Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 6 —
Straße gebaut; auch hat man die Rundung des Hufeisens in den meisten
Wendendörsern durchbrochen und die Straße mitten durch das Dorf geführt.
Bei den deutschen Dörfern lagen die Höfe von Anfang an zu beiden Seiten
der Dorfstraße. In dem nördlichen Teile der Kreise Helmsted t und Braun-
schweig findet man in manchen Dörfern noch das alte niedersächsische
Bauernhaus. Dasselbe bildet einen „Einbau," denn Wohnhaus, Viehställe
und Scheunen sind in einem einstöckigen Gebäude unter einem Dache ver-
einigt. Durch das große Thor im Giebel gelangt man auf die langgestreckte
„Däle", die zugleich als Tenne dient. Zu beiden Seiten derselben befinden
sich die Viehstülle, während in dem hohen Strohdache das Getreide und
Heu lagert. Im Hintergrunde der Däle befindet sich die Küche nebst den
Wohnstuben, über welchen die Schlafkammern liegen. Die aus Holz ge-
schnitzten Pferdeköpfe, welche die Giebelspitzen des niedersächsischen Bauern-
Hauses schmücken, erinnern an den altdeutschen Gott Wodan, dem das Pferd
geheiligt war und der das Haus schützen sollte.
In den meisten Dörfern unseres Landes findet man jedoch das sr ä n-
kische Bauernhaus, bei welchem Wohngebäude, Scheunen und Viehställe
getrennt sind und einen viereckigen Hofraum einschließen. Das Wohnhaus
ist ein- oder mehrstöckig; in der Mitte der Breitseite befindet sich der Eiu-
gang zum Hausflur, zu dessen Seiten die Stuben und Kammern liegen. Da
der fränkische Hofbau den heutigen Bedürfnissen der Landwirtschaft mehr
entspricht als der niedersächsische Einbau, so werden jetzt keine Häuser nach
sächsischer Art mehr bei uns gebaut.
Westlich von Vorsfelde tritt die Aller in die Provinz Hannover und
geht am Südrande der Lüneburger Heide entlang über Gifhorn (Torf-
gewinnung), Celle (Heidel- und Kronsbeeren) und Verden (Blutgericht Karls
Niedersächsisches Bauernhaus.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Karls
Extrahierte Ortsnamen: Lüneburger_Heide Gifhorn Celle Heidel- Karls
Niedersächsisches_Bauernhaus
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Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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b. Gr, 782) zur Weser, Aus der rechten Seite empfängt sie die kleine Aller
auf der Grenze von Braunschweig und Hannover, links die Oker vom Bruch-
berge im Harz, die Fuse vom Südrande des Oderwaldes und die Leine vom
Eichsfelde.
§ 3. Helmstedt.
1. Lage. Die Stadt Helmstedt (13000 Einwohner, Bahnverbindung
mit Brauuschweig,Magdeburg,S ch öningen und Öbisselde) liegt in einer
Thalmulde, die im O. vom Lappwalde, im Sw. vom Elz und Elm und
im Nw, vom Dorm begreuzt wird. Am Fuße dieser Höhenzüge bei
H elm sted t, Frellstedt, Run st edtnnd Offleb en befinden sich zahlreichebrann-
Kohlengruben} mit Brikettfabriken. Die Braunkohlen sind besonders wichtig
für die Heizung der Dampfkessel in den Zuckerfabriken. Von den 400 Zucker-
fabriken des deutschen Reiches kommen auf das Herzogtum Brauufchweig 31,
von denen die meisten in den Kreisen Helmstedt, Wolfenbüttel
und Braunschweig liegen, weil hier der Boden sehr fruchtbar ist. ldie
Zahl der Zuckerraffinerien in unserem Lande beträgt fünf).
