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1. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 77

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 77 — nemark, die Suethan in Schweden und die Nerigonen in Norwegen. 3) Slavische Völkerstämme vom Don bis zur Elbe und von der Ostsee bis zum adriatischen Meer: Die Wenden; Lutitzer an der nördlichen Neiße (Lausitz), Hcveller an der Havel, Ukrer an der Uker. Die Letten und Finnen im nordöstlichen Theil von Rußland. Das griechische oder byzantinische Kaiserreich um- faßte die Länder der heutigen europäischen und asiatischen Türkei. 8. 42. Die Franken. Klodwig 482—511 n. Ehr. Heber die Franken, welche um den Niederrhein, die Maas und die Schelde und im ganzen Niederlande wohnten, regierten kleine Fürsten mit abwechselndem Oberbefehl. Diesen führte 482 Klodwig (Hludwing oder Ludwig), als er noch nicht zwanzig Jahr alt war. List, Mord und Gewalt verschafften ihm später die Alleinherrschaft. Wahrscheinlich war er der erste von den germanischen Fürsten, welcher den Titel „König" (von chun d. h. kühn) annahm. Vorher hießen sie Thuidan. So wie Klodwig König der meisten fränkischen Stämme geworden war, fing er an durch Eroberungen um 500 seine Besitzungen auszudehnen. Zuerst besiegte er den letzten römi- schen Statthalter im Mittlern Gallien, Syagrius, ließ ihn hinrichten, und dehnte so sein Reich bis an die Seine aus. In einer blutigen Schlacht bei Zülpich, südlich von Cöln, überwand er die Alamanen. Seine Gemahlin Klotildc, eine burgundische Königstochter, hatte ihn oft schon vergebens zur Annahme des Christenthums zu bewegen gesucht. Als in der Schlacht gegen die Alamanen der Sieg zweifelhaft war, da rief er „den Gott Klotildens und der Christen" an und gelobte Christ zu werden, wofern er siegen würde. Mit 3000 vorneh- men Franken ließ er sich taufen und hieß, wie später alle Könige Frankreichs, „der allerchristlichste König," obschon er nach wie vor ein roher und grausamer Mensch blieb. Den König der Westgothen, Alarich, tödtete er eigenhändig in einem Treffen und machte dann Paris zur Hauptstadt aller seiner schönen Länder, wo er 511 im 45sten Lebensjahr starb. Seine Nachkommen, nach seinem Großvater Meroväus Me- rovinger genannt, regierten in Haß und Feindschaft unterem-

2. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 131

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 131 — Handwerker und Fabrikanten nach Brandenburg. Der spanische Erb, folgekrieg. Unter Ludwig bildete sich das Kriegswesen aus; Mon- turen. Bayonnette, zu Bayonne erfunden. — Häfen, Fabriken, Manu- fakturen. Seemacht. Handel. — Erbauung prachtvoller königlicher Schlösser. Straßcnerlencbtung in Paris. Luxus. Sittenverdcrbniß. Schuldenlast Frankreichs. Die französische Sprache wird überall Hofsprache. 8. 73. Das russische Reich. Peter I. der Große. Der größte Staat ist der russische. Er umfaßt Osteuropa, Nordasien oder Sibirien und die gegenüber liegenden Küsten vom nordwestlichen Amerika, ungefähr den neunten Theil der bewohnten Erde. Während Frankreich fast 36, Deutschland (unter Berücksichtigung der S. 68 Anmerk, erwähnten Vergrö- ßerung) 441/2, Spanien 14, das britische Reich über 27 Mil- lionen Einwohner zählen, da doch eines dieser Länder nur drei- zehn tausend Geviertmeilen groß ist, so hat das gesammte russi- sche Reich auf 370,000 Geviertmeilen kaum 67 Millionen Einwohner. Von dieser Einwohnerzahl kommen 60 Millionen auf das 90,000 Gev.-M. große europäische Rußland. Im Innern ist es eben und flach; an den Gränzen des Reichs aber thürmen sich hohe Gebirge auf. Die Namen der Gebirge, Flüsse, Meerbusen und Seen sind schon angegeben worden. Die Producte sind verschieden nach den warmen, gemäßigten und kalten Landstrichen. Im Uralgebirge gewinnt man viel Gold und Platina, Diamanten, Silber, Kupfer, Ei- sen, Blei, Bernstein, Marienglas und Reißblei. In den ältesten Zeiten war Rußland von den Nomaden- und Jägerstämmen der Scythen und Sarmaten bewohnt. Bei der Völkerwanderung setzten sich Slaven und Tataren daselbst fest. Um 862 gründete Rurik zu Nowgorod am Jl- mensee, südlich vom Ladogasee, eine Herrschaft der Russen. Seine Nachfolger, unter ihnen besonders der Großfürst Wla- dimir, welcher um 1000 das Christenthum einführte, eroberten immer mehr Gebiet und vereinigten das Land zu einem Ganzen. Wladimir theilte das Reich unter seine zwölf Söhne, wodurch es.geschwächt wurde, so daß den Mongolen dessen siegreiche Eroberung um so leichter ward. Die russischen Großfürsten waren so abhängig von den mongolischen Khanen, daß sie ihnen Tribut zahlen, ihren Gesandten zu Fuß entgegen gehen und

3. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 132

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 132 — knieend die Befehle des Khans anhören mußten. Als die Macht der Mongolen zerfiel, machte sich der Großfürst Iwan Wasil- jewitsch 1480 frei. Durch das Gesetz, daß das Reich nicht mehr getheilt werden dürfe, durch Eroberungen und Herstellung der Gränzen und durch die Errichtung eines stehenden Heeres, der Strelitzen, gab er dem Reiche Festigkeit. Moskau an der Moskwa, einem südlichen Seitenfluß der Oberwolga, war die Hauptstadt. Archangel an der Mündung der Dwina, Kasan an der Mittelwolga, Astrachan an der Mündung der Wolga waren damals schon bedeutende Handelsstädte. Der eigentliche Begründer der russischen Macht war Peter der Große 1689 — 1725. Als Knabe zeichnete er sich durch Muth, Verstand und Ueberlegung so aus, daß er schon in sei- nem zehnten Jahre zum Zaar erwählt wurde. Um den Nach- stellungen seiner herrschsüchtigen Schwester Sophia zu entgehen, lebte er mehrere Jahre in der Verborgenheit auf einem Dorfe nicht weit von Moskau. Unter der Leitung des Schweizers Le- sart trieb er hier mit anderen Jünglingen kriegerische Uebungen, sammelte sich einen Anhang, verdrängte seine Schwester, hielt dann einen feierlichen Einzug in Moskau, und war fortan Selbstherrscher aller Russen. Peter erkannte, daß er seine rohen und ungebildeten Unterthanen nur durch Beförderung der Cultur beglücken könne, und nahm sich andere europäische Staa- ten zum Muster. Die Veränderungen, welche er im Kriegswe- sen einführte, erregten ihm den Haß der Strelitzen, welche sich öfter gegen ihn empörten und zu seiner Ermordung verschwo- ren. Einst war ihm die Versammlung der Verschwörer verra- then worden. Er schlug den Hauptanführer mit eigner Hand zu Boden und ließ die übrigen hinrichten. Um die Einrichtung fremder Staaten kennen zu lernen, machte er selbst große Rei- sen durch Europa. Zu Saardam in Holland wohnte er in einem kleinen Haus, wo er sich Lager und Speise selbst berei- tete; bei Tage sah man ihn in Schiffertracht mit dem Ziminer- mannsbeil aus dem Werst arbeiten, am Abend schrieb er Briese an seine Minister. Als er treulich die Erbauung eines Schiffes von 60 Kanonen hatte vollenden helfen, schickte er es nach Arch- angel, und reiste von Amsterdam nach England. Von da be- gab er sich nach Wien und wollte auch nach Italien, als er durch einen neuen Aufruhr der Strelitzen zur Rückkehr nach Rußland genöthigt wurde, 1698. Die zweite Reise unternahm er 1716 und 1717. Er sammelte Handwerker, Künstler, Wund- ärzte und geschickte Offiziere um sich, um sie mit zurück nach

4. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 133

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 133 — Rußland zu nehmen; aber er selbst auch verstand das Schmie- den, das Drechseln und die Wundarzneikunst. Nach seiner Rück- kehr legte er Fabriken, Buchdruckereien, Schulen und Kirchen, Brief- und Reiseposten, Papiermühlen, Kranken- und Waisen- häuser an. Auch schickte er viele junge Russen nach Venedig, Holland, Deutschland, und ließ sie sich da ausbilden. Sh’ìi, Aufenthalt in Berlin. — Er schmiedet selbst 18 Stangen Eisen, operivi eine wassersüchtige Frau, zieht Zähne aus, macht Uhren, laßt den Nüssen die laugen Barte abschneiden. Niemand darf mehr vor ihm niederknieen. — Katharina. Menzikoff. Um Handel treiben zu können, mußte er Seehafen besitzen. Die Küsten der Ostsee gehörten den Schweden, die am schwar- zetl Meer den Türken. Glückliche Kriege verschafften ihm, was er wünschte. Im Frieden mit den Türken 1696 erhielt er die Stadt Asow an der Mündung des Don, und russische Flotten segelten nun auf dein schwarzen Meere. In Verbindung mit Dänemark und Polen führte er gegen Karl Xii. von Schweden den großen nordischetl Krieg 1700 — 1721. Gründung von Petersburg 1703. Schlachten bei Narva, südlich am finnischen Meerbusen, und Pul- tawa an der Wvrskla, einem östlichen Scitenfluß des Mittlern Dnjcvr nördlich von der Krimm. Karl Xii. in der Türkei. Er reizt die Tür- ken zum Kriege gegen Peter. Dessen Rettung am Pruth durch Katha- rina. Karl's Rückreise nach Schweden. Sein Tod bei der Belagerung der norwegischen Festung Friedrichshall. Peter erhalt durch den Frie- den die Länder an der Ostsee. Peter wurde 1721 von den Großen des Reichs im Namen des Volks gebeten, „den Titel eines Vaters des Vaterlandes, Kaisers aller Russen und den Beinamen des Großen" anzu- nehmen. Von nun an führten die Zaaren den Titel Kai- ser. Als er selbst in's Wasser gesprungen war, um ein ge- strandetes Boot lösen zu helfen, zog er sich eine Krankheit zu, an welcher er 1725 starb. Die Eintheilung Rußlands: 1) Die Ostseeprovinzen: Jngermannland, Finnland, Esthland, Liefland, Kurland. Petersburg, an der Mündung der Newa in den finnischen Meerbusen. Die kupferne Statue Peter's d. Gr. zu Pferd auf einem 30,000 Ccntner schweren Granitblocke. Der Hafen Kronstadt. 2) Großrußland, das eigentliche Stammland des Reichs, um- faßt den nördlichen und Mittlern Theil von Rußland. Nowgorod. Mos- kau, alte Hauptstadt in der Mitte des Reichs. 3) K l e inru ß l an d, meist von Kosaken bewohnt, um den Mittlern Dnjepr. à) Sudrußland, an der Nordküste des schwarzen Meeres. Asow. 5) Westrußland, im Süden der Ostseeprovinzen.

5. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 134

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 134 — Von dem ehemaligen Königreich Polen gehört der größte Theil, mit der Hauptstadt Warschau den Russen. Andere Thcile Polens kamen an Preußen und Oesterreich. Deutschland. 8. 74. Die Kaiser von 1638—1806. Joseph Ii. 1765 — 1790. Dem Kaiser Ferdinand Iii., welcher Alles aufbot, um die Wunden, welche dem deutschen Reich durch den dreißigjährigen Krieg geschlagen waren, zu heilen, folgte Leopold I. 1658— 1705. Er war seinem schlauen Gegner Ludwig Xiv., wel- cher sogar die Türken gegen ihn aufhetzte, nicht gewachsen. Diese drangen bis nach Wien und belagerten die Stadt. Jo- hann Sobiesky, König von Polen, eilte 1683 zum Entsatz derselben herbei, und schlug die Türken dergestalt, daß sie ihr ganzes Lager ihm zur Beute zurücklassen mußten. Das Zelt des Großwessiers allein war gegen 400,000 Thaler werth. Prinz Eugen. Der König von Spanien war ohne Kinder gestorben. Leo- pold und Ludwig Xiv. stritten um die Erbfolge. Jener hatte das meiste Recht und wurde von England und Holland unter- stützt. Der spanische Erbsolgekrieg begann 1701. Eu- gen und Marlborough waren die berühmtesten Feldherren in demselben. Die Kaiser Joseph I. 1705—1711 und Karl Vi. 1711—1740 setzten den Krieg fort, welcher durch den Frieden zu Baden 1714 beendigt wurde. Karl Vi. hatte seiner Tochter Maria Theresia 1740 — 1780 durch ein Reichsgesetz die Nachfolge bestimmt. Verschie- dene Fürsten wollten diese Bestimmung nicht gelten lassen. Der Krieg, welchen die Kaiserin gegen Spanien, Frankreich, Baiern, Sachsen und Preußen um den Besitz ihres Thrones ft'chren mußte, heißt der österreichische Erbfolg ekrieg 1740—1748. Der Gemahl der Maria Theresia war der Herzog von Toscana, der 1745 zum Kaiser gewählt wurde. Ihm folgte als Kaiser sein Sohn Joseph Ii. 1765—1790, welcher erst nach dem Tode seiner Mutter allein regierte. Joseph war von mittlerer Größe; sein Geist war aufgeweckt und lebhaft. Friedrich der Große sagte von ihm: „Joseph ist ein Kaiser, wie Deutschland lange keinen gehabt hat; unter

