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1. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 95

1909 - : Schöningh
§ 8. Tie Weltmacht der Hohenstaufen und die Kolonisation des Ostens. 95 und Cistercienser. Die Zisterzienser haben zuerst den Strom deutscher Auswanderer nach Schlesien geleitet; dort besetzten sie, wie in der Mark, in Mecklenburg, in Pommern und Polen bald große Landstrecken, die deutsche und slawische Fürsten ihnen geschenkweise überließen. Größeres noch als die genannten Orden leistete der Deutsche Ritterorden, der in harten Kämpfen Preußen eroberte und in emsiger Arbeit kolonisierte? Unaufhörlich unterstützten die Päpste das Werk der Orden. Innocenz Iii., Honorius Iii. und Gregor Ix. riefen immer wieder das deutsche Volk des Mutterlandes aus, das Kreuz zu nehmen und gegen die Heiden des Nordostens ins Feld zu ziehen und so das Werk der Klöster zu stützen und zu fördern. Groß ist die Bedeutung der Kolonisationsarbeit im Osten für die folgenden Jahrhunderte gewesen. Die ehedem slawischen Gebiete zwischen Saale und Memel sind späterhin die Grundlage des branden-burg-preußischen Staates geworden, der in neuester Zeit Deutschlands Einigung ruhmreich herbeiführte. * Deutschland war um 1100 noch ein wesentlich agrarisch fundiertes Land mit geringem Geldverkehr, mangelhaften Verkehrsverhältnissen, ohne geregeltes Steuersystem. Völlig rein aber war die Naturalwirtschaft nicht mehr; es zeigten sich bereits allenthalben die Keime zu Neu- und Weiterbildungen. Der wirtschaftliche, foziale und kulturelle Fortschritt prägt sich vor allem seit dem 12. Jahrhundert in der Bildung fester großer Berussstände aus, während bis dahin gewissermaßen noch alles in agrarischen Banden lag. Der Stand, der sich zuerst als solcher aus der übrigen Bevölkerung heraushob, war die Geistlichkeit, die bereits von jeher säst ausschließlich ihrem Berufe lebte. — Aber auch der Hochadel — die späteren Territorialherrn und Fürsten — stand schon seit längerer Zeit gesondert über den andern da; er war aus dem älteren Adel als Dienstadel infolge wirtschaftlicher Bereicherung allmählich emporstiegen und verfügte über einen einflußreichen Besitz und weitreichende Ämter im Reich und in der Kirche. Unter Friedrich Ii. wurden die Glieder: des Hochadels wirkliche Landesherrn. Der sich in dieser Zeit zum geschlossenen Ritterstande durchringende niedere Adel war zum ^eil aus dem alten Adel entsprossen, zum Teil aber war er aus ehemaligen Gemeinfreien, sowie aus Ministerialen, die teils sogar un-freier Herkunft waren, hervorgewachsen. Der kriegerische, ritterliche 1 Vgl. Michael, Die Besiedelung des Ostens. Dürrs Deutsche Bibl. Bd. Xiii B. Nr. 20.

