Friedrichs des Großen Regierungsthätigkeit. Erste Theilung Polens. 309
feiten ansübt", sagte er, „ist gefährlich und schlimmer als eine Diebsbande." Wie sehr solche Gesinnungen dazn beitrugen, dem Volke Vertrauen zu den Gerichtshöfen einzuflößen, beweist die Geschichte des Müllers von Sanssouci. Das auf Friedrichs Anregung von Carmer und anderen ausgezeichneten Rechtsgelehrten abgefaßte „Allgemeine Landrecht" war das beste Gesetzbuch jener Zeit und bildet noch heute die Grundlage des preußischen Rechts.
An seinen Freund, den Marquis d' Argens schrieb Friedrich einst vom Kriegsschauplätze aus: „Ick weiß nicht, ob ich diesen Krieg überleben werde; geschieht es, so bin ich fest entschlossen, meine übrigen Tage in der Entfernung von den Unruhen, im Schooße der Philosophie und der Freundschaft zuzubringen." Er hat seine Worte zur That gemacht. Die weuigeu Mußestunden, welche ihm die Regierungsgeschäfte übrig ließen, verbrachte er im Kreise seiner gelehrten Freunde oder mit Abfassung zahlreicher Schriften. Leider wandte er sich mit ausschließlicher Vorliebe der französischen Sprache und Bildung zu, von den Größen deutscher Wissenschaft und Poesie nahm er keine Notiz. Franzosen bildeten seinen täglichen Umgang, Franzosen nahmen die ersten Stellen an der Akademie der Wissenschaften ein, mit Franzosen stand er in stetem Briefwechsel. Den berühmten Dichter und Philosophen Voltaire zog er an seinen Hof und erwies ihm alle mir denkbaren Aufmerksamkeiten, fand sich aber schon nach einem Jahre bewogen, ihn wegen seiner zu Tage getretenen Gemeinheiten wieder zu entfernen.
Den größten Theil des Jahres verlebte Friedrich in dem von ihm erbauten herrlichen Lustschlosse Sanssouci bei Potsdam. Seine Zeit verging unter anhaltender, streng geregelter Thätigkeit; „nichts hat mehr Aehnlichkeit mit dem Tode, als der Müßiggang", sagte er. Früh drei Uhr, im Winter um vier Uhr, ließ er sich wecken. Während des Ankleidens las er die eingegangenen Berichte durch, versah sie mit kurzen, oft witzigen und schlagenden Randbemerkungen und ließ sie so seinen Räthen zu gehen. Nach dem Frühstück arbeitete er mit den Ministern, beantwortete Briefe, ertheilte Audienzen, besuchte die Parade und ritt oder ging spazieren. Das Mittags essen, das Punkt 12 Uhr angerichtet würde, liebte er durch lehrreiche und cinziehcube Gespräche, auch durch Auekboteu und Schwänke gewürzt. Dann empfing er Künstler und Gelehrte, ertheilte ihnen Aufträge, ließ sich Vorträge über neu erschienene Bücher halten nnb las ober schrieb hierauf. Nach der Abeubtafel war gewöhnlich Concert, bei welchem bcr König selbst einige Stücke auf der Flöte vortrug. Erst gegen Mitternacht suchte er das Lager auf. Im Mai unternahm er regelmäßig Reifen, hielt Truppenmusterungen ab, untersuchte die Verwaltung der Provinzen bis ins Einzelgehende und nahm dabei Bittschriften entgegen.
Nur vorübergehend) wurde biefe geräuschlose, aber segensreiche
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Carmer Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
— 147 — I
besetzt. Als dann 1870 Napoleon gefangen genommen war, rückten die italienischen Truppen in Rom ein, und der ganze Kirchenstaat schloß sich durch Volksabstimmung an Italien an.