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 12

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
12 Ii bett worden. So gleicht die Gegend um Trakehnen, einst ein wertloser Sumpf, seht ,'inem prächtigen Garten. Kreuz uuv quer ziehen sich durch diese Gegend dichte Alleen, und auf den üppigen Weideflächen tummeln sich, von berittenen Hirten überwacht, nlutige Herden edler Rosse. Auch die Tilsiter Niederung (westlich von Tilsit), die vor 150 Jahren nur aus Bruch- und Moorland bestand, ist jetzt mit ihren üppigen Korn- feldern, kräftigen Rinderherden und stattlichen Bauernhäusern eine der wohlhabendsten Gegenden Dentschlands. Die Litauer sind wahrscheinlich slavischen Ursprungs und sprechen noch heute ihre eigene Sprache. Sie zeichnen sich durch Gutmütigkeit und Gastfreiheit aus, auch rühmt nian ihre Anhänglichkeit an den König. In entlegenen Gegenden verfertigt sich der litauische Bauer noch alle Haus- und Wirtschaftsgeräte selbst: Tische, Stühle, Räder, Wagen rc. Die Litauer züchten vorzügliche Pferde und sind auch vorzügliche Reiter. Schon die kleinen Knaben sitzen auf den kleinen, kräftigen Pferden ohne Zaum und Sattel so fest wie ein Alter. Die Hauptstadt Litauens ist Tilsit an der Memel. Hier wurde 1807 auf einem Floßpavillon der unglückliche Friede zwischen Napoleon I. und Friedrich Wilhelm Iii. abgeschlossen (nachdem letzterer in den Schlachten bei Pr. Elstau und Fritdland besiegt worden war). Die zweitgrößte Stadt Litauens ist Insterburg, am Pregel gelegen. Gumbinnen wurde 1723 au Stelle eines früheren Dorfes von Friedrich Wilhelm I. gegründet und den vertriebenen Salzburgern als Wohnsitz angewiesen. Daher stndet sich auch auf dem Markte daselbst das Standbild dieses Königs. Merke noch das Pserdegestüt Trakthnkn und die Grenzstation Eydttmhllkn. 4. Masuren. Im Süden wird die Provinz von dem nördlichen Landrücken durch- zogen, der hier (wie in Westpreußen) seiner vielen Seen wegen auch die preußischesttn- platte genannt wird. Die bedeutendsten dieser Seen sind dermllntr- und derspirding- see. Hier auf beni Landrücken sind wir im Lande der (mit den Polen verwandten) Ma- suren. Die blauen, waldumsäumten Seen verleihen der Landschaft einen so großen Reiz. daß man die Umgebung Lötzens die „masurische Schweiz" nennt. Da der Boden des Höhenrückens jedoch vielfach sehr sandig ist, so ist er größtenteils mit Kiefernwäldern bedeckt. Am bekanntesten ist die 100 kni lange „Johannisburgcrheide", welche zuwei- len noch von Wölfen und Luchsen (aus Rußland) aufgesucht wird. (Auf welche Erwerbs- quellen werden die Masuren durch die fischreichen Seen und die großen Wälder haupt- sächlich hingewiesen?) t>. Provinz Westpreußen. (Über 25 T. qkm — 1,4 M.) 1. Die Köhenptatte. Westpreußen wird (wie Ostpreußen) vom baltischen Land- rücken durchzogen, der hier von der Weichsel durchbrochen wird und auf jeder Seite der- selben eine seenreiche Höhenplatte bildet. Auf dem südlichen Abhange der westlichen Höhenplatte liegt die 70 km lange „tuchelsche Heide", deren sandiger Boden größten- teils mit Kiefern bestanden ist. Im Norden der Höhenplatte liegt das Land der Kaschu- den. Auch hier finden sich öde Sand- und Heidcgegenden, so daß Roggen, Kartoffeln, Buchweizen rc. auf den Feldern recht kümmerlich stehen. Die Bewohner sind daher meist arm. Selbst die zahlreichen Adeligen und Grafen des Landes nähren sich durch ihrer Hände Arbeit; ja, viele von ihnen versehen sogar die Dienste eines Knechtes oder Hirten. 2. Das Weichselthat. Die Weichsel (S. 8) tritt oberhalb Thorn in We stpreußen ein und durchbricht alsdann den baltischen Landrücken. Der Boden in dem hier 6 bis 15 km breiten Weichselthale besteht durchweg aus Schwemmland und ist daher äußerst fruchtbar. An der Weichsel liegen die bedeutendsten Städte der Provinz. Sie sind aber, um vor Überschwemmungen gesichert zu sein, nicht dicht am Ufer der Weichsel erbaut, sondern auf dem Höhenrande des Landrückens. Die erste Stadt, welche die Weichsel in Westpreußen berührt, ist die Festung Thorn. Neben dem Rathause dieser Stadt steht seit 1853 ein Denkmal, welches die Inschrift trägt: „Nikolaus Kopernikus ans Thorn,

