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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 36

1898 -
— 36 — Friedrich fand einen bestechlichen Sekretär bei der österreichischen Gesandtschaft in Berlin und einen in der sächsischen Geheimen Kanzlei in Dresden. — Die beiden verräterischen Schreiber lieferten ihm nun alle Schriften, die das Bündnis gegen den Preußenkönig betrafen, aus. — Auch der russische Thronfolger, ein begeisterter Verehrer des großen Königs, teilte ihm mit, daß Rußland und Österreich ihn angreifen wollten. Was wird nun Friedrich gethan haben? Denkt an den Anfang der beiden schlesischen Kriege. — Er war nicht von langem Besinnen und Zaudern; er wartete nicht, bis seine Gegner alle Vorbereitungen zu seiner Vernichtung getroffen hatten; er wird wohl sofort feine Feinde angegriffen haben, um alle Pläne gegen ihn womöglich im Keime zu ersticken. Er wird sich zuerst gegen seine Hauptfeindin Maria Theresia gewendet haben. Wenn es ihm gelang, sie schnell vollständig zu schlagen, so würde wohl ihren Verbündeten die Lust am Kriege vergehen. Friedrich fragte aber doch erst in Wien an, ob er vor einem Angriff sicher sein könne; als freilich Maria Theresia ihm eine unbestimmte, ausweichende Antwort gab, rückte er mit seinem Heere in Sachsen ein; das sächsische Heer bezieht ein festes Lager bei Pirna an der Elbe. — Die Sachsen sind zu schwach um gegen die Preußen zu kämpfen, sie hoffen auf Hülfe aus Österreich. Friedrich umlagert die Sachsen und schlägt die zum Entsatz heranrückenden Österreicher. — Nun muß sich das sächsische Heer ergeben. Aber es waren mehrere Wochen darüber vergangen, es war der Herbst des Jahres 1756 herangekommen. — Friedrich konnte nicht mehr nach Böhmen einrücken und deshalb den Krieg nicht so schnell beenden, als er gehofft hatte. Die Bundesgenossen Österreichs werden nun heranrücken und Friedrich von allen Seiten bedrängen. Um so mehr als man überall über den Friedensbrecher in Wut und Entrüstung geriet. Doch eins war Friedrich gelungen: er hatte in Dresden, im Archiv des Schlosses, alle die geheimen Schriftstücke vorgefunden, durch die das Bestehen des großen Bundes bewiesen wurde. — Er veröffentlichte ihren Inhalt und konnte nun jedermann beweisen, daß feine Feinde von allen Seiten über ihn hergefallen fein würden, sowie sie mit ihren Zurüstungen so weit gewesen wären, um auf einen Erfolg rechnen zu können, wenn er ihnen nicht rasch zuvorgekommen wäre. Wäre es aber nicht richtiger gewesen, Friedrich hätte den Angriff der Feinde abgewartet? — Nein, dann war er sicher verloren, jetzt konnte er doch hoffen, einen Feind nach dem andern zu besiegen. Vor allem hatte Friedrich durch sein schnelles Handeln Sachsen mit seinen reichen Einkünften gewonnen, er hatte einen Feind weniger und konnte von Sachsen aus in Österreich einbringen, während seine Feinde, wenigstens vom Süben her, nun nicht mehr direkt in Brandenburg einfallen konnten Zusammenfassung. Überschrift: Friedrich erfährt die Pläne feiner Feinde, beginnt den Krieg und gewinnt Sachsen.

2. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 70

1898 -
— 70 — abstimmung ihr Einverständnis zu seiner Erhebung zum Kaiser kund gaben. Das geschah im Jahre 1804. Iii. Vergleichende Zusammenstellung. 1. Wir wollen alle Ursachen der französischen Revolution, die ihr jetzt und früher kennen gelernt habt, zusammenstellen und vergleichen. — Die Willkürherrschaft Ludwigs Xiv. und Xv. hatten das Königtum verhaßt gemacht, ihre Sittenlosigkeit hatten es in Verachtung gebracht. Voltaire und andere Aufklärer vernichteten durch Wort und Schrift die religiöse Scheu vor Gottes heiligen Ordnungen. Der dritte Stand wurde schwer bedrückt, besonders die Bauern (Ausführung). Dazu die ungeheure Staatsschuld (Verschwendung des Hofes, Teilnahme an vielen Kriegen), die die Berufung der Stände veranlaßte. — Die Staatsschuld ist die äußere Veranlassung; die eigentliche, innere Ursache: die öffentlichen Zustände passen nicht mehr zu den herrschenden Ansichten, und die Scheu vor einer Revolution ist geschwunden. 2. Andere Empörungen: Die Sachsen gegen Karl den Großen; die Herzöge gegen Otto den Großen; die Sachsen gegen Heinrich Iv.; Ottokar gegen Rudolf von Habsburg; vor allem giebt die Geschichte des Bauernkriegs Gelegenheit zu fruchtbringender Association. 3. Ludwig Xvi. — die preußischen Fürsten. — Ludwig hatte den besten Willen, führte auch einige Verbesserungen ein, aber, zu unbedeutend, wurden sie wenig geachtet, auch war der Unmut des Volkes zu groß; es erfolgte ein Dammbruch mit schrecklichen Folgen. In Preußen kam es gar nicht so weit; die einzelnen Fürsten arbeiteten unablässig an einer allmählichen Besserung, so daß die Bevölkerung zufrieden blieb. 4. Vergleicht Ludwig Xvi. mit Otto dem Großen. — Ludwig schwach, schwankend; Otto stark, fest und thatkräftig. Darum siegt Otto trotz scheinbarer Unmöglichkeit, Ludwig aber unterliegt, obgleich anfänglich die Sache ungefährlich schien und es bei einiger Einsicht und Thatkraft nicht allzufchwer gewesen wär, die Wirren zu lösen. So unterliegen auch alle andern Personen und Parteien, die sich schwankend zeigen, die aber klar auf ein festes Ziel (es mag gut fein oder schlecht) gerichtet sind, haben Erfolg. 5. Der im ganzen harmlose Anfang der Revolution (2 Beschlüsse), — der furchtbare Fortgang. 6. Robespierre — Pharisä er — Jesuiten— heutige Jrrlehrer. 7. Revolution — Reformation. (Aus einer Reformation kann eine Revolution werden, sowie sich Unrecht und Gewalt mit ihr verbindet. Vgl. wieder den Bauernkrieg.) 8. Ein General — Kaiser. Iv. Systematische Zusammenstellung.

3. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 110

1898 -
— 110 - Ib. Vertiefende Betrachtung. 1. Welches war also die Ursache des Bruches zwischen Napoleon und Alexander I.? — Bis jetzt haben wir die äußeren Ursachen angegeben, die innere, eigentliche Ursache ist doch, wie wir früher vermuteten, die unersättliche, nichts achtende Herrschsucht Napoleons, die den Fürsten (Herzog von Oldenburg) ihre Länder raubt, die alle anderen Fürsten und Völker in seinen Streit mit England hineinziehen und darunter leiden lassen, die auch nicht den Kaiser von Rußland selbständig neben sich dulden will. 2. Napoleon kannte doch gewiß Rußland: die weiten dünnbevölkerten Strecken. — Er hatte den Einmarsch insofern nicht genügend vorbereitet, als er nicht für regelmäßige Verpflegung der Truppen gesorgt hatte. Er stürmte blind vorwärts und dachte, es müsse ihm gelingen. Sein bisheriges Glück hatte ihn übermütig gemacht, so daß er die Regeln der Klugheit verachten zu können glaubte: die bekannten Sprichwörter. 3. Napoleon wußte auch ganz genau, wann der Winter ansing, und daß er in Rußland härter sei als im übrigen Europa. — Wieder Unklugheit und Blindheit. Dazu kommt, daß ihm das Pflichtgefühl gegen sein Heer mangelt, für das er doch zu sorgen hat. Er hatte also die Tausende von Unglücklichen auf dem Gewissen, die umkamen, weil er den Rückzug so spät antrat 4. Wodurch wurde im letzten Grunde Napoleons Zug vereitelt? — Durch die unbeugsame rücksichtslose Standhaftigkeit der Russen und ihres Kaisers (Ausführung). 5. Warum hat sich aber der König von Preußen nicht beim Ausbruch des Kriegs mit Rußland verbunden? — Preußen war ganz in der Hand der Franzosen, die sofort einrücken konnten, das preußische Heer war zum Widerstand viel zu schwach, und das russische Heer konnte Rußland nicht gegen den Einmarsch schützen, geschweige Preußen. (Napoleon hatte schon die Befehle zur Verwaltigung Preußens gegeben, falls der König sich ihm nicht anschlösse.) Friedrich Wilhelm Iii. handelte also klug, als er sich dem Machtgebot Napoleons fügte und die Befreiungspläne verschob. Iii. Vergleichende Zusammenstellung. 1. Zusammenstellung der Ergebnisse der vertiefenden Betrachtung mit dem äußeren Verlauf d e s russischen Feldzuges. Die scheinbare Unüberwindlichst — das furchtbare Ende. 2. Zusammenstellung mit ähnlichen Ereignissen, z. B. mit dem Untergang Pharaos, dem das Volk Israel nicht entrinnen zu können schien; mit dem Schicksal der Armada (wenn bekannt). Dagegen die Errettung Ottos des Grcßen vor den Herzögen, die Bewahrung Luthers, das Bestehenbleiben des Protestantismus im dreißigjährigen Krieg. In allen diesen Fällen sah das Volk das Eingreifen Gottes

4. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 160

1898 -
— 160 — nicht herauskam, so war der Krieg eine unabwendbare Notwendigkeit. Demselben Zwang unterlag Preußen. Solange der deutsche Bund in der bisherigen Weise bestand, kam Preußen aus der unwürdigen Abhängigkeit von Österreich und den mit diesem zusammengehenden deutschen Staaten nicht heraus. Es war eben eine Unmöglichkeit, daß innerhalb eines Bundes, eines Staatenbundes, zwei Großmächte neben einander wohnen konnten: entweder die eine ordnete sich unter (Preußen zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv.), dann wurden sie von einer Stufe zur andern herabgedrückt und gerade deswegen mit stetem Mißtrauen und steter Eifersucht betrachtet, oder beide machten ihre Stellung als gleichberechtigte Großmacht geltend (1864—1866), da mußte es schließlich zum Krieg kommen. Daß aber Österreich nicht diesem unhaltbaren Verhältnis durch Ausscheiden aus dem Bunde ein Ende machte, das lag daran, daß es eine Einbuße an Macht befürchtete, wenn es seine Stellung in Deutschland nicht behauptete, und daran, daß es sich nicht gewöhnen konnte, in Preußen eine ebenbürtige Großmacht zu sehen, sondern in seinem Beherrscher immer nur den Nachkommen der brandenburgischen Kurfürsten erblickte, die den Kaisern aus dem Hause Österreich Unterthan waren. 2. Welche Erkenntnis bewirkte der Krieg des Jahres 1866 bei den Deutschen? — Mit den überraschend schnellen Niederlagen, mit der Verlassenheit und Hülslosigkeit der westlichen und südlichen Staaten drängte sich unabweislich die Gewißheit von der Schwäche des deutschen Bundes auf. Weiter wußten nun die kleineren deutschen Fürsten, daß auf Österreich kein Berlaß sei, ebensowenig auf Frankreich, und so blieb nichts übrig als der vorher so verhaßte Anschluß an Preußen, das seine Kraft und die Fähigkeit, Bundesgenossen zu schützen, soeben glänzend bewiesen hatte. 3. Wie benimmt sich der Sieger? — Mit großer Mäßigung. Die Länder, die zum Bestand des preußischen Staates nötig sind, nimmt er allerdings in Besitz, denn es durfte nicht wieder vorkommen, daß der östliche Teil der preußischen Monarchie von dem westlichen durch feindliche Staaten geschieden war, aber das völlig besiegte Österreich braucht gar kein Land abzutreten und nur geringe Kriegskosten zu bezahlen, und ebenso mild werden die süddeutschen Staaten behandelt. König Wilhelm und sein großer Minister sieht in den Besiegten schon die Bundesgenossen. Sie haben also den Krieg geführt um des Friedens willen, wie es sein muß. 2. Die Vorbereitung zum Kriege. Ziel: Wie König Wilhelm und sein Minister Bismarck mit der Volksvertretung um die Vorbereitung zu diesen Kriegen in Streit gerät. I Worin bestand die Vorbereitung? — König Wilhelm sah ein, daß das preußische Heer für einen Krieg nicht genüge, daß es an Offizieren und Mannschaften vergrößert, daß es besser eingeübt, mit besseren Waffen versehen werden müsse. Wenn das nicht geschehe, so