5. Der Deuticb-fran^öüfcbe Krieg. 1870 1871.
1. Ursache. Mit neidischen Augen sahen die Franzosen auf die wachsende Macht Preußens. Man suchte nach einem Vorwande zum Kriege, und er war bald gefunden. Die Spanier wählten sich nämlich um jene Zeit den Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, einen Verwandten des Königs von Preußen, zu ihrem Könige. Das durfte nicht sein. Napoleon Iii., durch törichte Ratgeber aufgehetzt, verlangte vom König Wilhelm, daß er dem Prinzen
die Annahme der spanischen Krone verbiete. Es genügte den hochmütigen Fran-
zosen nicht, daß der König hieraus erklärte, er habe zu solchem Verbote kein Recht; auch das genügte nicht, daß der Prinz aus eigenem Antriebe auf die Krone verzichtete. In ihrer Verblendung forderten sie vorn König Wilhelm sogar schriftlich das Versprechen, daß er die Bewerbung des Prinzen nicht von neuem zulassen werde. Entrüstet wies der König den Gesandten Benedetti, der ihm diese Erklärung in Ems abforderte, zurück. Vou dieseu Ereignissen setzte der König Bismarck telegraphisch in Kenntnis. Dieser veröffentlichte die „Emser Depesche" in verkürzter Form, um dem Volke zu zeigen, welche Demütigung man seinem König zugedacht hatte. Zwei Tage später beschloß Frankreich den Krieg gegen Preußen. Am 19. Juli traf die Kriegserklärung in Berlin ein, und an dem- 1870 selben Tage, dem Todestage seiner unvergeßlichen Mutter, erneuerte der König
den Orden des Eisernen Kreuzes als Auszeichnung für tapfere Taten.
2. Rüstung. Der König begab sich sofort nach Berlin, wo er mit lautem Jubel
begrüßt wurde. Noch in derselben Nacht erteilte er den Befehl zur Mobilmachung der
ganzen Armee. In wenigen Tagen stand sie gerüstet da. Mit dem Gesänge: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein!" zog sie nach Westen. Auch die Süddeutschen (Bayern, Württemberger und Badener) griffen begeistert zu den Waffen. So einig hatte man das deutsche Volk noch nie gesehen. Napoleon war darüber sehr enttäuscht; denn er hatte bestimmt erwartet, daß sich Süddeutschland mit ihm verbünden werde. Es wurden nun drei große Armeen gebildet: die erste stand unter Steinmetz an der Mosel, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl in der Rheinpfalz, die dritte unter dem Kronprinzen von Preußen etwas weiter südlich von Landau bis Karlsruhe. Die Franzosen stellten zwei Heere auf, das eine unter Bazaine bei Metz, das andere unter Mac Mahon bei Straßburg.
3. Die ersten deutschen Siege. Preußen und Bayern gingen zuerst über die Grenze und siegten in fester Waffenbrüderschaft bei Weißen bürg am 4. August. Zwei Tage später schlug der Kronprinz den Marschall Mac Mahon bei Wörth. Der Feind eilte in wilder Flucht über den Wasgenwald in der Richtung, auf Ehalons davon. Als dann die Deutschen an demselben Tage nach furchtbaren Opfern die steilen Spicherer Höhen genommen hatten, war das Änter-Elsaß und das östliche Lothringen in ihrem Besitz. Straßburg wurde eingeschlossen.
4. Die Kämpfe um Metz. Bei Metz zog Bazaine eine große Armee zusammen.
Bald merkten jedoch die Deutschen, daß er nach Westen abziehen und sich mit Mac Mahon vereinigen wollte. Das wurde durch die Kämpfe am 14., 16. und 18. August verhindert. Bei Vionville sperrten die Brandenburger am 16.
10*
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Leopold_von_Hohenzollern-Sigmaringen Leopold Napoleon Wilhelm Wilhelm Benedetti Napoleon Friedrich_Karl Friedrich Karl August August
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Frankreich Berlin Berlin Rhein Rheinpfalz Landau Karlsruhe Mahon Mahon Wasgenwald Lothringen
— 46 —
schlossen in die Heimat, Campanien wird leicht wieder unterworfen. Verzweifelter Krieg in Samninm selbst. Eine 20000 Köpfe starke Kolonie der Römer nach Vennsia dient dazu, die Verbindungen zwischen Tarentinern, Samnitern Saimlitern^it und Apuleru zu hemmen. 290 (M'. Curius Dentatus) Friede; amm ern^o Bedingungen nicht bekannt, nur Liv. epit. Xi: pacem petentibus Samnitibus foedus quarto renovatum est.
290. 290 werden auch die Sabiner, die sich wieder erhoben
haben, von M'. Curius Dentatus unterworfen: ihr Gemeindeland zu je sieben iugera verteilt.
295. Schon 295 waren Miuturuä und Sinnessa als Strand-
festungen von Rom kolonisiert worden.