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 43

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 43 - Ii Wolga u. n. Flüsse von Bedeutung ist. Durch die beiden genannten Höheuzüge wird Rußland in 3 Regionen geschieden, die sich sowohl hinsichtlich des Klimas wie auch ihrer Produkte sehr wesentlich von einander unterscheiden: Nord-, Mittel- und Süd- rußland. 2. Aas Klima Wußlands bildet einen merkwürdigen Gegensatz zu dem Klima Englands. Dort das milde Seeklima (S. 48) — hier das strengste Festlandsklima mit eisigen Wintern und brennend heißen Sommern. Das Meer kann nämlich seinen mildern- den Einfluß auf das Klima in Rußland nur in sehr geringem Maße geltend machen (warum? S. 20), daher der häufig wolkenlose Himmel und die große Hitze des Sommers. Im Winter aber tragen die eisigen Nordwinde, da sie von keinem Gebirgswalle zurückge- halten werden, ungehindert ihre Kälte bis an die Gestade des schwarzen und kaspischen Meeres. Daher friert die Wolgamündung regelmäßig 2—3 Monate jährlich zu, obwohl sie mit Oberitalicn unter derselben Breite liegt. 3. Wordrußlcrnd. An der Küste des nördlichen Eismeeres dehnt sich eine fast unbewohnbare Sumpfwüste, die Tundra, aus. Neun Monate des Jahres hindurch ist hier der Boden zugefroren, und in dem kurzen Sommer taut er kaum Vr—1 m tief auf. Dann schmückt ein bunter Blunieustor den Sumpf, und auf den Seen und Teichen wimmelt es von Gänsen, Schwänen und Polarenten. Südlich von der Tundra be- ginnt das unermeßliche Reich der Nadelwaldungen. Hier leben Wölfe, Bären, blaue Füchse, Hermeline und Zobel, die ihrer Pelze wegen von den Samojeden u. a. halb- wilden Völkern gejagt werden. — Die wichtigste Stadt hier ist Archangel, an der Dwina. (Wie erklärt sich hier die starke Holz- und Pelzausfuhr?) — Im Westen Nordrußlands liegt Finnland mit seinen Seen, Sümpfen, Felsen und unermeßlichen Wäldern. 4. An der Hftfeeküste, bis zum finnischen Meerbusen hin, liegen die Ostsee- provinzen. Von diesen waren Kurland, Livland und Esthland früher im Besitze der Deutschritter, und daher erklärt es sich, daß noch 1 Million Deutsche daselbst wohuen. Hier in diesen Provinzen liegt der größte Landsee Europas, der Lndogasce. Aus ihm fließt die Newa in den finnischen Meerbusen, während er selbst durch einen Zufluß aus dem Onegasee gespeist wird. An der Newa liegt Petersburg, die Hauptstadt Rußlands. Petersburg (fast 1 M.), 1703 von Peter d. Gr. gegründet, ist gegenwärtig eine der schönsten Residenzstädte. Es zeichnet sich durch breite, gerade Straßen, große Plätze und riesenhafte Paläste aus. „Jedes Haus ein Palast, jeder Palast eine Stadt." In Peters- burg giebt es Häuser, in denen so viel Menschen wohnen, wie bei uns oft in einer ganzen Stadt. So beherbergt das Schloß des Zaren, der Winterpalast, etwa 6000 Menschen. Die Häuser der Reichen haben der Kälte wegen Doppelfenster und Doppelthüren, und die Mauern sind 1—Iv2 m dick. Im Winter steigt die Kälte zuweilen auf 30 Grad R. Ge- sichter bekommt man dann auf den Straßen fast nicht zu sehen; denn jedermann hat sich den Pelz über Kopf und Gesicht gezogen. Auf den öffentlichen Plätzen hat man daher Wärmehäuser errichtet, die für jedermann geöffnet sind und den Armen als Zufluchtsstätten dienen. In den Sommermonaten dagegen wird es in Petersburg unerträglich heiß, uttb die Hitze steigt dann zuweilen bis auf 30 Grad R. Der Schlüssel zu Petersburg ist Kroll! adt, der erste Kriegshafeu Rußlands. An der Düna liegt Riga, nächst Petersburg und Odessa die größte Handelsstadt Ruß- lands. Besonders werden von hier die Produkte des sehr fruchtbaren Hinterlandes: Holz, Flachs, Getreide ausgeführt. Berühmt ist auch der Rigaer Leinsame. 5. Mitlelduhl'and, zwischen den beiden Landrücken gelegen, birgt in seinem nördlichen Teile sehr große Laubwälder, in denen die Linde vorherrschend ist. Die Blüte dieses Baumes begünstigt die Bienenzucht, die auch stark betrieben wird. Einige Urwälder bergen auch das seltene Wisent und das Elentier. Der südliche Teil Mittel- rußlands umfaßt das Land der „schwarzen Erde", die Kornkammer Rußlands. Hier ist der Boden so außerordentlich fruchtbar, daß Weizen, Roggen, Mais rc. ohne Dün- gung aufs beste gedeihen. So erklärt es sich, daß R. trotz seiner vielen unfruchtbaren Länderstrecken im Norden und Süden von allen europäischen Ländern die stärkste