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 117

1898 -
— 117 — schieren, ehe Napoleon sein neues Heer nach Deutschland führen kann Dre andern deutschen (Rheinbund-) Staaten werden sich anschließen und die ersten Schlachten werden etwa am Rhein geschlagen werden. Aber die Entscheidungsschlacht war bei Leipzig? — Da wird die Sache doch anders verlaufen sein. Aber Bundesgenossen der Russen und Preußen habt ihr noch kennen gelernt. — Die Österreicher und Schweden. Es entstehen zwei Fragen: 1. Wie kommt es, daß die Entscheidungsschlacht in der Mitte Deutschlands stattfindet? 2. Wie entsteht das Bündnis mit Österreich und Schweden? Vermutungen hierüber. Ii.a. Der König von Preußen drängte die Russen zum Vormarsch, aber wohl streiften die Kosaken durch Deutschland, die russische Haupt, macht blieb unthätig in Polen stehen. — Das russische Heer war durch den letzten Feldzug ebenfalls aufs äußerste erschöpft und mußte sich erst erholen, neue Mannschaften sammeln rc. So gewann Napoleon Zeit mit seinem in gewohnter größter Schnelligkeit neu gebildeten Heere nach Deutschland zu marschieren. Das erste Zusammentreffen wurde mit höchster Spannung erwartet. — Die Verbündeten, vor allem die Preußen, hofften in ihrer Begeisterung nach all den ungeheuren Anstrengungen sicher auf Sieg -Napoleon vertraute auf die Überlegenheit seiner Feldherrnkunst. Da wo 1632 schon eine Schlacht geschlagen worden war, kam es zum ersten Zusammentreffen: — bei Lützen. Die Schlacht wird nach dem Dorfe Groß-Görschen, unweit Lützen, genannt. Vor allem die Preußen kämpften mit größter Tapferkeit, aber der rususche Feldherr war Napoleon nicht gewachsen. — Die Verbündeten werden geschlagen. Wenigstens müssen sie sich zurückziehen. — Da werden die Verbündeten wohl den Mut verloren haben. Aber eins tröstete. — Die bewiesene Tapferkeit und der Umstand, daß das verbündete Heer nicht vernichtet worden war, wie das preußische Heer bei ^ena. (Auch hatten die Franzosen keine Gefangenen gemacht und keine Geschütze erobert, wohl aber trotz des Rückzugs die Verbündeten.) ^ ^ 53autzen an der Spree — kommt es zur zweiten Speichern Erfolg. — Die Verbündeten müssen sich nach echtesten zurückziehen, doch waren den Franzofen wieder keine Gefangenen und kerne Geschütze in die Hände gefallen. Aber trotz dieser tröstenden Thatsachen ergab sich für Preußen und Jiuifen doch etne bittere Erkenntnis. — Daß sie allein Napoleon nicht beilegen würden, daß sie noch andere Bundesgenossen brauchten, um den gewaltigen Mann niederzuwerfen. Vor allem hofften sie auf den Beitritt Österreichs. Zusammenfassung: Großgörschen und Bautzen.