2. Der Name Helmstedt bedeutet Wohnstätte des Helmo. Wer
aber dieser Helmo gewesen ist, welcher sich hier zuerst ein Haus baute, den
Wald ausrodete und den Boden urbar machte, wissen wir nicht. Jedenfalls
war die Gegend um Helmstedt schon sehr früh bewohnt, denn die Lübben-
steine (Riesensteine) auf dem St. Annenberge im W. der Stadt sind die
Überreste eines aus Granitblöcken errichteten Grabes, in welchem vor etwa
3000 Jahren die Fürsten des Landes beigesetzt wurden (Hünengrab). Im
Mittelalter gründete der Rat der Stadt Helmstedt in der Nähe ein
Hospital und eine Kapelle zu Ehren der h. Anna, der Mutter der Jungfrau
Maria, weshalb man die Anhöhe den St. Annenberg nannte. Man
deutet den Namen Helmstedt auch als Stadt am Elm, da es die älteste An-
siedelung in diefer Gegend war, und nannte es später wegen seiner Universität
das „Elmathen". Die Sage leitet den Namen Helmstedt ab von Helim,
dem Hündlein des Abtes Lndgerus vom Kloster Werden a, d, Ruhr, der
im Sachsenlande das Evangelium verkündigt haben soll. Als er in die
Gegend von Helmstedt kam, soll er an der Stelle, wo sich sein Hündlein zum
Ausruhen niederlegte, das Lndgerikloster gegründet haben. Der Abt Lndgerns
ist aber wahrscheinlich selbst nie in diese Gegend gekommen, sondern er
schickte ums Jahr 800 mehrere Mönche seines Klosters aus, welche den
heidnischen Sachsen am Elm das Christentum predigteu und sie am Lndgeriborn
bei Helmstedt tauften. Später hat man an dieser Stelle ein eisernes Kreuz
errichtet, welches den Missionsbefehl Christi «Matth, 28, 19—20) als
Inschrift trägt,
3. Geschichte. Ums Jahr 820 erbauten die Mönche von Werden
auf der Ostfeite des Dorfes Helmstedt ein Kloster, welches sie zu Ehren des
h, Ludgerus (1- 809 als Bischof von Münster) das Lndgerikloster nannten.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Anna Maria Maria Annenberg Lndgerus Christi_«Matth
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Konfession (WdK): offen für alle
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daß Helmstedt in katholischen Zeiten zum Bistum Halberstadt gehörte, dessen
Schutzheiliger der Märtyrer Stephanns war (Apostelgefch. 6—7), weshalb
auch die Domkirche in Halberstadt St. Stephanskirche heißt. Das I n l e n m
ist das ehemalige Universitätsgebäude. Die Universität ist vom Herzog
Julius 1576 gegründet und Ostern 1810 vom König Jerome von Westfalen
aufgehoben. Das Universitätsgebäude, welches mit seinem hohen Turme von
ferne auch wie eiue Kirche aussieht, ist vom Herzog Heinrich Julius erbaut und
seinem Vater Julius zu Ehren „Jnleum" benannt worden. Jetzt enthält es den
Festsaal (Aula) und die Bibliothek des Gymnasiums. Zn den bekanntesten Pro-
fessoren der ehemaligen Universität Helmstedt gehören Conring (f 1681) und
Beireis (f 1809). Der berühmte Rechtsgelehrte Conring war nur ein kleiner
Mann. Das alte niedersächsische „Dönekenbuch" erzählt von ihm: „De grote
gelerde Hogscholmüster Conring to Helmstede was man en lüttik Spugt. Don he
eins in den Hörsal gan wolde, slikkerde öm syn Hüft under dem Arme ut.