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 56

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 56 — flüchtigen Hirsch. 14 Jahre alt, wurde er von seinem Vater nach Holland geschickt, um dort die Kriegskunst zu erlernen. Als man ihn im Haag zu einem ausschweifenden Leben verführen wollte, sagte er: „Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig, Haag sogleich zu verlassen." Sofort begab er sich zu dem Prinzen von Oranien, der im Felde stand. Dieser freute sich über den tugendhaften Jüngling und sprach: „Vetter, eure Flucht beweist viel Heldenmut. Wer sich schon so früh selbst zu besiegen weiß, dem wird das Große stets gelingen." 2. Sein verwüstetes Jlanb. Als Friedrich Wilhelm nach dem Tode seines Vaters Georg Wilhelm auf den Thron erhoben wurde, war der 30jährige Krieg noch nicht zu Ende. Die feindlichen Heere hatten sein Land furchtbar verwüstet. In Berlin wohnten nur 300 Bürger, die Dörfer waren verödet, die Häuser niedergebrannt. Viele Bewohner hatte der Krieg getötet, andre waren von der Pest dahingerafft. Die Felder lagen unbebaut da, es fehlte an Vieh und Saatkorn; in den Wäldern hausten Scharen von Räubern. Es war eine traurige Zeit. 3. Iriedenscrrbeit. Endlich kam 1643 der Friede zu Münster und Osnabrück zustande. Brandenburg erhielt einen bedeutenden Länderzuwachs: Hinterpommern, die Bistümer Halberstadt und Minden und das Erzstift Magdeburg. Die Hauptsorge des Kurfürsten war nun, dem verwüsteten Lande aufzuhelfen. Dem Landmanne ver- schaffte er Vieh und Saatkorn, und in die entvölkerten Gegenden zog er Ansiedler aus Holland und der Schweiz, welche den sandigen und sumpfigen Boden der Mark in fruchtbare Felder und Gärten umwandelten. Von jedem Bauer verlangte er, daß er bei seinem Hause einen Garten anlegte, und keiner sollte heiraten, wenn er vorher nicht wenigstens 6 Obstbäume gepfropft und ebensoviel Eichbäume gepflanzt hätte. Die Oder ließ er mit der Spree durch den Friedrich-Wilhelms-Kanal verbinden. Auch sorgte er für Anlegung guter Fahrstraßen, richtete eine Reitpost ein und ließ Webereien, Glasschleifereien und Tabaksfabriken erbauen. 4. Keev. Der große Kurfürst war von Anfang seiner Regierung an darauf be- dacht, sich ein eigenes Heer zu schaffen. Bis dahin hatten die Offiziere, die in seinen Festungen waren, nur dem Kaiser den Eid der Treue geleistet; der Kurfürst aber for- derte, daß sie sich auch ihm durch einen Eid verpflichten sollten. Dies that jedoch nur der Kommandant von Küstrin. Alle übrigen Offiziere aber verweigerten ihm den Eid und wurden daher entlassen. Die Heeresmacht betrug anfänglich nur 3000 Mann, vergrößerte sich aber später auf 26 000. Das war das erste stehende Heer in Branden- burg. Dasselbe bestand aus Söldnern, die auf Lebenszeit geworben waren und auch in Friedenszeiten im Dienste ihres Kriegsherrn verblieben. 5 Der große Kurfürst wird unabhängiger Kerzog in H'reußen. Die alten heidnischen Bewohner Preußens wurden erst zu Anfang des 13. Jahrhunderts für das Christentum gewonnen. Um diese Zeit kam der Mönch Christian von Oliva in das Land und suchte die christliche Lehre auszubreiten. Aber die Neubekehrten hatten viel von ihren heidnischen Landsleuten zu leiden. Da wandte sich Christian au den deutschen Ritterorden. (S. 24.) Auf den Nus Christians verließ derselbe Jerusalem und kam nach Preußen. Die heidnischen Einwohner wehrten sich gegen die Eindringlinge mit aller Macht, doch end- lich erlagen sie und nahmen das Christentum an. Der Hochmeister des Ordens hatte seinen Sitz in der herrlichen Maricnburg, die noch heute wegen ihrer Pracht bewundert wird. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts wurde der Orden mit Polen in einen Krieg ver- wickelt, in welchem er unterlag. Ganz Westpreußen wurde infolge dessen mit Polen ver- einigt, und nur Ostpreußen verblieb dem Orden als polnisches Lehen. Um die Macht des Ordens zu heben, wurde der Markgraf Albrecht aus dem mächtigen Hause Brandenburg zum Hochmeister des Ordens gewählt. Dieser trat bald darauf zur lutherischen Kirche über und verwandelte das Ordensland Preußen in ein weltliches Herzogtum unter polnischer Lehns- hoheit. Gleich nach dem Tode des Herzogs Albrecht schloß Joachim Ii. von Brandenburg mit dem Könige von Polen einen Erbvertrag, nach welchem beim Aussterben der Nach- komnren Albrechts das Herzogtum Preußen an Brandenburg fallen sollte. Dieser Fall trat zur Zeit Johann Sigismunds ein (1618), und so erhielt letzterer das Herzogtum Preußen als polnisches Lehen. Zur Zeit des Großen Kurfürsten entstand zwischen Polen und Schweden

9. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 15

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Ii . 15 „Opsersteine" deuten darauf hin, daß sich hier ehemals eine heidnische Opferstätte be- fand. Auch Hünengräber giebt es vielfach aus der Insel. Das sind Hügel, unter denen man Urnen mit Asche, Knochen und allerlei Gerät aus Stein oder Metall findet. Jedenfalls haben in alter Zeit die Wenden hier ihre Helden begraben. d. Provinz Hessen. (29 T. qkm - fast 2 M. — % kath.) 1. Das Land, zwischen der Weichsel und Oder gelegen, ist ein wellenförmiges Flachland, das im allgemeinen nicht unfruchtbar ist. Die Flüsse (Warthe mit der Uetze) haben sehr flache Ufer, weshalb sie zur Zeit der Schneeschmelze nicht selten die an- liegenden Länderstrecken überschwemmen. Als ein ödes Wald- und Sumpfland über- nahm Preußen diesen Landstrich. Aber Friedrich d. Gr. ließ sofort das Bruchland der Netze und Warthe urbar machen, zog deutsche Ansiedler herbei und baute den Bromberger Kanal, der die Netze mit der Brahe verbindet. „Hier habe ich," sagte er stolz, „ein Fürstentum gewonnen, zu dessen Eroberung ich keines Soldaten bedurfte." Viele Gegenden der Provinz, besonders die Niederungen der Weichsel, Warthe und Netze, sind seitdem in fruchtbare Felder und Wiesen umgewandelt worden, aber noch liegen viele weite Strecken da, die mit Wald, Sumpf und Moor bedeckt sind. Die Wälder haben z. T. eine sehr große Ausdehnung. Daher giebt es in denselben viel Wild, daher erklärt es sich auch, daß sich aus dem angrenzenden Rußland im Winter nicht selten Wölfe hierher verlausen. Städte: flohen (65 T., Hauptstadt, starke Festung), Urombcrg (lebhafte Schiffahrt, Gctreidehandel), Gnestlst Lissa (Tuchfabriken). 2. Wosen (65 T.), an der Warthe gelegen, ist eine der ältesten polnischen Städte. Bis 1296 war sie Residenz der polnischen Könige. Ini Mittelalter blühte sie besonders durch den Handel, da sie den Verkehr zwischen Deutschland und dem Osten Europas ver- mittelte. Auch heute noch bildet der Handel mit russischen und polnischen Laudesprodukten den Hauptcrwerbzwcig der Bewohner. Namentlich werden Holz, Getreide, Wolle, Schweine, Felle, Honig rc. von Posen aus weiter nach Deutschland hinein versendet. Die Bewohner sind nur zur Hälfte deutscher Herkunft, y4 sind Juden, V4 Polen. 3. Der polnische Reuter. Die Bewohner der Provinz sind zur größer» Hälfte polnischer Abstammung und die Dörfer im östlichen Teile fast ausschließlich von Polen bewohnt. So lange das Land unter polnischer Herrschaft stand, war der Bauer Leibeigner seines Gutsherrn, und in den Dörfern sah es jämmerlich aus. Seitdem jedoch das Land preußisch und der Bauer ein freier Mann geworden ist, hat sich vieles gebessert. Die Dörfer, in denen z. T. jetzt auch schon viele Deutsche wohnen, haben ein saubereres und freundlicheres Aussehen erhalten. An vielen Stellen, wo früher ein altes zerfallenes Wohnhaus mit zersetztem Strohdache stand, erhebt sich jetzt ein an- deres, das nett und dicht gebaut und nicht selten mit Ziegeln gedeckt ist. In der Stube wird die Luft nicht mehr durch Gänse, Schweine u. a. Kleinvieh verpestet; die Dorf- straße ist gepflastert, und die Wege sind mit Bäumen bepflanzt worden. Fast in allen Dörfern sind Schulen errichtet, und lesen und schreiben lernt jetzt wohl jedes Kind. e. Provinz Schlesien. (Über 40 T. qkm — 4 M. — V-i kath.) 1. Wodengestalll. Schlesien hat im allgemeinen die Gestalt eines großen mulden- förmigen Thales, das im Osten vom siidlichen Landrücken (dessen bedeutendster Teil die Tarnowitzer Höhen sind), im Südwesten aber von den Sudeten (S. 4) um- schlossen wird. 2. Ans (dder-thnk. Der größte Teil Schlesiens ist Tiefland, das der Länge nach von der Oder durchflossen wird. (Nenne die bedeutendsten Nebenflüsse der Oder in Schlesien! S. 8.) Bei Natibor wird die Oder schiffbar. Dichte Forsten, hier und da von niagern Äckern unterbrochen, bedecken hier ihre Ufer. Bald aber lichtet sich das linke User, und ein fettes Weizenfeld beginnt, das sich bis zu dem durch