Resultat: Geschlossenes römisches Gebiet vom Cimi-nischen Wald bis Capua, vom Tyrrhenischen Meer bis zu den Abruzzen. Über diese Grenzen hinaus gedeh-mütigte und geschwächte, wenn auch nicht vernichtete Nebenbuhler: Rom dominiert im mittleren Italien.
Iii. Abschnitt: 300 (290)—265.
Innere Geschichte: Übergang ?itr folgenden Periode.
Einzelausbau Nur Einzelbestimmungen und -ausbau derverfassuug. sung. et299. 299 Tribns auf 33 vermehrt (cfr. p. 95).
289. 289 Triumviri Capitales eingesetzt mit den Funktionen
der qusestores parricidii.
Letzte seces- 286 dritte und letzte Auswanderung der Plebejer ciüum” äse" (auf den mons Janiculus) „propter aes alienum“ (Liv.).
Der Diktator Q. Hortensins führt sie zurück durch Erleichterung der Schuldenlast. Lösung der sozialen Frage durch Kolonien versucht.
Bestätigung- Endgültig erst in dieser Zeit wird die Notwendigkeit der rien^bezw.des Bestätigung — der in den Centnriat- (lex Maenia) und lenturiatr=die der in den Tribntkomitien (lex Hortensia) gefaßten Be-Tributkomi- schlüsse — durch die Kurien oder den Senat aufgehoben.
tten aufgeho- '
bcn. 269. 269 wurde das erste Silbergeld geprägt?)
Quästorenauf 267 Vermehrung der Quästoren auf acht: mox dupli-öer 267.’ catus (von vier auf acht) numerus, stipendiaria iam Italia et accedentibus provinciarum vectigalibus. post lege Sullae viginti creati supplendo senatui cui iudicia tradiderat (Tac. ann. Xi, 22). Ergänzung des Senats durch sie vielleicht schon jetzt üblich. — 4 qusestores classici (in Ostia, Cales, Ariminum).
*) Plin. nat. hist. Xxxiii: Fünf Jahre vor dem ersten finnischen Kriege.
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Extrahierte Personennamen: Curius_Dentatus
Extrahierte Ortsnamen: Samninm Vennsia Rom Capua Rom Italien Maenia Hortensia Ostia Ariminum
Ii. Nicht ägyptische Schriftsteller: Herodot(des. wichtig), Erato- Aendische sthenes (zweites Jahrhundert v. Chr. Bibliothekar in Alexandria), Dio-dorns Sicnlus (ßißhod-rfxt] lato^rj), Strabo (Geograph um Chr. Geb.).
Zeitrechnung. Perioden:
,im „ fl) Reich von Memphis X (— ca. 3500) — 1736 (1655)*)
/“f 2) „ „ Th-b-n - 1090
^ Unter.ägypten — 760=)
4) Äthiopische Herrschaft — 700
5) Dodekarchie — 670
6) Dynastie der Psammetich — 570
7) „ „ Amasis — 525
Um einen sichern Anfang der ägyptischen Kultur zu ge- Uägypüsch. winnen, ist die Überlieferung der Ägypter wichtig: 1322 (Julian.) Kultur Biersei der Hundsstern-Ausgang wieder zusammengefallen send^v. Chr. mit dem Jahresanfang (1. des Monats Thot = 20. Juli).
Da nun das ägyptische Jahr alle 4 Jahre um 1 Tag hinter
dem astronomischen zurückbleibt (um eine Jahreszeit, 120 Tage, in ca. 500 Jahren ^ Phönixperiode), also um 365 Tage in
1460 Jahren, so muß im Jahre 2782 (1460-j- 1322) schon ein Kalender vorhanden gewesen sein. Astronomische Forschungen über das Zusammentreffen des Frühaufgangs des Hundssterns und der Nilschwellung setzen den Anfang dieser Jahresrechnung auf die Zeit um 3285.
Äußere Geschichte.
I. (memphitische) Dynastie: König Menes Erbauer von ^ D^astie. Memphis. Iv. Dynastie: Chnfn, Chafra, Menkera; nach He- nastte-Ch'ufu, robot (Ii, 124—129) Cheops, Chefren Mykerinos: Pyramiden- 55shramt erbauer. Zwei Meilen westlich von Memphis (bei Gizeh) ist benertmucr.