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 121

1898 -
— 121 — alle Kräfte. Vor allem aber scheitern die Pläne Napoleons an der Tapferkeit der Verbündeten, besonders der Preußen (Großbeeren, Hagelberg, Dennewitz, Katzbach, Nollendorf), sodaß die Verbündeten ihr Netz immer dichter um Napoleon ziehen können. Freilich mußte dazu die Einmütigkeit der Verbündeten und völlige Hingabe an das große Werk der Befreiung kommen. 3. Nur auf einer Seite ist diese Einmütigkeit nicht vorhanden. — Bernadotte scheut energisches Mitwirken. Wollte er das nicht, so hätte er gar nicht dem Bündnis beitreten und auf keinen Fall ein Kommando übernehmen dürfen. Auch kam durch dieses unredliche Schwanken Bülow in die üble Lage, den militärischen Gehorsam zu verletzen um des Vaterlandes willen. Die Pflicht gegen das Vaterland erschien auch ihm wie vorher Jork als die höhere Pflicht. 4. Wer hat sich auf der Seite der Verbündeten das größte Verdienst erworben? — Die Preußen: Aufzählung ihrer Siege und der siegreichen Generäle. Grund: Die Begeisterung des preußischen Volkes, die wir z. B. in Rußland und Schweden nicht finden. Ergänzung durch den Lehrer: es waren etwa 24000 Schweden, 250000 Russen, 260000 Österreicher und 270 000 Preußen ausgestellt, die freilich nicht alle sofort beisammen und schlagfertig waren. Preußens ungeheure Leistung: das kleinste der verbündeten Völker leistet das meiste. Das war nur möglich durch die Hingabe aller Schichten der Bevölkerung an das große Werk. Ein ganzes Volk in Waffen! Und diese Hingabe erklärt sich aus der Liebe des preußischen Volkes zu Fürst und Vaterland. Iii Vergleichende Zusammenstellung. 1. Wir wollen d i e Ereignisse von der Übersiedelung Friedrich Wilhelms nach Breslau b is zur Schlacht bei Leipzig zusammen stellen. — Vortrag des Schülers nach den Stichworten: Aufruf zur Bildung freiwilliger Jägerabteilungen; Bündnis mit Rußland; Rückkehr zur Wahrheit: Aorks Anerkennung, Kriegserklärung, Aufruf „An mein Volk"; Opferfreudigkeit des Volkes; Großgörschen und Bautzen; Waffenstillstand; Österreich, Schweden und England treten dem Bündnis bei; Ausstellung der Heere, Pläne; Großbeeren, Hagelberg, Dresden, Nollendorf, Katzbach, Dennewitz, Wartenburg. Daraus ergiebt sich, daß der großen Begeisterung und Opferfreudigkeit zunächst ein Rückschlag folgte (Großgörschen und Bautzen), daß aber diesmal das Werk der Besiegung Napoleons doch so gut vorbereitet wird, daß es zuletzt gelingt. Ganz anders wie 1805, 1806 und 1809. 2. Wir werden an Heinrich I. erinnert. — Wie er die Besiegung der Ungarn klug und umsichtig vorbereitete (Nachweis), so die Verbündeten die Besiegung Napoleons, von dem sie gelernt haben. 3. Friedrich Wilhelm Iii. erinnert im Aufruf „A n mein Volk" an feine Vorfahren. — An den großen