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 229

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
229 Päpste suchten deshalb durch wiederholte Verbote jene Feste zu verhindern, aber die Gefahr und der Glanz lockten zu sehr, sie wurden nicht ausgerottet. Ein Hauptunterscheidungszeichen der ritterlichen Familien wurden die Wappen, welche seit dem Anfang der Kreuzzüge, auch im Siegel, immer häufiger gebraucht wurden. Gewöhnlich erinnerten dieselben an eine Heldenthat der Vorfahren; einer z. B., der zuerst eine feindliche Mauer erstiegen hatte, erhielt eine goldene Leiter in sein Wappen, ein anderer, der angesichts der Feinde allen voran durch einen Fluß geschwommen war, ein weißes Schild mit einer quer hindurchgehenden Linie, die den Fluß andeutete. Wie die Ritter überhaupt die Vorschriften des Christenthums zu erfüllen hatten, so wurden ihnen besonders Demuth und Milde eingeschärft, zwei Tugenden, die bei dem kriegerischen Leben nur zu leicht verloren gehen konnten. Im Aenßeren zeigte sich die Verbindung des Ritterthums und der Religion besonders in den großen Ritterorden, welche so feste und wohlgeordnete Genossenschaften bildeten, daß Ansehen, Macht und Reichthum nicht ausbleiben konnten. Sie gingen unmittelbar aus den Kreuzzügen hervor: Krankenpflege und Kampf gegen die Ungläubigen waren ihre vorzüglichsten Aufgaben. Der wichtigste unter ihnen war der Deutsche Orden, gestiftet während der Belagerung von Akkon durch den Herzog Friedrich von Schwaben, Sohn Friedrich Barbarossas. Die Brüder, welche alle von deutscher Abstammung sein mußten, wurden in streitende, dienende und geistliche getheilt; die ersteren trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuze. Als Akkon durch die Christen erobert war, ward es der erste Haupt- sitz des Ordens und seines Meisters. Schon unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza, zählte er 2000 Ritter und besaß zahlreiche ,Güter im Morgen- und im Abendland, besonders aber in Deutschland. Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge bereits erkaltet und der gänz- liche Verlust der noch übrigen christlichen Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das Anerbieten des Herzogs von Masovien an, dem Orden das Culmerland 'abzutreten, wenn dieser einen Theil seiner Ritter zur Bekämpfung der heidnischen Preußen an die Ostsee schicke. So begannen die Kämpfe des Ordens gegen die Preußen, wobei die Ordensritter durch zahlreiche Schaaren von Kreuzfahrern unterstützt wurden. Die Eroberung wurde von ihnen sehr planmäßig betrieben: mit jedem Schritte, den sie weiter vordrangen, legten sie Burgen an, besetzten sie mit Kriegsmannschaft und deviarteli die daneben neu erbauten Städte (Culm, Thorn, Marienwerder) mit deutschen Einwohnern. Nach einem 53 jährigen blutigen Kampfe unterwarfen sie durch Ausdauer und kriegerische Ueberlegenheit ganz Preußen, welches anfangs durch einen Landmeister verwaltet wurde. Als aber Akkon, nachdem es gerade 100 Jahre der Hauptsitz des Ordens gewesen, an den Sultan von Aegypten verloren ging, 1291, zog der Hochmeister nach Venedig, und als diese Stadt sich den päpstlichen Bann zugezogen hatte, ward der Hauptsitz nach Marienbnrg verlegt (1309). 17. Die Hinrichtung Konradins. Friedrich Barbarosias Nachfolger aus dem Hohenstaufengefchlechte hatten in Deutschland und m Italien unablässige Kämpfe mit der welfischen Partei zu bestehen. Zu der letztern zählten sich alle, welche die kaiserliche Macht zu Gunsten ihrer eigenen Freiheit zu schwächen suchten; der alte deutsche Erbfehler, unabhängig sein zu wollen und sich nicht als dienendes