„Hei! lütje Junge!" rep en Bur, de agter öm hergung: „he forlüst syn
Schryvbok". Eines Tages wollte ihn der Herzog August d. I. in einer
vierspännigen Kutsche nach Wolfenbüttel holen lassen. Als Conring aus
seiner Hausthür trat, um in den Wagen zu steigen, fragte ihn der Kutscher,
der ihn für einen Knaben hielt: „Na, Lütje! will he dän ok mede?" Eon-
ring lachte und sagte: „Ick bin it sülven, de geheme Rad!" Da brummte
der Kutscher vor sich hin: „Nu, wäu dat is, so härre ick nig brnked und fer
Peerden un Wagen to komen. Deene hädde ick wol in der Tovelkipe na
Wulfenbüttel dragen wold!" Beireis war Professor der Physik und Medizin,
und auch ein lüchtiger Arzt. Unbemittelte Kranke behandelte er unentgeltlich,
unterstützte sie mit Geld und schickte ihnen Arzeneien und Lebensmittel umsonst
ins Haus. Beireis hatte zahlreiche mechanische Kunstwerke, so z. B. eine
Ente, welche Hals und Flügel bewegte, die Federn sträubte, schnatterte,
untertauchte, Körner fraß und Wasser trank, als ob sie lebendig wäre. In
seinem Hausflur war eiu großer Magnet aufgestellt. Als ein Bauernbursche
demselben einst mit den Metallknöpfen seines Rockes zu nahe kam, wurde er
von dem Magneten angezogen und festgehalten, bis der Professor auf sein
Geschrei herbeieilte und ihn befreite. Daselbst stand auch ein Holzbild,
welches einen Mohren mit einer Tabakspfeife im Munde darstellte. Wenn
man die Pfeife anzündete und ein Uhrwerk in Bewegung setzte, so rauchte
der Mohr sie aus. Beireis behauptete auch, einen Diamanten zu besitzen,
der so groß wie ein Gänseei wäre und 700 Mill. Thaler wert sei. Allein
der Stein ist wahrscheinlich gar kein Diamant, sondern ein wasserheller
Emmerstedter Kiesel gewesen.
£>. Das Kloster Marienberg liegt aus einer Anhöhe w. von Helmstedt.
Es wurde 1180 von dem Abte Wolfram von Helmstedt und Werden gestiftet
und der Jungfrau Maria zu Ehren benannt. Diese beschützte, wie die Sage
erzählt, ihr Kloster und die Stadt vor den Verwüstungen der Feinde. In
dem Kriege zwischen den beiden Gegenkaisern Otto Iv. von Braunschweig
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Märtyrer_Stephanns Julius Heinrich_Julius Heinrich Julius Conring Conring Conring August Conring Beireis Wolfram_von_Helmstedt Maria Maria Otto
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Schwiegersohn Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen
(f 1139) und Lothars Gemahlin Richenza (f 1141). An der Stelle des
Benediktinerklosters, welches ehemals zu der Kirche gehörte, befindet sich jetzt
die Landes-Jrrenanstalt. Nö. von Königslutter zieht der lauggestreckte Dorm in
der Richtung von W. nach O. Am Südrande desselben liegt Süpp-
lingenburg, welches einst dem Grafen Lothar gehörte, der 1106 Herzog
von Sachsen, 1125 deutscher Köuig und 1133 römischer Kaiser wurde. Der-
selbe schenkte sein Stammgut Süpplingenburg den Tempelherren; später kam
es an den Johanniterorden. Deshalb schenkte auch Prinz Albrecht von
Preußen, unser Regent, welcher Herrenmeister des evangelischen Johanniter-
ordens ist, der Kirche in Süpplingenburg ein schönes Kruzifix und zwei
Altarleuchter. Das benachbarte Dorf Gr. Steinum hat seinen Namen von
den großen Steinen, die in der Umgegend aus den Feldern liegen und welche
die Riesen aus ihren Schuhen geschüttet haben sollen. Einer von diesen
Steinen heißt der Wippstein, weil er so auf einem andern lag, daß er als
Schaukel (Wippe) benutzt werden konnte, wenn sich sechs Männer auf jedes
Ende setzten. Als die Franzosen 1809 hierher kamen, meinten sie, die Leute
hätten ihre Schätze unter dem Steine versteckt. Sie versuchten ihn deshalb
mit Baumstämmen abzuheben, wobei er aber in drei Stücke zerbrach.