50m über dem Thal ein ödes Fetsplateau mit Grabkammern für die Bestattung.3) Für die der Könige Pyramiden4) (dreißig von Norden nach Süden) — teils aus Backsteinen teils aus Quadern —
*) Der Ansang (siehe oben X) ist unsicher. Manethos' Königsliste umfaßt einfach zusammengezählt 5366 (ägyptische) Jahre. Das ergiebt als Anfang (von 340: Nectanebns) zurückgerechnet 5706 v. Chr. oder auf unsere Jahreslänge zurückgeführt 5702. Nach Synkellos sollen es nur 3555 Jahre sein; dann müßte im Manethos ein Teil der Könige oder Dynastien als parallel (bilateral d. H. gleichzeitig z. B. zwei: in Ober- und Unterägypten) gemeint sein. Diese Voraussetzung führt auf 3892 v. Chr.
Eine vermittelnde Ansicht nimmt an, daß Manethos zwar bilaterale Regierungen habe, aber für diese nur die Differenz der Jahre anrechne. Unter Berücksichtigung der Angaben des Eratosthenes kommt man auf das Jahr 3284 v. Chr. — 2) Diesen Teil s. u.
3) Diodor I, 51: „Die Ägypter achten die Zeit des Lebens der Kürze wegen gering. Die Wohnstätten der Lebenden nennen sie Herbergen; nur die der Toten Häuser".
4) Vergl. Lepsius: Über den Bau der Pyramiden. — Danach die Größe der Pyramiden Maßstab der Länge der Regierung.
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— 18 —
*ter°8anb Handel. Jmporthandel von Armenien auf Schiffen
u?Seehandel. (Nachen aus Weideugeflecht mit Leder überzogen, von zwei
Männern geleitet; auf dem Rückweg trägt je ein Esel einen Lederüberzug) mit Palmwein und dem Holz des Schiffes. Ex- und Imp orthandel nach und aus Phöuizieu mit Karawanen; besonders zwei Handelsstraßen: 1. Circesium—damaskus; 2. Tha-psaeus—thadmor (Palmyra).
Handel zur See:1) Hafenstädte am persischen Meerbusen, Kolonie Gerrha an der arabischen Küste. Seehandel bis an die Südküste Arabiens, vielleicht mit Indien. Artikel: arabischer Weihrauch, Myrrhen, indisches Elfenbein, Narden 2c. Üppigkeit. Das soziale Leben ist gekennzeichnet durch Luxus und
ttsnms. Üppigkeit.2) Politisches Leben: die Chaldäer der erste
Stand. An der Spitze ein König (Sohn des Bel und der Mylitta) mit orientalisch-despotischer Gewalt.
El oder Bel Religion: 1. Oberster Gott El — identisch (?) mit: Bel,
höchster Gott. des Himmels, „des Lichts (Feuers), das auf den
höchsten Bergen über den Wolken thront und den Sternen ihre Bahn bestimmt." Demselben wurden im Borhof seines Tempels auf einem Altar (nicht auf dem goldenen Altar) säugende Tiere geopfert, auf einem anderen ältere, aber reine Tiere.
2. Bilit, Mylitta, Göttin der Erde, des Dunkels, des Wassers, der Erzeugung und der Geburt. Bei ihrem Tempel ein schattiger Hain.
Kriegsgott Nergal. K'riegsgöttin Jstar. Himmelsschreiber Nebo (= Thot der Ägypter).
Beschäftigung Sterndienst. Von Sonne, Mond und Sternen, so lehren
n°mä die Chaldäer, empfängt das Menschenleben sein Gesetz, sie sind
Astrologie daher „Dolmetscher der Götter". Dem Samas ist die
sehr alt. @0nncf dem Sin der Mond, dem Adar ist der Saturn (= Kewctn yi*3 hebr.), dem Nebo der Merkur, dem Nergal der Mars, der Mylitta die Venus — die Planeten -- heilig. Die Sterne sind Kräfte der Natur, Thätigkeiten der Götter. Man betet sie auf Höhen an ohne Bilder, aber in heiligen Steinen (Meteore — vergl. die Kaaba in Mekka; der von Jakob gesalbte Stein von Bethel — also ein bei den Semiten verbreiteter Dienst.)
Sternkunde und Astrologie entwickelt sich daraus: die Sonnenbahn oder der Himmel in „12 Häuser" geteilt (Zeichen oder Bilder des Tierkreises von den Griechen benannt), deren jedem ein dsonörrjg vorsteht. ^) Das Haus der Sonne ist
!) Jes. 43, 14. Äschylus Perser.