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 169

1898 -
— 169 — Zustimmung zur Zurückweisung Der französischen Anmaßung. Alle Zwietracht ist verschwunden. Gegen den übermütigen Feind ist man einig in ganz Deutschland, im Norden wie im Süden. In Süddeutschland wird sofort, getreu den 1866 geschlossenen Verträgen mobil gemacht, und König Wilhelm übernimmt über alle deutschen Truppen den Oberbefehl. In größter Ordnung und Schnelligkeit sammeln sich drei Heere *): unter dem Befehl des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm die dritte Armee, Preußen, Thüringer, Bayern, Württemberger, Badenser, bei Speyer und Landau; die erste bei Trier, die zweite dazwischen. Kriegsfreiwillige, freiwillige Verpflegung :c. Überschrift: D i e Kriegsbereitschaft in Deutschland. Dennoch wiegte man sich in Deutschland nicht in Sicherheit ein. Man hegte sogar anfänglich manche Befürchtungen. — Napoleon hatte sich schon lange aus den Krieg vorbereitet: 1. durch Ausbildung eines tüchtigen Heeres; Chassepot-Gewehre (dem Zündnadelgewehr an Tragweite und Feuergeschwindigkeit überlegen), Mitrailleusen. Der französische Kriegsminister meinte, die Armee sei überbereit. 2. (so wie Maria Theresia vor dem siebenjährigen Krieg) — durch Bündnisse, mit Österreich (1866) und mit Italien (ergänzt der Lehrer), das Rom von der Gunst Napoleons, der den Papst in dem Rest des Kirchenstaates schützte, zu erlangen hoffte. Freilich wollten die Österreicher und Italiener den Franzosen erst dann zu Hilfe kommen, wenn sie siegreich in Deutschland eingedrungen wären. — Es kam alfo für die Franzosen alles darauf an, so rasch wie möglich über den Rhein zu kommen. Dazu trieb Napoleon die Hoffnung auf noch andere Bundesgenossen (denkt an 1866!) —- auf die Süddeutschen. Zwar die Schutz- und Trutzbündnisse kannte er, wie dachte er sich aber wohl trotzdem die Sache? — (Karte!) Wenn er rasch über den Rhein ginge und sein Heer zwischen Nord- und Süddeutschland vorschöbe, so würde, wie er hoffte, unter den Süddeutschen der alte Haß und die Rachsucht erwachen. Da nun Napoleon den Krieg schon lange vorbereitet hatte und einen Vorsprung zu haben schien, so fürchtete man in Deutschland anfänglich, fein Plan könne zur Ausführung kommen. Warum er nicht zur Ausführung kam? — Das Lesestück: „F ran -z ö s i) ch e Depesche n". Das französische Heer war nicht in der Verfassung, einen Einbruch in Deutschland zu unternehmen, und deshalb wurden auch alle die schönen Pläne zu nichte. Mühsam in beispiellosem Wirrwarr sammelten sich die beiden französischen Heere bei Straßburg und bei Metz. Kaum konnte Napoleon das Gefecht bei Saarbrücken zustande bringen, um doch *) Das alles ist wohl als besannt vorauszusetzen und bedarf nur gelegentlicher Ergänzungen.

8. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 178

1898 -
— 178 — Zusammenfassung: Der Friede. Zusammenfassung des ganzen Abschnitts. Ii b. Vertiefende Betrachtung. 1. In der Verkündigung der französischen Republik heißt es: die Revolution ist geschehen im Namen des Rechts. — Eine Revolution kann nie im Namen des Rechts geschehen, sie ist stets ein Unrecht. Sie kann höchstens entschuldigt und erklärlich gefunden werden. Die Pariser hatten damals am allerwenigsten ein Recht, Napoleon zu beseitigen. Sie gerade hatten stürmisch zum Krieg getrieben, und wäre Napoleon als Sieger zurückgekommen, so hätten sie ihn mit Jubel begrüßt. Die Pariser urteilen nach dem Erfolg und denken gar nicht daran, daß sie ihrem Herrscher gerade im Unglück die Treue bewahren müssen. 2. Die Regierung der Nationalverteidigung will keinen Zoll des Landes, keinen Stein einer Festung abtreten. — Das war gewiß sehr patriotisch gedacht, und die Leute, die nach den großen Niederlagen ihr Vaterland verteidigen wollen, sind tapfere und thatkräftige Leute gewesen. Auch ist zu bewundern, wie sich ganz Frankreich jenen Männern, die ohne irgend welche Ermächtigung einfach die Gewalt übernommen hatten, unterordnet, den Blick nur gerichtet auf das Eine: Frankreich muß befreit werden. Es ist der Glaube an die siegreiche Widerstandsfähigkeit des Volkes, wenn es einmütig zusammenhält, zu bewundern, wie er die Regierenden, vor allem Gambetta, und die Regierten beseelt; man meinte, Frankreich dürfe, könne und werde nicht unterliegen. Und die gewaltige Kraftentfaltung! In etwa einem Vierteljahr Heere von zusammen ungefähr 600 000 Mann mit allem Kriegsbedarf! Diese ungeheure Arbeitsleistung in dieser kurzen Zeit! (Ausführung: Organisation rc.) Es fehlte nur eins: die klare, kalte, vernünftige Auffassung der Dinge, wie sie lagen. Mit Gefühlen und Hoffnungen an und für sich, seien sie noch so patriotisch, kann nichts erreicht werden, sondern nur mit klarer, verständiger Erwägung und entsprechendem Handeln. Hätte die französische Regierung dem Verstand, anstatt dem Gefühl den Vorrang gegeben, so hätte sie sich sagen müssen, daß die deutschen Heere, die soeben die geübten französischen Feldtruppen so vollständig geschlagen hatten, unmöglich von neugebildeten, ungeschulten Armeen überwunden werden könnten, daß also mit aller Kraftanstrengung der Krieg nur in die Länge gezogen, nicht aber zu Gunsten Frankreichs entschieden werden könne. Sie hätten sich sagen müssen, daß ein baldiger Friede in doppelter Hinsicht das beste wäre: einmal wurde Frankreich von seinen Feinden befreit und vor weiteren Heimsuchungen bewahrt, ferner mußte der Friede, je früher er geschlossen wurde, um so milder ausfallen. Die französische Regierung handelt also unklug, und da sie den Blick nur auf einen Punkt richtet und alles andere darüber außer acht läßt, leidenschaftlich und leichtsinnig. Und dieser Leichtsinn ist um so verwerflicher, als die Regierung sich selbst eingesetzt hatte.

9. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 182

1898 -
— 182 — und durch die Überzeugung von der großen, heilsamen Wirkung des Zusammenschlusses. 8. In wie fern trugen Napoleon I. und Iii. zur Einigung Deutschlands bei? — 1803, 1813 (s. die betr. Abschnitte), 1870. 9. Vergleich d er Kaiserwahl 1848 mit der von 1870/71. — Einseitige, unklare, ungenügende Vorbereitung — umfassende, klare, zielbewußte Vorbereitung; keine Vorbedingung ist erfüllt weder nach innen, noch nach außen (Reden!) — der verlassene Bruderstamm war vom dänischen Joche befreit, der deutsche Bund vom Drucke Österreichs erlöst, die Vorherrschaft Frankreichs gebrochen, das Ausland mischte sich nicht mehr ein; vor allem aber war durch die unvergleichliche Arbeit, die die Staats- und Kriegskunst der Hohenzollern und ihrer Berater geleistet hatte, jedem Deutschen ganz selbstverständlich geworden, daß der Preußen König der Deutschen Kaiser werden müsse, allen Vaterlandsfreunden wurde es zur freudigen Gewißheit, daß der Kaisertraum endlich verwirklicht werde; die frohe Ahnung durchzuckte alle: die Raben der Zwietracht sind verjagt; Barbarossa ist erwacht! Und in diesem Bewußtsein waren Fürsten und Volk einig — 1848 wählte das Volk allein. 10. Vergleicht das Wirken des Hauses Habsburg in Deutschland mit dem des Hauses Hohenzollern. 11. Vergleich des mittelalterlichen deutschen Reichs mit dem jetzigen. — 1. Die Wahl Heinrichs I. und Ottos I. — die Wilhelms I. nach dem äußeren Verlauf. 2. Das Reich damals und jetzt: Wahlreich — Erdreich; Oberlehnsherr, Vasallen — der Kaiser hat bestimmte Regierungsrechte, die Fürsten sind im übrigen selbständige Landesherrn; Grundlage war das deutsche Königtum — das preußische Königtum; König durch den Papst — frei von jeder priester-lichen Gewalt; römisches Kaisertum (Weltherrschaft) — deutsches Kaisertum. Darum ist unser deutsches Reich auch nicht eine Erneuerung des 1806 zu Grabe getragenen, sondern eine Neuschöpfung. 12. Übersichtliche Zusammenstellung der Zeit von 1815—1871. — Die Zeit der Vorbereitung — der Erfüllung. Iv. Geordnete Zusammenstellung. 1. 1870/71 der deutsch-französische Krieg. Ursachen. „Rache für Sadowa", Einigung Deutschlands, Rheingrenze. Vorwand: Die spanische Thronkandidatur. Vorbereitung. 19. Juli Kriegserklärung Frankreichs. — Napoleon rechnet auf Österreich, Italien, Süddeutschland und auf sein Heer (Ehassepot, Mi-trailleusen), das sich bei Metz und Straßburg sammelt. Die beispiellos

10. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 138

1898 -
— 138 — Fürst Metternich, alle Volksvertretung haßte und in allen Staaten zu hindern suchte. Wie wird sich das Volk verhalten? — Es wird unzufrieden werden, es wird vor allem gegen Metternich erbittert sein. Zwischen Fürsten und Völkern in Deutschland wird eine Kluft entstehen. (Kann weiter ausgeführt werden: Demagogenhetze rc.) Da brach in Frankreich im Jahre 1848 eine neue Revolution aus. (In Eisenach ist hier an Helene von Orleans anzuknüpfen.) Der König mußte fliehen. — Frankreich wird zum zweitenmal Republik. Die französische Revolution brachte ganz Deutschland in Aufregung. Überall brachen Empörungen aus. Wo wohl zuerst? — In Wien und in dem an Frankreich grenzenden Lande: Baden. In Wien mußte der Gegner jeder Volksvertretung vor der aufgeregten Volksmenge fliehen. — Fürst Metternich. Auch in Berlin empörte sich das Volk. So kam es, daß die deutschen Regierungen Wahlen anordneten für eine deutsche Nationalversammlung in Frankfurt a M. — Hier sollte über die Wünsche des deutschen Volkes beraten werden. Solche Wünsche waren Preßfreiheit, Schwurgerichte, ein deutsches Parlament. — Aussprache darüber. Erklärung von Preßfreiheit und Schwurgericht. Ein deutsches Parlament: an Stelle des deutschen Bundes und des Bundestages soll wieder ein deutsches Reich treten mit einem Kaiser an der Spitze und einer Volksvertretung; (andere wollten's haben wie die Franzosen: eine Republik). Zusammenfassung: Die deutsche Verfafsungsfrage von 1815—1848. Das deutsche Volk bei den Wahlen und beim Zusammentreten der Nationalversammlung in Frankfurt a. M. — Großer Jubel. Hoffnung, daß jetzt die Zustände in Deutschland gut würden: überall Volksvertretungen und dazu ein deutsches Reich. In der Frankfurter Nationalversammlung befanden sich Männer, die ihr schon kennt: der Dichter, der Schill besungen hat und die Leipziger Schlacht — Ernst Moritz Arndt; dann der Dichter, der z. B. die Rolandslieder gedichtet hat — Uhland. Die Versammlung tagte in der Paulskirche, einem Rundbau, der sich gut eignete. Nach vielen und prächtigen Reden kam auch ein Verfassungsentwurf zustande, aber es war ein vergebliches Werk, da das andere Ziel der Nationalversammlung nicht erreicht wurde, — die Ausrichtung eines deutschen Reiches. Die deutschen Fürsten, vor allem der König von Preußen, geben aber nunmehr nach und nach ans eignem Antriebe ihren Ländern Verfassungen. — So haben die meisten deutschen Staaten nicht in Folge des Xiii. Artikels der Bundesakte Verfassungen erhalten, sondern erst etwa ein halbes Jahrhundert später nach dem Jahre 1848, und zwar mit Ausnahme Mecklenburgs, das noch eine mittelalterlich-landständische Verfassung hat, solche, die aus Volksvertretung beruhen. Zusammenfassung: Die vergebliche Arbeit der Na-
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