4. Die Stadt Schöningcn (8000 Ew.) an der sö. Seite des Elms (Bahn
nach Jerxheim, Eilsleben, Helmstedt, Oschersleben) heißt im Volksmunde
„Scheinig". Die Sage erzählt, König Heinrich I. habe hier die Ungarn 933
angegriffen, obgleich seine Heerführer vom Kampfe abrieten, da die Feinde
zwölfmal stärker waren als die Deutscheu, indem er erklärte: „Dat sall
schein und dat mot schein, well Gott!" Er besiegte die Ungarn und
gründete auf dem Schlachtfelde eine Stadt, die er „Schein ig" nannte.
In Wirklichkeit ist die Stadt neben dem L o r e n z k l o st e r entstanden,
welches einst von Augustinermönchen (Luthers Orden) bewohnt war (Domäne).
Außerdem wurden die Leute durch die Salzquellen, welche in der
Nähe der Stadt am Fuße des Elms entspringen, veranlaßt, sich hier anzu-
siedeln. Jetzt wird die Sole aus einer Tiefe von 500 m mittelst eines
Pumpwerkes zu Tage gefördert und in großen Pfannen gekocht. Hierbei
verdampft das Wasser, während das Salz zurückbleibt. Die Saline, welche
Staatseigentum ist, liefert jährlich 100 000 Ctr. Salz (Solbad). In Schö-
ningen soll der Erzbischof Willigis von Mainz, welcher ums Jahr
1000 lebte, als Sohn eines Stellmachers geboren sein. Deshalb wählte er
das Rad zu seinem Wappenzeichen und ließ den Vers darunter schreiben:
„Willigis, Willigis, deiner Abkunft nie vergiß"!
5* Die Stadt Schöppenstedt (3500 Ew.) liegt am fw. Abhänge
des Elms (Bahn Braunfchweig-Ofchersleben) an der A l t e n a u, die in
dem Thale zwischen Elm und Asse entlang fließt und oberhalb Wolfenbüttel
in die Oker mündet. Schöppenstedt soll seinen Namen von den Schöpften
haben, welche als Beisitzer im altdeutschen Gerichte dem Richter halfen, das
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Stolze Heinrich Richenza Lothar Albrecht_von
Preußen Albrecht Steinum Heinrich_I. Elms Willigis Willigis
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ein ^wichtiger Eisenbahnknotenpunkt «Magdeburg-Holzminden, Braunschweig-
Oschersleben, Halberstadt).
K 5. Wolfenbüttel
1 Die Burg Wolfenbüttel, neben welcher die Stadt gl. N. ent-
standen ist, liegt aus einer Insel der Oker, die sich hier in mehrere Arme
teilt. Der Name bedeutet Wolss Eigentum. Wer aber dieser Wolf, der die
Burg erbaute, gewesen ist, und wann derselbe gelebt hat, wissen wir nicht.
Im Mittelalter gehörte die Burg deu Grafen von Braunschweig und später
den Welsen, die sie aber nicht selbst bewohnten, sondern einem Vasallen zu
Lehen gaben. Da Eckbert von Wolfenbüttel, welcher die Burg von Heinrich
dem Löwen zu Lehen hatte, seinem Herrn untreu wurde und sich zu Kaiser
Friedrich Barbarossa hielt, so wurde die Burg Wolfenbüttel 1193 von
Heinrich dem Schlanken, dem Sohne Heinrichs d. L. belagert, erobert und
zerstört. Später wurde sie wieder aufgebaut und diente von 1308—1754
Das Schloß zu Jpolfenbiittel.
den Herzögen von Braunschweig als Resideuz. Im Jahre 1866 überließ
Herzog Wilhelm die leerstehenden Räume des Schlosses an Fräulein Vor-
werk, die hier einen Kindergarten, eine höhere Mädchenschule und ein
Lehrerinnenseminar einrichtete. In einem großen Saale des Schlosses befindet
sich das Theater, in welchem die Mitglieder des Herzoglichen Hoftheaters
aus Brannschweig im Sommer jeden Sonnabend Vorstellungen geben.