2) Ez. 23, 14—16. , „ .
s) 9zeben ifynett noch 30 ßovxevrai und 24 Sixaarai (die Hälfte (int nörblichen, die Hälfte am südlichen Himmel).
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Extrahierte Personennamen: Kolonie_Gerrha Bilit Jakob
— 19
ihr höchster Stand im Zeichen des Löwen: Auch die Planeten
hatten Häuser („Herren der Götter"). Den Zeichen des Tierkreises gehörten die zwölf Monate. Die sieben Tage der Woche gehörten der Sonne, dem Mond und den fünf Planeten. Es giebt Glück- und Unglück bringende Sterne.
Sternwarte im Tempel des Bel. Astronomische Beobachtungen bis 2000 v. Chr. in den Steinen des Tempels verzeichnet. Ptolemäos teilt daraus zehn berechnete Mondfinsternisse mit. — Neben der Astronomie entwickelte sich auch die Feld-meßkunst.
Ältester Vertreter der Turanier (?).
(Elöitt.
(Elymais, Susiane, ab^')
Elam liegt östlich von der Euphrat - Tigris - Mündung an dem südlichen Terrassenabfall von Eran. Hauptstadt Susa.
Die Bewohner sind wahrscheinlich aus zweierlei Volkselementen gemischt, aus Turauiern (Hauptteil) und Semiten.
Quellen: Bibel und dreisprachige Inschriften (s. o.): die Ziegelinschriften in den Trümmern von Susa (übereinstimmend mit denen der zweiten Reihe).
Die Keilschrift wurde, wenn nicht von einer älteren Be-völkerung Babyloniens (Reiche Akkad und Sumir), in Elam er- tönst. (?) funden und von hier erst nach Babylonien übertragen (?). Die Kultur ist von derjenigen Babylons nicht sehr verschieden.
Anfang der Kultur um 2500. ca. 2500.
Dynastie der Kudurideu: Kudur - Narchuudi, Kudur-^gszüge Mabuk, Kudur-Lagamer ^ Kedor-Laomer(?) 1. Mos. 14; der letztere Kuduriden. bricht in Syrien und Palästina ein und in seiner Heeresgefolgschaft ist der König von Babylon.
Um 2000 kurze Unterwerfung Babylons unter Elam; ca. 2000. doch behauptet dieses eine Zeitlang seine Selbständigkeit, als Assur vorherrscht, wenn auch geteilt. Ja sogar Einfall des Königs Urtaki von Elam in Babylonien zur Zeit Afsurbauipals, aber abgeschlagen. Letzter Fall der Aggression und Beginn der Unterwerfung: ein Teil (der Osten?) von Elam wird dem Tammaritu,
Sohn Urtukis, gelassen, der Hauptteil (Susa) seinem Bruder Ummanigns. Aber wegen Unterstützung eines Aufstandes in Babylon unterwirft Assnrbanipal das Land gänzlich. — Aufstände der Elymäer noch unter persischer Herrschaft.
Ältester Vertreter der Arier (Jndogermanen).
Indien.
Geographie. Das Ganze ist ein Viereck zwischen Himalaya und Meer, welches zerfällt in zwei Dreiecke:
2*
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Extrahierte Personennamen: Ptolemäos Elam Eran Elam Elam Urtukis
— 11 —
Überblick über die vielen einzelnen Zeitabschnitte zu erlangen, faßt man
mehrere Abschnitte der Erdgeschichte, die im Pflanzen- und Tierleben noch
mannigfache Ähnlichkeiten aufzuweisen haben, zu eiuem größeru Abschnitt
zusammen. Die Geologie unterscheidet in der Geschichte der Erde vier
Hauptabschnitte: 1. Die Urzeit (ohne Reste von Pflanzen- und Tierleben).
2. Das Altertum der Erde, (mit meistens ausgestorbenen Pflanzen- und
Tierfamilien). 3. Das Mittelalter und 4. Die Neuzeit (mit einem der
Gegenwart verwandten Pflanzen- und Tierleben).
3. Was wissen wir über den Zustand des Erdinnern?
Die Erdoberfläche, mit deren Verhältnissen sich die Geographie vor-
wiegend beschäftigt, ist und war in steter Veränderung begriffen. Das
Ergebnis dieses fortlaufenden Werdens ist die jetzige Oberflächengestalt
der Erde. Für das Verständnis der geographischen Verhältnisse ist es
von Wichtigkeit, daß man sich Klarheit verschafft über die Frage: Wie
sieht es im Innern der Erde aus? Bis vor ewigen Jahrzehnten glaubte
man diese Frage mit ziemlicher Bestimmtheit beantworten zu können.