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 27

1892 - : Aschendorff
1796-1797 1797 1791 1792 1793 1794 1795 1798-1799 1798 1798 1799 1799-1801 1798 3) Siege Donapartes in Oberitalirn bei Lodi, Arcole und Rivoli; Einnahme Mantuas. — Vordringen nach Österreich. — Aufstände im Benetianischen und in Tirol. 4) Friedensverhandlungen zu Leoben. 5) Friede nt Campo Formis: Österreich tritt Belgien an die französische Republik ab, Mailand und Mantna an die cisalpinische Republik, erhält dafür das Gebiet der (von Bonaparte gestürzten, Republik Benedig. — Erfolgloser Kongreß p Kastatt. 2. Polens Untergang. 1) Neue Verfassung: Erbmonarchie, Abschaffung des liberum veto. — Die dagegen gebildete Konföderation von Tar-gowicz ruft Katharina 11. um Schutz an. 2) Kosciuszkos erfolgloser Widerstand gegen Rußland. 3) Zweite Teilung Polens. Preußen erhält Südpreußen (das jetzige Posen) nebst Danzig und Thorn- Rußland die Hälfte von Litauen. 4) Erhebung ganz Polens (einschl. der Konföderation von Targowicz) unter Madalinski und Kosciuszko gegen die Russen und Preußen. 5) Snwaro>vs Sieg bei Maciejowice über Kosciuszko. — Einnahme Pragas und Warschaus. 6) Dritte Teilung Polens. Österreich erhält das Land zwischen Weichsel und Bug (West- oder Reu-Galizien) mit Krakau; Preußen das Land zwischen Riemen und Weichsel mit Warschau- Rußland altes Land östlich vom Riemen und Bug. 3. Bonapartes ägyptischer Feldzng. 1) Veranlassung: Absicht Bonapartes, die Machtquelle des (selbst unangreifbaren) Englands zu vernichten. — Führer Bon aparte, Kleber, Mnra t. 2) Bonapartes Lieg bei den Pyramiden über die Manie tuten. — Einnahme Kairos. 3) Vernichtung der franz. Flotte bei Abnkir durch Nelson. 4) Bonapartes Zug nach Syrien gegen die anrückenden 1 Türken; vergebliche Belagerung Acres. — Der von den Lürken eingeschlossene Kleber voit Bonaparte befreit. 5) Bonapartes heimliche Rückkehr nach Paris (ohne Heer). 6) Klebers Sieg bei Heliopolis; Tod durch Meuchelmord. — Das Heer wird uach Räumung Ägyptens auf englischen Schissen nach Frankreich gebracht. 4. Der Krieg der zweiten Koalition. 1) Veranlassung: Errichtung der römischen und der helvetischen Republik (Pius Vi. stirbt in Frankreich).

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 43

1892 - : Aschendorff
1529 1535-1571 1539 1537 1569 1571-1598 1598-1608 1608-1619 1609 1614 1618 1230 12z0-128z 1288-1525 1309 1309-1410 — 43 — 4) Endgültige Feststellung bei brandenburgischen Rechte auf Pommern durch den Grimnitzer Vertrag. 6. Joachim Ii. Hektor (und Johann von Küstrin). 1) Einführung der Reformation. 2) Erbverbrüderung mit dem Herzoge von Liegnitz, Brieg und Wohlan. 3) Milbelehnung über das Herzogtum Preußen. 7. Johann Georg. Vermählung seines Enkels Johann Sigismund mit Anna, der älteren Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen (und zugleich Erbin des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich). 8. Joachim Friedrich. Übernahme der Vormundschaftlicheu Regierung in Preußen; Vermählung mit Eleonore, der jüngeren Tochter Albrecht Friedrichs von Preußen. 9. Johann Zigismund. 1) Iülichscher Erbfolgejtrrit (nach dem Tode des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich) mit Pfalz-Neuburg; Übertritt zur reformierten Kirche. — Im vertrage zu Fanten erhält Johann Sigismund Kleve, Mark und Ravensberg. 2) Vereinigung Preußens mit Ärandenlmrg nach dem Tode des Herzogs Albrecht Friedrich. Ii. Die Geschichte Preußens bis 1618. 1. Tie älteste Zeit. 1) Bekehrungsversuche des H. Adalbert (f 997) bei den Preußen. — Kämpfe zwischen den Polen und den Preußen. 2) Bekehrung Livlands durch Bremer Kaufleute. — Or--den der Schwertbrüder. 3) Herzog Konrad von Masovien ruft den deutschen Orden zur Hülfe gegen die Preußen (Kaiser Friedrich Ii. und Papst Gregor Ix.) 4) Kämpfe des deutschen Ordens mit den Preußen. 2. Preutzen unter dem deutschen Orden. 1) Verbreitung des Christentums und deutscher Gesittung. 2) Marien bürg (an der Nogat) Sitz des Hochmeisters. 3) Die goldene Zeit des Ordens unter den Hochmeistern