2. Die Stadt Wolfenbüttel ist dadurch entstanden, daß sich die
Dienstleute der Herzöge, sowie Handwerker und Kaufleute in der Nähe des
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Wolfenbüttel Eckbert_von_Wolfenbüttel Heinrich
dem_Löwen Heinrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Oschersleben Halberstadt Burg Burg_Wolfenbüttel
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Dortüort zur vierten Auflage.
Die Grundsätze, nach welchen das vorliegende Büchlein bea
ist, sind dieselben geblieben, die bei den früheren Auflagen maßg |||
waren. Um möglichst anschauliche, abgerundete und lebensvolle Bm
zu bieten und das Verständnis der gegenwärtigen Zustände von Land
und Leuten zu vermitteln, - sind Geschichte und Sage, Natur- und Volks-
künde in reichem Maße mit herangezogen und zu den geographischem
Verhältnissen in engste Beziehung gesetzt. Zu diesem Zwecke ist and
der Stoff nach landschaftlichen Gesichtspunkten geordnet, so daß aml
diejenigen Gebiete der Nachbarstaaten in den Kreis der Betrachtung ge
zogen sind, welche zwischen den zerstückelten und zerstreuten braun
schweigischen Landesteilen oder an den Grenzen derselben liegen, nü
diesen aber ein einheitliches geographisches Ganzes ausmachen. T>!
politischen Grenzen sind auf der Karte aufzusuchen, und die Lage derselben
in Beziehung zu den Landschaftsbildern ist durch fleißiges Kartenstudium
einzuprägen; zur Unterstützung dieser Aufgabe sind die braunschweigische i
Ortschaften in dem Schriftchen durch gesperrten Druck hervorgehoben
Das Büchlein ist auch diesmal in Bezug auf Inhalt und Form durch
gesehen und mit Rücksicht auf die im steten Wechsel befindlichen Ver-
Hältnisse hier und da geändert und vervollständigt.
So möge es denn abermals hinausgehen in die Häuser und Schulei-
unseres Landes, um die Kenntnis der engeren Heimat zu fördern und
die Liebe zu derselben zu pflegen > damit uns nicht der Vorwurf Sim-
rocks treffe:
»In Rom und bei den Lappen,
Da kehrt ihr jeden Winkel aus,
Dieweil wir wie die Blinden tappen
Daheim im eignen Baterhaus."
lnschweig, im Mai 1899.
Aer Werfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Julius (1578; ein Lustschloß, welches er zu Ehren seiner Gemahlin Hedwig
von Brandenburg Hedwigsburg nannte.