Man sagte: Die Erde ist in ihrem Innern feurig flüssig. Diese Theorie
stützte sich auf folgende Beweise:
1. Die Gestalt der Erde ist nicht genau die einer Kugel, souderu
die des Rotatioussphäroids. Diese Gestalt muß als die Wirkung der
Rotation der Erde um ihre Achse betrachtet werden. Die Masse der
Erde konnte der Centrisngalkraft nur nachgeben, wenn sich die Erde in
flüssigem Zustande befand. War sie früher einmal in feurig flüssigem
Zustande, so muß sie es jetzt uoch in ihrem Kerne sein, da die Abkühluugs-
Ursache in der Umgebung der Erde liegt.
Der hier angegebene Beweis hat sich als nicht zwingend erwiesen.
Versuche haben ergeben, daß auch eiu fester Körper bei genügend langer
Drehung seine Form verändert, also der beharrlich einwirkenden Centn-
sngalkrast uachgiebt. Eiue Glaskugel wurde lange Zeit um ihre Achse
gedreht, und aus derselben entstand ein Körper von der Form des
Rotatioussphäroids.
2. Eavendish (Kävenisch) hat das spezisische Gewicht der Erde fest-
gestellt. Es beträgt ö1^.
Diese Thatsache läßt (falls kein logischer Fehler in den Voraus-
setzuugeu der Berechnung vorliegt) einen Schluß auf die Zusammensetzung
der Erde zu. Deun die Gesteine, welche die Oberfläche der Erde bilden,
haben ein geringeres spezifisches Gewicht (Granit 2,7, Basalt 3). Nnr
einige Metalle übertreffen die Erde hinsichtlich ihres spezifischen Gewichts.
Soll nuu die ganze Erde ein spezifisches Gewicht von b1^ haben, so
müssen im Innern der Erde die Stoffe ein größeres spezifisches Gewicht
besitzen. Die schwereren Massen würden aber dem Erdmittelpunkte von
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Ww
— 15 —
I+V+W+W+W+W+
A-I-—
iß
der einen Stelle stehen schräg, an der andern nahezn senkrecht, an einer
dritten scheint ein Brnch, eine Verschiebung eingetreten zu sein. Wie sind
diese Störnngen in der Erdrinde zu stände gekommen?
4. Störungen in der Erdrinde oder Dislokationen.
Unter Dislokation versteht man in diesem Falle die Entsernnng der
Erdschichten vom Orte ihrer Entstehung. Eine solche Dislokation kann
auf zweifache Weise zu stände kommen, durch: a. Brnch, ß. Faltnng.
a. Wrnch oder Werwerfung.
Es giebt wohl kanm eine Stelle der Erde, in welcher 1. alle
Schichten der Erdrinde vorkommen, 2. die vorhandenen in vollständig
ungestörter Lagerung geblieben sind. Ersteres setzte voraus, daß sich die
betreffende Gegend in der ganzen Erdbildnngszeit unter Wasser befunden
hätte. Nun haben aber wohl alle Teile der Erde zeitweife über Wasser
gelegen, und in dieser Zeit hörte die Bildung größerer Schichten ans.
Aus dieser Zeit oder Periode fehlen also an dieser Stelle die Bildnngs-
schichten.
1. In wenig gestörter Lage- Scmchtw
ruug befinden sich die Schichten in Hi
Tafelländern. Fig. 1. „ Il
2. Einfache Verwerfung auf
Grund von Raumerweiternng. Fig. 2.
Angenommen bei L Fig. 1 habe sich
durch die auswaschende Thätigkeit
des Wassers oder infolge von
Schrumpfung ein Hohlraum gebildet. Solauge sich nun bei B Fig. 1 ein
genügend großer Widerstand oder in der Richtung nach A wirksamer
Seitendruck befindet, werden die Schichten
in der Lage
Fig. 1 behar-
reu. Schwindet
aber der
Widerstand,
oder wird er D
; i zu gering, so /Mwav+ ^
t? La rutschen die A
Haimierweiterim^ ' ' Fig. 3. Einfacher Bruch mit Raum-
Flg. 2. Einfacher Bruch mit Raumerweiterung, nver oemaoru- Verengung.
räum lagern-
den Schichten hinab, und es entsteht eine Bildung, wie sie Fig. 2 zeigt.
