja dreifach so stark als die Deutschen. — Die ungenügende Ausbildung!
Zusammenfassung: Das Schicksal der französisch e n No rd-, Loire- und Ostarmee.
Wie wird es während dieser Kämpfe in und um Paris ausgesehen haben? — Rings um die Stadt liegen Forts, die die Annäherung feindlicher Truppen an die Stadt selbst verhindern. Außerhalb der Forts waren Städte und Dörfer, Wege, Flüsse re. von den deutschen Truppen besetzt; die Eisenbahnen unterbrochen, die Telegraphenlinien zerstört zc., so daß der Verkehr nach außen säst ganz aufhörte. In der Riesenstadt wurde natürlich auch ein Heer gebildet (gegen 400 000 Mann), das zahlreicher war, als das der Belagerer. Aber es war, wie in den Provinzen den Deutschen nicht gewachsen, da es an der nötigen Ausbildung und Disziplin sehlte (oft versagten Soldaten ihren Offizieren einfach den Gehorsam).
Trotzdem war die Lage der Deutschen vor Paris sehr gefährlich. — Wenn von Norden und Süden die französischen Heere heranmarschierten und zu gleicher Zeit von Paris aus nach diesen Seiten Ausfälle gemacht wurden, gerieten die deutschen Truppen zwischen zwei Feuer.
Darum wurde ein Teil der Belagerungsarmee dahin gesandt, von wo die nächste Gefahr drohte. — Die Bayern (unter General von der Tann) marschierten nach Süden nach Orleans, gerieten aber bald, trotz ihrer Tapferkeit, in arge Bedrängnis, da die Franzosen in Übermacht heranrückten.
Man machte sich schon vor Paris mit dem Gedanken einer Aufhebung der Belagerung vertraut; da trat das Ereignis ein, das die Lage völlig veränderte und die Gefahr beseitigte. — Die Übergabe von Metz (s. oben) und der Marsch der freigewordenen deutschen Heere nach ö'm nördlichen Frankreich und nach Orleans.
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— 177 —
Trotzdem machen jetzt die Pariser Ausfälle — in der Hoffnung auf das Heranrücken der Ersatzheere.
So besonders im Dezember bei Villiers und Champigny nach Süden zu, — in derselben Zeit, als bei Orleans gefochten wurde, denn die Franznsen hatten sich verständigt und wollten sich gegenseitig unterstützen (Luftballons, Brieftauben!). An beiden Orten siegten die Deutschen.
Ebenso wurden die Belagerten im Januar beim Mont Valerien zurückgeschlagen, — als sie nach Westen durchbrechen wollten dem bei Le Mans kämpfenden Heere entgegen.
Die Austäfle waren zurückgeschlagen, die Ersatzheere vernichtet, — da endlich werden sich die Pariser dazu bequemt haben, die Stadt dem Sieger zu übergeben.
Sie hätten sich vielleicht noch nicht dazu entschlossen, wenn sich nicht etwa seit Ansang des neuen Jahres jeder Pariser in steter Angst um sein Leben befunden hätte. — Paris wurde beschossen. (Die Verzögerung der Beschießung erklärt sich durch die Schwierigkeit, die großen Belagerungsgeschütze mit allem Nötigen herbeizuschaffen: der Zustand der Wege, Mangel an Pferden :c.)
Den schlimmsten Feind aber, der damals den Parisern drohte, habt ihr noch nicht genannt. — Den Hunger; vor ihm gab es schließlich kein Entrinnen.
Paris kapitulierte am 28. Januar, seine Forts werden von den Deutschen besetzt, — nun konnte es sich verproviantieren.
Zusammenfassung: Paris ergiebt sich.
Zugleich war ein Waffenstillstand geschlossen worden, damit in Frankreich eine Nationalversammlung gewählt werden könne. — Mit ihr sollte über den Frieden verhandelt werden, denn die Regierung der Nationalverteidigung hatte sich ja selbst eingesetzt, war also keine rechtmäßige Gewalt, mit der man unterhandeln konnte.
Die Wahlen fanden statt, und die Volksvertreter versammelten sich in Bordeaux. — Niedergeschlagenheit, Erregung; die vernünftige Erwägung siegt aber, daß jeder Widerstand nutzlos sei.
Zuerst wählte die Nationalversammlung ein Oberhaupt für die Republik Frankreich. — Jules Favre, Gambetta.
Keinen von beiden (Gambetta wollte nichts von Frieden hören), sondern Thiers. Er reiste nun mit Jules Favre nach Versailles, um den Frieden abzuschließen. Ihr kennt die Friedensbedingungen. — Elsaß-Lothringen (genauere Bestimmungen, z. B. über Belfort, nach der Karte), 5 Milliarden Francs Kriegskosten; auch sollten deutsche Truppen in Paris ihren Einzug halten.
Am 1. März zogen die Deutschen in Paris ein. An demselben Tag wurde der Vorfrieden von der Nationalversammlung angenommen. — Der endgültige Friede wurde in Frankfurt a. M. am 10. Mai von Bismarck und Jules Favre unterzeichnet.