4. Die Asse, welche 1 Stunde sö. von Wolfenbüttel liegt, ist
ein 6 qkm großer Höhenzug (200 m h,), der mit herrlichen Buchenwäldern
bestanden ist. Bon der Asse erzählt man folgende Sage: Ein armer Bauer
aus der Umgegend, der die Achse (Asse) seines Wagens zerbrochen hatte,
begegnete dem Herrn des Landes. Dieser sagte zu ihm: „Mit der zer-
brochenen Achse wirst du auch nicht mehr weit kommen." „Oh!" entgegnete
der Bauer, „wenn mir nur alles Land gehörte, das ich noch damit umfahren
kann." Der Herr versprach, ihm das Land zu schenken, und nun umfuhr
der Bauer noch den ganzen Höhenzug, den er fortan als Eigentum erhielt
und „Asse" nannte. Im Jahre 1218 erbaute der Ritter Gunzelin von
Wolfenbüttel, der Sohn des ungetreuen Eckbert, die A s s e b u r g, nach
welcher sich sein zweiter Sohn Busso Herr v. d. Asseburg nannte. Dieser
geriet in Krieg mit dem Herzog Albrecht von Braunschweig und mußte dem-
selben nach vierjähriger Belagerung 1258 die Burg abtreten. Man erzählt,
die Assebnrger hätten während der Belagerung ihren Pferden die Hufeisen
verkehrt untergeschlagen, um die Braunschweiger zu täuschen. Wenn diese
meinten, die Besatzung sei weggeritten, und deshalb die Burg angriffen, so
wurden sie zurückgeschlagen, und wenn sie dachten, die Assebnrger wären
daheim, so holten dieselben Lebensmittel aus der Nachbarschaft. Endlich
verriet ein Hirt aus Wittmar dem Herzog die Schliche der Besatzung und
erlangte dafür als Belohnung, daß sein Dorf keine Abgaben mehr zu zahlen
brauchte. Ein andermal täuschte Busso v. d. Asseburg den Herzog, indem
er den letzten Ziegenbock in der Burg schlachten ließ und eine Ziegenkeule,
die wie ein Rehbraten zubereitet war, dem Herzog übersandte, damit dieser
glaube, Busso habe noch viele Vorräte an Wild. Als nun der
Herzog mit seinen Soldaten abzog, weil er meinte, er könne die Burg doch
nicht erobern, warf der Koch den abziehenden Braunschweigern höhnend den
Ziegenbart über die Mauer nach. Nun erkannten diese, daß sie betrogen
waren, kehrten um und eroberten die Burg. Später verpfändeten die Herzöge
die Affeburg an die Stadt Brannschweig. Im Jahre 1492 aber ließ der
brannschweigische Rat die Burg von der Besatzung selbst in Brand stecken
und zerstören, weil die Mauern nicht mehr stark genug waren, um den
feindlichen Geschützen bei einer Belagerung zu widerstehen. Seitdem liegt
die Burg in Trümmern. (Kalibergwerke bei Neindors und Wittmar).
§ 6. Braunschweig
1» Lage und Entstehung. Die Stadt Brauuschweig, die Haupt-
und Residenzstadt unseres Landes (125000 Ew.), liegt im nördlichen Teile
des Herzogtums unter 10'/,» ö. L. und 52° n. Br. zu beiden Seiten der
mittleren Oker, da wo das fruchtbare Hügelland nördlich vom Harze in die
sandige norddeutsche Tiefebene übergeht. Die Oker teilt sich hier in mehrere
Bosse, Kleine Landeskunde. 4. Aufl. 2
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
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Arme und bildet die Inseln Bruch, Damm und Werder. Daher konnten
die Kaufleute, welche in alten Zeiten mit ihren Waren vom Rhein zur Elbe
und von der Nordsee zum Main zogen, den Fluß hier leicht überschreiten,
da er infolge der Teilung nur schmal und seicht war. Dagegen war die
Oker nördlich von Braunschweig ehemals so breit und tief, daß sie mit
großen Kähnen befahren werden konnte, auf denen man Korn, Steine und
Holz bis Bremen brachte. Später verschlammte der Fluß jedoch, und des-
halb klagten die Braunschweiger: „O Brunswiek, wärest du Waters rieke,
so wäre nimmer dienes glieke!" Da nun auch die Uferhöher (Klinte) an der
Oker gute Bauplätze darboten, die nicht leicht überschwemmt wurden, so
Altstadtmarkt.