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 44

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Ii - 44 - Getreideausfuhr hat. — Die bedeutendste Stadt in Mittclrußland ist Moskau (760t.), die alte Hauptstadt des Landes. Moskau besitzt ungemein viele (fast 400) Kirchen, die mit ihren vergoldeten Kuppeln der Stadt einen herrlichen Anblick geben. Auf einer Anhöhe mitten in der Stadt liegt die alte dreieckige Zarcnfcstc, der Kreml. Derselbe wird von einer 2 km langen Mauer umschlossen und enthält viele Kronschlösser, Kirchen und Klöster. Hier in der Himmelfahrtskirche wird auch der Zar gekrönt. Die großen Steinkohlnvorräte um Moskau herum haben die Stadt zur ersten Fabrikstadt des Landes (besonders in Webe- reien) gemacht. Au der Wolga liegt Ilischntl-Kowgorod, mit den größten Messen der Welt, am Dnjepr Aijttv, au der Weichsel Warschau, die Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Polen. 6. Südrrußl'crnd ist größtenteils regcnarmes Steppengebiet mit felsigem Unter- gründe. Daher sprudelt hier nur selten ein Quell, gedeiht nur selten ein Baum. Dagegen deckt allerlei Gestrüpp den Boden, und die Disteln erreichen stellenweise eine solche Höhe, daß ein Kosak zu Pferde sich darin verbergen kann. In dem Gestrüpp lauert auch der Wolf heimlich auf das Schaf oder Füllen, welches sich von der Herde entfernt hat. Im Frühlinge verwandelt sich die Steppe durch die aufgetauten Schnee- massen in einen Sumpf. Dann bedeckt sich der Boden mit üppigen Gräsern, Tulpen, Hyazinthen, Schneeglöckchen rc., und für die zahlreichen Schaf-, Rinder- und Pferde- herden, mit denen die Kirgisen und Kalmücken die Steppe durchziehen, ist dann reich- liche Nahrung vorhanden. Im heißen Sommer aber erstirbt alles Pstanzenleben von der dörrenden Sonnengl ut, und nicht selten sind die Viehherden dem Verschmachten nahe. Im September ruft der Herbstregen noch einnial frisches Gras hervor. Dann aber folgt der rauhe Winter mit seinen Schneestürmen, die zuweilen ganze Vieh- herden vernichten. Im westlichen Teile sind die Tataren und Kosaken seßhaft, während im Osten die Kalinücken und Kirgisen von Ort zu Ort ziehen und bald hier, bald dort ihre Filzzelte aufschlagen. — Am schwarzen Meere liegt Odessa, der Haupthafen für russische Getreideausfuhr, am kaspischen Meere das durch seinen Kaviar berühmte Astrachan. — Im schwarzen Meere finden wir die Halbinsel Krim mit der Festung Srbastopoi. 7. Die Wevöttrerung Rußlands seht sich aus vielen verschiedenen Völkern zu- sammen. Den Hauptbestandteil bilden jedoch die Russen, die in Großrussen (in der Mitte des Landes) und Kleiurussen (im Südwesten) unterschieden werden. Der Russe badet sehr gern. Daher finden wir selbst in den kleinsten Dörfern Bade- stuben. Alle 8 Tage wenigstens nimmt der Russe ein Schwitzbad. Wenn er in den größten Schweiß geraten ist, springt er plötzlich ins kalte Wasser oder wälzt sich (im Winter) wohl gar im Schnee. Der Russe bekennt sich in der Regel zur griechisch-orientalischen Kirche (der herrschenden des Landes), deren Oberhaupt der Zar ist. Daher erklärt sich die kindliche Liebe des Russen zum Zaren und sein williger Gehorsam. Die Forderungen der Kirche, An- betung der Heiligenbilder und strenges Fasten, erfüllt er sehr gewissenhaft. Will er etwas Wichtiges vornehmen, so geht er zuvor in die Kirche, küßt die Heiligenbilder, zündet vor ihnen Lichter an und betet vor ihnen. Schon als Kind erhält er von seinen Eltern ein geweihtes Heiligenbild, das stets nebst einem brennenden Lichte vor seinem Bette hängt. Ii. Schweden und Worwegen. (l'/fc v. Deutschs. — aber nur 6'/r M.) 1. Die skerndinervifchen Atpen durchziehen der Länge nach fast die ganze Halbinsel und nehmen etwa doppelt so viel Raum ein als die Alpen. (Welcher Teil der Halbinsel wird hauptsächlich von ihnen angefüllt?) Sie setzen sich ans gewaltigen, felsigen Hochebenen zusammen, auf denen sich einzelne flachgewölbte Kuppen oder turmförmige Spitzen erheben. Im Norden sind schon alle Höhen über 900 m mit ewigem Schnee bedeckt. (Wo beginnt die Schneegrenze in den Alpen? ss. 39.) Wie erklärt sich die verschiedene Höhe dieser Grenze?) An Wildheit steht das skandinavische Ge- birge in Europa unübertroffen.da. Bald sin) cs riesige Fcleblöcke, bald schauerliche
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