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 44

1892 - : Aschendorff
- 44 1410 1411 Siegfried von Feuchtwangen, Winrich von Kniprode, Konrad von Jungingen n. a. — Blüte der (Hanse-) Städte El-bing, Thorn, Kulm, Danzig, Königsberg, Braunsberg. 4) Niederlage des Ordens (unter Ulrich von Jungingen) bei Tannenberg durch den polnischen König Wladislaus Ja-gello. — Heinrich von Plauen rettet die Marienburg und wird Hochmeister. 5) Erster Friedezu Thorn: Sainogitien an Polen abgetreten. 1411-1466 6) Perfall des Ordens infolge innerer Streitigkeiten. — Der preußische Bund (Landadel und Städte) ruft die Polen ins Land. 1466 7) Zweiter Friede zu Thorn: Westpreußen und Er nie- land an Polen abgetreten, Ostpreußen ein polnisches Lehen. — Königsberg Sitz des Hochmeisters. 1525-1618 3. Preutzen als weltliches Herzogtum. 1525 1) Der Hochmeister Albrecht von Krandenbnrg tritt zur lutherischen Kirche über und erhält im Vertrage zu Krakau Preußen als ein von Polen abhängiges weltliches Herzogtum. 1544 2) Stiftung der Universität Königsberg. 1568-16^ 3) Herzog Albrecht Friedrich. 1618-1701 1619-1640 1637 1640-1688 1648 1655-1660 1656 1657 1660 111. Brandenburg-Preußen bis ;nr Erhebung ;um Königreiche. 1. (10.) Kurfürst Georg Wilhelm. 1) Minister Adam von Schwarzenberg. — Erzwungener Anschluß au seinen Schwager Gustav Adolf. — Prager Friede 1635. 2) Aussterben des pommerischen Herzogsgeschlechtes. Die Schweden behalten Pommern besetzt, das rechtmäßig an Brandenburg fallen mußte. 2. (11.) Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. 1) Brandenburg erhält im westfälischen Frieden Hinter--poinrnern und die säkularisierten Bistümer Magdeburg, Halb er stabt, Minden und Kamin. 2) Teilnahme am schwedisch-poluischeu Kriege auf schwebt scher Seite. — Schlacht bei Marschau. — Die Unabhängigkeit Preußens wirb a. anerkannt von den Schweden im Vertrage zu Kabiau (1656), b. von den Polen im Mrtrage zu Wehlau (1657), c. bestätigt im Frieden von Vliva (1660).

6. Kursus 2. - S. 30

1880 - : Lauteborn
— So — bet Bürgerstanb und jede Art von Bilbung gefördert, inbem sich ömtbel, Gewerbe, Kunst und Wissenschaften immer mehr entwickelten. 36. Die geistticben Wittevovden. . Dllrch die Kreuzzüge nahm das Rittertum einen neuen hohen Aufschwung. Ju Palästina entstauben Rittervereine, um den 6e-brängten Pilgern Beistanb 51t leisten in Not und Gefahr. In biesen Vereinen verband sich das Rittertum mit dem Mönchswesen und man nannte beshalb btefe Verbrübernngen geistliche Kitterorden. Der erste Ritterorben wählte Johannes den Täufer zu seinem Schutzheiligen. Mail nannte die Drbeits6rüber bähet Johauniter. Diese sorgten vorzugsweise für die Pilger aus Italien. Zum Schutze der französischen Pilger bilbeten französische Ritter später einen neuen Orben. Ihr Orbeushaus stanb zu Jerusalem in der Nähe des Tempelplatzes. Man nannte sie darum Tempelritter. Enblich verhuben sich auch einige beutsche Kaufleute zur Unterstützung deutscher Pilger. Aus biesem geringen Anfange entftanb der dentsche Kitterorden. Als aber das heilige Land von den Türken roieber erobert würde, mußten die geistlichen Ritterorben Palästina verlassen und nach Europa ü&ersiebeln. Der beutsche Ritterorben erwarb sich ein besseres Verbienst durch die Bekehrung bet heidnischen Preußen an der Ostsee. 87. Aonrcrd Iii. von Kohenstcruferr, 1138—1152.*) Mit ihm beginnt die Reihe der hohenstaustschen ober schwöbischen Kaiser. Das Stammschloß der Hohenstaufen lag in Schwaben in bet mittlern rauhen Alp auf einem Berg, Staufen genannt. Von biesem Sitze führte das Geschlecht den Namen Hohenstaufen. An dem Bayernherzog Heinrich dm Stoljen hatte Konrab einen mächtigen Gegner. Heinrich der Stolze rechnete selbst auf die Kaiser--frone und lieferte unwillig die Reichskleinobien aus. Da er die Huldigung verweigerte, so entriß ihm der Kaiser feine ßeiben Herzogtümer. Der erbitterte Kampf der Welsen und Hohenstaufen begann. Kaiser Konrab hatte im Jahr 1140 die welfisch gesinnte Stadt *) Nach dem Aussterbe,i des fränkischen Kaisergeschlechts wählten die beut^ l'chen Fürsten kthar von Sachsen zum deutschen Kaiser. Auf ihn folgte tzon ra- Iii. von Hohenstaufen.