Der Punkt B Fig. 2 befand sich ursprünglich bei B'. Er ist und B G
nach rechts verschoben worden. Soviel beträgt also in diesem Falle die
Raumerweiternng. Ein Brnch durch Raumerweiterung ist in der Natur
—_
L
Fig. 1. Ungestörte Lagerung.
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— 18 —
Fig. 9. Übereinanderschicbung.
1. Faltung infolge einseitigen Druckes zeigt Fig. 8. Der
Druck ist von links gekommen, was daran erkannt wird, daß der Sattel
zur Linken höher
ist als der Sattel
Zur Rechten. Für
die obere Schicht
wird bei der Fal-
tuug am Sattel
eine Raumerweite-
rnng eintreten. In
der Mulde wird
dagegen für die-
selbe Schicht eine
Raumverengung
statthaben. Die
lockeru Massen des
Sattels sind daher
bei weitem derver-
Witterung mehr
ausgesetzt als die
zusammengepreßten Massen der Faltenmulde. Zuweilen ist die letzte Falte
vor einem festen Widerlager fast so groß wie die erste Falte. Dann
entsteht eine Bildung, wie wir sie in dem Gebiete, das von dem Teuto-
burger Walde und
dem Wesergebirge be-
/' /' \N\ grenzt wird, vor nns
/ / X \\ haben.
// / \ \\ 2. Ist die Raum -
Verengung sehr groß,
so findet bei sehr bieg-
samem Material eine
Übereinanderschie-
bnng statt. Fig. 9.
Das Material in dem
sphärischen Dreieck
Abc der Figur hat
keinen direkten Uuter-
stützuugspuukt; es
wird deshalb leicht
abgebröckelt werden
und, nachher in der
Mulde liegend, die
8t,. 10. Haltung d-.ch -w.is-t.t--n w Einsicht in die ge°l°-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
gische Schichtung erschweren. Die Zerstörungskräfte sind oft so weit
wirkend gewesen, daß man die Entwicklungsgeschichte, die ursprüngliche
Faltung nur durch Ergänzung der abgetragenen Sättel durch Luftsättel
erkennen kann. Fig. 10.
Wandert man über die jetzt noch vorhandene Fläche A B hin«
weg, so findet man gleiche Massen bei a, a1, a2, a3, bei b, b1, b2, b3,
bei c, c1.
Die Schichten treten aber in der Reihenfolge a, b, c, b1, a1, d, a2,
b2, c1, b3, a3 auf. Man kann aus dieser wirren Schichtenfolge schwer
die ursprüngliche Lagerung erkennen. Leicht wird dies, wenn man den
abrasierten Sattel durch deu Lnftsattel M N 0 ersetzt. Man sieht dann,
daß man es mit einer durch zweiseitigen Druck entstandenen Faltung zu
thuu hat, deren Sattel aber abgehobelt ist. Bei der Wanderung von A
nach B trifft mau die stehen-
gebliebenen Köpfe der nr-
sprüuglicheu Schichten.
Zuweilen haben sich auf
einer solchen Abrasionsplatte
jüngere Schichten gebildet,
wie das z. B. in Belgien
und im Vorland der mittel-
deutschen Gebirge, also auch
im nördlichen Teile Westfalens
der Fall ist. Beide waren
wahrscheinlich einmal von
einem mehrere tausend m Mg. n, a, b, c. N-uablagerungen.
Hoheit Gebirge bedeckt, das
aber vollständig abgesägt wurde. Danach lagerten sich ans der ent-
standenen Platte neue Massen auf, wie Fig. 11 zeigt.
Es fragt sich, welche Kräfte sind im stände, das Absägen der
Gebirge.zn besorgen? Man betrachtet jetzt die Brandungswelle als
diese Kraft. Sie arbeitet, wie man das z. B. an der norwegischen Küste
noch heute beobachten kann,
in folgender Weise. Fig. 12.
B sei die Brandungswelle,
welche bei A das Gebirge
angreift und allmählich bis
C unterhöhlt. Die durch A
Cgin der Figur dargestellten
Massen stürzen ab und werden
von der Brandungswelle zer-
kleinert und fortgeschafft, zu-
gleich aber während der Zer- gig. 12
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TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]