siedelten sich schon vor den Zeiten Karls d. Gr. freie sächsische Bauern auf
eiguem Grund und Boden auf dem linken Okeruser an, da wo jetzt die Alt-
stadt liegt, und gründeten ein Dorf, deffen Namen wir nicht mehr kennen
(Dankwarderode?). Als Karl d. Gr. im Jahre <80 bis zur Oker vor-
drang, um die heidnischen Sachsen zu unterwerfen und zum Christentum zu
bekehren, soll er in diesem alten Sachsendorfe ein Götzenbild zerstört und an
dessen Stelle die Jakobskirche gegründet haben. Als dieses alte Dorf später
mit einer Mauer umgeben wurde und Marktgerechtigkeit erhielt, nannte man
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Altstadtmarkt Karls Karl_d Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Nordsee Main Karls Sachsen
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hält, als ob - er um eine milde Gabe bitten wollte. Dasselbe erinnert
daran, daß der Erbauer dieses Hauses, der Freiherr von Stechinelli, in
seiner Jugend ein italienischer Bettelknabe war. Er rettete einst dem Herzog
Georg Wilhelm von Celle (f 1705) in Venedig das Leben, indem er ihm
anzeigte, daß Räuber ihn auf einem Spaziergange ermorden wollten. Der
dankbare Herzog nahm den Knaben mit nach Deutschland, ließ ihn unter-
richten und machte ihn zum Generalpostmeister. An der Ostseite des Alt-
stadtmarktes steht das Haus „Zu den sieben Türmen". Dasselbe soll von
einem Bürger der Altstadt erbaut sein, welcher den Herzog Heinrich d. L.
aus seinem Zuge nach Jerusalem begleitete, in Konstantinopel in dem Ge-
sängnis der „Sieben Türme" gefangen gehalten wurde, später aber wieder
frei kam und zur Erinnerung an seine Schicksale sein Haus mit dem Bilde
der „Sieben Türme" schmücken ließ. Die Martinikirche am Altstadtmarkte hat
ihren Namen nach dem h. Martin, Bischof von Tours (f um 400), nach
welchem auch Martin Luther seinen Namen hat. weil er am Martinstage
(11. Nov.) 1483 getauft wurde. Unter der Kanzel diefer Kirche sieht man
das Steinbild des h. Martin zu Pferde, wie er seinen Mantel mit dem Säbel
durchschneidet, um die eine Hälfte einem Armen zu geben, der nackend vor ihm
steht. An der Außenseite des hohen Chores der Kirche befindet sich das Standbild
Martin Luthers in einer Nische. An der Südseite des Altstadtmarktes steht
das Gewandhaus, in welchem sich ehemals die Läden der Tuchhändler
(Gewandschneider) befanden. Jetzt werden auf den Böden desselben die
Bretter der M.'ßbuden von einer Messe bis zur andern ausbewahrt. (Wein-
keller.) Der prächtige Giebel des Gewandhauses an der Poststraße
(Renaissancestil) ist 8 Stockwerke hoch und meist mit Fenstern ausgefüllt,
deren runde Scheiben mit Blei eingefaßt sind (Ochsenaugen).
Ein anderer Platz in der Altstadt ist der K o h l mar kt. Derselbe heißt
eigentlich Kohlenmarkt, weil hier ehemals Holzkohlen, welche die Köhler des
Harzes herstellten, verkauft wurden. An der Ostseite stand ehemals der
Löwentnrm („Leuenturm"), in welchem der Rat der Stadt im Mittelalter
einen lebendigen Löwen hielt, weil 0er Löwe das Wappenbild der Stadt Braun-
schweig war (Bärengraben in Bern!). In der Mitte des Kohlmarktes (Brunnen)
stand früher die Ulrichskirche, die aber 1544 abgebrochen wurde, weil sie
baufällig war. Seitdem geht die Ulricigemeiude in die Brüdernkirche, die ehemals
die Klosterkirche der Franziskanermönche war, welche sich aus Demut selbst
die geringeren Brüder (Mittönten) oder Barfüßer nannten (Bettelmönche).
Dieselben verließen Ostern 1523 die Stadt, weil die Bürger protestantisch
geworden waren. Am Himmelfahrtstage 1528 hielt der Prof. V. Johannes
Bugenhagen aus Wittenberg, der Reformator der Stadt Braunfchweig, feine
erste Predigt in der Brüdernkirche.