7. Der Weltkrieg 1914/16 - S. 16

1916 - : Velhagen & Klasing
- 1s gm' 3&abei wurden die Eisenbahnen, -Straßen und ^egraphenverbindungen so gründlich zerstört, daß die Russen nur langsam folgen konnten und die Verbündeten Zeit bekamen, ihre Truppen zu einem neuen Stoße zu sammeln. Wieder löste die Eisenbahn eine schwere Aufgabe mit bewunderungswürdiger Sicherheit, indem sie die deutschen Truppen um Polen herum in die Gegend von Thorn brachte. Zweiter Einfall in Polen unter Hindenburg (November 1914). Das russische Millionenheer marschierte auf Krakau-Breslau zu, wo deutsche und österreichischungarische Truppen zur Verteidigung bereit standen. Von Thorn her fiel ihm nun die deutsche Hauptmacht unter dem Befehl des Generals von Mackensen in die rechte Flanke. Nach glänzenden Siegen bei Wloclawec am 13. und 14. November und bei Kutno am 15. umzingelte Mackensen die zweite und fünfte russische Armee bei Lodz. Schon hoffte man sie vernichten zu können, da brachten die Russen von Süden und Osten Verstärkungen herbei und kreisten nun das 25. Reservekorps und die 3. Gardedivision ein. Deren Schicksal schien besiegelt. Da retteten sich die Deutschen unter Führung des Generals von Litzmann durch eine kühne, in der Kriegsgeschichte einzig dastehende Tat. In der Nacht vom 24. zum 25. November sprengten sie den eisernen Ring und schlugen sich nach Norden durch, marschierten immer kämpfend über hart gefrorene Felder und durch dunklen Wald, bis sie den Anschluß an die befreundeten Truppen wiedergewannen. Dabei führten sie nicht nur ihre Verwundeten und alle ihre Geschütze mit, sondern machten noch 12000 Gefangene und erbeuteten zahlreiche Geschütze und Maschinengewehre. In den nächsten Wochen wurden alle Stürme der russischen Massen, die sich trotz ungeheurer, blutiger Verluste immer wieder erneuerten, von den todesmutig ausharrenden Truppen abgewiesen. Anfangs Dezember griffen die Deutschen wieder an. Sie nötigten die Russen, Lodz zu räumen und drangen bis in die Nähe von Warschau vor. In hingebender Treue haben die Verbündeten durch dieses gewaltige Ringen die Absicht der Russen, das östliche Deutschland zu überfluten, vereitelt. Über 130000 Gefangene und zahlreiches Kriegsgerät sind die Beute dieser Kämpfe. Die Winterschlacht in Masuren (Februar 1915). Während der Kämpfe in Polen feit Anfang Oktober mußten sich die kriegerischen Maßnahmen in Ostpreußen auf die Verteidigung beschränken. Monatelang hielten dort unsre Truppen, die zu dreiviertel aus Landwehr und Landsturm bestanden, den Ansturm von etwa 200000 Russen aus. Sie suchten hinter den Masurischen Seen und der Angerapp-linie von der Natur geschützte Stellungen auf und befestigten sich hier. Der Feind gab sich alle Mühe durchzubrechen. Seine Stürme, die sich immer wieder gegen den Brückenkopf von Darkehmen und den Paprobtker Berg richteten, würden abgeschlagen. An Tapferkeit und Unerschrockenheit fehlte es den Russen nicht. So watete ein sibirisches Regiment am 1. Weihnachtstage bis zur Brust int eiskalten Wasser durch den Sumpf. Aber alle Tapferkeit war vergebens. Die Stellung wurde gehalten. In aller Stille bereitete General Hindenburg seinen Angriff vor und sammelte hinter der Linie seine Truppen. Ant 7. Februar setzte sich der deutsche rechte Flügel gegen den Pissek und etwas später der linke aus der Gegend von Tilsit in Bewegung. Die Russen waren so ahnungslos, daß sie in einem Orte

8. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Vaterlands - S. 39

1872 - Halle a/S. : Herrmann
Bilder und Gegenstände des grosseften Unglaubens. Da eilte Luther, trotz Acht und Bann, nach Wittenberg, und sein kräftiges Wort beschwichtigte die Gemüther. Nicht so gut gelang es ihm mit den aufständischen Bauern. Nur mit vieler Mühe vermochten die vereinigten Fürsten den Baue rnkrieg zu dämpfen, 1525. Im nördlichen Deutschland stand an der Spitze des Aufruhrs der fanatische Prediger Thomas Münzer; er erlag in der Schlacht bei Frankenhausen. Der Kaiser hatte zu dieser Zeit viel mit den Türken und Franzosen zu schaffen. Um so ungehinderter breitete sich die Reformation aus. Der 1. Staat, der die Reformation öffentlich einführte, war das Ordensland Preußen. Der deutsche Orden hatte dies Land erobert und zu großer Blüthe gebracht. 1511 wurde Markgraf Albrecht, Enkel des Kurfürsten Albrecht Achilles, Hochmeister des Ordens. Derselbe verließ den geistlichen Stand, 1525, und ließ sich zum Herzog von Preußen proklamiren. Ritter, Stadt und Land wurden evangelisch, und 1546 stiftete Albrecht die evangelische Universität Königsberg. Schweden wurde 1527 der zweite, Dänemark 1530 der dritte evangelische Staat — Die katholischen Fürsten, namentlich Oestreich und Baiern, traten der Reformation feindlich entgegen. Da schloffen Kurfürst Johann der Standhafte, Bruder und Nachfolger Friedrich des Weisen, und Landgraf Philipp von Hessen das tor-gauer Biindniß (1526) zu Schutz und Trutz. Kaiser Karl, der jetzt etwas Ruhe hatte, schrieb einen Reichstag zuspeier aus, 1529. Hier wurde bestimmt, daß die Neuerung einstweilen geduldet, aber nicht weiter ausgebreitet werden sollte. Dagegen protestirten die Evangelischen, wofür man sie spottweise Protestanten nannte Noch einmal lud der Kaiser die deutschen Stände zum Reichstag nach Augsburg. Hier forderte er die Protestanten auf, ihre religiösen und kirchlichen Ansichten schriftlich mitzutheilen. Solches vollzogen sie in der Augsbur-ger-Confession, die von Melanchthon verfaßt am 25. Juni 1530 öffentlich verlesen wurde. Luther, der Gebannte und Geächtete, beobachtete und leitete diese Versammlung von Koburg aus. Gereizt gingen beide Parteien auseinander. Der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Heffen schloffen mit andern Glaubensverwandten 1531 denschmalkaldischenbund, um sich einander beizustehen, wenn sie der Religion wegen angegriffen werden sollten. Aber der Kaiser gebrauchte jetzt wieder die Hilfe
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195 37
196 81
197 10
198 37
199 17