Staude u. Göpfert, Präparationen. Band V. 12
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3. Es giebt noch jetzt Leute, die behaupten, die Erwerbung von Elsaß-Lothringen sei ein Unrecht gewesen. — Wenn ein Fürst darauf ausgeht, Eroberungen zu machen, um seine Macht zu vergrößern, wie das Ludwig Xiv. und Napoleon I. gethan haben, so ist das gewiß ein Unrecht. Man kann auch nicht sagen, Elsaß und Lothringen waren früher deutsche Länder, darum war es recht, sie zurückzuerobern. Denn erstens waren diese Länder in Friedensschlüssen ordnungsmäßig abgetreten worden, dann waren sie ganz französisch geworden, und ihre Bewohner wollten französisch bleiben. Aber weder um Land und Leute zu gewinnen, noch um früheren Besitz wiederzuerobern, wurde die Abtretung von Elsaß-Lothringen gefordert, sondern, wie wir aus dem Gespräch Bismarcks mit Jules Favre wissen, da mit Sicherheit vorauszusehen war, daß die Franzosen die Schmach ihrer Niederlagen nicht vergessen und, sobald es anging, einen Vergeltungskrieg beginnen würden zur Herstellung ihrer Ehre und ihres Ruhmes. Die Deutschen mußten also im voraus an ihre Verteidigung denken und daran, den Franzosen den Angriff zu erschweren; es war das eine Forderung der Notwehr. Weder der König noch Bismarck trifft also der Vorwurf, Eroberungspolitik getrieben zu haben, vielmehr verdient die Klugheit, Vorausberechnung und Entschiedenheit, die sie bei den Verhandlungen um Elsaß-Lothringen, um Metz und Straßburg, zeigten, unsere ganze Bewunderung.
Selbstverständlich kann es uns aber niemand verargen, daß wir uns über die Wiedererlangung einst geraubter deutscher Länder von Herzen freuen.
4. Wem haben wir nächst dem Kaiser Wilhelm und Bismarck dies wertvolle Ergebnis zu danken? — Den deutschen Heeren und ihren Führern (Moltke, die Prinzen, Werder, Göben, Manteuffel, von der Tann rc.; Tapferkeit und Ausdauer der Soldaten rc.).
2. Die Aufrichtung des deutschen Reichs.
Ha. Der größte Gewinn (der politische Höhepunkt) des Kriegs — war die Aufrichtung des deutschen Reichs zu Versailles am 18. Januar 1871.
Ob der preußische König von den deutschen Fürsten einfach ohne alles weitere zum Kaiser gewählt worden ist? — Da die Fürsten einen Teil ihrer Souveränitätsrechte auf den Kaiser übertragen mußten, waren vorher Verhandlungen nötig, besonders mit den süddeutschen Staaten, die ja noch nicht einmal zum norddeutschen Bund gehörten.
Diese Verhandlungen wurden im Oktober und November 1870 in Versailles geführt. — Bismarck bestimmte mit den Ministern der süddeutschen Fürsten, welche Rechte auf den Kaiser übergehen sollten.
Unser Post- und Telegraphenwesen ist kaiserlich (Nachweis: Aufschrift auf den Postämtern, Briefmarken rc.). — Nur Bayern und Württemberg haben eigne Briefmarken, also eignes Postwesen.
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schlechte Verfassung des Heeres aber vernichtet alle Hoffnungen. Nur das Gefecht bei Saarbrücken kommt zustande.
Alle deutschen Truppen werden mobil gemacht.
Die erste Armee sammelt sich bei Trier, die dritte bei Speier und Landau, die zweite dazwischen.
Der Kampf mit dem Kaiserreich.
4. August Schlacht bei Weißenburg \ dritte Armee (Kronprinz Fried-tz. „ bei Wörth \ rich Wilhelm) — Mac Mahon.
6. „ „ Spicheren
14. . „ „ Colombey-Nouilly
16. „ „ Vionville
18. „ „ Gravelotte
30. „ „ Beaumont
1. September Schlacht bei Sedan
2. „ Kapitulation
erste und zweite Armee (König Wilhelm, Prinz Friedrich Karl, Moltke) — Bazaine wird in Metz eingeschlossen. Maasarmee (Kronprinz Albert von Sachsen) u. dritte Armee (König, Kronprinz, Moltke) — Napoleon mit seiner Armee gefangen.
Der Kampf mit der Republik.
Frankreich wird Republik; die Regierung der Nationalverteidigung. Belagerung von Straßburg, Metz, Paris.
27. September Eroberung Straßburgs (General Werder). Franctireurs (Vogesen); Belagerung Belforts.
27. Oktober Metz, Gefangennahme Bazaines und seines Heeres; Prinz Friedrich Karl.
Bildung neuer französischer Heere (Gambetta).
die Nordarmee: Amiens (Manteuffel); St. Ouentin (Göben). Zum Entsatz die Loirearmee: Orleans (1. Bayern [von der Tann]; von Paris 2. Großherzog von Mecklenburg, Prinz
Friedrich Karl); Le Mans (Friedrich Karl).
Zum Entsatz von Belfort \ .. , / General Werder, Manteuffel.
und Einfall in Deutschland/ me Mtarmee ^Übertritt nach der Schweiz.
l Ausfälle: bei Villiers und Champigny; bei dem Mont Valerien. Paris 28. Januar: Waffenstillstand, Kapitulation, Besetzung der Forts. I 1. März: Einzug.
Während des Waffenstillstandes: Wahl einer Nationalversammlung (Bordeaux); Thiers.
l 26. Febr.: Vorfriede von Versailles; ) .
Friede 10. Mai: der endgültige Friede von Frank- 1 ’
| furt a. V | 5 Morden.
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