Neben dem Kohlmarkte liegt der Bankplatz mit dem Gebäude der
Braunschweigischen Bank und der Kreditanstalt. Hier kann man Geld leihen
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Extrahierte Personennamen: Georg_Wilhelm_von_Celle Wilhelm Heinrich_d Heinrich Martin Martin_Luther Martin_Luthers Johannes
Bugenhagen
Extrahierte Ortsnamen: Stechinelli Venedig Deutschland Jerusalem Konstantinopel Martinstage Wittenberg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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und verleihen, Staatspapiere, Aktien :c. kaufen und verkaufen, Geld
umwechseln u. s. w. Da die Kaufleute ihre Rechentasel im Mittelalter „Bank"
nannten, so nennt man ein Geldgeschäft noch jetzt eine Bank, und den
Kaufmann, welcher mit Geld handelt, einen Bankier. Nicht weit vom Bank-
platze liegt die Michaeliskirche, deren Giebel mit dem Steinbilde des Erz-
engels Michael, welcher den Drachen tötet, (Offenb. Joh. 12, 7—11) geschmückt
ist. Nach dieser Kirche hieß das benachbarte Thor das Michaelisthor.
Später wurde es dem Herzog August Wilhelm 1731) zu Ehren „Wilhelmi-
thor" genannt, gleichwie man dem Ägidienthore damals den Namen „August-
thor" gab. Andere Gotteshäuser in der Altstadt sind die Petrikirche, die
reformierte Kirche und die jüdische Synagoge.
In der Nähe des alten Petrithores befindet sich das Haus, in welchem
der Brauer Christian Mumme i. I. 1492 das nach ihm benannte Bier,
welches dick und süß wie Sirup ist, zuerst braute. Von der braunschweigischen
Mumme heißt es in einem alten Liede:
„Brunsewyk, du leiwe Stadt,
Vor vel dusend Staden,
Dei sau schöne Mumme hat.
Dar ick Wost kann äteu!
Mumme smeckt noch mal sau fin
As Tokay und Mos'lerwyn,
Slackwost füllt den Magen".
Nicht weit davon am Bäckerklinte sieht man an einem Bäckerladen die bunt
bemalte Figur Till Eulenspiegels, welcher in diesem Hause als Bäckergesell
gearbeitet haben soll. Als er aber einstmals statt der Semmeln Eulen und
Affen gebacken hatte, jagte ihn der erzürnte Meister fort. Eulenspiegel jedoch
fand für sein Backwerk bald eine Menge Käufer, brachte seinem Meister das
Geld und ging dann aus Brauuschweig fort, obgleich ihn sein Herr nun
gern behalten wollte, da er mit den Affen und Eulen so gute Geschäfte ge-
macht hatte.
3. Die Neustadt bildet den nw. Teil Brannschweigs Sie hat nur
ein Thor, nämlich das Neustadtthor bei der Neustadtmühle, und nur eine
Kirche, nämlich die St. Andreaskirche. Diese soll ums Jahr 1200 von
reichen Kaufleuten, welche der Sage zufolge Krüppel waren, gegründet sein
tkröppelstraße). Der südl. Turm der Andreaskirche ist der höchste von allen
Türmen der Stadt Braunschweig (92 m, Feuerwache). Bevor er durch
Sturm und Blitz beschädigt wurde, war er 120 m hoch und einer der
höchsten Türme Deutschlands. In dem Neustadtrathause befindet sich das
städtische Museum mit vielen merkwürdigen Altertümern. Hier sieht man
z. B. eine Flöte Friedrichs d. Gr., die Kugel, welche den Herzog Karl
Wilhelm Ferdinand in der Schlacht bei Auerstedt 1806 tödlich verwundete,
das Gewehr, auf welchem der Herzog Friedrich Wilhelm nach seiner Ver-
t
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Extrahierte Personennamen: Michael August Wilhelm Christian_Mumme Till_Eulenspiegels Eulenspiegel Friedrichs Karl
Wilhelm_Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm